Mittwoch, 03.09.2003

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01 offener brief an den orf/thema
von kv_kanafani@gmx.net
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02 Glocalist Review: Wochenzeitschriftfür NGOs&NPOs
von "GLOCALIST REVIEW" <office@glocalist-review.com>
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03 Speakerscorner, 4.9. (Michael Genner zur Asylpolitik)
von "asyl-in-not" <asyl-in-not@asyl-in-not.org>
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04 Rifondazione Comunista a Vienna.....
von <stefanodincecco@libero.it>
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05 Verrückte Säufer und Weinadelige in Hernals ?
von "Wolfgang Kirchleitner" <digitalkids@chello.at>
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06 Stimmgewitter Augustin löst sich vom Punk
von Mario Lang <mario@aktiv.co.at>
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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
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07 Softwarepatente verschoben: Betrug EU Parlament doch nicht so einfach
von "q/depesche" <depesche@quintessenz.org>
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08 Flugdaten/banken: EU sitzt Krise
von "q/depesche" <depesche@quintessenz.org>
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09 Interview mit iraqischen Kommunisten: Wir wollen einen völlig
souveränen Irak
von "Wadi e.V. Wien" <wadi_wien@hotmail.com>
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10 Bisherige UnterstützerInnen des Aufrufs gegen die Zensur
von anti-imperialistischer Politik von ASt-LFI <ast-lrci@utanet.at>
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11 Sammeln für den Terror - Das Volksstimmefest von seiner schönsten Seite
von OEKOLI_Wien@gmx.net
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12 Erdogan in Berlin: Chance für Dialog mit Minderheiten vertan
von "Ges.f.bedrohte Voelker" <gfbv.austria@chello.at>
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13 Fw: Afghanistan: Weltsicherheitsrat soll UN-Mandat erweitern
von "Ges.f.bedrohte Voelker" <gfbv.austria@chello.at>
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14 Nachruf: Rudi Bohl
von "akin" <akin.buero@gmx.at>
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15 Moderne Zeiten/Behindert/WWWebtip/Glosse: Die Kreativen
von "akin" <akin.buero@gmx.at>
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IRAK/FRAUEN
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16 Interview von CNN mit Yanar, Leiterin der OWF Irak Frauenlage
von Aso Jabbar <asojabbar@yahoo.com>
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SOLIDARITÄT WELTWEIT
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17 Knast in Bruchsal - und die Mohnbrötchen-Affäre
von "Thomas Meyer-Falk" <thomas_m_f@so36.net>
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REDAKTIONELLES:
Für diese Ausgabe nicht aufgenommen:
Spam, 2 Attachmentbeiträge;
einige AKIN Beiträge und Termine bei Interesse bitte direkt in AKIN
unter http://akin.mediaweb.at
nachlesen. 1 Beitrag nicht wg. IL/PAL-Bezug
BITTE WIEDER MEHR BEACHTEN, DASS ATTACHMENTS NICHT ANGENOMMEN WERDEN!!!

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E-Mail-Adresse der Redaktion:

widerstand@no-racism.net

Im MUND findet Ihr eine Rubrik, die eine Konsequenz aus der redaktionsinternen Debatte um die Notwendigkeit, sexistische, antisemitische und rassistische Beiträge nicht zu veröffentlichen, einerseits, die Problematik von Zensur andererseits versucht: unter "B) Eingelangt, aber nicht aufgenommen" wird - in anonymisierter Form - auf angehaltene Beiträge hingewiesen und eine kurze Begründung der/des Tagesredaktuers für die Nichtaufnahme geliefert. Die AbsenderInnen werden hiervon informiert.
Ihr könnt Euch die Beiträge extra schicken lassen:
Mail an widerstand@no-racism.net genügt.

 




Quelle: www.popo.at


Und für nächsten Donnerstag:
Das Rechtshilfe-Manual
...und was mache ich eigentlich gegen rassisten?
online-diskussion

Editorial
Für den Inhalt verantwortlich: Ihr.
Die Beiträge werden von verschiedenen Redaktionsteams zusammengestellt.

 


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01 offener brief an den orf/thema
von kv_kanafani@gmx.net
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Der ORF berichtete über Frau Gholam, respektive berichtete NICHT.
Mehr dazu in unserem offenen Brief dazu im Anhang.
http://tv.orf.at/program/orf2/20030901/290021301/61292/
Über die (positiven) Entwicklungen im Fall Gholam könnt ihr
euch auch aus dem Brief informieren.
Nachdem nun die Operation durchgesetzt werden konnte,
hoffen wir dass auch die Therapiezeit noch einmal
verlängert wird.
Was kann ich tun?
Wir suchen (arabischsprechende) Personen, die Frau Gholam und
ihren Gatten besuchen. Bitte sich bei uns zu melden.
Ausserdem:
Dr Benita Ferrero-Waldner, Bundesministerin für auswärtige Angelegenheiten
Ballhausplatz 2, 1014 Wien, 01/53115-3350, kabbm.bmaa@gv.at
Dr Reinhart Waneck - Staatssekretär, BM für Gesundheit und Frauen
Radetzkystrasse 2, 1031 Wien, 01/71100-4621, reinhart.waneck@bmgf.gv.at
Thema-Redaktion: thema@orf.at
Wir sammeln auch Geld für Frau Gholam und ihre Familie:
Kntnr. 50363873101, BLZ 12000, BA-CA, Stichwort ≥Gholam„
Das gesammelte Geld soll auch das fehlende Taschengeld ersetzen.
Viele liebe Grüsse,
Kulturverein Kanafani
Offener Brief an die ≥Thema„-Redaktion des ORF:
Betreff: ≥Thema„-Sendung vom 1.9.2003, 21.05 in ORF 2, Beitrag über
Hilfsaktion für irakische Kriegsversehrte
Sehr geehrte Frau Andrea Puschl, sehr geehrte Redaktion des Magazins
≥Thema„,
Schämen Sie sich nicht?
Schämen Sie sich nicht, dass sie das Leid der Frau Gholam wiederholt
ausgebeutet haben, für einen billigen Fernsehbeitrag und im Dienste
einer mehr als
zweifelhaften Propaganda für das Aussenministerium?
Schämen Sie sich nicht, die Wahrheit derart verdreht zu haben, dass von ihr
kaum etwas übriggeblieben ist, wichtige Tatsachen bewusst verschwiegen und
nur das aus dem Interview mit dem Ehepaar Gholam-Sabir herausgepickt zu haben,
was ihnen politisch opportun erschien?
Schämen Sie sich nicht, das in Ihnen gesetzte Vertrauen des Ehepaars
Gholam-Sabir derart missbraucht zu haben?
Wir zumindest bedauern es zutiefst, sie jemals kontaktiert zu haben und dem
Ehepaar Gholam-Sabir geraten zu haben, sich dem Interview mit ihnen zu
stellen!
Zuallererst: Wir haben Sie ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, äusserst
behutsam mit dem Umstand umzugehen, dass Frau Gholam, aus Rücksicht auf ihre
physische und psychische Verfassung, noch nicht in Kenntnis gesetzt worden
ist, dass ihre vierjährige Tochter bei dem Bombenangriff ums Leben gekommen
ist.
Sie haben sich darüber auf die unerhörteste Weise hinweggesetzt. Sie haben,
untermalt mit dramatischer Musik, diesen Umstand dreimal erwähnt und
besonders hervorgehoben. Uns bleibt nun nur noch zu hoffen, dass niemand diesen
Fernsehbeitrag der Frau Gholam übersetzt.
Es stimmt, Frau Gholam, weiss noch nicht vom Tod ihrer geliebten Tochter.
Ihr Ehemann scheute sich, ihr die Nachricht zu überbringen, aus Rücksicht auf
ihre Verfassung. Für die Patientin und ihren Gatten ist eine seelsorgerische
bzw. psychotherapeutische Betreuung notwendig. Sie wurde allerdings von den
politischen Verantwortungsträgern der Hilfsaktion noch nicht einmal angedacht,
obwohl ÄrztInnen des Heeresspitals bei ihr sogar eine Depression
diagnostizierten. Mittlerweile kümmert sich die von uns in Kenntnis
gesetzte Islamische
Glaubensgemeinschaft um eine seelsorgerische Betreuung. Diese hat mit Herrn
Sabir vereinbart, dass etwa eine Woche vor der Rückreise, Frau Ghlam die
traurige Nachricht behutsam beigebracht werden soll. Damit die
laufenden physischen
Therapiebemühungen nicht gestört werden.
Möglicherweise ist diese Vereinbarung nun nach ihrem Beitrag hinfällig
geworden. Vielen Dank dafür.
Wie Sie wissen, haben wir sie kontaktiert, um Frau Gholam in ihrem Bemühen
zu unterstützen, die ihr versprochene medizinische Hilfe zu erhalten. Sie
haben jedoch die Kritik des Ehepaars Gholam-Sabir an der Hilfsaktion völlig
ignoriert. Frau Gholam, selbstverständlich durchaus dankbar für die ihr
angediehene Hilfe, fühlt sich vom österreichischen Aussenministerium zu
Propagandazwecken missbraucht. Diese Tatsache und die gewichtigen
Gründe dafür, haben sie
bewusst verschwiegen. Stattdessen haben Sie Frau Gholam nochmals zu ebendieser
Propaganda missbraucht.
Zur Erinnerung noch einmal die Fakten:
Frau Muna Hari Gholam (*1.11.1976), in den österr. Krankenakten als
Mona-Meri Ghlam geführt, ist im Zuge des Krieges gegen den Irak bei einem
amerikanischem Bombenangriff schwer verletzt worden. Ihre Eltern,
ihre Schwester und
ihre vierjährige Tochter sind dabei umgekommen. Frau Gholam ist Lehrerin für
Arabisch und Islamische Glaubenslehre und stammt aus der südirakischen Stadt
Al-Kut in der Provinz Wassit.
Drei Granatensplitter drangen in ihren Kopf ein, 25 Splitter in ihren
Körper. Sie erlitt ein Gehirntrauma sowie eine Trommelfellverletzung.
Zur Zeit ist
Frau Gholam teilweise halbseitig gelähmt und auf einen Rollstuhl angewiesen.
20 Splitter sind noch in ihrem Körper, ein Granatsplitter im Kopf. Sie leidet
seit etwa einem Monat an Epilepsie, laut einem medizinischem Gutachten eine
Folge des Granatsplitters.
Nach ihrer Verwundung wurde sie vom US-Militär nach Kuwait gebracht. Dort
wurden ihr zwei der drei Granatsplitter aus dem Kopf entfernt.
Am 15. Mai 2003 wurde Frau Gholam mit 10 weiteren PatientInnen nach
Österreich geflogen, im Rahmen einer medienwirksamen humanitären
Hilfsaktion des
Aussenministeriums. Immer in ihrer Begleitung ist ihr Gatte Mohammad Sabir. Das
Ehepaar Gholam-Sabir sass im Flugzeug direkt hinter Aussenministerin Benita
Ferrero-Waldner, die die Schirmherrschaft über diese Aktion innehat.
Versprochen wurde Frau Gholam eine vollständige medizinische
Behandlung mittels aller
technischen Errungenschaften der modernen Medizin, ein tägliches Taschengeld
während ihres Österreich-Aufenthaltes ... Auch Gesundheitsstaatssekretär Dr.
Waneck trat damals vor die Kameras. Die Meldung ging über den APA-Ticker,
zahlreiche Medien berichteten enthusiastisch, darunter auch der ORF, darunter
auch ihr Magazin.
Soweit stimmen die Tatsachen auch mit ihrem Fernsehbeitrag überein.
Was Sie bewusst vertuschen, ist die Tatsache, dass das Aussenministerium
sich lediglich um den Flug nach Österreich gekümmert hat. Alles weitere wurde
von Woche zu Woche ≥organisiert„. Im Fall von Frau Gholam sah das so aus, dass
das Gesundheitsministerium die Verantwortung auf das Aussenministerium, das
Aussenministerium auf das Verteidigungsministerium usw geschoben hat. Im
Endeffekt war nichts organisiert und die Kostenträger haben sich aus der
Verantwortung gestohlen, so gut es nur ging. Selbst die Rückreise war
bis vor kurzem
nicht gesichert.
Erste Station in Österreich für Frau Gholam war das Heeresspital in der Van
Swieten Kaserne in Wien. Dort wurden ihr in der Dermatologischen Abteilung
fünf oberflächliche Splitter entfernt. Danach geschah 40 Tage lang rein gar
nichts! Die behandelnden ÄrztInnen und das Spitalspersonal behandelten sie
zuvorkommend und waren sehr aufmerksam. Aber für eine weitergehende
medizinische
Behandlung gab es offenbar kein Geld mehr. Behandelt wurde sie nicht.
Physiotherapie gab es praktisch auch keine.
Die HNO-Ambulanz des Heeresspitales bemühte sich zuerst um eine
Trommelfell-Operation im AKH Wien. Durch die Detonation wurde Frau
Gholams Trommelfell
schwer geschädigt, sodass jeder Laut ihre Schmerzen verursachte. Dann aber
wollte man im Heeresspital von dieser Operation nichts mehr wissen. Frau Gholam
wurde gesagt, dass die Operation sehr kompliziert sei und eine lange
Liegedauer zur Folge haben würde (21 Tage). Ausserdem sei die Verletzung ihres
Trommelfelles vor dem Krieg geschehen, es sei ihr bloss ≥vorher nicht
aufgefallen„.
Und würde sie operiert werden, dann würde sie, wegen der darauffolgenden
Liegedauer, die Therapie am Neurologischen Rehabilitationszentrum ≥Am
Rosenhügel„
verpassen.
Laut Prof. Kierner von der HNO-Ambulanz des AKH ist das alles grundlegend
falsch. Es handelt sich um eine ≥kleine„ und unkomplizierte, aber
nichtsdestotrotz notwendige Operation, die eine Liegedauer von etwa
zwei Tagen nach sich
zieht. Nachdem aber Frau Gholam und ihrem Gatten im Heeresspital erklärt
worden sei, dass sie für die Operation selbst aufkommen müssten (sic!), sollten
sie darauf bestehen, beschlossen sie notgedrungen auf die OP zu verzichten. Es
vergingen danach noch 25 nutzlose Tage im Heeresspital. Von einem
terminlichen Problem, der den Verlust des Therapieplatzes nach sich
ziehen würde, kann
also auch nicht die Rede sein.
Mittlerweile wurde diese Trommelfell-Operation durchgeführt, sie wurde heute
im Allgemeinen Krankenhaus in Wien operiert. Die Stadt Wien kommt für die
Behandlungskosten auf, das ÄrztInnenteam des AKH verzichtet auf das Honorar.
Diese Operation musste von aussen durchgesetzt werden, sie ist dem Engagement
einiger Initiativen und Einzelpersonen zu verdanken, sowie der Bereitschaft
der Stadt Wien! Das Aussenministerium hat damit nichts zu tun.
Über diese grobe Nachlässigkeit haben Sie überhaupt nicht berichtet, obwohl
sie von uns sowie vom Ehepaar Gholam-Sabir mehrfach darauf hingewiesen
wurden.
Der im Kopf der Patientin verbliebene Splitter soll, angeblich nach
medizinischem Abwägen der Vor- und Nachteile, nicht entfernt werden. Es kann
allerdings nicht davon gesichert ausgegangen werden, ob bei dieser
Entscheidung nicht
auch die ≥ungelöste Kostenfrage„ eine gewichtige Rolle spielte. Abgesehen
davon litt Frau Gholam zum Zeitpunkt der Untersuchung noch nicht an
epileptischen Anfällen, eine Auswirkung des verblieben Splitters.
Demnächst soll Frau
Gholam von einem unabhängigen Neurologen neuerlich untersucht werden, um
festzustellen, ob der Splitter im Gehirn operativ entfernt werden
soll oder nicht.
Selbstverständlich geschieht auch das auf Privatinitiative.
Seit ca. 2 Monaten ist Frau Gholam im Neurologischen Rehabilitationszentrum
≥Am Rosenhügel„ untergebracht. Ab hier ist allerdings nicht mehr die Republik
Österreich Kostenträger der Unterbringung, sondern die
Sozialversicherungsanstalt der Gewerblichen Wirtschaft, in deren
hundertprozentigen Besitz das
NRZ Rosenhügel ist. Das NRZ Rosenhügel trägt die Kosten für den Aufenthalt eher
unwillig, denn der Aufenthalt dauert bereits viel länger als mit dem
Gesundheitsministerium ursprünglich vereinbart. Kost und Logis werden
gestellt , die
Behandlung ist allerdings eher unzureichend. Frau Gholam erhält viermal die
Woche eineinhalb Stunden Physiotherapie und einmal die Woche nur eine Stunde.
Die zuständige Ärztin warnt vor einer angeblichen ≥Übertherapierung„, gibt
aber zu, dass der fehlende Kostenträger ≥ein grosses Problem„ ist. Das
Pflegepersonal bestätigte zudem einen eklatanten Personalmangel. Auch andere
(zahlende) PatientInnen klagen über zu wenig Therapie. Nur Sie von der
Thema-Redaktion halten das für eine ≥intensive physiotherapeutische
Behandlung„. Und
vielleicht auch noch das um PR bemühte Managment des NRZ Rosenhügel, dass dem
Kurier vor etwa zwei Wochen sogar dahingehend zu informieren wusste, dass Frau
Gholam wieder gehfähig sei!
Frau Gholam wurde vor wenigen Tagen informiert, dass am 2. September der
Aufenthalt im NRZ Rosenhügel beendet sei. Vom Aussenministerium wurde
Herr Sabir
davon verständigt, dass der Rückflug in den Irak am 16. September
stattfinden wird. Wo sie die Zeit vom 3. bis zum 15. September
verbringen sollen, blieb
bis vor kurzem offen! Angedacht wurde vom Gesundheitsministerium eine
Unterbringung in einem Hotel. Dass das Therapiezentrum sich
entschlossen hat den
Aufenthalt um drei Wochen zu verlängern (und damit die Therapie), ist im
Übrigen sicherlich nicht ihr Verdienst, wie sie meinen. Wem dafür Dank gebührt
etwas später.
Das Ehepaar Gholam-Sabir spricht ausschliesslich Arabisch. Bis auf wenige
Male hatten sie keinen Kontakt zu Arabisch-sprechenden Personen, die sie
ausreichend informieren konnten. Eine freundliche Krankenschwester
hat ihnen ein
Deutsch-Arabisch Wörterbuch geschenkt. Das war die einzige ernsthafte
Initiative, Kommunikation auf eine sinnvolle Art und Weise
herzustellen. Das Ehepaar
litt sehr stark an dieser Isolation. Auch dafür ist in erster Linie die
fehlende Organisation der Aktion verantwortlich zu machen. Es wurden hier nicht
irgendwelche reparaturbedürftigen Maschinen importiert, sondern Menschen. Dem
ist nicht Rechnung getragen worden.
Zu Propagandazwecken mißbraucht
Humanitäre Hilfsaktionen sind selbstverständlich prinzipiell zu begrüssen,
auch wenn sie nicht mehr sind als ein Tropfen auf dem heissen Stein.
Schliesslich können gerade zur Zeit im Irak tausende Schwerverletzte
Personen nur
unzureichend medizinisch versorgt werden. Allerdings müssen sie sorgfältig
organisiert sein und die Kostenübernahmen gesichert. Das Zuschanzen der
Verantwortung von einer Behörde zur anderen ist wahrlich ein Trauerspiel.
Frau Gholam und Herr Sabir fühlen sich für eine billige Publicity-Show der
Aussenministerin mißbraucht. Der Verdacht liegt auch tatsächlich nahe. Nachdem
sie nach Österreich gebracht worden sind, hat sich das Ministerium selbst
aus der Verantwortung entlassen - und die Patientin ihrem Schicksal.
Vor etwa zwei Wochen lernten wir Frau Gholam und ihren Gatten zufällig
kennen. Seitdem haben wir versucht, mit allen uns möglichen Mitteln, ihrem
Anliegen um adäquate medizinische Behandlung Gehör zu verschaffen. Prim. Dr
Abdulrahman Aburumieh besorgte für die Patientin notwendige
Medikamente gegen die
Epilepsie. Frau Gholam wird nun auch von einer Seelsorgerin der Islamischen
Glaubensgemeinschaft besucht und betreut. Arabischsprechende AktivistInnen und
FreundInnen des Kulturvereins Kanafani besuchen das Ehepaar Gholam- Sabir
regelmässig, um die, durch die Sprachbarriere entstandene, Isolation zu
durchbrechen und erledigen unter anderem die Dolmetscharbeiten.
Wie weiter?
Laut der behandelnden Ärztin ist noch mindestens zwei Monate Therapiezeit
von nöten. Wäre Frau Gholam Österreicherin, würde die Therapiedauer auf etwa
ein Jahr angesetzt werden. Frau Gholams Zustand verbessert sich zusehends. Ein
verlängerter Aufenthalt würde ihrer weiteren Heilung sehr dienlich sein.
Genau das soll erreicht werden. Wir hoffen, dass sich in dieser Hinsicht eine
Einigung mit den verantwortlichen Stellen erzielen lässt, sodass letzten Endes
diese Hilfsaktion zu einer wird, die diesen Namen auch verdient. Wir freuen
uns, dass sich das NRZ Rosenhügel zu weiteren drei Wochen Physiotherapie bereit
erklärt hat. Allerdings fordern wir, im Sinne der Therapie, noch weitere
drei bis vier Wochen.
Ihr Hinweis in ihrem Fernsehbeitrag, dass das Ehepaar Gholam-Sabir ≥keinen
österreichischen Patienten den Platz wegnimmt„, weisen wir als rassistisch
zurück. Das erinnert an das Ausländer-Volksbegehren der FPÖ: ≥10 000
Ausländer =
10 000 Arbeitsplätze weniger„. Medizinische Betreuung wurde hier versprochen
und das soll eingehalten werden. Das hat mit freien oder belegten Plätzen
gar nichts zu tun.
Dank
Unser und Frau Gholams besonderer Dank gilt dem Österreichisch-Syrischen
ÄrztInnenkomitee unter ihrem Vorssitzenden Dr Aburumieh, deren tatkräftige
Unterstützung der Frau Gholam schon einiges möglich gemacht hat. Ein Dankeschön
auch an Andrea Saleh von der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich,
die Stadt Wien, Prof. Formanek, Schura-Moschee und Scheikh Adnan Ibrahim,
Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen, Österreichisch-Arabische
Gesellschaft,
Angelika Denk und vielen anderen, die auf unsere erste E-mail-Aussendung
sofort reagiert haben und aktiv geworden sind. Bei aller Kritik auch ein
Dankeschön an das NRZ Rosenhügel, das von den verantwortlichen
Personen der Republik
Österreich in die unangenehme Position gebracht worden ist, die Sache
(finanziell) auszubaden.
Verärgert,
Kulturverein Kanafani
--
kulturverein kanafani
die welt ist unser zuhause - al alamu bajtuna
der.wisch - zeitschrift für vielseitige

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02 Glocalist Review: Wochenzeitschriftfür NGOs&NPOs
von "GLOCALIST REVIEW" <office@glocalist-review.com>
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From: "GLOCALIST REVIEW" <office@glocalist-review.com>
Subject: Glocalist Review: Wochenzeitschrift für NGOs&NPOs

Wir freuen uns, Ihnen den "GLOCALIST REVIEW: Wochenzeitschrift für
NGOs&NPOs" mit beigefügter Presseaussendung vorstellen zu dürfen. Der
GLOCALIST REVIEW berichtet über Verbände, Organisationen,
Interessensvertretungen und Vereine sowie ist er Forum für aktuelle
Diskussionen und bereitet für NGOs&NPOs relevante Managementthemen auf.
Wir würden es besonders begrüssen, wenn wir von Ihnen regelmäßig Ihre
Presseaussendungen, Veranstaltungshinweise und Personalia (wer ist neuer
Vorstand, Geschäftsführer etc. geworden) aus Ihrem Verband bzw. Organisation
erhalten können, da wir diese gerne in unseren Rubriken berücksichtigen. Wir
ersuchen Sie deshalb um freundliche Weiterleitung unserer Presseinformation
an bzw. Vorstellung bei Ihren Mitgliedernbzw. Ihren Medien. Vielen Dank.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Christian Neugebauer
Herausgeber
Pressebericht:
http://www.horizont.at/newmedia/pages/show.prl?params=recent%3D1%26type%3D9&id=14350&currPage=&type=9
_____
Glocalist Review: Digitale Wochenzeitschrift für NGOs&NPOs
PF 54
A-1035 Wien
m: 0699 11 88 16 43
e: office@glocalist-review.com
w: http://www.glocalist-review.comAgentur: arbeitsraum-philosophie: agentur für analoge&digitale
kommunikationswirtschaft - www.arbeitsraum.at
Titel: Erste digitale Wochenzeitschrift für NGO & NPO-Management in Österreich
Werte Redaktion, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen!
Mit 15. September erscheint die Teaser-Nummer des "GLOCALIST REVIEW"
in einer virtuellen Verbreitung von
15.000 Stück. Der "GLOCALIST REVIEW" ist die erste digitale
Wochenzeitschrift für NGO&NPO-Management in Österreich in digitalem
Format mit Zeitungs-Lay-Out: "Es geht darum die Kraft der Neuen
Medien mit einem gelernten, leserInnenfreundlichen Design innovativ
für die Interessen der NGO&NPO-Branche zu verbinden.", so Herausgeber
Dr. Christian Neugebauer von der Akzeptanz überzeugt: "Wir dürfen
schon vor dem Start der Subskriptionsphase die ersten AbonnentInnen
begrüßen. Der GLOCALIST REVIEW spricht sich einfach positiv herum.
Die Subskriptionsphase für ein Jahresabo zu 20 Euro geht bis zum 13.
September."
Thematisch wird sich der "GLOCALIST REVIEW" an die Dialoggruppen der
Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger von NGOs und NPOs
richten: Rund 90.000 NGOs und NPOs mit einem geschätztem
Wirtschaftsvolumen von rund 4 Milliarden Euro (2002) und der
drittgrößte Arbeitsplatzgeber/in will der "GLOCALIST REVIEW"
Informations- und Diskussionsplattform für effizientes und
professionelles NGO und NPO Management sein.
Der thematische Schwerpunkte der Teaser-Nummer (15. September 2003)
werden u.a. sein: "Steuer & Recht für NGOs und NPOs", "EU
Förderungspolitik und NGOs" und "Die ökonomische Rolle von NGOs in
Österreich". Als Autorinnen und Autoren der Teaser-Nummer sind u.a.
folgende zu nennen: Ao. Univ. Prof. Ruth Simsa (Leiterin Institut für
Interdisziplinäre NPO-Forschung, WU-Wien;), Mag. Thomas Frostl
(Wirtschaftstreuhänderkanzlei Kury-Heinrich), Ernst Kurt Weigel
(Bernhard Ensemble), Nicholas Hauser (GPA Wien), Georg Geczek
(Landesvorstand Junge Wirtschaft Wien), Monica Culen (ROTE NASEN)
oder Christiane Weidel (World of NGOs). Der GLOCALIST REVIEW wird so
regelmäßig über NGO-relevante Nachrichten, Konferenzen und Kolumnen
wie über neue Managementtools für NGOs aus den Bereichen Fundraising,
Steuer&Recht, Fortbildung, EDV und Marketing wie auch
Hintergrundberichte zu Politik, Ökonomie und Kultur für NGOs
berichten aber auch Vereine und "Die Kampagne der Woche" vorstellen.
Abgerundet wird der "GLOCALIST REVIEW" mit einem NGO-relevanten
Veranstaltungskalender, Buchbesprechungen und Job-News.
Für den 22. September ist die Nullnummer geplant. Folgend wird der
"GLOCALIST REVIEW" dann jeweils am Montag erscheinen.
Der "GLOCALIST REVIEW" wird ausschließlich im E-Abonnement zu
beziehen sein. Ein Jahresabo (41 Ausgaben) beläuft sich auf 25 EURO
inkl. Versand per Mail.
Herausgeber Dr. Christian Neugebauer meint: "Der GLOCALIST REVIEW
wird sowohl von NGOs als auch von der Wirtschaft mehr als positiv
angenommen. Dies beweist sich durch die zahlreichen Beiträge
qualifizierter Expertinnen und Experten aus dem NGO-Bereich und die
Überbuchung des Insertionsteiles von der Teaser-Nummer des GLOCALIST
REVIEW."
Redaktioneller Beirat: Nicholas Hauser, Eva Hollerweger, Connie
Lichtenegger, Martina Neuwirth, Dieter Schindlauer, Christiana Weidel
und Ernst Kurt Weigel.
Die Themenschwerpunkte der nächsten 11 Ausgaben werden sein:
∑ Steuer & Recht für NGOs
∑ Ausbildung für NGO-Entscheidungsträger/innen
∑ Online-Fundraising
∑ CMS für NGOs
∑ CRM für NGOs
∑ Datenbankmanagement und Verein
∑ Direct-Marketing für NGOs
∑ PR für NGOs
∑ E-Learning für NGOs
∑ Ethical Investment
∑ Das Spendengüte-Siegel
GLOCALIST ist ein Kunstwort zwischen GLOBAL und LOCAL und soll den
inhaltlichen Ansatz der Wochenzeitschrift umreißen:
Globales Denken und Handeln im lokalen Kontext.
Mit freundlichen Grüßen
Christian NeugebauerRückfragehinweise: Christian Neugebauer: 0699 11 88 16 43
Office Glocalist Review:
Dr. Christian Neugebauer
Herausgeber "GLOCALIST REVIEW"
GLOCALIST REVIEW
PF 54
A-1035 Wien
Mobil: 0699 11 88 16 43
Mail: office@glocalist-review.com
Web: www.glocalist-review.com

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03 Speakerscorner, 4.9. (Michael Genner zur Asylpolitik)
von "asyl-in-not" <asyl-in-not@asyl-in-not.org>
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Donnerstag, 4. September 2003, 19.30 Uhr
Speakerscorner am Ballhausplatz
Michael Genner spricht über die Arbeit von Asyl in Not
und über die Kampagne gegen Innenminister Strasser.Sehr geehrte Damen und Herren,
auch am Donnerstag (4.9.) gibt es zusätzlich zur wöchentlichen
Protestkundgebung gegen Schwarzblau vor dem Kanzleramt wieder einen
Speakerscorner.
Diesmal wird Michael Genner (Asyl in Not) u.a. über die Kampagne für den
Rücktritt von Innenminister Strasser und deren Begründung (Fall Cheibani
Wague,
Strassers Asylpolitik) informieren und eine Bilanz über Erfolge in der
Beratung von Asylwerber/innen und Schwierigkeiten im Umgang mit den
österreichischen Asylbehörden ziehen. Um zahlreiches Erscheinen wird
gebeten!
Treffpunkt: 19 Uhr 30, Ecke Ballhausplatz/Heldenplatz.
Weiterverbreitung erwünscht!

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04 Rifondazione Comunista a Vienna.....
von <stefanodincecco@libero.it>
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Sono felice di potervi invitare nel nuovo sito dei compagni viennesi.
<http://mitglied.lycos.de/rifcomvienna2>http://mitglied.lycos.de/rifcomvienna2
Ci sono ancora delle rifiniture da fare, ma spero che vi piaccia lo stesso.
Saluti, Stefano

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05 Verrückte Säufer und Weinadelige in Hernals ?
von "Wolfgang Kirchleitner" <digitalkids@chello.at>
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Also bei dieser Geschichte über die Unterschriftenaktion der
Bezirksvertretung Hernals habe ich mich gefragt ob das wirklich alles
Irre sind...
<http://sendmeroses.twoday.net/stories/69154/>http://sendmeroses.twoday.net/stories/69154/
grüße aus dem widerstand:
Wolfgang Kirchleitner
<http://www.warteschlange.twoday.net>http://www.warteschlange.twoday.net

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06 Stimmgewitter Augustin löst sich vom Punk
von Mario Lang <mario@aktiv.co.at>
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Presseinformation
Freitag, 5. September, Szene Wien:
Stimmgewitter Augustin löst sich vom Punk
Vom Pausenfüller zur Kultruppe: Das Stimmgewitter Augustin, Wiens erster
Obdachlosengesangsverein, präsentiert sein neues Programm im Rahmen von
"8 Jahre AUGUSTIN" in der Szene Wien. Der Stimmcorpus ein verkörperter
Zuagrasten-Mix, die einzelnen Stimmen teilweise heiser vom rauhen
Donauinselleben, singt sich der verwegene Haufen - acht Männer, zwei
Frauen - durch Schlager und Kitsch der vergangenen 50 Jahre. Das Konzert
schließt die Punk-Phase des Chors ab (Definition: "Wir machen das, was
wir nicht können, weil eh nichts Neues entstehen soll") und leitet die
Phase der Altersweisheit ein ("Es kann nur etwas Neues entstehen, wenn
wir das machen, was wir nicht können"). Die Meister der Straße tun dabei
exakt das Gegenteil einer Straßenmeisterei: sie versprühen Charme und
über sich selbst lachendes Schmalz.
Weiters bei "8 Jahre AUGUSTIN":
Kadero Ray & Friends
Goo´Stuff
DJ Zipflo
Freitag, 5. September 2003
Beginn 19 Uhr
Ort: Szene Wien
1110, Hauffgasse 26 (U3 Enkplatz)
Wir ersuchen Sie, die Veranstaltung in Ihrem Medium anzukündigen, und
würden uns freuen, Sie als Gast begrüßen zu dürfen.
Weitere Infos: tel. 01-587 87 89Das Bild:
Stimmgewitter Augustin: Passend zum neuen Programm das neue Outfit
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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
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07 Softwarepatente verschoben: Betrug EU Parlament doch nicht so einfach
von "q/depesche" <depesche@quintessenz.org>
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From: "q/depesche" <depesche@quintessenz.org>
Subject: Softwarepatente verschoben: Betrug EU Parlament doch nicht so einfach
q/depesche 2003-09-01T23:39:11
Softwarepatente verschoben: Betrug EU Parlament doch nicht so einfach
Das EU-Parlament über den Tisch zu ziehen hat sich McCarthy wohl doch
einfacher vorgestellt. Langsam scheinen die Abgeordneten jedoch zu
begreifen das sie von der Lobby mit gefälschter Statistik und verdrehten
Argumenten hinters Licht geführt werden sollten.
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Alles begann mit einer "sanft" gefärbten Statistik in den
Auswertungen der Antworten zum Sondierunspapier. Dort konnte die
EU-Kommission aus 4% Befürwortern eine "Mehrheit für Softwarepatente"
konstruieren.
Der Trick dabei: Man schmeisst einfach die negativen Antworten weg!
Man muss schon EU-Abgeordneter sein um eine Statistikauswertung aus der
alle absoluten Zahlen beseitigt wurden als seriös anzusehen. Wer
nachrechnet findet heraus: Es gab europaweit nur 50 Befürworter von
Softwarepatenten!
Die Kommission beschreibt dies nur als "These figures shuld be treated with
caution since the absolute nubers ar very low in some cases ...".
http://europa.eu.int/comm/internal_market/en/indprop/comp/softanalyse.pdf
In der Richtlinie wird dann, als wäre der Film noch nicht schlecht genug
beschrieben: Die zweite Studie entstand zwar nur am Schreibtisch, aber
wir hatten 12 Antworten auf einen Fragebogen den wir ausgesendet haben.
Im Richtlinienentwurf behauptet die Kommission es würde ja gar keine
Veränderung geben sondern nur die nationalen Regelungen auf einen Stand
gebracht.
Hier wird das Parlament bewusst betrogen. In Wirklichkeit werden die
nationalen Regelungen an die derzeit illegale Praxis des europäischen
Patentamtes angepasst. Und dieses Patentamt patentiert alles was mit einem
Computer zu tun hat und das entsprechende Kleingeld mitbringt.
So hat es bereits Patente für Rabattberechnungen, Fortschrittsbalken,
Virenscannen und viele andere Trivialitäten und Geschäftsideen erteilt.
Diese Patente werden bei Beschluss natürlich rechtswirksam.
Die Kommission schreibt dazu: "Es sollte noch erwähnt werden, dass die
Qualität der Prüfung, die besonders vom EPA durchgeführt wird, auf breiter
Basis anerkannt wird".
Für die mittelständischen Unternehmen die sich das Mitspielen in diesem
Patentwahnsinn nicht leisten wollen ist jedoch gesorgt: "... gab darüber
hinaus eine Studie in Auftrag, die speziell mittelständische Unternehmen
betraf. .... Ein wesentliches Ziel war die Erstellung einer Broschüre"
http://europa.eu.int/comm/internal_market/en/indprop/comp/com02-92de.pdf
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relayed by Bernhard Mayer
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08 Flugdaten/banken: EU sitzt Krise
von "q/depesche" <depesche@quintessenz.org>
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q/depesche 2003-09-01T23:10:00
Flugdaten/banken: EU sitzt Krise
In der EU herrscht das Prinzip Hoffnung, dass die de facto von den USA
geforderte Aufhebung der EU-Datenschutzrichtlinie quasi als Kelch
vorübergeht.
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EU hofft auf Einlenken der USA
Krisensitzung der EU-Kommission in dieser Woche | US-Moratorium für
EU-Fluglinien läuft am 12. September ab | Auch AUA wird gezwungen sein,
gegen Datenschutzrecht zu verstoßen
 
Wenn am 12. September das Moratorium für die Mehrzahl der europäischen
Fluglinien ausläuft und die Carrier dann alle Daten von
Transatlantik-Passagieren an die US-Behörde für Heimatschutz ausliefern
müssen, droht ein mehrfacher Verstoß gegen geltendes europäisches Recht.
Auch die Austrian Airlines müssen dann personenbezogene, umfangreiche
Datensätze zu Bedingungen liefern, die klar gegen das österreichische
Datenschutzgesetz verstoßen.
"In erster Linie hoffen wir auf eine Verlängerung des Moratoriums durch die
USA", sagte Waltraut Kotschy von der Datenschutzkommission im
Bundeskanzleramt zur fuZo.
Mehr
http://futurezone.orf.at/futurezone.orf?read=detail&id=182549

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relayed by Harkank
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09 Interview mit iraqischen Kommunisten: Wir wollen einen völlig
souveränen Irak
von "Wadi e.V. Wien" <wadi_wien@hotmail.com>
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Volksstimme, 21.08.2003:
Wir wollen einen völlig souveränen Irak
von Thomas SchmidingerDie Perspektiven des Nachkriegs-Irak und die österreichische Linke.
Ein Volksstimme-Interview mit zwei irakischen Kommunisten.
Drei Monate nach der Eroberung Bagdhads durch die US-Streitkräfte
wurde im Irak ein provisorischer Regierungsrat gegründet. Auch die
Irakische Kommunistischen Partei ist mit Hamid Musa in diesem Gremium
vertreten. Was hat euch bewogen an diesem Gremium teilzunehmen und
welche Politik verfolgt ihr darin?
Kasim Talaa (Irakische Kommunistische Partei): Die USA hatten bei den
Oppositionskonferenzen in London und Salah ad-Din, an denen die
Kommunistische Partei nicht teilgenommen hat, der Opposition
versprochen, eine demokratische Übergangsregierung zu bilden, die
eine Verfassung ausarbeiten und eine demokratische Wahl vorbereiten
soll. Nach dem Sturz der Regierung haben die USA dieses Versprechen
jedoch nicht gehalten, sondern wollten ein Komitee mit "unabhängigen"
Mitgliedern bilden, das die US-Vorhaben in Bagdhad umsetzen sollte.
Ein zweites Komitee hätte aus 25 Personen bestehen sollen, die die
Verfassung eines zukünftigen Irak ausarbeiten sollten. Dieser
Vorschlag wurde von allen irakischen Parteien abgelehnt. Die
Kommunistische Partei will eine Konferenz, auf der sich alle Parteien
auf ein Siebenpunkteprogramm einigen:
1.) Bildung einer Übergangsregierung - unter Mitwirkung aller
politischen Kräfte des Irak.
2.) Wiederaufbau einer Infrastruktur und der lokalen Verwaltung.
3.) Stabilisierung der allgemeinen Sicherheit.
4.) Entwurf einer Verfassung.
5.) Anerkennung der föderalistischen Eigenverwaltung des kurdischen Volkes.
6.) Vorbereitung freier demokratischer Wahlen - welche unter
internationaler Beobachtung stattfinden sollen.
7.) Anerkennung der Rechte und Forderungen der ethnischen und
religiösen Minderheiten.
Leider hatten wir mit diesen Forderungen keinen Erfolg. Nachdem die
anderen irakischen Parteien die KP gebeten hatten, am Übergangsrat
teilzunehmen, und die Amerikaner bemerkt haben, dass sie ohne die
Kommunistische Partei keine repräsentative Regierung zusammenbringen,
haben sie eine Delegation zum Generalsekretär der KP geschickt und
uns gebeten, am provisorischen Regierungsrat teilzunehmen. Nachdem
der Übergangsrat dann doch mehr Kompetenzen zugestanden bekommen
hatte, entschlossen wir uns, daran teilzunehmen. Wir haben uns
geeinigt, dass spätestens 2004 eine Verfassung für den Irak
ausgearbeitet werden und eine Wahl unter internationaler Beobachtung
stattfinden soll.
Wir arbeiten also im Rat mit, weil er schließlich doch mehr
Kompetenzen zugestanden bekam und ein unabhängiges irakisches Gremium
darstellt. Das heißt aber nicht, dass wir deshalb unsere Ziele
aufgegeben hätten. Wir hoffen nur, diese durch unsere Mitarbeit im
Regierungsrat verwirklichen zu können.
Die Kommunistische Partei Kurdistans hat keinen eigenen Sitz im
Regierungsrat. Kann sie trotzdem Einfluss auf die Politik des Rates
nehmen?
Nasi Missouri (Kommunistische Partei Kurdistans): Die Kommunistische
Partei Kurdistans hat sich schon vor dem Krieg mit den anderen
kurdischen Parteien zusammengeschlossen, und die fünf kurdischen
Vertreter im Rat vertreten nicht nur ihre Parteien, sondern den
gesamten Zusammenschluss der Kurden.
Antiimperialistische Linke aus Österreich haben euch teilweise wegen
der Beteiligung im Übergangsrat als "Kollaborateure mit den USA"
bezeichnet und berufen sich dabei auf verschiedenste Splittergruppen
der Kommunistischen Partei. Was habt ihr dazu zu sagen?
Kasim Talaa: Dass wir im Rat mitarbeiten, heisst nicht, dass wir mit
dem, was die USA machen, einverstanden sind. Wir wollen einen völlig
souveränen Irak und den Abzug der Besatzungstruppen. Dafür kämpfen
wir mit politischen Mitteln. Wir glauben, dass dieses Ziel mit
politischen Mitteln erreichbar ist - und Widerstand zu leisten heißt
für uns nicht notwendigerweise, Gewalt anzuwenden. Solange politisch
etwas zu erreichen ist, werden wir sicher keine Gewalt anwenden. Aber
es gibt Demonstrationen im Irak und diese sind Teil des politischen
Lebens im neuen Irak.
Nasi Missouri: Der Irak, in dem 35 Jahre die Baathisten regiert
haben, ist nun völlig zerstört. Die Irakis brauchen deshalb heute
einen Wiederaufbau des Landes und keinen gewaltsamen Widerstand. Ein
Land mit so vielen politischen Kräften und so wenig demokratischer
Tradition ist viel zu sensibel, um nun den bewaffneten Widerstand zu
beginnen. Der Irak liefe dabei leicht Gefahr, Opfer der
Nachbarstaaten zu werden und zu zerfallen.
Und diese Splitterguppen, die sich als Kommunistische Parteien bezeichnen?
Kasim Talaa: In jedem Land gibt es Splittergruppen von
kommunistischen Parteien. Sie haben keine Bedeutung. Manche von
diesen Gruppierungen verlangen einen gewaltsamen Widerstand - aber
das ist in der gegenwärtigen Situation keine Lösung.
Nasi Missouri: Diese Splittergruppen waren im Irak jahrzehntelang
nicht zu sehen, haben keinen Widerstand gegen das Baath-Regime
geleistet. Nun tauchen sie plötzlich aus dem Nichts auf und wollen
eine politische Rolle spielen. Sie haben jeweils nur einige Vertreter
in wenigen Orten im Exil. Im Irak selbst sind lediglich unsere beiden
Parteien vertreten.
Die österreichische "Antiimperialistische Koordination" (AIK) hat vor
kurzem einen Herrn al-Kubaysi als Vertreter des irakischen
"Widerstands" nach Wien gebracht und sammelt nun Geld für diesen
Widerstand. Was ist davon zu halten?
Kasim Talaa: Die Einladung Kubaysis ist ein Beweis für die
Zusammenarbeit der AIK mit dem ehemaligen irakischen Regime.
Al-Kubaysi ist ein Mitglied der Baath-Partei. 1963 war er schon am
baathistischen Putsch beteiligt. Damals war er einer der bewaffneten
militanten Nationalisten, die mit Gewalt gegen Kommunisten,
Demokraten und das gesamte irakische Volk vorgingen, wobei 17000
Menschen innerhalb einer Woche umgebracht wurden.
Wenn al-Kubaysi wirklich für das Volk kämpfen möchte, frage ich mich
wo seine Stimme war, als die Baathisten in Halabja innerhalb von 5
Minuten 5000 Menschen ermordeten. Oder wo war er während der
Anfal-Kampagne gegen das kurdische Volk, aus der noch immer 180000
Menschen vermisst werden. Wo war er, als es 1991 zum spontanen
Aufstand gegen das Regime kam und das Regime tausende unschuldige
Menschen erschießen ließ? Alle politische Kräfte der damaligen
Opposition im Ausland hatten verlangt, den irakisch-iranischen Krieg
zu beenden und haben gegen die Massaker dieses Krieges, der einer
Million Menschen das Leben gekostet hat, demonstriert. Von al-Kubaysi
und seinen Anhängern, wenn er denn welche hatte, haben wir dazu
keinen Ton gehört. Bevor die US-Truppen Bagdhad erobert haben, haben
fast alle politische Käfte versucht, das Regime in Badghad zu
stürzen. Von al-Kubaysi war diesbezüglich nichts zu sehen.
Als die AIK al-Kubaysi nach Wien eingeladen hatte, waren keine 10
Leute auf dieser Veranstaltung, fünf davon waren von der irakischen
Opposition, die versucht haben mit ihm zu diskutieren. Kubaysi hat
auf ihre Fragen nicht geantwortet, worauf sie den Raum verließen.
Kubaysi hat behauptet, dass die USA Bagdad eingenommen haben, weil
innerhalb des Regimes Verrat begangen wurde. Das ist schlicht
gelogen. Das Regime hat vom Volk keine Unterstützung mehr bekommen,
das Volk war vielmehr froh, das Baath-Regime los zu werden.
Äußerungen wie jene Kubaysis sind dementsprechend nichts anderes als
Rechtfertigungen für das ehemalige faschistische Regime in Bagdad.
Auch die AIK selbst hat nie etwas gegen die Massaker in Halabja oder
die Anfal-Kampagne gesagt, sondern vielmehr das Saddam-Regime
unterstützt.
Der Chef der AIK hat allerdings einmal behauptet, nicht das Regime in
Bagdad zu unterstützen. Als Beweis meinte er, seine Bewegung hätte
mehrere Artikel gegen das Regime in Bagdad geschrieben. Ich würde
diese Artikel gerne einmal sehen. Ich kenne ganz andere Artikel der
AIK. Als der AIK-Boss zum Beispiel einmal im Irak war, hat er sich
mit Vizepräsident Tariq Aziz getroffen. (Fotos von diesem Treffen auf
der AIK-Website www.antiimperialista.org)
Nasi Missouri: Die AIK sollte sich besser in Antimenschliche
Koordination umbenennen. Sie hat mit einem Regime zusammengearbeitet
und es unterstützt, das 35 Jahre Kriege und Massaker gegen das eigene
Volk geführt hat. Bis jetzt wurden 200 Massengräber gefunden, über
300000 Menschen sind verschwunden und über 4 Millionen Iraker leben
als Flüchtlinge im Ausland. Diese Organisation hat trotzdem mit dem
Baath-Regime zusammengearbeitet und arbeitet heute immer noch mit den
Resten dieses Regimes zusammen. Die AIK hat bei jeder Demonstration
für das irakische Regime teilgenommen. Sie habenzudem stets die Fahne
des irakischen Regimes mit dem Spruch "Allah Akbar" am
Volksstimmefest aufgehängt.
Darüberhinaus hat die AIK immer gegen die irakische Opposition in
Wien gearbeitet, die irakischen Kommunisten und kurdischen Parteien
öffentlich diffamiert und ihre Aktivitäten verhindert.
Dagegen haben sie dem Bagdader Regime Solidaritätsbesuche
abgestattet. Sie waren nie solidarisch mit dem irakischen Volk,
sondern mit dem Regime Saddam Husseins.
Kasim Talaa: Wenn die AIK irgendwann einmal bemerken sollte, dass sie
Unrecht getan hat, sollte sie einen offenen Brief an das irakische
Volk schreiben und sich entschuldigen.
Für das heurige Volksstimmefest hat die AIK angekündigt, Geld für den
irakischen "Widerstand" zu sammeln.
Nasi Missouri: Wenn sie wirklich solidarisch mit dem irakischen Volk
sein wollen, sollen sie Geld für die Verbesserung der humanitären
Situation des Landes sammeln und nicht für die Zerstörung der
Infrastruktur und die Ermordung von Menschen.


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Wadi e.V. - Aussenstelle Wien
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politischen Hintergrundinfos: www.wadinet.de

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10 Bisherige UnterstützerInnen des Aufrufs gegen die Zensur
von anti-imperialistischer Politik von ASt-LFI <ast-lrci@utanet.at>
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Mit der Bitte um Veröffentlichung.
Folgende Erklärung wurde von ArbeiterInnenstandpunkt und
Einzelpersonen als Reaktion auf die Einschränkungen für
antiimperialistische Gruppen durch den KPÖ-Bundesvorstand auf dem
Volksstimmefest verfasst. Verschiedene fortschrittliche
Organisationen und Einzelpersonen erklärten bis dato ihre
Unterstützung für diese Erklärung (siehe unten)
Hände weg von den AntiimperialistInnen!
Aufruf gegen die Zensur von anti-imperialistischer Politik
Wir, die unterzeichnenden Organisationen und Einzelpersonen, lehnen
den Beschluß des KPÖ-Bundesvorstandes ab, der AIK (oder anderen
Organisationen) die Verwendung der offiziellen irakischen Fahne bei
ihrem Stand am Volksstimmefest zu untersagen. Dies ist eine Form der
Zensur und ein Nachgeben gegenüber den sogenannten Antinationalen,
die in einem offenen Brief sogar den Ausschluß der AIK vom
Volksstimmefest forderten.
Wir machen darauf aufmerksam, dass die Antinationalen seit geraumer
Zeit durch ihren Einfluß in den Medien (Der Standard, Volksstimme,
MUND etc.) und Institutionen (z.B. DÖW) Druck auf fortschrittliche
Kräfte ausüben, um antiimperialistische Positionen auszugrenzen.
Unabhängig davon, wie man zu den politischen Positionen der AIK
steht, lehnen wir jede Zensur der freien politischen Meinungsäußerung
innerhalb der Linken ab.
Bisher unterstützt von:
Aug und Ohr
DHKC Informationsbüro Wien
Frauenstammtisch Ottakring
Gegenmacht aufbauen!
Infoverteiler
Seelos Martin
ArbeiterInnenstandpunkt

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11 Sammeln für den Terror - Das Volksstimmefest von seiner schönsten Seite
von OEKOLI_Wien@gmx.net
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Sammeln für den Terror -
Das Volksstimmefest von seiner schönsten Seite
Richtig pluralistisch gings heuer am Volksstimmefest zu. Obwohl unter
anderen die irakische KP und WADI e.V. den Ausschluss der immer
wieder offen für
das alte Saddam - Bath - Regime agierenden AIK (Antiimperialistische
Koordination) verlangt hatten, hat diese Gruppe einen Platz am Fest
bekommen. Unter der
Auflage, sie dürfe die von der Bath - Partei islamisierte Version der
irakischen Flagge nicht aufhängen. Natürlich geschah dies am Ende
dann doch. Und
natürlich war es nicht die einzige miese Aktion der AIK am Fest.
Im Indymedia Forum jubelt ein AIK Mitglied: "Und als Draufgabe borgte sich
die KPÖ Ottakring dann auch noch eine Irak-Fahne aus, um sie an ihrem Stand zu
hissen! :-)." Die KP - Festleitung, im selben Posting als
"Festleitungskasperl" bezeichnet, hat es nicht geschafft das
präsentieren der vom Mörderregime
der Bathisten abgeänderten Fahne am Volksstimmefest zu verhindern.
Die "Opposition" der AIK zum bathistischen Regime scheint sich indess
vorallem an einem Kritikpunkt aufzuhängen: "...seiner Unfähigkeit das Land zu
verteidigen."
(http://www.antiimperialista.com/view.shtml?category=all&id=1061477250&keyword=+).
So ist es nur logisch das andere Gruppen, wie die kommunistische Partei
Kurdistans oder die IKP im Laufe des Festes von AIK Mitgliedern provoziert und
unter anderem als "Faschisten, Zionistenpack,..." beschimpft wurden. Also
Menschen die direkt oder indirekt jahrzehntelang gegen das
faschistoide Regime im
Irak gekämpft haben.
Aber es wäre nicht die AIK wenn das schon alles gewesen wäre. Zudem standen
Mitglieder dieser Gruppe an dem Eingang des Volksstimmefestes und sammelten
"10 Euro für den irakischen Widerstand."
In einem Interview gibt ein AIK Mitglied an: "Unser Ansprechpartner ist Abd
Al Jabbar Al Kubaysi von der Patriotischen Opposition. Diese Gruppe ist
arabisch-nationalistisch und säkular ausgerichtet. Letztlich soll der irakische
Widerstand entscheiden, was mit dem Geld geschieht."
(http://x-berg.de/war/03/08/16/017235.shtml)
Das das Geld wahrscheinlich nicht in Krankenhäuser und den Aufbau
demokratischer Strukturen im Irak eingesetzt werden wird, ist klar. Wohin die
(finanzielle) Solidarität der AIK fließt, ist wiederum in einem ihrer
eigenen Artikel
gut zusammengefasst:
http://www.antiimperialista.com/view.shtml?category=all&id=1061477250&keyword=+.
Und was die angeführten extremen islamische Gruppierungen in den
Philippinen, im Irak und im Nahen Osten mit diesem Geld machen,
können wir ja den
Abendnachrichten entnehmen. Fast immer sind es ZivilistInnen die in diesem
"Freiheitskampf" irgendwelcher faschistoid organisierter
ExtremistInnen leiden oder
das Leben lassen.
Wieviel Geld für Waffen und Bomben beim Volksstimmefest wirklich
eingesammelt wurde, weiß nur die AIK selbst. Wir haben mit Hilfe von
anderen Gruppen und
Einzelpersonen durch Information der BesucherInnen des Festes versucht
Schlimmeres zu verhindern.
Die letzte und größte Verantwortung trägt jedoch die KPÖ selbst, die diese
Gruppe auf das Volksstimmefest eingeladen hat.
Die Frage ist nun: Was gedenkt die KP nach all diesen Vorfällen zu
unternehmen?--
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12 Erdogan in Berlin: Chance für Dialog mit Minderheiten vertan
von "Ges.f.bedrohte Voelker" <gfbv.austria@chello.at>
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GESELLSCHAFT FÜR BEDROHTE VÖLKER
PRESSEMITTEILUNG Göttingen/Berlin, den 02.09.2003
Chance vertan: Ministerpräsident Erdogan ignoriert Exilorganisationen
der in der Türkei verfolgten Minderheiten
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) begrüßt die Initiative
des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan, sich bei
einem Treffen am Dienstag mit den türkischen Vereinen aus Deutschland
auszutauschen. "Es ist jedoch bedauerlich, dass der türkische Premier
keine der zahlreichen Migranten-, Verfolgten- und
Vertriebenenorganisationen von Minderheiten aus der Türkei zum
Gespräch eingeladen hat", kritisierte der GfbV-Generalsekretär Tilman
Zülch am Dienstag. Offensichtlich wolle die türkische Regierung
kurdische, lasische, tscherkessische, assyro-aramäische, yezidische,
griechische und armenische Organisationen bis heute nicht zur
Kenntnis nehmen. Von deren Seite bestehe jedoch ein großes
Dialogbedürfnis, zumal die von ihnen vertretenen Minderheiten in der
Türkei weiterhin unter Diskriminierung und Unterdrückung zu leiden
hätten.
"Wenn Erdogan auch diese Minderheitenorganisationen eingeladen hätte,
die die Opfer jahrelanger türkischer Politik vertreten, hätte er ein
Zeichen dafür setzen können, dass es der Türkei wirklich ernst ist
mit dem Schutz ihrer Minderheiten", bedauerte Zülch, "doch diese
Chance wurde nun vertan."
Im Rahmen der Bemühungen um einen EU-Beitritt hat die Türkei
begrüßenswerte Gesetzesänderungen im Bereich der Menschen- und
Minderheitenrechte auf den Weg gebracht. Ihnen zufolge sollten
künftig Minderheitensprachen geachtet, Religionen und Konfessionen,
die von der Mehrheitsreligion abweichen, respektiert werden. In der
Realität ist die Situation in der Türkei jedoch noch weit von den
gesetzlichen Zielen entfernt. So gebe bis heute keinerlei Ansätze
dafür, das Kurdische in den Schulunterricht zu integrieren, obwohl es
von einem Fünftel der Bevölkerung gesprochen wird.
Tilman Zülch ist erreichbar unter Tel. 0151 153 09 888.

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Gesellschaft fuer bedrohte Voelker e.V. (GfbV)
Inse Geismar, Pressereferentin
Postfach 2024, D-37010 Goettingen
Tel. +49/551/49906-25, Fax:+49/551/58028
E-Mail: presse@gfbv.de, Hompage:http://www.gfbv.de

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13 Fw: Afghanistan: Weltsicherheitsrat soll UN-Mandat erweitern
von "Ges.f.bedrohte Voelker" <gfbv.austria@chello.at>
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GESELLSCHAFT FÜR BEDROHTE VÖLKER
PRESSEERKLÄRUNG Göttingen/Berlin, den 02.09.2003
Bundeskabinett berät über Afghanistan-Einsatz
Nur ein erweitertes UN-Mandat der ISAF kann Sicherheit in Afghanistan
garantierenDie Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat am Dienstag an den
Weltsicherheitsrat der Vereinten Nationen appelliert, eine
geographische und inhaltliche Ausweitung des Mandats der
Internationalen Schutztruppe für Afghanistan (ISAF) zu beschließen.
So solle die ISAF damit betraut werden, die Entwaffnung der Milizen
von Warlords zu überwachen und durchzusetzen. Auch sollte sich die
Schutztruppe aktiv für den Schutz der Menschenrechte einsetzen können
und die neu aufgebauten Polizeikräfte und die afghanische Armee beim
Aufbau staatlicher Ordnung unterstützen. "Nur ein erweitertes UN-
Mandat der ISAF kann mehr Sicherheit in Afghanistan garantieren",
erklärte der GfbV-Asienreferent Ulrich Delius. Vor den heutigen
Beratungen des Bundeskabinetts hatten mehrere Bundesminister sowie
Vertreter der SPD-Fraktion betont, ein UN-Mandat sei unabdingbare
Voraussetzung für eine geographische Ausweitung des Afghanistan-
Einsatzes der Bundeswehr.
Darüber hinaus solle der Weltsicherheitsrat die internationale
Staatengemeinschaft dringend auffordern, mehr Soldaten für die ISAF
zur Verfügung zu stellen, heißt es in dem GfbV-Appell. "Denn das
geplante erweiterte Engagement der Bundeswehr allein reicht nicht
aus, die Sicherheitslage in Afghanistan spürbar zu verbessern", sagte
Delius. Um dies zu erreichen, müssten sich noch andere Staaten bereit
erklären, außerhalb der Hauptstadt Kabul Soldaten zu stationieren,
und sich nicht nur in Wiederaufbauteams engagieren. Die jüngsten
Angriffe auf Mädchenschulen und Straßenbau-Arbeiter zeigten, wie sehr
der Wiederaufbau durch die mangelnde Sicherheit gefährdet sei.

Ulrich Delius ist auch erreichbar unter Tel. 0160 95 67 14 03.

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Gesellschaft fuer bedrohte Voelker e.V. (GfbV)
Inse Geismar, Pressereferentin
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14 Nachruf: Rudi Bohl
von "akin" <akin.buero@gmx.at>
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akin-Pressedienst.
Elektronische Teilwiedergabe der
nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'.
Texte im akin-pd muessen aber nicht wortidentisch
mit den in der Papierausgabe veroeffentlichten sein.
Nachdruck von Eigenbeitraegen mit Quellenangabe erbeten.
Namentlich gezeichnete Beitraege stehen in der
Verantwortung der VerfasserInnen.
Ein Nachdruck von Texten mit anderem Copyright
als dem unseren sagt nichts ueber eine
anderweitige Verfuegungsberechtigung aus.
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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 2. September 2003; 16:48
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Nachruf:
Rudi Bohl
Unser lieber Freund Rudi Bohl ist am 29. Juni im neunzigsten Lebensjahr
verstorben. In tiefer Trauer geben wir unseren Freunden diese Nachricht
bekannt.
Als echter St. Poeltener Arbeiterbub widmete er seit seiner fruehsten Jugend
sein Leben der Arbeiterbewegung. Er kannte alle Tiefen des Elends der
Zwischenkriegszeit: Ausbeutung, Arbeitslosigkeit und nicht zuletzt
politische Verfolgung. 1929 trat er der KPOe bei, weil er glaubte, auf diese
Weise gemeinsam mit Gleichgesinnten durch politische Arbeit das Los der
arbeitenden Menschen zu verbessern. Die Flucht vor den Nazis fuehrte ihn in
die Emigration nach England. Dort heiratete er Nelly, mit der er bis zu
deren Tod, mehr als 60 Jahre, zusammen lebte.
Sofort nach Kriegsende kehrten beide in das ausgehungerte und zerstoerte
Oesterreich zurueck, um sich am Wiederaufbau des Landes zu beteiligen. Er
lebte und arbeitete zuerst in St.Poelten und spaeter unter anderem auch als
Personalchef in der Korneuburger Schiffwerft. Da er auch als Personalchef
seine Herkunft nicht vergass und die Interessen der Arbeiter stets im Auge
behielt, kam es immer wieder zu Konflikten mit dem russischen
Generaldirektor, bis zum Ausscheiden Rudis aus dem Unternehmen. Es entsprach
seiner humanistischen Einstellung, dass er ein gluehender Anhaenger des
"Sozialismus mit menschlichem Antlitz" wurde. Als sich dann die KPOe auf die
Seite der den "Prager Fruehling" niederwalzenden Warschauer Pakt-Maechte
stellte, konnte er in dieser Partei nicht mehr bleiben. Er engagierte sich -
obwohl nicht mehr der Juengste - fuer die Arbeitsgemeinschaft der
Gewerkschaftlichen Einheit.
Schon lange in Pension, kamen er und Nelly regelmaessig in die
Belvederegasse, um beim Versand der "alternative" mitzuhelfen. Mit
bewundernswerter Energie und Disziplin erholte er sich nach einem Unfall
noch vor einigen Jahren. Er kam wieder auf die Beine, machte Spaziergaenge
und nahm auch Anteil am politischen Geschehen. Den unerwarteten,
ploetzlichen Tod seiner Nelly konnte er nicht mehr ueberwinden. Noch in
seinen letzten Stunden sprach er immer wieder von seiner Nelly.
Gaebe es doch mehr solche hervorragenden Menschen wie Rudi Bohl - die Welt
sehe besser aus!
*Walter Stern*

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15 Moderne Zeiten/Behindert/WWWebtip/Glosse: Die Kreativen
von von "akin" <akin.buero@gmx.at>
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Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 2. September 2003; 16:46
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Moderne Zeiten:
Die Kreativen
Die Demokratie im Netz beginnt beim DesignWebdesigner sind kreative Menschen.

Ihre Homepages wimmeln nur so von
Filmchens, Bilderln und vielspaltigen Texten.
Und dann gibt es andere Menschen, die diese Kreativen in ihre taegliche
Nachtflueche einbinden. Das sind behinderte Menschen. Und zwar Menschen, die
behindert werden. Nicht nur solche, die blind oder farbenblind sind. Auch
Menschen ohne jede koerperliche Beeintraechtigung, sondern einfach nur mit
einer langsamen Internetverbindung oder dem "falschen" Betriebssystem
gehoeren zu diesen "Behinderten".
Fuer all diese sind derlei kreative Homepages (und auch in der
Homepage-Sprache HTML geschriebene Mails) schwer oder gar nicht zugaenglich.
Da meint so ein Kreativer, besonders nette Schaltflaechen gemalt zu haben.
Aber auf dem Braille-Terminal ist statt "Uebersicht", "Termine" und "Links"
nur zu lesen "Image", "Image" und "Image", weil der Kreative vergessen hat,
unter die Icons Alternativtexte zu legen. Der Computer kann halt keine
Bilder, sondern nur Texte in Braille uebersetzen.
Oder jemand moechte sich mit seinem Browser bei einem Bildungsinstitut
weiterfuehrende Kurse zu Linux heraussuchen. Nur leider: Die Webseite
funktioniert nur mit dem Internet Explorer von Microsoft, selbst mit den
letzten Versionen von Opera oder Mozilla ist nichts zu machen. Die Seite ist
daher unter Linux gar nicht funktionsfaehig. Ergo: Ohne Windows kein
Linux-Kurs.
Eine Userin hat einen alten Computer, der mit einem Bildschirm ausgestattet
ist, der nur 800x600 Bildpunkte darstellen kann. Die von ihr aufgerufene
Webseite kann sie sich nur ansehen, wenn sie staendig von links nach rechts
scrollt, denn die Seite ist fuer eine hoehere Aufloesung optimiert. Will sie
das Netz vernuenftig nutzen, muss sie sich einen neuen Computer anschaffen.
Eine andere Userin sieht schlecht. Die kleine, bunte Schrift auf dem Desktop
macht ihre Augen muede. Als sie sich die Seite deswegen ausdrucken moechte,
bekommt sie 2 Seiten mit schwarzen Balken und einige wenige Buchstaben des
Inhalts der Homepage. Ihr hilft nichtmal ein neuer Computer.
Alles keine an den Haaren herbeigezogenen, sondern ganz konkrete Beispiele
aus dem Erleben des Verfassers dieser Zeilen. Was denken sich die wenigen
Damen und vielen Herren Designer eigentlich dabei? Die denken sich, dem gut
sehenden Kunden koennen sie eine huebsche Seite auf dessen teuren
08/15-Computer praesentieren und eine dementsprechende Honorarnote stellen.
Aber auch das ist eine Form der Diskriminierung und in Zeiten des
Informationhighways wird eine solche Diskriminierung von immer groesserer
Bedeutung. All diesen Kreativen sei daher ans Herz gelegt, sich ein bisserl
was bei ihren Designs zu ueberlegen. Und zur Nachhilfe sei ihnen folgender
Webtip ans Herz gelegt: http://www.diveintoaccessibility.org/
Dort gibt es einen kleinen Lehrgang in englischer Sprache runterzuladen, wie
man sich bei diesen "Minderheiten", die in Summe gar nicht so einen geringen
Bevoelkerungsanteil ausmachen, ein bisserl beliebter machen kann. Eine
deutsche Uebersetzung der Broschuere ist in Vorbereitung. *Bernhard Redl**************************************************
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IRAK/FRAUEN
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16 Interview von CNN mit Yanar, Leiterin der OWF Irak Frauenlage
von Aso Jabbar <asojabbar@yahoo.com>
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Der Kampf um die Rechte der Frauen im Irak<?xml:namespace prefix = o
ns = "urn:schemas-microsoft-com:office:office" />
Von Pamela Hess, CNN
Veröffentlicht am 8/14/2003 , 8:54

BAGDAD, Irak, 13. Aug. (UPI), Gleich wie Saddam Hussein bemüht sich
Yanar Mohammed, nicht jede Nacht am gleichen Ort zu schlafen.

≥Aber aus einem anderen Grund„, bemerkt sie trocken im
heruntergekommenen barebones ˆBüro der Kommunistischen Arbeiterpartei
des Irak, welches sie benützen kann.
Yanar, 42jährig, verliess die Sicherheit und Bequemlichkeit ihres
Lebens als Architektin, Frau und Mutter in Toronto, Kanada, um nach
Bagdad zurück zu kehren, um für die Rechte der irakischen Frauen zu
kämpfen.
Dies ist keine Debatte um ≥Gleichen Lohn für gleiche Arbeit„, oder
eine Kampagne um Kinderzuschüsse. Ihre Plattform ist elementar:
Frauen dürfen nicht entführt, verkauft und vergewaltigt werden. Jene,
die schließlich zu ihren Familien zurück kehren, dürfen nicht
ermordet werden, um damit die Ehre der Familie wiederherzustellen.
Frauen dürfen nicht gezwungen werden, über ihren Gesichtern und
Körpern einen undurchsichtigen Schleier zu tragen.
Sie wird nicht sagen, wo sie schläft, weil ihr Leben bereits bedroht
ist. Sie bewegt sich nicht ohne ihren Leibwächter.

"Es gibt nur wenige Frauen unter den Aktivisten. Die meisten sind
sehr ängstlich", sagt Yanar. "Ich habe die Geduld nicht„, erklärt
sie, ≥zwanzig Jahre lang zu warten." "Wenn die Islamisten diese
Behandlung der Frauen öffentlich fordern... Ich glaube, dass ich die
gleichen Methoden benutzen sollte".

Yanar ist Norma Rae, winzig, nur 5 Fuss gross, mit dicken schwarzen
Haaren in einem Pferdeschwanz gebunden, gekleidet in ein gemütliches
Jeansstoffhemd und Hosen, geschneidert aus dem gleichen
revolutionären Stoff. Sie ist die Gründerin der Organisation der
Freiheit von Frauen in Irak, eine Nachfolgeorganisation der
Organisation zur Verteidigung der Rechte der irakischen Frauen mit
Hauptsitz in Bagdad, welcher sie in Kanada vorgestanden hat.
Die düsteren Mauern in ihrem Büro sind schlecht getüncht. Ungleiche
Stühle um eine Pult herum dienen ihr gleichzeitig als Arbeitsplatz
und als Konferenztisch.

Es ist eine markante Änderung ihres Lebens, welches sie bis vor drei
Monaten geführt hat. Bevor sie Kanada zusammen mit ihrem Ehemann
verliess, führte sie ein Designteam der Burka Varacalli Architects
an, welches daran war, ein 50stöckiges Haus mit Eigentumswohnungen im
Stadtzentrum für Toronto zu planen.

Sie ist eine offene Kritikerin dieses Krieges, nachdem sie bereits
den Krieg 1991 miterlebt hatte.
Sie dankt Gott, dass Saddam nur noch eine Papiermarionette war und
nicht mehr die Macht hatte, sagte sie und weist auf die niedrigen
Verluste in der Stadt hin.
Obwohl sie in Toronto einen Sohn im Teenageralter elternlos
zurückließ, fühlt sie, dass sie hier mehr gebraucht wird.
Während der Achtziger Jahre waren Frauen in Irak, besonders in der
relativ kosmopolitischen Hauptstadt Bagdad, frei Kleider ihrer Wahl
zu tragen sowie einer Lohnarbeit nachzugehen. Yanar machte ihre
beiden Diplome, den Bachelor‚s und den Master Grad, an der Bagdader
Universität. Sie floh 1993 aus dem Irak in den Libanon, und 1995
hatte sie genug Geld verdient, um nach Kanada auszuwandern.
In den Jahren nach dem Persischen Golfkrieg1991 begann sich die
Situation im Irak noch weiter zu verschlechtern. Saddam, ein
erklärter Säkulärer, der die Religiösen regelmäßig verfolgte hatte
und einflussreiche Ajatollahs ermorden liess, spürte, dass seine Tage
gezählt waren. Angesichts des als unvermeidlich erscheinenden zweiten
Kriegs mit den USA wandte sich Saddam, um seine Macht zu erhalten,
der Religion zu. Er baute Moscheen. Er strich seine direkte
genetische Verbindung zum Propheten Mohammed heraus. Und er beschnitt
die Rechte der Frauen, um die traditionellen islamischen Stämme zu
besänftigen.

Vor drei Jahren, anlässlich einer Demonstration der "Frömmigkeit",
organisierten Saddams Spiessgesellen die Ermordung von 200
angeblichen Prostituierten im ganzen Land. Sie wurden geköpft, wurden
nackt kopfüber vor ihren Häusern aufgehängt oder hingeworfen mit
einem Schild welches sagte, "Das Böse muss weg aus dieser
Gesellschaft."
Yanar hat Angst, dass das gleiche wieder passiert. Sie entfaltet eine
handgeschriebene Notiz, welche ihr gerade von ihren Anhängern in
Basrah überbracht worden ist . In der Ölstadt Basrah im Süden Iraks
drangen bewaffnete Männer in ein Haus ein und erschossen am 6. August
2003 vier Prostituierte, lautet die Notiz.
"Umm Alla wurde erschossen, als sie mit ihren Kindern auf der Straße
ging, sagt sie. Umm Alla heisst ≥die Mutter von Alla", dem Namen
eines Mädchens. Es ist üblich, sich nicht mit dem eigenen Namen zu
bezeichnen, sondern als Mutter des Kindes.

"Dies ist menschliches Leben, und wir müssen es verteidigen", sagt
sie, unfähig, etwas anderes zu machen. "Ich sehe, wie täglich Frauen
vergewaltigt und ermordet werden. Man kann dem nicht den Rücken
zuwenden."
Frauen in Irak sind üblicherweise nicht vorbereitet für ein
gefährliches und schwieriges Leben, sagt Yanar.
"Wenn Sie lang genug ohne Menschenrechte leben, werden Sie selber
davon überzeugt, minderwertig zu sein", sagt sie.
Politische AktivistInnen im neuen Irak verfügen über keine Telefone
und Faxgeräte, da es kein Telefon Service mehr gibt . Sie haben keine
Kopierapparate, weil es wenig Geld gibt und Elektrizität limitiert
ist. Yanar hat nur ihre Freunde, dürftig fliessende Spenden und eine
Druckmaschine.
Die Männer, gegen die sie arbeitet, verfügen über Fatwas, Dekrete,
die auf die Religiösen mächtigen Einfluss haben. Sie haben
Lautsprecher, Moscheen voller Gläubigen und sie haben den Koran
hinter sich, oder so sagen sie wenigstens.

Die Situation ist für die Frauen seit dem Krieg schwieriger geworden.
Frauen stellten 40 Prozent der Arbeiterschaft der öffentlichen
Sektoren, aber jetzt hat fast keine mehr eine Arbeitsstelle, und die
(Coalition Provisional Authority CPA) stellt keine Fürsorgezahlungen
aus. Den militärischen und den ehemaligen Regierungsangestellten
werden monatliche Stipendien gegeben, aber Frauen erhalten nur einen
kleinen Prozentsatz davon. Hunderttausende irakischer Frauen sind
alleinerziehende Mütter und Witwen, als Folge der drei
aufeinanderfolgenden Kriege innerhalb von 20 Jahren und Saddams
häufigen Hinrichtungen . Andere sind die zweite oder die dritte
Ehefrau vom gleichen Mann, welcher keine finanzielle Verantwortung
für sie übernimmt.
Überdies sind Iraks Grenzen jetzt offen für das, was Yanar
"politische Islamische Gruppierungen" nennt, wie beispielsweise der
von Iran unterstützte Höchste Rat für islamische Revolution in Irak.
Andere fundamentalistische Kleriker sind auch, wie der junge
schiitische Moqtada Sadr, zurückgekommen, und sie agitieren, um die
Frauen unter den Schleier zu bekommen.
"Bei den Moscheen bitten sie die Männer, sagt Yanar, ihre Frauen zu
verschleiern und ihre Töchter nach sechstem Schuljahr aus der Schule
zu nehmen.
Tatsächlich, an der Universität von Bagdad scheint es, dass ungefähr
die Hälfte der Studentinnen Schleier tragen, die anderen sind
konservativ, aber kleiden sich modisch in langen Röcken mit langen
Ärmeln. Es wurden neue Plakate aufgestellt: "Frauen ohne Schleier
sind gefallene Frauen."

Frauen sind in Bagdad in ernster Gefahr, sagt der Bericht von Human
Right Watch vom Juli. Es gibt keine zuverlässigen Statistiken über
Vergewaltigungen und Entführungen von Frauen in Bagdad. Zum Teil ist
dies darauf zurück zu führen, dass Polizeistationen nur über eine
Notbelegschaft verfügen, aber auch weil Vergewaltigung unter dem
irakischen Strafgesetz nicht als ein ernstes Verbrechen zählt. Ein
Vergewaltiger kann das Urteil aufheben lassen, wenn er sein Opfer
heiratet, gemäss der HRW ??? Übersetzung des Gesetzes.

Es gibt alarmierende Hinweise darauf, dass Frauen und Mädchen bei
Tageslicht entführt und vergewaltigt werden. Viele werden zu ihren
Familien zurückgebracht, wo sie sich der Gefahr der ≥Ehrentötung„
aussetzen, wenn bekannt wird, dass sie vergewaltigt worden sind.
Deshalb wollen einige Opfer das Verbrechen nicht melden oder keine
medizinische Hilfe suchen. In vielen Fällen lehnen Krankenhäuser die
Behandlung von Vergewaltigungsopfern ab, dem Bericht zufolge
angeblich aus Überlastungsgründen. Eine medizinische Bestätigung für
Vergewaltigung kann nur beim Rechtsmedizinischen Institut der Stadt
gemacht werden, beim Leichenschauhaus.

Es gibt 5,000 irakische Polizisten in Bagdad, einer Stadt von 5.5
Millionen Leuten. Für innerirakische Verbrechen ist die irakische
Polizei zuständig, eher als die amerikanische militärische Polizei
und die Soldaten, welche die Polizeiwachen schützen.

Wie der Verwalter L. Paul Bremer der Coalition Provisional Authority
CPA letzten Dienstag berichtete, hat die irakische Polizei zwei
Entführungsringe in Bagdad aufgedeckt. Darüber gibt es keine näheren
Angaben.

Yanar sagt, daß entführte Frauen und Mädchen verkauft werden,--$100
für eine verheiratete Frau, $200 für eine Jungfrau. Die Untersuchung
von Human Right Watch hat Beweise, welche diese Anschuldigung stützen.

Yanar plant am 24 August eine Demonstration in Bagdad für die Rechte
von Frauen und ist entschlossen, den neu gebildeten Irakischen
Regierungsrat zu beeinflussen, um den Schutz für Frauen und Mädchen
zu kodifizieren.

Sie unterscheidet zwischen den streng Religiösen und jenen, die
Religion benutzen, um sie für ihre politischen Agenda zu nutzen. Der
Rat wird jetzt von Ibrahim al-Jafari, dem Vertreter der
Al-Dawa-Partei, einer politischen Islamischen Partei, geführt.
"Es ist eine der ältesten Islamischen Gruppen. Sie bemühen sich,
modern zu wirken, aber wenn Sie zu ihren Häusern gehen, sind ihre
Frauen hinter Schleiern versteckt", sagte sie.
Bei seiner ersten Nachrichtenkonferenz als Vorsitzender des Rates am
Montag bestritt Al-Jafari, gekleidet in einen westlichen Anzug mit
Krawatte, daß Frauen gezwungen werden, den Schleier zu tragen oder
dass sie in Gefahr sind, verkauft zu werden
≥Es ist sehr persönliche Angelegenheit . Es wird jeder Frau
überlassen zu tragen, was sie will„, sagte er.
"Das ist eine große Lüge", sagte Yanar Mittwoch, nachdem sie die
Nachrichtenkonferenz im Fernsehen gesehen hatte . "Frauen auf der
Straße stehen unter gesellschaftlichem Druck."
Sie zweifelt, daß der leitende Rat die Rechte von Frauen aufnehmen
wird. Es gibt drei Frauen in dem Rat, aber zwei tragen den Schleier
und die Dritte ≥ist nicht gerade bekannt dafür, sich für die Rechte
der Frauen einzusetzen„. Diese Frau, Akila al-Hashimi, war eine
Beraterin des ehemaligen Außenministers Tariq Aziz.

Yanar hat amerikanische Offiziere für zivile Angelegenheiten
getroffen, ihr wurde jedoch gesagt, sie könne keine Erwartungen
haben, sich mit Bremer zu treffen. Eine ihrer dringlichsten
Forderungen an den CPA ist, dass Frauen eine monatliche Zahlung von
100 Dollar erhalten als eine Form der Fürsorge, da Millionen ihre
Arbeitsstellen verloren haben und seit vier Monaten ohne Arbeit sind.
Sie wünschten mir viel Glück, sie selber haben nicht einmal sein
Gesicht gesehen, erzählt Yanar.
"Der CPA muss darauf antworten, wenn nicht völlig dann wenigstens
teilweise" sagte sie. "Sie können uns nicht ewig still halten.„
Sie traf sich mit einigen Beamten zur Zeit, als das Büro von CPA
immer noch das Büro für Rekonstruktion und Humanitäre Hilfe war und
insistierte bei den Amerikanern mit dieser Forderung. Einer von
ihnen, anscheinend verärgert, fragte sie: ≥Wollen Sie kooperieren
oder konfrontieren?„
"Zu der Zeit wusste ich nicht, ob ich mich sehr hoffnungslos oder
sehr mächtig fühlen sollte! Ich bat um Hilfe für Frauen in Not von
der grössten militärischen Macht der Welt, welche ein ganzes Land in
kürzester Zeit einnehmen kann„, sagt sie noch immer verwundert
darüber, dass man sie als Tyrann wahrnehmen kann. ≥Schau doch wie
klein ich bin!„

In Yanar‚s Organisation sind ungefähr 200 Mitglieder, viele von ihnen
aktiv in den weit freieren nördlichen Provinzen, wo Kurden ihre
eigene autonome Gesellschaft aufbauten ohne Saddams Einmischung, dank
der durch die U.S.A und den Briten durchgesetzten Flugverbotszonen.
"Das sind keine vielen Mitglieder, ich weiß. Es gibt einen sehr guten
Grund. Frauen haben Angst, unser Büro zu betreten„, erklärt Yanar.
Yanar hat politische Ambitionen. Sie plant sich für ein Büro bei der
irakischen Regierung zu bewerben, welches sich mit den Fragen von
Frauen beschäftigt, wenn Wahlen abgehalten werden. Dieser Prozess
könnte mehr als ein Jahr dauern, unter der Voraussetzung, dass die
Verfassung neu geschrieben wird und eine Abstimmung stattfindet.
Die meisten von Yanar's Anhängern sind durch ihre arabisch sprachige
Zeitung ( ≥Gleichheit„ zu ihr gekommen. Sie hat bisher zwei Ausgaben
veröffentlicht, und eine dritte mit einer Auflage von 3000 Exemplaren
ist bald fällig.

Ihre Freunde in der kommunistischen Arbeiterpartei, diejenigen, die
sich seit 1993 in der neuen basisdemokratischen Partei organisierten,
nicht die in der alten kompromittierten irakischen kommunistischen
Partei, verteilen die Zeitung für sie.
Sie wirkt fast entschuldigend über ihre Verbindung mit der
Kommunistischen Arbeiterpartei da sie weiss, dass es ihrer
Organisation schaden kann. Aber wenn sie unter Druck kommt, ist sie
herausfordernd.

"Ich schaue mich als Frauenaktivistin der ersten Stunde an, aber
später wurde ich Mitglied der Partei. Ich bin nicht beschämt darüber,
mich ihnen angeschlossen zu haben„, sagt Yanar . "Es kostet mich
viele Anhänger, vor allem aus Nordamerika. Aber für mich gibt es
keine Wahl. Ich habe keine andere Unterstützung hier in Bagdad. Sie
arbeiten für menschliche Gerechtigkeit und Gleichheit. Ich bin stolz,
Mitglied zu sein.„
Irakische Frauen seien anders als Frauen aus dem Mittleren Osten,
wiederholt sie. Rund 45,000 irakische Frauen demonstrierten 1958 für
gleiche Rechte von Mann und Frau in Bagdad, Jahre bevor die
amerikanischen Feministinnen in den 60er Jahren sich öffentlich
organisierten.

≥Wir entsprechen nicht dem Stereotyp der unterwürfigen Frauen aus
einer islamischen Gesellschaft„, sagt Yanar.

Sie kann nicht sagen, wie viele Frauen ihre Hoffnung in der Marsch
vom 24. August setzen. Sie denkt, dass hauptsächlich Männer von der
kommunistischen Arbeiterpartei an der Demonstration teilnehmen
werden. Frau sind nicht mutig genug.

Copyright © 2001-2003 Vereinigte Presse International


Liebe grüsse von mir
Aso Jabbar
Tel / 078 882 55 89
Bern
2.09
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SOLIDARITÄT WELTWEIT
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17 Knast in Bruchsal - und die Mohnbrötchen-Affäre
von "Thomas Meyer-Falk" <thomas_m_f@so36.net>
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Knast in Bruchsal - und die Mohnbrötchen-Affäre
Das Rauchen von Opium soll ja den Horizont und den Geist
erweitern, zumindest machmal. Hier im Bruchsaler Gefängnis durften
Gefangene - Nein! Selbstverständlich nicht Opium rauchen - jedoch
immerhin speisemohnhaltige Produkte kaufen, als da wären: Mohnbrötchen,
Mohnkuchen, Mohnstrudel.
Ende 2002 wurde diesem lasterhaften Treiben ein Ende gesetzt
unter Hinweis darauf, daß Beamte einer ŒSicherungsgruppe Justizvollzug‚
im Selbstversuch o.g. Esswaren verspeist hätten und anschließend bei
Urintests diese so ausfielen, als wäre Haschisch geraucht worden. Es ist
wohl tatsächlich so, daß Billigteststreifen nicht in der Lage sind, die
Abbauprodukte von Speisemohn und berauschende Drogen im Urin auseinander
zu halten.
Wer mich ein bißchen kennt, wird ahnen, was kam: ich klagte
gegen das Verbot dieser Nahrungsmittel. Der mittlerweile auch schon
bekannte Vorsitzende Richter vom Landgericht Karlsruhe, Herr KLEINHEINZ
(vgl. http://www.de.indymedia.org/2003/07/58419.shtml;
http://www.de.indymedia.org/2003/07/57042.shtml), lehnte meinen Antrag
als unzulässig ab, denn Speisemohnprodukte wären nicht besonders
wertvoll und mir stünden zahlreiche andere Backwaren zur Verfügung; im
Grunde sei es schon fast schikanös von mir, damit das Gericht zu
behelligen!
Hiergegen wandte ich mich mit einer umfangreichen
Rechtsbeschwerde, über die nun das Oberlandesgericht Karlsruhe - leider
abschlägig - entschied (Beschluß vom 18.08.03, Az: 1 Ws 217/03). Auf
immerhin sechs Seiten begründete das OLG, weshalb Gefangene fürdarhin
keinen Anspruch mehr auf mohnhaltige Waren hätten und verwies auf
folgendes: ≥...es ist allgemeinkundig, daß der Verzehr mohnsamenhaltiger
Nahrungsmittel (Mohnbrötchen, Mohnstrudel) für einige Stunden zu einem
positiven Opiatnachweis im Urin führen kann (vgl. hierzu das Lehrbuch
von Schütz, ≥Screening von Drogen und Arzneimitteln mit Immunoassays„,
3. Auflage, S. 187).„
Zwar sei mein Antrag - entgegen der Ansicht von Richter
Kleinheinz - zulässig, aber unbegründet gewesen, denn die Ordnung der
Anstalt würde gefährdet, könnten Gefangene, die Drogen konsumierten,
sich damit herausreden, lediglich Mohnkuchen gegessen zu haben. Dazu muß
man wissen, daß selbst Haschischkonsum im Strafvollzug verboten ist und
geahndet werden kann. Der mdr-Radiosender nutzte eine Pressemitteilung
des OLG Karlsruhe
(http://www.olg-karlsruhe.de) dazu, sich über die Anstaltsleitung lustig
zu machen. Künftig würde es sicher heißen: ≥Ey, bist Du auf Heroin oder
Mohnstrudel?„
Damit man mich nicht falsch verstehe: letztlich ist diese
Angelegenheit eine Petitesse, aber es geht darum, daß peu a peu Rechte
beschnitten werden, und zwar hinter den Mauern ebenso wie ≥draußen„. Für
sich und isoliert genommen sind viele Einschränkungen minimal, in der
Summe jedoch zeigen sie erst ihr Gewicht.
Thomas Meyer-Falk, c/o JVA - Z. 3117, Schönbornstraße 32, 76 646
Bruchsal, Germany

 




Redaktionsschluss: 2. September 2003, 23.00 Uhr
Diese Ausgabe hat Angela widerstand@no-racism.net
zusammengestellt



Fehler möge frau/man mir nachsehen!