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MedienUnabhängigerNachrichtenDienst - MUNDMedienUnabhängigerNachrichtenDienst - MUND
Donnerstag, 18. November 2004

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  Schickt uns bitte eure Nachrichten, Meldungen und Ideen per Email an: widerstand at no-racism.net
Oder via Webformular anonym an die gleiche Adresse: no-id.com
 
Archiv  
  Hier findet ihr das MUND-Archiv aller Aussendungen seit dem Februar 2000.  
Editorial  
 

Ziel des widerst at nd-MUND (MedienUnabhängiger NachrichtenDienst) ist die möglichst rasche Information über gesellschaftspolitisch relevante Termine, Hinweise und Diskussionsbeiträge zu Widerstand und Antirassismus sowie verwandten Themen ... -> weiter

 
Update  
  Die stehts aktualisierten Widerstandsseiten präsentiert von popo.at

 
     
 

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INHALTSVERZEICHNIS  
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01 ai - strassensammlung; bitte um eintrag
von martin.juen (at) amnesty.at
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02 Innenministerkonferenz in Deutschland: Christen aus Irak und
Kosovo-Minderheiten schützen! von <gfbv.austria (at) chello.at>
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ANKÜNDIGUNGEN
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03 Pressemitteilung zum Waffenstillstand in Uganda
von "GfbV - Hans Bogenreiter" <hans.bogenreiter (at) gfbv.at>
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04 Argumente gegen die Marktwirtschaft
von GegenStandpunkt (at) gmx.at
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05 [Fwd: Einladung zum Film "wir leben ewig"]
von carla (at) orange.or.at
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MELDUNGEN UND MEINUNGEN
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06 LSV: Solidarität mit der ÖH!
von "Selma Schmid" <selma.schmid (at) aks.at>
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07 Rifondazione.at (siamo stati attaccati)
von "" <stefano (at) rifondazione.at>
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08 SWPAT: Polen gegen Softwarepat/ente
von "q/depesche" <depesche (at) quintessenz.org>
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09 Australien
von agm#agmarxismus.net (at) mx.inode.at
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10 Venezuela-Info.net Newsletter
von venezuela-info.net <office (at) venezuela-info.net>
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REDAKTIONELLES  
 

Diese Ausgabe hat Angela Mores widerstand at no-racism.net zusammengestellt
Für diese Ausgabe nicht aufgenommen: spam und co, 1 Beitrag nicht Widerstands relevant, 1 jpg

 
  Bei weiteren Fragen bitte zuerst unser Editorial lesen.  
     
INHALT  
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01 ai - strassensammlung; bitte um eintrag
von martin.juen (at) amnesty.at
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aktiv für die menschenrechte - einmal anders
              
** 10. - 12. Dezember 2004
** ai-Straßensammlung 04
              
Spenden Sie ein paar Stunden Ihrer Zeit und helfen Sie mit bei der Straßensammlung 2004 in Wien!
              
Wir laden Sie ein, gemeinsam mit vielen Anderen auf den Wiener Straßen und Weihnachtsmärkten sammeln zu gehen - Spaß, persönliche Erfahrung und motivierende Begegnungen sind bei diesem besonderen Erlebnis garantiert!
amnesty-Kenntnisse sind zum Sammeln nicht erforderlich.
Mindestalter: 14 Jahre.
              
Kontaktadresse zur Anmeldung oder für Fragen:
              
amnesty international Österreich
Moeringgasse 10, 1150 Wien
Tel. (01) 78008, Fax: DW 44
region.wien (at) amnesty.at
              
online-Anmeldung: www.amnesty.at/strassensammlung
deadline: 06.12.04
              
Die angemeldeten SammlerInnen bekommen nähere Infos.
              
Unterstützen ai Sie mit Ihrer Zeitspende im Kampf für die Verteidigung der Menschenrechte!
________________________________________________________________________________

rückfragen - bitte per email oder tel (siehe unten) an mich.mit herzlichen grüßen & dank im voraus,Martin Juen                
________________________________
DI Martin Juen
Team ai-Straßensammlung 2004
tel: +43/664/411 46 77
(at) : martin.juen (at) amnesty.at
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02 Innenministerkonferenz in Deutschland: Christen aus Irak und
Kosovo-Minderheiten schützen! von <gfbv.austria (at) chello.at>
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GESELLSCHAFT FÜR BEDROHTE VÖLKER
PRESSEERKLÄRUNG Göttingen/Berlin, 17.11.2004
Innenministerkonferenz: Abschiebestopp für assyro-chaldäiche Christen aus dem Irak und Bleiberecht für Kosovo-Minderheiten gefordert
Am Vortag der Innenministerkonferenz fordert die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) einen Abschiebestopp für assyro- chaldäische Christen aus den arabischen Teilen des Irak und ein Bleiberecht für die 38 500 nach Deutschland geflüchteten Aschkali, Roma und so genannte ≥Ägypter„ aus dem Kosovo. Die Menschenrechtsorganisation hatte die Innenminister rechtzeitig über die bedrohliche Situation beider Minderheiten informiert.
Verschiedene irakische und internationale Terrororganisationen versuchen zielbewusst und planmäßig, die 700 000 Angehörige zählende Volksgruppe der Assyro-Chaldäer aus dem Lande zu jagen. Systematisch werden die Kirchen - insgesamt bereits 14 - in die Luft gejagt. 200 Christen wurden bisher umgebracht, die CD`s über die Enthauptung junger Christen werden auf Märkten angeboten. Entführungen, Vergewaltigungen, Morde oder Verschwindenlassen von Assyro-Chaldäern sind an der Tagesordnung. 50 000 bis 70 000 sind bereits geflüchtet. Die Stadt Basra ist schon ≥christenrein„. Alle 4 000 Familien sollen die Stadt verlassen haben. Die Volksgruppe, die Neuaramäisch als Muttersprache spricht, gehört wie die religiöse Minderheit der Mandäer zu den eigentlichen Ureinwohnern des Irak. Die genauso massiv verfolgten Mandäer benutzen Aramäisch als Kirchensprache. Ihre vorchristliche monotheistische Religion geht auf Johannes den Täufer zurück.
Die Situation der täglich von der albanischen Mehrheit diskriminierten und verfolgten kosovarischen Restminderheit indischer Abstammung der Aschkali, der sog. Kosovo-≥Ägypter„ und der Roma hat sich weiter verschlechtert. Eine Rückkehr der 38 500 als Flüchtlinge in Deutschland lebenden Angehörigen dieser Minderheiten ist wegen Lebensgefahr völlig unmöglich. ≥Die GfbV fordert deshalb ein Bleiberecht für diejenigen, die mehr als fünf Jahre in Deutschland leben, und eine einjährige Aufenthaltsbefugnis für alle anderen„, sagt der GfbV- Generalsekretär Tilman Zülch.
Nach den Pogromen im März 2004 sind diese Volksgruppen im Kosovo auf 15 000 bis 20 000 Angehörige zusammengeschrumpft. Nur noch 10 bis 13 Prozent ihrer ursprünglichen Anzahl sind im Land geblieben. Vor allem nach der vollständigen Zerstörung des Aschkali-Stadtteils von Vushtrri/Vu?itrn haben wieder Tausende in panischer Flucht den Kosovo verlassen. Völlig verarmt, zu fast 100 % arbeitslos, inzwischen von nahezu allen humanitären Hilfswerken verlassen, medizinisch so gut wie nicht versorgt und weitgehend am Schulunterricht gehindert, gibt es keine Lebensperspektive mehr für diese Minderheit in der kosovo- albanischen Gesellschaft. Ihre Angehörigen waren bis 1999 u.a. in Industrie- und Energiekombinaten, in Bergwerken, in der Landwirtschaft und dem Kleinhandel tätig. Ihre Bewegungsfreiheit ist total eingeschränkt, die Angehörigen der Minderheiten müssen ständig mit Angriffen auf Leib und Leben rechnen, wenn sie ihre Ghettos verlassen.
Die Gfbv, im Kosovo ständig mit einem vierköpfigen Team vertreten, beklagt das totale Versagen der internationalen Truppen während der März-Pogrome gegen die Minderheiten und fordert eine schnelle Zentralisierung der Befehlskette. Außerdem kritisiert unsere Menschenrechtsorganisation die unterbliebene Hilfeleistung der internationalen Gemeinschaft, die ganze 200 der 14 000 von albanischen Extremisten zerstörten Häuser der Roma, Aschkali und ≥Ägypter„ wiederaufgebaut hat.
Für Nachfragen ist der GfbV-Generalsekretär Tilman Zülch auch erreichbar unter Tel. 0151 153 09 888. Auf der Homepage der GfbV oder zu bestellen: Paul Polansky: Kosovo: Roma und Aschkali ohne Zukunft? Ergebnisse einer Recherche vom 1. Januar bis 31. Oktober 2004.
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Gesellschaft fuer bedrohte Voelker e.V. (GfbV)
Inse Geismar, Pressereferentin
Postfach 2024, D-37010 Goettingen
Tel. +49/551/49906-25, Fax:+49/551/58028
E-Mail: presse (at) gfbv.de, Homepage:http://www.gfbv.de
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ANKÜNDIGUNGEN
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03 Pressemitteilung zum Waffenstillstand in Uganda
von "GfbV - Hans Bogenreiter" <hans.bogenreiter (at) gfbv.at>
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GESELLSCHAFT FÜR BEDROHTE VÖLKER-Ö, PRESSEERKLÄRUNG, Wien, den 17.11.2004
Uganda: Waffenstillstand im Bürgerkrieg
Appell an Außenministerin Plassnik: Helfen Sie mit, den tragischen und opferreichen Bürgerkrieg zu beenden!
Nach der Ausrufung eines einwöchigen Waffenstillstandes in Uganda - ein Schwerpunktland der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit - hat die Gesellschaft für bedrohte Völker an Außenministerin Dr. Ursula Plassnik appelliert, diese Chance für die Beendigung der Bürgerkriegstragödie zu ergreifen und sich für ein Ende des Mordens durch Kindersoldaten einzusetzen. Europa solle sofort Hilfe und Vermittlung anbieten, sagte der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius. Die ugandische Regierung hatte am Sonntag verkündet, die Waffen ruhen zu lassen, um die Bedingungen für die Aufnahme von Friedensverhandlungen mit der aufständischen Lord‚s Resistance Army (LRA) zu klären.
Europa solle sich bereit erklären, Friedensgespräche zwischen den Konfliktparteien in Uganda zu organisieren, forderte die GfbV in einem an die Außenministerin gerichteten Appell. Denn ohne Hilfe von außen drohe der kleine Funke Hoffnung auf einen Frieden zu erlöschen. Nur widerwillig habe sich die ugandische Regierung, die auf eine militärische Lösung des Konfliktes im Norden des Landes setze, zum Waffenstillstand durchgerungen. Nun müsse die knappe Zeit genutzt werden, um die ugandische Regierung zur Aufnahme von Gesprächen mit der LRA in Europa zu drängen. Die LRA habe bereits Interesse an Verhandlungen in den Niederlanden signalisiert.
Mehr als 20.000 entführte Kinder, die von der LRA als Kindersoldaten missbraucht würden, und 1,6 Millionen Binnenflüchtlinge, die vor den Kämpfen im Norden des Landes geflohen seien, warteten dringend auf ein Ende des seit 18 Jahren andauernden mörderischen Bürgerkrieges. Die Lage in den Flüchtlingslagern werde immer katastrophaler. So sei die Todesrate alarmierend hoch (mit durchschnittlich 2,8 Toten täglich pro 10.000 Lagerinsassen). Die meisten Flüchtlinge seien traumatisiert von den Menschenrechtsverletzungen, die sie miterleben mussten. Doch auch die Camps böten ihnen keinen Schutz. So beklagte die ugandische Menschenrechtskommission erst letzte Woche, Frauen würden in den Flüchtlingslagern von Regierungssoldaten vergewaltigt, die sie eigentlich beschützen sollten.
Für Nachfragen und Interviews sind der GfbV-Afrikareferent Dr. Ulrich Delius (Tel. 0049/ 160 95 67 1403) und Dr. Johann Bogenreiter, GF der GfbV-Ö (Tel. 503 13 36), erreichbar.


Gesellschaft für bedrohte Völker-Österreich
U-Viaduktgasse 53/7a
A1030 Wien
Tel. + Fax: + 43/1/503 1336
e-mail: hans.bogenreiter (at) gfbv.at
home-page: www.gfbv.at


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04 Argumente gegen die Marktwirtschaft
von GegenStandpunkt (at) gmx.at
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GegenStandpunkt-Diskussion:
ARGUMENTE GEGEN DIE MARKTWIRTSCHAFT
Mehr Staat statt/oder privat?
Ist der ≥Keynesianismus„ eine Alternative?
Montag 22.11.04 um 19:30
Neues Institutsgebäude (NIG) Hörsaal 2, Universitätsstraße 7, 1010 Wien,
Es war einmal eine Zeit, die ist noch gar nicht so lange her, da gehörten zu
den hehren Verheißungen der Marktwirtschaft auch die Titel ≥Krisenfreies
Wachstum„ und ≥Vollbeschäftigung„. Wirtschaftspolitiker und ihre
Geistesgenossen in den Universitäten verkündeten die Segnungen von
Staatsverschuldung und ≥antizyklischer Konjunkturpolitik„. Ein
amerikanischer Präsident, der gerade in Vietnam Krieg führte, reklamierte
≥Wir sind alle Keynesianer„, während sich ein österreichischer Kanzler für
seine angebliche Erfindung der ≥Austro„-Variante hiervon feiern ließ.
Das alles gilt heute weitgehend als out. Die Staatsverschuldung ist zwar
allerorten höher denn je und steigt weiter; gesprochen wird aber von
≥Nulldefizit„ und ≥Stabilitätskriterien„. Zu ≥Wachstum„ gehört nicht mehr
„störungsfrei„ oder gar ≥krisenfrei„, sondern ≥Standortkonkurrenz„, und
statt ≥Vollbeschäftigung„ heißt der Schlager ≥Flexibilität„.
Dieser rapide und recht radikale Wandel in Wort & Tat des kapitalistischen
Lebens lässt so manche Kritiker daran glauben, dass die – eigentlich gute –
Marktwirtschaft in falsche Hände geraten und pervertiert worden sei:
≥Neoliberalismus„, ≥Globalisierung„ und ≥Turbokapitalismus„ heißen hier etwa
die Stichwörter. Und dass man dazu beitragen müsse, dass ≥der Staat seine
Handlungsfreiheit zurückgewinnt„. Etwa mit dem bewährten Gegenstück zu den
Auffassungen eines F.v. Hayek oder Milton Friedman, eben John Maynard
Keynes.
Was davon zu halten ist, was es mit der ≥neoliberalen Zeitenwende„ auf sich
hat und mit den Konjunkturen akademischer Größen, dazu gibt es Argumente &
Angebote auf der Diskussionsveranstaltung
ARGUMENTE GEGEN DIE MARKTWIRTSCHAFT
Mehr Staat statt/oder privat?
Ist der ≥Keynesianismus„ eine Alternative?
Montag 22.11.2004 um 19:30
Neues Institutsgebäude (NIG) Hörsaal 2, Universitätsstraße 7, 1010 Wien
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05 [Fwd: Einladung zum Film "wir leben ewig"]
von carla (at) orange.or.at
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Liebe Frauen,
herzliche Einladung
zum Dokumentarfilm ≥wir leben ewig„
im Frauen-Café in der Langegasse 11
am Mo, 29.11. um 20 Uhr
6 Frauen erzählen von ihrer Zeit im Ghetto von Wilna.
Der Holocaust stellt eine klare Trennlinie zwischen Juden und Nichtjuden dar.
wir leben ewig zeigt die filmische Umsetzung einer Begegnung dieser beiden
Welten, die in den Konzerten der Musikgruppe gojim (Nicht-Juden) stattgefunden
hat. Über die Lieder aus dem Wilnaer Ghetto, diesmal gesungen von
ÖsterreicherInnen und Deutschen, entsteht ein Dialog über Generationen und
Kulturen hinweg. Ein Dialog von Menschen, die voneinander berührt wurden.
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Zutritt im FrauenCafe ausschließlich für FrauenLesben

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MELDUNGEN UND MEINUNGEN
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06 LSV: Solidarität mit der ÖH!
von "Selma Schmid" <selma.schmid (at) aks.at>
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Pressemeldung der LandesschülerInnenvertretung Wien
Bildung/LSV/ÖH/SchülerInnenparlament
Mittwoch, 17.11.2004
LSV: Solidarität mit der ÖH!
Utl.: Wiener SchülerInnen fordern Rücknahme des HSG
Auf dem Wiener SchülerInnenparlament der Wiener LSV
(LandesschülerInnenvertretung) haben sich die Schülerinnen und Schüler
klar gegen die von den Regierungsparteien geplante Reform des
HöchschülerInnenschaftsgesetzes ausgesprochen. ≥Wir SchülerInnen verstehen
unter Demokratie nicht, einer demokratischen Vertretung ihre Rechte
abzusprechen und zu Gunsten einer Partei umzufärben!„, so
Landesschulsprecherin Sophie Lojka.
Den Wiener SchülerInnen seien die Probleme, die mit einer indirekten Wahl
aufkommen, bekannt. ≥Die SchülerInnen Wiens fordern seit Jahren das
Wahlsystem der ÖH auch für ihre Vertretung und somit auch das Recht ihre
Vertretung selbst wählen zu können. Unser undemokratisches Wahlsystem als
Vorbild zu nehmen und der ÖH aufzwingen zu wollen ist für uns SchülerInnen
ein Schlag ins Gesicht der Demokratie!„, erklärt Lojka enttäuscht.

≥Die ÖH kann mit der Solidarität der Wiener SchülerInnen rechnen! Wir
werden sie mit allen Mitteln unterstützen, denn eine Beschneidung der
demokratischen Vertretungen ist für uns nicht akzeptabel!„, schließt
Lojka.  
<Schluss>
Rückfragehinweis: Sophie Lojka 0650/ 6809578


   
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07 Rifondazione.at (siamo stati attaccati)
von "" <stefano (at) rifondazione.at>
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Siamo stati attaccati!
Al momento i server sono fuori uso e ci vorranno giorni per poterli riattivare, nel frattempo questa homepage sostituirà quella di Rifondazione.athttp://digilander.libero.it/stefanodincecco/


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08 SWPAT: Polen gegen Softwarepat/ente
von "q/depesche" <depesche (at) quintessenz.org>
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From: "q/depesche" <depesche (at) quintessenz.org>
Subject: SWPAT: Polen gegen Softwarepat/ente
q/depesche 2004-11-17T13:29:08
SWPAT: Polen gegen Softwarepat/ente
Die polnische Regierung verweigert die Unterstützung des Ratstextes. Nach
intensiven Beratungen mit Wirtschaft, Open Source Vertretern und Patentamt
hat Polen der Rechtsbeugung durch europäisches Patentamt und den
Patentromantikern ein unmissverständliches Nein entgegengesetzt.
-.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
Die unscheinbare Pressemeldung der Polnischen Regierung, ganz unten auf:
http://www.kprm.gov.pl/441_12649.htm
birgt Sprengkraft: mit dem Nein von Polen, kommt die dünne Mehrheit im
EU-Rat für die Legalisierung der Softwarepatente des europäischen
Patentamtes ins Schwanken. Österreich war bereits bei der letzten
Abstimmung unter den Ländern, die dieser Richtlinie ihre Unterstützung
verweigert haben.
Offenbar fehlt es der, lt. EU-Kommission so "allgemein anerkannten
Rechtssprechung des europäischen Patentamtes" nun doch an Anerkennung.
Die EICTA lässt bereits, per Financial Times, um 30.000 Erfindungen
trauern, die aber anscheinend nur ihre sogenannten Eigentümer und findige
Patentamtsbeamte für solche halten können.
Mit einem Ende der Richtlinie hätten in den meisten EU Staaten
Patentansprüche auf Erfindungen wie "Webbrowser in Firmen verwenden" (von
Boeing erforscht), "symmetrische Verschlüsselung" (hat Microsoft erfunden)
oder "Webserver zum e-mails ansehen" (von Toyota erfunden) dann wohl keine
Chance mehr.
http://news.ft.com/cms/s/0babebc2-2775-11d9-a0dd-00000e2511c8,stream=FTSynd,s01=2.html
Vielleicht hat die IT-Branche ja doch noch eine Chance, so zu bleiben wie
sie ist: etwas Ausgeflippt, aber eben nicht Schwachsinnig.
- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
relayed by Bernhard Mayer
- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
quintessenz is powered by http://www.ewave.at
subscribe/unsubscribe/digest
http://www.quintessenz.at/cgi-bin/index?funktion=subscribe
comments to depesche (at) quintessenz.org

 


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09 Australien
von agm#agmarxismus.net (at) mx.inode.at
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Einleitung
Mit dem Wahlsieg vom 2. November hat sich die US-Kriegsregierung im Amt halten können. Obwohl (trotz gestiegener Wahlbeteiligung) etwa 40% der Wahlberechtigten, vor allem aus der Arbeiter/innen/klasse, nicht wählen gingen, gelang es der Bush-Cheney-Clique dennoch, erhebliche Teile der Mittelschichten und teilweise auch der Lohnabhängigen und der nationalen Minderheiten für ihren aggressiven Nationalismus und christlichen Fundamentalismus zu mobilisieren. Auch wenn die Unterschiede zwischen "Republikanern" und "Demokraten" minimal sind, bedeutet das Ergebnis dennoch eine Stärkung der gegenwärtigen Kriegstreiber/innen im Weißen Haus und die schnelle Durchsetzung besonders reaktionärer Politiken. Während der Ausgang der US-Wahlen in der deutschsprachigen linken Öffentlichkeit ziemlich breit rezipiert wird, ist die Stabilisierung des wichtigen US-Kriegsverbündeten, der konservativen Regierung in Australien, ein knappen Monat vorher kaum zur Kenntnis genommen worden. Wir haben folgende Einschätzung eines Genossen aus Sydney erhalten, die im Anhang auch einen Überblick über die australische Arbeiter/innen/bewegung gibt.W a h l e n i n A u s t r a l i e n :
K o n s e r v a t i v e b l e i b e n a n d e r M a c h t
Am 9. Oktober 2004 hat die konservative Regierung unter John Howard ihre Macht weiter ausgebaut. Durch das australische Mehrheitswahlrecht konnte sie nicht nur die Mehrheit im Repräsentantenhaus festigen, sondern auch zum ersten Mal die Mehrheit im Oberhaus, dem Senat, für sich gewinnen. Die Regierung der Liberal Party und National Party konnte zusätzliche 3,5% der Wählerstimmen gewinnen und kam auf 46,2% (nach Verteilung der Präferenzstimmen: 52,6%), während die oppositionelle Labor Party ihr schlechtestes Ergebnis seit 1931 erzielte (38,3%, nach Verteilung der Präferenzstimmen: 47,4%). Die Grünen gewannen 6,9%, das bestes Ergebnis seit ihrer Gründung. Die Socialist Alliance (die nicht landesweit kandidierte) kam auf über 14.000 Stimmen, etwas weniger als 1%.
Die Verschuldung der Haushalte als Hauptfaktor für Howards Wahlsieg
Über 90% der Australier/innen waren gegen die Beteiligung des Landes am Irakfeldzug der US, mehr als 750.000 demonstrierten im Februar 2003 gegen den Krieg, die große Mehrheit wendet sich gegen eine weitere Deregulierung im Gesundheitssystem und nur 19% der Bevölkerung unterstützen eine Vollprivatisierung des halbstaatlichen Telekomunternehmens Telstra. Alles Positionen, die der Politik der konservativen Regierung diametral entgegengesetzt sind. Warum hat Howard trotzdem gewonnen? Ein wichtiger Faktor war die Angstkampagne der Regierung vor höheren Zinsen. Die Haushaltsverschuldung der Australier/innen hat über die letzten Jahre einen neuen Rekord erreicht auch und insbesondere im Vergleich zu anderen Ländern. Grund dafür waren die rapide ansteigenden Hauspreise, die immer mehr Familien zwangen, höhere Kredite für den Hauskauf aufzunehmen. Von 1997 bis 2002 stieg die Haushaltsverschuldung durchschnittlich 15,4% pro Jahr, 2003 sogar um mehr als 20%. Die Bedrohung durch höherer Zinsen kann man am Verhältnis der Gesamtverschuldung zum Gesamteinkommen der Haushalte ersehen: 1993 war die Gesamtverschuldung bloß 56% des Gesamteinkommens (wie etwa in anderen Ländern), während sie sich 2004 auf mehr als 125% verdoppelte. Kreditnehmer/innen können in Australien bis zu 100% Kredit für den Kauf eines Hauses / einer Wohnung aufnehmen. Hinzu kommt, dass es anders als in Österreich kaum Höchstzinsen auf Wohnungskredite gibt, jeder Anstieg der Zinsen wird daher sofort dem Kreditnehmer/innen angelastet. Die Immobilienpreise haben sich seit 1996 ebenso mehr als verdoppelt (in Städten wie Sydney verdreifacht). Ein Haus kostete 1996 etwa das Sechsfache eines durchschnittlichen Jahreseinkommens, während es heute das Neunfache kostet. Dies resultiert auch in Illusion des Wohlstands für Hausbesitzer/innen, die oft einen neuen Kredit auf das teurer gewordene Haus aufnehmen, um sich Konsumausgaben, etwa ein neues Auto, leisten zu können. Viele bürgerliche Ökonom/inn/en sprechen von den massiv angestiegenen Hauspreisen in Australien (und Britannien) als der mother of all bubbles(Mutter aller Spekulationsblasen). Wenn die Zinsen, die nach 1998 massiv gesenkt wurden, wieder ansteigen, könnten die Hauspreise rasch wieder fallen und die Zinsbelastung der Haushalte stark zunehmen (was wiederum in weniger Konsumausgaben resultiert und in einer tiefe Rezession enden kann). Die Hauspreise reflektieren auch nicht Produktivitätsgewinne der australischen Ökonomie, sondern bloß eine Umverteilung von Reichtum von jenen, die keine Immobilien besitzen zu Immobilienbesitzer/inne/n. Howards Angstkampagne, eine Laborregierung würde höhere Zinsen bedeuten, hat den gewünschten Effekt gehabt und war Thema Nummer 1 im Wahlkampf. Labor hat daher insbesondere in den Regionen Wähler/innen/stimmen verloren, wo die Hypothekenbelastung am höchsten ist. Die bestehende ökonomische Unsicherheit, insbesondere die Angst das Eigenheim zu verlieren, wurde natürlich auch von den bürgerlichen Medien weiter geschürt. Einerseits vermittelte sie den Wähler/inne/n die Regierungspropaganda, dass es den Australier/inne/n noch nie besser ging, andererseits warnten sie davor, dass dies alles in gefährdet wäre, sollte Labor an die Macht kommen. Rupert Murdochs Newscorp hat etwa 50% Marktanteil am australischen Zeitungsmarkt und die wichtigsten drei Fernsehsender stehen alle im Besitz von rechten Medienmagnaten. Die oppositionelle Labor Party stellte sich jedoch nicht als Alternative zu Howard dar, sondern bloß als dessen Fortsetzung.
Labor Party Die Konservativen mit dem Arbeiterantlitz
Die Labor Party Australiens war schon seit jeher eine der konservativsten sozialdemokratischen Parteien der Welt und hat schon die neoliberalen Konterreformen der 80er und 90er Jahren durchgesetzt was letztlich auch in ihrer Abwahl 1996 resultierte. Der neue Parteivorsitzende Mark Latham unterstrich in seiner Rede auf der Parteikonferenz, dass nur Labor, nicht Howards konservative Regierung, die nächste Phase der Wirtschaftsreformendurchsetzten könne, die von den Laborregierungen von 1983 bis 1996 begonnen wurden. Labor hat die moderne australische Wirtschaft durchgesetzt. Wettbewerb und Produktivität sind Labor Worte. Sie gehören nicht den Konservativen, sondern uns.Während seine beiden Vorgänger, Simon Crean und Kim Beazley, sich von den unpopulären Laborregierungen der 80er und 90er Jahre (ohne) Erfolg distanzierten, spricht sich Latham offen für weitere prokapitalistische Reformen aus. Er fordert weitere Deregulierung von Wirtschaftszweigen, weitere Privatisierung von Teilen der Gesundheitsvorsorgung, niedrigere Einkommensteuern für Reiche und Sozialkürzungen für die Armen und kritisiert die Howardregierung, dass diese nicht konsequent genug dieses Programm zu verfolgt. Unterschiede zu Howard gibt es in der Außenpolitik, wo Latham für eine von den USA unabhängigere Linie eintritt (unter anderem forderte er verhalten den Rückzug der australischen Truppen im Irak). Dies ist auch im Interesse eines großen Teils der herrschende Klasse, die befürchtet, dass Howards uneingeschränkte Unterstützung von Bush gegen ihre langfristigen strategischen und kommerziellen Interessen in Asien ist. Trotzdem ist Latham weiterhin für eine enge Partnerschaftmit den USA und hat gleich nach seiner Wahl zum Parteivorsitzenden dem US-Botschafter einen Besuch abgestattet. Im Wahlkampf wie auch in der politischen Realität unterschied sich demnach die Labor Party kaum von den Konservativen und beide vertraten in essentiellen Punkten dasselbe Programm. Die Labor Party konnte (und wollte) den Australier/inne/n keine Alternative zu Howard anbieten. Nach der Wahlniederlage hat Latham sogar angekündigt, die Labor Party noch weiter zu reformieren und die wenigen fortschrittlichen Programmpunkte zu entfernen. Auch die Forderung nach dem Truppenabzug aus dem Irak wurde fallengelassen.
Howards Reformagenda
Ausgestattet mit einer Mehrheit im Repräsentantenhaus und Senat plant Howard die Implementierung einer großen Zahl neoliberaler Maßnahmen. Australien ist mit der Privatisierung des Pensionssystem, Deregulierung des Gesundheitswesens und der weitgehenden Privatisierung fast aller staatlichen Unternehmen und Infrastruktur jedoch schon viel weiter als die meisten europäischen Staaten. Die bereits angekündigten Maßnahmen umfassen unter anderem > Vollprivatisierung des staatlichen Telekomunternehmens Telstra: der Staat hält immer noch einen 51% Anteil an diesem börsennotierten Unternehmen. Der angekündigte Verkauf über die Börse wird der größte Börsengang in der Geschichte Australiens die beteiligten Investbanken erwarten über US$100 Millionen Honorar. > Deregulation der Medien: Medienunternehmen sollen künftig weitgehend unbeschränkt sowohl Radio, TV als auch Zeitungen besitzen dürfen, auch sollen ausländische Konzerne künftig verstärkt in Australien aktiv werden dürfen. Dies erlaubt insbesondere Rupert Murdochs News Corp nicht nur den australischen Zeitungsmarkt zu kontrollieren, sondern auch Fernsehsender seinem Konzern hinzuzufügen. News Corp hat übrigens seit kurzem sein Hauptquartier in die USA verlegt die Medieninitiave Howards kommt daher sehr gelegen. Aktien börsennotierter Medienunternehmen haben seit Howards Wahlsieg über 30% hinzugewonnen. > Weitere Deregulierung und Privatisierung im Gesundheitsbereich: wesentliche Bereiche des vormals staatlichen Gesundheitssystems sind schon privatisiert, die börsennotierten Gesundheitskonzerne (Radiologie und Pathologiekliniken, Spitäler, etc.) sind wichtige Bestandteile des australischen Kapitalmarktes ihnen sollen weitere profitable Teile des Staats zugeschanzt werden. Selbstbehalte und private Gesundheitsversicherungen sollen weiter and an Bedeutung gewinnen. Aktien börsennotierter Pharmaunternehmen haben seit Howards Wahlsieg über 20% hinzugewonnen. > Verlängerung der Lebensarbeitszeit: Steuerbegünstigte Auszahlung der einbezahlten Pensionen soll erst mit 67 oder 70 möglich sein. > Weitere Beschneidung der Gewerkschaftsrechte: geplant ist unter anderem, dass Arbeitnehmer (kleinere) Unternehmen wegen unfairerKündigung nicht mehr belangen können, Schutz für Streikbrecher und Zeitarbeiter, Verbot von Solidaritätsstreiks sowie Streiks während eines gültigen Betriebsübereinkommens (oft 2 bis 4 Jahre) und grundsätzliche Einschränkung branchenweiter Tarifverträge. Eine Perspektive gegen diese bevorstehenden Angriffe kann sicherlich nicht die Labour Party geben, sondern nur ein konsequenter Klassenkampf, der mit Standort- und Systemlogik bricht. Auch wenn die antikapitalistische Linke in Australien schwach ist, so bietet die Klassenkampfgeschichte des "fünften Kontinents" doch auch Ansatzpunkte für eine radikalere Politik.D a s a n d e r e A u s t r a l i e n Ein geschichtlicher und politischer Abriss
Zauberhafte Wüstenlandschaften, Badestrände, Tauchparadiese und die unvermeidlichen Känguruhs und Koalas. In Österreich wird der rote Kontinent hauptsächlich als Touristendestination angesehen. Australien ist jedoch mehr als das: ein seit jeher treuer Vasall des britischen und amerikanischen Imperialismus, neoliberaler Vorreiter mit zunehmenden sozialen Spannungen und ein Land, in dem Aborigines seit mehr als 200 Jahren diskriminiert werden.
Pioniereund Aborigines
Australien wurde als Strafkolonie Großbritanniens gegründet. Die erste Kolonialsiedlung entstand 1788 im heutigen Sydney und bis ins späte 19. Jahrhundert wurden Sträflinge, meist Kleinkriminelle, aber auch irische Freiheitskämpfer und englische Revolutionäre nach down underverschifft. Dazu gesellten sich freie Kolonialist/inn/en, die sich ein besseres Leben erhofften oder auch nur von den billigen gefangenen Arbeitskräften profitieren wollten. Es waren letztlich jedoch die Sträflinge, die Australien urbar machten, Strassen bauten und sogar die erste Zeitung publizierten. Die Aborigines, die Ureinwohner Australiens, wurden von Beginn an mit aller Härte verfolgt. Dies hatte weniger mit einer gezielter Ausrottungspolitik zu tun, als mit der Schwierigkeit, die Aborigines zu versklaven und nutzbar zu machen. Hinzu kam, dass diese keinen Eigentumsbegriff kannten und sich daher auch manchmal am Vieh der Kolonialisten bedienten. Durch Seuchen, Zwangsheiraten, aber auch gezielte Massaker wurde sukzessive die Zahl der Eingeborenenvon 500.000 auf etwa 100.000 heute reduziert. Wahl- und Bürgerrechte wurden ihnen überhaupt erst 1967 zuerkannt. Trotz einiger positiver Reformen in den letzten Jahrzehnten, setzt sich die Diskriminierung bis heute fort: die Lebenserwartung ist 20 Jahre niedriger, fast die Hälfte ist arbeitslos und 19% der Gefängnisinsassen sind Aborigines (obwohl sie weniger als 1% der Bevölkerung ausmachen).
Gewerkschaften und Labor Party
Um 1850 bildeten sich die ersten Gewerkschaften, und die Bauarbeiter erkämpfen den Achtstundentag eine weltweite Premiere. Der Eureka Stockade Aufstand 1854 ist der Beginn der Demokratisierung Australiens und führt zum Männerwahlrecht, wenn auch mit Gewichtung nach Steuerklasse. In den nächsten Jahrzehnten gewinnen die Arbeiterverbände massiv an Stärke und um 1890 erschüttern Streikwellen das ganze Land. Die Arbeiter/innen fordern gewerkschaftliche Organisierungsfreiheit und den Achtstundentag: Eight hours work, eight hours play, eight hours rest and eight bob a day. (bob = shilling) Die Streikbewegung wird zwar von Armee und Polizei zerschlagen, viele der Forderungen werden jedoch später erfüllt. Die Gewerkschaften antworten mit der Gründung der Labor Party (ALP). Im bürgerlichen Spektrum gab es damals wie heute die Liberals (Konservative) und Nationals (Konservative, stark in ländlichen Gegenden). Anders als in den meisten anderen Ländern bleibt die Labor Party jedoch sehr handzahm und beschränkt sich auf Reformen, die im australischen Kapitalismus möglich sind (,) ohne das System in Frage zu stellen. So schrieb Lenin über die Labor Party: Was ist das für ein originelles kapitalistisches Land, wo die Arbeiter das Oberhaus beherrschen und vor kurzer Zeit auch das Unterhaus beherrscht haben, ohne dass dadurch das kapitalistische System in irgendeiner Weise gefährdet war. Die Labor Party ist in Wirklichkeit eine liberal-bürgerliche Partei, während die sogenannten australischen Liberalen Konservative sind. ... Die Arbeiterpartei in Australien hat das durchgeführt, was in anderen Ländern die Liberalen durchführten: einen gemeinsamen Zolltarif für das ganze Land, ein gemeinsames Schulgesetz, eine gemeinsame Grundsteuer und eine gemeinsame Fabriksgesetzgebung.
1901 1940: Von der Staatsgründung zum Zweiten Weltkrieg
1901 wurde Australien als eigener Staat gegründet, die englische Queen blieb jedoch bis zum heutigen Tag Staatsoberhaupt mit einem Gouverneur in Australien. 1914 trat Australien an der Seite Englands am 1. Weltkrieg ein. Die Zwangseinberufung von Soldaten wurde zweimal bei Volksabstimmungen abgelehnt. Die australischen Soldaten wurden vom englischen Imperialismus als Kanonenfutter benutzt und überproportional viele kommen um. Trotzdem wurde Australien auch weiterhin an der Seite Englands (2. Weltkrieg) und später der USA (Vietnam, 1. und 2. Golfkrieg) in die Schlacht ziehen. Während des 1. Weltkriegs kam es zu zahlreichen wilden Streiks, 1917 sogar zu einem Generalstreik. Der Widerstand wird während des Krieges von der anarchosyndikalistischen I.W.W. (Industrial Workers of the World) getragen, die jedoch in den 1920ern in die Bedeutungslosigkeit versinkt. Die 1920 gegründete Kommunistische Partei, wie die meisten Schwesterparteien zu Beginn der 30er Jahre stalinisiert, gewann zwar einigen Einfluss in den Gewerkschaften, schaffte es jedoch nie zu einer Massenpartei. Sie löste sich nach Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 auf. Der 18-monatige Generalstreik in den Jahren 1919-1920 in Broken Hill, dem Zentrum des australischen Bergbaus, führte zu weitgehenden Arbeiterselbstverwaltung der Stadt und der 35-Stundenwoche (!). Die 1920er Jahre waren gekennzeichnet von einem wirtschaftlichen Aufschwung und einer einhergehenden Abflachung der Arbeitskämpfe. Mit dem Beginn der Weltwirtschaftskrise 1929 kennzeichnen jedoch spontane Revolten und Streiks die Situation des Land. 1934 wurden die Löhne zwischen 10% und 30% gekürzt, doch die Arbeiter wurden im Stich gelassen - die Gewerkschaftsführung fügte sich einem vom Gericht ausgesprochenen Streikverbot. Jack Lang, der Ministerpräsident des Staates New South Wales, wollte 1940 Schlüsselindustrien verstaatlichen und weigerte sich den Schuldendienst an englische Gläubiger zu leisten. Er wurde von der Bundesregierung jedoch seines Amtes enthoben Australien darf seine guten Beziehungen mit England nicht aufs Spiel setzen, schon gar nicht in Kriegszeiten.
Von der Sozialpartnerschaft zur Offensive des Kapitals
In den drei Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg haben Konservative wie Labor eine sozialpartnerschaftliche Linie verfolgt, um spontane Revolten wie in der Vergangenheit zu vermeiden. Vollbeschäftigung, steigende Löhne und Lebensstandards, soziale Sicherheit und ein Wohlfahrtsstaat wurden erreicht. Nach politischen und sozialen Unruhen in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren sowie der Rezession von 1973 bis 1975 wurde für das Kapital eine Wende notwendig. Die 1972 gewählte Labor-Regierung stand dem im Weg. Neben einigen sozialen Reformen zog sie die australischen Truppen aus Vietnam ab und begann die US Militär- und Spionagebasen im Outback in Frage zu stellen. 1975 setzt der Gouverneur der Queen Premierminister Whitlam ab. Neben dem Druck der USA war auch die wohlwollende Unterstützung der australischen Kapitalisten ein maßgeblicher Faktor für diesen einzigartigen Schritt. Nach diesem außerparlamentarischen Coup und einer Hetzkampagne gegen Whitlam in der Presse gewinnen die Konservativen die Wahlen. Die auf Whitlam folgende konservative Regierung konnte nur äußerst zaghaft die sozialen Errungenschaften abbauen. Einerseits waren die Gewerkschaften zu stark, andererseits waren die Konservativen durch ihre Beteiligung am Sturz Whitlams selbst diskreditiert. 1983 kam mit Hilfe von mächtigen Teilen des Establishments eine Labor-Regierung unter Bob Hawke an die Macht und begann die bis heute anhaltende neoliberale Offensive gegen die Arbeitnehmer. Mit dem Argument der Sicherstellung der australischen Wettbewerbsfähigkeit restrukturierten Hawke und sein Finanzminister Paul Keating die australische Wirtschaft und deregulierten die Finanzmärkte. Zentral war jedoch das Übereinkommen mit den Gewerkschaften, Arbeitskämpfe und Lohnzuwächse zu vereiteln. Dadurch konnten die Unternehmer erfolgreich die Reallöhne kürzen, die effektive Arbeitszeit erhöhen sowie fundamental das Kräfteverhältnis im Betrieb zu ihren Gunsten ändern. Während die große Mehrzahl der Arbeiter dadurch schlechter gestellt wurde, stieg die Profitrate der australischen Unternehmen massiv an. 1988 erreichte die Feindseligkeit gegen Labors unternehmerfreundliches Programm einen Höhepunkt und zahlreiche Gewerkschaften diskutierten, mit der Labor Party endgültig zu brechen. Bei den Wahlen 1990 erreichte Labor das schlechteste Ergebnis seit 1910 und konnte nur durch Vorzugsstimmen von kleineren Parteien an der Macht bleiben. Die Antwort auf die Rezession 1991 und der wachsenden Krise der australischen Wirtschaft waren weitere Attacken auf den Lebensstandard des Großteil der Bevölkerung. Diese Aufgabe fiel Keating zu, der vom Finanzminister zum Premierminister aufstieg. Insbesondere eine weitere Senkung der Reallöhne sollte erreicht werden. Die massive Förderung von billigen flexiblenJobs und Leiharbeitsunternehmen zwang die wachsende Zahl von Arbeitslosen in unsichere Teilzeitjobs. Die wachsende Internationalisierung der australischen Wirtschaft verlangte auch eine Änderung der nationalen Ausrichtung. Während früher die australischen Unternehmen sich hauptsächlich an Europa und den USA orientierten, war jetzt Asien der Fokus. Dies verlangte auch eine Änderung der weißenAustralienpolitik, Keating setzte sich für die Integration mit Asien, Multikultur, eine Versöhnung mit den Aborigines sowie eine australische Republik ein. Dies alles sollte Australien in der asiatischen Region strategisch optimaler positionieren. Durch die fortgesetzte neoliberale Politik verlor Keating jedoch immer mehr die Unterstützung der arbeitenden Bevölkerung. Die Wahlen 1996 endete für Labor in einer Rekordniederlage und die konservative Howard-Regierung kam an die Macht. Howard hat die wirtschaftspolitische Linie seiner Vorgänger übernommen und das Tempo weiter beschleunigt. Innenpolitisch wurde die Diskriminierung gegen Flüchtlinge verschärft, außenpolitisch wurde verstärkt eine enge Koalition mit den USA gesucht, was sich an der australischen Teilnahme am Afghanistankrieg und am Irakfeldzug manifestierte.
Australien heute - Umverteilung von Arm nach Reich
Während die ungleiche Verteilung von Einkommen in Australien zwischen 1915 und 1969 stetig abgenommen hat und bis 1981 relativ konstant blieb, nahm sie in den 90er Jahren trotz eines Wirtschaftswachstums von 3 bis 4% pro Jahr dramatisch zu. Oberflächlich betrachtet scheint diese soziale Krise nicht auf, da das durchschnittliche Haushaltseinkommen in den 90er Jahren anstieg, für die unteren 50% der australischen Haushalte fiel der das wöchentliche Einkommen jedoch. Ende der 90er Jahre verdienten die oberen 20% der Haushalte fast 50% des gesamten Einkommens, also genauso viel wie die unteren 80% der Bevölkerung. Die Einkommensstatistik verzerrt jedoch das Bild, wenn Untersuchungen über das Vermögen außer Acht gelassen werden. Zwischen 1993 und 2004 stieg der australische Aktienindex um mehr als 150%. Dies kam hauptsächlich den Superreichen zugute. Im Jahr 2000 besaßen die reichsten 200 Familien ein Vermögen von durchschnittlich A$300 Millionen, und es gab 11 Milliardäre, 8 mehr als 1995. Die reichsten 1% besitzen mehr als die Hälfte der Aktien und die reichsten 10% mehr als 85%. Die unteren 50% der Haushalte der Australier besitzen jeweils weniger als A$ 1.000 an Aktien und Vermögen, während die unteren 10% ein negatives (!) Nettovermögen besitzen (durchschnittliche Schulden von A$ 1.000). Dieser Umverteilung von unten nach oben wurde politisch nachgeholfen. Die Labor-Regierungen seit den 80er Jahren reduzierten die höchste Einkommenssteuerstufe von 60% auf 47% und die Unternehmenssteuern von 47% auf 36%, was den Reichtum der Top 200 Haushalte zwischen 1986 und 1996 von A$7.3 Milliarden auf A$37.3 Milliarden steigerte. Die Hälfte der Steuerkürzungen der konservativen Howard-Regierung haben die oberen 20% eingestreicht. Wahrend der letzten drei Jahrzehnte hat sich der Anteil der Familien, die in Armut leben müssen, mehr als verdoppelt. Eine vor kurzem publizierte Studie besagt, dass 2,5 Millionen Menschen (einschließlich 732.000 Kinder), d.h. 13% der Bevölkerung, nicht die wesentlichsten Lebensbedürfnisse decken können. Im Jahr 1970 waren weniger als 3% der Haushalte von der Sozialhilfe abhängig, während 1999 mehr als 15% Sozialhilfe bezogen. Bis Mitte der 70er Jahr war Armut auf Alte, Behinderte und Kranke beschränkt. Heute sind die Armen Arbeitslose und Lohnabhängige. Das wirkliche Niveau der Arbeitslosigkeit (offiziell 5,7%) wird von der Regierung verschleiert. Nach der offiziellen Statistik ist jeder, der eine Stunde in der Woche arbeitet, nicht arbeitslos. Das Magazin National Economics hat berechnet, dass die reale Arbeitslosenrate mindestens 10% beträgt. Für Jugendliche ist es noch dramatischer: die Arbeitslosenrate von 16 bis 19-jährigen liegt mehr als dreimal über dem nationalen Durchschnitt. Aborigines haben sogar eine offizielle Arbeitslosenrate von mehr als 26%, die inoffizielle liegt sogar bei 40%.
Working Poor
Eine Charakteristik der letzten beiden Jahrzehnte war insbesondere die Zunahme der working poor. Der Anteil der Arbeitenden, die in Armut leben, hat zwischen 1973 und 1996 um mehr als 65% zugenommen. Vollzeitjobs wurden seit den 80er Jahren zunehmend durch schlechtbezahlte Teilzeitjobs ersetzt. Während 1980 bloß15% der Arbeitenden in Teilzeitjobs arbeiteten, stieg dieser Anteil auf 29% im Jahr 2000, der zweithöchste Anteil der Welt. Die große Mehrheit der neugeschaffenen Jobs findet sich daher genau im Teilzeitbereich und Teilzeitarbeiter/innen verdienen bloß 23.5% des durchschnittlichen Gehalts eines Vollzeitangestellten. Da es unmöglich ist, nurmit einen Job durchzukommen, sind viele Arbeiter gezwungen zwei oder mehr Jobs anzunehmen. Durch die Flexibilisierungder Arbeit steigt die Jobunsicherheit und der Arbeitsstress unaufhörlich an, was zwangsläufig zu Familienkrisen führt. Für jene, die noch Vollzeitjobs haben, intensiviert sich der Grad der Ausbeutung dramatisch. Australien ist eines der wenigen Länder der Welt, in dem sich die durchschnittliche Arbeitswoche seit den 1980ern verlängert hat, durchschnittlich 3,7 Stunden pro Woche. Seit den 80er Jahren hat die Anzahl der Menschen, die mehr als 45 Stunden die Woche arbeiten, um 76% zugenommen. Mehr als 2,5 Millionen Menschen sind gezwungen länger zu arbeiten, viele davon Lastwagenfahrer, Bergbau- und Fabriksarbeiter/innen, was zu einem Anstieg von Arbeitsunfällen und Verletzungen führt. Hinzu kommt, dass viele der Überstunden nicht bezahlt werden.
Soziale Krise? Law and Order!
Der Anstieg der Hauspreise hat es vielen Lohnabhängigen unmöglich gemacht, sich in einer Lage, die eine gute Infrastruktur aufweist, (d.h. gute öffentliche Verkehrsanschlüsse, Unterhaltung, Restaurants, etc.) anzusiedeln. Dies führt immer stärker zur Ghettobildung, zu verarmten Gürteln außerhalb der Innenstädte. Die Verarmung und unsichere Existenz von Millionen Menschen hat zwangsläufig zu Problemen geführt: Depressionen, Alkohol und Drogenmissbrauch, Kleinkriminalität und Selbstmorde. Die Schuld für diese Probleme wird jedoch nicht den sozialen Prozessen gegeben also den neoliberalen Reformenund der Auflösung von sicheren und gutbezahlten Jobs , sondern den Opfern selbst. Law and Orderist das Motto sowohl der Konservativen und Labor, und die Zahl der Polizist/inn/en und privaten Sicherheitsbeamt/inn/en nimmt stetig zu. Seit 1950 hat sich die Zahl der Gefangenen mehr als verdoppelt (von 52 pro 100.000 Menschen auf fast 110 heute). Mehr als 80% der Gefangenen sind wegen Drogenvergehen verurteilt. Aborigines, die am meisten unterdrückten Menschen Australiens, werden fünfzehnmal eher eingesperrt als andere Australier/innen.
Pensionssystem
Das australische Superannuation-Pensionssystem wird von vielen neoliberalen europäischen Pensionsexperten als beispielgebend herangezogen. Es basiert auf verpflichtender Individualvorsorge ohne Umverteilung und Generationsvertrag. Alle arbeitenden Australier/innen müssen mindestens 9% ihres Bruttoeinkommens in einen Investmentfonds veranlagen. Die Art der Veranlagung bleibt einem selbst überlassen (Aktien, Anleihen, etc.). Die Fonds, zumeist von Banken oder Versicherungen, verlangen jedoch mindestens 1,5-3% der Gesamtveranlagung als erfolgsunabhängige Gebühr (zum Vergleich: die österreichischen Sozialversicherungen beanspruchen weniger als 0,1%). Die endgültige Pensionsauszahlung hängt unmittelbar von Erfolg des entsprechenden Fonds ab, d.h. Volatilität von Aktienmärkten, Währungen und der jeweiligen Anlagestrategie. Erst wenn alle Reserven (und oft selbst das Eigenheim) aufgebraucht wurden, tritt eine minimale staatliche Grundversorgung in Kraft.
Widerstand
Der Widerstand gegen diese Politik hat sich in den letzten Jahren immer weiter ausgebreitet, was sich nicht im Wahlergebnis manifestiert hat. Es gibt von Tausenden Australier/inne/n unterstützte Kampagnen gegen die menschenverachtende Politik gegen Flüchtlinge, die in Australien ab der Ankunft sofort und oft jahrelang in Lager eingesperrt werden meist abseits in der australischen Wüste gelegen. Mit Befreiungsaktionen, Hungerstreiks, Demonstrationen, etc. wird Druck auf die Regierung ausgeübt. 90% der Australier/innen waren gegen die Teilnahme des Landes am US-Feldzug gegen den Irak. Mehr als 500,000 demonstrierten in Sydney und 250,000 in Melbourne jeweils die größten Demonstrationen nach 1945. Zu Kriegsbeginn kam es auch zu spontanen Arbeitsniederlegungen in zahlreichen Betrieben. Einhergehend mit diesem außerparlamentarischen Widerstand sind immer mehr Menschen desillusioniert von der herrschenden Politik. Die Labor Party hat sich über die letzten Jahrzehnte zu einem bürokratischen Rumpf reduziert, dominiert von rivalisierenden Abgeordnetenfraktionen, Gewerkschaftsbürokrat/inn/en und Karrierist/inn/en, die um Regierungsposten rittern und deren Politik sich kaum von den Konservativen unterscheidet. Bei Wahlen haben die Grünen zwar stark zugelegt, haben jedoch kaum eine Aktivistenbasis oder Gewerkschaftsverankerung. Ihr politisches Programm ist zwar fortschrittlicher als das ihrer Schwesterparteien in Europa, was sich jedoch sehr schnell ändern kann (siehe Deutschland oder Österreich), insbesondere wenn sie beginnen, sich an der Regierung zu beteiligen. Das kapitalistische System wird sowieso nicht in Frage gestellt.
Socialist Alliance
Der relevanteste linksradikale Pol ist zur Zeit die Socialist Alliance, ein Bündnis, an dem sich die meisten der sozialistischen, antikapitalistischen und radikalen Gruppen beteiligen. Die Socialist Alliance wurde 2001 in Melbourne gegründet. Führend in der Socialist Alliance ist die Democratic Socialist Party, die etwas mehr als die Hälfte der Aktiven stellt. Neben den Mitgliedern der beteiligten Gruppen haben sich bis heute auch etwa 400 unabhängigeSozialisten angeschlossen. Ein Grossteil des Widerstands wird von der Socialist Alliance initiiert, so z.B. die ersten Antikriegsdemonstrationen und ein großer Teil der Flüchtlingskampagnen. Mit insgesamt etwa 1.000 Mitgliedern ist die Socialist Alliance immer noch relativ klein. Bei Wahlen in New South Wales letztes Jahr gewann sie aber in mehreren Bezirken mehr als 5% der Stimmen und bei den nationalen Wahlen über 14.000 Stimmen (etwa 0,6% der Stimmen). Weiters hat sie eine relativ starke gewerkschaftliche Verankerung, etwa in der Hafenarbeiter- und Lehrer/innen/gewerkschaft. Auch die Führung der kämpferischen Workers First Gruppe gehören der Socialist Alliance an. Die Socialist Alliance (gemeinsam mit der DSP) publiziert auch die sozialistische Wochenzeitung Green Left Weekly, die verbundene Webseite (www.greenleft.org.au) ist die meistbesuchteste politische Webseite Australiens. Obwohl die Socialist Alliance die profilierteste sozialistische Gruppe in Australien darstellt, so darf nicht übersehen werden, dass die DSP eine wichtige Stellung einnimmt und wesentliche organisatorische und politische Entscheidungen der Socialist Alliance von der DSP vorgegeben werden. Kleinere Bündnispartner innerhalb der Socialist Alliance haben schon mehrmals das dominierende (manchmal ans undemokratisch grenzende) Verhalten der DSP Mitgliedern bei wichtigen Abstimmungen kritisiert. Die DSP trennte sich 1985 vom Vereinigten Sekretariat der 4. Internationale (und der amerikanischen Socialist Workers Party) nach einer langen internen Debatte zur trotzkistischen Theorie, insbesondere der permanenten Revolution. Die Kritik an der Theorie der permanenten Revolution resultierte (und resultiert) in oft unreflektierten Sympathien mit antiimperialistischen Befreiungsbewegungen, so z.B. in Kuba, Venezuela (Chavez) und East Timor (Gusmao). Die DSP agiert auch oft sehr opportunistisch hinsichtlich der australischen Grünen, die zwar fortschrittlicher sind als die europäischen Schwesterparteien, aber keinerlei systemüberwindenden Anspruch erheben. Trotz aller Kritik sei angemerkt, dass die DSP und die Socialist Alliance insgesamt ein sehr wichtiger Teil des Widerstands gegen die herrschenden Verhältnisse in Australien darstellt.
Eddie ProprentnerWeitere AGM-Texte: www.agmarxismus.net

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Veranstaltungsreihe in der VHS Favoriten
Im Brennpunkt: VENEZUELA
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Das politische Erwachen der Indianervölker im bolivarischen Venezuela - Beispiel für Lateinamerika
Vortragender: Prof. Rene Kuppe
Dokumentarfilmausschnitte, Vorträge, Info-Tisch, Kulturprogramm.
Anmeldung bei der http://www.vhs.at/Kurssuche.do?mID=2020&nb=7&sB=send&term=venezuela&x=32&y=4 VHS Favoriten (1100 Wien, Arthaberplatz 18) erwünscht, vor Ort möglich.
Pro Abend: 2,-- Euro, 10,-- Euro für alle sechs Abende
Eine Kooperation zwischen der Volkshochschule Favoriten und dem Bolivarischen Zirkel Wien
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Die Verfassung »befolgen« oder »angreifen«? Lebensmittelkäufer oder Anti-Chavez-Demonstranten?
Manipulationen und Fälschungen der venezolanischen Massenmedien
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Nuestra Revolución [spanisch]
Para muchos la Revolución comenzó mucho antes incluso de que existiera partido comunista
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Im Aufbruch
Venezuelas Frauen kämpfen für ihre Rechte und spielen zum ersten Mal eine wichtige Rolle – innerhalb einer Regierung, die als politische und soziale Revolution bezeichnet wird.
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-------------------------------------------------------------------------------------------Dario Azzellini, Caracas

Forcierte Revolution

Venezuela im Umbruch: Präsident Chávez konkretisierte Maßnahmen zur Vertiefung des bolivarianischen Prozesses. Notizen von der jW-Leserreise
http://www.jungewelt.de/2004/11-17/010.php-------------------------------------------------------------------------------------------

Unterstützung aus »positiver Mittelklasse«

Venezuela im Umbruch: In den Armensiedlungen der Hauptstadt brachte erst die Bolivarianische Revolution den Ausgeschlossenen ihre Rechte. Notizen von der jW-Leserreise, von Harald Neuber, Caracashttp://www.jungewelt.de/2004/11-13/011.php-------------------------------------------------------------------------------------------Agrarwirtschaft in LateinamerikaKubas Landwirtschaft auf neuen Wegen - Erste Erfolge der Agrarreform
Von Monika Lüpschen
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