Die
rassistischen Richter beobachten!
03.05.2001 |
no-racism.net | Rassismus und Festung Europa |
Prozess Anthony O. wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt bei seiner Abschiebung Mediale Vorverurteilungen, eine zum Teil zynische Sprache gegenüber den Angeklagten, die fragwürdige Rolle einzelner von der Polizei abhängiger anonymer Kronzeugen und Strafhöhen, die alles übetreffen, was bisher in der Rechtssprechung im Bereich von Drogenkriminalität bekannt war - all das hat die derzeit laufenden Wiener Prozesse gegen Schwarzafrikaner in ein Licht gerückt, das eigentlich die Aufmerksamkeit der "Drei Weisen" erregen sollte. Vielleicht kann auch ein sichtbar aufmerksames Prozesspublikum - also mehr Öffentlichkeit - ein Beitrag zu faireren Verhandlungen sein. |
DIE RASSISTISCHE JUSTIZ BEOBACHTEN! Emmanuel Chukwujiekwu WARUM PROZESSE BEOBACHTEN? - Zur Erinnerung Die groesste staatsrassistische Aktion der 2. Republik ist noch immer
nicht zu Ende. Nicht nur, dass nach wie vor in Folge der Operation Spring
Observationen, Hausdurchsuchungen und Verhaftungen erfolgen - wodurch
sich die tatsaechliche Zahl der in Haft befindlichen Opfer nur schwer
eruieren laesst - ist derzeit die Justiz dabei, das von der Exekutive
begonnene Werk wunschgemaess zu beenden. WAS SONST NOCH GEBRAUCHT WIRD Neben Oeffentlichkeit brauchen die Gefangenen aber vor allem Geld, da sehr viele fuer das taegliche Leben benoetigte Dinge - wie Hygieneartikel, geniessbare Nahrung, Tageszeitungen, Briefmarken und -papier, Zigaretten etc. - gekauft werden muessen und AfrikanerInnen im Landesgericht de facto mit Arbeitsverbot belegt sind. Verein "Gemeinsam gegen Rassismus"
Gerechtigkeit für Anthony ONYEIJ! Fortsetzung des Prozesses wegen Anthony Onyeij, der nach 13 Monaten unschuldig verbuesster
Untersuchungshaft freigesprochen aber nicht freigelassen, sondern sofort
in Schubhaft ueberstellt wurde, konnte seine fuer 4.12.2000 geplante Abschiebung
durch passiven Widerstand verhindern. Die 2. oeffentliche Verhandlung findet statt: ______________________________________ Öffentliche Anhörung zum Haftenschädigungsantrag Mittwoch, 7.3.2001, 14.00 Uhr Landesgericht f. Strafsachen Wien, Saal 305 Eingang Wickenburggasse Anthony ONYEIJ wurde am 27.9.1999 bei einer rassistische Razzia im Gesellenheim Zohmanngasse unter dem Vorwand "Drogenhandel" verhaftet. Bei seiner Gerichtsverhandlung am 6.11.00 wurde er von allen Vorwuerrfen freigesprochen. Er war somit mehr als 13 Monate unschuldig in Untersuchungshaft. Anthony wurde jedoch nicht freigelassen, sondern noch am selben Tag in Schubhaft ueberstellt. Er sollte Montag, 4. Dezember Um 4.00 Uhr in der Frueh abgeschoben werden. Damit sollten ihm jegliche Chancen auf Genugtuung bzw. Schadenersatz fuer die mehr als 13 Monate dauernde Haft genommen werden. Laut dem Oesterreichischen "Strafrechtlichen Entschaedigungsgesetz" wuerde ihm fuer seine Untersuchungshaft ca. eine halbe Million Schilling zustehen. Anthony protestierte gegen seine Abschiebung und wurde daraufhin wieder in Untersuchungshaft überstellt, diesmal wegen angeblichem "Widerstand gegen die Staatsgewalt". Bei seiner ersten Verhandlung dazu stellte sich hertaus, daß sich weder das Gericht noch die Staatsanwaltschaft Korneuburg die Mühe gemacht hatten, die Namen von (potentriellen) EntlastungszeugInnen festzustellen. (Frei nach dem Motto: Wozu andere ZeugInnen, ein Polizist als Zeuge reicht doch.) Das Verfahren wurde wieder in das Stadium der Voruntersuchung zurückversetzt und Anthonys Enthaftungsantrag abgelehnt. Bis jetzt sind keinerlei Schritte des Gerichts bekannt, die fehlenden ZeugInnen auszuforschen...
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