Stopp Plan Colombia

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Tour des PCN in Europa    
  Einige Personen, die den PCN unterstützen
27.12.2000
   
       

Quéubo Combo!

Eine Gruppe von 6 VertreterInnen des Prozess der Schwarzen Gemeinschaften (PCN) aus Kolumbien kommt nach Europa von Mitte Januar bis Anfang März 2001. Sie kommen um mit Menschen zu reden die daran interessiert sind einen Prozess der Kommunikation und Kooperation auf globaler Ebene aufzubauen zwischen Leute die alternative autonome kollektive Alternativen als Antwort auf die ökonomische, politische und kulturelle Macht des globalisierten Kapitalismus aufbauen wollen. Alternativen die sich in einer horizontalen und partizipative Form artikulieren, die das Recht auf anders sein, auf eine eigene Identität fordern und praktisch umsetzen; Alternativen die die kollektive Selbstorganisations- und Selbstverwaltungsfähigkeit aufgreifen und verstärken; Alternativen die unabhängig von staatlichen Strukturen Räume der emanzipativen Freiheit öffnen.
Der PCN ruft uns auf solche Konvergenzprozesse durch eine konkrete Arbeit in Gang zu setzen, bei der wir uns persönlich und politisch über direkte menschliche Beziehungen besser kennenlernen. Um dieses Ziel zu erreichen, schlagen sie eine Reihe von Initiativen vor gegen den Plan Colombia und für die Selbstbestimmung der schwarzen, indigenen und bäuerlichen Gemeinschaften. Die Situation in Kolumbien, die an sich schon schrecklich ist, wird menschlich unerträglich hinsichtlich der Vorbereitung einer von den USA geleiteten und finanzierten Militärintervention, der sogenannte Plan Colombia. In dem Kontext ist das Agieren von Gruppen und Bewegungen in anderen Ländern eines der Schlüsselfaktoren um das Vernichten dieser Generationen langer Kämpfe der schwarzen, indigenen und bäuerlichen Gemeinschaften zu verhindern.
Seit letztem Sommer findet eine Intensivierung der Morde durch die Paramilitärs statt, in Einklang mit einer Strategie der CIA und von der kolumbianischen Regierung unterstützt. Anfang Dezember haben Paramilitärs die größte Massaker bis heute durchgeführt und eine unbekannte Zahl an Menschen umgebracht (CNN nach könnten es 87 Menschen sein, vielleicht mehr da Leichen zerstückelt wurden und in ein Moor geworfen). Ziel dieser Intensivierung des Konflikts ist die Vernichtung jeder Form von Widerstand und Behauptung der ländlichen Bevölkerung. Diese wird vom Kapital als "überflüssig" angesehen und ohne Platz im wirtschaftlichen System. Deshalb wird der Weg wortwörtlich 'frei geräumt' für Investoren und für den Zugang zu Naturressourcen (hauptsächlich Erdöl) - das ist der Grund für den Plan Colombia.
Der Krieg in Kolumbien wird sich mit höchster Wahrscheinlichkeit auf andere Länder der Region übertragen. Er hat bereits die Aktivität der Paramilitärs und anderer Akteure im Konflikt über die Kolumbianische Grenzen hinaus erweitert nach Panama, Venezuela, Brasilien, Peru und Ecuador. Die US Militär hat für die Umsetzung des Plan Colombia bereits neue Militärbasen in der ganzen Region aufgebaut, einschließlich die größte US Militärinfrastruktur in Lateinamerika - Manta in Ecuador und weitere Militärbasen die bis El Salvador reichen. Die US Regierung hat ebenfalls die Bewilligung der Niederlanden um eine Infrastruktur in ihren Kolonien Curaçao und Aruba (an der venezolanischen Küste) für Militärzwecke zu benutzen.
Dieser Plan ist die schlimmste Ausdrucksform des globalisierten Kapitalismus; eine Form die immer häufiger auftreten wird wenn es nicht eine soziale Antwort gibt, die stark genug ist um die Legitimität dieser Interventionen in den Ländern anzugreifen die am meisten davon profitieren (dh USA und Westeuropa) und auch dort anzugreifen wo diese Intervention durchgeführt wird (in diesem Falle Kolumbien). Es ist ein Krieg gegen soziale Bewegungen die ebenfalls den Einsatz von genmanipulierten biologischen Waffen vorsieht und als Strategie gegen die Produktion von Drogen getarnt ist. Aber so wie der kolumbianische Ökonome Héctor Mondragón meint: "das explizite Ziel des Plan Colombia ist die Festigung des Freihandels durch die WTO, was gleichzeitig der beste Weg ist die Existenz des illegalen Anbaus fortzusetzen."
Unsere FreundInnen des PCN kommen auf diese Tour in Europa mit mehreren Zielen und Erwartungen. Einerseits möchten sie die Europäischen Netzwerke über ihre Organisationsprozesse, ihre Widerstandsgeschichte, die Alternativen die sie aufgebaut haben und die Perspektiven gegenüber der schrecklichen Situation in Kolumbien informieren. Andererseits möchten sie auch die Widerstände und organisatorische Praxis in Europa kennenlernen, über mögliche gemeinsame Handlungen reden um der konkreten Situation des Plan Colombia entgegen zu treten und nach Möglichkeiten suchen die globalen Konvergenzprozesse weiterzuführen, zu verbinden und zu festigen, die eine klare und kritische Perspektive gegenüber der Macht haben. Folglich wird die Inizierung eines Diskussionsprozesses mit Menschen aus ganz Europa ein wesentlicher Bestandteil dieser Tour sein, der auf zwei Vorschläge beruht. Der erste Vorschlag sieht eine gemeinsame Intervention in die Kolumbianische Situation vor und zielt auf Sachen ab wie der Aufbau von Kommunikationsstrukturen und -fähigkeit zwischen den kolumbianischen Gemeinschaften selbst und mit dem Rest der Welt . In diesem Vorschlag geht es auch um eine direkte physische Präsenz in den Gebieten wo die schwarzen [indigenen und bäuerlichen] Gemeinschaften Prozesse der autonomen Selbstbestimmung am aufbauen sind. Der zweite Vorschlag, der eng mit dem ersten verbunden ist, geht um die Konvergenz von nicht hierarchischen Organisationsformen um Autonomie vor dem Kapitalismus und außerhalb des Staates zu erlangen.
Die Vorfahren der Schwarzen Gemeinschaften haben folgenden Spruch weitergegeben:"ich bin weil andere sind". Dieser Spruch drückt aus, daß eine Person nur frei sein kann wenn die Menschen um ihr auch frei sind. Das war ein wesentlicher Prinzip im Kampf gegen die Sklaverei und im Aufbau der Bewegung. Nun, in Zeiten des globalisierten Kapitalismus, sagen sie dass ihr Kampf um die Freiheit nur insofern weiterkommen kann wie das kollektive Weiterkommen in der ganzen Welt von Kämpfe für Freiheit, Autonomie und das Recht auf Diversität und anders sein. Ausgehen von diesem Prinzip wollen sie neue Formen der Solidarität aufbauen.

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mailto: no-racism.net