Groß angelegte Drogenrazzia in Wien
24.01.2001

Am 23. Jänner 2001 kam es in Wien erneut zu einer großen Drogenrazzia. Bisher wurde nur bekannt, dass 25 Personen verhaftet wurden. Laut Angaben der Polizei zielte die Aktion auf "einschlägig bekannte Plätze", die bereits "ab 10.00 Uhr vormittags genau beobachtet" wurden. Die Razzia erstreckte sich insgesamt über 13 Wiener Bezirke und es waren 250 PolizistInnen im Einsatz. Nach den bisherigen Angaben wurden 70 - 80 Gramm Heroin, Kokain und Haschisch "sichergestellt". Die Verteilung dieser Mengenangaben verschweigt die Berichterstattung bisher.

"Das Konzept ist aufgegangen. So eine Großaktion Großraum Wien wird es jetzt in regelmäßigen Abständen öfters geben", erklärte der Einsatzleiter der Aktion Braunsberger, Suchtgiftleiter im Sicherheitsbüro. Zum ersten Mal haben sich bei dieser Aktion 13 Bezirke zusammengeschlossen. Im Gespräch mit der APA erläuterte Braunsberger, dass die Aktion die "Mobilität der Tätergruppe" feststellen sollte.

Die Razzia muss als eine Weiterführung der rassistischen Drogenpolitiken des Staates gesehen werden, die vor allem in der Operation Spring und den Folgeaktionen deutlich werden. In der Presse vom 15.11.00 wurde bereits eine Drogenrazzia "ähnlich der Operation Spring" angekündigt. Damals erklärte Braunsperger, dass die "Zentren des Strassenhandels" ins Visier genommen werden.

Ebenfalls an die Operation Spring erinnern die Aussagen von Partik Pable, nunmehrige wiener Spitzenkanditatin der rechtsextremen FPÖ, die erst am 18. Jänner 2001 ihre Forderung nach einem harten Durchgreifen bei Drogenhändlern wiederholte und gegen jegliche Freigabe sog. "weicher Drogen" wetterte. Dabei wiederholte Pable auch die alte Mär von Cannabis als Einstiegsdroge. Bezüglich Cannabis vertritt auch Bundeskanzler Schüssel eine konservative Linie. Eine Freigabe kommt nach Meinung Schüssels "überhaupt nicht in Frage". In Belgien wurde in diesen Tagen die Straffreiheit für Besitz und Konsum von Cannabis beschlossen.

(APA/ORF ONLINE/www.no-racism.net)

Grössere Polizeirazzia geplant (Presse 15. und 21.11. 2000)
Materialien zur Dealerparanoia



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