Montag, 1. Oktober 2001



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FREE BÜLENT!
19.Tag im Gefängnis in Österreich!
Jeden Freitag 19 uhr treffen im echo, gumpendorferstr. 73/1/7
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01 Americans, think why you are hated...
From: StudentInnen für internationale Politik, sip-mail@gmx.at
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02 Jubel von rechts
From: www.jungle-world.com
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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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03 Sendung über Angriffe auf das Selbstbestimmungsrecht
From: Netzwerk Frauen Mädchen Beratungsstellen,
netzwerkfrauenberatung@magnet.at
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04 Programm Widerstandslesungen
From: el@awadalla.at
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05 CNN Poll
From: info@gush-shalom.org
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06 International Solidarity campaign
From: tina.salhi@chello.at
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KOMMENTARE - MELDUNGEN
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07 Keine Angst vor Mathe
From: www.jungle-world.com
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08 Stop the War by Jeremy Corbin, MP
From: www.poptel.org.uk/scgn
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09 Fotoreportagen von Demonstrationen gegen den Krieg
From: reportage@arbeiterfotografie.com
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10 Avnery on Arafat/Peres
From: avnery@actcom.co.il
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11 Arafat hat sein Ziel nicht erreicht
From: www.jungle-world.com
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12 Some good news
From: tina.salhi@chello.at
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13 Noch nicht einmal eine Waffenruhe...
From: www.hagalil.com
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DISKUSSION
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14 Komak und Zensur
From: Hans Krankl, pow2thep@yahoo.com
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15 Zur "Gläsernen Zensur"
From: reischer.robert@aon.at
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REDAKTIONELLES:
Für diese Ausgabe nicht aufgenommen: nix

 

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Wie der MUND entsteht ....

Schickt uns bitte eure Nachrichten, Meldungen und Ideen.
E-Mail-Adresse der Redaktion:

widerstand@no-racism.net

Im MUND findet Ihr eine Rubrik, die eine Konsequenz aus der redaktionsinternen Debatte um die Notwendigkeit, sexistische, antisemitische und rassistische Beiträge nicht zu veröffentlichen, einerseits, die Problematik von Zensur andererseits versucht: unter "B) Eingelangt, aber nicht aufgenommen" wird - in anonymisierter Form - auf angehaltene Beiträge hingewiesen und eine kurze Begründung der/des Tagesredaktuers für die Nichtaufnahme geliefert. Die AbsenderInnen werden hiervon informiert.
Ihr könnt Euch die Beiträge extra schicken lassen:
Mail an widerstand@no-racism.net genügt.

 




Quelle: www.popo.at


Und für nächsten Donnerstag:
Das Rechtshilfe-Manual
...und was mache ich eigentlich gegen rassisten?
online-diskussion

Editorial
Für den Inhalt verantwortlich: Ihr.
Die Beiträge werden von verschiedenen Redaktionsteams zusammengestellt.

Bitte weitersagen:
Für Personen ohne Internetzugang gibt es aktuelle Terminankündigungen
unter der Rufnummer 589 30 22 12 (Demoforum)
 

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01 Americans, think why you are hated...
From: StudentInnen für internationale Politik, sip-mail@gmx.at
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"Americans, think why you are hated all over the world."
[Aufschrift eines Transparentes von Studenten in Pakistan]

George W. Bush steht auf den Trümmern des World Trade Centers. Die eine Hand
um einen über und über mit Staub be-deckten Feuerwehrmann, in der anderen
ein Megafon. Durch die Rede sind die Gemüter erhitzt. Einzelne Rufe werden
laut bis allmählich die ganze Menge mit einstimmt: "USA!" - Vor einer
Gedenkstätte stehen vereinzelt Personen, die mit ihrer Hand zur Brust
greifen. Gemeinsam singen sie; "God bless America!" Wenn solche Bilder über
den Bildschirm flimmern, sind die Moderatoren zumindest von seriösen
Medienanstalten in einer etwas peinlichen Situation: es würde sich hierbei
natürlich um keinen "dumpfen Nationalismus" handeln, vielmehr sei dies das
"Solidaritätsgefühl" der US-amerikanischen Nation.

In seinen Reden verwendet der Präsident der Vereinigten Staaten sehr
eindeutige Bilder. Der selbsternannte Reprä-sentant der "Zivilisation
bemüht Vergleiche, die wohl etwas von dem entfernt sind, was man gemeinhin
unter Zivilisation verstehen würden. Von mittelalterlichen "Kreuzzügen" und
vom Wilden "Westen" ist da die Rede. Aus "Höhlen" will er "ausräuchern". In
der US-amerikani-schen Bevölkerung scheint diese Kriegshetze großen An-klang
zu finden. In einer Befragung der "New York Times" unter Tausend
US-Amerikanern zwei Tage nach den An-griffen sprachen sich 85 Prozent der
Befragten für eine militärische Aktion der USA aus. Drei Viertel von jenen
würden dies auch in Kauf nehmen, wenn dabei Unschuldige getroffen würden.

Die Angriffe auf das World Trade Center, das Pentagon und das State
Department haben sehr deutlich den Charakter der USA und auch von Europa
gezeigt. Der Rassismus und Militarismus dieser Staaten wird nun in jeder
Rede, in jeder Aktion deutlich sichtbar. Es wird nun klar wie sehr sie ihre
eigenen, angeblich grundlegen-den Werte missachten. Der Rhetorik von
Demokratie und Frieden wird nun noch stärker der Rücken gekehrt.

Mit dem Begriff der "zivilisier-ten Welt" drücken diese Wortführer ihren
eigenen Rassismus und ihre Arroganz gegenüber dem "Rest der Welt" aus. Die
sogenannten zivilisierten Länder würden die Welt von den "Mächten des Bösen
befreien. Die Pluralität und damit auch die Demokratie werden nun ersetzt
durch offenen Rassismus. So wurde beispielsweise in Hessen der Antrag auf
islamischen Religionsunterricht für 50.000 SchülerInnen mit der Begründung
abgelehnt, dass die Isla-mische Religionsgemeinschaft Hessen Kontakte zu
isla-mistischen Extremisten hätte. In den USA selbst werden täglich Menschen
arabischer Herkunft oder islamischen Glaubens verfolgt, tätlich angegriffen
und sogar ermordet.

Diese Angriffe und deren propagandistische Verwertung werden nun
funktionalisiert. Mit dem Verweis auf den "Terrorismus" kommt es nun zu
einem deutlichen Ausbau der Repressionsorgane. Der an sich schon totalitäre
Cha-rakter der westlichen Staaten hat sich nun noch verstärkt.

Die beiden Häuser des Kongresses haben den Präsidenten das Recht auf Gewalt
gegen Nationen, Organisationen oder Personen eingeräumt. Die Diskussion um
das Problem der Gewaltenteilung wurde nur sehr kurz geführt. Dieser doch
angeblich so grundlegende Wert der modernen Demokra-tien wurde mit der
Phrase abgegolten, es handle sich um eine "notwendige und angemessene
Gewaltanwendung". Ein Kommentar des Senators Mc Cain unterstreicht den
Charakter dieser Resolution. Er verglich diese mit der Tonkin-Resolution von
1964, die den damaligen US-Präsi-denten die juristische Legitimation zur
Aggression gegen Nordvietnam gab.

Der NATO-Rat interpretierte die Angriffe als kriegerischen Akt und als
Angriff auf die Sicherheit der Allianz. Somit wäre eine militärische Aktion
im Rahmen der NATO juris-tisch legitimiert. Es stellt sich nur die Frage wen
diese Ak-tion treffen solle. Über die daraus resultierende Proble-matik des
Aggressionsverbo-tes der UNO wird nicht mehr diskutiert. Diese angeblich
grundlegende Maxime in den internationalen Beziehungen wird einfach aus den
Diskurs ausgeblendet.

All diese Phänomene stellen keine neue Qualität dar. Sie bilden vielmehr
einen Kulmi-nationspunkt. Durch die An-griffe auf die USA wurden die
wesentlichen Charakterzüge der US-amerikanischen und der europäischen
Gesellschaf-ten und Staaten deutlich. In dieser außerordentlichen
Eska-lation werden alle Ansprüche der Demokratie und des Friedens noch mehr
missachtet. Dies war schon immer vorhanden nur jetzt tritt es in aller
Deutlichkeit hervor. Die Angriffe auf die USA zeigen also in ihrer Wirkung
deutlich den Charakter ihrer Politik.

Diese Angriffe sind in einem Zusammenhang mit der US-amerikanischen und
europäischen Politik zu sehen. Seit Jahrzehnten und Jahrhunderten richtet
sich diese Politik gegen die Länder der anderen Kontinente. Hunger, Not und
Krieg sind die Konsequenzen. Wer betrauert in den USA und Europa die
Millionen Toten im Irak verursacht durch den Golfkrieg und durch das
Embargo? Wer betrauert die Opfer der Bombardierung Jugoslawiens? Wer
betrauert die Opfer der militärischen Interventionen in Südamerika, Afrika
und Asien?

Die Angriffe auf das World Trade Center, das Pentagon und das State
Department führen also letztendlich die Unmenschlich-keit der
US-amerikanischen und europäischen Politik vor Augen. Die Menschen im Westen
sollten darüber nachdenken, warum ausgerechnet sie das Ziel dieser Angriffe
waren!


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02 Jubel von rechts
From: www.jungle-world.com
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aus: www.jungle-world.com
Jubel von rechts
Auf die Anschläge in den USA reagieren deutsche Rechtsextreme mit
anti-amerikanischer Propaganda, Antisemitismus und Rassismus. von heike
kleffner
Nach den Angriffen auf das World Trade Center und das Pentagon befindet sich
die extreme Rechte in Deutschland in Aufruhr. Viele freuen sich über die
Anschläge und reagieren mit einer Mischung aus unverhohlenem
Anti-Amerikanismus, Antisemitismus und Rassismus. Einige freuen sich nicht,
zumindest nicht öffentlich, und beschränken sich auf rassistische Hetze
gegen MigrantInnen arabischer Herkunft und muslimischen Glaubens.
Als die militanten Freien Kameradschaften zu einem Aufmarsch am 15.
September in Frankfurt/Oder mobilisierten, lautete das Motto zwar: »Gegen
Globalisierung und Eurowahn«. Der Hass der 120 zumeist jüngeren Skinheads
und ihrer Anführer, die an diesem Tag vier Stunden lang brüllend durch die
deutsch-polnische Grenzstadt zogen, richtete sich aber hauptsächlich gegen
die USA. Unverhohlene Freude darüber, dass der »Weltpolizist USA« nun selbst
spüre, »wie das ist, wenn Bomben auf Busse fallen«, war ebenso zu hören, wie
offene Forderungen, nun endlich gegen die rund drei Millionen Migranten
muslimischen Glaubens in Deutschland vorzugehen.
Auch der NPD-Anwalt Horst Mahler ließ es sich nicht nehmen, eine Erklärung
zu den Ereignissen abzusondern. Am 12. September verbreitete er im
Internet, »die militärischen Angriffe auf die Symbole der mammonistischen
Weltherrschaft« seien »eminent wirksam und damit rechtens«. Seit 1917 werde
die gesamte Welt von einem Krieg überzogen, für den New York und der
jüdische Jahwe-Kult verantwortlich seien.
Mahler lieferte ein Paradebeispiel neonazistischer Propaganda gegen die USA
und insbesondere die Ostküste. »Dem Vernichtungskrieg der Globalisten gegen
die Kulturen der Völker ist jetzt erstmals auf amerikanischem Boden eine
militärische Niederlage beigebracht worden. (...) Der Luftschlag (...) hat
das Herz dieses Ungeheuers getroffen und für einen Tag gelähmt.« Hinter
solchen Aussagen verbergen sich ein eliminatorischer Antisemitismus und die
verschwörungstheoretische Halluzination eines so genannten »Zionist
Occupation Government«, das als »zionistische Besatzungsregierung« dafür
sorge, dass Städte wie New York zum »multikulturellen Inferno« würden.
Mahlers Äußerungen dürften auch Auswirkungen auf das NPD-Verbotsverfahren
haben. Für ein Verbot muss der Partei eine »kämpferisch-aggressive
altung« gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung nachgewiesen
werden, was nach diesen Kommentaren Mahlers nicht schwer fallen dürfte.
Dennoch ist es nichts Neues, dass sich die
eonazistische »Argumentation« gegen die US-Politik und »die Globalisierung«,
vor allem aus dem Fundus antisemitischer Propaganda speist. In den letzten
Monaten - lange vor den Angriffen auf die USA - zeigte sich, dass Neonazis
ihren Antisemitismus immer frecher öffentlich zur Schau stellen. So tragen
beispielsweise Neonaziaktivisten aus dem Umfeld der Berliner Kameradschaft
Germania bei Aufmärschen bevorzugt zwei Stoffstücke mit sich herum: Ein
Transparent mit der Aufschrift »gegen den zionistischen
ne-world-Terror« und eine Palästina-Fahne.
Während sich die anti-amerikanischen Vernichtungsphantasien der extremen
Rechten in den Tagen nach den Anschlägen zunächst vor allem in Sprühereien
niederschlugen, verschärfte sich zugleich die rassistische Hetze. So setzte
etwa die rechtsextreme DVU in der Endphase des Hamburger Wahlkampfs
verstärkt auf die Agitation gegen »die total verrückte Ausländerpolitik« des
Hamburger Senats. In einem Flugblatt mit der
berschrift »Terror-Alarm« heißt es: »Die DVU hat prophezeit: Unkontrolliert
Ausländer rein - das schleppt uns auch den Terror
n.«
Ähnlich äußerte sich der Vorsitzende der rechtsextremen Republikaner, Rolf Schlierer. Er verlangte in einer Pressemitteilung alle »Mitglieder und Funktionäre islamischer Organisationen, die nicht uneingeschränkt auf dem Boden unseres Rechtsstaats und unserer Verfassung stehen«, auszuweisen. Zu den Ereignissen in den USA meldete
sich auch der NPD-Bundesvorstand mit kaum verhülltem Anti-Amerikanismus zu
Wort: »Wer Wind sät, wird Sturm ernten«, lautet die Schuldzuweisung an die
USA, die seit ihrer Gründung »eine imperialistische Politik« betrieben habe.
Die Aktivitäten der NPD erschöpfen sich jedoch nicht in der Veröffentlichung
von Hetz-pamphleten. A
m 13. Oktober plant die Nazi-Partei einen Aufmarsch im
schleswig-holsteinischen Flensburg. »Dem US-Imperialismus entgegentreten,
damit Hass und Terror ein Ende haben«, lautet die zynische Parole. Kenner
der Szene rechnen überdies damit, dass sich extreme Rechte nicht nur mit
eigenen Demonstrationen und Veranstaltungen begnügen werden, sondern
versuchen dürften, an den Aktivitäten der sich formierenden
Anti-Kriegs-Bewegung teilzunehmen.
Die apokalyptischen Phantasien mancher bürgerlicher Politiker und der Slogan
vom »Krieg der Kulturen« scheinen bei den militanten Neonazis vor allem den
Wunsch nach einer Eskalation zu wecken. Wenn etwa der Neonazi-Anführer
Christian Worch wie in Frankfurt/Oder mit dem Goebbels-Zitat »Wollt ihr den
totalen Krieg?« jugendliche Rechtsextremisten auf eine Position der
Neutralität Deutschlands in dem sich abzeichnenden Konflikt zwischen den USA
und Afghanistan festlegen will, werden bei den Sympathisanten durchaus
gewollte Assoziationen erzeugt. Schließlich hatte schon der verurteilte
Rechtsterrorist Peter Naumann am 1. September in Leipzig vor rund 1 200
Neonazis von einem »heiligen Krieg« gesprochen. Gegen wen sich dieser Krieg
richten soll, hat Naumann nicht verraten.
Angesichts der steigenden Zahl antisemitischer und rassistischer Anschläge
deutscher Neonazis, kann von Entwarnung nicht die Rede sein. Im Gegenteil:
Der momentan in einigen Bundesländern vorherrschende Repressionsdruck
scheint die im harten Kern des Neonazispektrums ohnehin vorhandene
Bereitschaft zu militanten Aktionen nur noch weiter anzuheizen.

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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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03 Sendung über Angriffe auf das Selbstbestimmungsrecht
From: Netzwerk Frauen Mädchen Beratungsstellen,
netzwerkfrauenberatung@magnet.at
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Dienstag, 2.10.2001 18 - 19 Uhr auf Orange 94.0 in Wien und Montag, 8.10.
19 - 20h in Kärnten und Umgebung auf Radio Agora, 105,5: eine Sendung von ta
mera (Frauenschiene Orange 94.0)

Angriffe auf das Selbstbestimmungsrecht von Frauen - zu den Methoden der
organisierten Abtreibungsgegnerschaft in Österreich und international

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04 Programm Widerstandslesungen
From: el@awadalla.at
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> 4. 10. 2001
>
> 112. Widerstandslesung
>
> Read!! (Werner Rotter und Thierry Elsen lesen Texte von C. v. Ossietzky
> u. a.), Loretta Musumeci (Heavy Rider - drei Frauen fahren mit dem Rad
> von Triest nach Istanbul, Teil 5), Eugen Brochier (3. Teil der Lesung
> aus "Morgengrauen" von Charles Ofoedu)
>
>
> 11. 10. 2001
>
> 113. Widerstandslesung
>
> Amir P. Peyman, Grace M. Latigo, Loretta Musumeci (Heavy Rider - drei
> Frauen fahren mit dem Rad von Triest nach Istanbul, Teil 6) und andere
>
>
> 18. 10. 2001
>
> 114. Widerstandslesung
>
> Hoppelmann Karottnig, Loretta Musumeci (Heavy Rider - drei Frauen fahren
> mit dem Rad von Triest nach Istanbul, Teil 7), Eugen Brochier (4. Teil
> der Lesung aus "Morgengrauen" von Charles Ofoedu) und andere
>
>
>
> 25. 10. 2001
>
> 115. Widerstandslesung
>
> Pepet Perez Ubeda, Loretta Musumeci (Heavy Rider - drei Frauen fahren
> mit dem Rad von Triest nach Istanbul, Teil 8) und andere
>
>
> 1. 11. 2001
>
> 116. Widerstandslesung
>
> Dieter Schrage, Gabriele Müller-Klomfar, Karel Sternlieb, Loretta
> Musumeci (Heavy Rider - drei Frauen fahren mit dem Rad von Triest nach
> Istanbul, Teil 9), Eugen Brochier (5. Teil der Lesung aus "Morgengrauen"
> von Charles Ofoedu) und andere
>
>
>
> fotos von der widerstandslesung am 27. 9. 2001:
> http://derstandard.at/standard.asp?id=726756&_index=1
>
> fotos von der widerstandslesung am 20. 9. 2001:
> http://derstandard.at/standard.asp?id=719201&_index=1
>
>
> wer selber lesen möchte, mailde sich bitte bei: el@awadalla.at oder
> widerstandslesung@gmx.at
>
>
> --
> widerstandslesung jeden donnerstag von 17 bis 19 uhr bei der
> botschaft der besorgten bürgerInnen, 1010 wien, ballhausplatz 1a.
>
> http://www.awadalla.at/el/kalender

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05 CNN Poll
From: info@gush-shalom.org
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<FontFamily><param>Arial</param>We just heard about this.


Please vote in this Poll:

http://home.netscape.com/ex/shak/international/packages/mideast/


which asks whether international observers should be sent to Israel and

Palestine.


Currently the results are:

810399 votes said NO

only 170591 said yes.


(whatever we think of online polls, but we simply cannot allow that this
test of CNN on what side it's audience is will be used by the opponnents)

<color><param>0100,0100,0100</param><FontFamily><param>Times New Roman
(Hebrew)</param>------- End of forwarded message -------


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06 International Solidarity campaign
From: tina.salhi@chello.at
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Wir sind oft "so klug" aus der Ferne,
"informiert", "kennen the history of the conflict";
haben vielleicht auch Lösungsvorschläge
oder Ideen -
hier nun eine Möglichkeit, sie gemeinsam mit anderen
umzusetzen ...

sisterly
Tina

-----Original Message-----
From: Huwaida Arraf [mailto:huwaidaa@yahoo.com]
Sent: Friday, September 28, 2001 11:39 PM

JOIN THE STRUGGLE FOR FREEDOM

YOUR PRESENCE IS NEEDED TO SUPPORT TWO WEEKS OF NONVIOLENT ACTION
AIMED AT ENDING THE OCCUPATION OF PALESTINE.

>From 15th December 2001 to 1st January 2002
the International Solidarity Campaign (ISC)
will be coordinating two weeks of direct nonviolent actions
designed to expose and confront the human rights abuses
by the Israeli Occupying Forces in the West Bank, Palestine.

Concerned people from around the world committed to justice
are being asked to bring their energy, commitment, hope and action
to support the Palestinian struggle for freedom.

International support has proven to be very effective in the last year [1].
When international demonstrators stand together
with Palestinian demonstrators the Israeli military has difficulty using
its regular tactic of shooting live ammunition at the crowds.
As the terror and violence of the occupation increases on a daily basis
it is essential that more internationals come and show their solidarity
with the Palestinian people and help support nonviolent means
of bringing down the occupation.

The program of actions for December will be finalized nearer the time
as the situation in Palestine changes so rapidly,
but it will include a candlelight procession on Christmas Day
and also some of the following:
- removing roadblocks from essential access roads to try to relieve
the sieges on Palestinian towns and villages;
- resisting the humiliation, delays and expense of the
Israeli-controlled check-points [2];
- attempting a 'freedom ride' on the apartheid-like settler roads
(these are roads in Palestine that are designated for Israeli use only);
- home-stays with families suffering from settler or soldier violence
(this is particularly serious in the Hebron district [3]).

All of these actions are being planned by the core organizing committee
of the International Solidarity Campaign -
a coalition of Palestinian and international organizations.

The actions could be in any part of the Occupied Territories
depending on the greatest need.

We will gather in Bethlehem for registration and orientation
on the 15th December.

If you are interested in joining the International Solidarity Campaign,
please send us an email confirming your interest [4].
We will then send you a registration form and keep you informed
of our plans and arrangements.

We can also be reached by phone and or fax at: +972-2-277-2018.

Please join us - the presence of internationals will give heart and support
to the very important nonviolent resistance to the illegal occupation
of Palestine.

------------------------------------------------------------------

[1] See the website of the Rapprochement Centre for details of past
actions -
http://www.rapprochement.org

[2] See the website of various human rights organizations
for details of the human rights abuses at the Israeli checkpoints
and other places. For instance, see
http://www.btselem.org ; http://www.arij.org ; http://www.miftah.com

[3] You could email the Christian Peacemaker Team in Hebron
http://www.prairienet.org/cpt/
for examples of the violence suffered in Hebron
and the total closures of the Old City in Hebron -
cptheb@palnet.com

[4] Send us a note of your interest in joining the December actions -
pcr@p-ol.com

If this message was forwarded to you, you can subscribe to the list directly
by sending a blank message to: NewProfile-subscribe@topica.com

New Profile - Movement for the Civil-ization of Israeli Society
POB 48005, Tel-Aviv 61480, Israel
E-mail: newprofile@speedy.co.il
Voice box: ++972-(0)3-696-11-37
Website: http://www.newprofile.org/


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KOMMENTARE - MELDUNGEN
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07 Keine Angst vor Mathe
From: www.jungle-world.com
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aus: www.jungle-world.com
Keine Angst vor Mathe
Trotz der Überwachung des Internets schlägt der Codemaker den Codebreaker.
von burkhard schröder
Die sinnfreie Meldung »Nazis nutzen das Internet« lässt sich
überbieten: »Ussama bin Laden nutzt Steganografie.« Man muss nur zwei
Begriffe kombinieren, die scheinbar nicht zueinander gehören. Das kommt gut
in den Medien. Das Klischee des Glatzkopfs, der als Synonym für »Nazi« durch
die Medien geistert, passt nicht zum gar nicht mehr so neuen Internet. Und
ein Turban- und Bartträger mit wilden und gefährlichen Ansichten, so er
nicht in Indien lebt, sondern im ebenso wilden und gefährlichen Afghanistan,
passt nicht zur High-Tech-Kryptografie und zu geheimnisvollen Dingen, die
mit »Stegano« beginnen.
Schon im Februar spukte das Bild in einigen US-Medien herum. USA Today
meldete, moslemische Terroristen nutzten populäre Webseiten, um
verschlüsselte Botschaften weiterzugeben. Als Quelle
wurden »US-Geheimdienste« angegeben. Ein »Experte« behauptete, der
amerikanische Geheimdienst habe erhebliche Schwierigkeiten, diese
Nachrichten abzufangen. Am 19. September goss dann die Washington Post Öl
ins Feuer: Die US-amerikanische Regierung suche Experten, die dabei helfen
können zu verstehen, wie Ussama bin Laden das Internet »benutzt haben
könnte«, um verschlüsselte Botschaften an seine Gesinnungsgenossen zu
schicken. In den letzten drei Jahren hätten Agenten der Geheimdienste
Indizien dafür gefunden, dass die Terrorgruppe um bin Laden geheime
Nachrichten im »Web« (gemeint ist das Internet) übermittelt hat. Der
Versuch, diese Nachrichten zu entschlüsseln, sei fehlgeschlagen. Es gebe
zahlreiche Programme, die die Kommunikation der Surfer vor den Augen des
Gesetzes schützen. In einem waren sich auch deutsche Medien weitgehend
einig: Ussama bin Laden benutze Satellitentelefone und moderne
Kommunikationstechnik »auf höchster Verschlüsselungsstufe«. Und seitdem er
wisse, dass er abgehört werde, immer öfter.
Die eigentliche Botschaft hinter diesen weitgehend frei erfundenen Meldungen
ist klar: Das darf nicht sein. Nur wenige Stunden nach den Anschlägen
tauchten Beamte des FBI bei großen Internetprovidern auf, um ihr
umstrittenes Lauschsystem Carnivore zu installieren. AOL und Earthlink
erklärten sich diensteifrig zur Zusammenarbeit bereit, bekundeten aber, dass
sie Carnivore nicht brauchten, weil sie ihre Nutzer ohnehin überwachten. Mit
Carnivore kann das FBI nach Angaben des Wall Street Journal Millionen von
E-Mails in einer Sekunde kontrollieren sowie nach bestimmten Kriterien
scannen und und damit verdächtige herausfiltern. Das ist nicht
unrealistisch, denn schon das Vorgängermodell Omnivore überprüfte sechs
Gigabyte in der Stunde. Der US-Kongress hat mit dem Combating Terrorism Act
of 2001 am 13. September ein Gesetz verabschiedet, dass die totale Kontrolle
der digitalen Kommunikation auch ohne richterliche Zustimmung erleichtert.
Nicht nur der Austausch von E-Mails, sondern auch, wann welcher User welche
Websites besucht hat, soll protokolliert werden.
Der britische Militärhistoriker John Keagan dachte sich im Daily Telegraph
ein hübsches Szenario aus. Wenn Washington ernsthaft gegen den Terrorismus
vorgehen wolle, »dann wird es Internetprovidern verbieten müssen, die
Übertragung von verschlüsselten Botschaften zu erlauben, die jetzt mit
öffentlichen Schlüsseln kodiert werden, die selbst von den Computern der
National Security Agency nicht geknackt werden können, und es wird jeden
Provider aus dem Verkehr ziehen müssen, der hier mitmacht. Sich verweigernde
Provider im Ausland werden davon ausgehen müssen, dass ihre Gebäude durch
Cruise Missiles zerstört werden.« Der republikanische Abgeordnete Judd Gregg
forderte bereits dazu auf, die Verwendung starker Verschlüsselung erneut zu
beschränken oder nur noch zu gestatten, wenn Hintertüren für die
Sicherheitsbehörden eingebaut sind.
Wer die technischen Voraussetzungen für die Lieblingsidee aller
Geheimdienste und innenpolitischen Hardliner, die prophylaktische und totale
Kontrolle aller Bürger, realistisch einschätzen kann, wird nur mit dem Kopf
schütteln. Zwar hat die US-amerikanische Regierung immer wieder versucht,
den Export von Verschlüsselungssoftware zu verbieten, zu behindern oder
wenigstens zu kontrollieren - sie blieb aber ohne Erfolg.
Daran wird sich nichts ändern, auch wenn jetzt Gesetze hysterisch
durchgepeitscht werden, die alles unter pauschalen Terrorismusverdacht
stellen, was mit dem kreativen Gebrauch mathematischer Formeln
zusammenhängt. Die Europäsische Union hatte schon vor den Anschlägen in den
USA ihren Terrorismusbegriff erweitert auf »Angriffe durch die Verwendung
eines Informationssystems«.
Die Obrigkeiten und Geheimdienste aller Länder stehen mit dem Rücken an der
Wand. Es merkt nur kaum jemand, dass das Publikum sich jetzt schon ohne
großen Aufwand erfolgreich davor schützen kann, ausspioniert zu werden,
trotz Carnivore, trotz Telekommunikations-Überwachungsverordnung, trotz
Echelon. Die öffentliche Diskussion über die Überwachung der Kommunikation
der Bürger, entbehrt jeder sachlichen Grundlage. David Kahn, der Nestor der
Kryptografie, fasste die Situation 1996 schlicht zusammen: »Das Wettrennen
der Codemaker mit den Codebreakern ist entschieden, die Codemaker haben
gewonnen.«
Seitdem es asymmetrische Kryptografie gibt, d.h.seitdem Verschlüsselungsverfahren ohne einen Generalschlüssel auskommen, der irgendwo hinterlegt werden könnte, ist es aus mathematischen Gründen nicht mehr möglich, die Algorithmen zu knacken, mit denen z.B. Pretty Good Privacy (PGP), der weltweite Standard für E-Mail-Verschlüsselung, arbeitet.
Das stärkste Argument, das die Befürworter des Überwachungsstaates haben, wird jedoch noch viele Jahre ziehen: die Dummheit und Trägheit der User. Obwohl PGP schon seit mindestens einem halben Jahrzehnt frei verfügbar ist und jetzt sogar mit grafischer Benutzeroberfläche, die selbst einen Windows-Nutzer nicht erschreckt, wird es nur von einem verschwindend geringen Prozentsatz derjenigen benutzt, die meinen, sie schrieben elektronische Briefe. E-Mails sind Postkarten - jeder, der Zugriff auf ei
nen Rechner hat, über den die Mails laufen, kann sie lesen. Wegen der
geringen Anzahl von Netzknoten in Deutschland ist es kein allzu großer
Aufwand, den Datenverkehr zu scannen, auch ohne Carnivore.
Genauso lange wie PGP existieren kostenlose steganografische Programme. Sie
schmuggeln kodierte oder unkodierte Texte in Bilddateien und entfernen sogar
alle Indizien, dass es sich - falls jemand die Datei überprüft - bei dem
scheinbaren Datensalat um eine verschlüsselte Nachricht handelt. Sogar für
DOS-Rechner gab es so etwas schon. Usama bin
Laden könnte also in den
afghanischen Bergen selbst mit einem 386er-PC, besäße er ein
Satellitentelefon samt Modem, geheime Mails schreiben und diese Anwendung
verbergen.
Vor ein paar Tagen musste das FBI kleinlaut zugeben, dass die des
Terrorismus Verdächtigten offenbar ihre E-Mails nicht verschlüsselt haben.
Alles war nur heiße Luft. Der Bürgerrechtler Kristian Köhntop hat die
Diskussion um »böse« Software« schon vor Jahren resümiert: »Das einzig
wirklich gefährliche Tool sitzt zwischen den Ohren und vor dem
ildschirm.« Aber die Gesetze zur Kontrolle werden durchgewinkt. Sie wirken
wie Drogenprophylaxe: Alle haben ein gutes Gewissen, aber die Wirkung bleibt
aus.
http://www.burks.de/krypto.html


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08 Stop the War by Jeremy Corbin, MP
From: www.poptel.org.uk/scgn
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http://www.poptel.org.uk/scgn/
The world after 11 September is a very different place, as interpretations
of how to deal with the disaster vary widely. Everyone is united in wanting
to see the perpetrators of this frightful act brought to justice. There can
be nothing but total condemnation for the attacks on New York and
Washington. Nothing can justify taking the lives of over 5,000 people.
George Bush's reaction seemed to rapidly descend into the language of John
Wayne in a B movie western, wherein he calls for retribution and cloaks
himself in the language of the civilised world defending itself against the
rest.
In reality, 5,000 people died at the hands of perhaps two dozen desperate
people armed with knives, an enormous amount of skill and crucially, a
preparedness to die. No nuclear defence system or F16 aircraft can protect
people from this kind of threat.
It is important to look at how groups such as bin Laden's arose. The
Mujahadeen in Afghanistan was funded by the US in the late 1970s as part of
the Cold War, fought by proxy in Afghanistan. Bin Laden's group was
established with CIA funding and training to build a highly complicated
series of bases and bunkers which almost certainly still exist. Such is the
desperation of many people in the Middle East and Afghanistan that they are
prepared to offer some degree of support to his murderous methods. The west
must understand that blanket support for Israel's occupation of Palestine
since the Six Day War, and the unbelievable poverty and misery of many in
Afghanistan, underpin this feeling.
George Bush's exultations to mobilise a massive military force appear to
have been echoed throughout Europe, nowhere more so than in this country. A
(proposed) massive bombing campaign in Afghanistan or Iraq will lead to
civilian casualties and may not result in the capture of bin Laden or his
associates. It will most certainly lead to a negative response throughout
the region. Taking any more innocent lives will not bring back those who
died in the US and may spawn yet more groups such as bin Laden's.
The west must address the underlying causes of this terrorism. The plight of
the Palestinian people must also be addressed. The refusal of Ariel Sharon
to even meet the Palestinian leadership, despite pressure from Washington,
indicates just how obdurate they are.
We must also consider how ordinary Iraqi people have suffered, from the
regime of Saddam Hussein, but also from ten years of allied bombing and
sanctions. Neither have reason to think the west has their interests at
heart. In his rhetoric about civilisation, George Bush seems to forget that
the US government has refused to sign the International Criminal Court
Convention and persistently undermined the UN. George Bush's rhetoric,
parroted by the popular media on both sides of the Atlantic, has seen the
growth of horrendous anti-Islamic racism. Whilst both Bush and Tony Blair
rightly condemn this, they should be far more cautious in the language that
they use.
Now is the time for the west to examine the causes and look to peaceful
solutions. Peace demonstrations were called in Union Square in New York just
four days after the outrage and in London on 21 September 2000 people came
to Friends House in Euston Rd determined to state that no bombing would be
done in their name and to call for peace. On 22 September 5000 people
undertook a silent vigil in Whitehall.
Peace meetings are taking place all over the country.
In the parliamentary debate many MPs expressed concern that the government
was handing a blank cheque to George Bush, and argued for an independent
foreign policy. Peace groups have echoed this.
In the shock of 11 September millions worldwide stopped and periods of
silence were observed far and wide. One place that carried on business as
usual was the International Arms Fair in London, where brokers continued
their grisly trade. When the stock markets finally reopened, shares in many
arms manufacturers had risen.
Now is the time for millions of people around the world to demonstrate their
abhorrence of what happened in the US and try to prevent military action
that can have no end in sight and can only lead to further polarisation in
an already divided world.
If the west believes itself to represent a version of civilisation, then
this must surely mean that the rule and process of law is followed. The
language of John Wayne does not fit well with this

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09 Fotoreportagen von Demonstrationen gegen den Krieg
From: reportage@arbeiterfotografie.com
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Liebe Leute,
Wir haben am Wochenende zwei Aktionen gegen den drohenden Krieg
dokumentiert:

Kein Krieg!
Demonstration und Kundgebung, organisiert vom Kölner Aktionsbündnis gegen
Krieg und Rassismus, Köln, 28.9.2001
Aufstehen gegen den Krieg - Solidarität ja, Krieg nein!
Demonstration und Kundgebung, Frankfurt, 29.9.2001
Die Reportagen sind zu finden unter:
http://www.arbeiterfotografie.com/reportage
Ihr könnt die Bilder für nicht kommerzielle Zwecke gerne kostenlos
verwenden, für Flugblätter, Zeitungen, Internet,... (bei Autorenangabe
'arbeiterfotografie' und Mitteilung über die Verwendung bzw. Zusendung eines
Belegexemplars).

Darüberhinaus haben wir eine Sonderseite zum Thema 'Krieg' eingerichtet. Sie
ist erreichbar unter:
http://www.arbeiterfotografie.com/galerie/kein-krieg

Hier ist eine Übersicht über alle bisher entstandenen Reportagen,
Ausstellungen zum Thema sowie Artikel mit Hintergrundinfromation zu finden.

Wir würden uns freuen, wenn Ihr die eMail an Interessierte weiterleitet.

Für eine friedliche Zukunft!

Mit besten Grüßen
Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann

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Arbeiterfotografie - Forum für Engagierte Fotografie
Anneliese Fikentscher
Andreas Neumann
Merheimer Str. 107
D-50733 Köln
Tel: 0221/727 999
Fax: 0221/732 55 88
eMail: arbeiterfotografie@t-online.de
Web: www.arbeiterfotografie.com

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10 Avnery on Arafat/Peres
From: avnery@actcom.co.il
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Hi,
Hope you find this interesting.
Salamaat, Shalom,
uri
Couln't write my weekly article last week. Was
abroad.Sorry.

Uri Avnery
29.9.01

The Bastards Have Changed the Rules


He looked like a mummy: face frozen, body averted, no eye contact with
the other person. Shimon Peres meeting Yasser Arafat. Next to him sat the
general who was sent to oversee him, so that he would not talk, God forbid,
about solutions, political progress, a peace process. Sharon and the
Chief-of-Staff allowed him to talk only about a cease-fire. They know, of
course, that no cease-fire will hold without political progress, and they
have no desire for a cease fire.
Yet this was an important event, after all. It proved that September
11, 2001, was a crucial turning point in the annals of the
Israeli-Palestinian conflict. The rules of the game have changed.
Until then it seemed that the conflict was deadlocked. On the ground,
it has turned into a war of attrition. Neither side could vanquish the
other. The killings were in full swing, with an ongoing escalation.
Washington was indifferent, its official doctrine "Let them bleed!"
Then the atrocity in New York and Washington took place. Sharon jumped
at the chance. He was certain that this was a historical opportunity: the
Americans were busy with Bin Laden, the world was chasing elusive
terrorists, so who would care about the actions of the Israeli army? Now,
at long last, under the slogan "Arafat is our Bin Laden", it could invade,
kill, crush and destroy, in order to liquidate the intifada and perhaps
Arafat, too. As the journalist Gideon Levy put it: the teacher is sick, the
pupils are happy, everyone can do what he wants.
To the utter amazement of Sharon, the exact opposite occurred. Only a
few hours after the outrage, when America was still in a state of shock,
Colin Powell convened his first press conference and there, instead of
speaking exclusively about Bin Laden, as seemed appropriate, he devoted
considerable time to the Israeli-Palestinian conflict. He demanded that the
Arafat-Peres meeting take place at once.
If Sharon had hoped that this would be a one-time slap in his face, he
was mistaken. Bush and Powell came back to this point almost daily, until
it became an ultimatum. Sharon had no choice. He gave in.
Where had he gone wrong? Over the years, Jerusalem has become used to
the idea that one could always rely on the US Congress. The Congress was
even more loyal to the Israeli government than the Knesset. In the Knesset,
members can curse the Prime Minister. In the US Senate and House of
Representatives, nobody would dare to curse the Israeli Prime Minister,
unless he is as suicidal as the followers of Bin Laden. Most of them were
elected with the help of the votes and money from the pro-Israel lobby,
which consists not only of the Jewish establishment but also of the
powerful Christian fundamentalist pressure groups. If Israel were to
request the repeal the Ten Commandments, 85 Senators would sign forthwith.
In ordinary times, this would be enough to abort any initiative of the
President that arouses the ire of the Israeli government. But when the
outrage happened, everything changed. The President became a national hero.
When the drums of war are beating, the people want a strong leader, and the
President, who is also the Commander-in-Chief, almost becomes a dictator.
Congress becomes a choir of acolytes, reduced to singing the national
anthem on the steps of the Capitol. Now the Congress is the sick teacher,
and the President can do what he wants. Sharon could well complain, like
the late Spiro Agnew: "The bastards have changed the rules!"

The President wants to build a world-wide coalition for his war, even
more powerful and more glorious than the one his father built for the Gulf
War. For this he has to secure support from virtually all the Arab and
Muslim governments. They tell him that the Israeli-Palestinian bloodbath is
a major obstacle. The al-Gazira TV station, broadcasting from Katar, is
bringing into the homes of millions of people the daily pictures of Israeli
soldiers killing and oppressing brother-Arabs. If America wants to enlist
the Arab masses for the war, this has to stop.
The President's advisors understand this well. They tell Israel to
please sit on the sidelines, quietly and well-behaved, to stop shooting and
return to the negotiations with the Palestinians. And when America wants
something, really wants something, nobody can say no. Not even Sharon, the
hero.
The question is whether the Americans will be satisfied with some
phony exhibition, like the Arafat-Peres meeting, or insist, this time, on a
real solution of the conflict that arouses so much fury and hatred towards
America in the Arab world, to the delight of Bin Laden & Co.

After the Gulf War, the Americans convened the Madrid conference. If
they now convene a new international peace conference and send an
international peace force to Palestine, perhaps the tragedy will have at
least some collateral benefit. As Samson said to the Philistines: "Out of
the strong came forth sweetness."

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11 Arafat hat sein Ziel nicht erreicht
From: www.jungle-world.com
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aus: www.jungle-world.com
Giora Eiland
»Arafat hat sein Ziel nicht
eicht«
Alle Bemühungen um einen Waffenstillstand im palästinensisch-israelischen Konflikt sind bislang gescheitert. Eine Folge der mangelnden Bereitschaft Israels zu Kompromissen, so der Vorwurf von palästinensischer Seite, sowie des harten Vorgehens der israelischen Armee.
Welche Optionen haben die Israelischen Verteidigungskräfte (IDF) in diesem Konflikt? Generalmajor Giora Eiland leitet das Plans and Policy Directorate der IDF. Er vertrat die IDF bei israelisch-palästinensischen Verhandlungen und ist ihr Repräsentant bei den geplanten Gesprächen zwischen Jassir Arafat und Shimon Peres. Mit ihm sprach Martin Schellenberg.
Die Al-Aqsa-Intifada dauert seit fast einem Jahr an. Wie kam es zu diesem Konflikt?
Um die aktuelle Situation zu verstehen, müssen wir uns daran erinnern, was vor 13 Monaten in Camp David geschah. Bei diesem Treffen bot unser Premierminister den Palästinensern etwas an, das selbst in den Augen vieler Israelis verrückt war, weil es so weit reichte. Er bot ihnen 90 Prozent der Westbank und Gazas an. Arafat stand vor einem Dilemma. Einerseits wollte er diesen Vorschlag nicht akzeptieren, andererseits wollte er nicht etwas zurückweisen, das von Clinton und vielen anderen als sehr großzügig betrachtet wurde. Er zog es vor, bei dem Treffen keine klare Antwort zu geben.
Währenddessen bemerkte unser Militärgeheimdienst, dass die Palästinenser eine Krise provozieren wollten. Tatsächlich begann diese Krise einige Wochen später als ein sehr klares Ergebnis der strategischen Entscheidung d
er Palästinenser, einen gewalttätigen Kampf als Taktik zu benutzen, um
politische Ziele zu erreichen.
Glauben Sie, dass dieser Zeitpunkt den Palästinensern besonders günstig
erschien?
Es gab noch zwei andere Gründe für die Palästinenser, die Gewalt zu
beginnen. Ein Grund ist, dass im Juli vergangenen Jahres Israel einseitig
den Libanon verlassen hat. Es gab einen enormen Druck der israelischen
Öffentlichkeit, sich aus dem Libanon zu
rückzuziehen, hauptsächlich weil Israel in jedem Jahr etwa 25 Opfer zu
beklagen hatte. Arafat zog daraus die Lehre, dass Israel sich zurückzieht,
wenn es leidet. Er hoffte, dass mit militärischem Druck etwas ähnliches in
der Westbank und in Gaza geschehen könnte.
Der zweite Grund ist mit der Kosovo-Krise verbunden. Jugoslawien wurde
vorgeworfen, exzessiv Gewalt angewendet, unschuldige Zivilisten getötet und
Verbrechen gegen die Menschheit begangen zu haben. Arafat dachte, dass er
ein ähnliches Bild von Israel schaffen könnte. Er wollte den internen Druck
der israelischen Öffentlichkeit und den internationalen Druck zugleich
stärken.
Aber wir sehen doch heute einen Aufstand von Zivilisten gegen eine
militärische Besatzungsmacht.
Das ist das Bild, das uns das Fernsehen vermittelt. Es gab aber
beispielsweise mehr als 7 000 Zwischenfälle, bei denen geschossen wurde,
mehr als 200 Bomben wurden gegen israelische Zivilisten und Soldaten gelegt,
mehrere Dutzend Male wurden Mörsergranaten abgeschossen usw. Das ist keine
Demonstration gegen das Militär, sondern ein bewaffneter Konflikt.
Die schlimmsten Anschläge gehen doch von islamistischen Organisationen aus.
Hat Arafat überhaupt die Möglichkeit, Gruppen wie Hamas und Jihad zu
kontrollieren?
Das sind die beiden berühmtesten islamischen Gruppen, die vom Iran gefördert
und finanziert werden und fast jeden Tag versuchen, Selbstmordanschläge
durchzuführen. Sie operieren mit voller Unterstützung und unter der
Kontrolle der palästinensischen Autonomiebehörde. Wir sprechen also nicht
über kleine terroristische Gruppen, die von einem Versteck aus operieren.
Arafat will sie nicht zurückhalten. Ein Beipiel: Nach dem Bombenanschlag am
Dolphinarium, bei dem 21 israelische Jugendliche getötet wurden, war Arafat
unter enormem internationalen Druck, die Gewalt zu stoppen. Er gab
Anweisungen, die Aktivitäten zu stoppen und es war sechs Wochen lang ruhig,
bis er seine Meinung änderte.
Sind auch Gruppen aus Arafats Fatah-Partei an den Angriffen beteilgt?
Ja. Es gibt offizielle und inoffizielle Gruppen. Die Tanzim zum Beispiel
sind Teil der Fatah. Diese formal zivile Organisation besteht aus Tausenden
von illegal bewaffneten Männern, die ihre Anweisungen direkt von Arafat
erhalten. Sie sind verantwortlich für etwa 45 Prozent der bislang getöteten
Israelis.
Kann die IDF nichts gegen solche Angriffe ausrichten?
In normalen militärischen Konflikten fragt ein Kommandant: Wo ist der Feind?
Aber hier ist die Hauptfrage: Wer ist der Feind? In diesem Fall ist der
Feind Teil der palästinensischen Bevölkerung, teilweise trägt er keine
Uniformen. Und die palästinensische Bevölkerung lebt mit uns. So ist es
extrem schwer zu unterscheiden, wer der Feind ist und wer nicht. Die zweite
Schwierigkeit ist, dass wir die Städte, die unter palästinensischer
Souveränität stehen, nicht betreten. Jeder, der eine terroristische
Aktivität gegen uns plant, kann dies von einem sehr sicheren Platz aus tun
und hat dann nur noch einen sehr kurzen Weg zu seinem zivilen oder
militärischen Ziel.
Wir versuchen zwei Dinge. Erstens versuchen wir, den terroristischen Angriff
zu verhindern, bevor er stattfindet. Zweitens veruchen wir, alle unsere
Bürger entlang der Straßen zu schützen, hauptsächlich in der Westbank und
Gaza, aber auch innerhalb Israels. Das ist extrem schwierig. Manchmal
basiert die einzige Möglichkeit, eine minimale Sicherheit für israelische
Zivilisten zu garantieren, auf Einschränkungen, die wir den
palästinensischen Zivilisten auferlegen.
Hatten die Maßnahmen der IDF Ihrer Ansicht nach positive Resultate?
Auf der strategische Ebene, glauben wir, war unsere Politik erfolgreich.
Arafat hoffte, er könnte politische Ziele erreichen, ohne irgendeinen
Kompromiss zu machen, aber jetzt ist er fern von diesem Ziel. Auf der
taktischen Ebene waren wir nicht so erfolgreich. Bislang haben wir 170 Opfer
zu beklagen, die meisten von ihnen Zivilisten. Wir hatten gehofft, dass es
weniger sein würden.
Könnten internationale Beobachter nicht helfen, die Lage zu beruhigen? Warum
lehnt Israel soIche Initiativen ab?
Wir haben festgestellt, dass internationale Beobachter nur unter zwei
Bedingungen effektiv sind: Erstens wenn beide Konfliktparteien Staaten sind,
zweitens wenn beide Seiten die Situation beruhigen wollen. Um ein Beispiel
zu geben: Während der militärischen Konfrontation im Südlibanon haben die
internationalen Kräfte der Unifil nichts getan, um die Gewalt zu stoppen.
Wenn es einen Zwischenfall gibt, bei dem ein Palästinenser von unserer Armee
getötet wird, werden internationale Ermittler immer Informationen über den
Zwischenfall erhalten, weil wir eine normale Armee sind. Wenn aber ein
Palästinenser einen israelischen Bürger tötet, werden die Palästinenser
immer sagen können, sie wüssten nicht, wer diese Leute sind.
Sie sagen, dass Arafat kein Interesse hat, die Lage zu beruhigen. Die
Palästinenser aber machen Israel dafür verantwortlich, dass kein
Waffenstillstand gehalten hat.
Ich würde nicht übertreiben, wenn ich sagte, dass mindestens 95 Prozent
aller gewalttätigen Zwischenfälle von Palästinensern initiiert wurden. Das
einzige, was die Palästinenser tun müssen, wenn sie einen Waffenstillstand
erreichen wollen, ist, die gewaltsamen und terroristischen Aktivitäten zu
stoppen. Dann wird die Lage in sehr kurzer Zeit ruhig sein.
Im August hat die IDF vorausgesagt, dass die Intifada bis 2006 andauern
könnte. Stellt Israel sich auf einen langen Konflikt ein?
Das ist in gewisser Weise eine Fehlinterpretation. Wir nehmen in jedem Jahr
Modifikationen an unserem Fünfjahresplan vor. In diesem neuen Plan, der die
Jahre 2001 bis 2006 betrifft, erwarten wir als schlimmstes mögliches
Szenario, dass der Konflikt mit den Palästinensern bis 2006 andauern könnte.
Wir hoffen, dass er kürzer sein wird, nehmen aber an, dass er nicht nur in
diesem Jahr andauert, sondern auch noch im nächsten.


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12 Some good news
From: tina.salhi@chello.at
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South Hebron Hills Convoy
Originated by Ta'ayush, and joined by other peace organizations, yesterday,
Saturday, Sept. 29, at 8:30 AM in Jerusalem and Tel Aviv, buses and cars
loaded with passengers left for a convoy to Sussya. For the 3rd time in 2
weeks we were once again on the way to the cave dwellers, who had for the
3rd time in three months had been evicted by the army, which had declared
the area a closed military zone, this time in the face of a court order
restoring their property to its rightful inhabitants. Not only had the
military evicted the inhabitants, it had also destroyed their caves and
cisterns.

The two groups of vehicles met, as has become customary the past two weeks,
at the Shokat junction. There the 250-300 participants--in 2 bus loads and
49 cars--met for final instructions, a quick cup of coffee, and for the
hungrier ones, a bite to eat; each car received a number to facilitate
ascertaining that no one is ever left behind.

By 11:00 AM we arrived at our final destination, where we were met by the
Palestinians whom we'd come to support. On foot and on tractor wagons we
wended our way to their property. The military and police were present but
did not interfere. We divided into several groups, each led by one of our
hosts and one of our members who translated, and visited the sites of the
destructions, learned the history of the area and the history of the
persecutions that these people had suffered by the settlers and military.
After, we gathered for closing talks. Among these was that of lawyer who is
handling the inhabitants' complaints, Shlomo Lecker. He urged us to make
our presence felt regularly and to bring greater numbers. Would that we
could.

Meanwhile, Fuad Ben Eliezer has stated that the residents can return and
that the army should take no further acts against them without consulting
him. What this means, remains to be seen. Hopefully, we've won this one
battle. But nothing is certain, and there are many more of these kinds of
things ahead.

All the best, Dorothy

If this message was forwarded to you, you can subscribe to the list directly
by sending a blank message to: NewProfile-subscribe@topica.com

New Profile - Movement for the Civil-ization of Israeli Society
POB 48005, Tel-Aviv 61480, Israel
E-mail: newprofile@speedy.co.il
Voice box: ++972-(0)3-696-11-37
Website: http://www.newprofile.org/

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13 Noch nicht einmal eine Waffenruhe...
From: www.hagalil.com
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aus: www.hagalil.com

Noch nicht einmal eine Waffenruhe ist möglich:
Die Intifada ist nicht zu Ende

Alex Fischmann, Jedioth

Ist der Waffenstillstand, der genau zum Jahrestag der Intifada verkündet
wurde, der Wendepunkt in Richtung eines Abkommens zwischen Israel und den
Palästinensern? Ist die palästinensische Intifada zu Ende?

Die Antwort lautet, wahrscheinlich nicht. Beide Seiten glauben nicht, dass
der Waffenstillstand länger als eine Woche anhalten wird. Wenn Arafat
wirklich ernste Absichten verfolgen würde, dann hätten wir schon nach dem
Anschlag in Oranit, Verhaftungen und Vernehmungen sehen müssen. Wenn das
nicht geschieht, dann ist alles nur Gerede.

Die Amerikaner haben beiden Seiten diesen Waffenstillstand aufgezwungen.
Sharon hat dem amerikanischen Druck nachgegeben und gegen seine Überzeugung
gehandelt. Er hat verstanden, dass man den Amerikanern, die ein Treffen
Peres-Arafat fordern, heute nicht nein sagen kann.

Im Sicherheitsapparat glaubt niemand an die Absicht Arafats, den
Waffenstillstand einzuhalten. Sicherheitsstellen erklären der politischen
Ebene, es gäbe keinerlei Anzeichen dafür, dass Arafat von der Linie der
Gewalt abzuweichen beabsichtige. Sie sagen, bei ihm sei alles nur Taktik.

Arafat macht seinen üblichen Trick: Er gibt eine Anweisung und verschwindet.
Die Amerikaner haben ihm erklärt, dass eine Blutspende und eine Gedenkminute
nicht ausreichen, um ihn in die Koalition der "Guten" zu bringen. So hat
sich Arafat also mit seinen Leuten beraten, um gleich danach ins Ausland zu
fahren. Stellen im Sicherheitsapparat sind der Annahme, dass ein solches
Verhalten nicht auf ernste Absichten hinweist. Man nimmt an, dass es sich
nur um eine kurze Pause handeln wird, ähnlich wie nach dem Anschlag im
Delphinarium.

Die Bush-Regierung hat sich jetzt bezüglich des Nahostkonflikts zum ersten
Mal wie eine Großmacht verhalten und die Seiten gezwungen, miteinander zu
sprechen. Sollte dies keinen Erfolg haben, dann werden die Amerikaner sehr
schnell die Nase voll haben. Die Probleme, die sie jetzt zu meistern haben,
dulden keine überflüssige, nahöstliche Störung. Die Seite, die das nicht
begreift, wird als Störenfried betrachtet werden und einen hohen Preis
bezahlen müssen.

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DISKUSSION
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14 Komak und Zensur
From: Hans Krankl, pow2thep@yahoo.com
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Ihr habt es so gewollt :-) "uns eure
Meinung dazu wissen lassen!"

Ein paar Fragen und Anmerkungen zu Komak und Zensur:

Hat die Mund-Redaktion Positionen, die sie vertritt,
oder nicht? Wenn ja und der Komak-Beitrag widerspricht
diesen Positionen (oder eine Mehrheit in der Redaktion
ist dieser Ansicht): wozu dann veroeffentlichen? Weil
die Leser/innen nicht wissen, dass es linke Sekten mit
extremen Positionen gibt? Was waere gewesen, wenn
jemand aus dem Thule-Netzwerk einen (solchen) Beitrag
eingesandt haette? Was unter Umstaenden nicht
uninteressant zu lesen waere. Waere der auch
veroeffentlicht worden? Oder waere es der Redaktion
peinlich gewesen, weil sie gedacht haette, alle
wuerden denken, der MUND verkaeme zu einem
rechtsextremen Projekt? Oder waere der Artikel nur
veroeffentlicht worden, wenn sich die einsendende
Gruppierung kommunistisches Thule-Netz genannt haette
:-) ?

Ihr schreibt: "Für den Inhalt verantwortlich: Ihr."
Streng weitergedacht stellte sich die Frage: Warum
gibt es Euch noch? Nur zum Sortieren? Oder bezieht
sich das "Ihr" nur auf die Artikel, die tatsaechlich
veroeffentlicht werden? Und nicht auf den gesammten
MUND? Aber dann gaebe es ja doch so etwas, wie
Redaktionsverantwortung :-) Und dann wuerde es wohl
ein normales Redaktionsstatement auch tun? Wie etwa
"die in den Artikeln praesentierten Ansichten ...
muessen nicht mit jenen der Redaktion
uebereinstimmen".

Aber wenn "Ihr" sich auf den gesamten MUND beziehen
sollte ... hiesse das doch alle, die zugang zum
internet haben ... auch Leute aus dem Thule-Netz? Mir
scheint, indem Ihr Kriterien bestimmt habt, welche
Artikel nicht veroeffentlicht werden duerfen ("der
Notwendigkeit, sexistische, antisemitische und
rassistische Beiträge nicht zu veröffentlichen"), habt
Ihr Euch auch zu einer Redaktion mit einer
Verantwortlichkeit gemacht.

Ergo: Wenn Ihr wertet, dann steht's dazu. Warum soll
es nicht Rubriken geben, in denen extreme Artikel als
solche gekennzeichnet veroeffentlicht werden? (Waere
aber wieder die Arbeit einer "verantwortlichen"
Redaktion.) Oder: "In der Redaktion diskutiert", dann
koenntet Ihr (wenn's zu keiner Entscheidung kommen
sollte, ob ein Artikel gut oder boese ist :-), auch
dort Euren Senf dazugeben, wenn ES DENN SEIN MUSS, und
nicht auf einem Nebendikussionslink.

Oder wenn's so bleiben soll, wie's ist: Werft das
Zeug, das der Redaktion seltsam vorkommt in die
glaeserne Zensur und steht's dazu. Dort koennen sich's
Interessierte oder das Institut fuer Sektenforschung
immer noch abholen. Allen werdet Ihr es nie recht
machen koennen.

Oder eben: spart's Euch die Arbeit und lasst's ALLES
durch.

Nur ohne Struktur (und Vorsortierung) wuerde es
wahrscheinlich wirklich muehsam werden, denn scroll
und page down sind jetzt schon wichtige Instrumente
fuer den MUND. (Dennoch bin ich froh, dass es ihn
gibt!)

Auf jeden Fall finde ich, dass Ihr nicht dauernd ein
schlechtes Gewissen haben solltet und zusaetzlich zur
MUND-oeffentlichkeit noch eine
Homepageredaktionsveroeffentlichung produzieren
braucht's. Ich denke, allen ist klar a) dass eine
Redaktion diskutiert und Entscheidungen treffen muss
und b) dass Ihr es Euch nicht leicht macht. Also mehr
Mut! Ihr macht eine tolles und wichtiges Projekt, Ihr
seid eine Redaktion, die Entscheidungen trifft (ob
Euch das nun passt oder nicht) und Ihr werdet es mit
Sicherheit vertragen, wenn Euch die eine oder andere
Sekte (oder deren Mitglieder) keine Beitraege mehr sendet.

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15 Zur "Gläsernen Zensur"
From: reischer.robert@aon.at
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Lieber MUND!

Ich teile die Ansicht von Ljubomir Bratic, weil ich überzeugter Gandhi -
Anhänger bin, der die Kongruenz von Weg und Ziel als unabdingbar für
nachhaltige Verbesserung der menschlichen Welt angesehen hat. Offene
Information geht nicht mit Zensur!!
Ich teile auch die Ansicht von Sheherazade, dass die verschiedenen Ansprüche
widersprüchlich und manchmal unvereinbar sind.
Ich meine aber, dass man entsprechend der Kategorien von Christian Apl auch
in der Inhaltsangabe des MUND noch weitere Einteilungen schaffen kann, und
dass eine Abteilung durchaus auch den Titel GEGEN DIE MEINUNG DER REDAKTION
oder ähnliches tragen könnte. Ich meine damit nicht, dass man die
rassistischen, gewaltaufrufenden, sexistischen etc. Beiträge nicht wie schon
bisher ausgliedern sollte, sondern dass jene, die von der zuständigen
Redaktion nur mit persönlichen Bauchkrämpfen gelesen werden in eine eigene
Kategorie kommen. Jede/r die das liest ist selbst schuld oder dagegen
gewappnet. Ich glaube, dass vieles sich dort dann selbst entlarvt.
Die RedakteurInnen sollten gratis Kamillentee oder Kräuterschnaps gegen die
Magenschmerzen erhalten.
Gruß
Robert Reischer

anmerkung der tagesred:
o ja! schnaps bitte. muß nicht kräuter sein. wo krieg ich den?


-top-


Redaktionsschluss: 30. September 2001, 20.15 Uhr
Diese Ausgabe hat Claudia Volgger <volgger@aon.at>
zusammengestellt



Fehler moege frau/man mir nachsehen!