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Aktivist nach dem noborder-camp in Strasbourg nach wie vor in U-Haft

 
Adresse von Ahmed - schreibt ihm:

Ahmed Menguini
25 375
6 rue engelman
BP 035
67 035 STRASBOURG cedex2
FRANCE




weitere Informationen:


noborderZONE

noborder-Netzwerk





MIB - Mouvement de l`Immigration et des Banlieues
 

noborderZONE

02.08.2002
 

Solidarität mit Ahmed

   

>>> neu: Soliaktion für Ahmed in Linz am 2.8.2002 <<<



Am Mittwoch den 24. 7. 2002 wurde im Zuge der Demonstration gegen die Abschiebepolitik der EU in der Strasbourger Innenstadt der junge in Paris lebende Aktivist Ahmed ohne ersichtliche Grund festgenommen. Die Demo, die im Rahmen des noborder-camps stattgefunden hat, war von ausufernder Polizeiwillkür gekennzeichnet.

Mit ein Grund für seine Festnahme könnte seine marokkanische Herkunft sein, die französische Polizei agiert immer wieder nach diskriminatorischen Beweggründen (jährlich kommen in Frankreich mehr als 100 (hundert) junge Menschen aussereuropäischer Herkunft durch Polizeiwillkür oder in den Gefängnissen ums Leben! Den Folterpolizisten wird nur selten der Prozess gemacht und wenn, dann enden sie mit Freisprüchen oder unverhältnismässig milden Urteilen. Der MIB (Mouvement de l'Immigration et des Banlieues) spricht im Zusammenhang mit diesen Praxen von kolonialistischer Rechtssprechung, d.h. dass sich seit der Kolonialzeit nichts Wesentliches geändert hat)

Ahmed wird vorgeworfen, einen Polizisten beleidigt und geschlagen zu haben. Sein Haftprüfungsverfahren letzten Freitag ergab, dass er bis zu seinem Prozess (21. August um 14:30 im Saal 2 im Strassburger Justizpalast) in Untersuchungshaft verbleiben müsse, weil Fluchtgefahr bestünde, so die Stattsanwältin. Er riskiert bis zu drei Jahre Haft.

Ahmed wurde nach ZeugInnenaussagen gegen Ende der Demo, bei der Tränengas, Schlagstöcke und Gummigeschosse eingesetzt wurden, mit unglaublicher Brutalität
von Polizisten zu Boden gezerrt und dann mit angelegten Handschellen über mehr als zwanzig Meter am Boden zum Polizeiauto geschliffen. Er war zuvor mitten im Gesicht von einer Tränengasgranate getroffen worden, eine herbeigeeilte Demonstrantin, die ihm mit Wasser die Augen auswusch, berichtete, dass er grosse Schmerzen gehabt habe. Es bleibt fraglich, wie er nach so einer Attacke einem Polizisten, wie es heisst, die Hand gebrochen haben kann, wobei auch zu sagen ist, dass Ahmed von zierlicher Gestalt ist. Am 19.7. gab er ein Interview für die noborderZONE (http://zone.noborder.org/diary/radioarchive/friday).

Es besteht die Gefahr, dass die Staatsanwaltschaft für alle linken AktivistInnen ein Exempel statuieren will, um von politischer Aktivität im Allgemeinen und Demos im Besonderen abzuschrecken. Diese Methoden widersprechen eindeutig dem Grundsatz der freien Meinungsäusserung und zielen auf eine weitere Diskriminierung linker AktivistInnen, wogegen wir aufs schärfste protestieren.

Es wird nun versucht, eine internationale Solidaritätsbewegung für Ahmed aufzubauen, Solikonzerte und dgl. zu organisieren, um die Anwaltskosten bestreiten zu können und möglicherweise spezialisierte Anwälte aus mehreren Länder beizuziehen.

Zeigt euch solidarisch mit Ahmed! Helft wo ihr könnt!
Solidarität mit allen politischen Gefangenen!

 

 

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mailto:global@no-racism.net