meanwhile at the border

 


MedienUnabhängigerNachrichtenDienst - MUNDMedienUnabhängigerNachrichtenDienst - MUND

Freitag, 14. November 2003

Abo  
  Wenn Ihr den MUND täglich per Email erhalten wollt, könnt Ihr diesen via Web-Formular selber abonnieren oder einfach ein Email schicken.  
Termine  
 
<< November 2003 >>
Sa So Mo Di Mi Do Fr
01 02 03 04 05 06 07
08 09 10 11 12 13 14
15 16 17 18 19 20 21
22 23 24 25 26 27 28
29 30 31
 
Beiträge  
  Schickt uns bitte eure Nachrichten, Meldungen und Ideen per Email an: widerstand at no-racism.net
Oder via Webformular anonym an die gleiche Adresse: no-id.com
 
Archiv  
  Hier findet ihr das MUND-Archiv aller Aussendungen seit dem Februar 2000.  
Editorial  
 

Ziel des widerst at nd-MUND (MedienUnabhängiger NachrichtenDienst) ist die möglichst rasche Information über gesellschaftspolitisch relevante Termine, Hinweise und Diskussionsbeiträge zu Widerstand und Antirassismus sowie verwandten Themen ... -> weiter

 
Update  
  Die stehts aktualisierten Widerstandsseiten präsentiert von popo.at

 
     
 

powered by strg.at

 
 
   
INHALTSVERZEICHNIS  
  ><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
STREIK
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
================================================
01 Termine zum ÖBB-Streik
From: akin.buero at gmx.at
================================================
02 Solidaritätsaktion
From: franz at slp.at
================================================
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
================================================
03 Erste Internationale Frauen ohne Grenzen-Konferenz
From: woomenART.connection at gmx.at
================================================
04 al-Veranstaltung
From: almail at gmx.net
================================================
05 Berichte von der Festung Europa
From: p at kinoki.at
================================================
06 Forumtreffen "ungehindert behindert"
From: info at ioe.at
================================================
07 Studientag "Für eine Kultur des Friedens"
From: office at versoehnungsbund.at
================================================
08 context XXI-radio
From: heide.hammer at episteme.at
================================================
09 Tuwa-Benefizveranstaltung
From: office at gfbv.at
================================================
10 Filmabend
From: kv_kanafani at gmx.net
================================================
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
KOMMENTARE - MELDUNGEN
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
================================================
11 Für das Recht der Nachkommen jüdischer Vertriebener auf die
österreichische Staatsbürgerschaft
From: akin.buero at gmx.at
================================================
12 Oberster Gerichtshof hebt erstmals § 209-Urteile auf
From: office at paragraph209.at
================================================
13 6. Prozesstag
From: thomas_m_f at so36.net
================================================
14 Parlament/Ausserstreit/Mieter/KPÖ
From: Franz.Parteder at stadt.graz.at
================================================
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
DISKUSSION
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
================================================
15 re Linke/Antisemitismusdebatte: Aufhoeren
From: hx65 at dial.pipex.com
================================================
 
     
REDAKTIONELLES  
 

Diese Ausgabe hat Claudia Volgger widerstand at no-racism.net zusammengestellt
Für diese Ausgabe nicht aufgenommen: spam und co, doublette, persönlicher, nicht widerstandsrelevanter beitrag

 
  Bei weiteren Fragen bitte zuerst unser Editorial lesen.  
     
INHALT  
  ><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
STREIK
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
================================================
01 Termin zum ÖBB-Streik
From: akin.buero at gmx.at
================================================"Crashkurs ZÖBB-ReformZ: Was bleibt übrig?"
Disk. d FSG, 19.11., 15:30, AK Wien-Speisesaal, 1040, Prinz Eugen-Str.20-22

*************************************************
'akin - aktuelle informationen'
a-1170 wien, Lobenhauerngasse 35/2
vox: ++43 (0222) 535-62-00
(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
http://akin.mediaweb.at
eMail redaktion und termine: akin.buero at gmx.at
eMail abo: akin.abo at gmx.at
Bank Austria, BLZ 12000,
223-102-976/00, Zweck: akin
================================================
02 Solidaritätsaktion
From: franz at slp.at
================================================
* Morgen Freitag, Veranstaltung der SLP mit streikenden
Eisenbahner-Kollegen, um 19.00 Uhr im "Peer Gynt", Wien 20., Jägerstrasse 38
(nahe U6-Jägerstr., Linie 5)><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
================================================
03 Erste Internationale Frauen ohne Grenzen-Konferenz
From: woomenART.connection at gmx.at
================================================
***************************************************************
12.11.03 WomenART.connection | Hinweise auf Initiativen <Nr.5>
***************************************************************
Zur Erinnerung an die
> Erste internationale Frauen ohne Grenzen Konferenz
Women Included!
senden wir nun noch schnell die deutsche Version

>> _______ Inhalt __________________________________________ 01. [frauen ohne grenzen stellen sich vor]
02. [Kontaktadresse + link]
03. [Erste internationale Frauen ohne Grenzen Konferenz]
Programm vom 13. und 14. 11. 03


>> _______ 1. [frauen ohne grenzen stellen sich vor:] _______

Frauen ohne Grenzen sind eine internationale Initiative
fuer Frauen in Politik und Zivilgesellschaft.
<http://www.frauen-ohne-grenzen.org>
Wir arbeiten fuer die Zukunft einer Politik, die hoffnungsvolle
Ansaetze einer aktiven Zivilgesellschaft unter dezidierter Einbindung
von Frauen foerdert.
Frauen muessen mitreden, mitplanen, mitverhandeln
und selbstverstaendlich auch mitregieren.
Frauen sind das Rueckgrat der Zivilgesellschaft.
In Zeiten des Wiederaufbaus und des Uebergangs sind ihre Energien
und Ideen unabdingbar fuer die Wiederherstellung des Friedens.
Nach wie vor werden Frauen zu oft an den Rand gedraengt, Entscheidungen
getroffen, ohne dass Frauen gefragt oder angehoert werden.
Mutige Aktivistinnen und kluge Strateginnen bilden eine Allianz mit den
modernen Stimmen ihrer Laender. Sie sollen bei Frauen ohne Grenzen eine
Plattform erhalten.
Frauen ohne Grenzen bieten virtuellen und realen Raum, um Frauen
weltweit, die fuer ihre Rechte eintreten, eine Stimme zu geben.
Durch den Aufbau von Netzwerken und Allianzen sowie durch gezielte
Forschung und Lobbying staerken wir die Rolle von Frauen.
Wir schaffen Modellprojekte, die wir wissenschaftlich dokumentieren und
unsere Erfahrungen stellen wir einer breiten internationalen
Oeffentlichkeit zur Verfuegung.
"Women Included! wird aus Mitteln des Bundesministeriums fuer Soziale
Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz gefoerdert
und unterstuetzt von:
Frauenbuero der Stadt Wien (MA57), Siemens Forum Wien, Vienna
Convention Buero,Trimedia Communications Austria, Frauenstadtraetin
Mag. Renate Brauner, Der Gruene Parlamentsclub, Austrian Airlines(Fr.
Sadri), Heller-Consult, Dr. Christoph Leitl/ Wirtschaftskammer
Oesterreich, Gruene Frauen Wien, Voeslauer, Hotel Wandl, Nicki
Reber/Buero 16
Frauen ohne Grenzen arbeiten fuer die Zukunft einer Politik, die aktive
Zivilgesellschaften unter dezidierter Einbindung von Frauen foerdert.
"Women Included!" fuehrt Frauen aus dem Mittleren und Nahen Osten,
Afrika und Europa - Politikerinnen, Peacekeeperinnen, Aktivistinnen,
Journalistinnen, Wissenschafterinnen u. a.? in Wien zusammen. Sie
werden von ihren Erfahrungen mit der Politik in ihren Laendern, mit den
Huerden auf dem Weg zur Demokratisierung, von Rueckschlaegen und
Erfolgen berichten. Gemeinsam werden sie an Strategien arbeiten, um
ihre Vorstellungen, Forderungen und Anliegen an den Verhandlungstischen
und in ihrer alltaeglichen Arbeit besser durchsetzen zu koennen.
"Frauen muessen mitreden, mitplanen, mitverhandeln und
selbstverstaendlich auch mitregieren. Wir fordern die Anerkennung einer
neuen politischen Situation: die verstaerkte Integration der Frauen in
die internationale Politik, denn sie haben eine tragende Rolle in der
oekonomischen, politischen und sozialen Entwicklung ihrer Laender", so
die Soziologin Edit Schlaffer, Initiatorin und Obfrau von Frauen ohne
Grenzen.
"Women Included! soll die Position der eingeladenen Frauen in ihren
Laendern staerken, sie in ihren Anliegen unterstuetzen, ihre
Initiativen sichtbar machen und ihr Kontaktnetz nachhaltig erweitern.
Gerade in einer Zeit der historischen Umbrueche und neuen
"Kulturkaempfe" ist die Konferenz ein Beitrag zur Staerkung von
Demokratisierungsprozessen.
Frauen ohne Grenzen Salzgries 19/21, A-1010 Wien
Tel.: +43 1 533 455 1; Fax: +43 1 533 455 2
<mailto:office at frauen-ohne-grenzen.org>
<http://www.frauen-ohne-grenzen.org>


>> _______ 2. [Kontaktadressen + link] ______________________> Frauen ohne Grenzen
Edit Schlaffer, Martina Handler, Elisabeth Kasbauer
Tel.: +43 1 533 455 1, F.: +43 1 533 455 2
<mailto:office at frauen-ohne-grenzen.org>
<http://www.frauen-ohne-grenzen.org>


>> _______ 3. [Erste internationale Frauen ohne Grenzen Konferenz]
Programm vom 13. und 14. 11. 03 Erste internationale Frauen ohne Grenzen Konferenz
"Women Included!
Men can change the world, but will they rebuild it?"
> 13./14. November 2003
Siemens Forum Dietrichgasse 25, 1030 Wien
"Women Included!"ist eine oeffentliche Veranstaltung.
Der Eintritt ist frei.
Anmeldungen unter <http://www.frauen-ohne-grenzen.org> ab sofort.> PROGRAMM
> Donnerstag, 13. 11. 2003,
18.30 Uhr, Siemens Forum: Offizielle Eroeffnung
Begruessung: Dr. Edit Schlaffer fuer Frauen ohne Grenzen
Grussworte: Sozialminister Mag. Herbert Haupt
Eroeffnung: Aussenministerin Dr. Benita Ferrero-Waldner
"Women Included!" - Podiumsgespraech mit allen Teilnehmerinnen.
Persoenliche Erfahrungen mit und Schlussfolgerungen fuer die Politik
stehen im Mittelpunkt.
(Simultanuebersetzung deutsch-englisch). Moderation: Dr. Gudrun Harrer.

> Freitag, 14. 11. 2003,
9.00 - 13.00 Uhr und 14.00 - 18.00 Uhr, Siemens Forum
9.00 - 10.30 Uhr: Impulsreferate Nasra Hassan (Peacekeeping-Expert,
UN Vienna): Experiences in Peace- and Democracy-Building Igo Rogova
(Kosova Womens Network): How the Experiences of Kosova Women can be
implemented in other Crisis Regions around the World Rachel Wareham
(medica mondiale Kabul): Lobbying for Womens Rights in Afghanistan
Manal Omar (Country Director Women for Women Iraq): Female Capaciy
Building: Progress of women towards achieving full political and social
participation - lessons learned from Bahrain, Yemen and Afghanistan.
11.00 - 13.00 und 14.00 - 16.30 Uhr: Vier oeffentlich zugaengliche
Workshops widmen sich der Situation von Frauen in den aktuellen
Kriegs- und Krisengebieten. Ziel: Erarbeitung konkreter Strategien
fuer die verstaerkte Integration der Frauen in die Politik
(in englischer Sprache).
17.00 - 18.00 Uhr: Reporting aus den Workshops und Schlussdiskussion.
> Workshops
IRAN: Expanding the boundaries of womens political representation
inside and outside a powerful system.
IRAK UND AFGHANISTAN: Lessons learned from Afghanistan and guarding the
opportunity for women after the fall of Saddam.
ISRAEL UND PALAeSTINA: Where are the women on the roadmap?
AFRIKA: Succeeding in the system: African women move forward in
parliament and public life.
> EXPERTINNEN
Sama AWEIDAH / Director of the Women Studies Center (Palestine),
Naomi CHAZAN / Peace Coalition (Israel),
Yael DAYAN / Politician and Womens and Human Rights Expert (Israel),
Dorota GIERYCZ / UNOMIG (Poland),
Ansam T. Abdul HAMEED / Al-Amal Association (Iraq),
Nasra HASSAN / Peacekeeping-Expert, UN Vienna (Pakistan),
Pierrette HERZBERGER-FOFANA / Gender Expert, University of Erlangen
(Senegal/Germany),
Lina Abood KARIM / Womens League (Iraq),
Elaheh KOULAEI / Member of Parliament (Iran),
Mavivi MYAKAYAKA-MANZINI / ANC Womens Section (South Africa),
Manal OMAR / Country Director Women for Women (Iraq),
Narmin OTHMAN / Kurdish Politician (Iraq),
Hadeel QAZZAZ / Sociologist (Palestine),
Soraya "Sohbrang" RAHIM / Deputy Womens Minister (Afghanistan),
Igo ROGOVA / Chairwoman Kosovo Womens Network (Kosovo),
Shadi SADR / Journalist (Iran),
Susan SHABANGU / Deputy Ministry of Minerals and Energy (South Africa),
Hero TALABANI / Kurdish Activist (Iraq),
Maliha ZULFACAR / Women and Leadership Program, Kabul University
(Afghanistan).> MODERATORINNEN
Gudrun HARRER, Journalistin/Der Standard (Irak und Afghanistan)
Sibylle HAMANN, Journalistin/Profil (Afrika)
Karin KNEISSL, freie Journalistin (Israel und Palaestina)
Jaleh LACKNER-GOHARI,
Aerztin, fruehere medizinische Koordinatorin der UNO (Iran)
> Rueckfragen und Anmeldung:
Frauen ohne Grenzen
Edit Schlaffer, Martina Handler, Elisabeth Kasbauer
Tel.: +43 1 533 455 1, F.: +43 1 533 455 2
<mailto:office at frauen-ohne-grenzen.org>
<http://www.frauen-ohne-grenzen.org>


+<<+>>+<<+>>+<<+>>+<<+>>+<<+>>+<<+>>+<<+>>+<<+>>+<<+>>+<<+>><
Impressum: WomenARTconnection-NL ist ein parteipolitisch und
medienunabhaengiges Newsletter. Welches Informationen via
elektronischer Medien weiterleitet, sich vernetzt,
sich austauscht, sich e n t w i c k e l t, reagiert,...
-------------------------------------------------------------
Redaktion: Inhaltliche Verantwortung der veroeffentlichten
Artikel(Mails) bei den SenderInnen "from:<e-mailadresse,
wenn nicht angegeben, bei den artconnection zu erfahren>"
AN+Abmelden bei WomenART.connection
<mailto:womenART.connection at gmx.net>
Kontakt: Maga. art Brigitta Fritz
Schoenbrunner Strasse 46/18, 1050 Wien, Austria
Telefon (0043 1) 545 74 77
================================================
04 al-Veranstaltung
From: almail at gmx.net
================================================
Die AL Salzburg lädt ein zur Veranstaltung:
Neue Entwicklungen in der Naziszene
Nach den Briefbombenanschlägen Anfang der 90er gingen große Teile der
Naziszene auf Tauchstation. Öffentlich sichtbar waren in dieser Zeit vor
allem diejenigen, die dem "etablierten" Teil der Naziszene angehörten, also
etwa Burschenschafter und jene, die mit dem Naziflügel der FPÖ kooperierten
oder Teil davon waren. Mit dem Nazi-Aufmarsch am Wiener Heldenplatz am 13.4.
des Vorjahrs sowie den Aktivitäten des Naziskin-Netzwerks "Blood & Honour"
in Vorarlberg, der Kameradschaft Germania in Salzburg oder des "Bund Freier
Jugend" in Oberösterreich hat nun eine neue Entwicklung begonnen. Die
Naziszene wird wieder offen aktiv.
Wir wollen bei dieser Veranstaltung über aktuelle Entwicklungen in der
Naziszene informieren, Verbindungslinien zur FPÖ aufzeigen, die Rolle der
Burschenschaften beleuchten und anschließend gemeinsam darüber diskutieren,
wie AntifaschistInnen mit dieser neuen Situation umgehen können.
Referent: Michael Bonvalot, Wien
Zeit: Samstag, 15.11., 18:00
Ort: Shakespeare, Mirabellplatz
================================================
05 Berichte von der Festung Europa
From: p at kinoki.at
================================================
KINOKIS MIKROKINO IM 7*STERN
Politische Filmabende, jeweils am 1. und 3. montag + dienstag des
monats. UKB 4 Euro
Im Café & Kulturzentrum 7*STERN | tel. 0699-1-5236157 |
http://7stern.net
1070 Wien, Siebensterngasse 31 (Ecke Mondscheingasse, >13A/49)
kinoki. Verein für audio-visuelle Selbstbestimmung
mikrokino at kinoki.at | http://www.kinoki.at
Einladung #102
Montag, 17. November, 20 Uhr
KINOKIS MIKROKINO PRAESENTIERT:
BERICHTE VON DER FESTUNG EUROPA
grenzcamp Koeln 2003
kanalB, ausgabe nr. 20, 45 Min., Video
Leute die etwas gegen Rassismus, Abschiebung, Diskriminierung und
Illegalisierung von Fluechtlingen und MigrantInnen in Deutschland tun,
trafen sich unter dem Label <6. antirassistisches Grenzcamp 2003> auf
einer Wiese am Rheinufer bei Koeln. Das Video dokumentiert die
Diskussionen und Aktionen des Grenzcamps und die Konfrontation mit der
Polizei, die das Camp raeumte.
Schenglet®
Laurent Nègre, Bord Cadre Films, CH 2003, 7 Min., Video, OfrzmenglU.
Die europaeischen Einwanderungsbehoerden haben das Vergnuegen, ihnen
<Schenglet> vorzustellen, das neuartige elektronische Visum-Armband,
das sie waehrend ihres Aufenthaltes im Europa Schengens begleitet.
Tarifa Traffic
Joakim Demmer, CH 2003, 60 Min., Video
Jeden Monat versuchen Tausende von Immigranten mit Hilfe von kleinen
Gummibooten die Meerenge zwischen Marokko und Spanien illegal zu
überqueren. Viele schaffen es. Andere nicht. Im Surfer-Paradies Tarifa
ist es schon zur fast taeglichen Routine geworden, ihre Leichen am
Strand zu finden. Der Film erzaehlt die Geschichte der Ertrunkenen und
wirft indirekt die Frage nach der europaeischen Verantwortung auf.Dienstag, 18. November, 20 Uhr
KINOKIS MIKROKINO PRAESENTIERT:
BERICHTE VON DER FESTUNG EUROPA
Wiederholung v. Montag, 17. November.
Links:
http://www.schenglet.org
http://kanalB.de
*******
Vorschau:
103
Montag, 1. Dezember 2003, 20 Uhr
(Wiederholung: Dienstag, 2. Dezember, 20 Uhr)
KINOKIS MIKROKINO PRAESENTIERT:
DAS FALSCHE WORT - GESCHICHTE UND GEDAECHTNIS DER ROMA UND SINTI
riefenstahlremix
Tina Leisch, Produktion: kinoki, Oesterreich 2003, 33 Min., Video
Für die Dreharbeiten zu ihrem Film <Tiefland> suchte sich Helene
Riefenstahl StatistInnen unter Haeftlingen der Zigeuner-KZs Maxglahn
bei Salzburg und Marzahn in Berlin. Das Video graebt zwischen den
Bildern und Toenen von Riefenstahls Zigeunerkitsch nach Geschichten der
Zwangsstatistinnen Rosa Winter und Anna Blach.
Meine <Zigeuner>mutter
Therese L. Rani, Oesterreich 1997, 30 Min., Video
<Meine Mutter lebt heute noch eingesperrt. Sie verhaengt das Guckloch
in der Tuer, verhaengt die Spiegel und lebt in Einsamkeit und
Verfolgung. Ich habe oft darueber nachgedacht, wie ich meiner Mutter
helfen kann. Es besteht aber bis heute keine Moeglichkeit, zu ihr
durchzudringen, weil sie auch heute noch eingesperrt ist in ihrem
Verfolgungswahn und ihren Aengsten. Da gibt es keinen Weg mehr. Ich
kann auch nicht feststellen, dass jetzt zum Beispiel meine Mutter in
der Gesellschaft anerkannt waere, nur weil man jetzt Roma und Sinti
sagt. Auch die Kinder von Ueberlebenden sind im KZ. Auch sie sind
eingesperrt worden und muessen sich befreien.> (Therese L. Rani)
Das falsche Wort - <Wiedergutmachung> an Zigeunern (Sinti) in
Deutschland?
Katrin Seybold und Melanie Spitta, BRD 1987, 85 Min., Video
Fuenf Jahre recherchierten die Filmemacherinnen ueber die Ausrottung
der Roma und Sinti. Sie fanden in den Archiven all das Material der
NS-Rassenforscher, die mit ihren Zigeunerforschungen den Grundstein
fuer deren systematische Verfolgung und Vernichtung gelegt hatten. Es
waren die gleichen WissenschaftlerInnen, z. B. Eva Justin und Robert
Ritter, die dann in den Lagern pseudowissenschaftliche Experimente an
den Menschen veruebten. Es waren auch die gleichen, die im
Nachkriegsdeutschland als Sachverstaendige bei den Prozessen, die die
wenigen Ueberlebenden um ihre Anerkennung als <rassisch Verfolgte> um
Entschaedigungen fuehrten, gegen sie aussagten. Der Film sammelt
unfassbare Dokumente des niemals reflektierten, niemals gebrochenen,
niemals beendeten Antiziganismus der staatlichen Behoerden in
Deutschland.
<Weil bei euch so viele Hakenkreuzler uebrig geblieben sind, die
wussten, wie man eine Entschaedigung an uns verhindert, war unser Kampf
vergeblich. Ihr habt uns den Kopf abgeschlagen und sprecht von
<Wiedergutmachung>. Wiedergutmachung ist das falsche Wort. Denn Ihr
habt euer Gefuehl fuer Reue und Schuld vergessen.>104
Montag, 15. Dezember 2003, 20 Uhr
(Wiederholung in umgekehrter Filmreihenfolge: Dienstag, 16. Dezember,
20 Uhr)
KINOKIS MIKROKINO PRAESENTIERT:
MR. FREEDOM ODER DIE MYSTERIEN DES ORGANISMUS
ZWEI ANTI-AUTORITAERE FARCEN ZUM POLITISCHEN IMAGINAEREN DES KALTEN
KRIEGS
WR - Mysteries of the Organism (WR - Misterije organizma)
Dusan Makavejev, J/D 1968-71, 84 Min., Video, Original m. engl. UT.
<In Jugoslawien verboten, an den internationalen Filmfestivals
begeistert aufgenommen, ist dies ohne Frage eines der wichtigsten
Meisterwerke der siebziger Jahre: eine komische, hocherotische
politische Komoedie, die ganz ernsthaft Sex als ideologischen Imperativ
fuer die Revolution vorschlaegt und für einen <Erotischen Sozialismus>
eintritt. Wohl kein anderer als Makavejev - eindeutig einer der
bedeutendsten neuen Regisseure im Film der Welt - waere imstande
gewesen, diese halluzinierende Mischung zusammenzutragen, die da
umfaszt: Wilhelm Reich; Ausschnitte aus dem schauderhaften sowjetischen
Stalin-Film <Das Gelübde> (1946); einen Transvestiten aus der
Warhol-<Factory>; den Paedagogen A. S. Neill; mehrere sehr schoene
junge Jugoslawinnen und Jugoslawen, die alleweil froehlich ficken; den
Redakteur des amerikanischen Sexmagazins <Screw>, der von seinem
wichtigsten privaten Koerperteil im Zustand der Erektion von
liebevoller Hand einen Gipsabgusz herstellen laeszt; ganz zu schweigen
von einem sowjetischen Meister-Eiskunstlaeufer und <Volkskuenstler
ehrenhalber> (namens Wladimir Iljitsch!), der seinem Maedchen mit einem
Schlittschuh den Kopf abschneidet, dies im Gefolge eines besonders
ergiebigen Samenergusses, um ihre kommunistische Jungfraeulichkeit vor
der Ansteckung durch den jugoslawischen Revisionismus zu bewahren. Es
ist dies das uebermuetige, ueberschwengliche, wunderbare Werk eines
internationalen Revolutionaers neuen Typs, das eine merkwuerdige
Kreuzung von linken Ideologien des Ostens, amerikanischem Drittem
Bewußtsein und dem sexualpolitischen Radikalismus des jungen Wilhelm
Reich hervorgebracht hat, der die sexuelle mit der politischen
Befreiung gleichsetzte und die eine ohne die andere fuer unmoeglich
erklaerte. Auf einem Hoehepunkt des Films spricht sich eine
atemberaubende junge Frau für die Onanie und saemtliche Stellungen und
Kombinationen beim Geschlechtsverkehr aus und ermuntert die
versammelten jugoslawischen Arbeiter und Bauern, wohlgemut und ohne
Furcht zu ficken! <Laszt den sueszen Strom durch euer Rueckgrat
rieseln, schwingt eure Hueften! Selbst das kleinste Kind wird euch
sagen, dasz es zwischen den Beinen am schoensten ist! Kinder und
Jugendliche muessen ein Recht auf geschlechtliches Glueck bekommen!
Ineinander verschlungene Liebende strahlen ein blaeuliches Licht aus,
wie es die Astronauten im All gesehen haben! Freie Liebe, darin hat die
Oktoberrevolution versagt!>
Hinter der unbeschwerten Frivolitaet und dem herrlichen Humor des Films
lauert eine ernsthaftere ideologische Absicht: Opposition gegen alle
unterdrueckenden gesellschaftlichen Systeme des Ostens und Westens,
Verbannung der verklemmten Luesternheit aus dem Geschlechtsleben und
eine Schluszabrechung der neuen Radikalen mit dem reaktionaer
gewordenen Regime in der UdSSR. So bezeichnet Makavejev ganz zu recht
seinen Film als <eine schwarze Komoedie, einen politischen Zirkus, eine
Phantasie, den Faschismus und Kommunismus des menschlichen Koerpers und
das politische Leben der menschlichen Genitalien betreffend, eine
Denunzierung des pornographischen Wesens jedes Systems der Autoritaet
und Gewalt ueber andere.>
Der Film bringt auch die Ueberzeugung zum Ausdruck, dasz die Ideen
schlieszlich ueber die Institutionen siegen werden. Sollte er einmal in
Jugoslawien selbst gezeigt werden koennen, so waere dies ein Beweis
fuer das Selbstvertrauen des Regimes und den Umstand, daß die fraglos
revolutionaere Haltung des Films erkannt worden waere.>
(Amos Vogel: Film als subversive Kunst, 1974)
Mr. Freedom
William Klein, F 1967-69, 95 Min., Video, engl. OF.
Der Film wurde in Frankreich produziert, waehrend der weltweite Kampf
gegen den US-Krieg in Vietnam auf dem Hoehepunkt war. Von der
franzoesischen Regierung verboten, vom Produzenten umgeschnitten und
von vielen Kritikern missverstanden, ist William Kleins <Mr. Freedom>
eine grell-bunte Satire auf den Yankee-Imperialismus. Die Titelfigur
ist ein Superheld - teils James Bond, teils Buck Rogers, gemixt mit
einem Football-Spieler -, der von einer Organisation namens Freedom
Inc. nach Europa geschickt wird, um dort den Tod seines franzoesischen
Gegenstuecks, des Capitaine Formidable (Yves Montand in einer kleinen
Nebenrolle), zu raechen, der von <Red China Man> niedergemetzelt worden
ist. Frankreich droht nun in die Haende des Kommunismus zu fallen.
Hilflos im fremden Land, verfaellt Mr. Freedom jedoch der attraktiven
aufstandsbekaempfenden Marie-Madelaine, eine Liaison, die sexuell und
politisch in einem Fiasko endet. <Mr. Freedom> ist ein verrueckter Mix
aus Puppenspiel, Agit Prop, Comic-Aesthetik und antiimperialistischer
Polemik in allerschraegstem Set Design.Wiederholung:
Dienstag, 16. Dezember, 20 Uhr
KINOKIS MIKROKINO PRAESENTIERT:
MR. FREEDOM ODER DIE MYSTERIEN DES ORGANISMUS
ZWEI ANTI-AUTORITAERE FARCEN ZUM POLITISCHEN IMAGINAEREN DES KALTEN
KRIEGS
Mr. Freedom
William Klein, F 1967-69, 95 Min., Video, engl. OF.
WR - Mysteries of the Organism (WR - Misterije organizma)
Dusan Makavejev, J/D 1968-71, 84 Min., Video, Original m. engl. UT.*******
Hinweise:
Wer verkauft ist schon verkauft!
EKH bleibt!
Bedingt durch die angeblich schwere Finanzkrise der KPÖ denkt die
Partei nun darüber nach, das einzige soziale Zentrum Österreichs, das
Ernst-Kirchweger-Haus, zu verkaufen. Dies würde wohl das Aus für die
ehemalige Wielandschule bedeuten. Das EKH wurde 1990 besetzt und
seitdem haben sich, Staatsrepression und medialen
Hetzkampagnen zum Trotz, verschiedenste linke politische Projekte
entwickelt, die die KPÖ im Falle eines Verkaufs der
Immobilienspekulation überlassen würde. Durch eine Räumung würen über
27 verschiedene Gruppen aus den Bereichen Antifaschismus,
Antirassismus, Anti(hetero)sexismus, Kultur, Musik, Sans Papiers,
kollektives Wohnen, Bibliothek, Archiv, Infoladen, Gegenkultur,
Migration und viele mehr betroffen. Unser Standpunkt ist klar: EKH
bleibt! Wir bleiben! Dieses Haus ist unverkäuflich! Seit der Besetzung
vor 13 Jahren befindet sich dieses Gebäude nicht mehr in der
Verfügungsgewalt der KPÖ!
EKH, Wielandgasse 2-4, 1100 Wien
http://www.med-user.net/ekh
***
WIEN: PREMIERE des Dokumentarfilms „Weg in den Süden“ von Reinhard Jud
mit anschließendem Publikumsgespräch. Gast: Wolfgang Lew, Mitwirkender
Moderation: Hannes Gellner
Wien, Filmcasino, Margarethenstr. 78
Freitag 14. November 2003, 17:30 Uhr.
Im Anschluss an die Vorführung freuen wir uns, Sie zur Premierenfeier
begrüssen zu dürfen.
Der Dokumentarfilm „Weg in den Süden“ von Reinhard Jud zeichnet entlang
der Bahnstrecke Wien – Triest ein Stück österreichischer Zeitgeschichte
nach. In den Industrieregionen Niederösterreichs, der Steiermark und
Kärntens traf der Filmemacher ehemalige sozialistische und
kommunistische
Widerstandskämpfer, die sich an ihr persönliches Schicksal zur Zeit des
klerikalfaschistischen Ständestaats, der Nazidiktatur und in der
Nachkriegszeit erinnern.
Reinhard Jud gelingt es, mittels ihrer berührenden Erzählungen und dem
Einsatz von Archivmaterial, den Bogen vom Schutzbund bis zum
sozialistischen Krisenmanagement Kreiskys zu spannen. Der Film sucht
nach
den Spuren einer Solidargemeinschaft, für die sich die Partisanen und
Widerstandskämpfer vorbehaltslos einsetzten, während ihre
Enkelgeneration
in politischer Unbefangenheit noch um ein Weltbild im Zeichen der
neoliberalen Marktwirtschaft ringt.
„....ein eminent politischer Film...“ (der Falter)
***
Dringende Empfehlung von kinoki:
Jan Svankmajr im Topkino!
Rahlgasse 1
1060 Wien
eintrittspreis 7 euro
studierende / schülerInnen 5,5 euro
kinder 4,5 euro
3 Rollstuhlplätze
Tel: 208 30 00
Donnerstag 13.11.2003
20:00 Conspirators of Pleasure (ohne Dialog)
22:00 Otesanek (OmU)
Freitag 14.11.2003
20:00 Faust (EF)
22:00 Otesanek (OmU)
Samstag 15.11.2003
20:00 Alice (DF)
22:00 Otesanek (OmU)
Sonntag 16.11.2003
20:00 Conspirators of Pleasure (ohne Dialog)
22:00 Otesanek (OmU)
Montag 17.11.2003
20:00 Faust (EF)
22:00 Otesanek (OmU)
Dienstag 18.11.2003
20:00 Alice (DF)
22:00 Otesanek (OmU)
Mittwoch 19.11.2003
20:00 Conspirators of Pleasure (ohne Dialog)
22:00 Otesanek (OmU)
Donnerstag 20.11.2003
20:00 Faust (EF)
22:00 Otesanek (OmU)
Freitag 21.11.2003
20:00 Alice (DF)
22:00 Otesanek (OmU)
Samstag 22.11.2003
20:00 Conspirators of Pleasure (ohne Dialog)
22:00 Otesanek (OmU)
Sonntag 23.11.2003
15:30 Wir Kinder aus Bullerbü
20:00 Faust (EF)
22:00 Otesanek (OmU)
Montag 24.11.2003
20:00 Alice (DF)
22:00 Otesanek (OmU)
Dienstag 25.11.2003
20:00 Conspirators of Pleasure (ohne Dialog)
22:00 Otesanek (OmU)
Mittwoch 26.11.2003
20:00 Faust (EF)
22:00 Otesanek (OmU)
Donnerstag 27.11.2003
20:00 Alice (DF)
22:00 Otesanek (OmU)
Freitag 28.11.2003
20:00 Conspirators of Pleasure (ohne Dialog)
22:00 Otesanek (OmU)
Samstag 29.11.2003
20:00 Faust (EF)
22:00 Otesanek (OmU)
Sonntag 30.11.2003
15:30 Wir Kinder aus Bullerbü
20:00 Alice (DF)
22:00 Otesanek (OmU)
***
VIDEOSCREENING
die lieblingsfilme von petra paul
frauencafe, lange gasse 11, 1080 wien
kleines buffet, ukb 4 euro pro film
women only.
die naechsten termine:
14.12./17:00 gendernauts by monika treut, d 1999, OmU, 86 min.
14.12./19:00 linda/les and annie by annie sprinkle, usa 1990, OF, 30
min.
11.01./17:00 antonias welt by marleen gorris, b/gb/nl 1995, DF, 93 min.
11.01./19:00 die stille um christine m. by marleen gorris, nl 1982, DF,
92 min.
8.2./17:00 oranges are not the only fruit by beeban kidron, gb 1989,
OmU, 165 min.
***
Ordnung im Ameisenstaat
Der Kulturfilm im Dritten Reich
Ort: Österreichisches Filmmuseum, Augustinerstraße 1, 1010 Wien
Kartenbestellung: 533 70 54
Zeit: 20.-23. November 2003
Kurator: Dr. Ramón Reichert, Institut für Zeitgeschichte, Universität
Wien
Donnerstag, 20. November 2003
18.30
Vom Hirschkäfer zum Hakenkreuz (2001)
Regie, Drehbuch: Oliver Lammert, Madeleine Dewald; Produktion: DOCK 43.
78 min.
Vorprogramm: Der Hirschkäfer (1921)
Deutschland, Regie: Ulrich K.T. Schulz; Kamera: Karl Boesner. 18 min.
Ulrich Schulz' erster Film Der Hirschkäfer entsteht 1920 in der
Waschküche einer Dreizimmerwohnung in der Köthener Straße in Berlin, wo
die Kulturabteilung der Ufa zunächst untergebracht ist. Dramatischer
Höhepunkt ist der Kampf der Männchen, die versuchen, dem Gegner die
spitzen Geweihzacken in den Leib zu rennen. Der „Sieger“ paart sich mit
dem Weibchen, sodass die Entwicklung einer neuen Generation mitverfolgt
werden kann.
Der filmische Essay Vom Hirschkäfer zum Hakenkreuz beleuchtet anhand
von Dokumentarfilmen die Verstrickungen deutscher Filmkünstler in das
NS-Regime. In einer materialreichen, assoziativen Montage zeigt der
Dokumentarfilm die konkreten Verfahrenstechniken auf, mit denen Bilder
zu Instrumenten der Machtausübung konstruiert werden. Hierbei geht es
um „faschistischen Pseudodarwinismus und künstlerische
Korrumpierbarkeit, um Kulturfilmer, die ihre teils avantgardistischen
Erzähl-, Film- und Montagetechniken in den Dienst des Faschismus
stellten“ (Synopsis).
20.15
Politische Ästhetik des deutschen Kulturfilms
Oliver Lammert und Madeleine Dewald im Gespräch mit Ramón Reichert
Kulturfilme bezeichneten im Zeitraum der 20er bis 40er Jahre
dokumentarische Kurz- und Langfilme, die in unterschiedlicher
Verwendung als Studien-, Lehr-, Reise-, Städte- und Landschafts-,
Kunst- und Architektur, Industrie- oder Propagandafilme die visuelle
Politik in den deutschen Kinos prägten. Wegen ihres Einsatzes für die
Propaganda im Dritten Reich gerieten sie nach dem Zweiten Weltkrieg
sowohl als Genre als auch als historische Quelle in Vergessenheit. Eine
differenzierte Einschätzung des Kulturfilms beachtet das Genre als
ästhetisches Experimentierfeld für neuartige Filmtechniken und
verdeutlicht jene Einschnitte, entlang derer der sozialdarwinistische
Biologismus der Weimarer Zeit in eine faschistische Rassenpolitik
umschlägt.
Freitag, 21. November 2003
18.30
Svend Noldan: Zwischen Avantgarde und Terror
Einführung von Oliver Lammert und Madeleine Dewald
Svend Noldan/Amt „Schönheit der Arbeit“ Deutsche Arbeitsstätten (1940)
10 min
Svend Noldan/Filmabteilung des Propagandaministeriums Sieg im Westen
(1941) 20 min [Erster Akt] 20 min
Oliver Lammert, Madeleine Dewald Das Erbe der Bilder. Svend Noldan –
Eine Spurensuche (1995) 48 min
Im Mittelpunkt Svend Noldans Propagandafilm Deutsche Arbeitsstätten
steht die Ästhetik des NS-Arbeiters und der allgemeine Leistungszwang
der deutschen Arbeitsfront: „Deutschlands Reichtum liegt in der
Schaffenskraft seiner arbeitenden Menschen“ (OFF-Kommentar) Sieg im
Westen ist ein Kriegspropagandafilm über die Erfolge der deutschen
Wehrmacht am Kriegsschauplatz der Westfront. Der 1995 fertiggestellte
Dokumentarfilm Das Erbe der Bilder porträtiert den Kulturfilmer Svend
Noldan (1893–1978), Dadaist und Freund Erwin Piscators, Trickexperte,
Arrangeur von Special-Effects für Leni Riefenstahl und Regisseur von
Propagandafilmen im Dritten Reich.
Im Anschluss Gespräch mit Thomas Elsaesser.
20.30
Film ist Waffe
Einführung von Ramón Reichert
Hans Schipulle Die Kamera fährt mit. Aus der Arbeit der Wochenschau
(1936) 11 min
Ulrich K.T. Schulz Kamerajagd auf Seehunde (1938) 14 min
Len Lye Cameramen at War (1944) 14 min
Humphrey Jennings The Silent Village (1943) 33 min
Die Kamera fährt mit ist ein Jubelfilm über politische Steuerungsmedium
„Wochenschau“ als „Bilddokument der neuen großen Volksgemeinschaft
(OFF-Kommentar). Schulz’ pittoresker Film Kamerajagd auf Seehunde
dokumentiert den Alltag von Tierfilmern im schleswig-holsteinischen
Wattenmeer. Im zeitgemäßen Diskurszusammenhang von Aggression und
Aufzeichnung stellt der Kameramann als Jäger seinem Objekt als Beute
nach. Cameramen at War zeigt den Einsatz von britischen Kameramänner
auf unterschiedlichen Kriegsschauplätzen. Mit The Silent Village
bedient sich Jennings der filmischen Parabel als Stilmittel für einen
analytischen Antifaschismus. Der Film rekonstruiert die Geschichte über
die Zerstörung des Dorfes Lidice und die Ausrottung seiner Bewohner
durch NS-Schergen als Reaktion auf das Heydrich-Attentat.
Samstag, 22. November 2003
17.00
Ralph Forster
Farbenfrohe Welt in Agfacolor
Erschloss die Farbe neue Kulturfilmmöglichkeiten?
Bevor der erste deutsche Farbspielfilm in die Kinos kam, feierte
Agfacolor im Jahre 1940 seine Premiere in deutschen Kulturfilmen. Doch
was zeigen diese Filme und welche Inhalte vermitteln sie? Die
Serienreife des Agfacolor-Verfahrens begleitete eine massive Kampagne
in der gleichgeschalteten Fachpublizistik, die als Propagandamaßnahme
zu werten ist. Denn in Widerspruch zu den Pressebehauptungen finden die
Farbfilme keine neuen Themen, sondern schneiden das Kulturfilmvokabular
auf die Kriegserfordernisse zu. Ihr Hauptmerkmal ist die konsequente
Verneinung der Kriegswirklichkeit - Kleintiere und lauschige Winkel
waren beliebte Aufnahmemotive. Die friedlichen Impressionen sollten
beruhigend wirken und gaben das Motto aus: die Welt ist in Ordnung.
Ralph Forster, Dr., Filmwissenschafter, Filmkollektor und
Veranstaltungsmanager. Promotion "Der Werbefilm im Nationalsozialismus
(2003). Derzeit Gastprofessur an der Universität der Künste Berlin.
18.30
Daseinsvergessenheit in Farbe
A. Carl Hartmann/ Ufa Thüringen, das grüne Herz Deutschlands (1940) 12
min
Ulrich K.T. Schulz Buntes Leben in der Tiefe (1943) 15 min
Kurt Rupli/Ufa Märkische Fahrt (1942) 11 min
Ulrich K.T. Schulz/Ufa Warnfarben und Tarnfarben (1943) 13 min
Martin Rikli Wolkenspiel (1943) 11 min
Ulrich K.T. Schulz/Ufa Welt im Kleinsten. Farbige Mikrostudien (1943)
13 min
Hans Cürlis Romantisches Burgenland (1944/53) 10 min
Der propagandistische Stellenwert des Farbfilms im Zweiten Weltkrieg
wurde bisher stets am Beispiel des Spielfilms abgehandelt. Das Programm
widmet sich dieser Forschungslücke und präsentiert eine Auswahl von 7
selten aufgeführten Agfacolor-Kulturfilmen. Sie funktionierten als
Bindeglied zwischen Wochenschau und Spielfilm und suchten den
Unterhaltungsbedürfnissen durch einen hohen Schauwert zu entsprechen.
Letztlich sind die „Farbsinfonien“ explizit politische Filme: Es
dominieren naturwissenschaftliche und Landschaftsfilme, die sich
zwischen „Blut-und-Boden-Ideologie“ und Sozialdarwinismus bewegen. Eine
Überläuferproduktion von Hans Cürlis unterstreicht das Fortwirken von
Typologien des deutschen Kulturfilms bis zum Ende der fünfziger Jahre.
(Ralph Forster)
20.30
Die Schönheit des Gehorsams
Einführung von Ramón Reichert
Walter Ruttmann/Stabsamt Reichsbauernführer Altgermanische Bauernkultur
(1934) 20 min
Anton Kutner Germanen gegen Pharaonen (1939) 20 min
Martin Rikli/ Reichsleitung des Reichsarbeitsdienstes Arbeitsmaiden
helfen (1938) 17 min
Hans Ertl Glaube und Schönheit (1940) 15 min
Gösta Nordhaus/Ufa Gesunde Frau, Gesundes Volk (1937) 10 min
Walter Ruttmanns Kulturfilm mit Spielhandlung erläutert die Kultur der
Germanen als Wurzel der nationalsozialistischen Weltanschauung. Der
vermeintliche Auserwähltheitsanspruch nordischer gegenüber anderen
Völkern steht im Zentrum des technikfeindlichen Kulturfilms Germanen
gegen Pharaonen. Dieser Dokumentarfilm ist ein Dokument der okkulten
Weltvorstellungen im Kulturfilm des Dritten Reiches und zielt darauf
ab, die Legitimität der Naturwissenschaften in Frage zu stellen.
Arbeitsmaiden zeigt die Ausbildung von Frauen im Reichsarbeitsdienst.
Im BDM-Werk sollen Mädchen zu Glaube und Schönheit erzogen werden. Im
Kulturfilm Gesunde Frau, gesundes Volk, der den Titel der gleichnamigen
NS-Wanderausstellung trägt, sollen deutsche Mütter in Hygiene und
Leibesertüchtigung ihre Bestimmung finden.Sonntag, 23. November 2003
17.00
Ramón Reichert
Deutsche Tiere
Die Kulturfilme von Ulrich K.T. Schulz
Neben Martin Rikli, der sich Ende 1944 in die Schweiz absetzte, gehörte
der Berliner Dokumentarfilmer Ulrich K.T. Schulz mit über 400 kurzen
und mittellangen Filmen zu Tieren und Pflanzen zu den produktivsten
Filmern der Ufa. Schulz arbeitet seit 1920 für die Kulturabteilung der
Ufa und leitet dort bis zum Ende des zweiten Weltkriegs und Auflösung
des Konzerns die Abteilung Biologie. Bereits in den zwanziger Jahren
benutzt Schulz ein Teleobjektiv, um die Bewegungen der Pflanzen in der
Zeitraffer-Technik darstellen zu können. Schulz verstand sich nach
seiner soldatischen Diktion stets als ein „Pionier“ des
naturwissenschaftlichen Films und begriff seine
populärwissenschaftliche Vermittlungsarbeit als kriegswichtige
Tätigkeit. Auch nach dem Krieg dreht Schulz Naturfilme - 1948/49 den
Stummfilm „Die Stubenfliege“, der unter dem Titel „Böse Gäste
vertrieben wurde.
Ramón Reichert, Dr., Philosoph und Kulturtheoretiker. Univ. Ass. am
Institut für Medientheorie, Kunstuniversität Linz, lehrt an der
Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich, Universität Wien und
Salzburg. Zum NS-Kulturfilm bereitet er eine Buchpublikation vor (gem.
mit SYNEMA).
18.30
Ulrich K.T. Schulz: Biopolitik des Staates
Ulrich K.T. Schulz Erfinderin Natur (1926) 10 min
Ulrich K.T. Schulz Beschwingte Ehen (1930) 10 min
Ulrich K.T. Schulz Der Ameisenstaat (1934) 14 min
Ulrich K.T. Schulz Der König des Waldes. Der Rothirsch (1935) 11 min
Ulrich K.T. Schulz Der Bienenstaat (1937) 16 min
Harold Mayer Das Erbe (1935) 11 min
Ulrich K.T. Schulz Böse Gäste (1949/50) 11 min
Die Tierfilme von Ulrich K. T. Schulz zeigen Analogien zwischen
Vorgängen in der Tier- und Pflanzenwelt und Situationen aus dem
menschlichen Alltag. „Mutter Natur“ hat kunstvolle Arbeit vollbracht,
die der Mensch auf seine Bedürfnisse zuschneidet und vervollkommnet.
Filme wie der Ameisenstaat und der Bienenstaat zeigen Analogien von
biologischer Organisation, Gemeinschaft, Kampfgeist und deutschem
Volkskörper. Die Eingangssequenz Das Erbe knüpft an den berühmten
Tierfilm Der Hirschhornkäfer von Schulz an. Der von Schulz 1949/50
hergestellte Stummfilm Die Stubenfliege wird von der Roto-Film unter
dem Titel Böse Gäste vertrieben.
20.30
Der Wald als Massensymbol
Zorn & Tiller Film Das ganze Volk soll Wächter sein (1935) 4 min
NSDAP Reichspropagandaleitung Flammen der Vorzeit (1934) 19 min
Hans Springer / NS-Kulturgemeinde Ewiger Wald (1936) 65 min
Die Filme dokumentieren die Erforschung germanischer Kultur durch die
NSDAP. Gegenüber der „alles zerstörenden“ Technik und Rationalität
machen Filme wie der „Ewige Wald“ und „Flammen der Vorzeit“ Okkultismus
zur Staatsdoktrin. Das NS-Vorbild vom ebenmäßigen Wuchs des
Fichtenwaldes, dessen Reihen streng geordnet, diszipliniert und ohne
jegliche Individualität sind, dürfte auch Canettis Vorstellung vom Wald
als Massensymbol der Deutschen zugrunde liegen, das das marschierende
Heer mit dem Wald gleichsetzt. Im Film „Der ewige Wald“ wird diese
Parallele filmisch umgesetzt, indem die Beine von Soldaten und
nachfolgend die Stämme eines Nadelwaldes gezeigt werden.
***
Tina Leisch: Dokumenartheater im Wiener Kabelwerk
"ELF SEELEN FÜR EINEN OCHSEN"
("Enajst dus za enega vola" )
Dokumentar-Theater aus dem Nachkriegsgebiet. Dokumentarna igra iz
povojngea
podrocja.
Veranstalter: Verein Persmanhof / Drustvo persmanovega doma
http://www.persman.at
Mitveranstalter: SPD Zarja, SPD Valentin Polansek,
Memorial Kärnten-Koroska, Verein Erinnern Villach
Verein Kärnten Down Under (www.kdu.at ), Verein Kärnöl
Eine Co-Produktion mit dem Festival der Regionen OÖ. 2003
Regie, Text: Tina Leisch
Videoprojektionen, Bühnenbild:
Alenka Maly & Florian Binder
Musik: Oliver Stotz & Stojan Vavti
Produktionsassistenz:
Rosemarie Binder
Dramaturgische Beratung:
Mirko Messner & Zdravko Haderlap
Historische Beratung:
Prof. Karl Stuhlpfarrer, Mag.a Lisa Rettl
21. - 23. 11. 2003 (20.00 Uhr)
KABELWERK WIEN
1120 Wien, Oswaldgasse 33 (bei U6-Station Tscherttegasse)
Karten: Euro 15,- / Euro 12,-
Kartenreservierungen, Tel.: 0699/12676079
(ermäßigte Karte nach telefonischer Reservierung)
znizana cena ob rezervaciji po telefonu)revolution will not be televised
*************************************************
kinoki
Gumpendorfer Str. 63B
Buerogemeinschaft 1. Stock
1060 Wien
Mobile: ++43 (0)650 5031574
Fax: ++43 (0)1 408 93 60
mikrokino at kinoki.at
http://www.kinoki.at
================================================
06 Forumtreffen "ungehindert behindert"
From: info at ioe.at
================================================Sehr geehrte Damen und Herren!
Integration:Österreich - ungehindert behindert, der bundesweite
Zusammenschluss von Elterninitiativen ladet Sie sehr herzlich zum
14. Forumtreffen
"AUSVERKAUF? - BETROFFENENINITIATIVEN
ZWISCHEN ANSPRUCH UND WIRKLICHKEIT"
Samstag, 29. November 2003,
von 9.30 bis 16.15 Uhr
Ort: Volkshochschule Favoriten, Arthaberplatz 18, 1100 Wien
ein.
Für Mütter und Väter von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen ist
die Tagung interessant, weil Sie es sind,
- die täglich mit einer Reihe außerordentlicher Anforderungen
konfrontiert werden
- die sich ab der Geburt ihres Kindes mit behindernden Strukturen
auseinander setzen müssen
- die in ihrem Lebensalltag einzigartige Erfahrungen nicht nur mit
ÄrztInnen, TherapeutInnen, Ämtern und Behörden,
LehrerInnen und Fachpersonal machen, sondern
auch mit bestehenden Elterninitiativen, Trägervereinen oder/und auch
Interessensvertretungen;
- die Selbsthilfegruppen, Elterninitiativen, Trägervereine oder
Interessensvertretungen ins Leben rufen;
Sich darüber auszutauschen, dafür ist Platz bei unserem 14. Forumtreffen!Haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen wie z.B. PädagogInnen,
ClearerInnen, SozialarbeiterInnen, BeraterInnen, und Vorstandsmitglieder
von Initiativen, Trägervereinen oder Interessensvertretungen bekommen Inputs
- zum Rollenkonflikt von Eltern behinderter Kinder, wenn diese BeraterIn
oder DienstgeberIn usw. werden;
- zum Spannungsfeld Interessensvertretung und Projektträger
- zu rechtlichen Möglichkeiten rund um die Organisationsform "VEREIN"
Alle TeilnehmerInnen gemeinsam - egal ob Eltern, VereinsmitarbeiterInnen
oder Pädagoginnen - beschäftigt und berührt die Frage der Qualität von
Qualifizierungs- und Beratungsangeboten für Menschen mit Behinderung.
Reden und wirken Sie mit, wenn es um das Aufzeigen entsprechender
Rahmenbedingungen geht, damit die erforderliche Qualität abgesichert
werden kann.
Näheres zu den Workshops und Kurzreferaten entnehmen Sie bitte dem
Programm im Anhang.
Wir würden uns sehr freuen, Sie bei unserem 14. Forumtreffen begrüßen zu
dürfen!Pröglhöf Ingeborg
(Vorsitzstv.I:Ö)
--
Integration:Österreich
ungehindert behindert
Tannhäuserplatz 2/1. Stock
1150 Wien
tel 01-789 17 47
fax 01-789 17 46
e-mail info at ioe.at
www.ioe.at
Hinweis:
BILDUNG STÄRKT MÜTTER UND VÄTER BEHINDERTER TÖCHTER UND SÖHNE
Schnupperseminare der Bildungsreihe Eltern bilden Eltern:
Hall i. Tirol: 17. 10. 2003 Linz: 24. 10. 2003
Graz: 14. 11. 2003 Wien: 05. 12. 2003
Nähere Infos unter:
www.betrifftintegration.at/ioe/bildungsangebot/elternbildeneltern.htm
Projektleitung:
Mag.a Petra Pinetz
tel.: 01-7891747/21
e-mail: petra.pinetz at ioe.at
****
AUSVERKAUF - BETROFFENENINITIATIVEN ZWISCHEN ANSPRUCH UND WIRKLICHKEIT
Das 14. Forumtreffen ermöglicht die Auseinandersetzung mit dem Wandel von
der Initiativgruppe zum Projektträger.
Workshops und Referate bieten die Möglichkeit, die Spannungsfelder von
Qualitätsansprüchen und Förderbedingungen, von Trägereinrichtung und
Interessensvertretung zu hinterleuchten und mögliche Lösungen zu erarbeiten.
Termin: 29. November, 1100 Wien
Programm:
http://www.betrifftintegration.at/ioe/bildungsangebot/forumtreffen.htm
Tel.: 01/7891747================================================
07 Studientag "Für eine Kultur des Friedens"
From: office at versoehnungsbund.at
================================================
Die Evangelische Akademie Wien, die Arbeitsgruppe des Ökumenischen Rates der
Kirchen in Österreich
und das
Österreichische Netzwerk für Frieden und Gewaltfreiheit

laden herzlich ein zum----------------------------------------------------------------------------
----
Studientag
für eine Kultur des Friedens und der Gewaltfreiheit

"Gewalt überwinden - mit Sprache verantwortlich umgehen"
Samstag, 22. November 2003 - 10.00 bis 17.00 Uhr
Ort: Don Bosco Haus, 1130 Wien, St. Veitgasse 25----------------------------------------------------------------------------
----
Teilnahmebeitrag: € 15,- (inkl. Mittagessen u. Pausengetränke)
Programm:
10.00 Uhr Begrüßung & Einleitung
10.15 Uhr Impulse
Gewalt in der Sprache der Medien - Ref.: Otto Friedrich (Journalist, "Die
Furche")
Sprache und Gewalt - Ref.: Rudolf de Cillia (Sprachwissenschafter)
Gewalterfahrungen im Alltag - Ref.: Astrid Winkler (Soziologin, Leiterin des
NCBI Wien)
Jugendprojekt "Gewalt-los" - Ref.: Manfred Zentner (Inst.f.
Jugendkulturforschung)
11.45 - 13.00 Uhr und
14.00 - 15.30 Uhr Arbeitskreise zu den 4 Impulsreferaten
15.45 Uhr Berichte der Arbeitskreise & Diskussion im Plenum
16.45 - 17.00 Uhr Abschluss

Sonntag, 23. November 2003, 10.00 Uhr
Ökumenischer Schalom-Gottesdienst zum Thema
Ort: Evangelische Kirche, 1060 Wien, Gumpendorfer Str. 129----------------------------------------------------------------------------
----
Anmeldung erbeten:
Evangelische Akademie Wien, Sekretariat - tel. 01/408 06 95 oder per e-Mail
an akademie at esz.org
Vielen Dank!
Margit Gugitscher
-Sekretariat & PR-
----------------------------------------------
Evangelische Akademie Wien
Schwarzspanierstraße 13
1090 Wien
Tel.: ++43 / (0) 1/ 408 06 95-0
Fax: ++43 / (0) 1/ 408 06 95-33
Internet: www.evang.at/akademie
eMail: akademie at esz.org================================================
08 context XXI-radio
From: heide.hammer at episteme.at
================================================ContextXXI-Radio bringt:
Montag,
13:00 Radio Context XXI auf Radio Orange: (livestream auf
http://www.orange.or.at/ ) und
10 Uhr auf Radio Helsinki 92,6 in Graz und
23 Uhr auf Radio Agora 105.5 in Klagenfurt
UND
Jeden 2. + 4. Donnerstag im Monat um 21 Uhr und in der Wiederholung die
Woche darauf um 16.30 Uhr auf Radio Unerhört 90,1 - Marburg, die konkrete
Sendungswahl kann unserer homepage:
http://www.contextxxi.at/
entnommen werden.am 17. November
Ein Staatsfeind mit Lehrstuhl
Michael Heinrich, Joachim Bruhn und Clemens Nachtmann zur Erinnerung
an Johannes Agnoli
Agnoli führt aus, warum der Staat notwendigerweise ein Zwangsverhältnis
darstellt, das für allerlei Dinge zu gebrauchen ist, aber ganz sicher nicht
für die Emanzipation der Menschen von Herrschaft und Ausbeutung. Er weist
ebenso geduldig wie unnachgiebig darauf hin, daß es nicht um die
Humanisierung der Kapitalverhältnisse geht, sondern um deren
Überwindung. Gegen die heimtückische Frage, wo denn das Positive bleibe,
favorisiert Agnoli die Kraft der Negation und der Subversion.


24. November
Begriff des Djihad
Esther Marian über Islam, Islamismus und Antisemitismus
================================================
09 Tuwa-Benefizveranstaltung
From: office at gfbv.at
================================================

Einladung/Pressemitteilung
„Ein Fest für die Tuwa“
Diavortrag mit Dr. Amélie Schenk Kehlkopfgesang mit TUULS aus
der Mongolei
Die Menschenrechtsorganisation Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV)
veranstaltet am 29. November 2003 in Purkersdorf eine Benefizveranstaltung
für die Tuwa in der Mongolei. Der Erlös aus dem Kartenverkauf soll zu 100 %
in Projekte für die Tuwa fließen.
Zu den Tuwa:
Die Tuwa im äußersten Westen der Mongolei, leben von ihren Viehherden mit
Yaks, Ziegen, Schafen, Kamelen und Pferden. Das Schicksal der Sippen ist eng
mit dem Wohlergehen der Tiere verknüpft. Die Familien ernähren sich vom
Fleisch und von Milcherzeugnissen und stellen Wolle, Filz und Leder her.
Seit nun drei Jahren leiden die Tuwa unter extremen, höchstwahrscheinlich
durch den Klimawandel bedingten, Wetterbedingungen. Vor allem die für diese
Region ungewöhnlich heftigen Schneefälle mit strengem Frost haben dreimal
hintereinander den Tuwa und ihren Tieren schwer zugesetzt. Menschen sind
erfroren und die Herden wurden teilweise über die Hälfte dezimiert. Die
Gesellschaft für bedrohte Völker unterstützt seit 2 Jahren die Tuwa mit
verschiedenen Projekten (Nahrungsmittelhilfe, wirtschaftliche Alternativen
zur Viehhaltung).
Amélie Schenk:
Amélie Schenk ist promovierte Ethnologin und Linguistin und ist
hervorragende Kennerin des Schamanimus. Sie lebte bei den Indianern in
Nordamerikas und Mitte der 80er Jahre in Indien, wo sie an der Benares Hindu
University lehrte und von wo aus sie Forschungsreisen in den Himalaya
unternahm. Seit der Wende in der Mongolei ist dieses Land
Forschungsschwerpunkt. Ihr Anliegen ist es, die Vermittlung von Wissen und
Kulturtechniken der indigenen Völker zu fördern und das Lernen von anderen
Kulturen möglich zu machen. Neben ihrer Forschungsarbeit betreut sie seit
2002 Hilfsprojekte der GfbV für die Tuwa.
Programm:
· (Dia-)Vortrag von Amélie Schenk über die Tuwa
· Kehlkopfgesang der mongolischen Künstlergruppe TUULS
Ort: Stadtsaal Purkersdorf, Hauptplatz 13 (gegenüber Rathaus), 3002
Purkersdorf
Datum, Uhrzeit: Samstag, 29.11.2003, 19:30 Uhr
Mehr Infos/Kartenreservierung:
Gesellschaft für bedrohte Völker, Untere Viaduktg. 53/7A, 1030 Wien
Tel: 01/503 49 90
Fax: 01/503 13 36
E: office at gfbv.at
H: www.gfbv.at
Fotos für Presse (300 dpi) abrufbar unter
www.gfbv.at/presse/amelie.JPG (Foto von Amélie Schenk)
www.gfbv.at/presse/tuwaland.JPG (Landschaftsaufnahme vom Siedlungsgebiet
der Tuwa)
www.gfbv.at/presse/tuwain.JPG (Portrait einer Tuwa-Frau)
www.gfbv.at/presse/tuuls.JPG (Foto der Gruppe Tuuls)
www.gfbv.at/presse/tuul.JPG (Foto der Gruppe Tuuls)
www.gfbv.at/presse/bvlogo.JPG (Logo der Gesellschaft für bedrohte
Völker)
www.gfbv.at/presse/plakat.pdf (Plakat zur Veranstaltung)
Über den Besuch bzw. eine Bekanntmachung unserer Veranstaltung würden wir
uns sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Hans Bogenreiter und Mag. Daniela Luschin================================================
10 Filmabend
From: kv_kanafani at gmx.net
================================================
Liebe Freundinnen und Freunde,Der Kulturverein Kanafani setzt nun nach Ende der
Sommerpause seine monatlichen Filmabende fort.
Wir freuen uns, euch recht herzlich zu dem Film
"Hejar - Grosser Mann Kleine Liebe"
Büyük Adam Kücük Ask
Türkei 2001, Regie: Handan Ipekci
einladen zu dürfen.Dienstag 18. November 2003
Einlass: 19.30, Beginn: 20.00
Altes AKH, Spitalgasse 2-4, 1090 Wien
Hof 2, Hörsaalzentrum, Hörsaal C2
Türkisch/Kurdisch mit deutschen Untertiteln.
Der Eintritt ist frei!Zum Film:
"Hejar - Großer Mann, kleine Liebe" ist eine bewegende
Geschichte über tiefe menschliche Beziehungen.
Ein kleines kurdisches Mädchen weicht das Herz eines alten
türkischen Richters auf. Gedreht von einer türkischen
Regisseurin, die eine neue Generation der Türkei entwirft.
Hejar, ein kleines kurdisches Mädchen, hat seine Eltern
bei einer Polizeioperation in der Osttürkei verloren. Ein
Dorfnachbar bringt sie nach Istanbul, wo sich ihre Wege
mit denen des pensionierten Richters Rifat Bey kreuzen.
Hejar muß sich ein zweites Mal vor der Polizei retten, als
sie Zuflucht ausgerechnet bei Rifat findet. Als konservativer
Staatsdiener spricht er nur türkisch, sie spricht nur
kurdisch. Nach und nach gelingt es Hejar, dem kleinen
Mädchen mit dem traurigen Gesicht und den blumigen
Flüchen, den alten Mann von seiner bisherigen Einstellung
abzubringen. Rifat lernt kurdisch und Hejar spricht die
ersten türkischen Worte. Und beide können nicht mehr
ohne den anderen leben.
"Hejar - Großer Mann, kleine Liebe" wurde mit mehreren
internationalen Filmpreisen ausgezeichnet, unter anderem
mit dem Drehbuchpreis und Preis für den besten zweiten
Film von Kairo, mit fünf Preisen des Antalya Filmfestivals,
drei Preisen beim Internationalen Filmfestival Ankara,
dem Preis für das beste Drehbuch beim Mittelmeerfilmfestival
in Köln. Obwohl vom türkischen Kulturministerium mit
finanziert und ein großer Zuschauererfolg in der Türkei,
wurde der Film im letzten Jahr für sechs Monate verboten.Viele liebe Grüsse,
euer Kulturverein Kanafani
--
kulturverein kanafani - www.kanafani.at
der.wisch - zeitschrift für vielseitige
laimgrubengasse 19/1, 1060 wien
0043/1/5812764, 0043/650/2085076
die welt ist unser zuhause - al alamu bajtuna
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
KOMMENTARE - MELDUNGEN
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
================================================
11 Für das Recht der Nachkommen jüdischer Vertriebener auf die
österreichische Staatsbürgerschaft
From: akin.buero at gmx.at
================================================
Initiativen/Geschichte:
> Fuer das Recht der Nachkommen juedischer Vertriebener
> auf die oesterreichische Staatsbuergerschaft
Von entscheidender Bedeutung war die 11. Verordnung zum
"Reichsbuergergesetz" vom 25.11.1941. Mit dieser verloren alle Juden, die
sich ausserhalb des Territoriums des Deutschen Reiches aufhielten ihre
deutsche Staatsangehoerigkeit. Ihr Vermoegen verfiel dem Reich. Die
Verordnung schaffte die endgueltige rechtliche Grundlage fuer Ausbuergerung,
Vermoegensentzug, Enterbung und Deportation.
Einige Stationen im Prozess der Entrechtung der JuedInnen in Oesterreich:
* 11.10.1938: Ab diesem Tag musste ein "J" im Pass vermerkt sein.
* 1.1.1939: Zusatzname "Sara" bzw. "Israel" fuer alle JuedInnen.
* Ab 1.9.1939 musste der Stern sichtbar getragen werden.
Schlussendlich die 11. Verordnung des Reichsbuergergesetzes. Danach begann
die Ausrottung. Alle oesterreichischen JuedInnen, die die Verordnung betraf,
waren jetzt staatenlos. Zynischerweise wurde auch die Deportation in nicht
auf "reichsdeutschem" Boden gelegene Konzentrationslager als "Umzug ins
Ausland" bezeichnet, sodass auch hier Ausbuergerung und Vermoegensentzug
nichts im Weg stand. Diesbezuegliche Feststellungsverfahren wurden bis
Kriegsende durchgefuehrt.
Am 27.4.1945 wurde im Zug der Ausrufung der 2.Republik der Anschluss fuer
null und nichtig erklaert. Am 13.5. wurde mit Kundmachung der provisorischen
Staatsregierung die Aufhebung der Nuernberger Gesetze bekannt gegeben. 1945
wurde auch das Gesetz ueber die Ueberleitung in die oesterreichische
Staatsbuergerschaft beschlossen, welches als Voraussetzung fuer den Erhalt
der Staatsbuergerschaft einen mindestens 30 Jahre ununterbrochenen Wohnsitz
in Oesterreich vorsah. Erst Anfang 1946 rang man sich zur Einfuehrung der
"Wohnsitzfiktion" durch, welche besagte, dass Wohnsitze auch dann nicht als
unterbrochen galten, wenn sie nach dem 5.3.1933 aufgegeben worden waren.
"Damit konnten nach § 2 Abs 1 diejenigen durch Erklaerung wieder
oesterreichische Staatsbuerger werden, die nachweisen konnten, "dass sie
seit 1. Jaenner 1915 (30 Jahre) ihren freiwilligen, ununterbrochenen,
ordentlichen Wohnsitz im Gebiet der Republik hatten und nicht nach dem
Verbotsgesetz zu behandeln waren". Diese Erklaerung war nach § 3 Abs 1 StUeG
binnen sechs Monaten nach Inkrafttreten des Gesetzes schriftlich bei den
Landesbehoerden abzugeben." Kurze Fristen zogen sich wie ein roter Faden
durch die Geschichte diesbezueglicher Gesetzesnovellierungen. Formal waren
damit Ausbuergerungen oesterreichischer StaatsbuergerInnen unter der
Naziherrschaft aufgehoben und ein Rechtszustand wie vor 1938 hergestellt,
was allerdings nur fuer jene galt, die nicht mittlerweile StaatsbuergerInnen
eines anderen Landes geworden waren. "War das der Fall, so hatten sie -
allerdings erst ab 18. Jaenner 1946 die Moeglichkeit, durch die Erklaerung
"der oesterreichischen Republik als getreue Staatsbuerger angehoeren zu
wollen", die Staatsbuergerschaft wiederzuerlangen."
Im Bericht der oben erwaehnten Historikerkommission wird deutlich, dass man
sich von offizieller Seite deutlich staerker um die Wiedereingliederung der
unter den Nazis politisch Verfolgten als um jene der "rassisch" Verfolgten
sorgte.
Waehrend man bei "Reichsdeutschen Frauen" sehr rasch und unbuerokratisch
agierte und es immer wieder zur Einbuergerung bekannter ehemaliger Nazis wie
Emil Naumann kam, sind die Bemuehungen um die Wiedereinbuergerung juedischer
Vertriebener kaum nennenswert, ganz zu schweigen von Moeglichkeiten fuer
deren Nachkommen, die oesterreichische Staatsbuergerschaft zu erlangen.
Bezeichnend ist auch, dass "Volksdeutsche" (Angehoerige deutschsprachiger
Minderheiten in den nach dem Ersten Weltkrieg entstandenen neuen
Nationalstaaten), die waehrend oder nach dem Krieg nach Westen geflohen
waren, nach anfaenglichen Schwierigkeiten bald zuegig eingebuergert wurden,
waehrend dies bei juedischen Fluechtlingen aus Osteuropa nur selten
passierte. Erst im Staatsbuergerschaftsgesetz von 1949 wurde auf "rassisch"
Verfolgte Ruecksicht genommen, die inzwischen StaatsbuergerInnen eines
anderen Landes geworden waren. Aber: Ansuchen um Wiedererlangung der
Staatsbuergerschaft konnten nur waehrend eines Jahres, naemlich bis zum 19.
Juli 1950 gestellt werden. Da bis zu diesem Zeitpunkt erst wenige
oesterreichische Auslandsvertretungen (wieder)errichtet waren, kann man
davon ausgehen, dass die Betroffenen, die in aller Welt verstreut waren, nur
in den seltensten Faellen von dieser Moeglichkeit, die Staatsbuergerschaft
wieder zu erwerben - ohne die neu erworbene aufgeben zu muessen - erfuhren."
Viele jene oesterreichischen JuedInnen, die vor dem Anschluss die
oesterreichische Staatsbuergerschaft besessen hatten und in der Zwischenzeit
keine andere angenommen hatten, konnten die ihnen wiederzuerkannte
Staatsbuergerschaft nicht nutzen und wurden u.a. durch die
Nichtrueckstellung von geraubtem Eigentum und "arisierten" Wohnungen sowie
zu erwartenden Schwierigkeiten mit Behoerden von einer Rueckkehr abgehalten.
Andere emigrierten aus aehnlichen Gruenden wieder, was oft zum endgueltigen
Verlust der Staatsbuergerschaft fuehrte.
Fuer jene Remigranten, die zwischen 1945 und 1950 nach Oesterreich
zurueckkehrten, gab es noch die Moeglichkeit des erleichterten
Wiedererwerbs, auch wenn dies die Aufgabe der in der Emigration neu
erworbenen Staatsbuergerschaft bedeutete. Nach 1950 Zurueckkommende, die
eine fremde Staatsbuergerschaft erworben hatten, waren wie jeder andere
Auslaender, der sich um die oesterreichische Staatsbuergerschaft bewarb, zu
behandeln. Waehrend sechzehn Jahren sah das oesterreichische
Staatsbuergerschaftsrecht keinen erleichterten Erwerb der
Staatsbuergerschaft fuer Vertriebene vor.
1965 und 1973 gab es Nachnovellierungen des Gesetzes. Seit 1973 war die
Doppelstaatsbuergerschaft moeglich, was u.a. die Einbuergerung von Oskar
Kokoschka ermoeglichte. Der oesterreichische Staat machte sich in den
allermeisten Faellen nicht die Muehe, an die Betroffenen heranzutreten.
Ausnahmen waren lediglich "Einbuergerungen im Staatsinteresse" wie jene des
Philosophen Karl Popper.
In der Novelle von 1973 wurde allerdings fuer die Einbuergerung die
Voraussetzung eingefuehrt, dass der/die Betroffene frueher schon einmal 10
Jahre lang die oesterreichische Staatsbuergerschaft gehabt haben musste,
ausserdem wurde gegenueber 1965 die damals abgeschaffte Wohnsitzbegruendung
wieder eingefuehrt, sodass fraglich ist, ob diese Novelle nicht mehr Haerten
als Erleichterungen mit sich brachte.
Diese Haerten wurden 1993 beseitigt, nachdem in den Jahren zuvor - v.a. im
Zuge der causa Waldheim - immer wieder das beschaemende Verhalten
Oesterreichs in Bezug auf seine Vergangenheit thematisiert worden war und
ein breiterer Dialog als zuvor eingesetzt hatte.
Im Jahr 1998 wurde schliesslich auch jenen Vertriebenen, die schon vor 1938
keine oesterreichischen StaatsbuergerInnen gewesen waren, die Einbuergerung
erleichtert. Die Gesetzesnovellierungen der 90er Jahre wurden auch
deutlicher kundgemacht als das frueher der Fall gewesen war und fanden
durchaus Anklang bei den Betroffenen. So gingen nach Bekanntwerden der neuen
Gesetzeslage innerhalb einiger Monate ueber 1.000 entsprechende Antraege bei
der oesterreichischen Botschaft in Tel Aviv ein, deren ueberwaeltigender
Teil, wenn auch oft erst nach Ueberwindung etlicher juristischer und
administrativer Huerden, positiv erledigt wurde. Im Bericht der
Historikerkommission werden allerdings auch entscheidende, nach wie vor
bestehende Maengel dokumentiert, u.a. folgende:
Die Formulierung des Gesetzgebers geht in ihrer engen Auslegung, sich
naemlich als oesterreichischer Staatsbuerger und von oesterreichischem Boden
aus "ins Ausland begeben" zu haben, an der komplexen historischen
Wirklichkeit von Flucht- und Verfolgungsumstaenden waehrend der
NS-Herrschaft vorbei.
Jene Personen, die die Verfolgung im Inland (sogenannte U-Boote) oder in
einem Konzentrationslager er- und ueberlebt haben und erst nach 1945 wegen
der Aussichtslosigkeit, sich eine neue Existenz in Oesterreich aufbauen zu
koennen (Nichtrueckerstattung ihrer Wohnung, immer noch vorhandener
Antisemitismus) emigrierten, werden nicht beruecksichtigt. Bei der
Wiedereinbuergerung erfolgt grundsaetzlich keine Erstreckung auf Ehepartner
und Kinder. Waehrend Ehepartner inzwischen einbuergern koennen (bis zum
Inkrafttreten der StbGNov 1998 allerdings erst nach einer Anwartschaft von
zehn Jahren, was angesichts des meist fortgeschrittenen Alters der
Betroffenen sinnlos ist, ist dies fuer volljaehrige Nachkommen der
Vertriebenen nicht moeglich.
Die "Mitwirkungspflicht" bei der Aufklaerung der Abstammung und des
staatsbuergerlichen Status erscheint wegen der Unmoeglichkeit der
Beibringung entsprechender Beweismittel und wegen des oft hohen Alters und
der Gebrechlichkeit der AntragstellerInnen haeufig unzumutbar und koennte
durch andere Rechtsmittel (eidesstattliche Erklaerung)ersetzt werden.
Das Moment der Unfreiwilligkeit der Aufgabe der oesterreichischen
Staatsbuergerschaft vor und nach 1945 wird - insbesondere bei zu der Zeit
Minderjaehrigen - nicht ausreichend gewuerdigt.
Die Gefahr des Verlusts von fremden Staatsbuergerschaften durch den
Wiedererwerb der oesterreichischen ist nicht ausgeschlossen, da inzwischen
einige Staaten diese Wiedererwerbsform wie eine normale Einbuergerung
behandeln (unzureichend geklaerter voelkerrechtlicher Status des
entsprechenden oesterreichischen Gesetzes).
Nach Expertenschaetzungen haben sich zwischen Kriegsende und 1970 12.000 bis
15.000 juedische Vertriebene wieder in Oesterreich niedergelassen, der
ueberwiegende Teil davon noch in der 40er Jahren (20). Zum Vergleich: In
Deutschland hat sich die juedische Bevoelkerung im selben Zeitraum
verdreifacht (von 30.000 auf 95.000), v.a. durch Einwanderung aus der
frueheren Sowjetunion.
Seit Ende des Zweiten Weltkrieges wurden in Deutschland unvergleichbar
groessere Anstrengungen zur Vergangenheitsbewaeltigung und zur Repatriierung
Vertriebener unternommen als in Oesterreich. Deutschland gehoert neben
Norwegen, Schweden, Daenemark, Luxemburg und Spanien zu den wenigen
europaeischen Laendern, in denen der juedische Bevoelkerungsanteil seit 1967
gestiegen ist, wobei das Ausmass des Anstieges in Deutschland wesentlich
groesser ist als in anderen Laendern. Eine der Ursachen hierfuer ist wohl
die Tatsache, dass Deutschland als Teil der Wiedergutmachung nicht nur die
Wiedereinbuergerung juedischer Vertriebener selbst versteht, sondern auch
relativ problemlos deren Nachkommen die deutsche Staatsbuergerschaft
verleiht. Wenn auch zugestanden werden muss, dass die ImmigrantInnen aus der
frueheren Sowjetunion der groessten Teil der neuen juedischen Bevoelkerung
Deutschlands ausmachen und der Anteil zurueckgekehrter Vertriebener deutlich
geringer ist als ersterer, muss doch die Tatsache anerkannt werden, dass in
Deutschland eine juedische Zukunft absehbar ist, zumindest in deutlich
groesserem Ausmass als in einigen anderen europaeischen Laendern, die
frueher hohe juedische Bevoelkerungsanteile hatten. In Oesterreich ist
derartiges jedenfalls derzeit leider nicht in Sicht.
*Aussendung Antiimperialistische Koordination/gek.*
Quelle:
http://www.antiimperialista.com/de/view.shtml?category=2&id=1068120688&keywo
rd=+
Der Artikel stuetzt sich auf den Bericht der Historikerkommission (Hg.):
Hannelore Burger, Harald Wendelin: Staatsbuergerschaft und Vertreibung.
Vertreibung, Rueckkehr und Staatsbuergerschaft. Die Praxis der Vollziehung
des Staatsbuergerschaftsrechts an den oesterreichischen Juden. Wien 2002, zu
finden unter www.historikerkommission.gv.at/ergebnisberichte. Statistische
Daten sind weiters dem Buch: Bernhard Wasserstein, "Europa ohne Juden" (List
Verlag) entnommen.
*
Unterschriftenliste:
Aufgrund der NS-Vergangenheit, in der Oesterreich eine alles andere als
untergeordnete Rolle gespielt hat und keineswegs nur Opfer war, aufgrund des
beschaemenden jahrzehntelangen Verhaltens Oesterreichs in der Frage der
Wiedergutmachung und der Moeglichkeit der Wiedereinbuergerung, und aufgrund
der Tatsache, dass Oesterreich und Europa mit der juedischen Bevoelkerung
einen wesentlichen Teil ihrer Kultur und Identitaet verloren haben, fordern
wir vom oesterreichischen Gesetzgeber, dem deutschen Beispiel zu folgen und
ohne Einschraenkungen den Nachkommen der aus Oesterreich Vertriebenen Juden
und Juedinnen die Moeglichkeit zum Erwerb der oesterreichischen
Staatsbuergerschaft zu bieten.
Name, Adresse, Unterschriften

Unterschriften an: Vorstadtzentrum, Meiselstr. 46/4, 1150 Wien

*************************************************
'akin - aktuelle informationen'
a-1170 wien, Lobenhauerngasse 35/2
vox: ++43 (0222) 535-62-00
(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
http://akin.mediaweb.at
eMail redaktion und termine: akin.buero at gmx.at
eMail abo: akin.abo at gmx.at
Bank Austria, BLZ 12000,
223-102-976/00, Zweck: akin================================================
12 Oberster Gerichtshof hebt erstmals § 209-Urteile auf
From: office at paragraph209.at
================================================
§ 207b nicht anzuwenden
Oberster Gerichtshof hebt erstmals
§-209 Urteile auf
Plattform gegen § 209 fordert Rehabilitierung und Entschädigung aller Opfer

Wie soeben bekannt wurde hat der Oberste Gerichtshof letzten Dienstag eine
historische Entscheidung gefällt. Er hat erstmals sämtliche Urteile gegen
einen homosexuellen Mann aufgehoben, der nach dem antihomosexuellen
Sonderstrafgesetz, § 209 StGB, verurteilt worden ist.

Gegen den damals 26jährigen Günter L. war 1993 in Wien ein Strafverfahren
nach dem § 209 StGB eröffnet worden, weil er mit 15- bis 18jährigen jungen
Männern sexuelle Kontakte gehabt haben soll. Im Sommer 1997 wurde der
homosexuelle Mann rechtskräftig zu acht Monaten Freiheitsstrafe verurteilt.
Der Fall erregte damals als „Kalenderurteil-Fall“ großes Aufsehen, weil der
Angeklagte lediglich auf Grund seiner tagebuchartigen Kalenderaufzeichnungen
verurteilt worden ist, in denen er die Vornamen und das (von ihm geschätzte)
Alter seiner Partner, darunter eben auch (vermutlich) Jugendliche,
eingetragen hatte. Niemand hat die Jugendlichen jemals zu Gesicht bekommen;
weder Gericht, noch Staatsanwalt, noch Verteidiger, auch nicht der
Beschuldigte selbst, kannten jemals deren wirkliches Alter.

Günter L. erhob Beschwerde an den Europäischen Gerichtshof für
Menschenrechte, der ihm am 9. Jänner dieses Jahres Recht gegeben und die
Republik Österreich zu Schadenersatzzahlungen verurteilt hat (L. & V. vs.
Austria).


Akten vernichtet & Urteile aufgehoben

Über Betreiben Günter L.s hat die Bundespolizeidirektion Wien im Sommer
dieses Jahres nicht nur sämtliche Computervormerkungen gelöscht, wie dies
Innenminister Strasser österreichweit angeordnet hatte, sondern vor allem
auch alle Papierakten vernichtet (P 405/65/r/03, 04.09.2003). In allen
anderen § 209-Fällen haben die Polizeibehörden die Skartierung der
Papierakten bislang noch verweigert, wogegen zahlreiche Beschwerden bei der
Datenschutzkommission anhängig sind.

Mit seinem Urteil vom 11. November (11 Os 101/03) hat der Oberste
Gerichtshof nun auch sämtliche Gerichtsentscheidungen aufgehoben, die gegen
Günter L. nach dem § 209 gefällt worden waren, darunter auch zwei
Entscheidungen des Obersten Gerichtshofs selbst. Günter L. wurde endgültig
freigesprochen, und der Gerichtshof stellte fest, dass auch die
Voraussetzungen für eine Haftentschädigung gegeben sind.


§ 207b nicht anzuwenden

Die Generalprokuratur, die höchste österreichische Anklagebehörde, hatte
noch beantragt, das Verfahren, nach Aufhebung der seinerzeitigen
Entscheidungen, an die erste Instanz, das Landesgericht für Strafsachen
Wien, zurückzuverweisen, und das Verfahren nach der § 209-Ersatzbestimmung,
§ 207b StGB, neu durchzuführen. Der Oberste Gerichtshof hat jedoch Günter L.
Recht gegeben und ausgesprochen, dass § 207b StGB infolge des Urteils des
Menschenrechtsgerichtshofs nicht anzuwenden ist.

Günter L. wurde damit auf den Tag genau zehn Jahre nach der Einleitung des
Verfahrens gegen ihn, umfassend rehabilitiert; das Strafverfahren war
seinerzeit am 10.11.1993 eingeleitet worden. Die anderen, weit über tausend
Opfer des antihomosexuellen Sonderstrafgesetzes § 209, die nicht die Kraft
aufbrachten, vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte Bewerde zu
führen, warten aber nach wie vor auf Rehabilitierung.

„Wir rufen die Bundesregierung auf, nach dem historischen Urteil des
Obersten Gerichtshofs zu handeln und die Opfer des § 209 rasch zu
entschädigen und zu rehabilitieren“, sagt Dr. Helmut Graupner, Sprecher der
Plattform gegen § 209 und Verteidiger von Günter L., „Es darf nicht sein,
dass jene, die zu schwach waren, um sich erfolgreich zu wehren, nun als
Opfer zweiter Klasse noch einmal unter die Räder kommen“.


In der überkonfessionellen und überparteilichen Plattform gegen § 209 haben
sich über 30 Organisationen zusammengeschlossen, um gegen das in § 209 StGB
verankerte diskriminierende zusätzliche Sondermindestalter von 18 Jahren
ausschließlich für homosexuelle Beziehungen zwischen Männern (zusätzlich zur
allgemeinen, für Heterosexuelle, Lesben und Schwule gleichermaßen gültigen
Mindestaltersgrenze von 14 Jahren) anzukämpfen. Der Plattform gehören neben
nahezu allen Vereinigungen der Homosexuellenbewegung auch allgemeine
Organisationen an, wie Aids-Hilfen, die Kinder- und Jugendanwaltschaften
Tirol und Wien, die Österreichische Hochschülerschaft, die Bewährungshilfe,
die Österreichische Gesellschaft für Sexualforschung u.v.a.m.. Nach der
Aufhebung des § 209 StGB dringt die Plattform auf die Entlassung aller
Gefangenen und die Rehabilitierung und Entschädigung aller § 209-Opfer und
beobachtet die Vollziehung der § 209-Ersatzbestimmung, § 207b StGB.

Presseaussendung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte:
http://www.echr.coe.int/Eng/Press/2003/jan/L&VvAustriaandSLvAustriajudse.htm

Die Urteile des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte im Wortlaut:
http://hudoc.echr.coe.int/Hudoc1doc2/HEJUD/200301/l.-v.%20v.%20austria%20-%2
039392jv.ch1b%2009012003e.doc
http://hudoc.echr.coe.int/Hudoc1doc2/HEJUD/200301/s.l.%20v.%20austria%20-%20
45330jv.chb1%2009012003e.doc


Rückfragehinweis: Plattform gegen § 209: 01/876 30 61, 0676/3094737,
office at paragraph209.at, www.paragraph209.at

13.11.2003================================================
13 6. Prozesstag
From: thomas_m_f at so36.net
================================================
6. Prozesstag (12.11.03) im §129a Verfahren gegen Marco, Daniel und
Carsten
Auch an diesem Tag musste Richter Hennig zu allererst wieder seine
Position im Gerichtssaal festklopfen und belehrte Daniel und Marco
darüber, dass, sollten sie weiter die "Spielregeln" des Gerichts
missachten und während der Verhandlungen miteinander reden, sie durchaus
mit Bestrafung zu rechnen hätten.
Sofort danach gingen die ZeugInnenvernehmungen los. Als erste Zeugin
wurde eine Landtagsabgeordnete, danach die Verlobte von Carsten
vernommen. Hennig stellte sehr konkrete Fragen zu Datum und Rahmen des
eigentlichen Verlöbnisses, fragte, wann die beiden heiraten wollten usw.
Dann machte er ihr noch mal deutlich, dass Verlöbnisse nicht auf die
leichte Schulter genommen werden sollten: "Anständige Leute" würden
nämlich nach Ende des Prozesses und mögl. Ende der Beziehung nicht ihr
Wissen gegeneinander nutzen, aber könne man das in diesem Fall erwarten
- offene Fragen des Richter Hennig!?
Der Senat erkannte jedenfalls das Verlöbnis nicht an, weshalb die
Verlobte nun noch einmal zum nächsten Mittwoch vorgeladen wurde und in
diesem Fall kein Zeugnisverweigerungsrecht nach §52 gelten machen kann.
Auch die anderen Verlobten mussten sich ähnlichen Fragen aussetzen. Nach
Befragung der Eltern zu diesem konkreten Punkt von Daniel und Marco
wurde jedoch deren Verlobung anerkannt und sie konnten ohne Probleme als
Angehörige die Aussage verweigern.
Wenig später wurde die Sachverständige des LKA vernommen, die die
Fingerabdrücke auf dem Paket gesichert und ausgewertet hat. Allein auf
dem Stückchen, was wegen der Größe des Pakets zur Untersuchung
herausgetrennt wurde, befanden sich noch zwei weitere Abdrücke. Auf dem
restlichen Paket befanden sich ebenfalls weitere Abdrücke, die aber
nicht verwertbar waren. Klargestellt werden konnte nur, dass die anderen
Abdrücke nicht von Daniel stammen. Nachdem der Abdruck von Daniel
gefunden wurde, wurden die anderen Spuren auch nicht mehr verfolgt, da
die Behörden dafür ein weiteres Gutachten hätten anfordern müssen. Der
Staatsanwalt wies angesichts dieser unangenehmen Aussage ausdrücklich
und wiederholt darauf hin, dass er von den anderen Spuren ja nichts
wusste, weil davon nichts im Gutachten stand. Deshalb konnte er eben
auch nicht in diese Richtung ermitteln.
Nach der Mittagspause wurden etliche Notizzettel mit Autokennzeichen,
Polizeicodes, dem Schriftzug KGW usw. vorgelegt und diverse Texte der
Militanten Gruppe (mg) aus der Interim zum Thema Militanz sowie die
Auflösungserklärung, die bei Marco gefunden wurde, verlesen.
Dazwischen wurden vier weitere Zeugen vernommen, die aber einerseits nur
gefragt wurden, ob ihnen die Täter der Brandanschläge bekannt seien und
woher sie die Angeklagten kennen, und andererseits mit Verweis auf §55
(Selbstbelastung) die Aussagen verweigern konnten. Eine seltsame
Begebenheit in diesem Zusammenhang war die Vernehmung des einen Zeugen,
der nach gerichtlicher Meinung das Zeugnisverweigerungsrecht nach §55
nutzen könnte, da er selbst zu den Beschuldigten zähle. Das hat der
Staatsanwalt zwar verneint - gegen ihn würde nicht mehr ermittelt -,
dennoch hatte auch er keine Fragen.
Kurz vor der letzten Zeugenvernehmung wollte Hennig dann das
Gedächtnisprotokoll der Polizeivernehmung B.s verlesen lassen. Dies ist
v.a. deshalb eigenartig, da die Aussage im Polizeirevier selbst wegen
verbotener Verhörmethoden vom Gericht nicht gewertet wird. Die
RechtsanwältInnen legten jedenfalls Widerspruch ein - u.a. deshalb, weil
dieses Protokoll zu den Verteidigerunterlagen zähle und es auch keine
neue Aussage sondern nur die Reflexion des Geschehens auf dem Revier
sei. Der Staatsanwalt sah das etwas anders, er meinte dieses Protokoll
sein verwertbar, da die Erstellung nicht vom Gericht "sondern von seinen
Freunden" veranlasst wurde, denen er es später sogar gebracht hat.
Außerdem hätte er keinen Widerspruch gegen die Beschlagnahme des
Protokolls eingelegt!?
Die Entscheidung über die Zulassung des Gedächtnisprotokolls will der
Senat bis zum nächsten Dienstag treffen.
Danach war der Verhandlungstag im Prinzip auch beendet. Es wurde nur
noch der weitere Verfahrensablauf (vor-)abgesprochen. Demnach sind am
kommenden Dienstag und Mittwoch weitere Vernehmungen von ZeugInnen aus
der Szene sowie Leute LKA und PD, die die Durchsuchungen vorgenommen
haben. Nach Meinung des Gerichts sollte bis Mittwochmittag die
Beweisaufnahme beendet sein, so dass Staatsanwalt und RechtsanwältInnen
zum 25.11. bzw. 26.11. ihre Plädoyers vorbereiten können. Dies hängt
nach Meinung der RAs allerdings u.a. davon ab, wie die Beweislage am
Ende des 19. November aussieht. Möglichweise müssen dann von ihrer Seite
noch neue Beweise eingebracht werden, bspw. gäbe es - der Anwalt von
Marco hat es getestet - 17.000 Treffer, wenn man bei Google die Worte
soziale, Revolution, weltweit eingibt. Im Zweifel müssen halt all diese
Dokumente vorgelesen werden, wenn es der Entlastung von Marco, Carsten
und Daniel dient.================================================
14 Parlament/Ausserstreit/Mieter/KPÖ
From: Franz.Parteder at stadt.graz.at
================================================
PRESSEMITTEILUNG DES GRAZER KPÖ-GEMEINDERATSKLUBS


Donnerstag, 13. November 2003

Parlament fasst Beschluss gegen die MieterElke Kahr: Protest gegen Verschlechterungen beim Außerstreitverfahren


VP und FP wollen heute im Nationalrat beim sogenannten Außerstreitverfahren
Verschlechterungen für die Mieter durchziehen. Trotz heftiger Proteste der
Öffentlichkeit, der AK, der KPÖ und anderer Organisationen bleibt es für
Justizminister Böhmdorfer und die schwarz/blaue Regierung dabei: Als
Lobbyist der Rechtsanwälte will er dafür sorgen, dass die Anwälte künftig
auch von ärmeren Mietern kassieren. Der Grazer Stadtsenat hatte am 11. Juli
einstimmig und auf Antrag von Wohnungsstadtrat Kaltenegger (KPÖ) diesen
Gesetzesentwurf abgelehnt.
Geht es nach dem Willen des Herrn Justizministers, sollen in Zukunft unter
anderem auch sämtliche bisher kostenlose mietrechtlichen Verfahren
kostenpflichtig gemacht werden. Damit wird der Zugang zum Recht für den
Laien dramatisch erschwert, weil zu einer ausschließlichen Geldfrage
gemacht. Auf diese Weise gelingt es, auch ohne direkte Eingriffe in das
Mietrecht den formal noch vorhandenen Mieterschutz zu eliminieren.

Die Grazer KPÖ-Klubobfrau Elke Kahr: "Im Gegensatz zur Verschlechterung, die
heute im Parlament beschlossen werden soll, fordert die KPÖ, dass alle
Wohnungen betreffenden Verfahren, die schon heute nur kostenpflichtig bei
Gericht durchgeführt werden können, wie z.B. Kündigungen, Räumungsklagen,
Besitzstörungsklagen, Kautionsstreitigkeiten etc. ebenfalls den Regelungen
des derzeit gültigen Außerstreitsverfahrens unterworfen werden. Damit
einhergehend fordert die KPÖ die qualitative und quantitative personelle
Aufstockung der Schlichtungsstellen und der Außerstreitgerichte."

Rückfragehinweis: 872/2151
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
DISKUSSION
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
================================================
15 re Linke/Antisemitismusdebatte: Aufhoeren
From: hx65 at dial.pipex.com
================================================
Claudia Volgger schreibt:
>redl setzt da also zwei dinge gleich, die ökoli hat eine gedenkkundgebung
>instrumentalisiert, um zu solidarität mit sharon aufzurufen, sedunia hat
>vorhersehbarerweise dagegen protestiert...
>moment.
>da ist was verrutscht.
>die ökoli hat keineswegs zu solidarität mit sharon aufgerufen
Da scheint Claudia Volgger "was verrutscht" zu sein. Redl hat Sharon
überhaupt nicht erwähnt, also auch nicht die Ökoli bezichtigt, zur
Solidarität mit diesem aufgerufen zu haben. (Tatsächlich hat die Ökoli
im Verlauf einer früheren Diskussion betont, daß ihre Solidarität
mit Israel als kritische Solidarität zu verstehen sei.)
Edgar Ernstbrunner
anmerkung cv:
eben. danke für den hinweis, dass die stilistische wendung offenbar
missverstanden werden konnte. daher nochmal schmucklos: es geht darum, wie
hier "solidarität mit israel" umstandslos und implizit als unterstützung
rechter israelischer politik verstanden wird, die "natürlich" "kritik"
hervorruft. die unterscheidung zwischen israel und seiner momentanen
regierung ist gerade in redls text fallengelassen.
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
SERVICE
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
================================================
16 morgenrot 25 erschienen
From: almail at gmx.net
================================================
Liebe FreundInnen, liebe GenossInnen!
Die neue Ausgabe unserer Zeitung Morgenrot ist erschienen. Du kannst - wie
immer - unter www.sozialismus.at (Rubrik Zeitung) einen Blick darauf werfen.
Wenn du das Morgenrot noch nicht abonniert hast, kannst du eine kostenlose
Probenummer anfordern. Einfach ein Mail mit der gewünschten Postanschrift
an almail at gmx.net schicken und du bekommst die aktuelle Ausgabe innerhalb
der nächsten Tage zugeschickt.
Im Folgenden eine Übersicht über die einzelnen Artikel.Morgenrot Nr. 25
(November/Dezember 2003)
--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::Editorial
http://www.sozialismus.at/zeitung/mr25/edi_mr25.htm

__ # Eine erste Rückschau ... # __
-- Die 25. Ausgabe des Morgenrot ist erschienen --
"Infrarot" war genauso im Gespräch wie "Megaphon" oder - ganz traditionell -
"Rotfront". Doch war uns Infrarot denn doch ein wenig zu poppig, Megaphon zu
aktivistisch und Rotfront schien mehr in die 70er als in die 90er zu passen.
Wir waren schon fast ein wenig ratlos. Bis irgendwer den Namen "Morgenrot"
aufs Tapet brachte ...http://www.sozialismus.at/zeitung/mr25/25.mr_rueckschau.htm
--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::

#*#*#* Österreich *#*#*#
--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::__ # Wächst zusammen, was zusammen gehört? # __
--OÖ: ÖVP und Grüne geben sich das Ja-Wort --
Zum allerersten Mal in Österreich bilden ÖVP und Grüne eine Koalition und
halten somit gemeinsam die Mehrheit in Oberösterreichs Landesregierung und
Landtag.
http://www.sozialismus.at/zeitung/mr25/oe_mr25/wahlen_ooe.htm--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::__ # Die FPÖ im freien Fall# __
-- Ein Nachtrag zu den Landtagswahlen in Tirol und OÖ --
Freier Fall - so lautet nicht nur das Debutalbum der Starmania-Rockröhre
Christina Stürmer, sondern erfreulicher Weise auch das Motto der
Freiheitlichen bei den Wahlgängen der letzten Zeit.
http://www.sozialismus.at/zeitung/mr25/oe_mr25/wahlen_ooe_tirol.htm--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::__ # "Massiven Druck ausüben" # __
-- Ein Interview mit dem Betriebsratsvorsitzenden des Fonds Soziales Wien,
Axel Magnus --
http://www.sozialismus.at/zeitung/mr25/oe_mr25/fsw_interview.htm--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::__ # Entwicklungen im Bildungsbereich # __
-- Interview mit Lisa Göschl, Schulsprecherin des BG/BRG Bruck an der Leitha
in Niederösterreich --
http://www.sozialismus.at/zeitung/mr25/oe_mr25/bildung_interview.htm--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::

#*#*#* International *#*#*#
--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::__ # Bush beisst sich die Zähne aus # __
-- Der Widerstand im Irak ist auf dem Vormarsch --
Bis zu 20 Anschläge täglich gibt es laut einem US-Sprecher im besetzten
Irak. Wenn Medienberichten Glauben geschenkt werden kann, sind bereits
mehrere hundert US-SoldatInnen an den Folgen dieser Attentate oder
bewaffneter Konflikten gestorben.
http://www.sozialismus.at/zeitung/mr25/i_mr25/irak_mr25.htm--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::__ # Ein Jahr "Lula" # __
-- Brasilien: Gebrochene Versprechen --
Seit rund einem Jahr ist in Brasilien nun die Arbeiterpartei (PT) an der
Regierung, ihr bekanntester Vertreter, Luiz Inácio "Lula" da Silva ist
Präsident. Eine gute Gelegenheit, Bilanz zu ziehen und Erfolge und
Misserfolge einer Regierung zu analysieren, die von vielen in Europa als
Alternative zu Neoliberalismus und Kapitalismus gesehen wird.
http://www.sozialismus.at/zeitung/mr25/i_mr25/brasilien_lula_1jahr.htm

--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::


__ # Stolz auf Arnie? # __
-- Das Programm von Gouveneur Schwarzenegger -"When I was ten years old, I had the dream of being the best in the world in
something." - Manchmal werden Träume wahr, wie im Fall des
Austro-Amerikaners Arnold Schwarzenegger, der schier perfekten
Personifizierung des American Dream. Und seit 07. Oktober 2003 ist der
Auslandsösterreicher nun Gouverneur des "Golden State California", der
fünftgrößten Volkswirtschaft der Welt.
Theorie

http://www.sozialismus.at/zeitung/mr25/i_mr25/schwarzenegger.htm--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::


__ # Patrice Lumumba # __
-- Mord im Auftrag des Imperialismus -

"Nachdem er tot ist, hört Lumumba auf, eine Person zu sein. Er wird zu ganz
Afrika"(Sartre). Knapp 43 Jahre sind seit dem gewaltsamen Tod des Führers
des kongolesischen Unabhängigkeitskampfes, Patrice Lumumba, vergangen. Die
TäterInnen von damals plündern auch heute noch die zahlreichen Rohstoffe des
Landes aus.
http://www.sozialismus.at/zeitung/mr25/i_mr25/lumumba.htm

--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::

#*#*#* Kultur *#*#*#
--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::


__ # Von Blöcken und Kurven# __
-- Fußballfans und Politik --

Fußballfans und fortschrittliche Politik? Zwei Begriffe, die nicht gerade
viele Menschen miteinander assoziieren. Im Gegenteil, das Bild vom
dumpf-nationalistischen, stockbesoffenen Schläger ist allgegenwärtig und
wird von den bürgerlichen Medien auch immer wieder gerne heraufbeschworen.
Gewalt verkauft sich, Fußballfans die sich nicht gegenseitig die Zähne
ausschlagen, sind journalistisch uninteressant - oder etwa doch nicht?

http://www.sozialismus.at/zeitung/mr25/k_mr25/fussball_linke_fanklubs.htm

--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::

#*#*#* Theorie *#*#*#
--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::--::__ # Die verratene Revolution # __
-- Der November 1918 in Österreich --
Vor 85 Jahren, im November 1918, wurde die Monarchie in Österreich-Ungarn
durch eine revolutionäre Erhebung gestürzt. Gleichzeitig ist diese Zeit
wegweisend für die weitere Entwicklung Österreichs, der Sozialdemokratie und
der Linken.http://www.sozialismus.at/zeitung/mr25/t_mr25/oesterreich_nov1918.htmUm den Newsletter in Zukunft nicht mehr zu erhalten genügt ein leeres E-Mail
an die Adresse: al_newsletter-unsubscribe at yahoogroups.com
Eine weitere Adresse kann per Mail an
al_newsletter-subscribe at yahoogroups.com eingetragen werden.
AL - Antifaschistische Linke
netz: www.sozialismus.at, almail at gmx.net
tel.: +43 (0) 699 10 934 921
post: AL c/o Amerlinghaus, Stiftg. 8, A-1070 Wien
______________________________________________________