Pressekonferenz zu Sheibani W. - ADA (Association for Democracy in Africa) und ANAR (Austrian Network against Racism) fordern Rücktritt Strassers

07.08.2003
no-racism.net | Rassismus und Festung Europa

       

Demonstration in memorial of Seibani Wague (report)

Erloschene Sterne & Nackte Seelen - für Seibani W. in seine Ewigkeit

Bericht von der antirassistischen Demo in Wien am 25.7. anlässlich des Todes von Seibani Wague

Report on antiracist activities in Vienna in memory of Seibani Wague

Obduktion von Seibani Wague abgeschlossen - Bericht soll "noch Wochen" dauern

Statement of GEMMI on the dead of Seibani Wague

Zu weit gegangen. Strasser muß fort - Asyl in Not zum Tod von Seibani Wague

ZARA zum Tod von Seibani Wague

Stromabschaltung im Afrikadorf

Erneuter Brandanschlag auf das Afrikadorf!

Killing of Seibani Wague in Vienna

ai zum Tod von Seibani Wague

Schwere Vorwürfe gegen Polizei und Rettung nach dem Tod von Seibani Wague

Bericht von Demo und Mahnwache für Seibani Wague

Stellungnahme der GEMMI zum Tod von Seibani Wague


Schwerpunkt auf www.no-racism.net:
Rassismus tötet!
Zum Tod von Marcus Omofuma am 1. Mai 1999


 
www.no-racism.net dokumentiert einen Pressetext zur Pressekonferenz von ADA und ANAR. Wir möchten allerdings darauf hinweisen, dass wir die Forderungen nach verstärkter Prüfung und Behandlung von DrogenkonsumentInnen nicht unterstützen. Derartige Forderungen lösen keine Problematik sondern führen zu verstärkter Repression und Kontrolle.


Pressetext:

Im Zusammenhang mit dem Fall des unter aufklärungsbedürftigen Umständen im Afrika Kulturdorf im Wiener Stadtpark ums Leben gekommenen Mauretaniers Cheibani W. forderten die Association for Democracy in Afrika (ADA) und das Austrian Network against Rassism (ANAR) heute, Mittwoch, erneut den Rücktritt von Innenminister Ernst Strasser (V) und die Suspendierung der beteiligten Beamten.

Auf einer Pressekonferenz wehrten sie sich auch gegen die Vorverurteilung, alle Schwarzafrikaner seien Drogendealer. "Nach dem tragischen Tod unter diesen Umständen fragen sich die Afrikaner, wer stirbt als nächster", sagte ADA-Vorstandsvorsitzender Chucks Ugbor. Es sei nicht zu verstehen, dass die Beamten weiter im Dienst sind. Neben Strasser müsse aber auch der Wiener Polizeipräsident Peter Stiedl gehen. Der Weiterverbleib der Beamten und Politiker in ihren Ämtern "ist inakzeptabel und erhärtet den Verdacht von Formen des Rassismus" in Österreich.

Ugbor kritisierte auch die derzeitige Einstellung zur Drogenproblematik in Österreich. Es sei zu wenig, nur die kleinen Verkäufer zu strafen. Auch die Konsumenten müssten überprüft und behandelt werden. Bei der Entwicklung von Strategien zur Drogenproblematik sollten auch alteingesessene Afrikaner miteinbezogen und um Rat gefragt werden.

Nur ein Rücktritt des Innenministers ermögliche der Exekutive nach dem Tod von Cheibani W. eine Rehabilitation, so Ditutu Bukasa vom ANAR. Denn wenn die Beamten wirklich nur nach ihren Dienstanweisungen gehandelt hätten, sei Strasser für das brutale Vorgehen verantwortlich. Für Bukasa zeigt die Art, wie der Todesfall des Mauretaniers abgehandelt wird, eine ganz deutliche Richtung in der Gesellschaft. "Die Gesetzmäßigkeiten des Rassismus kehren in einer anderen Generation wieder", so Bukasa. Deshalb sei mehr Zivilcourage der Bevölkerung nötig, um die Regierung aufzurütteln, denn "die Macht, die der Regierung gegeben wurde, ist nur eine verliehene Macht".

"Afrikaner werden immer nur mit Drogen in Verbindung gebracht", kritisierte Joe Taylor von der ADA. Völlig vergessen würden aber die sozialen, wissenschaftlichen und finanziellen Leistungen, die diese Gruppe in Österreich vollbringt. In Zukunft dürfen Afrikaner in Österreich nicht mehr als Menschen zweiter Klasse behandelt werden, sagte Taylor. Deshalb müssten künftig auch Vorfälle, wie der Tod von Cheibani W. verhindert werden. Letztendlich sei aber auch die Wortwahl in den Diskussionen entscheidend. Da habe vor allem Strasser nicht immer eine glückliche Hand bewiesen, so Taylor.

(Quelle: derstandard.at)


Videos zu den Protesten nach dem Tod von Seibani Wague:
auf kanalB - videomagazin


zur antirassistischen Demo in Wien am 25.7. - Video 1

zur antirassistischen Demo in Wien am 25.7. - Video 2

Video zum Brandanschlag auf die Gedenkstelle für Seibani Wague im Afrikadorf

Video zur Mahnwache vor dem Innenministerium
   
 

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