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"Die Durchschwimmung des Donaukanals"

Die Flucht fand am Samstag den 27. Mai um 13 uhr statt

aus dem Flugblatt:

Schon mal auf der Flucht gewesen? Schon mal abgeschoben worden? Schon mal ohne Geld. Wohnung. Freunde. Pass oder sonstige Papiere in einem fremden Land auf der Strasse gestanden? Oder schon mal darüber nachgedacht wie es wäre. selbst Flüchtling zu sein in Österreich?

Interaktives Srassentheater gegen Xenophobie und Repression
Eine Aktion zur Irrationalität der Flüchtlingspolitik


Worum gehts dabei? Die Ausgangslage

Wir schreiben das Jahr Zweitausendundsoundsoviel.. Schon vor langer Zeit haben sich die ehemals zusammengehörenden Republiken Transdanubien - nördlich des Flusses Donau, Cisdanubien - südlich des Flusses und die Repliken Zweiter und Zwanzigster - zwischen Donau und einem Seitenarm, dem sogenannten Donaukanal, politisch, wirtschaftlich und anscheinend auch ethnisch ("des is jo a gaunz a ondare Rasse, do drüben") voneinander getrennt.
       Während Cisdanubien der medial-manipulativen kapitalen Demokratur mit theorethisch "wählbaren" Repräsentanten und Regenten gelungen ist, über relativ stabile wirtschaftliche Entwicklung grosse Teile der Bevölkerung zu befrieden, die satt und träge, aber an der Arbeit zu halten, schaut es bei den Nachbarn im Norden noch übler aus: Das politisch System Transdanubiens, die moralinsauer-repressive kommune Diktatur ist zusammengebrochen.
       Die transdanubische Volxwirtschaft ist völlig am Arsch, grosse Teile der Bevölkerung sind völlig verarmt, esexistieren krasse Einkommensunterschiede, Bildung und medizinische Versorgung sind nicht mehr gewährleistet. Die Regierung scheint ein Marionettenregime von Militär und /oder Finanzkapital zu sein: politische Willkür, Repression und Zensur prägen den Alltag jede Opposition wird massiv unterdrückt. (Sie müssen sich das also ganz genau so vorstellen wie das auch heute in vielen Staaten der Erde ganz in ihrer nächsten Urlaubsflugnähe läuft)
Viele Transdanubier träumen schon längst davon dieser ganzen Scheisse zu entkommen , abzuhauen, irgendwo auf der Welt einen anständigen Job und ein besseres Leben zu finden. Diese Menschen werden in Cisdanubien "Wirtschaftsflüchtlinge" genannt. Andere, die abhauen müssen weil sie Widerstand leisten, sich in Opposition engagieren, werden "Scheinasylanten" genannt. Alle zusammen heissen "Bedrohung" oder "Habenichtse".
        Ein besonderes begehrtes Ziel jener Habenichtse ist nun natürlich Cisdanubien, relativ reich und sicher umwoben von einem Mythos aus vergangenen Tagen, dass dort Flüchtlingen geholfen würde, dass mensch Brot und Arbeit finde. Und vor allem: -scheinbar zum Greifen nahe nur getrennt durch den Fluss und jene verflixten Republiken Zwiter und Zwanzigster, die in Cisdanubien auch die "sicheren Drittländer" genannt werden. Diese REpliken sind vielleicht nicht ganz so am Sand wie Transdanubien, aber auch voll im Eimer.
        Keine Jobs, keine Kohle, repressiv, keine Aufenthaltsbewilligung für die sogenannten Habenichtse, niemand kann sich dort längere Zeit ohne Geld aufhalten, kein Mythos , nur Abschiebung. Diese Republiken sind aber der einzige Weg für einen Transdanubier, um inden goldenen Süden zu kommen, ansonsten bliebe nur der Weg mit den fliegenden Eisen, der für die meisten unerschwinglich oder gefährlich ist.
       Jeden Abend schauen transdanubische Flüchtlingkinder aus den grauen Repliken Zweiter und Zwanzigster über den Fluss namens Donaukanal und erzählen sich Geschichten von all den Bananen, die es dort drüben angeblich geben soll. Kein transdanubischer Habenichts darf aber hinüber nach Cisdanubien, erst recht nicht, wenn er aus den Drittländern kommt. Schafft es trotzdem eine/r bei Nacht und Nebel hinüberzugelangen, wird er/sie eingesperrt und gewaltsam abgeschoben. Alles sehr kompliziert und mysteriös.
Und das kam so: In Cisdanubien herrscht zur Zeit Kaiser Vranz I., aus dem Hause der Sozialen. Schon vor seiner Zeit hatten Cisdanubien und seine reichen Nachbarländer, die sogenannte "Union des grossen Fisches". damit begonnen, sich vom nicht so wohlhabenden Rest der Welt, also Ländern wie Transdanubien, abzuschotten. Sie wollten ihren "rechtschaffenen" Wohlstand immer weniger und auf keinen Fall mit den Transdanubiern und anderen Habenichtsen teilen. Vranz L hatte nun sein Land endgültig mit dem Flickwerk aus Geld und Macht der "Union des grossen Fisches" verbunden und den Volke damit gedroht, dass das Land auf die Stufe der Transdanubier absteigen würde, falls es dem nicht zustimmen würde

Die Flucht findet statt am Samstag den 27. Mai um 13 uhr

EINE AKTION DER SCHWEIGENDEN MEHRHEIT

Früher hatten die Cisdanubier ihr Land
liebevoll den "kleinen Fisch" genannt und jene Menschen, die da mutmassten, dass der grosse Fisch den kleinen Fisch nun gefressen habe wurden einfach für dumm erklärt. Der "grosse Fisch" hatte nun beschlossen seine Grenzen für Habenichtse endgültig zu schliessen, und machte deshalb ordentlich Druck auf Vranz I. un seine Cisdanubier, den Fisch gegen die Transdanubier vollständig abzuschotten.
Im Lande selbst wurde Vranz I. von seinem bitterbösen und garstigen Halbbruder Jörg vom Bärenthale vor sich hergetrieben. Jener verging fast vor Neid und Hass, und hätte alles darum gegeben selbst den Thron Cisdanubiens zu besteigen. Deshalb redete er den Menschen eine Riesenscheissangst vor den Habenichtsen ein, erliebte es, sie "Bedrohung" zu nennen und "Diebe" und "Räuber". Seinem Halbbruder Vranz I. aber nannte er "Softie" und "Laschi" und "Taugenichts". Und dieser ekam tatsächlich eine Mordsangst um sienen Spitzenjob.
Deshalb forcierte Vranz I. eine politische Sonderform, die sogenannte "Flüchtlingspolitik" und konnte fortan behaupten, diese sei notwendig, um sein Volk nicht zu verängstigen und den grossen Fisch nicht zu verärgern. Und diese wahr sehr aktiv. Er beamtete den grausamen Ritter Lösch von Nack die Grenzen des Landes und des Fisches gegen die Habenichtse und den Rest der armen Schweine zu schützen.
       Und der erbarmungslose Lösch machte seine Sache gut. Zusammen mit seinen skrupellosen gindigen Helfershelfer Metzker und den grünen Schergen des Ministeriums für Innen und Aussen überzog er das Land mit einem Netzwerk von Gesetzen, Vorschriften, Erlässen, Weisungen und Verordnungen. Sodann zwang er die kräftigsten jungen Männer des Landes in der Blüte ihrer Jugend öde an den Grenzen des Landes herumzusitzen, oder bei Nacht und Nebel, mit hunden, Feldstechern, Infrarotnachtsichtgeräten und Bajonetten, Jagd auf etwaige illegale Grenzgänger zu machen. Und gerade war er im Begriff, ein eigenes Heer, eine gewaltige Söldnerstreitmacht von 8000 Mann aufzustellen, um eine Mauer aus grünen Männern und technischen Systemen zu errichten, auf dass keine Maus mehr nicht die Grenze überqueren könne. Eine Mauer grösser, besser, stärker und undurchdringlicher als jene, die vor Zeiten den halben Kontinent gespalten hatte. Bevor diese Mauer jedoch endgültig stand, wurde der wilde Lösch von Nack aber abgesetzt. Seine gar bittergarstige Politik hatte nicht nur die Habenichtse, sondern wohl auch schon manchen Cisdanubier arg verschreckt, er hatte vor lauter Flüchtlingsjagd vergessen, gegen die allernochübleren Freunde des Jörg vorzugehen, im medial-manipulatorischen Bereich entwickelte er sich zum Minusmann, und ein paar Bauernopfer waren auch gerade angesagt.
       An seine Stelle wurde nun Kasperl der Eine gesetzt, eine gar zwielichtige Gestalt. Zwar hafte Einer der Ruf an, ein guter Mensch zu sein, aber wie ein guter Mensch überhaupt so einen Job annehmen kann? Wird Einer die grosse Mauer vollenden und fertigbauen, oder demontieren und niederreissen?
Diese und andere Fragen beschäftigen auch unsere transdanubischen Flüchtlinge und da die Antworten darauf mehr als ungewiss sind, haben sie beschlossen zu handeln.
Bevor Einer oder jemand die grosse Mauer vollenden kann, muss die Flucht gewagt werden! Und eine Massenflucht muss es werden, denn jeden einzelnen und all


eine Aktion der schweigenden Mehrheit

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