Mittwoch, 17. Oktober 2001


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NOborder NOnation Volxtheater Karawane:
S P E N D E N immer noch E R B E T E N
es werden mehr als 500.000 ös dringendst gebraucht
PSK, BLZ 60.000, Kto.-Nr. 78.653.843,Verwendungszweck: no border
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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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01 Bunte: Einladung zur Generalversammlung
From: Andreas.Goerg@blackbox.net
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02 10 Jahre Initiative Minderheiten
From: initiative.minderheiten@chello.at
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03 Ceiberweiber mit Amina Baghajati
From: baghajati@surfeu.at
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04 Walk for Justice
From: Heidemarie Grübler, h.gruebler@gmx.net
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05 Freie Stellen bei amnesty
From: christian.mueller@amnesty.at
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06 Dolmetscherin für Farsi/Deutsch
From: asylkoordination@t0.or.at
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07 Bücher: Blick zurück
From: akin.buero@gmx.at
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KOMMENTARE - MELDUNGEN
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08 ILGA Europa: kein europäischer Haftbefehl...
From: office@hosiwien.at
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09 WWW-Tips
From: akin.buero@gmx.at
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10 Stadtwerke...
From: Franz.Parteder@stadt.graz.at
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KRIEG
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11 Leserinbrief an den Falter
From: Lisbeth Eischer, lisbeth.e@aon.at
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12 Krieg/Grüne/Medien: isoliert?
From: akin.buero@gmx.at
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13 Krieg/Glosse
From: akin.buero@gmx.at
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REDAKTIONELLES:
Für diese Ausgabe nicht aufgenommen: nix
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Wie der MUND entsteht ....

Schickt uns bitte eure Nachrichten, Meldungen und Ideen.
E-Mail-Adresse der Redaktion:

widerstand@no-racism.net

Im MUND findet Ihr eine Rubrik, die eine Konsequenz aus der redaktionsinternen Debatte um die Notwendigkeit, sexistische, antisemitische und rassistische Beiträge nicht zu veröffentlichen, einerseits, die Problematik von Zensur andererseits versucht: unter "B) Eingelangt, aber nicht aufgenommen" wird - in anonymisierter Form - auf angehaltene Beiträge hingewiesen und eine kurze Begründung der/des Tagesredaktuers für die Nichtaufnahme geliefert. Die AbsenderInnen werden hiervon informiert.
Ihr könnt Euch die Beiträge extra schicken lassen:
Mail an widerstand@no-racism.net genügt.

 




Quelle: www.popo.at


Und für nächsten Donnerstag:
Das Rechtshilfe-Manual
...und was mache ich eigentlich gegen rassisten?
online-diskussion

Editorial
Für den Inhalt verantwortlich: Ihr.
Die Beiträge werden von verschiedenen Redaktionsteams zusammengestellt.

Bitte weitersagen:
Für Personen ohne Internetzugang gibt es aktuelle Terminankündigungen
unter der Rufnummer 589 30 22 12 (Demoforum)
 


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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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01 Bunte: Einladung zur Generalversammlung
From: Andreas.Goerg@blackbox.net
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BUNTE Einladung

Liebe Leute!

Die Bunten laden wieder einmal zur Generalversammlung
am Mittwoch 31.10.2001
um 18.00h
im Amerlinghaus (1070, Stiftgasse 8, oben in der Galerie).

Laut unseren Statuten sind alle, die jemals mit uns auch außerhalb unseres
Vereins zusammengearbeitet haben, bei der Generalversammlung
stimmberechtigt. Der neu zu wählende Vorstand wird v.a. die Aufgabe haben,
die Bunte Zeitung als Hauptprojekt des Vereins weiter zu tragen.

Auf Euer Kommen freuen sich

Die Bunten.

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02 10 Jahre Initiative Minderheiten
From: initiative.minderheiten@chello.at
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Die Initiative Minderheiten lädt ein zu

10 JAHRE INITIATIVE MINDERHEITEN

Sonntag; 21. Oktober 2001
19.30 Uhr
Wappensaal des Wiener Rathauses
(Eingang Lichtenfelsgasse)

Programm

Eröffnung
Ursula Hemetek (Initiative Minderheiten)
Bernhard Denscher (Kulturabteilung der Stadt Wien)
Präsentation der Minderheitenbox -
Das Medienpaket zu ethnischen und sozialen Minderheiten für Schulen
Ursula Hermann (Initiative Minderheiten)
Videoclip
10 Jahre Initiative Minderheiten
Mutimediaschau "Dekade der Mindeheiten"
(Mehmet Emir und Ernst Greindl)
Propinationes
Buffet und Tanz mit Balis
Musikalische Gestaltung: Bruji


Seit zehn Jahren tritt die Initiative Minderheiten für eine
minderheitengerechte Gesellschaft ein, in der individuelle
Lebensentwürfe unabhängig von Merkmalen wie ethnischer, sozialer oder
religiöser Zugehörigkeit sexueller Orientierung, Behinderung als
gleichberechtigt und gleichwertig anerkannt sind. Ein guter Anlaß, um
sich mit dem politischen Klima in Österreich zu befassen, das im letzten
Jahrzehnt Auswirkungen auf die Minderheiten hatte und zur Gründung der
Initiative Minderheiten führte. Die 90er Jahre waren europaweit durch
mediale, wissenschaftliche und politische Auseinandersetzungen mit den
Fragen der Migration, des Asylwesens, der Benachteiligung sozialer,
ethnischer oder religiöser Gruppen und des steigenden Rassismus
gekennzeichnet. Diese Auseinandersetzung, die angesichts der aktuellen
Diskussion über den sog. "Kampf der Kulturen" fortgeführt wird, brachte
in Österreich Initiativen, Organisationen und theoretische wie
praxisbezogene Ansätze mit sich. Die Initiative Minderheiten ist
zweifelsohne ein Produkt dieser Zeit.

Infos: Cornelia Kogoj, 586 12 49-18, cornelia.kogoj@chello.at


--

Initiative Minderheiten - platform for minorities in Austria
Gumpendorfer Straße 15/13
A-1060 Wien
Tel.:+43/1/5861249-12
Fax: +43/1/5868217
http://www.initiative.minderheiten.at

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03 Ceiberweiber mit Amina Baghajati
From: baghajati@surfeu.at
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From: Tarafa Baghajati <baghajati@surfeu.at>
Subject: Ceiberweiber mit Amina Baghajati


Ceiberweiber mit Amina Baghajati

Text & Bilder: Alexandra Bader

http://www.ceiberweiber.at/wahl/24september1.htm

Gespräch mit Carla Amina Baghajati

Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich ist zwar nicht mehr mit
Drohanrufen konfrontiert, aber doch besorgt, dass DER Islam nun am Pranger
steht. Man bekommt aber auch viele unterstützende Anrufe von
Nichtmuslimen, die sich mehr Informationen wünschen. Ebenso von Muslime,
die wissen möchten, wie sie mit fragenden Blicken in der Strassenbahn
umgehen sollen, ob sie fremde Menschen einfach ansprechen sollen, da diese
offenbar ein Bedürfnis zu reden haben. Oder sie werden am Arbeitsplatz auf
die wienerische Art angesprochen - also nicht böse gemeint, aber für
Betroffene verunsichernd. "Was habts denn da wieder angestellt..." und
dergleichen eben.

Das ist die Bilanz, welche Carla Amina Baghajati, Medienreferentin der
Glaubensgemeinschaft, in der Woche nach den furchtbaren Terroranschlägen
gezogen hat. Auch in der Presse gibt es ein Wissensbedürfnis, dem aber
unterschiedlich nachgegangen wird. Viele nehmen es ernst und möchten
Klischees abbauen und Feindbilder verhindern. Muslime sollen jedenfalls
gesellschaftlich sichtbarer werden, auch um stereotype Vorstellungen
über sie abzubauen. In Schulen ist man bereits präsent für Vorträge, doch
gerade jetzt ist die Nachfrage grösser geworden. Solche Veranstaltungen sind
immerfür beide Seiten lehrreich. Für die eingeladenen Muslime bedeutet es,
mit manchen Fragen häufig, mit anderen aber seltener konfrontiert zu sein.

Es gibt einen guten Überblick darüber, welche Bilder von Muslime in der
Gesellschaft existieren. Und Einblick in die wichtigste Frage, "Warum
verstehen wir einander nicht." Am 14. September gab es einen Termin des
Präsidenten der Glaubensgemeinschaft, Prof. Anas Schakfeh, sowohl beim
Bundespräsidenten als auch im Bundeskanzleramt mit den Vertretern der
anderen grossen Religionen des Landes. Der Tenor dabei war eindeutig im
Sinne einer Solidarität mit den Muslime in Österreich.
Integrationsstadträtin
Renate Brauner rief an und erkundigte sich nach der Stimmung, und
Grünen-Chef van der Bellen hatte ein langes Gespräch mit Schakfeh. Was
das Wort "Kreuzzug" aus dem Wort eines westlichen Politikers wie Bush
bewirkt, ist vielfach wenig bekannt: es ging kein "heiliger Jihad" von
den arabischen Ländern aus, in dem die Christen Europas ermordet wurden.

Sondern die Kreuzfahrer metzelten zuerst die jüdische Bevölkerung der
auf ihrem Weg liegenden Städte nieder, dann massakrierten sie Araber. Im
"Heiligen Land" haben sich die christlichen Araber mit den Muslime
solidarisiert, und einer von ihnen tauschte als "der Taucher"
Nachrichten aus.
Während in Spanien unter muslimischer Herrschaft alle Religionen
miteinander lebten, konnten nach der Reconquista weder Muslime noch Juden
vollwertige Bürger sein. Selbst Zwangstaufe half ihnen nicht, und viele
verloren
alles, mussten flüchten oder wurden getötet. Baghajati erklärt das Wort
"Jihad", das nichts mit Krieg zu tun hat, sondern "Anstrengung" bedeutet,
und
zwar auf dem Weg zu Gott. Der grosse Einsatz meint ein ethisch sauberes und
gutes Leben. Demnach kommen Selbstmordpiloten, die tausende unschuldige
Menschen mit in den Tod nehmen, Gott nicht näher, sondern entfernen sich
von ihm.

Bei der eigentlichen Kriegführung machten sich Muslime früh Gedanken
über den Schutz der Zivilbevölkerung und der Umwelt. Blinder Hass ist nicht
islamisch, betont Baghajati. Nach dem Koran hat uns Gott als Frauen und
Männer geschaffen, um in Stämmen und Völkern zu leben "auf dass ihr euch
versteht". Vielfalt wird also positiv gesehen, als Bereicherung und
Ergänzung.

Sie hat auch grosse Probleme mit dem Wort Fundamentalismus, weil es von
einer christlichen Sekte stammt. Und zwar von deren Schriftenreihe "The
Fundamentals" in Amerika zu Beginn des 20. Jahrhunderts, in der die
Bibel wortwörtlich genommen wurde. Was vor allem auch Tiraden gegen die
beginnende Emanzipation der Frauen bedeutete. Das Umlegen dieses
Begriffes auf Muslime funktioniere nicht. Es gibt natürlich radikale
Vertreter religiöser Ansichten auch unter den Muslime.

In einer solch aggressiven Weise, dass es bis zur Bewaffnung geht, hat sie
es allerdings noch nie erlebt. Sie hatte nie mit Gewaltbereiten zu tun
gehabt, wohl aber mit Menschen, die etwas naiv und einfach sind und auch oft
in
einer eigenen Welt leben. Also sich eher in sich zurückziehen als nach
aussen
zu gehen. Da ist es aber wichtig, auf diese Menschen zuzugehen und für sie
Verständnis zu haben. Gerade unter Frauen ist, Stichwort Kopftuch, der
Dialog besonders ergiebig. Und Baghajati auch sehr wichtig, denn Frauen
sollten zusammenkommen und gemeinsame Anliegen entdecken und sie
vertreten. Etwa den Kampf gegen Sexismus in der Werbung und am
Arbeitsplatz. Eine besondere Diskriminierung erfahren allerdings Frauen,
die das Kopftuch in der Arbeit tragen möchten.

Das Arbeitsmarktservice stuft dies ganz ohne bewussten Zynismus als
"Behinderung" ein. Immer wieder erleben Frauen, dass alles sehr
vielversprechend aussieht, wenn sie sich telefonisch bewerben. Erscheinen
sie aber dann zum Vorstellungsgespräch, heisst es, leider ist die Stelle
schon vergeben. Und in der nächsten Woche ist sie dann weiterhin in der
Zeitung inseriert. Das ist "Heuchelei", denn einerseits behauptet man,
muslimische Frauen seien unterdrückt, weil viele von ihnen vom Einkommen des
Ehemannes abhängig sind. Auch aus Gründen des Aufenthaltsrechtes
natürlich, also gewissermassen als Diskriminierung von Staats wegen.
Andererseits aber lässt man sie dann aus fadenscheinigen Gründen trotz
ihrer Qualifikationen nicht arbeiten. Jene Frauen, die sich entschliessen,
doch
lieber das Kopftuch vor Betreten der Arbeitsstelle runterzunehmen, sind
einem grossen psychischen Druck ausgesetzt, da sie sich so verleugnen
müssen.

Immerhin haben wir Religions- und Meinungsfreiheit in der Verfassung,
betont Baghajati. Ein wenig Hoffnung hat sie hinsichtlich der Diskussionen
um
ein Antidiskriminierungsgesetz und bezüglich der Bewegung gegen Rassismus.
Sie selbst engagiert sich bei SOS Mitmensch. Das Kopftuch sehen Muslime
anders als Nicht-Muslime: der Körper wird als Geschenk Gottes
betrachtet, was zu Reinlichkeit und einer gewissen Bescheidenheit in der
Bekleidung
verpflichtet. So sind Gold und Seide für Männer verboten, es sei denn,
medizinische Gründe raten zu Kleidung aus Seide. Ebenso darf Alkohol
dann eingenommen werden, wenn eine Medizin nicht anders herzustellen ist.

Im Internet, das auch in arabischen Ländern immer stärker genutzt wird,
sieht Baghajati eine grosse Chance für die Frauen. Der Austausch
zwischen unterschiedlichen Gesellschaften ist so schneller denn je möglich.
Dennoch weiss hierzulande kaum jemand, dass es bspw. eine Zivilgesellschaft
und
die Diskussion über ihre Rolle auch in islamischen Ländern gibt. Dazu
gehören
auch Frauengruppen, welche die Rechte von Frauen vertreten - Infos siehe
http://www.huda.de, eine Zeitschrift für Frauen, in der jede schreiben
kann ohne Zensur. Gerade jetzt ist auch Satellitenfernsehen sehr wichtig
für Muslime - sind doch arabischsrpachige Programme differenzierter als etwa
CNN und bieten interessante Diskussionsrunden mit UserInnenbeteiligung
an...

Infos: Islamische Glaubensgemeinschaft Österreich und Wien, Bernardgasse
5, 1070 Wien, Tel. 526 31 22, Mail islamische_ggio@hotmail.com, Mo-Fr
9-13 Uhr, Mi 18-20 Uhr und nach Vereinbarung, Frauenreferentin: Andrea
Saleh, Tel. 796 56 52 Mail salehand@mgx.at, Medienreferentin: Carla
Amina Baghajati, Tel. 259 54 49, Mail baghajati@surfeu.at
Text & Bilder: Alexandra Bader

Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen
Dipl. Ing. Tarafa BAGHAJATI baghajati@surfeu.at,

Tel. 259 54 49, Mobil 0664- 521 50 80
Theodor Kramer Str. 10/3/28 1220 Wien

VIENNA AUSTRIA

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04 Walk for Justice
From: Heidemarie Grübler, h.gruebler@gmx.net
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Der Obmann des Vereins für Ethik und Gerechtigkeit Gerhard Pfefferer wird am
Sonntag 21. Oktober um 8 Uhr früh beim Justizministerium in der
Museumsstraße in Wien seinen Walk for Justice nach Strassbourg, mit dem er
auf die
Missstände im öst. Strafvollzug hinweisen will, starten.
Solidaritätsbekundungen
etc. sind erwünscht.

--
GMX - Die Kommunikationsplattform im Internet.
http://www.gmx.net

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05 Freie Stellen bei amnesty
From: christian.mueller@amnesty.at
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From: christian.mueller@amnesty.at
Subject: freie stellen bei amnesty international


liebe leute!

vielleicht sucht ja gerade jemand einen solchen job:

amnesty international Österreich bietet folgende freie stellen an:

1 "Press-Officer" w/m + 1 "Fundraising-Officer" w/m

beide sind fulltime-jobs, dienstort ist jeweils wien 15.

bei interesse gibts hier mehr infos:

http://www.amnesty.at/cgi-bin/direkt.pl?docu=../kommunikation/jobs.html

cu?

liebe grüsse,
Christian Müller | online-communications

# amnesty international Austria
# A-1150 Wien, Moeringgasse 10
# T: +43-1-78008-32
# F: +43-1-78008-44
# christian.mueller@amnesty.at
# http://www.amnesty.at

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06 Dolmetscherin für Farsi/Deutsch
From: asylkoordination@t0.or.at
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Liebe FreundInnen
Anbei leite ich euch ein e-mail von Frau Yasmin darwisch weiter. Frau Yasmin
Darwisch möchte für NGOs als Doletscherin (Farsi/Deutsch) arbeiten.
Vielleicht
könnt Ihr ihre Unterstützung brauchen.
lg
Heinz

Yasmin Darwisch wrote:

> Sehr geehrter Herr Fronek,
> Frau Irmela Steinert hat mir den Tipp gegeben mich bei Ihnen zu melden
> zwecks Eintragung in einer Mailingliste als Dolmetscherin, daher hier ein
> Paar Sätze zu meinem Lebenslauf:
>
> Ich bin sehr daran interessiert neben meiner jetzigen Tätigkeit noch als
> Dolmetscherin (Deutsch/Farsi)im Flüchtlingsbereich zu arbeiten, fallweise
> auch mit ein wenig begleitende Sozialbetreuung. Da ich in Wien lebe würde
> ich natürlich lieber hier arbeiten aber könnte mir auch vorstellen in der
> Umgebung tätig zu werden.
>
> Als Halbiranerin beherrsche ich beide Sprachen in Wort und Schrift(bin 8
> Jahre im Iran zur Schule gegangen), zudem konnte ich bisher Erfahrungen
> sowohl als Dolmetscherin als auch im Sozialen Bereich sammeln (Roma-Union
> Berlin, Jugendfreizeitzentrum, Mädchenladen, Frauenbereich). Mein Studium
> habe ich in Berlin in den Fachbereichen
> Hispanistik/Publizistik/Filmwissenschaft absolviert.
>
> Zur Zeit arbeite ich 20 Std. wöchentlich bei CARITAS als
> Flüchtlingsbetreuerin am Flughafen Schwechat und nebenher produziere ich
> gemeinsam mit anderen Frauen eine persischsprachige Sendung bei Radio
> Orange.
>
> Ich hoffe das es ausreichend ist; falls noch etwas fehlen sollte oder
unklar
> ist bin gerne bereit es zu verändern oder zu vervollständigen.
>
> Vielen Dank noch für Ihre Mühe.
> Mit freundlichen grüßen
>
> Yasmin Darwisch
>
> _________________________________________________________________
> Downloaden Sie MSN Explorer kostenlos unter
http://explorer.msn.de/intl.asp


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07 Bücher: Blick zurück
From: akin.buero@gmx.at
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Buecher:

> Blick zurueck

Werner Baur: Havanna
Skarabaeus, 149 Seiten, oeS 199,-
ISBN 3-7066-2220-3

"1973 war das Jahr, in dem Peter Bunkow seine Musikfuehlmaschine
vorstellte." Der
Satz ist gut, da hat sich einer bemueht, dem man gesagt hat, dass der erste
Satz der
wichtigste fuer den Verkauf eines Buches ist. Aber schoen, der vorliegende
Roman ist
recht nett. Werner Baur erzaehlt - augenscheinlich stark autobiographisch
gefaerbt -
die Erlebnisse des Zivildieners Elmo, der im Krankenhaus eines groesseren
Kaffs
namens S. seinen Dienst zu tun hat. Elmo, schuechtern und introvertiert, hat
seine
ersten sexuellen Erlebnisse mit einer Schwesternschuelerin, stolpert mit
geringer
Anteilnahme durch politische Diskussionskreise, hat Wickel mit seinen
Vorgesetzten
und beschaeftigt sich mit seinem Vater, der hilflos versucht, mit seinen
Wehrmachtserlebnissen fertig zu werden. Also alles drinnen, was man sich so
unter
einer Jugend in den fruehen 70er-Jahren vorstellen moechte. Und dann gibts
auch
wirklich noch einen Streik bei den Kommunalbeschaeftigten - ein bisserl
Revolution
halt, fast wie in Havanna, nur eben ohne nachhaltige Wirkung. Schliesslich
die
Schilderung, wie die frueheren Kollegen und Kolleginnen verbuergerlichen, in
irgendwelchen Parteistrukturen versacken oder die obligate
Selbstfindungstour nach
Indien absolvieren.

Resuemee: Ein eher trauriger Abgesang auf eine revolutionshoffnungsvolle
Generation;
ein wenig erbauliches, inhaltlich aber durchaus lesenswertes Buch.
Stilistisch
allerdings ist es ein Krampf, denn der Autor haelt sich fuer irgendwas
zwischen Paul
Celan und Thomas Mann: Er schmeisst mit schwuelstig-depressiven Metaphern um
sich und
verpackt sie in Saetzen, in denen man sich schon in der Mitte nach einem
baldigen
Punkt sehnt. Und so wird das Buch leicht zum Schlafmittel. Schade
eigentlich. -br-


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'akin - aktuelle informationen'
a-1010 wien, wipplingerstrasze 23/20
vox: ++43 (0222) 535-62-00
(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
fax: ++43 (0222) 535-38-56
http://akin.mediaweb.at
Bank Austria, BLZ 12000, 223-102-976/00, Zweck: akin


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KOMMENTARE - MELDUNGEN
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08 ILGA Europa: kein europäischer Haftbefehl...
From: office@hosiwien.at
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Begin forwarded Message from "Kurt Krickler" <office@hosiwien.at>,
Tue, 16 Oct 2001 09:45:06 +0200 (METDST):


ILGA-Europa: Kein Europäischer Haftbefehl bei 209er-Fällen!
Medienaussendung der Homosexuellen Initiative (HOSI) Wien vom 16.
Oktober 2001

Europäischer Haftbefehl/§ 209/HOSI Wien

Europäischer Lesben- und Schwulenverband ILGA-Europa:

Kein Europäischer Haftbefehl bei 209er-Fällen!


Die Europäische Union wird Anfang Dezember einen Rahmenbeschluß über den
sogenannten Europäischen Haftbefehl verabschieden. Dadurch werden die
Mitgliedsstaaten ihre Strafgesetze gegenseitig praktisch uneingeschränkt
anerkennen und einander bei deren Durchsetzung unterstützen. Bisher
haben die meisten Staaten keine Personen ausgeliefert, die aufgrund von
Tatbeständen von anderen Staaten gesucht wurden, wenn diese Delikte im
eigenen Land nicht strafbar waren. Der geplante Europäische Haftbefehl
könnte daher bei 209er-Fällen problematisch werden.

Zwar sieht der Kommissionsvorschlag im Artikel 27 vor, daß jeder
Mitgliedsstaat eine Liste von Handlungen erstellen kann, für die er
grundsätzlich die Vollstreckung des Europäischen Haftbefehls ablehnt
(sog. "Negativliste"). Strafbare Handlungen, die im Laufe der Geschichte
entkriminalisiert wurden (Abtreibung, Drogenkonsum, Euthanasie usw.),
wären typische Beispiele für die Verweigerung der Unterstützung durch
bestimmte Staaten. Allerdings müssen diese Ausnahmen im Amtsblatt der EU
vorher veröffentlicht werden.

Der europäische Lesben- und Schwulenverband ILGA-Europa, ein
Zusammenschluß von rund 130 Lesben- und Schwulenorganisationen, hat nun
den zuständigen EU-Kommissar António Vitorino und den derzeitigen
belgischen EU-Ratsvorsitz aufgefordert, dafür zu sorgen, daß im
geplanten Rahmenbeschluß von vornherein die Vollstreckung eines
Europäischen Haftbefehls bei strafrechtlichen Sonderbestimmungen gegen
Homosexuelle ausgenommen wird. Entsprechende Schreiben wurden auch an
Abgeordnete des Europäischen Parlaments gerichtet.

"Strafrechtliche Sonderbestimmungen stellen gemäß der jüngsten Judikatur
des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte und auch der früheren
Europäischen Menschenrechtskommission eine Verletzung der Europäischen
Menschenrechtskonvention dar", erklärt Kurt Krickler,
Vorstandsvorsitzender der ILGA-Europa und Generalsekretär der
Homosexuellen Initiative (HOSI) Wien. "Wir sind zwar überzeugt davon,
daß etliche Mitgliedsstaaten homosexuelle Sonderbestimmungen von sich
aus auf die Negativliste ihrer Ausnahmen setzen und in diesen Fällen
eine Zusammenarbeit verweigern werden, aber diese Vorgangsweise ist in
unseren Augen nicht angemessen. Im Gegensatz zu den genannten Beispielen
handelt es sich bei strafrechtlichen Sonderbestimmungen gegen
Homosexuelle eben um Menschenrechtsverletzungen. Es wäre in der Tat
kurios, von diesen Mitgliedsstaaten zu verlangen, sich erst durch dieses
Opt-out-Verfahren von der Verpflichtung zu befreien, einen anderen
Mitgliedsstaat bei der Begehung von Menschenrechtsverletzungen zu
unterstützen."

"Sollten diskriminierende Gesetze gegen Homosexuelle nicht von
vornherein vom Europäischen Haftbefehl ausgenommen werden, wird
ILGA-Europa alle Regierungen auffordern, diese in ihre Negativliste
aufzunehmen. Neben Österreich haben nur noch Griechenland und Portugal
strafrechtliche Sonderbestimmungen gegen Homosexuelle", erklärt Krickler
weiter.


Gezeichnet: Homosexuelle Initiative (HOSI) Wien - 1. Lesben- und
Schwulenverband Österreichs. Rückfragehinweise: Helga Pankratz: Tel. 893
75
70; Christian Högl: 06691-18 11 038; Kurt Krickler: 545 13 10 oder
0664-57
67 466; office@hosiwien.at; www.hosiwien.at

----------
Von: "Kurt Krickler" <office@hosiwien.at>
An: office@hosi.or.at , webmaster@gayboy.at , xtra@magnet.at ,
orange.nachrichten@blackbox.at , ooe@hosilinz.at , liste@hit.priv.at ,
rlp@homo.at , info@publicom.at , office@soho.or.at ,
rainbow@rainbow.or.at , magazin.bussi@chello.at , pinkvoice@gay.or.at ,
mike@rainbow.or.at , grueneandersrum@blackbox.net ,
andreas-raschke@chello.at , webmaster@gayguide.at , info@agpro.at ,
queer@queer-klagenfurt.at , marco2@chello.at , office@gayguide.at ,
redaktion@gay-club.at
Betreff: ILGA-Europa-Konferenz, Rotterdam, 24-28. Oktober 2001 -
Anmeldung jetzt!
Datum: Mit, 26. Sep 2001 10:35 Uhr


Dear friends,

Plans for the ILGA-Europe conference are going extremely well.

Keynote Speakers include a representative of the Dutch Foreign Ministry,
the
Dutch Human Rights Ambassador, and the Mayor of Rotterdam. We also plan
for
a senior representative of the Presidency of the European Union to
address
the opening plenary session.

We have a very interesting and stimulating programme organised.

There is going to be an unprecedented level of involvement from Central
and
East European delegates, with around 30 delegates expected from 18
countries
in the region.

And there is a full social programme, with a boat trip on the river
Maas,
and receptions at Rotterdam City Hall and Rotterdam's main museum.

BUT the conference organisers, COC, report that there is a shortage of
accommodation in Rotterdam, with another large conference taking place
at
the same time. They need to confirm hotel reservations as soon as
possible,
in order to ensure that there are sufficient rooms for participants.

SO PLEASE COMPLETE YOUR REGISTRATION FORM AND SEND IT TO THE ORGANISERS
AS
SOON AS POSSIBLE. Otherwise you risk not being able to stay in the
accommodation of your choice, or even finding that you are in
accommodation which is inconveniently far from conference.

All information and on-line registration at: www.ilgaeurope2001.org

Best wishes

Kurt Krickler


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Die superüberdrübercoole LesBiSchwule- & TransGender-Organisation
Home-Page: http://www.wien.gruene.at/andersrum/
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09 WWW-Tips
From: akin.buero@gmx.at
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> WWWebtips

http://www.lonelyplanet.com/destinations/middle_east/afghanistan/index.htm

Ist ein "Reisefuehrer" Afghanistan in englischer Sprache: Geschichte,
Geographie,
Politik dieses gebeutelten Landes

*

http://www.globalsecurity.org/military/world/afghanistan/maps.htm

Hier gibt es eine US-Army-nahe Site mit Bildern ueber das, was die
amerikanische
Luftwaffe alles getroffen haben will.

*

http://www.materialien.org/worldwide/middleeast/rashid.html

Kritische Texte zu Afghanistan unter anderem ein ins Deutsche uebersetzter
Teil des
Buches von Ahmed Rashid: "Taliban. Islam, Oil and the New Great Game in
Central
Asia", London, 2000. Ahmed Rashid ist langjaehriger Korrespondent fuer den
Daily
Telegraph und die Far Eastern Economic Review, arbeitet aber auch fuer BBC
und CNN.
Schreibt zu Afghanistan seit 1979.

*

http://www.arbeiterfotografie.com/

Politische Photos aus Deutschland - zuletzt von Friedenskundgebungen.

*

http://www.chiapas.at

Hat nicht unbedingt was mit Afghanistan zu tun. Eher mit Mexiko. Aus der
Selbstdarstellung: "Wir sind eine Gruppe junger Leute, die in der Gegend
rund um Weiz
in den Bergen des oesterreichischen Suedostens wohnen. Gemeinsam haben wir
zu Beginn
des Jahres 2000 das organisiert. Unsere weiteren Projekte waren ein im
Herbst 2000
und im Maerz 2001 die Ausstellung mit einem umfangreichen Rahmenprogramm,
zu dem ein
Diavortrag ueber den Widerstand in Chiapas, ein Erfahrungsbericht aus einem
zapatistischen Dorf, ein Seminar mit zwei Aktivisten aus Kolumbien, sowie
Video- und
Kinofilmvorfuehrungen gehoerten. [...] Wenn Ihr Lust habt, bei solchen
Projekten
(oder der Homepage) mitzumachen, Fragen habt oder uns einfach so
kennenlernen wollt,
dann schreibt an: libertad@chiapas.at "

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10 Stadtwerke...
From: Franz.Parteder@stadt.graz.at
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Grazer Stadtwerke:

Privatisierer verweigerten die Diskussion

Diskussionsbereitschaft sieht anders aus: Faktisch im letzten Moment sagten
Vertreter der "5 Weisen" ihre Teilnahme an der Podiumsdiskussion "Verkauf
der Stadtwerke - Wer profitiert? Wer verliert?" am 15. Oktober in Graz ab.
Als Grund wird das Ausschreibungsverfahren über die Privatisierung der
Grazer Stadtwerke angegeben: "Abgesehen davon sind wir nach Beendigung des
Verfahrens jederzeit sehr gerne bereit, über die prinzipiellen Fragen einer
Privatisierung im allgemeinen und die Privatisierung der Grazer Stadtwerke
AG im speziellen zu diskutieren" heißt es im Absagefax der Berater, die am
Verkauf der Stadtwerke über 20 Millionen S verdienen wollen.
Mag. Christian Stenner, der die von der zuständigen Gewerkschaft HDGP und
dem Komitee "Für unsere Stadtwerke -Privatisierung Nein" veranstaltete
Podiumsdiskussion im Festsaal der AK-Steiermark leitete, wollte diese
Diskussionsverweigerung nicht kommentieren. Die etwa 80 BesucherInnen
erlebten in der Folge statt eines Streitgespräches eine informative
Diskussion, bei der vieler Fakten auf den Tisch gelegt wurden.
So wies Regina Frömmert (PDS-Stadträtin in Magdeburg, BRD) darauf hin, dass
Anteilsverkäufe und Privatisierungen in der Regel mit Beschäftigungsabbau
und Lohnkürzungen einhergehen. Auch die Versorgungssicherheit der
Bevölkerung ist nicht gewährleistet. Stadtverwaltungen, die glauben, durch
den Verkauf von Stadtwerken ihre Budgetprobleme sanieren zu wollen, müssen
oft feststellen, dass das Eigentum weg ist, die Schulden aber geblieben
sind.
Der Schweizer Gewerkschafter Christian Besmer (Zürich) konnte von einer
erfolgreichen Volksinitiative in seiner Heimatstadt gegen die Ausgliederung
der städtischen Elektrizitätsbetriebe aus der Stadtverwaltung berichten. Die
Liberalisierung der sogenannten Daseinsvorsorge sei kein Sachzwang, sondern
ideologisch bestimmt und liege im Interesse der großen Konzerne. Sachlich
gesehen sei sie gescheitert wie die Beispiele des Stromkollapses in
Neuseeland und Kalifornien oder der Bankrott der privatisierten
Schienengesellschaft in Großbritannien zeige.
Die Grazer Gewerkschaftsvertreter (Stadtwerke-BRV Horst Schachner und der
landesvorsitzender der GdG Dr. Wilhelm Techt) wandten sich zwar gegen den
Totalverkauf des Energiebereiches der Stadtwerke, zeigten sich aber an
Verhandlungen über Minderheitsbeteiligungen von privaten Konzernen am
Unternehmen interessiert. Diese Position stieß auf Widerspruch bei
VertreterInnen des Stadtwerke-Komitees, die 14.000 Unterschriften gegen den
Verkauf von Anteilen der Stadtwerke gesammelt haben. Der Grazer
Wohnungsstadtrat Ernst Kaltenegger (KPÖ) erneuerte in der Diskussion die
Forderung nach einer Nahverkehrsabgabe der Unternehmer zur Finanzierung des
öffentlichen Personennahverkehrs und damit auch der Grazer Verkehrsbetriebe.


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KRIEG
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11 Leserinbrief an den Falter
From: Lisbeth Eischer, lisbeth.e@aon.at
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----------------------- Original Message -----------------------
From: Lisbeth Eischer <lisbeth.e@aon.at>
To: wienzeit@falter.at
Date: Fri, 12 Oct 2001 21:38:04 +0200
Subject: Leserinbrief - Falter 41/01 S.5

Sehr geehrter Herr Thurnher!

In George W. Bush- und Armin Thurnher-Katergorien gedacht ist die
Gewalt der Terroristen böse und die Gewalt der USA gut.
Wenn man beginnt, Gewalt unter bestimmten Umständen zu rechtfertigen,
kann man aber jede Form der Gewalt rechtfertigen, denn "gute" Grunde
lassen sich subjektiv immer finden bzw. an den Haaren herbeiziehen.
Eine gewaltfreiere Welt kann nicht durch Gewalt erreicht werden. No na!
So wie es absurd ist, ein Kind dafür zu prügeln, weil es die Schwester
verhaut hat, um ihm damit beizubringen, dass man "sowas nicht tut".
(Ein WTC tut man auch nicht bombardieren und das Pentagon schon gar
nicht) Wobei ich durchaus bezweifle, dass das Ziel der USA ist, ein
friedlicheres Zusammenleben zu bewirken. Wenn es jedoch darum geht,
kurzfristig Stärke und Überlegenheit zu demonstrieren, dann ist das
kriegerische Verhalten der USA wahrscheinlich angemessen. Vielleicht
kann durch die Bombardierung der Terroristen und ihrer notwendigen
Infrastruktur, diese kurzzeitig geschwächt werden, aber ausgerottet
werden sie dadurch bestimmt nicht.
Wenn es aber darum geht, die sozialen Umstände, die zum Terror führen,
verändern zu wollen, ist die Aktion der USA genau kontraproduktiv:
Wieder werden Milliarden Dollar für das zwanghafte Aufspielen als
Weltmacht ausgegeben, anstatt sie den Millionen Menschen zur Verfügung
zu stellen, die hungern, flüchten müssen, ausgebeutet werden...
Eine kleine Doppelmoral am Rande: Sie haben Haiders Vorschlag, keine
afghanischen Flüchtlinge in Österreich aufzunehmen, sicher vehement
verurteilt. Aber die Kriegstreiber, die die Ursache für einen neuen
Flüchtlingstrom aus Afghanistan sind, handeln richtig? Wärs nicht
gscheiter, die Menschen müssten gar nicht flüchten? Und noch ein
bißchen Psychoanalyse: Es gibt keine sublimierte Form von Gewalt (und
schon gar nicht besteht sie in nicht abgehackten Armen?!). Was
sublimiert werden kann und soll ist Aggression. Gewalt entsteht gerade
aus der Unfähigkeit zur Sublimierung von Aggression.


Mit freundlichen Grüssen

Lisbeth Eischer


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12 Krieg/Grüne/Medien: isoliert?
From: akin.buero@gmx.at
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Gruene/Medien/Krieg:

Folgender Brief zum Thema "Die Gruenen und der Krieg" kursiert derzeit in
der Partei.
Da diese Debatte aber auch Sympathisierende mit dieser Partei - wie man sie
im p.t.
Publikum der akin doch sehr haeufig findet - interessieren duerfte,
dokumentieren wir
ihn hier:

*

> Sind wir isoliert?

"Allein in Europa" lautet die Verurteilung der Pressekommentatoren und auch
von
Johannes Voggenhuber. Nur - es stimmt nicht. Natuerlich diskutiert niemand
die
spezifische Situation eines neutralen Landes and die Frage der
Ueberfluggenehmigungen. Aber sehr wohl die Berechtigung und den Sinn der
Militaerschlaege gegen Afghanistan.:

Innerhalb der Europaeischen Gruenparteien haben sich die Englischen Gruenen,
die
Schwedischen Gruenen, Portugiesische Gruene, Italienische Gruene, die
Gruenen von
Malta und die Ukrainischen Gruenen strikt gegen Militaerschlaege gewandt.
Die
Unangemessenheit der Militaerschlaege haben die Gruenen von Luxemburg und
einer der
Sprecher der franzoesischen Gruenen kritisiert. International haben sich
die
Amerikanischen Gruenen, die Australischen Gruenen und die Gruene Partei in
Neu
Seeland gegen die Militaerschlaege ausgesprochen. Fast alle Gruenparteien
warnen vor
einer drohenden Eskalation und mahnen zur Vorsicht, unterstuetzen aber das
Recht der
USA auf Selbstverteidigung .

Innerhalb der Europaeischen Gruenparteien gibt es (1) eine Diskussion, ob es
sich um
einen "Kriegs"angriff oder um einen Terrorschlag auf die USA handelt und
(2) ob der
Kampf gegen den Terror ein (militaerischer) Kampf gegen den Islamischen
Fundamentalismus ist.

(1) Terroristen muss man/frau isolieren, fangen, vor Gericht stellen und
aburteilen.
All dies wird nicht mit normalen polizeilichen Mittel gehen sondern braucht
militaerische Begleitung. Aber Raketen auf Terroristen ist wie eine
Anerkennung der
Todesstrafe ohne Gerichtsurteil (Alain Lipietz, franz. MEP und gruener
Praesidentschaftskandidat). Bei der Frage der militaerischen Mittel gehen
die
Einschaetzungen auseinander. Bombardements der Zivilbevoelkerung werden
strikt
abgelehnt, vor einer Eskalation wird gewarnt. Diese Position vertritt die
Mehrzahl
der Gruenen Parteien.

(2) Eine Minderheit, z.B. die Niederlaendischen Gruenen, Teile der deutschen
Gruenen
und auch Johannes Voggenhuber vertritt die Position, dass die Wurzeln des
Terrors,
der Islamische Fundamentalismus, die eigentliche Gefahr ist. Dieser will
alle
arabischen Staaten destabilisieren, der Islamische Fundamentalismus strebt
die
Weltherrschaft an und muss - vergleichbar mit dem Nationalsozialismus -
militaerische
bekaempft und besiegt werden. Folgerichtig geht es nicht nur gegen die
Terrororganisation Osama Bin Ladens, sondern - als ersten Schritt - um den
Sturz der
Taliban Herrschaft und der Errichtung eines UN-Protektorats (Danny Cohn
Bendit).
Diese Position kommt - trotz eines Dementis ihrer Vertreter - nahe an die
"Krieg der
Kulturen"-Position von Samuel Huntington heran: der "demokratische Westen",
"das
Abendland" gegen den "zerstoererischen und unkultivierten" Islamischen
Fundamentalismus.

Auch ausserhalb der Gruenen sind wir mit unserer Position keinesfalls
isoliert:
Friedensnobelpreistraeger wie Guenther Grass haben sich klar gegen die US
Angriff
ausgesprochen. In Deutschland wurden gestern (9.10.) 20.000 Unterschriften
gegen den
Krieg an das Auswaertige Amt in Bonn (taz Bericht) uebergeben... .

Die Proteste in der moslemischen Welt zeigen die Gefahr der Eskalation. Und
die
Beantwortung der offenen Fragen wird immer dringlicher:

- Geht es um den Sturz der Taliban? Ist die Nordallianz mit ihren Warlords
eine
demokratischere Alternative?

- Wie hoch ist der Preis der grundsaetzlich begruessenswerten Allianz gegen
den
Terror? Schroeder fordert eine Neubewertung des Tschetschenien-Konflikts.
China hat
gestern (9.10.) wieder einmal die Einverleibung von Taiwan gefordert und die
nepalesische Opposition fuerchtet um ihre internationale Unterstuetzung.

- Warum stellt sich die US Regierung noch immer gegen den Internationalen
Gerichtshof
und hat sogar angekuendigt, einen Gesetztenvorschlag des republikanischen
Senators
Jesse Helms zu unterstuetzen, der alle Staaten (mit Ausnahme der NATO), die
den
Gerichtshof befuerworten, bedroht, jede Militaerhilfe einzustellen und die
US
Administration auffordert "alle notwendigen und geeigneten Mittel"
einzusetzen, um
die Buerger der USA aus der Haft des Tribunals zu befreien (Sueddeutsche
Zeitung vom
8.10.)?

- Handelt es sich bei der Militaeraktion gegen Afghanistan um den Beginn
eines
militaerischen Feldzuges gegen den Islamischen Fundamentalismus oder gegen
die
"Schurkenstaaten"?

Es ist unsere Aufgabe, diese Fragen zu diskutieren und nicht in die Logik
des Kampfes
des Guten gegen das Boese zurueckzufallen, auch wenn dies heute in
Oesterreich nicht
gerade leicht ist. *Franz Floss*

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13 Krieg/Glosse
From: akin.buero@gmx.at
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Krieg/Glosse:

> Die Toleranz der bessern Leute

Wenn sie von Toleranz reden, wetze ich die Messer - so ungefaehr hats einmal
der
Guenther Anders geschrieben. In den letzten Tagen musste ich haeufig an
diesen Satz
denken. "Toleranz", das ist jetzt das Wort, das hiesige christliche,
juedische und
islamische Wuerdentraeger - also allesamt Vertreter dogmatischer Vereine mit
Allheilsanspruch - am liebsten im Munde fuehren. Schoen, es ist vielleicht
besser,
wenn sich die Oberindianer autoritaerer Systeme nicht alle so gebaerden wie
die
Krenns dieser Welt. Aber obacht: "Toleranz" oder auch "Dialog" sind nur die
Trademarks; "Burgfrieden" heisst das Produkt in Wirklichkeit. Diese netten
Klerikersprueche werden dann von unseren ach so verantwortungsbewussten
Politikern
unmittelbar in die Sprache der Politik uebersetzt und in das
Selbstverstaendnis
westlich-kapitalistischer Praepotenz eingefuehrt.

Belege dafuer? Zum Beispiel Thomas Klestil beim "Dialog der Religionen,
Kulturen und
Zivilisationen" letzte Woche: Die Zukunft liege "im Miteinander von Juden,
Christen,
Muslimen und all jenen, die guten Willens sind", so Klestil. Zum Angriff auf
Afghanistan meinte er, dass "auch wir auf der Seite der Gerechtigkeit"
stehen: "Die
Menschen, die jetzt ihr Leben aufs Spiel setzen, kaempfen fuer uns alle."

Oder auch zum Beispiel die SPOe Hernals in einer Einladung fuer eine
Diskussionsveranstaltung: "Dialog der Kulturen - Wieso brauchen wir ihn? Was
ist so
schwierig daran? [...] Die verbrecherischen Anschlaege von Terroristen am
11.September 2001 in den USA und die berechtigten Gegenmassnahmen der USA
und ihrer
Verbuendeten haben uns unter anderem deutlich vor Augen gefuehrt, wie
notwendig ein
Dialog der Kulturen ist, insbesondere ein Dialog der westlichen Kultur mit
dem
Islam."

Wenn man so zu einem Dialog einlaedt, was erwartet man sich da? Ein Dialog,
bei dem
man von vornherein sagt, dass Kamikazeflieger auf Menschen in den USA
"Verbrechen",
Bomben auf Menschen in Afghanistan aber "berechtigt" sind. Krepiert wurde
hier wie
dort und der Grund, warum man unbeteiligte Zivilisten umbringt, ist nun fuer
den,
dems auf den Kopf faellt, eher von sekundaerem Interesse.

Mit hier lebenden, voll in die westliche Gesellschaft integrierten Moslems
wollen sie
einen Dialog fuehren - na, was fuer eine Leistung ist das? Es gaebe aber
auch andere
Adressaten: Die Afghanen nach mehr als 20 Jahren Krieg und Terrorregimen,
die
Palaestinenser unter israelischer Hegemonie, die Iraner unterm Schah - fuer
all die
war und ist der Islam idiotischerweise ein vermeintlicher Heilsbringer gegen
ihre
politische Frustration, mag diese jetzt durch den Westimperialismus, dem
Sowjetmachtwahn oder sonst irgendwas hervorgerufen worden sein. Und das hat
recht
wenig mit Religion zu tun, aber sehr viel mit miesen Lebensbedingungen,
Ungerechtigkeiten und Angst, die dann eben irgendwann zu Wut, Hass, Krieg
und
autoritaeren Regimen gefuehrt haben. Darueber muss man reden. Und nicht
darueber, ob
sich hiesige gutsituierte weltliche und kirchliche Wuerdentraeger moegen
oder nicht.
*Bernhard Redl*


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Redaktionsschluss: 16. Oktober 2001, 22:00 Uhr
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