WWP
Wiener Wahl Partie


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echo@non.at, ljubomir@magnet.at, initiative.minderheiten@chello.at, kangela@mip.at, nora.sternfeld@chello.at


EINLADUNG ZUR PRESSEKONFERENZ

der Wiener Wahl Partie (eine Kampagne von gettoattack, echo, der Initiative Minderheiten und ANAR)

am Di. 16.01.2001 um 10.00 in Cafe LANDMANN

"Der Rassismus ist eine Ideologie, eine Struktur und ein Prozess, mittels derer bestimmte gesellschaftliche Gruppierungen auf die Grundlage tatsächlicher oder zugeschriebener biologischer oder kultureller Eigenschaften als wesensmäßig andersgeartete und minderwertigere "Rassen" oder ethnische Gruppen angesehen werden."

Philomena Essed

Die durch Rassismus erzeugten Unterschiede dienen immer wieder zur Erklärung für den Ausschluss bestimmter Gruppierungen von materiellen und nicht-materiellen Ressourcen. So zum Beispiel geschieht es MigrantInnen in Österreich.

Der freie Zugang zu Gemeindewohnungen in Wien gehört zu jenen materiellen Ressourcen, die MigrantInnen nach wie vor verwehrt bleiben.

Nicht-materielle Ressourcen beinhalten unter anderem die (politische) Partizipationsmöglichkeit von MigrantInnen. Angefangen beim passiven Wahlrecht für die Österreichische Hochschülerschaft, passives Betriebsratwahlrecht, passive Wahlrecht für die Arbeiterkammer, über das kommunale und Bundeswahlrecht, bis hin zur freien Teilnahme an Volksbefragungen usw..

Rassismus in Österreich ist charakterisiert durch den Gruppenkonflikt hinsichtlich kultureller und materieller Ressourcen.

Die in letzter Zeit oft widerholte Wendung des "österreichischen Kulturkreises" beschreibt wohl die kulturellen Ressourcen Österreichs. Wobei ungeklärt bleibt, ob auch Richard Ibeque, Lubomir B., Imre B. und Markus Omofuma Teil dieses Kulturkreises waren/sind.

Die Tatsache, dass ÖsterreicherInnen rund ein Viertel mehr verdienen und um ein Viertel weniger für ihre Wohnungen zahlen als MigrantInnen, beschreibt unausweichlich die materielle Ressourcenverteilung.

Rassismus in Österreich ist nicht eine individuelle Eigenschaft, wie oft wiederholt wird. Es ist gleichgültig, dass MigrantInnen vom Stammtischpublikum angepöbelt werden. Aber das rassistische Praktiken und Ideologien durch Rassismus in sozialen und in kulturellen Beziehungen ihre volle Wirkung entfalten können, dem gilt es etwas entgegenzusetzen.

Die Wiener Wahl Partie setzt sich dem Rassismus als einem strukturellen Phänomen entgegen und versucht, angeregt durch den konkreten Wahltermin in Wien, die ethnisch spezifizierten Ungleichheiten in ökonomischen und politischen Institutionen in Österreich aufzuzeigen und auf deren Veränderung hinzuarbeiten.

Darum beteiligt sich ANAR an die Wiener Wahl Partie.

ANAR (Austrian Network Agains Racism)

Rückfragen: Ljubomir Bratic, ljubomir@magnet.at, 01/2123520/63


Für eine Welt ohne Rassismus
www.no-racism.net