BGS jagt Flüchtling in den Tod
29.04.2001
no-racism.net | Rassismus und Festung Europa

       
BGS-Übergriffe ab März 2001
Presseberichte:
- Lausitzer Rundschau 20.04.01
- Freie Presse 20.04.01
 

BGS jagt Flüchtling in den Tod

BGS-Beamte haben bei einer Verfolgungsjagd mit Illegalisierten einen Menschen getötet, der vor den Beamten geflohen ist. Dabei ist er beim Sprung in einen Steinbruch gestorben. Zwei andere wurden mit einer Kollision mit einem Baum verletzt. Weitere "Erfolge" bei der Jagd des BGS in der BGS-Chronik

Am 18.04.2001 ist einer zivilen BGS-Einheit ein Kleintransporter aufgefallen. Nachdem zivile Einsatzkräfte zu dem Kleintransporter gingen und ihn nach etwas fragten, fuhr das Auto einfach davon. Der BGS verfolgte den Kleintransporter, etwa 50 km bis er in Putzkau (Kreis Bautzen) mit einem Baum kollidierte. Bei diesem Unfall wurden 4 der 11 Insassen verletzt, 2 davon schwer. 5 Menschen flohen daraufhin zu Fuß in ein Waldstück. Ein Mensch sprang Aufgrund der Dunkelheit in einen Steinbruch. Er überlebte leider nicht. Die restlichen vier Menschen wurden vom BGS dann noch festgenommen.
Der sog. "mutmaßliche Schleuser" wird nicht für den Tod verantwortlich gemacht, er hat jetzt ein Gerichtsverfahren vor sich, in dem er bis zu 5 Jahre Haft bekommen kann. Ihm werden Menschenschmuggel und die Einfuhr von "illegalen" Einwanderern vorgeworfen. Der BGS wird genauso nicht für den Tod verantwortlich gemacht, ist wohl eine Begleiterscheinung des menschenfeindlichen Berufs. Der Tod ist also rein rechtlich einfach so passiert, ohne Hintergrund, ohne Verantwortung.
Indes wird öffentlich immer die sog. Schleuserkriminalität benannt. So sei der BND (Bundesnachrichtendienst) über die Anzahl von sog. illegalen Einwanderern beunruhigt. Die sog. Schleuser böten einen Pauschaltourismus an. Dabei müssen sich diese Menschen die Frage gefallen lassen: Die aktive Fluchthilfe in der DDR wurde nach dem Krieg geehrt und hochgelobt. Ist das nicht die selbe Situation, in denen diese Menschen stecken? Sie fliehen vor Verfolgung, Hunger und Armut. Nur das wir gegen dagegen gewappnet sind. Immerhin stehen den Flüchtlingen über 10.000 sog. Grenzschützer (BGS) gegenüber, die mit immer mehr Gerät dagegen halten.
Das hier ein Mensch, aufgrund der Überwachung und der Kriminalisierung von Menschen an den Schengengrenzen sterben musste, ist kein trauriger Zwischenfall. Immer wieder sterben Menschen in/an Oder und Neiße. Etwa 80 Menschen starben seit 1990 in den Grenzflüssen zu Polen. Die im Wasser schwimmenden Leichen werden meist an das andere Ufer gestoßen, damit die jeweilige Gemeinde die Beerdingungskosten nicht bezahlen muss. Andere schaffen es dennoch über die Grenze, werden allerdings oft vom BGS aufgriffen. Auch dabei sterben Menschen, bei Autounfällen. So einer hat sich im Sommer 1998 ereignet; 7 Menschen sind gestorben, mehrere wurden schwer verletzt.
Die Grünen wollen nun ein sog. "humaneres" Asylrecht, was aufgrund der anderen verbreiteten Wahllügen, wie dem Atomausstieg nur ein Lippenbekenntnis sein kann.


BGS-Übergriffe ab März 2001

23.04.2001
5 Menschen vitnamesischer Herkunft wurden durchnässt vom Görlitzer BGS aufgegriffen. 1 Mensch wollte nachdem er die Menschenjäger gesehen hatte zurück in die Neiße springen, hat aber trotzdem nicht genützt, der Festnahme zu entgehen. Anwohner hatten wie so oft den BGS aufmerksam gemacht.
Drei Rumänen wurden vom BGS-Görlitz auf einer Atobahnraststätte auf der A4 festgenommen. Sie waren zuvor durch die Neiße gewatet. Der italienische Fahrer wurde sozusagen als Schleuser festgenommen.

21.04.2001
Der BGS Görlitz hat auf der A4 zwei "mutmaßliche Schleuser" geschnappt. Das Paar war aufgefallen, als es kurz hinter dem Übergang Ludwigsdorf drei durchnässte Personen in den Wagen lud. Die beiden wurden verhaftet. Die drei "illegal" eingereisten Rumänen werden abgeschoben.

18.04.2001
Bei einer Verfolgungsjagd mit dem BGS ist 1 Mensch getötet worden, 2 schwer verletzt und 2 verletzt. 6 weitere Menschen vietnamesischer Herkunft wurden festgenommen.

13.04.2001
Zwei Menschen rumänischer Herkunft wurden vom BGS in Bautzen gestellt, sie hatte keine Papiere.

09.04.2001
Drei Illegalisierte Menschen ukrainischer Herkunft wurden vom BGS in Görlitz geschnappt. Ein kecker BGS-Bulle einen Polen mit einem gefälschtem Pass.

21.03.2001
Zwei polnische "Schleuser" schnappte der BGS in Görlitz.
4 Vietnamesen wurden zuvor vom BGS entdeckt, festgenommen und nach Polen zurückgeschoben.
1 Ukraine wollte ohne Kontrolle über den Übergang Stadtbrücke nach Görlitz einreisen, er wurde nach Polen zurückgeschoben.
1 Moldawier hatte gefälschte Papiere in Görlitz und wurde deswegen leider festgenommen.
14 Ukrainer, ein Russe und ein Weißrusse wurden in ihre Heimatländer abgeschoben.

12.03.2001
In Görlitz wurden 6 ukrainische Menschen vom BGS festgenommen, weil sie keine "gültigen Reisepapiere" besaßen.
In Zittau wurden 16 Menschen vom BGS festgenommen. Darunter waren auch 2 Frauen und 2 Kinder.

07.03.2001
4 Menschen Vietnamesischer Herkunft durchwateten die Neiße in Görlitz. Der BGS schnappte sie leider und konnte seine rassistischen Ermittlungen aufnehmen.
Bei Annaberg-Buchholz bekam der BGS 12 Rumänen zu fassen. Alle sollen abgeschoben werden, auch Kinder.
Bei Reichenberg-Bienenmühle (LK Freiberg) waren 25 Inder in die BGS-Falle getappt. Alle sollen abgeschoben werden, auch Kinder.

06.03.2001
15 ukrainische Menschen wurden vom BGS in Görlitz gestoppt, da die Visa's gefälscht waren. Es wurde Anzeige erstattet.
Eine bulgarische Frau hatte ebenfalls, dieses Problem mit dem BGS in Görlitz. Sie wurde nach Polen zurückgeschoben.

02.03.2001
Im Bautzener Vorort Burk wurden 4 Rumänen durch den BGS festgenommen, weil sie keine Papiere vorzeigen konnten. Sie wurden festgenommen.

Anmerkung:
Diese Aufzeichnung haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie begründen sich auf Meldungen von Tageszeitungen, sowie auf andere Meldungen öffentlicher Einrichtungen. Wer andere Übergriffe Melden kann, sollte sich an den AK-Subversiv wenden
Kontakt: ak-subversiv@web.de, http://subversiv.s5.com



Presseberichte:

Lausitzer Rundschau 20.04.01:
SCHLEUSERDRAMA IN OSTSACHSEN: EIN TOTER UND VIER VERLETZTE

Genaue Identität der illegal Eingereisten noch unklar
(dpa/wie). Auf der Flucht vor Polizei und Bundesgrenzschutz (BGS) ist am Mittwochabend im Landkreis Bautzen ein illegal eingereister Vietnamese ums Leben gekommen.
Er stürzte in einen mit Wasser gefüllten Steinbruch und konnte nur noch tot geborgen werden, teilte die Polizeidirektion Bautzen gestern mit.
Vier Landsleute des Opfers wurden verletzt. Der mutmaßliche Schleuser, ein 24-jähriger Tscheche, und fünf weitere Vietnamesen wurden noch am Abend festgenommen, ein weiterer am gestrigen Morgen. Über die genaue Identität der illegal Eingereisten liegen noch keine Informationen vor.
Das Drama begann, als einem Bereitschaftspolizisten außer Dienst in Sebnitz ein Kleintransporter mit Ausländern auffiel. Als er sich zwecks Kontrolle als Polizist auswies, startete der Fahrer den Transporter und flüchtete über Langburkersdorf, Steinigtwolmsdorf, Neukirch und Schmölln nach Putzkau. Der Bereitschaftspolizist verfolgte das Auto.
In Putzkau sprang der Tscheche aus dem Transporter. Von den elf Vietnamesen an Bord verließen sieben das Fahrzeug und flüchteten zu Fuß. Das Auto rollte plötzlich weiter und stieß an einen Baum. Bei dem Aufprall wurden eine Person schwer und drei weitere leicht verletzt, darunter eine 27-jährige Frau. In einer ersten Meldung hatte die Polizei von drei Verletzten berichtet.
Während der Polizist den tschechischen Schleuser stellte und fesselte, hatten Anwohner bereits den BGS und die Zollfahndung informiert. Die beiden Behörden schickten den Fahndern einen Hubschrauber und Spürhunde.


Freie Presse 20.04.01:
VIETNAMESE AUF FLUCHT VOR POLIZEI ERTRUNKEN

Vier weitere illegal Eingewanderte in Sachsen verletzt
Auf der Flucht vor der Polizei ist in Sachsen ein illegal eingereister Vietnamese ums Leben gekommen. Der Mann stürzte in einen mit Wasser gefüllten Steinbruch und ertrank. Er gehörte zu einer Gruppe von elf illegalen Einwanderern, die in einem VW-Transporter aus Tschechien nach Deutschland gebracht worden waren. Vier weitere Insassen des Transporters wurden nach einer Verfolgungsjagd mit der Polizei bei einem Unfall verletzt.
Polizeiangaben zufolge wollte ein Bereitschaftspolizist vor einem Einkaufsmarkt in der Stadt Sebnitz an der tschechischen Grenze den VW-Transporter am Mittwochabend kontrollieren, als der Wagen davon fuhr. Der Beamte nahm mit seinem Privatwagen die Verfolgung auf. In Schmölln hielt das Fluchtfahrzeug an. Acht Insassen, darunter auch der mutmaßliche Schleuser, stiegen aus und flüchteten zu Fuß weiter. Der Transporter rollte los und prallte gegen einen Baum. Durch den Unfall wurden nach Angaben der Polizei drei Insassen leicht und einer schwer verletzt.
Bei der anschließenden Suche, an der sich auch der Bundesgrenzschutz (BGS) beteiligte, wurde der tödlich verunglückte Vietnamese in dem Steinbruch in der Nähe des Ortes Schmölln entdeckt. Weitere fünf der illegal Eingewanderten wurden von den Beamten gestellt. Am Donnerstagmorgen wurde der sechste Flüchtige an einer Bushaltestelle vorläufig festgenommen. Die Identität der Eingeschleusten sei noch nicht in allen Fällen geklärt, sagte eine Polizeisprecherin. Vermutlich handle es sich um Vietnamesen.

Die Aufzeichnung der BGS-Übergriffe haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie begründen sich auf Meldungen von Tageszeitungen, sowie auf andere Meldungen öffentlicher Einrichtungen. Wer andere Übergriffe Melden kann, sollte sich an den AK-Subversiv wenden

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