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Mittwoch, 27.04.2005

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  Schickt uns bitte eure Nachrichten, Meldungen und Ideen per Email an: widerstand (at) no-racism.net
Oder via Webformular anonym an die gleiche Adresse: no-id.com
 
Archiv  
  Hier findet ihr das MUND-Archiv aller Aussendungen seit dem Februar 2000.  
Editorial  
 

Ziel des widerst (at) nd-MUND (MedienUnabhängiger NachrichtenDienst) ist die möglichst rasche Information über gesellschaftspolitisch relevante Termine, Hinweise und Diskussionsbeiträge zu Widerstand und Antirassismus sowie verwandten Themen ... -> weiter

 
Update  
  Die stehts aktualisierten Widerstandsseiten präsentiert von popo.at
Letzter Widerschrei
Mon, 8 Sep 2003 21:01:07 +0200
Widerst (at) nd-MUND 21:00
no-racism.net 17:00
Betazine 16:00
Ceiberweiber 14:00
Raketa gestern
 
     
 

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INHALTSVERZEICHNIS

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01 Noch ein Maiaufruf: Anarchistisches Picknick
Von: akin <akin.buero (at) gmx.at>
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02 F13 - Eine Art Fasching, aber subversiv
Von: augustin <augustin (at) nextra.at>
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03 Schnorrbrief: SOZIALFLOHMARKT FUeR OBDACHLOSE
Von: akin <akin.buero (at) gmx.at>
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ANKÜNDIGUNGEN
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04 Speakerscorner 28.4.:Krickler zu Prozess ÖVP-Abg.gg.HOSI;
anschl.Heldenpl.:plakative Gedankenjahrergänzung
Von: August Faschang <august.faschang (at) oeticket.com>
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05 nächstes LEFÖ-Seminar
Von: Horst-Rüdiger Muster
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06 Heute: Forum Sexualität 26.04.2005 (Pornografie)
Von: RA. Dr. Helmut Graupner <hg (at) graupner.at>
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07 Que(e)r-Beisl am 27. April / fiber goes Que(e)r-Beisl
Von: Rosa Antifa Wien <raw (at) raw.at>
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08 Terminhinweis 28.04: Justice in the Media?
Medien Justiz und die Kriminalisierung der African Communities
Von: Radio Stimme <radio.stimme (at) initiative.minderheiten.at>
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09 [Depot-news] Absage Vortrag Lothar Kolmer 26.4.
Von: depot-news (at) mailman.sil.at <depot-news (at) mailman.sil.at>
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LITERATUR
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10 CUADP - Buchautor in der Todeszelle von San Quentin
Von: ..Mary.Nordkvelle (at) dti.gsi.gov.uk
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11 Projekt SHOAH
Von: Anja Hagemann <anjahagemann (at) hotmail.com>
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MELDUNGEN UND MEINUNGUNGEN
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12 WWWebtips: Heiratsratgeber, Wiener Kongress,
Nahostfriede, Frauensoli, AEIOU, JAP, Buch-Site
Von: akin <akin.buero (at) gmx.at>
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13 Ein Fall fuer die Baupolizei
Von: akin <akin.buero (at) gmx.at>
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14 ÖVP-Klage gegen HOSI Wien: Aktivisten rechnen
fix mit Freispruch
Von: Kurt Krickler <Kurt.Krickler (at) hosiwien.at>
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RELIGION
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15 Sharia in Afghanistan: Frau zu Tode gesteinigt
Von: wadi wien <wadi.wien (at) gmx.at>
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16 Schlusserklärung der Imame-Konferenz
Von: Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen
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REDAKTIONELLES

Diese Ausgabe hat Heinz Nessizius (widerstand (at) no-racism.net) zusammengestellt.

Bei weiteren Fragen bitte zuerst unser Editorial lesen.
 
INHALT

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01 Noch ein Maiaufruf: Anarchistisches Picknick
Von: akin <akin.buero (at) gmx.at>
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Termin/Noch ein Maiaufruf:
> Anarchistisches Picknick
Recht auf Faulheit! Darum marschieren wir nicht am 1.MaiDer 1. Mai war einmal ein Tag der Trauer, der Wut und des Kampfes. Als der
erste Mai als "Kampftag der ArbeiterInnenbewegung" 1889 erstmals ausgerufen
wurde, wollte mensch damit den erschossenen ArbeiterInnen der
Haymarket-Unruhen in Chicago 1887 gedenken, so wie der AnarchistInnen, die
fuer diese Krawalle verantwortlich gemacht, und denjenigen, bei denen die
Todesurteile auch vollstreckt wurden. Dieser Tag sollte fortan ein
Protesttag der ArbeiterInnen sein.
Als AnarchistInnen und andere Revolutionaere damals fuer die
40-Stunden-Woche kaempften, war noch allen klar, dass Arbeit (das heisst die
zwanghafte, entfremdete Taetigkeit, der wir uns in einer Klassengesellschaft
unterwerfen muessen, um unser Leben zu erhalten) das Werkzeug und Symbol
unserer Unterdrueckung ist und nicht etwas zu Feierndes, sondern etwas,
gegen das es zu kaempfen gilt. Im selben Sinne kaempfen wir heute fuer die
Abschaffung der Arbeit und der gesellschaftlichen Strukturen und
Institutionen, die uns zur Arbeit zwingen. Unser Ziel ist eine klassenlose
und freie Gesellschaft, in der niemand mehr vor die Wahl "Arbeit um Leben zu
koennen" oder vegetieren gestellt wird, sondern alle die Moeglichkeit haben
werden, ihre eigene Kreativitaet auszudruecken und ihre Leben und das
allgemeine Wohl autonom zu gestalten.
Um den 1. Mai wieder als Tag des Kampfes UND der Freude und der Subversion
zu leben, treffen wir uns heuer am 1. Mai ab 10h im Burggarten (am Ring), um
ein anarchistisches Picknick zu feiern. Damit wollen wir nicht nur Praesenz
in der Oeffentlichkeit zeigen, sondern auch gemeinsam Spass haben. Denn wir
kaempfen lieber mit vollem Magen und mit Freude...
Waehrend des anarchistischen Picknicks soll es unter anderem Spiele und
Buechertische geben, sollen Lieder gesungen, soll jongliert und gemeinsam
gegessen werden -- und vor allem wollen wir zusammen lachen, diskutieren und
diesen Tag gemeinsam feiern! Wenn auch du kommen willst, bring nicht nur
Essen mit, sondern auch Sachen zum Spielen, zum Jonglieren, Ideen usw. --
und vor allem viel Freude und Wut im Bauch!
Um 13:30 werden wir zusammen zur Euromayday-Parade am Mexikoplatz gehen, um
dort unserer Wut auf diese Gesellschaft Ausdruck zu verleihen.
(Schwarzwurzeln/gek.)
Quelle: http://www.geocities.com/schwarzwurzeln/mai.html

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02 F13 - Eine Art Fasching, aber subversiv
Von: augustin <augustin (at) nextra.at>
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Augustin-Presseinformation
F13 - Eine Art Fasching, aber subversiv
Viele Aktionen gegen die Verdrängung von "Randgruppen" am Freitag, 13. Mai
Bis zu dreimal im Jahr bietet uns der Kalender die mythische Kombination
Freitag, der Dreizehnte. Ein Jahr für Jahr wachsendes Netzwerk von
Initiativen aus dem künstlerischen und sozialen Bereich entwickelt einen
neuen urbanen Volxbrauch. Das Team und die VerkäuferInnen der Wiener
Straßenzeitung Augustin sind Mitinitiatoren dieses Projekts. Das Kürzel
F13 steht für einen Aktions- und Feiertag für Menschen, denen mangels
Konsumkraft der öffentliche Raum entzogen wird oder die
gesellschaftliche Diskriminierung erfahren.
Eine Auswahl der Aktionen am Freitag, 13. Mai:
11.30 - 12.00 Uhr, Stephansplatz
Hermes Phettberg liest aus dem Tagebuch eines Augustinverkäufers.
Weitere „Promis“ lesen Augustintexte an weiteren Plätzen. Teil eines
studentischen Projekts mit dem Ziel, den Augustin als einzigartige und
qualitative Straßenzeitung zu positionieren. Vorher Guerilla-Klebe-Aktionen.
12.00 – 13.00 Uhr, Mariahilferstraße, Bundesländerplatz
Öffentliches Milchtrinken im öffentlichen Raum. Eine Performance der
Augustin-Schauspielgruppe 11%K.Theater. Mitmachen erwünscht. Anlass:
Kriminalisierung von Menschen, die auf Straßen und Plätzen privat Bier
trinken (außerhalb der Schanigärten, wo Bierkonsum natürlich erwünscht ist).
14.00 – 16.00 Uhr, Wallensteinplatz
Projekt Bequemisierung. Sitzmöbel im öffentlichen Raum, die
sandlerfeindlich gestaltet sind, werden durch Schaumgummi-Zusätze wieder
zu menschengerechten Schlafgelegenheiten. Aktion der TÜWI-Bande.
14.00 – 18.00 Uhr, Burggarten
Der Park wird zum F13-Picknickplatz erklärt, falls das Wetter es
zulässt. Wer hat, ist gebeten, überschüssiges Essen und Trinks
mitzunehmen für Menschen, die weniger haben.
14.00 –15.00 Uhr, Burggarten
Die Reichweite des Augustin wird bestimmt. Ein Wettbewerb in der
Disziplin „Weitwerfen von Augustin-Hunderterpackerl“ für
AugustiverkäuferInnen und –leserInnen. Attraktive Preise!
15.00 –16.00 Uhr, Burggarten
Präsentation des „Notpalastes“, ein Projekt von Barbara Pitschmann
(Univ. f. angewandte Kunst). Der „Notpalast“ ist eine mobile
Wohneinheit, ein Überlebens- und Allzweckmobil für Wohnungslose, ein
Shelter auf Rädern, ein Kommunikationsmöbel.
16.00 – 17.00 Uhr, Burggarten
Singende Säge. „Dadaistische Musik“ mit dem Straßenmusiker Tullipan.
17.00 –18.00 Uhr, vor der Gloriette (Schlosspark Schönbrunn)
„Nine Times No“: Ca. einstündige Performance der Gruppe Slow Forward.
Thema: Diskriminierung von Randgruppen.
Ab 18.00 Uhr, Amerlinghaus
F13-Fest des Augustin. Live: Smoky Finish, Capoeira (vivendo e
aprendendo), Die Blutjungen Verführer. DJ. Dokumentarfilme über den
Augustin. 1070 Wien, Stiftgasse 8, freie Eintrittsspende.
F13-Aktionen im Rahmen des „Wiener Kongresses“: http://wienerkongress.info/
F13-Aktion des SozialarbeiterInnen-Projekts „Ghupft & Gsprungen“
(Straßentheater mit Obdachlosen nach Augusto Boal): gsprungen (at) gmx.at
Die Zeitangaben sind relativ zuverlässig, nicht absolut.
Infos: (01) 587 87 89

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03 Schnorrbrief: SOZIALFLOHMARKT FUeR OBDACHLOSE
Von: akin <akin.buero (at) gmx.at>
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> Schnorrbrief
SOZIALFLOHMARKT FUeR OBDACHLOSE (Aktion Schlafsack) bittet um Spenden! Ich
braeuchte: Buecher, Schallplatten, CDs, Videos, Videospiele und DVDs
Im vergangenen Jahr konnte ich der "Gruft" die Summe von 8500 Euro
ueberweisen -- 250 Menschen konnten so mit einem warmen Schlafsack versorgt
werden.
Bitte unterstuetzt mich auch heuer wieder mit Euren Spenden. Abzugeben bitte
direkt beim Flohmarkt:
Montag und Mittwoch von 12-18 Uhr direkt vor dem Ausgang S-U-Bahnstation
Floridsdorf
Sylvia Wilke, 0676/6448686

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ANKÜNDIGUNGEN
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04 Speakerscorner 28.4.:Krickler zu Prozess ÖVP-Abg.gg.HOSI;
anschl.Heldenpl.:plakative Gedankenjahrergänzung
Von: August Faschang <august.faschang (at) oeticket.com>
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> Auch am Donnerstag (28.4.) gibt es zusätzlich zur wöchentlichen Mahnwache gegen Schwarzorange in Österreich und Orangerot in Kärnten vor dem Kanzleramt wieder einen Speakerscorner, diesmal mit einem Referat von Kurt Krickler (HOSI-Wien) zum Prozess Tancsits (ÖVP) gegen HOSI.
> Die HOSI hatte in einer Medienaussendung im März die Haltung der ÖVP kritisiert, den wegen ihrer Homosexualität verfolgten NS-Opfern einen Rechtsanspruch auf Anerkennung, Rehabilitierung und Entschädigung zu verweigern. Tancsits gibt nun in seinen Klagen vor, durch diese Aussendung beleidigt und in seiner Ehre verletzt worden zu sein, und zwar wegen des Vorwurfs, > "> nationalsozialistisches Gedankengut zu vertreten> "> (den die HOSI Wien indes nur gegen die ÖVP allgemein, nicht jedoch gegen ihn persönlich erhoben hat) und der Schlussfolgerung, > "> geistiger Nachfahre der braunen Nazi-Schergen> "> zu sein. Die Klagen können eine Höchststrafe von 1Jahr Gefängnis zur Folge haben. Sie können daher als Versuch gewertet werden, eine regierungskritische NGO mundtot zu machen.Nicht uninteressant ist in diesem Zusammenhang auch, dass Tancsits mit der Enkelin des austro-faschistischen Bundeskanzlers Engelbert Dollfuß verheiratet ist, der in der HOSI-Aussendung wie folgt erwähnt wurde: > "> Die ÖVP lebt in Wirklichkeit geistig noch in den Zeiten des
> klerikalen Austrofaschismus, wie ja auch ihre ungebrochene Dollfuß-Verehrung beweist.> "> Nicht die HOSI Wien stellt die ÖVP und ihre Abgeordneten ins Nazi-Eck - sie haben dies selber getan, indem sie den homosexuellen KZ-Opfern keinen Rechtsanspruch auf Entschädigung zuerkennen wollen und damit zum Ausdruck bringen, diese Opfergruppe sei zu Recht im KZ inhaftiert gewesen. Am 28.4. findet am Vormittag der Prozess statt, am Abend wird Kurt Krickler beim Speakerscorner darüber berichten und die Hintergründe erläutern!
>
> Im Anschluss an den Speakerscorner soll bei den schönen neuen Plakatwänden rund um die Monumente am Heldenplatz in einer kunstvollen Plakatieraktion das regierungsoffizielle Gedanken-Jubeljahr 2005 um wichtige Aspekte ergänzt werden!
>
> Näheres über Möglichkeiten, die HOSI und ihre AktivistInnen solidarisch zu unterstützen, sowie genaue Zeit- und Ortshinweise zum Prozess im ANHANG 1.
>
> Treffpunkt ist um 19Uhr45 Ecke Ballhausplatz/Heldenplatz, Beginn 20Uhr. Und danach sind wieder alle Teilnehmerinnen im Stammlokal in der Neustiftgasse willkommen!
>
> Weitere Termintipps:
> Mittwoch (27.4.): Der beim Apres-Speakerscorner mehrfach vorbesprochene Termin im AAI wurde um 30Minuten vorverlegt und findet daher um 18Uhr statt. Titel jetzt: Drogen. Dealer-Banker-Geldwäscher - where are you? Für das Podium bisher zugesagt: G.Fischer (Drogenambulanz), E.Bulayumi (AAI, Buchautor), F.Klenk (Falter), L.Uzomaah (FC Sans Papiers), B.Hornyik (Verfassungsjuristin), Ute Bock. Moderation: Di-Tutu Bukasa (Die Bunten).
> Donnerstag (28.4.),ab 17Uhr: Widerstandslesung (Ecke Ballhausplatz/Heldenplatz).
> Donnerstag (28.4.), 20Uhr: Speakerscorner mit Kurt Krickler "Prozess ÖVP-Abgeordneter gegen HOSI" , siehe oben.
> Samstag (30.4.), ab 21Uhr: Anti-Gehrer(Pro-Bildungs)-Fest der Plattform "Gehrer, tritt zurück!" mit Live-Musik (Grounge, Funk), DJZs im Couchuc, Hernalser Gürtel, Bogen 70 (neben B72).
>
> In ANHANG2 ein Textvorschlag für Protestmails, -briefe etc. an das Rote Kreuz. Die Organisation beabsichtigt doch tatsächlich, Hans Dichand einen "Humanitätspreis" zu verleihen! Dichand lässt seit Langem seine KronenzeitungsredakteurInnen rassistische und allerlei andere Vor- und Fehlurteile schüren und ist damit auch zu einem guten Teil mitverantwortlich für den geistigen Sumpf, aus dem die schwarzblaue Regierung entstehen konnte.
>
> ANHANG 1:Donnerstag 28. April 2005 - 9.30 Uhr
> Hauptverhandlung gegen HOSI
> Landesgericht für Strafsachen Wien
> Eingang Wien 8,Wickenburggasse 22
> 2. Stock Saal 208>
>
> SOS Meinungsfreiheit
> Aufruf zur Solidarität
> Um von vornherein auszuschließen, dass die für 28. April 2005 (9.30 Uhr) angesetzte Hauptverhandlung gegen die drei genannten Beschuldigten vor dem Landesgericht für Strafsachen Wien (Eingang Wickenburggasse 22, Wien 8, Saal 208, 2. Stock) zu einem politischen Schauprozess wird, und die Chancen für ein faires Verfahren zu wahren, hat sich die HOSI Wien an mehrere ausländische Botschaften und österreichische Menschenrechts-NGOs mit dem dringenden Ersuchen gewandt, VertreterInnen als unabhängige ProzessbeobachterInnen zur Verhandlung zu entsenden. Mit derselben Bitte haben wir uns auch an mehrere Abgeordnete des Europäischen Parlaments gewandt.
> Die HOSI Wien nimmt den aktuellen Fall auch zum Anlass, zur Verteidigung der Meinungsfreiheit in Österreich aufzurufen. Wir appellieren an alle demokratisch gesinnten Menschen, ihre Stimme gegen Angriffe auf die Meinungsfreiheit wie den vorliegenden zu erheben. Jede/r - ob gewöhnliche/r Staatsbürger/in, Journalist/in, Politiker/in, ob prominent oder nicht - kann unsere Initiative unterstützen.
> Beispielsweise kann jede/r der ÖVP bzw. ihrem Bundesparteiobmann Wolfgang Schüssel seine/ihre Meinung mitteilen:
> Österreichische Volkspartei
> Lichtenfelsgasse 7
> 1010 Wien
> Tel.: (01) 40126-0
> Fax: (01) 40126-109
> email (at) oevp.at <mailto:email (at) oevp.at>
> Noch wichtiger wäre es aber, seine Besorgnis über diesen jüngsten politischen Kriminalisierungs- und Einschüchterungsversuch gegenüber Bundespräsident Heinz Fischer zum Ausdruck zu bringen:
> Bundespräsident
> Dr. Heinz Fischer
> Hofburg
> 1014 Wien
> Heinz.Fischer (at) hofburg.at <mailto:Heinz.Fischer (at) hofburg.at>
> Wir ersuchen um Kopien allfälliger Schreiben, die wir bei Einverständnis auch gerne an dieser Stelle veröffentlichen. Wir ersuchen auch, uns über andere Initiativen und Aktionen zu informieren. Auch über Solidaritätsbekundungen anderer Organisationen und prominenter Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur, Politik, Sport etc. würden wir uns sehr freuen.
> Spendenaufruf
> Und natürlich müssen wir schon jetzt Geld sammeln, um die Kosten für den Fall, dass wir bei Gericht nicht obsiegen, tragen zu können. Wir ersuchen um Spenden auf unser Konto Nr. 00235797800 bei der BA-CA, BLZ 11.000, Kennwort: > "> SOS Meinungsfreiheit> "> . Wenn wir die Verfahren gewinnen, überweisen wir auf Wunsch die Spenden gerne auch wieder zurück.
> Zusammenarbeit
> Die Initiative > "> SOS Meinungsfreiheit> "> soll auch über diesen Anlassfall hinaus weiterbestehen und andere Fälle unterstützen und dokumentieren, sollte diese Methode wieder in Mode kommen.
> Wir laden interessierte Organisationen ein, sich der Initiative > "> SOS Meinungsfreiheit> "> lose anzuschließen - wir würden dann weitere Aktivitäten und Stellungnahmen mit diesen Organisationen koordinieren.
> Unsere Kontaktadresse:
> HOSI Wien
> Novaragasse 40
> 1020 Wien
> office (at) hosiwien.at <mailto:office (at) hosiwien.at>
>
> ANHANG 2:An den Präsidenten des Österreichischen Roten Kreuz, Fredy Mayer.
>
> Ich protestiere gegen die Verleihung des Humanitätspreises der Heinrich
> Treichl Stiftung des Österreichischen Roten Kreuzes an Hans Dichand. Die
> Kronenzeitung war Wortführer unzähliger Kampagnen, in denen verschiedene
> Gruppen und Personen (Migranten, Kulturschaffende, Angehörige von
> Minderheiten, etc.) pauschal diffamiert und verfolgt wurden.
> Diese Entscheidung verhöhnt alle Diejenigen, die auf unterschiedlichste
> Art und Weise unvoreingenommen und selbstlos benachteiligten Menschen
> helfen und damit deren Not lindern.
> Das Österreichische Rote Kreuz begibt sich in den Verdacht, aus
> opportunistischen Gründen seine Grundsätze von Unparteilichkeit und
> Unabhängigkeit hintan zu stellen.
>
> Mit freundlichen Grüßen
>
> mögliche AdressatInnen:
> mayer (at) redcross.or.at <mailto:mayer (at) redcross.or.at>; office (at) roteskreuz.at <mailto:office (at) roteskreuz.at>>
> Österreichisches Rotes Kreuz
> Wiedner Hauptstraße 32
> 1040 Wien
> Telefon: ++43 (0)1 589 00-152
> Fax: ++43 (0)1 589 00-159
> E-Mail: service (at) roteskreuz.at <mailto:service (at) roteskreuz.at>
> forum (at) roteskreuz.at <mailto:forum (at) roteskreuz.at> .
>
> Fredy Mayer (Präsident des ÖRK)
> fredy.mayer (at) roteskreuz.at <mailto:fredy.mayer (at) roteskreuz.at>
> ( präsident (at) roteskreuz.at <mailto:präsident (at) roteskreuz.at> )
>
> Dr. Wolfgang Kopetzky
> wolfgang.kopetzky (at) roteskreuz.at <mailto:wolfgang.kopetzky (at) roteskreuz.at>
> ( generalsekretaer (at) roteskreuz.at <mailto:generalsekretaer (at) roteskreuz.at> )
> (Generalsekretär des ÖRK)
>
> Dr. Werner Kerschbaum (Stellvertretender Generalsekretär des ÖRK)
> werner.kerschbaum (at) roteskreuz.at <mailto:werner.kerschbaum (at) roteskreuz.at>
>
> Projektleitung, Konzeption & Content:
> Ferdinand Urbach,
> Marketing und Kommunikation
> E-Mail: ferdinand.urbach (at) roteskreuz.at <mailto:ferdinand.urbach (at) roteskreuz.at>
>
> Ansprechpartner in Ihrem Landesverband
> KONTAKT: Markus Jarnig, Tel: 01/589 00 - 114, E-mail: markus.jarnig (at) roteskreuz.at <mailto:markus.jarnig (at) roteskreuz.at>
>
> Österreichisches Rotes Kreuz Landesverband Wien
> Nottendorfer Gasse 21, A-1030 Wien
> Tel.: +43 (1) 79580 Fax: +43 (1) 79580 9000
> E-Mail: postoffice (at) w.roteskreuz.at <mailto:postoffice (at) w.roteskreuz.at>
>

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05 nächstes LEFÖ-Seminar
Von: Horst-Rüdiger Muster
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Von: "lefoe" <lefoe (at) aon.at>
Subject: nächstes LEFÖ-Seminar--------------
SexArbeit
gesellschaftspolitische Bedeutung - politische Realität
10. Fortbildungsseminar des Vereins LEFÖ
23. - 25. Juni 2005 Schloss Puchberg/Wels
--------------
PROGRAMM
Donnerstag, 23. Juni
VM: Anreise und Anmeldung
12.30 Mittagessen
14.00 Einführung in das Seminar und Vorstellungsrunde
15.00 Thematische Einleitung, Maria Cristina Boidi, LEFÖ
15.30 Prostitution/Sexarbeit im historischen Kontext
Brigitte Rath, Historikerin, Wien
17.00 Sexarbeit und Frauenbewegung
Brigitte Lehmann-Prager, Soziologin, Wien
19.00 Abendessen
20.30 Videos zum Thema
Freitag, 24. Juni
09.00 Prostitutionskunden
Christiane Howe, Soziologin, Frankfurt am Main
10.30 Gesellschaftspolitische Bedeutung von Sexarbeit
Birgit Sauer, Politologin, Wien
12.00 Mittagessen
14.00 Sexarbeit und Öffentlichkeit (-sarbeit)
Stephanie Klee, highLights, Berlin
15.30 Arbeitsgruppen:
1) Frauenbewegung/Feminismus und Sexarbeit - ein Konflikt?
AK-Leiterin: Birgit Sauer, Uni Wien u. Faika Anna El-Nagashi, LEFÖ
2) SexArbeit - Sexarbeit eine Dienstleistung wie jede andere?
AK-Leiterin: Luzenir Caixeta, MAIZ u. Doris Cordova, LEFÖ
3) Wie kann eine sinnvolle Öffentlichkeitsarbeit aussehen?
AK-Leiterin: Stephanie Klee, highLigths und Bernadette Karner, LEFÖ
18.30 Plenum
19.30 Abendessen
Samstag, 25. Juni
09.00 Open Space (um den TNinnen die
Möglichkeit zu geben noch offene Punkte/Fragen zu
behandeln!)
11.00 Abschlussdiskussion/Feedbackrunde
12.30 Mittagessen, Abreise
Moderation: Vlatka Frketic
am VM und NM sind Pausen eingeplant!
Referentinnen/Arbeitskreisleiterinnen:
Boidi Maria Cristina, Philosophin, Koordinatorin von LEFÖ
Caixeta Luzenir, Soziologin, MAIZ - Autonomes
Integrationszentrum von und für Migrantinnen, Linz
Cordova Doris, kulturelle Mediatorin, LEFÖ/TAMPEP
El-Nagashi Faika Anna, kulturelle Mediatorin, LEFÖ/TAMPEP
Frketic Vlatka, Kommunikations- u.
Kulturwissen-schafterin, antirassistisch-queere
Aktivistin, Wien
Howe Christiane, Soziologin, Mitarbeiterin von
context - Netzwerk zu Migration, Prostitution und
Menschenrechte, Frankfurt
Karner Bernadette, Ethnologin, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit in LEFÖ
Klee Stephanie, Sexarbeiterin, Vorsitzende des
Bundesverbandes Sexuelle Dienstleistungen,
highLights/Agentur und Servicegesellschaft, Berlin
Lehmann-Prager Brigitte, Soziologin, Aktivistin
der Neuen Frauenbewegung, freie Autorin und
Lehrbeauftragte an der Uni Wien
Rath Brigitte, Historikerin, Schwerpunkt Frauen
und Geschlechterforschung, Uni Wien
Sauer Birgit, Prof. und stellvertretende
Instituts-vorständin am Inst. f.
Politikwissenschaft, Uni Wien
Konzeption und Organisation:
Maria Cristina Boidi und Bernadette Karner
Unterstützt und finanziert durch:
Frauenbüro der Stadt Wien/MA 57
Seminarbeitrag: € 190,-
inkludiert Unterbringung in Ein-/Zweibettzimmern,
Vollpension, Teilnahmegebühr, Unterlagen
Kinder: pro Kind werden zusätzlich ca. € 50,- für
Unterkunft u. Verpflegung verrechnet. Falls
Kinderbetreuung erwünscht, bitte beim
Anmeldeformular vermerken!
Anmeldung:
Wir bitten um schriftliche Anmeldung bis spätestens 31. Mai 2005
(Teilnahme nur für Frauen möglich!)
Die Anmeldung ist erst gültig nach Über weisung des Seminarbeitrags auf das
Lefö-Konto: Bank Austria 00684063605
BLZ: 20151
Seminarort:
Bildungshaus Schloss Puchberg/Wels
A-4600 Wels, Puchberg 1, Tel.: 07242/47537
Anmeldung bitte in ein Kuvert stecken und an LEFÖ
schicken bzw. faxen. 01-5811882--------------------------
LEFÖ
Beratung, Bildung und Begleitung für Migrantinnen
Kettenbrückengasse 15/4
A-1050 Wien
Tel: +43-1-5811881
Fax: +43-1-5811882
Homepage: <http://www.lefoe.at>
Legal Agenda for Migrant Prostitutes and Trafficked Women:
<http://www.femmigration.net>

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06 Heute: Forum Sexualität 26.04.2005 (Pornografie)
Von: RA. Dr. Helmut Graupner <hg (at) graupner.at>
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Pornografie

Die Last des Gesetzes auf der Lust am Bild
Die Lust an der (expliziten) Darstellung des Sexuellen ist so alt wie die Menschheit selbst. Ebenso alt sind die Bestrebungen, diese Lust am Visuellen zu bekämpfen. Und dieser Kampf erreichte im Vorjahr einen neuerlichen Höhepunkt, als die Bestimmungen gegen die Kinderpornografie auf die Darstellung legaler Kontakte mündiger StaatsbürgerInnen ausgedehnt wurden.
Neben diesen neuen drakonischen Vorschriften im Strafgesetzbuch steht jedoch nach wie vor auch das Pornografiegesetz in Geltung. Dieses Gesetz „über die Bekämpfung unzüchtiger Veröffentlichungen und den Schutz der Jugend gegen sittliche Gefährdung“ aus dem Jahre 1950 zielt ganz generell auf „unzüchtige Gegenstände“, „unzüchtige Druckwerke“, „unzüchtige Laufbilder“ und dergleichen, ohne auch nur in Ansätzen festzulegen, was unter „unzüchtig“ zu verstehen ist.
Gibt es einen Ausweg aus dieser Mixtur aus absurden neuen und verzopften alten Regelungen? Wenn ja, wann kann er realisiert werden und wohin soll er uns führen? Ist Pornografie zu bekämpfen? Hat Pornografie einen positiven Wert? Wie kann ein moderner, rationaler und unverkrampfter gesellschaftlicher Umgang mit Pornografie aussehen?
ExpertInnen gehen diesen Fragen nach und stellen sich der Diskussion.

Podium

- Renee PORNERO, Pornodarstellerin und Erotikunternehmerin
- Max SCHNEIDER, Pornodarsteller
- Michael STALTNER, Erotikunternehmer
- Andrea BREM, Geschäftsführerin der Wiener Frauenhäuser
- Dr. Helmut GRAUPNER, Rechtsanwalt, Sexualwissenschafter, Co-Vorsitzender der ÖGS
- VertreterIn der Österreichischen Richtervereinigung (eingeladen)
- NRAbg. Sabine MANDAK, Grüne
- VertreterInnen von SPÖ, ÖVP, BZÖ/FPÖ (eingeladen)
Begrüßung
Renate Kaufmann, Bezirksvorsteherin 1060 Wien

Moderation
Mag. Johannes WAHALA, Psychotherapeut, Sexualwissenschafter, Co-Vorsitzender der ÖGS
Ort und Zeit

Dienstag, 26. April 2005, um 20.00 Uhr
Festsaal der Bezirksvorstehung Mariahilf
1060 Wien, Amerlingstraße 11
Kontakt und Informationen
Österreichische Gesellschaft für Sexualforschung
DSA Elisabeth Cinatl, Generalsekretärin
Tel: +43 1 585 69 60

office (at) oegs.or.at
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07 Que(e)r-Beisl am 27. April / fiber goes Que(e)r-Beisl
Von: Rosa Antifa Wien <raw (at) raw.at>
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Mittwoch 27. April:
fiber goes Que(e)r-Beisl
Es lassen sich viele Gruende in den Feldern der Popkultur finden, die
einEn wuetend machen. Sei es heterosexistische Dominanz und
diskriminierend stereotype Darstellungen in Musikvideos, die
Unterrepraesentanz von Frauen im Musik-Business, sexistische Texte usw.
Es gibt aber auch einige Beispiele, die mutig und/oder wuetend
Selbstermaechtigung praktizieren und inszenieren, Faninnen und Fans
inspirieren, alternative Darstellungen entwerfen, subversiv mit
Klischees spielen, dem Zorn ueber die Verhaeltnisse Ausdruck verleihen
usw.
Im Rahmen des aktuellen Schwerpunkts von fiber. werkstoff fuer
feminismus und popkultur "wut, zorn, aggression in der popkultur" wollen
wir in einer Diskussionsrunde Interessierte einladen ihre persoenlichen
Hassobjekte oder wutige Quellen der Inspiration mitzubringen (Videos,
Filmausschnitte, Songs, Texte ...) und gemeinsam ueber die
aufruettelnden Momente des Zorns zu reden, die uns in Phaenomenen der
Popkultur begegnen. Was macht uns in den Feldern des Pop wuetend, wo
finden wir Ausdruck von Zorn, der uns taugt bzw. motiviert? Bring your
own poppiges Wut-Ding!
Weitere Infos: www.fibrig.net
Ort: Que(e)r-Beisl im EKH. Wielandgasse 2-4, 1100 Wien (U1 Keplerplatz)
Zeit: 20 Uhr, Beislbetrieb von 18:30-24 Uhr
Naechste Woche: Ist wieder einmal kein Beisl, statt dessen gibt es
Konzert, weiter gehts am 11. Mai mit einem Vortrag zur Verfolgung von
oesterreichischen Schwulen und Lesben im 20. Jahrhundert.

Vollstaendiges Monatsprogramm auf http://www.raw.at im Bereich Que(e)r
--
############ RAW #############
Rosa Antifa Wien
c/o Rosa Lila Tip
Linke Wienzeile 102
A-1060 Wien
AUSTRIA
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E-Mail: raw (at) raw.at
Web: http://www.raw.at
Board: http://www.n3tw0rk.org
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08 Terminhinweis 28.04: Justice in the Media? Medien Justiz und die Kriminalisierung der African Communities
Von: Radio Stimme <radio.stimme (at) initiative.minderheiten.at>
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RADIO STIMME - DIE SENDUNG DER INITIATIVE MINDERHEITEN
erlaubt sich, auf folgenden Termin hinzuweisen:Justice in the Media? Medien Justiz und die Kriminalisierung der African Communities
Veranstaltet von
NAC (Network of African Communities)
ALARM (Alliance Against Racism in the Media)
Do, 28.4. um 19.00 im Presseclub Concordia (Bankgasse 8, 1010 Wien)
Araba Evelyn Johnston Arthur (Pamoja, NAC)
Joe Berghold (Institut für Erziehungswissenschaften, Universität Innsbruck)
Simon Inou (Radio Afrika)
Sylvia Köchl (Malmoe)
Simon Kravagna (Kurier)
Joe Taylor (Panafrican Forum, NAC)
Armin Thurnher (Falter - angefragt)
Moderation: Beatrice Achaleke (Schwarze Frauen Community)
Die systematische Kriminalisierung von Schwarzen Menschen wird in den österreichischen Massenmedien durch deren Berichterstattungspraxis weitergeführt und verstärkt. Am deutlichsten zeigt sich dies anhand des Kriminalitätsdiskurses, in dem das Bild des bedrohlichen, afrikanischen kriminellen Objektes eine dominierende Rolle einnimmt. Neben aktuellen Beispielen hat schon die Berichterstattung über die bisher größte Polizeiaktion in der Zweiten Republik, die Operation Spring drastisch gezeigt, dass hier gesamtgesellschaftliche Mechanismen wirksam werden. Diese Mechanismen überschreiten inzwischen weit die Domäne rechtspopulistischer Medien. Sie erfassen vielmehr die gesamte österreichische Medienlandschaft abseits von Kategorien wie links und rechts.
Welche Rolle kommt den Medien in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung zu und wie wird systematische Kriminalisierung politisch instrumentalisiert? Kann in diesem Kontext von28.04.05: Justice in the Media? Medien Justiz und Kriminalisierung der African Communities einer breiten Medienlandschaft gesprochen werden? Welche Darstellungstraditionen Schwarzer Menschen spiegeln sich im medialen Diskurs wider und welche neuen Entwicklungen zeichnen sich ab? Schließlich: welche Grundlagen müssten für mehr "Justice in the Media" geschaffen werden? --
Radio Stimme – Die Sendung der Initiative Minderheiten
Das politische Magazin zu den Themen Minderheiten - Menschenrechte - Rassismus
on air: jeden zweiten Dienstag, 20.00 Uhr: Orange 94.0
on line: jederzeit: http://www.initiative.minderheiten.at
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09 [Depot-news] Absage Vortrag Lothar Kolmer 26.4.
Von: depot-news (at) mailman.sil.at <depot-news (at) mailman.sil.at>
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Wegen einer Erkrankung von Lothar Kolmer muss dessen Vortrag "Täuschungen über
Sprache" am Dienstag den 26. April abgesagt werden.
Bei Gelegenheit wird der Vortrag nachgeholt.

Depot
Breitegasse 3
A-1070 Wien
Tel: +43 1 522 76 13
depot (at) depot.or.at
www.depot.or.at

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LITERATUR
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10 CUADP - Buchautor in der Todeszelle von San Quentin
Von: ..Mary.Nordkvelle (at) dti.gsi.gov.uk
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Von: "Nordkvelle Mary (Ms MCA)" <Mary.Nordkvelle (at) dti.gsi.gov.uk>
Subject: CUADP
I read about your newsletter in CUADP newsletter. I write to Jarvis
Jay Masters ( and visit him) who is on Death Row in San Quentin and
was mentioned in the same newsletter . He is a Buddhist on Death Row
who has written a book called Finding Freedom and there is a web site
http://www.freejarvis.com
He is in the process of writing his second book and hopes that it
will be published by the end of the year. If you could pass this on
to whoever may be interested. Thank you
Warm wishes
Mary Nordkvelle
Training Administrator
PTS Consortium
Ground Floor
21 Bloomsbury Street
London WC1B 3SS
Email: mary.nordkvelle (at) dti.gsi.gov.uk
Telephone: 020 7855 8042
GTN Phone 2876 8042
Fax: 0845 019 0028
Web: <http://www.ptsc.co.uk>
"Helping organisations and individuals change and develop to achieve
their objectives"
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11 Projekt SHOAH
Von: Anja Hagemann <anjahagemann (at) hotmail.com>
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Sehr geehrte Mitglieder
Ich scheibe Ihnen auf Grund eines Projektes zum Thema der
Judenverfolgung unter dem Regim Hitlers: Es handelt sich um einen
illustrierten Gedichtband, der in 3 Sprachen veröffentlicht werden soll,
hebräisch, deutsch und französisch. Als Malerin setze ich mich intensiv mit
diesem Thema auseinander, und ich denke, dass die Gedichte von Francine
Caron sehr gut dazu passen. Es ist also eine malerisch- dichterische
Auseinandersetzung, die ein Zeichen setzten soll, damit wir diese
Schandtaten nicht vergessen. Auf persönlicher Ebene ist mir dieses Projekt
auch sehr wichtig, da ich in Paris täglich mit der jüdischen Kultur
konfrontiert werde, ausserdem sind viele meiner Freunde Juden.
Wäre es möglich, mich bei der Realisation dieses Projekts finanziell zu
unterstützen? Ich schicke Ihnen einige Einzelheiten bezüglich des Projekts,
für weitere Auskünte stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung!
Herzlichen Dank im Vorraus,
Anja Hagemann
anjahagemann (at) hotmail.com
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http://g.msn.fr/FR1001/866
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MELDUNGEN UND MEINUNGUNGEN
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12 WWWebtips: Heiratsratgeber, Wiener Kongress, Nahostfriede, Frauensoli, AEIOU, JAP, Buch-Site
Von: akin <akin.buero (at) gmx.at>
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> WWWebtipshttp://www.8ung.at/traudich/
"Tu felix austria nube!" steht gross auf dieser Site. Naja, vielleicht waere
passender gewesen: "O tempora, o mores!" Denn was sind das fuer Zeiten, wo
fortschrittliche Menschen das Recht auf Eheschliessung einfordern muessen.
Fakt ist, es ist eine Notwendigkeit, denn der Gesetzgeber -- dessen
Hauptpartei doch die Ehe in Verfassungsrang stellen wollte -- scheint nur
mehr an rein oesterreichischen oder EU-Ehen interessiert zu sein, wenn man
sich die juengsten Novellen zum Fremdenrecht anschaut.
Unter obiger URL findet sich daher "ein Heiratsratgeber fuer interkulturelle
Ehepaare und solche die es werden wollen." Die Site will Informationen zu
Eheschliessungen unter dem Generalverdacht der Scheinehe geben.http://wienerkongress.info/
Unter dem etwas irritierenden Titel "Wiener Kongress" findet vom 11.-18.Mai
eine linke Veranstalrungsreihe statt, deren vielfaeltiges Programm schon
schwer ueberblickbar ist. Ausserdem sind viele der Termine noch nicht
wirklich fixiert, sprengen daher die Moeglichkeiten des
akin-Terminkalenders. Daher sei auf obige Website verwiesen.http://www.nahostfriede.at
Ist die Homepage der "Juedischen Stimme fuer gerechten Frieden in Nahost".
Optisch nicht weltbewegend, aber inhaltlich recht gehaltvoll -- mit Texten
der ueblichen Verdaechtigen wie etwa Uri Avnery.http://www.noso.at/
NoSo steht fuer NorthSouth und ist ein Kooperationsprojekt von Radio Orange
94.0 und der "Frauensolidaritaet". Dort kann man Radiosendungen der Reihe
"Globale Dialoge - Women on Air" auf Radio Orange nachhoeren und
zusaetzliche Presseinfos lesen.http://www.aeiou.at
Ist wieder in Betrieb. Irgendwie war es der Bundesregierung doch peinlich,
viel Geld ins leidige "Gedankenjahr" zu pulvern und dann ausgerechnet den
wichtigsten oesterreichischen Geschichtsserver abzudrehen (s.a. akin
11/05) -- der Protest war wohl doch lauter als vorab angenommen. Derzeit ist
zwar nur ein eingefrorenes, nicht mehr aktualisiertes Wissen abrufbar, doch
angeblich wird mit den Verlagen des "Oesterreich-Lexikons", auf deren
Material die Site grossteils beruht, ueber einen Update-Vertrag verhandelt.http://anon.inf.tu-dresden.de/
JAP nennt sich eine Software zum unbelauscht surfen. So ganz
hundertprozentig anonym ist man im Netz damit zwar auch nicht, aber immerhin
sorgen mehrere in Reihe geschaltete Anonymisierungsserver dafuer, dass eine
abgerufene Website keine Kenntnis ueber die eindeutige IP-Adresse des
Interessenten erhaelt. Das Programm ist fuer die meisten gaengigen
Betriebssysteme portiert und nebst Erlaeuterung an obiger URL abrufbar.http://www.dada.at/kolischbuch
Manche koennen es nicht lassen, so Heinz Kolisch, passionierter
Buchhaendler, der schon vor einiger Zeit in Unruhestand getreten ist, um
gemeinsam mit Peter Bettelheim wieder eine Buchhandlung zu eroeffnen. In der
Zedlitzgasse 3 im ersten Bezirk gibt es neben Buechern auch Lesungen und
Diskussionen. Obiges ist die Site zum Buch, wo man sich ueber die
Veranstaltungen informieren kann. -br-

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13 Ein Fall fuer die Baupolizei
Von: akin <akin.buero (at) gmx.at>
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> Ein Fall fuer die Baupolizei
Wenn habilitierte Verfassungsrechtler etwas sagen, schweigt das p.t.
Publikum und lauscht andaechtig. Das ist so wie bei Reden des
Bundespraesidenten. Und genauso wie bei den Reden des Bundespraesidenten
schweigt das Publikum deswegen, weil es die weisen Worte eh nicht
ernstnimmt. Das gehoert sich so in einer Demokratie, dass man Leute, die
keine unmittelbare Entscheidungsgewalt haben und von grundlegenden
Prinzipien der gesellschaftlichen Ordnung reden, geflissentlich ignoriert.
Das beweist sich gerade wieder in den momentanen Diskussionen der
Innenpolitik. Kurz flammte die Debatte ueber Oesterreichs neue Verfassung
auf und schon glost sie nur mehr wieder in irgendwelchen Gremien, weit
unterhalb der Wahrnehmbarkeit der interessierten Oeffentlichkeit, vor sich
hin. Und irgendwann, man weiss nicht wieso, haben wir dann vielleicht sowas
wie eine neue Verfassung, sauber nach Einflusssphaeren von Rot und Schwarz
geordnet.
Doch zuweilen gibt es einzelne Reizthemen, die doch noch oeffentlich
diskutiert werden. Und nach all den salbungsvollen Worten, die
Verfassungsrechtler darueber verlauten haben lassen, dass in die Verfassung
nur Grundregeln des Staates gehoeren und auch Kirche und Staat eigentlich
von einander getrennt sein sollten, tauchen SPOe-Chef und Kardinal
haendchenhaltend bei Liesl Gehrer auf und sagen, wenn man die
Schulgeldfreiheit und das Konkordat in der Verfassung verankerte, koenne man
ansonsten auf den Verfassungsrang von Schulgesetzen verzichten. Darauf sagt
die Bildungsministerin, dann muesse man aber auch die Schulgliederung mit
einer Zweidrittelklausel schuetzen, weil sie die Gesamtschule verhindern
will.
Bitte, was soll das? Wofuer halten diese Herrschaften eine Verfassung? Sie
halten sie fuer Gesetze, die man mit Zweidrittelmehrheit beschliessen kann,
um den Verfassungsgerichtshof aergern. Die Idee, dass es sich dabei um
Grundspielregeln des Staates handelt, die die Willkuer des einfachen
Gesetzgebers ein wenig einbremsen sollen, ist ihnen voellig fremd. Sie reden
von den "Grundbausteinen der Demokratie" und bauen stattdessen Sandburgen.
Im konkreten Fall kann man sagen, dass das Recht, seine Kinder an eine
Schule schicken zu koennen ohne Schulgeld loehnen zu muessen, durchaus
Grundrechtscharakter hat -- eine Praezisierung des Menschenrechtes auf
Bildung und auch eine soziale Hilfestellung, die Bestimmungen der
Schulpflicht erfuellen zu koennen. Das Konkordat hingegen, das immerhin
seinen Ursprung in der Putschregierung von 1933 hat und mittels
Kriegsermaechtigungsgesetz "ratifiziert" wurde, ist nichtsdestotrotz ein
voelkerrechtlich bindender Vertrag. Es ist daher unnoetig, ihn mit zwei
Dritteln auch noch einzuzementieren. Aber es stellt eine Festschreibung dar,
dass die Pfaffen sehr wohl im Staat was zu reden haben -- ein unglaublich
atavistischer Vorstoss, vorgetragen von Sozialdemokraten.
Auf der anderen Seite ist vollkommen unverstaendlich, was die Frage,
wieviele Klassen welcher Schultyp haben soll, in der Verfassung verloren
haette. Wenn das eine Grundrechtsangelegenheit oder eine Staatsspielregel
sein soll, dann ist die Frage, ob ein Unterrichtsfach "Leibesuebungen" oder
"Sport" heisst, genauso verfassungswuerdig.
Die Verfassungsrechtler Klecatzky und Morscher schreiben im Vorwort ihrer
kommentierten Ausgabe des Bundes-Verfassungsgesetzes, die oesterreichische
Verfassung trage "ruinenhafte Zuege". Diese sind verstaendlich: Stammt der
Keller doch noch von den Habsburgern und die Umbauten der ersten Republik
sowie die grosskoalitionaeren Basteleien waren auch ziemlich schaedigend
fuer die Bausubstanz. Doch jetzt soll alles anders werden. Derzeit bauen Rot
und Schwarz an einem architektonischen Meisterwerk: Einen megalomanen
Neubau, der schon als Ruine eroeffnet wird. Und das ganz bewusst und
gezielt, denn wenn eine Verfassung unklar, widerspruechlich und nach
Tagesinteressen gestaltet ist, kann man willkuerliche Bestimmungen viel
einfacher durchsetzen -- schliesslich kann dann eh keine Sau mehr mit
Bestimmtheit sagen, was denn da eigentlich verfassungskonform ist und was
nicht.
Sicher, wir werden von vorn bis hinten vom Staat verarscht, nach Strich und
Faden, sowohl mit als auch ohne Zweidrittelmehrheit. Aber dass der Staat mit
seinen Politiker seine eigenen Grundregeln derart ignoriert und nicht einmal
dafuer deftige Schelte von uns da unten bekommen, ist etwas, was mich immer
wieder aufregt.
*Bernhard Redl*

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14 ÖVP-Klage gegen HOSI Wien: Aktivisten rechnen fix mit Freispruch
Von: Kurt Krickler <Kurt.Krickler (at) hosiwien.at>
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Medienaussendung der Homosexuellen Initiative (HOSI) Wien vom 26. April 2005:
ÖVP/Meinungsfreiheit/Homosexualität/HOSI Wien
HOSI Wien: Vollständige “Entnazifizierung” bei BZÖ/FPÖ und ÖVP steht noch aus “Die Affäre um die unglaublichen Aussagen Siegfried Kampls und das Festhalten der ÖVP an der Zusammenarbeit mit einer Partei, in deren Reihen solche Vertreter geduldet werden, zeigen einmal mehr auf anschauliche Weise, wofür die ÖVP tatsächlich steht”, kommentiert Kurt Krickler, Generalsekretär der Homosexuellen Initiative (HOSI) Wien, die jüngste Nazi-Affäre der schwarz-orange-blauen Regierung. “Beides ist symptomatisch und bezeichnend für eine offenbar immer noch vorhandene ‘nazioide’ Grundhaltung bei diesen beiden Parteien. Während für BZÖ/FPÖ Wehrmachtsdeserteure gemeine Kameradenmörder sind, sind Homosexuelle für die ÖVP gewöhnliche Kriminelle, die ihre Inhaftierung und Ermordung in den Konzentrationslagern zu Recht verdient haben. Die alten und neuen Nazis werden über soviel ÖVP-Unterstützung für ihre Ideologie jubeln!”
ÖVP muss endlich in sich gehen
“Die ÖVP sollte endlich in sich gehen und ihre Haltung überwinden, bestimmten Opfern der Nazis einen Rechtsanspruch auf Entschädigung nach dem Opferfürsorgegesetz (OFG) zu verweigern. Genauso wie das BZÖ dafür sorgen muss, dass Kampl all seiner politischen Ämter enthoben wird”, ergänzt Obmann Christian Högl. “Die verbissene Haltung der ÖVP ist nicht nachvollziehbar und höchstens noch durch krankhafte Homophobie zu erklären. Solange sich die ÖVP von ihrer die Nazi-Verbrechen verharmlosenden und rechtfertigenden Haltung nicht verabschiedet, kann man ihr den Vorwurf nicht ersparen, sich nicht vollständig und ohne Wenn und Aber von NS-Gedankengut zu distanzieren.”
HOSI Wien rechnet mit glattem Freispruch
“Die ÖVP bzw. ihre Funktionäre täten besser daran, das OFG entsprechend zu novellieren, als ihre diesbezüglichen Kritiker wie die HOSI Wien mit Klagen einzudecken”, meint Obfrau Bettina Nemeth abschließend. “Es reicht, dass ÖVP und BZÖ/FPÖ durch ihre Haltungen und Äußerungen den Ruf Österreichs als ewiges Naziland festigen; sie müssen durch derartige Einschüchterungs- und mutwillige Kriminalisierungsklagen nicht auch noch den Ruf eines autoritären Unrechtsstaats erzeugen. Wir gehen indes davon aus, dass die HOSI Wien, ihr Obmann und ihr Generalsekretär übermorgen freigesprochen werden. Alles andere wäre ein Justizskandal ersten Ranges – und der hätte Österreich gerade noch gefehlt, wo doch Kampl, Tancsits & Co durch ihre Aussagen und ihr Verhalten dem Ansehen Österreichs ohnehin schon schweren Schaden zugefügt und das österreichische Nest bis oben hin mit ihrem Dreck angefüllt haben.”
HINWEIS: für die MedienvertreterInnen: Die – öffentlich zugängliche – Hauptverhandlung in dem von ÖVP-Abgeordnetem Tancsits gegen die HOSI Wien angestrengten Strafverfahren findet am 28. April 2005 am Landesgericht für Strafsachen, Eingang Wickenburggasse 22, Wien 8, 2. Stock, Saal 208, um 9.30 Uhr statt.
Ausführliche Informationen auf der Website-Abteilung “SOS Meinungsfreiheit” unter www.hosiwien.at/sos.
Rückfragehinweise:
Christian Högl, Obmann: Tel. 0699-11811038;
Bettina Nemeth, Obfrau: Tel. 0699-11965265;
Kurt Krickler, Generalsekretär: Tel. (01) 5451310 oder 0664-5767466.
office (at) hosiwien.at;
www.hosiwien.at
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RELIGION
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15 Sharia in Afghanistan: Frau zu Tode gesteinigt
Von: wadi wien <wadi.wien (at) gmx.at>
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Frau in Afghanistan zu Tode gesteinigt
Lokale Behörden an der Tat beteiligt
http://www.nzz.ch/2005/04/25/al/articleCRGPS.htmlBy. Delhi, 24. April
Eine 29-jährige afghanische Frau ist in Afghanistan öffentlich zu Tode
gesteinigt worden. Der Vorfall ereignete sich am letzten Donnerstag in einem
Dorf des Bezirks Urgu in der Provinz Badakshan im äussersten Nordosten des
Landes. Die 29-jährige Amina sei, nachdem der lokale Priester das Urteil
ausgesprochen habe, von ihrem Ehemann und von Behördenvertretern aus ihrem
Haus gezerrt und dann von Männern des Dorfs getötet worden.
Der Gatte war vor kurzem nach fünf Jahren Abwesenheit aus Iran nach Hause
zurückgekehrt. Seine Frau verlangte darauf eine Trennung, worauf ihr Ehemann
sie des Ehebruchs beschuldigte. Der ebenfalls angeklagte angebliche
Ehebrecher wurde mit hundert Peitschenhieben bestraft und darauf
freigelassen.
Barbarische «Rechtsprechung»
Die Scharia sieht für Ehebruch schwere Strafen von Auspeitschung bis zum Tod
vor, und unter den Taliban war es öfter zu solchen Urteilen gekommen. Seit
ihrem Fall im November 2001 sind staatlich eingesetzte Gerichte für solche
Vergehen zuständig. Dennoch ist es bereits das zweite Mal seit 2001, dass
eine Frau in der Provinz Badakshan dieses Los ereilt hat. Ein Sprecher des
Verfassungsgerichts in Kabul erklärte, das Gericht habe einen Vertreter nach
Badakshan entsandt, um eine Untersuchung über den Vorfall durchzuführen.
Das Verhalten der Dorfbewohner ist allerdings nicht nur die Folge eines
schwach ausgebauten zivilrechtlichen Justizapparats im ländlichen
Afghanistan. Dass sich die lokalen Behördenvertreter selber aktiv an der
Steinigung beteiligten, zeigt, dass die herrschenden gesellschaftlichen
Einstellungen eine solche barbarische «Rechtsprechung» zulassen. Im
benachbarten Pakistan löste vor kurzem das Urteil eines Provinzgerichts
einen Entrüstungssturm aus. Es hatte ein halbes Dutzend Männer freigelassen,
die vor zwei Jahren eine Frau vergewaltigt hatten, weil ihr Bruder angeblich
die herrschende Kastenordnung verletzt hatte.
--
WADI - Verband für Krisenhilfe und solidarische Entwicklungszusammenarbeit
e-mail: wadi.wien (at) gmx.at
Tel.: 0699-11365509
Spendenkonto in Österreich:
Kontonummer 07.405.301
Evangelische Kreditgenossenschaft eG BLZ 31800
IBAN: AT10 3180 0000 0740 5301
BIC: EVKRATW1

Website mit weiteren Informationen zu Projekten von Wadi und
Veranstaltungshinweisen:
www.wadinet.at

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16 Schlusserklärung der Imame-Konferenz
Von: Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen <dieinitiative (at) gmx.at>
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Zum ersten österreichweiten Treffen von Imamen kamen am Sonntag, dem 24.
April 160 Vorbeter, darunter auch ca. 25 theologisch gebildete Frauen
zusammen. Sie repräsentierten die Bandbreite der verschiedenen Hintergründe
der Muslime Österreichs, sowohl von der Vielfalt der Herkunft, als den
verschiedenen islamischen Schulen her.
Bei der Eröffnungsfeier sprachen als Gäste der Nationalratsabgeordnete Dr.
Werner Fasslabend, die Wiener Integrationsstadträtin Mag.a Sonja Wehsely und
der Gesandte Dr. Florian Haug als Vertreter des Außenministeriums. Nach
Referaten zu grundsätzlichen Themen wie dem Verhältnis der Muslime zum
österreichischen Staat und der Gesellschaft oder der Partizipation von
Muslimen wurde intensiv der Gedankenaustausch gepflegt. Eine ausführliche
Schlusserklärung konnte als Standortbestimmung des Islam in Österreich mit
sehr großer Zustimmung verabschiedet werden.ÖSTERREICHISCHE IMAME-KONFERENZ
SCHLUSSERKLÄRUNG
Präambel
Der Grazer Imame-Konferenz im Juni 2003 gelang es, eine wichtige Basis bei
der Standortbestimmung des Islam in Europa zu legen. Das hier durch mehr als
120 Delegierte aus 35 Ländern zum Ausdruck gebrachte Bekenntnis zu
Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Pluralismus und die deutliche Verurteilung
von Extremismus und Fanatismus wurde anhand islamischer Quellen dargelegt
und in ganz Europa gerade in muslimischen Kreisen mit großer Zustimmung
aufgenommen. Diese Erklärung ist ein wichtiger Baustein in einem Prozess,
der in einem immer konkreteren und praktische Fragen aufgreifenden
innermuslimischen Diskurs die Identität der MuslimInnen in Europa stärken
soll. Weitere Konferenzen sollten folgen. Die Kompatibilität einer
muslimischen Lebensweise in Europa verlangt nach innen wie außen sichtbar
gemacht zu werden.
In Österreich entschlossen sich die MuslimInnen unter dem Eindruck jüngster
Ereignisse nicht erst auf eine unmittelbare Fortsetzung der Grazer Konferenz
zu warten, die als großes Projekt wieder in enger Kooperation mit dem
Außenministerium für 2006 ins Auge gefasst wurde, sondern das für derartige
Unternehmungen ideale österreichische Klima zu einer internen Konferenz zu
nutzen. Österreich gilt auch im europäischen Ausland zunehmend als
modellhaft, was den Umgang mit dem Islam betrifft. Der Anerkennungsstatus
des Islam fördert den Dialog auf gleicher Augenhöhe und schafft so ein Klima
sozialen und religiösen Friedens.
MuslimInnen leiden zunehmend unter einer unzulässigen Gleichsetzung von
Islam mit Terrorismus, die in der öffentlichen Meinung verstärkt als
ablehnende Grundhaltung um sich greift. MuslimInnen sehen sich einem starken
Rechtfertigungsdruck ausgesetzt. Die im Zusammenhang mit dem „globalen Krieg
gegen den Terror“ erfolgte Konzentration auf ein kleines und enges Segment
von Radikalen, die in jeder Debatte über den Islam allgegenwärtig sind, ließ
einen fatalen Eindruck entstehen: Terror und Intoleranz seien im Islam
selbst angelegt und jeder Muslim zumindest potentiell gefährlich. Neu
etablierte Wörter wie jenes vom „Schläfer“ mussten in der Bevölkerung den
Eindruck erwecken, als könne von jedem Muslim Gewalt ausgehen.
In dieser Situation tragen die MuslimInnen selbst Verantwortung, eine
Bringschuld, für größtmögliche Transparenz zu sorgen und den Fokus endlich
wieder auf die überwältigende Anzahl von MuslimInnen zu legen, die gerade in
Umsetzung der Lehren ihrer Religion für gegenseitigen Respekt und
Verständnis stehen und menschenverachtenden Terrorismus ablehnen.
MultiplikatorInnen des friedliebenden und vernünftigen Islam kommt hier eine
besondere Rolle zu. Die Stimme der Imame, der Theologinnen und
Intellektuellen soll nach innen und außen durchdringen. Sie haben den
direkten Kontakt zur Basis und können so viel bewirken. Die eindeutigen
Positionen des Islam zu dem Gut der Freiheit, zu Menschenwürde und
Frauenrechten müssen Allgemeingut werden. Denn die beste Medizin gegen Hass
und Intoleranz ist das Wissen.


Positionsdarlegung und Beschlüsse zu „Islam in Österreich“Gemeinsame Werte in Diversität
Diversität ist in den europäischen Gesellschaften ein überall zu
beobachtendes Phänomen. Ein Schlüssel zu einem nutzbringenden Umgang mit
dieser Vielfalt ist die Einsicht, dass hier schließlich auch eine
Gemeinsamkeit liegt, der größte gemeinsame Nenner zwischen MuslimInnen und
Menschen anderer Religion oder Weltanschauung. Von Gemeinsamkeiten ausgehend
erschließt sich der universale Charakter allgemein gültiger Werte, die die
Qualität des menschlichen Zusammenlebens ausmachen.
Was die Christen und Juden betrifft, so sind Jesus und Moses, Friede sei mit
ihnen, gemäß dem edlen Koran und der Sunna große Gesandte aus dem Kreis der
fünf größten Propheten in der Weltgeschichte. Auf ihren Spuren und Wegen ist
unser edler Prophet Muhammad, Friede sei mit ihm, gegangen. MuslimIn ist
nur, wer auch diese Propheten bezeugt. In einem universalen Rahmen gedacht,
ist der Glaube der MuslimInnen an eine gleiche gemeinsame Abstammung aller
Menschen die Grundlage für die Denkschule, die Menschlichkeit gleich der
großen humanistischen Tradition als zentralen Wert in die Mitte rückt.
Menschliche Verantwortung füreinander und für die Schöpfung kann nur
greifen, wenn der Mensch als Mensch gleich betrachtet wird, ohne mit
zweierlei Maß zu messen.
Die Umsetzbarkeit kann viel eher gelingen, wenn Werte nicht eifersüchtig
von einzelnen Gruppen für sich beansprucht werden. Mit anderen Religionen,
Ideologien und Weltanschauungen verbinden uns das Streben nach Freiheit,
Gerechtigkeit und Menschenwürde. Dazu in Opposition stehen Armut,
Unterdrückung, Diskriminierung, Rassismus und Besatzung. Stellenwert des Lebens
Das Leben ist das höchste Gut im Islam. Daher kommt ihm absoluter Schutz zu,
unabhängig von ethnischer Zugehörigkeit, religiösem Bekenntnis,
Weltanschauung, gesellschaftlicher Stellung, körperlichem oder geistigem
Vermögen. „[…] Wer einen Menschen tötet, für den soll es sein, als habe er
die ganze Menschheit getötet. Und wer einen Menschen rettet, für den soll es
sein, als habe er die ganze Welt gerettet.“ (Koran 5:32). Freiheit
Unmittelbar nach dem Leben genießt die Freiheit höchste Priorität. Dem
Menschen von Geburt an zu eigen, ist sie genauso schützenswert. Niemand soll
aufgrund der eigenen Meinung Sorge um sein Leben haben, diskriminiert werden
oder bei der Ausübung der Religion, bzw. Weltanschauung behindert werden.
Die Unterschiede in den Perspektiven und Auffassungen sind für MuslimInnen
als gottgewollt zu respektieren. Alle Formen des Zwanges in der Religion
werden daher abgelehnt. Stellung der Frau
Frauen und Männer sind Partner, gleich an Menschenwürde, Rechten und
Pflichten. Daraus ergibt sich das Recht der Frau an Lernen und Lehren, das
Recht auf Arbeit, aktives und passives Wahlrecht, Teilhabe am
gesellschaftlichen Diskurs und Entscheidungsprozess, finanzielle
Unabhängigkeit. Es ist zwingend notwendig, der Frau die gleichen Chancen wie
dem Mann zu garantieren, damit sie sich mündig und frei orientieren kann, um
ihre persönlichen Ziele im Leben zu verwirklichen. Es ist nicht genug,
Benachteiligungen gegenüber Frauen als nicht mit dem Islam konform zu
verurteilen. Angesichts gesellschaftlicher Erscheinungen wie mangelndem
Bildungszugang oder Zwangsehe, selbst wenn diese nur Randerscheinungen
darstellen sollten, sind islamische Konzepte zu deren Überwindung zu
entwickeln. Partizipation der Frauen in allen Bereichen des
gesellschaftspolitischen Lebens muss gefördert werden.MuslimInnen in der österreichischen Gesellschaft
Die TeilnehmerInnen der Konferenz betonen das Festhalten an
verfassungsrechtlichen Prinzipien in der Republik Österreich, darin
eingeschlossen und besonders hervorzuheben die Gleichheit aller BürgerInnen
vor dem Gesetz, Pluralismus, demokratischer Parlamentarismus und
Rechtsstaatlichkeit.
Der Anerkennungsstatus des Islam in Österreich und die damit verbundenen
praktischen Vorteile wie das Recht auf freie und öffentliche
Religionsausübung, innere Autonomie der Islamischen Glaubensgemeinschaft,
Religionsunterricht an den Schulen und Berücksichtigung der
Religionszugehörigkeit z.B. beim Bundesheer wird von den muslimischen
BürgerInnen wahrgenommen und hoch geschätzt. Die gemäßigte und offene
Haltung der MuslimInnen in Österreich baut ein positives Zusammenwirken mit
der gesamten Gesellschaft auf. Eine Kultur des Dialogs ermöglicht
Brückenbau, der sachlich Themen allgemeiner Wichtigkeit aufgreift, anstatt
sich in Ignoranz und Einkapselung einzuschließen. Die negativen Folgen wie
sie eine Isolierung in einer Art Parallelgesellschaft mit sich bringen
würde, werden von den MuslimInnen in Österreich erkannt und
Segregationsmodelle daher abgelehnt. In diesem Sinne bekräftigen die
TeilnehmerInnen der Konferenz das Motto der Islamischen Glaubensgemeinschaft
anlässlich des 25jährigen Jubiläums „Integration durch Partizipation“.
Anteilnahme schließt den gesellschaftlichen, kulturellen, politischen und
wirtschaftlichen Bereich ein.
Die Sicherheit des Landes ist gleichzeitig die Sicherheit der muslimischen
Bevölkerung. Wohlstand und gedeihliches Fortschreiten sind als gemeinsame
Anliegen durch Verfassungstreue und persönlichen Einsatz weiterzuentwickeln.
Rolle der Jugend
Die Hoffnungen und Forderungen der Wiener Imame-Konferenz sehen wir vor
allem bei der Jugend verwirklicht, denn die österreichische muslimische
Jugend betrachtet sich in ihrem Selbstverständnis als eine neue Generation
von jungen Männern und Frauen, die sich mit Land und Leuten, ihrer
Demokratie und ihrem Rechtssystem identifizieren. Sie übersetzt dadurch die
offizielle Linie der Islamischen Glaubensgemeinschaft in die Praxis und
öffnet dadurch dem islamischen Leben in Österreich eine neue und viel
versprechende Zukunft.

Islam und Extremismus
Es ist nicht ausreichend, extreme Ansichten und Haltungen, die sich
außerhalb des oben festgehaltenen Konsenses stellen, als marginale
Erscheinungen abzutun. Dass Engstirnigkeit und Fanatismus, wo jede
Diskussion aus blinder Überzeugung in die alleinige Gültigkeit der eigenen
Interpretation ausgeschlossen ist, tatsächlich keinen Platz in Österreich
haben, ist nur ein Grund mehr, sich der Verantwortung bewusst zu sein, für
weitere Aufklärung zu sorgen. Finanzielle Unabhängigkeit der MuslimInnen in Österreich
Die Islamische Glaubensgemeinschaft und die überwiegende Mehrheit der
islamischen Vereine sind autonome österreichische Institutionen, die
ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden, sowie die selbstlose
Arbeit ehrenamtlicher UnterstützerInnen finanziert werden. Trotz der sehr
angespannten finanziellen Lage ermöglicht uns diese Situation
Unabhängigkeit, die für uns die Eigenständigkeit garantiert.Solidarische Beziehungen zur islamischen Welt
Die Situation der MuslimInnen in der Welt ist uns nicht gleichgültig. Mit
Sorge verfolgen wir in vielen Teilen der muslimischen Welt insbesondere
fehlende Demokratie, soziale Ungerechtigkeit, Besatzung, Krieg und
wirtschaftliche Unsicherheit. Unsere Arbeit konzentriert sich dabei auf
Aufklärung, politische Sensibilisierung und humanitäre Hilfestellung. Hier
werden insbesondere Frauenprojekte initiiert, Patenschaften für Waisenkinder
übernommen, Kranke und Behinderte unterstützt. Zur Realisierung werden auch
Spendengelder in Österreich gesammelt. Im Prozess der öffentlichen
Meinungsbildung positionieren wir uns in den Medien.Beschlüsse der Imame-Konferenz in Kurzform
1. Die österreichische Imame-Konferenz ist sich einig darin, dass die
MuslimInnen in Österreich einen Bestandteil der österreichischen
Gesellschaft darstellen. Die Beziehung zwischen ihnen und der
österreichischen Gesellschaft soll auf dem gemeinsamen guten Willen und der
Verfassung aufgebaut werden. Hierauf folgt die religiöse Pflicht zum
friedlichen Miteinander in den verschiedenen Bereichen der österreichischen
Gesellschaft und ihren ethnischen und religiösen Gruppen. Weiterhin
betrachtet die österreichische Imame-Konferenz die konstruktive Integration
und Partizipation der MuslimInnen innerhalb der österreichischen
Gesellschaft als absolut notwendig.
2. Die österreichische Imame-Konferenz betont, dass es zur Aufgabe einer
jeden Muslimin und eines jeden Muslims – wie auch jeder anderen Bürgerin und
jeden anderen Bürgers – gehört, sich für die Sicherheit und den Frieden des
Landes sowie seiner EinwohnerInnen aktiv einzusetzen.
3. Die österreichische Imame-Konferenz ermutigt die in Österreich lebenden
MuslimInnen zum aktiven Schutz sowie der Bewahrung des öffentlichen und
privaten Eigentums und der Ressourcen, als auch der Beteiligung und
Hilfeleistung in Notfällen und bei Naturkatastrophen.
4. Die österreichische Imame-Konferenz verurteilt alle terroristischen und
extremistischen Gewaltakte auf der Welt.
5. Die österreichische Imame-Konferenz betrachtet es als unbedingt notwendig
für die internationale Gemeinschaft, sich ernsthaft und wissenschaftlich mit
der Erscheinung des Terrorismus auseinanderzusetzen und setzt sich ein für
die Bildung eines Gremiums, das aus Intellektuellen und MeinungsbildnerInnen
besteht, welche sich intensiv mit der Problemstellung auseinandersetzen.
6. Die österreichische Imame-Konferenz stellt fest, dass sich die
internationale Staatengemeinschaft noch nicht auf eine Definition des
Begriffes "Terror" bzw. "Terrorist" geeinigt hat und sie betont in diesem
Zusammenhang, dass Terror nicht einer Religion, einer Ethnie oder einer
Kultur zuzuordnen ist. Weiterhin betont sie, dass jeder, der unschuldige
ZivilistInnen mit Terror oder Mord bedroht, ein Terrorist ist, unabhängig
von seiner Zugehörigkeit.
7. Die österreichische Imame-Konferenz weist alle Imame und Intellektuellen
dazu an, sich intensiv mit der Bekämpfungsmöglichkeit des Extremismus in all
seinen Erscheinungsformen auseinanderzusetzen.
8. Die österreichische Imame-Konferenz stellt fest, dass Gerechtigkeit und
Freiheit zwei unverzichtbare menschliche Werte darstellen und dass es zu den
Aufgaben einer jeden Gesellschaft mit all ihren Gruppierungen gehört sich
für Gerechtigkeit zu jeder Zeit und an jedem Ort einzusetzen, damit sich
alle Völker ihrer Rechte und Freiheiten erfreuen können.
Sie bestätigt weiterhin, dass die internationale Menschenrechtserklärung und
ähnliche Dokumente Teile dieser universellen menschlichen Werte darstellen.
9. Die österreichische Imame-Konferenz betont, dass der Islam das Leben
heiligt. Aus diesem Grund ist alles, was diesem Grundsatz widerspricht,
abzulehnen. Der Koran unterstreicht eindringlich in Sure 5:32 den Wert des
Lebens.
10. Die österreichische Imame-Konferenz verdeutlicht, dass es nicht erlaubt
ist, andere religiöse Überzeugungen, Symbole oder Werte zu verhöhnen.
11. Die österreichische Imame-Konferenz betont, dass im Islam Frau und Mann
in ihrem Wert und in der Verteilung ihrer Rechte und Pflichten gleich sind.
Jegliche Verletzung der Rechte und Würde der Frau, sei es körperlich,
psychisch oder mental wird vom Islam abgelehnt und aufs schärfste
verurteilt. Darüber hinaus ist auf dem Boden der Religion ein aufrichtiger
Diskurs zu führen, um ein vertieftes Bewusstsein für Frauenrechte zu
schaffen.
12. Die österreichische Imame-Konferenz betont, dass der Islam keine
Theokratie kennt, vielmehr fordert der Islam die Prinzipien des Pluralismus
und der Demokratie. Dies äußert sich unter anderem in dem islamischen
Grundsatz der Vielfalt der Menschen und Kulturen, welche einen positiven
Einfluss auf die Entwicklung der Zivilisation haben.
13. Die österreichische Imame-Konferenz betont, dass der Dialog das beste
Instrument für den Gedankenaustausch zwischen den unterschiedlichen
gesellschaftlichen Gruppen und Religionen ist. Er kann die gegenseitige
Anerkennung und das friedliche Zusammenleben garantieren. Zu einem
fruchtbaren Dialog gehört die Fähigkeit der Kommunikation, die in Österreich
Kenntnis der deutschen Sprache zur Voraussetzung hat. Daher betont die
Imame-Konferenz die Notwendigkeit des Spracherwerbs.
14. Die österreichische Imame-Konferenz betrachtet den Dienst an der
Gesellschaft als eine der besten Handlungen, zu welchen der Islam immer
wieder aufruft, und fordert deshalb die MuslimInnen zur aktiven Teilnahme in
den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen auf.
15. Die österreichische Imame-Konferenz betrachtet den Umweltschutz und den
fürsorglichen Umgang mit Tieren und Pflanzen als gute Taten, zu denen man
sich gegenseitig anspornen soll.
16. Die österreichische Imame-Konferenz betrachtet die MuslimInnen in
Österreich und Europa als lebendiges Bindeglied zwischen Europa und der
islamischen Welt. Ein engeres und vertrauensvolleres Verhältnis soll aus
einer Wahrnehmung und Wertschätzung ihrer Brückenbaufunktion erwachsen.
17. Vernetzung und verbesserte Kommunikation zwischen den Vereinen, Moscheen
und der IGGiÖ soll die weitere positive Entwicklung der Diskussion
forcieren.Empfehlungen der Konferenz
a) Die Erklärung soll in allen Moscheen öffentlich angebracht werden.
b) Unser Engagement gegen Rassismus in jeglicher Form umfasst auch eine
wachsame Einstellung zu Erscheinungsformen der Islamfeindlichkeit und
Islamophobie, an deren Überwindung gearbeitet werden soll.
Islamfeindlichkeit ist kein Kavaliersdelikt.
c) Vertiefung der Einsicht der MuslimInnen in die Bedeutung der aktiven
Teilhabe an der Gesellschaft: kulturell, wirtschaftlich, politisch und
gesellschaftlich
d) Verfestigung und Betonung der islamischen Haltung zu Menschenrechten und
Frauenanliegen durch Herausgabe mehrsprachiger Broschüren (deutsch und
weitere Sprachen der muslimischen Gemeinden in Österreich) für
innermuslimische Information und außermuslimische Aufklärung.
e) Entwicklung von Strategien zur Bekämpfung extremer Ansichten und warnende
Bewusstmachung von starren und einseitigen Haltungen, die dem Islam und den
MuslimInnen Schaden zufügen, in der Geschichte und heute. Gemeinsamer
Einsatz zur Erreichung eines Schutzes vor solchen Ansichten und Richtungen.
Dazu baut die Argumentation auf einer vertieften theologischen und
praktischen Herangehensweise auf, die aktuelle Herausforderungen ständig im
Blickfeld behält. Die drei Komponenten einer Fatwa (religiöses Gutachten)
gehen auf Zeit, Ort und handelnde Personen ein, so wie dies in der
islamischen Theologie vorgesehen ist.
f) Sensibilisierung und Aufklärung über sämtliche Erscheinungsformen von
Intoleranz, keine Verharmlosung jeglicher Tendenz in Richtung Extremismus.
Desgleichen ist persönlicher Einsatz bei deren Bekämpfung nötig, um
korrigierend einzugreifen. Dazu unabdingbar die Unterstützung im
Bildungsbereich.
g) Kontinuierliche Einberufung solcher Konferenzen, um den Charakter eines
beständigen vernetzten und effektiven Arbeitsprozesses weiterzuentwickeln
und immer rechtzeitig auf Fragen der Zeit reagieren zu können. Diese
Erklärung ist ein Rahmen, innerhalb dessen der weitere Diskurs stattfinden
sollte. Die Fortsetzung der Grazer Konferenz im Jahre 2006 wäre ein
wichtiger nächster Schritt.
h) Bildung einer Kommission von Gelehrten und Intellektuellen, Männern und
Frauen, unter Vorsitz des Muftis, die in multiethnischer Zusammensetzung und
Einbringung der verschiedenen Rechtsschulen die Aufgabe verfolgen, Gutachten
und Positionspapiere zu aktuellen Themen den zuständigen Gremien der IGGiÖ
vorzulegen. Im Fokus soll dabei die Bindung der MuslimInnen an die
Gesellschaft stehen. Die Themen ergeben sich aus dieser Abschlusserklärung
der Konferenz.


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Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen

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B) TERMINE
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Mittwoch
http://mund.at/butt/Termine/April/2704.htm
Donnerstag
http://www.mund.at/butt/Termine/April/2804.htm
Freitag
http://www.mund.at/butt/Termine/April/2904.htm
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