ECHO im Ausnahmezustand - Initiator verhaftet
26.09.2001 |
no-racism.net | Rassismus und Festung Europa |
Nach mehr als drei Wochen im Gefaengnis wurde Buelent am 4.10.2001 gegen Kaution freigelassen. weitere Infos gibts direkt bei ECHO email: echo@non.at |
Bülent Öztoplu: 6. Tag im Gefängnis in Österreich Solidaritätsaufruf von gettoattack Der latent vorhandene Strukturrassismus in Österreich zeigt zur Zeit sein aggressivstes Gesicht: Bülent Öztoplu, Aktivist in der antirassistischen Szene und Geschäftsführer vom Jugendprojekt ECHO in Wien ist am Mittwoch um 11.48 verhaftet worden. Erst heute (5 Tage danach) hat er Kontakt zu seinem Rechtsanwalt aufnehmen dürfen. Er durfte in diesen Tagen weder seine Lebensgefährtin, noch seine FreundInnen noch einen Rechtsanwalt kontaktieren. Die Frage, die sich stellt, ist, was wollen die Urheber dieser Aktion erreichen? Bülent Öztoplu leitet ein Vorzeigeprojekt der Stadt Wien im Bereich Jugendarbeit mit der Zweiten Generation. Er ist politisch aktiv und setzt sich seit Jahren für die politischen Rechte der MigrantInnen ein. Es deutet alles darauf hin, dass es sich um einen gezielten Schlag gegen die Jugendarbeit, gegen die Integrationsarbeit, gegen die politische Mündigkeit und gegen das neue Selbstbewusstsein der Zweiten Generation MigrantInnen handelt. Gettoattack ruft hiermit alle Personen und Initiativen auf, ihre Solidarität mit Bülent, ECHO und den MigrantInnen zu bekunden. Schreiben Sie an ECHO (echo@non.at) Danke
Aussendung vom 14. September 2001 Presseaussendung vom 11. September 2001 Mit großer Bestürzung müssen wir mitteilen, daß Leiter und Gründungsmitglied unseres Jugendvereines ECHO, Bülent Öztoplu, heute früh, um 11.38 an seinem Arbeitsplatz festgenommen worden ist. Nach Mitteilungen der Wiener Polizei wirft man ihm vor, vor mittlerweile 17 Jahren (!) in Deutschland einen Polizeibeamten schwer verletzt zu haben. Deshalb liegt ein Ansuchen eines deutschen Gerichtes vor, ihn nach Deutschland auszuliefern. Wir kennen Bülent seit vielen Jahren als aufrechten, engagierten, und korrekten Menschen, der über alle Parteigrenzen hinweg in Wien besonders für seinen Einsatz für ausländische Jugendliche der zweiten Generation geschätzt und geachtet wird. Wir wissen nicht, warum dieses Vorwürfe jetzt erhoben werden. Bülent hat sich in Österreich nie versteckt, im Gegenteil, er hat sich jahrelang in aller Öffentlichkeit engagiert und war und ist damit einer ganzen Generation von Jugendlichen in Wien Vorbild geworden. Wir hoffen, daß die gegen ihn erhobenen Vorwürfe so rasch als möglich geklärt werden. Dabei gilt er nicht nur für uns, sondern auch vor dem Gesetz als unschuldig, solange er nicht von einem Gericht verurteilt werden sollte. Wir bitten deshalb die österreichische Öffentlichkeit nicht nur in seinem Interesse, sondern auch im Interesse seiner und unserer Arbeit darum, ihn als das zu sehen und zu nennen, was er ist: ein engagierter Arbeiter für die Rechte und Interessen von Jugendlichen, der heute im Verdacht steht, vor 17 Jahren eine Straftat begangen zu haben. Während er heute früh auf einen Herrn wartete, der sich als Journalist der Kronen Zeitung ausgab, kamen überraschend fünf zivile Polizisten mit einer am Körper anliegenden Waffe in der Hand und nahmen ihn, aufgrund eines internationalen Haftbefehles, den sie uns aber nicht zeigten, mit. Bülent Öztoplu, Gründer und langjähriger Leiter des Jugendvereines ECHO, Mitglied einer Kommission des Menschenrechtsbeirates, anerkannter Experte in der Wiener Jugendarbeit, sehr geschätzter Ansprechpartner für internationale Medien in gesellschaftspolitischen Fragen ist türkischer Staatsbürger. Wir warten noch immer auf einen Anruf von ihm. tägliche Treffen im ECHO um 19 uhr zwecks weiterer Vorgehensweise wir erwarten alle freunde!! |
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