Donnerstag, 29.5.2003


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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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01 graffitiforschung + einladung
From: northoff <a6702809@unet.univie.ac.at>
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02 Kabelwerk: Flüchtlinge spielen "Godot"
From: GAMUEKL <office@gamuekl.org>
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03 Buchpräsentation Geld Macht Krise
From: Promedia <promedia@mediashop.at>
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04 ASF-Seminar: Antirassismus in schwarzblauen Zeiten
From: Andreas Goerg <andreas@no-racism.net>
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05 tschuschInnen-talk, heute 28.5., gamze ongan
From: "TschuschenPower" <tschuschenpower@chello.at>
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06 KEIN AUFRUF zu STEHN
From: Friedemann Derschmidt <friedemann@derschmidt.com>
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07 f 13 aktionen, soweit bekanmt
From: augustin <augustin@nextra.at>
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08 Die Situation der Roma in Österreich
From: Grüne Bildungswerkstatt Tirol <gruebi@tirolkultur.at>
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09 mo 2.+ di 3.6. KINOKIS MIKROKINO IM 7*STERN
From: Peter Grabher <p@kinoki.at>
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10 Antikapitalismus von rechts und links
From: infoladen wels <infoladen-wels@liwest.at>
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11 "Ich war in Hall. Der 63-Jahre-Rückblick"
From: "Ljubomir Bratic" <ljubomir@vienna.at>
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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
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12 § 209: Böhmdorfer erniedrigt ai-Gewissensgefangenen
From: "PF209" <office@paragraph209.at>
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13 Austria's New Antihomosexual Statute
From: "PF209" <office@paragraph209.at>
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14 Kunstsektion Verlautbarung Nr.7
From: Kunstsektion <kunstsektion@government-austria.at>
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15 stellungnahme: franz alt und asf
From: Klaus Werner <Klaus.Werner@blackbox.net>
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16 Krieg gegen Terrorismus hat Welt unsicherer gemacht und nicht sicherer!
From: <michaela.klement@amnesty.at>
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DISKUSSION
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17 re widerst@nd! - MUND: Mittwoch, 28.5.2003
From: Baum Josef <baum.josef@utanet.at>
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18 Thesen zum revolutionären Antiimperialismus in der neuen Periode
From: ASt-LFI <ast-lrci@utanet.at>
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SOLIDARITÄT WELTWEIT
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19 G.Palast and M.L.King III Voting Rights Petition.
From: palast@gregpalast.com
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20 Australia signs agreement with Iran. Will Europe follow?
From: "global@no-racism.net" <global@no-racism.net>
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LINKS / VERWEISE / HINWEISE
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21 united aliens news
From: <pot@unitedaliens.at>
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Redaktionelles:
Für diese Ausgabe nicht aufgenommen:
Spam
Ein Beitrag mit Bezug auf den Konflikt IL/Pal

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Wie der MUND entsteht ....

Schickt uns bitte eure Nachrichten, Meldungen und Ideen.
E-Mail-Adresse der Redaktion:

widerstand@no-racism.net

Im MUND findet Ihr eine Rubrik, die eine Konsequenz aus der redaktionsinternen Debatte um die Notwendigkeit, sexistische, antisemitische und rassistische Beiträge nicht zu veröffentlichen, einerseits, die Problematik von Zensur andererseits versucht: unter "B) Eingelangt, aber nicht aufgenommen" wird - in anonymisierter Form - auf angehaltene Beiträge hingewiesen und eine kurze Begründung der/des Tagesredaktuers für die Nichtaufnahme geliefert. Die AbsenderInnen werden hiervon informiert.
Ihr könnt Euch die Beiträge extra schicken lassen:
Mail an widerstand@no-racism.net genügt.

 




Quelle: www.popo.at


Und für nächsten Donnerstag:
Das Rechtshilfe-Manual
...und was mache ich eigentlich gegen rassisten?
online-diskussion

Editorial
Für den Inhalt verantwortlich: Ihr.
Die Beiträge werden von verschiedenen Redaktionsteams zusammengestellt.

Bitte weitersagen:
Für Personen ohne Internetzugang gibt es aktuelle Terminankündigungen
unter der Rufnummer 589 30 22 12 (Demoforum)
 

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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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01 graffitiforschung + einladung
From: northoff <a6702809@unet.univie.ac.at>
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liebe kollegInnen, freundInnen, s.g. damen und herren!

im rahmen des kunst- und kulturfestivals

SOHO IN OTTAKRING

findet am mittwoch, 4.6.2003, folgende veranstaltung statt:

ab 19h: weltsicht polizeiarrest
die alte schmiede zu gast bei soho
lesung, graffiti-visuals: thomas northoff

ab 20h30: the strongberryboys, "no head on my shoulders", live in
concert

wo?
grundsteingasse 15 / hof / 1160 wien
atelier müller-rager

eintritt frei

die veranstaltung "weltsicht polizeiarrest" wird aus einer lesung eines
textes von mir und aus projektionen aus "StadtLeseBuch/Letztes
VolksBuch" bestehen.

der text ist literarisch, fokussiert aber gleichzeitig haftgraffiti.
seine entstehungsgeschichte? als graffitiforscher, der mit dem
expressiven sprachmaterial wortgraffiti auch literarisch arbeitet, habe
ich angesucht, haftgraffiti studieren zu dürfen. dazu wurde mir
beschieden, dass man zwar dafür offen wäre, es jedoch leider keine
graffiti in den hafträumen gebe. natürlich habe ich das nicht geglaubt.
als ich wegen schlichten radfahrens in der fußgängerzone (die zu diesem
zeitpunkt menschenleer war) zu 74 Euro geldstrafe verdonnert wurde,
fasste ich die gelegenheit beim schopf und wählte die alternative der
"ersatzarreststrafe". nun konnte ich nicht nur haftgraffiti studieren -
es gab davon allein zum thema "abschiebung" gut hundert -, sondern auch
das "atmosphärische" des einsitzens im polizeigefangenenhaus.
so entstand ein erschreckend-witziger literarischer text, welcher
zugleich im sinne der alten tradition der teilnehmenden beobachtungen
der exploration der sprache an den wänden nützt.

die graffiti-visuals: einem teil meiner literarischen arbeit liegt das
sprachmaterial wortgraffiti zugrunde. es ist dies das
"StadtLeseBuch/Letztes VolksBuch", ein literar-semiotisches
endlosprojekt, welches ausschließlich mit authentischen niederbringungen
arbeitet. die kapitel bestehen aus dokumenten des von mir seit 1983
gesammelten wortgraffitikonvoluts von derzeit ca. 25 000 dias - das
diesbezüglich größte graffitiarchiv der welt.
die kapitel aus "StadtLeseBuch/Letztes VolksBuch" sind nur über
dia-projektion zugänglich.

mfg,
thomas northoff
(Österr. GraffitiArchiv für Literatur, Kunst und Forschung)

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02 Kabelwerk: Flüchtlinge spielen "Godot"
From: GAMUEKL <office@gamuekl.org>
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"WARTEN AUF GODOT"

Ein Schauspiel von Samuel Beckett

gespielt von Bewohnern des Wiener Integrationshauses:

ESTRAGON:
Abate Dejene AMBACHEW (Äthiopien)
WLADIMIR:
Farzad MOJGANI (Persien)
POZZO:
Naim ALLURI (Kosovo)
LUCKY:
Omar Omar (Sudan)
JUNGE:
Perparim IBRAHIMI (Kosovo)

REGIE & BEARBEITUNG:
Manfred MICHALKE

Eine Co-Produktion von
WIENER VORSTADTTHEATER
Wiener INTEGRATIONSHAUS
Hubsi KRAMAR - TAT tatr
und KABELWERK 26. 6. - 19. 7. 03
jeweils Do. - Sa., 20.30 Uhr
KABELWERK-Outdoor
1120 Wien, Oswaldgasse 33 - 35
(U6 / Tscherttegasse)

Eintritt: Euro 15,-- / Euro 12,--
Kartenreservierung: Tel 01/577 22 65, hubert.kramar@aon.at

Rahmenprogramm:
26. 6. - 19. 7. AUSSTELLUNG
"DIE MENSCHENWÜRDE IST UNANTASTBAR?"
Skulpturen des persischen Bildhauers
BEHRUZ HESCHMAT
Vernissage: 26. 6. 03 (19.30h)

Die gegenwärtige Weltpolitik - Krieg, Folter, Elend, Vertreibung
einerseits, sowie die europäische Asylpolitik andererseits, bilden den
Hintergrund vor dem sich menschliche Dramen ereignen, deren Tragweite
niemand abschätzen kann, der sie nicht erlebt hat.

Die Darsteller dieser sehr speziellen, mehrsprachige Produktion von Samuel
Beckett's Stück "Warten auf Godot" sind alle Flüchtlinge aus Kriegsgebieten:
was sie erlebt haben und was sie erleben, ist eine kaum zu beschreibende Not.
Auch IHR "Warten" auf ein Land, auf Menschen, die ihnen Schutz und Zuflucht
gewähren, ist eine Art von Folter.

Beckett beschreibt in WARTEN AUF GODOT auch die seelischen Verheerungen,
die apokalyptische Zustände, wie sie in vielen Ländern dieser Erde
gegenwärtig herrschen. Und doch gelingt es ihm, in diesem großen Werk,
gleichzeitig die Tiefen des Tragischen wie auch die Absurdität des
Komischen zu zeigen.

Das "Wiener Vorstadttheater - integratives Theater Österreichs", wie auch
das Wiener Integrationshaus und Hubsi Kramar's TAT t.atr verstehen sich
als Plattform für Randgruppen und haben dieses mehrsprachige Theaterprojekt
gemeinsam realisiert. Sie geben Menschen, die es in unserer Gesellschaft
besonders schwer haben, ein Podium, auf dem sie ihre Nöte künstlerisch
artikulieren und durch künstlerische Leistung Anerkennung und
Selbstwertgefühl gewinnen können.

Gespielt wird im Freien, und das bei JEDEM Wetter (gedeckte
Zuschauerplätze, trotzdem empfehlen wir, wettergerechte Bekleidung mit zu
nehmen!):

Sommertheater der anderen Art in den "Ruinen" des KABELWERKS - einer
Kulisse, die Assoziationen mit Krieg und Verwüstung wach werden lässt..

Für Regie und Bearbeitung zeichnet:
Manfred MICHALKE
Schauspiel & Regisseur
Geb. 1954 in Wien
Engagements ab 1975 an Stella Kadmon's Theater der Courage, Josefstadt,
Volkstheater, Stadttheater Baden, u.a.
Regiearbeiten (Auswahl):
"Und sie legen den Blumen Handschellen an" (Fernando Arabal), 1988, Graz
"Der Spiegelmensch" (Franz Werfel), 1989, Graz
"Erste Österr. Behindertenpassion"/Mozart-Requiem, 1997, Retz
Seit 1985: Gründung & Leitung des Wiener Vorstadt Theaters - integratives
Theater Österreichs

GAMUEKL: 1040 Wien; Favoritenstrasse 45/2/1/4; Tel. + Fax: +43-1-913 14
11; e-mail: office@gamuekl.org
"Warten auf Godot" - Ein Schauspiel von Samuel Beckett
gespielt von Bewohnern des Wiener Integrationshauses
26. 6. - 19. 7. 03 (Do. - Sa., 20.30h) im Kabelwerk/Wien

AUSSTELLUNG im RAHMENPROGRAMM:

"DIE WÜRDE DES MENSCHEN IST UNANTASTBAR?"
Skulpturen des persischen Bildhauers BEHRUZ HESCHMAT
Die Ausstellung ist während der Laufzeit der Theaterproduktion "Warten auf
Godot" im Wiener Kabelwerk (1120 Wien; Oswaldgasse 33 - 35) zu sehen.
Vernissage am Premierentag: 26. 6. (19.30h)

Gut aufgelöste Pressefotos des Künstlers und seiner Werke können unter
http://www.gamuekl.org/godotheschmat honorarfrei downgeloadet werden.
(Der Fotobestand wird laufend ergänzt)

BEHRUZ HESCHMAT
Geboren 1953 in Täbriz, Iran

1970-1975 Studium für Maschinenbau (Abteilung Metallverarbeitung)
beginnende künstlerische Aktivitäten
1976-1982 Studium an der Hochschule für angewandte Kunst, Wien
Meisterklasse Bildhauerei Wander Bertoni
Freischaffender Künstler
Seit 1983 in Wien im Exil lebend
Seit 1987 Mitglied des Künstlerhauses
Seit 1973 unzählige Ausstellungen und Workshops in Iran, Österreich,
Bulgarien, Deutschland, Frankreich u.a.
2003 Aktuell laufende Ausstellung: Cite Internationale des Arts
Paris/Frankreich

Preise:
1981 für Kleinplastik, Internationale Biennale Grabovo/Bulgarien
1991 Anna-Susmann-Preis

Öffentliche Arbeiten:
1975 Stahlskulptur für Maschinenfabrik - Täbriz/Iran
1976 "Aschik-Statue" - Symbol der aserbeidschanischen Volksmusik,
Stadtpark Täbriz/Iran
1991 Skulptur im Schweizer Garten/Wien
1992 Künstlerhaus/Wien
Skulpturengarten Oslip/Burgenland
1993 Wiener Neustadt/NÖ
1995 Mariahilfer Straße - Station U3 / Wien
Amstetten/NÖ
2000 Tarrenz/Tirol
2002 Ybbsitz/NÖ

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03 Buchpräsentation Geld Macht Krise
From: Promedia <promedia@mediashop.at>
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Buchpräsentation des Mattersburger Kreis für
Entwicklungspolitik und Promedia Verlag

Becker/ Heinz/ Imhof/ Küblböck/ Manzenreiter (Hg.)
GELD MACHT KRISE
Finanzmärkte und neoliberale Herrschaft
ISBN 3-85371-209-6, br., großes Format, ca. 280 Seiten, ca.
24,90 d, 42,30 sFr.; Reihe "Historische Sozialkunde"/
Internationale Entwicklung
Erscheint im September 2003

Mittwoch, 11 Juni, 18 Uhr
ÖGB- Seminarhotel
Strudelhofgasse 10
1090 Wien

Diskussion:
Joarchim Becker, WU- Wien, Institut für Außenwirtschaft und
Entwicklungsplanung
Karin Küblböck, Obfrau von ATTAC
Martin Schürz, Österreichische Nationalbank

Die AutorInnen präsentieren einen kritischer Reader zur Stellung der
Finanzmärkte in der Weltwirtschaft des 20. und 21. Jahrhunderts. Unter
historischer Betrachtung zeigt sich die Entwicklung von Finanzmärkten und
globalen Geldströmen in engem Zusammenhang mit den jeweils herrschenden
internationalen Geldregimen. Ausgehend von dieser Analyse wird der zunehmende
Trend zu abnehmenden internationalen Regulierungen der Finanzmärkte
konstatiert. Es wird in Frage gestellt, ob und wie weit die neuartigen
Krisenerscheinungen mit der Liberalisierung und Deregulierung der Finanzmärkte
in Verbindung stehen. Durch Fallbeispiele aus Zentrums- und Peripheriestaaten,
insbesondere Lateinamerika, Osteuropa und Asien, soll diese Frage andiskutiert
werden.

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04 ASF-Seminar: Antirassismus in schwarzblauen Zeiten
From: Andreas Goerg <andreas@no-racism.net>
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Liebe Leute!

Hier noch eine kleine Werbung für die Teilnahme am Austrian Social Forum ASF
von morgen Donnerstag 29.05.03 bis Sonntag 01.06.03. Ihr seid alle herzlich
eingeladen zum

Seminar: Antirassismus in schwarzblauen Zeiten

Zeit: Freitag 30.05.03 von 19.00h bis 23.00h

Träger: Netzwerk Antirassismus (http://www.no-racism.net/antirassismus) (open
up, Verschiedene Herkunft - Gemeinsame Zukunft, Obersteirische Initiativen zur
interkulturellen Öffnung der Region, INTERkulturLOTSEN Österreich)

Inhalt:
Der politische Antirassismus will eine Bewegung gegen hegemoniale
Strukturen erzeugen, die auf einem Diskurs der Gleichheit basiert,
und damit im Gegensatz zu einem moralisierenden, psychologisierenden
bzw. individualisierenden Verständnis von Antirassismus steht.
Um Antirassismus umzusetzen, bedarf es permanenten Arbeit in fünf Bereichen.
1.) Normalität begreifen, das Selbstverständliche und damit
Unbegriffene der diskursiven Bearbeitbarkeit zuführen. Informationen
verarbeiten. Wissensobjekte schaffen.
2.) Asymmetrien im eigenen Einflussbereich ausgleichen, im
Bestehenden möglichst wenige Rassismen reproduzieren. Equality
targets implementieren.
3.) Alternative Modelle entwickeln, Inputs für übergreifende
gesellschaftliche Auseinandersetzungen formulieren, Ideen beisteuern.
4.) Allianzenbildung, Motivationen und Interessen von anderen
politischen AkteurInnen ausloten, an der Attraktivität und
Verständlichkeit der eigenen Position arbeiten, in Kooperationen
eintreten, an der Vorbereitung von Großveranstaltungen teilnehmen,
Institutionen durch befreundete Drehpunktpersonen infiltrieren,
Ressourcen zugänglich und verfügbar machen.
5.) Konfrontation, Konflikte inszenieren, lohnende
Auseinandersetzungen mit hohem Verbreitungsgrad suchen, die eigenen
Positionen schärfen und die eigenen Diskurse im Rahmen von weithin
beobachteten Konfrontationen effektiv proliferieren.

Ausgehend von der realen soziopolitische Situation im
österreichischen Staat wird es in diesem Seminar über die oben
skizzierten Möglichkeiten von Antirassismus die Rede sein. Einen
speziellen Fokus wollen wir auf die Strategieentwicklung
antirassistischer Initiativen in Zeiten Schwarzblauer Regierung
legen. Die vorgesehenen 4 Stunden dienen auch zur Vorbereitung auf
die dreitägige Antirassismus Konferenz 2003 vom 12. - 14. Juni in
Wien (siehe http://www.openup.at/antirassismuskonferenz).

Maintainer:
Ljubomir Bratic
ljubomir@gmx.net
01 929 16 17 /12 Fax /17
BUM (Büro für ungewöhnliche
Massnahmen), Laudongasse 4/4, 1080 Wien

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05 tschuschInnen-talk, heute 28.5., gamze ongan
From: "TschuschenPower" <tschuschenpower@chello.at>
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tschuschInnen-talk
mittwoch, 28.5.
gamze ongan (theater wissenschaftlerin) zu gastr bei hikmet kayahan

19 Uhr, VHS Ottakring, Ludo-Hartmann-Platz 7, 1160 Wien
eintritt frei.

alle informationen zum tschuschInnen-talk finden sie auch unter
www.topone.at/jour-fixe.htm

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06 KEIN AUFRUF zu STEHN
From: Friedemann Derschmidt <friedemann@derschmidt.com>
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KEIN AUFRUF zu STEHN!

WIR STEHEN AUF GRUND UND ZWAR AUF ÖFFENTLICHEM.
Daher werden wir begrundet stehen, weil anders zu stehen gar nicht möglich ist.

Wir werden keine Versammlung sein, denn jede(r) von uns nimmt ihren/seinen
individuellen Standpunkt ein. Daß unsere Standpunkte genau innerhalb eines
Rasters sein werden, wird Zufall sein und nicht beabsichtigt.

Der Abstand zu den Nächststehenden nach vorn, nach hinten und nach der Seite
wird spontan und ungeplant 2 m betragen und wir werden am Gehsteig der
Mariahilferstraße stehen etwas stadteinwärts von der Neubaugasse aus
gesehen. Wir werden etwa 2 1/2 Stunden dort stehen am Freitag den 13. Juni ab
16.00h.

Ich werde, sollte ich gefragt werden, warum ich hier stehe mit dem Stehsatz
antworten: "Ich bestehe darauf, daß der öffentliche Raum für alle da ist zur
freien Benützung und daß ich es nicht hinnehme, wenn seitens der Polizei auf
Veranlassung von Geschäftsleuten, anständigen Bezirkspolitikern etc. an
unseren Grundfreiheiten mittels windiger Paragrafen herummanipuliert wird. Das
betrifft alle auf kurz oder lang."

Warum die anderen stehen werden, möge man sie selber fragen. Daß man selber
dort mit einstehn könnte, möge man bedenken. Das hier ist natürlich KEIN
AUFRUF.

Niemand kann aber alle EUCH Viele daran hindern, dort hinzukommen um zu stehn.

Friedemann Derschmidt
www.permanentbreakfast.org

--
Produktion von Wirklichkeiten
________________________
Institut zur Erforschung und
Erschaffung von Ritualen und Zeremonien
__________________________________
A-1180 Wien; Gentzgasse 122/18

Friedemann Derschmidt
tel.: +43 699 2012 60 35
fax.: +43 699 4012 60 35
friedemann@derschmidt.com

http://www.derschmidt.com
http://www.permanentbreakfast.org
http://rudyn.magnet.at

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07 f 13 aktionen, soweit bekanmt
From: augustin <augustin@nextra.at>
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Freitag, der dreizehnte Juni

Ein- bis dreimal im Jahr schenkt uns der Kalender die mythische
Datumskombination Freitag der Dreizehnte. Ein Netzwerk von Gruppen aus dem
sozialen und künstlerischen Bereich will die Bedeutung "Unglückstag" umdrehen
und ist dabei, einen neuen urbanen Volxbrauch zu entwickeln: F13. Am 13. Juni
wird Wien mit einer Vielzahl von Aktionen überzogen, denen zumindest eines
gemeinsam ist: Sie sind ein Appell gegen die soziale Ausgrenzung
"unerwünschter" und "ökonomisch unnützlicher" Milieus, Gruppen und
Individuen. Eine (unvollständige) Liste der Ereignisse dieses Tages:

Projekt Öffentliches Verkehrszimmer

Wir machen die Straßenbahn zum Wohnzimmer, lautet das Motto dieser
Straßenbahnaktion. Die Forderung: Das öffentliche Verkehrsmittel muss als
öffentlicher Raum akzeptiert werden - Straßenbahn für alle. Logischerweise
setzt das den Nulltarif voraus.

Treffpunkte: 10.30 Uhr, Bürogemeinschaft Schottengasse 3a/ Tür 59 oder
11.00 Uhr Straßenbahnstation Lange Gasse/ Alserstraße.
Kontakt: rotkraut@gmx.at

Subversiver Babyboom im Untergrund - grenzenloses Gratisfahren im
Kinderwagen (in rosa und hellblau)

Immer noch gibt es für Obdachlose, SozialhilfeempfängerInnen und Flüchtlinge
nicht einmal ermäßigte Verkehrstarife, geschweige denn Nulltarif. Die Ärmsten
der Armen müssen den vollen Preis zahlen. Da liegt es nahe, in die Babyrolle
zu schlüpfen, um nicht als SchwarzfahrerIn sanktioniert zu
werden. AktivistInnen der Flüchtlingsberatung organisieren eine
Kinderwagendemo auf den Wiener Linien.

Treffpunkt: 10.30 Uhr, Bürogemeinschaft Schottengasse 3a/ Tür 59.

"Zitate im Sonderangebot"

Der F13-Beitrag der ARGE Randkunst: eine Lesung in der U-Bahn. Verwendet
werden Artikel zur Arbeitsmarktsituation aus dem U-Express, versetzt mit
heißen Zitaten "unserer" PolitikerInnen. Dauer einer Lesung ca. 20 Minuten,
wird in allen U-Bahnlinien wiederholt.

Treffpunkt: 13.00 Uhr, U 3-Station Westbahnhof
Kontakt: 0664-47 55 863 oder schoiswohl_m@hotmail.com

11 % K.Theater spielt unbegründet

Die Theatertruppe der AUGUSTIN-KolporteurInnen weist mit ihrer
Straßenperformance auf die bisher absurdeste Form der Bekämpfung von
Randgruppen durch Exekutive und konservative Politiker hin, auf die
missbräuchliche Anwendung des § 78 der Straßenverkehrsordnung ("unbegründetes
Stehenbleiben") gegen Obdachlose, Junkies und Alkoholiker.

Ab 13.00 Uhr am Bundesländerplatz (Mariahilferstraße, gegenüber Generalicenter)
Ab 15.00 Uhr in der Karlsplatz-Passage (Rondo)

Begründetes Denken gegen unbegründetes Gesetz

Eine gemeinsame Aktion der Künstlergruppen United Aliens und ohnEmacht. Wie
Anwälte werden die TeilnehmerInnen Wörter und Passagen aus Gesetzestexten
(indem Fall §78 StVO - "unbegründetes Stehenbleiben") aus- und verlegen. Aber
im Gegenteil zu Anwälten dienen sie nicht der zahlungskräftigen Elite, sondern
solidarisieren sich mit jenen, die durch ihren Mangel an Geld aus den meisten
Bereichen des Lebens ausgeschlossen werden, indem sie die Überflüssigkeit und
Ungerechtigkeit des Gesetzes anklagen und aufzeigen.

Ab 14:00 Uhr, Kärntnerstraße

Aktion Schlafsack für Wohnungslose

Von 14.00 bis 16.00 Uhr beim Obdachlosen-Tageszentrum
Josefstädterstraßen (bei der U6-Station).
Kontakt: christine.cote@aon.at

Projekt zur Öffentlichkeitsbewirtschaftung

Eine Aktion der Gruppe ohnEmacht. Auf der Meidlinger Hauptstraße wird ein
Pilotprojekt zur Öffentlichkeitsbewirtschaftung vorgestellt, das der
praktizierten Politik der ÖVP/FPÖ-xRegierung, aber auch den momentanen
europäischen Werten mehr verkörpern würde als ein plumper §78 in der
StVO. Über ein "Public-Privat Partnership” wollen die VeranstalterInnen
günstige Stehplätze in Containern an unbegründet herumstehende Heimlose und
Drogenkranke vermieten.

Das Projekt soll den anachronistischen, wenig subtilen und willkürlichen §78
durch eine moderne, rentable, und der Verwertungslogik entsprechende
Unternehmung ersetzen. "Unästhetische Elemente an stark frequentierten Plätzen
beeinflussen das öffentliche Stadtbild extrem negativ. So schaden sie
ungewollt dem Tourismus, der eine Haupteinnahme Quelle unserer Heimat
darstellt. Noch viel stärker wiegt, dass primär das Stadtbild das
österreichische Image im Ausland prägt, wie aus wissenschaftlichen
Untersuchungen hervorgeht, und dadurch ein wesentlicher Standortfaktor im
wirtschaftlichen Wettbewerb ist. Unsere Projekt würde daher nachhaltig zu
Wirtschaftskonjunktur führen und dadurch neue Arbeitsplätze und allgemeinen
Wohlstand schaffen", heißt es in einer Ankündigung,

Ab 16.00 Uhr, Meidlinger Hauptstraße 60
Kontakt: arno.uhl@reflex.at

Aktion "9 X nein"

Die Gruppe "SF" (slow forward) wird die Aktion "9 X nein" am Stephansplatz
aufführen. 9 Menschen in weißen Gewändern und einer Augenbinde bewegen sich in
Zeitlupe in einem 9 X 9 Schritte großem Feld, welches mit 9 Türmatten umrahmt
ist. Jede Matte steht für eine Randgruppe. 3 Menschen mit Megaphon animieren
die ZuschauerInnen, sich auf der Matte die Schuhe abzuputzen. Wird nun so eine
Matte von ZuschauerInnen betreten, wird ein Text mittels Megaphon gesprochen,
und eine(r) der 9 PerformerInnen reagiert darauf.

Ab 16.00 Uhr, Stephansplatz; Dauer ca. 45 Minuten.

Kein Aufruf zu stehn!

"Wir stehen auf Grund. Und zwar auf öffentlichem. Daher werden wir begrundet
stehen, weil anders zu stehen gar nicht möglich ist", proklamiert die
Künstlergruppe Permanent Breakfast. "Wir werden keine Versammlung sein, denn
jede(r) von uns nimmt ihren/seinen individuellen Standpunkt ein. Dass unsere
Standpunkte genau innerhalb eines Rasters sein werden, wird Zufall sein und
nicht beabsichtigt.

Der Abstand zu den Nächststehenden nach vorn, nach hinten und nach der Seite
wird spontan und ungeplant 2 m betragen und wir werden am Gehsteig der
Mariahilferstraße stehen, etwas stadteinwärts von der Neubaugasse aus
gesehen. Wir werden etwa 2 1/2 Stunden dort stehen am Freitag den 13. Juni."
Friedemann Derschmidt:

"Ich werde, sollte ich gefragt werden, warum ich hier stehe, mit dem Stehsatz
antworten: Ich bestehe darauf, dass der öffentliche Raum für alle da ist zur
freien Benützung und dass ich es nicht hinnehme, wenn seitens der Polizei auf
Veranlassung von Geschäftsleuten, anständigen Bezirkspolitikern etc. an
unseren Grundfreiheiten mittels windiger Paragraphen herummanipuliert
wird. Das betrifft alle auf kurz oder lang."

Warum die anderen stehen werden, möge man sie selber fragen. Dass man selber
dort mit einstehn könnte, möge man bedenken. Das hier ist KEIN AUFRUF. Niemand
kann aber Viele daran hindern, dort hinzukommen um zu stehn. Ab 16.00 Uhr,
Mariahilferstraße/ Neubaugasse. www.permanentbreakfast.org

Struwwelpeter im Himmel

Hubsi Kramars Version der unseligen Kinder-Geschichte - einer
Untertanenerzeugungsindustrie-Lektüre, in deren Logik die Leute in den 1. und
dann in den 2. Weltkrieg marschiert sind. Und heute sind wir wieder so weit:
"Sei hübsch ordentlich und fromm..."

16.00 Uhr im KABELWERK, Oswaldgasse 35, 1120 Wien

F13-Volxküche

Volxküche im Tüwi: Gratisspeisen für die Verwunschenen und Verlorenen.
Ab 17 Uhr, Wien 19, Peter Jordanstraße 76 (bei der BOKU).
Kontakt: Tel. 47654-2008

Eröffnung der Fotoausstellung FREIFAHRT

Würde wächst nur aus dem Handeln: Mario Lang, Fotograf der
Obdachlosenzeitung AUGUSTIN, hat die Serie der Straßenbahnbesetzungen
begleitet, mit denen die Wiener Straßenzeitungs-KolporteurInnen
Nulltarif für Obdachlose und SozialhilfeempfängerInnen forderten. Langs
Fotos zeigen Momente der demonstrativen Schwarzfahrten, die als "Tage
der freien Fahrt" gleichsam Sternstunden einer neuen Sandlerbewegung
waren. Die Vernissage ist gleichzeitig das Abschlussfest des F13
Aktionstages, die Besucherinnen erwartet das "Stimmgewitter Augustin",
Wiens erster Obdachlosengesangsverein", mit dem neuen Programm.
20.00 Uhr, Café 7Stern, 1070 Wien, Siebensterngasse 31

ps:

Drei F13-"Regeln"

1. Jede(r) ist zu einem F13-Beitrag eingeladen. Es gibt keine zentrale
F13-Organisation. Jede Gruppe verwirklicht ihre Idee autonom und kann
sich des F13 Labels bedienen. Das Logo ist von www.augustin.bus.at bei
Bedarf herunterzuladen. Die Dokumentation im AUGUSTIN ist ein freies
Angebot. Ob die teilnehmenden Gruppen ihre Actions polizeilich anmelden,
ist ihre Sache.
2. F13 ein Tag der künstlerischen und sozialen Aktionen, jede Seite
gebraucht ihre eigene Aktions-"Sprache".
3. Selbstorganisation bzw. mitwirkung der von sozialer Ausgrenzung
Betroffenen muss ermöglicht und angestrebt werden.

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08 Die Situation der Roma in Österreich
From: Grüne Bildungswerkstatt Tirol <gruebi@tirolkultur.at>
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Eine Diskussionsveranstaltung mit

Prof. Rudolf Sarközi, Vorstand des Kulturvereines Österreichischer Roma

am 6. Juni um 19 Uhr
im Grünen Büro, Museumstr. 11/1, Innsbruck

Anlässlich einer Ausstellungseröffnung des kürzlich verstorbenen Künstlers und
Roma Karl Stojka ist der Vorstand des Kulturvereines Österreichischer Roma und
Vorsitzender des Volksgruppenbeirates der Roma, Prof. Rudolf Sarközi, zu Gast
in Innsbruck.

Herr Prof. Sarközi, 1944 in einem Konzentrationslager geboren, wird über die
Geschichte und das Wirken Karl Stojkas berichten und interessante Einzelheiten
zur Historie und aktuellen Lage der Roma in Österreich präsentieren.

Einen interessanten Abend und eine spannende Diskussion wünscht

Brigitte Tonini
(Für die Grüne Bildungswerkstatt Tirol)

Eine gemeinsame Veranstaltung der Grünen Bildungswerkstatt Tirol und den
Tiroler Grünen

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09 mo 2.+ di 3.6. KINOKIS MIKROKINO IM 7*STERN
From: Peter Grabher <p@kinoki.at>
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Politische Filmabende ca. 2x im Monat; jeweils montags, fallweise auch
dienstags. UKB 4 Euro
Im Café & Kulturzentrum 7*STERN | http://7stern.net
1070 Wien, Siebensterngasse 31 (Ecke Mondscheingasse, >13A/49)
kinoki. Verein für audio-visuelle Selbstbestimmung
mikrokino@kinoki.at | http://www.kinoki.at

Einladung #95 / #96

#95
Montag, 2. Juni 2003, 20.30 Uhr
KINOKIS MIKROKINO PRAESENTIERT IN KOOPERATION MIT EIPCP:
DIE LEERE MITTE. FILME VON HITO STEYERL

Babenhausen 1997
Hito Steyerl, D 1997, 4 Min., Video

1993 verlaeszt der letzte noch lebende Jude Babenhausen, vier Jahre spaeter
steht sein ehemaliges Haus in Flammen. Hito Steyerl verbindet in ihrem Film
Tondokumente einer im Zuge der Brandstiftung stattgefundenen
Demonstration mit Bildern der ausgebrannten Wohnruine zu einer historischen
Rekonstruktion juedischen Lebens in der hessischen Kleinstadt von der NS-Zeit
bis in die Gegenwart. Die gewaltsame der Stadtoberflaeche von
den letzten juedischen Spuren auf der Bildebene wird konterkariert durch die
Praesenz der Erinnerung im Off.

Die leere Mitte
Hito Steyerl, D 1998, 62 Min., Video

Der Film beobachtet ueber einen Zeitraum von acht Jahren die architektonischen
und politischen Veraenderungen am Potsdamer Platz in Berlin. Auf einem leeren
Minenfeld zwischen den Grenzen des Kalten Krieges entsteht zwischen 1990 und
1998 allmaehlich ein Hauptquartier internationaler Konzerne. Jahrzehntelang
lag der Platz brach: als leere Mitte Berlins. Jetzt kehrt die Mitte zurueck.

Grenzziehungen und der Ausschluesse konfrontiert Interviews mit den Besetzern
des Todesstreifens nach dem Mauerfall und chinesischen Architekturstudenten
mit der Familiengeschichte des juedischen Philosophen Moses Mendelssohn,
exotistische Momente aus dem Kino der Weimarer Republik mit der Geschichte der
indischen Freiwilligen-Legion in der Waffen-SS. Zum Kronzeugen wird ihr dabei
Siegfried Kracauer, dessen Essays nicht nur Steyerls Untersuchung begleiten,
sondern mit dem sie auch die Hoffnung auf teilt, durch
die sich das einschleichen kann.

Gespraech mit Hito Steyerl, Filmemacherin und Autorin im Bereich
essayistischer Dokumentarfilm, postkoloniale und antirassistische Kritik,
feministische Repraesentationskritik, sowohl als Produzentin als auch als
Theoretikerin.

#96
Dienstag, 3. Juni 2003, 20.30 Uhr
KINOKIS MIKROKINO PRAESENTIERT IN KOOPERATION MIT EIPCP: THOMAS TODE
NAZI- ODER: VOM HIRSCHKAEFER ZUM HAKENKREUZ

Vom Hirschkaefer zum Hakenkreuz
Oliver Lammert & Madeleine Dewald, D 2001, 78 Min., DVD

erzaehlt in einer materialreichen,
assoziativen Montage von der grenzenlosen Moeglichkeit, Bilder zu manipulieren
und mit Bildern zu verfuehren. Der Historionaut, eine Geschichtsmaschine,
produziert einen unaufhoerlichen Strom erinnerter, gegenwaertiger und
zukuenftiger Bilder.

Er hilft, Verbindungen zu knuepfen, zum Beispiel zwischen dem seltsam
deutschen Kulturfilm und der Filmavantgarde von La Sarraz, zwischen
Hirschkaefern und Groszvaetern, Dark Wave und Cyberbugs. Es geht um
faschistischen Pseudodarwinismus und kuenstlerische Korrumpierbarkeit, um
Kulturfilmer, die ihre teils avantgardistischen Erzaehl-, Film- und
Montagetechniken in den Dienst des Nationalsozialismus stellten.

Deutschlandbilder
Hartmut Bitomsky, D 1983, 60 Min., Video

Der Film, der sich erstmals mit dem Genre der sogenannten
beschaeftigt, ist aus Ausschnitten aus mehr als 30 dieser Filme montiert, die
von den Nazis zwischen 1933 und 1945 produziert wurden und als Vorfilme im
Kino ein breites Publikum fanden. Bitomsky begleitet seine Montage durch einen
kommentierenden Essay. Plebiszit: das Regime bestaetigt sein Volk, weil es sich so anstellig zeigt
und schaffensfroh mitmacht.> (Hartmut Bitomsky)

Gespraech mit Thomas Tode; Filmemacher und Filmwissenschafter,
Hamburg. Filmhistorischer Berater beim Film Hakenkreuz>. Publikationen u.a.: Chris Marker, Filmessayist. (Mithg.), Dziga
Vertov: Arbeitshefte/Tagebücher (Hg.)

Links:

Vom Hirschkaefer zum Hakenkreuz
http://www.hirschkaefer.org/

European Institute for Progressive Cultural Policies (eipcp)
http://www.eipcp.net/

*******

Vorschau:

#97
Montag, 16. Juni, 20.30 Uhr (Wiederholung: Dienstag, 17.Juni, 20.30 Uhr)
KINOKIS MIKROKINO PRAESENTIERT: Steven Garling (Schlagwerk)
ESTHER SHUB & GERMAINE DULAC.
FILMPIONIERINNEN, 1927

La Coquille et le Clergyman (Die Muschel und der Kleriker)
Germaine Dulac, F 1927, 39 Min., Video

Einer der ersten surrealistischen Filme; es wird keine Geschichte erzaehlt,
sondern eine Folge von psychischen Zustaenden entwickelt. Zu diesem Zweck
verband Dulac nach eigener Aussage die Harmoniepunkte der Vorlage von Antonin
Artaud durch durchkomponierte Rhythmen. Artaud warf Dulac spaeter vor, das
zugrundeliegende Szenario und damit verfaelscht zu haben.

Germaine Dulac (1882-1942) sah im Kino und faktischen Einschraenkungen herauszufuehren.> Bevor sie zum Film kam,
arbeitete sie als Journalistin fuer verschiedene, darunter auch feministische
Zeitschriften. Sie war eine wichtige Aktivistin der Filmclub-Bewegung der 20er
Jahre und drehte seit 1916 selbst Filme.

The Fall of The Romanov Dynasty (Padenie Dinastii Romanovych) Esther Shub,
UdSSR 1927, 66 Min., stumm mit engl. Zwischentiteln, Video Esther Shub
montierte aus tausenden Filmmetern eine Geschichte Russlands von 1913 bis
1917. Im Mai 1913 kommen Europas gekroente Haeupter in Petrograd zusammen um
das 300. Jahr der Romanov-Herrschaft zu feiern. Waehrend des Ersten Weltkriegs
geraet diese zunehmend in Bedraengnis.

Am 4. Maerz 1917 dankt schlieszlich Zar Nikolaus ab. Lenin kehrt aus dem Exil
zurueck. In einer interessanten Mischung aus Narration und Dokumentation
erzaehlt der Film diese Geschichte. Esther Shub arbeitete als
mit Meyerhold und Majakovski zusammen. Spaeter ging sie
zu Goskino, wo sie Dziga Vertov kennen lernte. Ihr erster Film ueber die
Romanovs ist Teil einer Trilogie von Filmen ueber historische Themen, in denen
sie als Cutterin und Monteurin von Archivaufnahmen das Genre des historischen
Kompilationsfilm entwickelt.

Live-Musikbegleitung: Steven Garling aus Berlin am Schlagwerk.

Link: http://www.steven-garling.de/

*******

Hinweise:

Identities 2003
Queer Film Festival
5.-12.6.03
Schikaneder Kino | Filmcasino

Jeder modernen Metropole ihre queere Plattform. Seit zehn Jahren leistet Wiens
biennales Queer Film Festival einen maßgeblichen Beitrag zu einer zeitgemäßen
urbanen Kultur. Das zweitgrößte internationale Filmfestival Wiens ist nicht
nur ein Muss für die gesamte Community, sondern ein Fixpunkt im Kulturprogramm
all jener, die an Genderfragen und nicht zuletzt cineastischen Entdeckungen
interessiert sind.

Die allgemein zugängliche Eröffnung von identities 2003 findet am 5. Juni im
Wiener Gartenbaukino statt. Gezeigt wird die Independent Produktion Julie
Johnson von Bob Gosse. Anschließend sind wieder das Filmcasino und das
Schikaneder-Kino für eine Woche vielbespielte Festivalkjinos und disloziertes
Wohnzimmer.

Als Reaktion auf den großen Publikumszuspruch der letzten Jahre gibt es heuer
mehr Vorstellungen. Die komprimierte Kinowoche bietet Einblicke in queere
Produktionen der letzten zwei Jahre, die in Österreich exklusiv während des
Fesitvals zu sehen sind. Zusätzlich wird der Überlick um thematische
Schwerpunkte ergänzt. So werden Themen wie Transgender, Ethnizität oder
moderne Familienmodelle auch heuer vertreten sein.

Aus dem umfangreichen Programm (an die 80 Arbeiten) nur ein paar
Kostproben:
* A mi madre le gustan las mujeres (My Mother Likes Women) - spanische
Familienkomödie
* Gaudi Afternoon - Identitätsrätselspiel von Susan Seidelman
* Yossi & Jagger - schwule Liebesgeschichte in der israelischen Armee
von Eytan Fox
* Urbania - subtile Hatecrime-Drama
und vieles mehr.

Fon: +43 - 1 - 524 62 74 15
Programm und Information: http://www.identities.at
e-Mail: office@identities.at

*******

HTU-Cinestudio

Übersicht Juni 2003

Dienstag, 3.6.2003
21.15 Ron Bop Live In Soho & Ron Bop: Mantra

Mittwoch, 4.6.2003
21.15 Frida - Naturaleza Viva OmU
(Frida Kahlo - Es lebe das Leben)

Donnerstag, 12.6.2003
21.15 Frida DF

Samstag, 14.6.2003
21.15 Trainspotting OmU

Dienstag, 24.6.2003
21.15 Unity, Putzi & Blondi - Hitlers Freunde und der amerikanische
Geheimdienst

Donnerstag, 26.6.2003
21.15 Leonor DF

Samstag, 28.6.2003
19.00 Lagaan OmU

Dienstag, 3.6.2003, 21.15

Ron Bop Live In Soho & Ron Bop: Mantra

Österreich 2002
Regie: Elmar Weihsmann
Videogroßbildprojektion

Eine Freejazzband, lauter als die Polizei erlaubt (der Auftritt von "Ron Bop"
im Rahmen von "Soho in Ottakring" am 31.5.2002 wurde von "Freunden und
Helfern" wg. "Ruhestörung" abgebrochen), die es mit dem Begriff
"Eröffnungssong" nicht so genau nimmt (bei ihrem Auftritt im "Fluc" gab es
nach dem "Eröffnungssong" in der Dauer von 48 Minuten nur noch eine Zugabe).

Zwei Konzertfilme, weitab der MTV-Ästhetik.

Mittwoch, 4.6.2003, 21.15

Frida - Naturaleza Viva OmU
(Frida Kahlo - Es lebe das Leben)

Mexiko 1984
Regie: Paul Leduc
DarstellerInnen: Ofelia Medina, Juan José Gurrola, Max Kerlow, Salvador
Sanchez

Alles oder Nichts: Nach diesem Motto lebt, liebt und leidet die Künstlerin und
Revolutionärin Frida Kahlo: Paul Leducs "Frida"-Film, Geschwätzigkeit
vermeidend, um Authentizität bemüht, ist ein Muss für alle an Frida Kahlo
Interessierten.

Episodenhaft, im Stil von Frida Kahlos Werken, verknappt in den Dialogen: so
nähert sich Paul Leduc dem Leben der Unbeugsamen.

Donnerstag, 12.6.2003, 21.15

Frida DF

USA / Kanada 2002
Regie: Julie Taymor
DarstellerInnen: Salma Hayek, Alfredo Molina, Geoffrey Rush, Ashley
Judd

Da ist eine, die sich nicht beirren lässt: Nicht durch einen schweren Unfall,
dessen Folge andere für Jahre zurückwerfen würde. Nicht durch die Untreue des
Mannes, den sie liebt. Nicht durch die Anfeindungen, die sie wegen ihres
politischen Engagements erfährt. Frida Kahlo, Malerin, Kämpferin, Liebende -
in allem, was sie tut, voll Leidenschaft.

Salma Hayek wurde für ihre mitreißende Darstellung der "Frida" für den
Oscar 2003 nominiert.

Samstag, 14.6.2003, 21.15

Trainspotting OmU

GB 1985
Regie: Danny Boyle
DarstellerInnen: Ewan McGregor, Ewen Bremner

Dienstag, 24.6.2003, 21.15

Unity, Putzi & Blondi - Hitlers Freunde und der amerikanische
Geheimdienst

Ein Video-Essay von Rasmus Gerlach
Videogroßbildprojektion
Österreichische Erstaufführung

Da ist Lady Unity Valkyrie Mitford, eine englische Adelige, die es chic
findet, sich an Hitlers Seite zu zeigen. Und das da ist ihr Gönner in den
Reihen der Nazis, Ernst "Putzi" Hanfstaengl, Auslandspressechef der Nazis. Als
Unity später bei Hitler gegen ihn intrigiert, fällt "Putzi" in Ungnade und
setzt sich ins Ausland ab. In den USA wird er, "geläutert", zum Berater der
US-Regierung in Sachen Hitler - seine Aussagen bilden die Basis eines
Psycho-Profils des "Führers" und Massenmörders...

NazisympathisantInnen, ÜberläuferInnen, Geheimdienstaktivitäten,
Geheimnisse... Gucklochperspektive und (oft gefilterte) Erinnerung, die Arbeit
des US-Geheimdienstes und Agenten-Latein, Intrigen und Verschwörungen...

Ein ironischer Video-Essay, der Zeitzeugen präsentiert, ohne an das
"Authentische" zu glauben.

Donnerstag, 26.6.2003, 21.15

Leonor DF

Spanien/Frankreich/Italien 1975
Regie: Juan Bunuel
DarstellerInnen: Michel Piccoli, Liv Ullman, Ornella Muti
Musik: Ennio Morricone
Drehbuch: Jean-Claude Carriere, Juan Bunuel

Richard hat eine junge und schöne Frau, mit der er eine Familie gegründet
hat. Dennoch trauert er insgeheim seiner verstorbenen ersten Frau Leonor nach,
ja mehr noch, er verzehrt sich geradezu nach ihr. Zu allem bereit, um wieder
an ihrer Seite leben zu können, verkauft er dem Teufel seine Seele.

Leonor kehrt zurück, doch sie hat sich ein einen mörderischen Vampir
verwandelt. Freilich tut diese "kleine Veränderung" Richards Begierde keinen
Abbruch...

Eine filmische Rarität, entstanden nach Motiven von Ludwig Tieck.

Samstag, 28.6.2003, 19.00

Lagaan OmU

Indien 2001
Regie: Ashutosh Gowanker
DarstellerInnen: Aamir Khan, Gracy Singh, Rachel Shelley, Paul
Blackthorne

Indien, gegen Ende des 19.Jhdts.: Captain Andrew Russel, der Befehlshaber der
englischen Kolonialmacht in Indien, bietet den Bauern des Dorfes Chapaner eine
Wette an: Wenn sie die englische Cricket-Mannschaft besiegen, so müssen sie
drei Jahre lang keine Steuern bezahlen. Verlieren sie hingegen, so schulden
sie ihm das Doppelte...

Der junge, leidenschaftliche Bhuvan nimmt die Wette eigenmächtig für das Dorf
an, frei nach dem Motto: "Du hast keine Chance, aber nütze sie!"

Bollywood at it´s best: Gesang, Tanz, Emotionen...

Im Anschluss: in.dish

revolution will not be televised
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kinoki
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10 Antikapitalismus von rechts und links
From: infoladen wels <infoladen-wels@liwest.at>
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Diskussionsveranstaltung
Antikapitalismus von rechts und links

mit Heribert Schiedel vom Dokumentationsarchiv des österreichischen
Widerstandes und Thomas Schmidinger von der Ökologischen Linken

Freitag, 30. Mai 2003, 20 Uhr
Haus der KPÖ, Melicharstr. 8, 4020 Linz

eine Veranstaltung von der Freien ArbeiterInnen Union Österreichs (FAU)
und vom Infoladen Wels

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11 "Ich war in Hall. Der 63-Jahre-Rückblick"
From: "Ljubomir Bratic" <ljubomir@vienna.at>
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"Ich war in Hall. Der 63-Jahre-Rückblick" - Öffentliche Recherche für einen
potenziellen Film über "Euthanasie" im Nationalsozialismus

3.Juni, 20 Uhr im Kulturlabor "Stromboli", Hall

Eine Veranstaltung mit Kulturlabor Stromboli, Wäscherei P und Verein ZeitLupe.

Moderation: Günther Lieder, Schauspieler

Musik: Nikolaus Messner, Cellist

Eintritt: freiwillige Spenden

In den Jahren 1940 bis 1945 wurden mindestens 443 PatientInnen der damaligen
"Tiroler Heil- und Pflegeanstalt" im Rahmen des NS-"Euthanasie"-Programms
ermordet. Ein Teil davon war in der Haller Heil- und Pflegeanstalt
untergebracht, für manche war Hall auch Zwischenstation. Von hier aus wurden
die meisten dieser PatientInnen in die Vernichtungsanstalt Schloss Hartheim
gebracht und dort wahrscheinlich vergast.

Das NS-"Euthanasie"-Programm T4 (benannt nach der Dienststelle in Berlin, die
in der Tiergartenstraße 4 lag) begann nach einem Geheimerlass Hitlers und
dauerte offiziell bis 1941, inoffiziell gingen in einigen Anstalten die
Tötungen durch Medikamente oder Aushungern weiter.

In Hall konnten Menschen von den Transportlisten gestrichen werden, die
anderen jedoch wurden in Bussen zum Bahnhof gebracht und von dort mit der Bahn
Richtung Vernichtungsanstalten weitertransportiert. Wer hat Vorgänge in der
Heil- und Pflegeanstalt wahrgenommen? Wer hat sie auf ihrem Weg in den Tod
gesehen, wer begleitet? Wer hat sie in Hall noch gepflegt oder besucht? Wer
konnte vielleicht noch einen Angehörigen nach Hause holen? Wer musste um einen
toten Angehörigen trauern?

Eine Recherche zu einem potenziellen Film soll die Ereignisse von damals
sichtbarer (und vielleicht begreifbarer) machen. Anstoß dazu ist der erste
Teil des Films "Gnadentod" von Tom Matzek (ca. 20 Minuten) und Andreas Novak,
der die Vorgänge in Schloss Hartheim zu dieser Zeit thematisiert. Diesen Film,
in dem historisches Bildmaterial durch Stimmen von ZeitzeugInnen ergänzt wird,
stellen wir an den Anfang der Veranstaltung am 3.Juni im Kulturlabor
"Stromboli". Wie könnte ein Film über Hall aussehen?

Rückfragen per e-mail bitte an:

waeschereip@tilak.at

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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
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12 § 209: Böhmdorfer erniedrigt ai-Gewissensgefangenen
From: "PF209" <office@paragraph209.at>
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(English Text Below)

§ 209
Böhmdorfer erniedrigt ai-Gewissensgefangenen

In Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der grünen Justizsprecherin
Mag. Terezija Stoisits rechtfertigt Justizminister Dr. Dieter Böhmdorfer seine
Weigerung, Opfer des anti-homosexuellen Sonderstrafgesetzes § 209 dem
Bundespräsidenten zur Begnadigung vorzuschlagen.

Der Minister bestätigt in der Anfrage, dass er keinem einzigem Opfer des § 209
die vollständige Begnadigung ermöglicht hat. Lediglich ein einziges Opfer, den
Verurteilten im berüchtigten Liebesbrief-Fall, hat er dem Bundespräsidenten
zur teilweisen Begnadigung vorgeschlagen, sodaß er nicht ins Gefängnis
musste. Die Vorstrafe wurde aber nicht getilgt und bleibt bis zum Jahre 2013
im Strafregister vorgemerkt.

Besonders frappant ist die Rechtfertigung Böhmdorfers, warum er den von
Amnesty International 2001 offiziell adoptierten Gewissensgefangenen nicht
begnadigen läßt, der noch letzten Dezember, vier Monate nach dem
Außerkrafttreten des § 209 nach dem Sonderstrafgesetz zu drei Monaten Haft
verurteilt worden ist.

Böhmdorfer stellt ihn als schlimmen Missbraucher dar, der die Jugendlichen
ausgenutzt habe, obwohl der Mann mit seinen jugendlichen Partnern derart
rücksichtsvoll umgegangen ist, dass der zuständige Richter des Landesgerichtes
für Strafsachen Wien, der ihn nur sehr widerstrebend und gegen seine eigene
Überzeugung verurteilt hatte, wiederholt betont hatte, dass sich so manch
Ehemann, der betrunken nach Hause kommt und die ehelichen Pflichten
einfordert, an ihm ein Beispiel nehmen könnte.

Es ist auch nicht vorstellbar, dass Amnesty International einen Missbraucher
als Gewissensgefangenen akzeptiert hätte.

In der überkonfessionellen und überparteilichen Plattform gegen § 209 haben
sich über 30 Organisationen zusammengeschlossen, um gegen das in § 209 StGB
verankerte diskriminierende zusätzliche Sondermindestalter von 18 Jahren
ausschließlich für homosexuelle Beziehungen zwischen Männern (zusätzlich zur
allgemeinen, für Heterosexuelle, Lesben und Schwule gleichermaßen gültigen
Mindestaltersgrenze von 14 Jahren) anzukämpfen. Der Plattform gehören neben
nahezu allen Vereinigungen der Homosexuellenbewegung auch allgemeine
Organisationen an, wie Aids-Hilfen, die Kinder- und Jugendanwaltschaften Tirol
und Wien, die Österreichische Hochschülerschaft, die Bewährungshilfe, die
Österreichische Gesellschaft für Sexualforschung u.v.a.m.. Nach der Aufhebung
des § 209 StGB dringt die Plattform auf die Entlassung aller Gefangenen und
die Rehabilitierung und Entschädigung aller § 209-Opfer und beobachtet die
Vollziehung der § 209-Ersatzbestimmung, § 207b StGB.

Anfragebeantwortung des Justizministers im Wortlaut:
http://www.parlament.gv.at/pd/pm/XXII/AB/his/000/AB00089_.html

Rückfragehinweis: Plattform gegen § 209: 01/876 30 61
office@paragraph209.at, www.paragraph209.at

28.05.2003

Art. 209

Austria's Minister of Justice Humiliates
Gay ai-Prisoner of Conscience

Austria's Minister of Justice in replying to a parliamentary question
justifies his practice not to propose pardoning of victims of Art. 209 to the
Federal President.

The Minister confirms that he did not propose a single victim of Art. 209 for
complete pardoning. And in just one case, the infamous "love-letter-case", he
proposed a partial pardon, so that the man had not to go to jail; but his
conviction keeps resting on his criminal record until 2013.

Particularly striking is the reasoning the Minister puts forward for not
proposing for pardon the prisoner of conscience under Art. 209 officially
adopted by Amnesty International in 2001, who had been convicted last December
even four months after the repeal of Art. 209.

The Minister presents him as a serious abuser, who would have misused the
juveniles, despite the fact, that the man had treated his partners so
respectfully that the trial judge at the Vienna Regional Criminal Court just
reluctantly and against his own will had convicted him and repeatedly had
underlined that his behaviour would also be desirable for many married men who
insist on conjugal duties after some glasses of beer.

Amnesty International would never have adopted an abuser as a prisoner of
conscience.

The interdenominational and supra-partisan Platform Against Article 209
comprises more than 30 organisations that joined in the fight against the
discriminatory supplemental minimum age of 18 years for homosexual
relationships between men only (in addition to the general age of consent of
14 for heterosexuals, lesbians and gays alike), as set forth in article
Art. 209 of the Criminal Code. Nearly all associations of the homosexual
movement, but also general organizations are members of the Platform, like
AIDS-help-organisations, the Ombudspersons for Children and Adolescents of the
States of Vienna and Tyrol, the Austrian National Student Union, the National
Association of Probation, the Austrian Society for Sexual Research, and many
others more. After the repeal of Art. 209 the Platform works for the release
of all prisoners, for the deletion of all verdicts from criminal records and
for just satisfaction of all victims of Art. 209. In addition it monitors the
enforcement of the new Art. 209-substitute-provision, Art. 207b Criminal Code.

Reply of the Minister of Justice (full text):

http://www.parlament.gv.at/pd/pm/XXII/AB/his/000/AB00089_.html

More information:

Platform Against Art. 209: +43/1/876 30 61, office@paragraph209.at,
www.paragraph209.at

27.05.2003

==================================================
13 Austria's New Antihomosexual Statute
From: "PF209" <office@paragraph209.at>
==================================================
(English Text Below)

§ 209-Ersatz wird nur gegen Schwule angewendet
ÖSTERREICH HAT NEUES HOMOSEXUELLENGESETZ
Plattform gegen § 209 fordert sofortige Aufhebung

Wie Justizminister Böhmdorfer auf eine parlamentarische Anfrage des
SP-Abgeordneten Dr. Caspar Einem, mitteilt, wird die im Sommer des Vorjahres,
gegen massive Kritik, als Ersatz für den Homosexuellenparagraphen 209 des
Strafgesetzbuches eingeführte Ersatzbestimmung, § 207b StGB, ausschließlich
gegen homosexuelle Männer angewendet. 2002 gab es nach dem neuen (vom Wortlaut
her geschlechtsneutralen) Gesetz keinen einzigen heterosexuellen und keinen
einzigen lesbischen Fall vor Gericht.

Von der Einführung des § 207b, am 14. August, bis Ende 2002 wurden bereits
sieben neue Fälle bei Gericht anhängig gemacht, wobei in dieser Zahl alte §
209-Verfahren, die nach dem neuen § 207b weitergeführt wurden gar nicht
enthalten sind. Alle diese Fälle betrafen Männerpaare. Sechs der sieben
Beschuldigten waren unbescholten.

In vier Fällen wurde den Männern die Ausnützung einer angeblichen "Unreife"
ihres jugendlichen Partners vorgeworfen (§ 207b Abs. 1), in drei Fällen eine
"Verleitung gegen Entgelt" (§ 207b Abs. 3). Einer der Männer erhielt auf
Anhieb eine Freiheitsstrafe von acht Monaten, obwohl die Höchststrafe (bei §
207b Abs. 1) 12 Monate beträgt und dieser Mann unbescholten war. Einer der
drei Männer, die der "Verleitung gegen Entgelt" beschuldigt wurden, war gar
ein 20jähriger junger Mann, der wegen seines 15jährigen Partners vor den
Jugendgerichtshof Wien gestellt wurde.

Die Plattform gegen § 209 fordert angesichts der einseitigen Vollziehung des §
207b im homosexuellen Bereich die sofortige Aufhebung der §
209-Ersatzbestimmung.

"Dieses neue Gesetz hat sich als genau das erweisen als was es von Anfang an
gedacht war: als Ersatz für das antihomosexuelle Sonderstrafgesetz § 209",
sagt der Wiener Rechtsanwalt Dr. Helmut Graupner, Sprecher der Plattform gegen
§ 209, "dieses Ersatzgesetz hat niemand gebraucht und braucht niemand, außer
jenen, die weiterhin homosexuelle Männer verfolgen möchten; es gehört
schleunigst abgeschafft".

In der überkonfessionellen und überparteilichen Plattform gegen § 209 haben
sich über 30 Organisationen zusammengeschlossen, um gegen das in § 209 StGB
verankerte diskriminierende zusätzliche Sondermindestalter von 18 Jahren
ausschließlich für homosexuelle Beziehungen zwischen Männern (zusätzlich zur
allgemeinen, für Heterosexuelle, Lesben und Schwule gleichermaßen gültigen
Mindestaltersgrenze von 14 Jahren) anzukämpfen. Der Plattform gehören neben
nahezu allen Vereinigungen der Homosexuellenbewegung auch allgemeine
Organisationen an, wie Aids-Hilfen, die Kinder- und Jugendanwaltschaften Tirol
und Wien, die Österreichische Hochschülerschaft, die Bewährungshilfe, die
Österreichische Gesellschaft für Sexualforschung u.v.a.m.. Nach der Aufhebung
des § 209 StGB dringt die Plattform auf die Entlassung aller Gefangenen und
die Rehabilitierung und Entschädigung aller § 209-Opfer und beobachtet die
Vollziehung der § 209-Ersatzbestimmung, § 207b StGB.

Anfragebeantwortung des Justizministers im Wortlaut:
http://www.parlament.gv.at/pd/pm/XXII/AB/his/000/AB00091_.html

§ 207b StGB im Wortlaut:

(1) Wer an einer Person, die das sechzehnte Lebensjahr noch nicht vollendet
hat und aus bestimmten Gründen noch nicht reif genug ist, die Bedeutung
des Vorgangs einzusehen oder nach dieser Einsicht zu handeln, unter
Ausnützung dieser mangelnden Reife sowie seiner altersbedingten
Überlegenheit eine geschlechtliche Handlung vornimmt, von einer solchen
Person an sich vornehmen lässt oder eine solche Person dazu verleitet,
eine geschlechtliche Handlung an einem Dritten vorzunehmen oder von einem
Dritten an sich vornehmen zu lassen, ist mit Freiheitsstrafe bis zu einem
Jahr oder mit Geldstrafe bis zu 360 Tagessätzen zu bestrafen.

(2) Wer an einer Person, die das sechzehnte Lebensjahr noch nicht vollendet
hat, unter Ausnützung einer Zwangslage dieser Person eine geschlechtliche
Handlung vornimmt, von einer solchen Person an sich vornehmen lässt oder
eine solche Person dazu verleitet, eine geschlechtliche Handlung an einem
Dritten vorzunehmen oder von einem Dritten an sich vornehmen zu lassen,
ist mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren zu bestrafen.

(3) Wer eine Person, die das achtzehnte Lebensjahr noch nicht vollendet hat,
unmittelbar durch ein Entgelt dazu verleitet, eine geschlechtliche
Handlung an ihm oder einem Dritten vorzunehmen oder von ihm oder einem
Dritten an sich vornehmen zu lassen, ist mit Freiheitsstrafe bis zu drei
Jahren zu bestrafen.

Rückfragehinweis: Plattform gegen § 209: 01/876 30 61, 0676/3094737,
office@paragraph209.at, www.paragraph209.at

27.05.2003

Art. 209 substitute used against gays only

Austria's New Antihomosexual Statute
Platform Against Art. 209 calls for immediate repeal

Minister of Justice, Dr. Dieter Böhmdorfer, in replying to a parliamentary
question announced that the substitute provision for anti-homosexual Art. 209
Criminal Code, repealed last summer, while being gender-neutral in wording, is
used against gay men only. There were no heterosexual and lesbian cases before
the courts in 2002.

From entry into force, on 14th August, until the end of the year 2002 seven
cases came to the Courts under the new Art. 207b. Old Art. 209-cases dealt
with under Art. 207b after August 2002 are not included in this number. All of
the seven cases concerned male-male couples. Six of the seven men had no prior
criminal record.

Four of the men have been accused of taking advantage of an alleged
"immaturity" of their juvenile partner (Art. 207b par. 1) and three have been
accused of "inducement against remuneration" (Art. 207b par. 3). One of the
men has been sentenced to eight months imprisonment despite the maximum
sentence (under § 207b par. 1) is 12 months and the man had no prior criminal
record. One of the three men accused of "inducement against remuneration" was
even a 20-year-old young men prosecuted at the Vienna Juvenile Court for his
relation with a 15-year-old partner.

Platform Against Art. 209 due to the one-sided enforcement against gay
relations calls for the immediate repeal of the Art. 209 substitute provision.

"This new law turned out as exactly as what it was intended from the
beginning: as a substitute for the anti-homosexual offence Art. 209", says
Dr. Helmut Graupner, spokesperson for "Platform Against Art. 209", "No one
needed and no one does need this substitute law, save the ones who still want
to persecute gay men; it has to be repealed immediately."

The interdenominational and supra-partisan Platform Against Article 209
comprises more than 30 organisations that joined in the fight against the
discriminatory supplemental minimum age of 18 years for homosexual
relationships between men only (in addition to the general age of consent of
14 for heterosexuals, lesbians and gays alike), as set forth in article
Art. 209 of the Criminal Code. Nearly all associations of the homosexual
movement, but also general organizations are members of the Platform, like
AIDS-help-organisations, the Ombudspersons for Children and Adolescents of the
States of Vienna and Tyrol, the Austrian National Student Union, the National
Association of Probation, the Austrian Society for Sexual Research, and many
others more. After the repeal of Art. 209 the Platform works for the release
of all prisoners, for the deletion of all verdicts from criminal records and
for just satisfaction of all victims of Art. 209. In addition it monitors the
enforcement of the new Art. 209-substitute-provision, Art. 207b Criminal Code.

Reply of the Minister of Justice (full text):
http://www.parlament.gv.at/pd/pm/XXII/AB/his/000/AB00091_.html

The new Art. 207b Criminal Code contains three offences. Paragraph 1 makes it
an offence to engage in sexual contact with a persons under 16 which for
certain reasons is not mature enough to understand the meaning of what is
going on or to act in accordance with such understanding provided that the
offender practices upon the person's lacking maturity and his own superiority
based on age. Paragraph 2 makes in an offence to engage in sexual contact
with a person under 16 by practicing on a position of constraint. Paragraph 3
makes it an offence to immediately induce a person under 18 against
remuneration.

More information:

Platform Against Art. 209: +43/1/876 30 61, 0676/3094737,
office@paragraph209.at, www.paragraph209.at

27.05.2003

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14 Kunstsektion Verlautbarung Nr.7
From: Kunstsektion <kunstsektion@government-austria.at>
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Kunstsektion Verlautbarung Nr.7
GZ: A1070.141568/27-III/7834
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Wien an der Donau, am 28. Mai 2003
##########

Wien am Wendepunkt -
Der Karlsplatz darf kein Spielplatz für Unruhestifter werden!

Anläßlich des bevorstehenden Feiertags von Christi Himmelfahrt ruft die neue
Kunstsektion zur Besinnung auf. Dies gibt uns allen die Gelegenheit, noch
einmal auf den oft dornigen Weg zurückzublicken und die gemeinsame Neuordnung
unserer rot-weiß-roten Gesellschaft zu feiern.

Nur die Wiener Stadtregierung hat sich noch nicht restlos eingefügt. Als
augenscheinlichstes Beispiel für den Verfall der Stadt muß aufs Neue der
Karlsplatz angesehen werden. Nach unerträglichem Verkehrslärm und Belästigung
durch Drogensüchtige und Obdachlose eröffnet sich nun zwischen Karlskirche und
Staatsoper ein Tummelplatz für das politische Chaotentum.

Diese Umtriebe finden nun sogar Ausdruck in sogenannten Bürgerinitiativen, die
in schamloser Weise die oftmals berechtigten Sorgen und Ängste der Menschen
für ihre parteipolitischen Zwecke mißbrauchen. Unter dem Vorwand, den
Karlsplatz öffnen zu wollen, verbirgt sich die schlecht verhohlene Absicht,
die kulturelle Einheit zu unterwandern und die Stadt noch mehr zu
verunsichern. Zu allem Überdruß unterstützt genau die Wiener Stadtregierung
dort am 14. Juni eine dubiose Lärmpolitisierung. Seit Tagen wird die neue
Kunstsektion überflutet von Anfragen besorgter Bürger.

Es liegt jetzt an der Wiener Stadtregierung und ihrem zuständigen Stadtrat,
Dr. Andreas Mailath-Pokorny, diesen Umtrieben geschlossen Einhalt zu
gebieten. Der im Zusammenhang mit dem Museumsquartier zuletzt so feinfühlige
Kunstpolitiker muß hier seine Durchsetzungskraft beweisen, um den Menschen
wieder Sicherheit zu geben. Es ist seine große Aufgabe, diesem historischen
Platz und seinen Institutionen den Weg der Tradition zu erschließen.

Die neue Kunstsektion ist zuversichtlich, daß die anständigen Bürger dieser
Stadt wieder Zugang zu ihrem Platz vor der Karlsirche finden können. Für
Unruhestifter und weltanschauliche Wirrköpfe muß der Karlsplatz geschlossen
bleiben!

Mit den besten Wünschen für das kreative Schaffen,

Ihre Kunstsektion

P.S. Das Erkennungsbild finden Sie in guter Auflösung unter:
http://kunst.government-austria.at/material/index.htm

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15 stellungnahme: franz alt und asf
From: Klaus Werner <Klaus.Werner@blackbox.net>
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liebe leute,

seit gestern kursiert ein mail von heribert schiedel vom dokumentationsarchiv
des österreichischen widerstandes, das dem asf eine "offene flanke nach
rechts" unterstellt, weil der journalist franz alt sich unter den vortragenden
befinde (siehe unten).

da ich selbst franz alt zum seminar "zivilgesellschaft gegen konzernmacht -
mit welchen medien, mit welchen mitteln" eingeladen habe, möchte ich dazu kurz
stellung nehmen:

1. franz alt kommt nicht aufs asf, weil er keine zeit hat.

2. ich habe franz alt als prominenten umwelt- und antikriegsjournalisten
eingeladen, ohne jedes detail seiner publikationstätigkeit zu recherchieren;
die erhobenen vorwürfe waren (mir) bisher nicht bekannt

3. unabhängig von der person franz alt halte ich selbstverständlich jede form
der kooperation mit rechtsextremen medien für völlig jenseitig

der vorwurf, dass die "anti-globalisierungsbewegung" (der ausdruck allein ist
schon eine unterstellung) per se antiamerikanisch und antiisraelisch ist, wird
mittlerweile ziemlich oft erhoben und ich finde, wir sollten uns damit
auseinandersetzen.

außerdem sollten wir uns offensiv mit dem thema "querfront" beschäftigen (gebt
das wort mal in google ein!), also dem versuch der rechtsextremen szene,
strategische allianzen mit den globalisierungskritischen bewegungen und der
friedensbewegung zu schließen und sie zu unterwandern. ich glaub wir sind da
alle ein bisschen naiv...

liebe grüße
klaus

---
Austrian Social Forum - Eine andere Welt ist möglich!
Hallein, 29.5.-1.6.03 http://www.socialforum.at

Weil die Behörden nichts tun, müssen wir trinken: www.fraubock.at

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Heribert Schiedel

Die offene Flanke nach rechts - Franz Alt beim Austrian Social Forum

Zwischen 29. Mai und 1. Juni 2003 findet in Hallein das erste österreichische
Sozialforum als Teil der weltweiten Bewegung gegen den Neoliberalismus und die
Globalisierung statt. Unter den Vortragenden findet sich unter anderem der
Theologe und Journalist Franz Alt.

Dieser scheint keine Berührungsängste gegenüber der extremen Rechten zu haben:
Nach mehreren Artikeln für das deutsche Wochenblatt Junge Freiheit und die
rechtsökologische Herbert Gruhl Gesellschaft gab er Anfang 2003 der
National-Zeitung des DVU-Führers Gerhard Frey ein Interview (DNZ, 6/03).

Zwei Ausgaben später ist Alt sogar mit einem Artikel in dem rechtsextremen
Hetzblatt vertreten. Dort feiert er die Überwindung der politischen Spaltung
in Rechte und Linke angesichts des Irak-Krieges: Alle seien sie "vereint in
ihrem Abscheu gegenüber dem zwangsläufigen Massenmord eines Krieges". (DNZ,
8/03)

Tatsächlich ist es nicht der Pazifismus, der Rechte und Linke eint, sondern
das gemeinsame Feindbild USA und Israel. Insofern ist die Einladung Alts kein
Betriebsunfall, sondern Ausdruck des Zustandes der Anti-Globalisierungs-
bewegung.

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16 Krieg gegen Terrorismus hat Welt unsicherer gemacht und nicht sicherer!
From: <michaela.klement@amnesty.at>
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ai-Jahresbericht 2003 - International:
"Krieg gegen Terrorismus" hat Welt unsicherer gemacht

London/Wien, 28. Mai 2003 - Der heute von amnesty international (ai)
veröffentliche Jahresbericht hält fest, dass Regierungen auf der ganzen Welt
Milliarden zur Verbesserung der Inneren Sicherheit und im "Kampf gegen den
Terrorismus" ausgegeben haben - mit dem Resultat, dass die Welt seit dem Ende
des Kalten Krieges nie mehr so unsicher gewesen ist wie heute.

Der Jahresbericht 2003 dokumentiert Menschenrechtsverstösse in 151 Ländern aus
dem vergangenen Jahr. Im Schatten des Krieges gegen den Irak und unter
Ausschluss der Weltöffentlichkeit haben eine grosse Zahl sogenannter
"vergessener" Kriege in Ländern wie der Elfenbeinküste, Kolumbien, Burundi,
Tschetschenien und Nepal zahlreiche Menschenleben gefordert. "Unsere grösste
Herausforderung ist es heute, die Aufmerksamkeit auf die verborgenen Krisen zu
lenken und die Rechte der vergessenen Opfer zu schützen", betont Heinz
Patzelt, Generalsekretär von ai-Österreich.

Weltweit haben Regierungen Milliarden für nationale Sicherheit und den "Krieg
gegen den Terrorismus" ausgegeben, aber für Millionen von Menschen bestanden
die eigentlichen Ursachen ihrer zunehmenden Gefährdung in korrupten und
unfähigen Justiz-, Polizei- und Verwaltungsapparaten, in brutaler
Unterdrückung der politischen Opposition, in massiver Diskriminierung und
sozialem Ungleichgewicht sowie in extremer Armut und der Verbreitung von
Krankheiten, die hätten verhindert werden können.

"Allein aufgrund der möglichen Präsenz von Massenvernichtungswaffen wurde
gegen den Irak ein Krieg angezettelt", kritisiert Patzelt, "aber es wurde
nichts unternommen, um den gut dokumentierten Waffenhandel zu unterbinden, der
in vielen Regionen der Welt Konflikte erst ermöglicht oder am Leben erhält und
massive Menschenrechtsverletzungen verursacht."

In einer Zeit, in der die Unsicherheit zunimmt, ignorieren und unterlaufen
Regierungen kollektive Sicherheitssysteme, wie sie die Regeln des
internationalen Rechts darstellen. "Der Krieg gegen den Terror ist weit davon
entfernt, die Welt zu einem sichereren Ort zu machen. Er hat im Gegenteil dazu
geführt, dass die Menschenrechte eingeschränkt, das internationale Recht
untergraben und Regierungen vor öffentlicher Kontrolle geschützt wurden," so
Heinz Patzelt.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Mag. Michaela Klement ? Presse - 01 - 78008- 24 oder 0664 - 400 10 56

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DISKUSSION
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17 re widerst@nd! - MUND: Mittwoch, 28.5.2003
From: Baum Josef <baum.josef@utanet.at>
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Ich bin empört, dass hier ohne Kommentar gegen Al-Dschasira nach allen Regeln
von US-Geheimdiensten gehetzt wird. Ob Al-Dschasira Kontakte zum irakischen
Geheimdienst gehabt hat, kann doch bitte nicht wirklich die Frage sein. Welche
Medien gerade in arabischen Ländern haben keine Kontakte zu Geheimdiensten?
Wie ist denn das mit den US-Medien?

Wenn Al-Dschasira was vorgeworfen werde soll, dann falsche Information, aber
das lese ich in dem langen Artikel ja gar nicht. Hier kann sich doch jedeR
zusammenreimen, dass es einzig darum geht ein Medium das das westliche
Informationsmonopol durchkreuzte madig zu machen. Wer hat so was fabriziert?
Wer hat so was zugelassen?

Josef Baum
Altstadtrat
Purkersdorf

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18 Thesen zum revolutionären Antiimperialismus in der neuen Periode
From: ASt-LFI <ast-lrci@utanet.at>
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Marxismus, Boykottkampagnen und Antiamerikanismus:
Thesen zum revolutionären Antiimperialismus in der neuen Periode

von Michael Pröbsting (ArbeiterInnenstandpunkt)

1. Mit dem Beginn des 21. Jahrhunderts und der rasanten Zunahme der
Krisen und offenen Gegensätze innerhalb des Weltkapitalismus wurde eine
neue historische Periode eingeläutet. Die Vertiefung der inneren
Widersprüche des globalisierten Kapitalismus - die zunehmenden
wirtschaftlichen Schwierigkeiten, der wachsende Widerstand der
werktätigen Massen und der Jugend sowohl in den westlichen Metropolen
als auch den Halbkolonien (der sogenannten Dritten Welt) - ruft eine
aggressivere Vorgangsweise der imperialistischen Großmächte hervor,
allen voran der USA.

2. In der Sprache imperialistischer IdeologInnen wird diese Periode als
"permanenter Krieg gegen den Terror" oder als "IV. Weltkrieg"
bezeichnet. MarxistInnen hingegen definieren diesen neuen
geschichtlichen Abschnitt präziser als eine von wachsenden
weltpolitischen Gegensätzen, von Kriegen und Revolutionen
gekennzeichnete Periode. Mit anderen Worten, wir sind in eine
vor-revolutionäre Periode eingetreten, in der sich die Krise des
kapitalistischen Systems vertieft, sich das aggressive Herumschlagen der
herrschenden Klasse in ihrem verzweifelten Drang nach Machterhaltung
verstärkt und gleichzeitig auch mehr revolutionäre Situationen
auftreten, in denen die bürgerliche Macht in Frage gestellt wird.

3. In gewissem Sinne stellt die gegenwärtige Periode eine Beendigung der
Anomalien der vergangenen Perioden seit dem II. Weltkrieg dar. Die
wirtschaftlichen und politischen Widersprüche der imperialistischen
Epoche treten wieder verschärft zu Tage. Aber es wäre falsch, nicht auch
gleichzeitig die Besonderheiten, die mit dem globalisierten Kapitalismus
entstanden sind, in die marxistische Analyse einzubauen. Dabei handelt
es sich erstens um die massive Zunahme der weltweiten Integration des
Kapitalismus. Wirtschaftliche Veränderungen in einem Land haben
direktere und unmittelbarere Auswirkungen auf den Rest des Planenten als
früher. Zweitens handelt es sich dabei um die enorm angestiegene
Monopolisierung der Weltwirtschaft. Die dreihundert größten Konzerne
kontrollieren ein Viertel der Produktionsanlagen der Welt. Drittens ist
dabei die überlegene Vorherrschaft des US-Imperialismus anzumerken. Die
Militärausgaben USA alleine sind fast genau so hoch, wie jene aller
anderen Staaten der Erde zusammen.

4. Damit sollen keineswegs die innerimperialistischen Gegensätze
geleugnet werden. Diese existieren in der Epoche des Imperialismus
immer. Aber in bestimmten Phasen kommen sie massiv zum Ausbruch, in
anderen hingegen werden sie durch andere Faktoren des internationalen
Klassengleichgewichts überschattet (z.B. im Kalten Krieg durch den
Gegensatz zwischen dem imperialistischen Westen und den degenerierten
ArbeiterInnenstaaten). Die gegenwärtige Phase ist eine des Umbruchs.
Einerseits erscheint das US-Imperium übermächtig, andererseits führt -
wie der Irak-Krieg zeigte - der zügellose Griff der USA nach
Weltherrschaft zu wachsender Opposition ihrer imperialistischen
KonkurrentInnen. Daher die Formierung eines
deutsch-französisch(-russisch)en Blocks als Gegengewicht zu den USA.

5. Nichtsdestotrotz ist es der US-Imperialismus, der eine reaktionäre
Offensive gestartet hat und durch die permanente militärische
Konterrevolution jeden Widerstand niederzuschlagen versucht. Gegenwärtig
manifestieren sich die innerimperialistischen Gegensätze nicht darin,
dass sich die beiden Seiten offen bekämpfen bzw. direkt militärische
KontrahentInnen mit Waffen beliefern. Vielmehr drücken sich diese
Gegensätze heute folgendermaßen aus: Wer steht offen und aktiv auf
Seiten des US-imperialistischen Kreuzzuges und wer lehnt diesen -
zumindest verbal - ab? Bush's Alternative: "Du bist entweder für oder
gegen uns" ist tatsächlich eine zentrale Achse, um die sich die
Weltpolitik dreht. Die Opposition des deutschen, französischen und
russischen Imperialismus gegen den Krieg und jetzt - mit der Zustimmung
zur UNO-Resolution, in der die USA offiziell als Kolonialmacht im Irak
anerkannt werden - ihre Kapitulation, zeigen das Schwanken und
Manövrieren dieser schwächeren KonkurrentInnen deutlich.

Stärken und Schwächen der Antikriegsbewegung

6. Dieses spezifische internationale Klassengleichgewicht stellt die
objektive Grundlage dar, auf der sich die neue Antikriegsbewegung, deren
Stoßrichtung sich notwendigerweise und unausweichlich v.a. gegen den
US-Imperialismus richtet, herausbildete. Für MarxistInnen stellt die
neue Antikriegsbewegung eine der bedeutsamsten Entwicklungen des
heutigen Klassenkampfes dar. Sie ist eine spontane Reaktion auf die
Offensive des Imperialismus und daher ein durch und durch
fortschrittliches Phänomen. Gemeinsam mit der antikapitalistischen
Bewegung - mit der sie sich in weiten Teilen überschneidet - verkörpert
sie die wichtigste Massenbewegung gegen das herrschende System seit den
späten 1960er Jahren. Aus diesem Grund beteiligten sich der
ArbeiterInnenstandpunkt und unsere Schwesterorganisationen in der Liga
für die Fünfte Internationale (LFI) von Anfang an am Aufbau dieser Bewegung.

7. Aber unsere Anerkennung des enorm fortschrittlichen spontanen
Potentials der neuen Antikriegsbewegung macht uns nicht blind gegenüber
ihren Schwächen, wie
* ihrer weitverbreiteten Illusionen in die UNO und die "friedliebenden"
imperialistischen Staatsmänner Schröder, Chirac und Putin;
* ihren Pazifismus und ihre fehlende Parteinahme für den Irak bzw.
dessen militärischen Sieg;
* und schließlich die Tatsache, dass nur eine Minderheit gezielte
Sabotage und konsequente Streikmaßnahmen gegen die imperialistische
Kriegsmaschinerie befürwortete.

8. Aber wir kritisieren die Antikriegsbewegung für ihre Fehler, nicht
für ihre - wenn auch inkonsequenten - Stärken. Wir weisen die Kritik
diverser kleinbürgerlich-linker Sekten zurück, welche die
Antikriegsbewegung als antiamerikanisch verurteilen. Natürlich
existieren antiamerikanische Vorurteile und MarxistInnen müssen diese
offen bekämpfen. Aber sie sind keineswegs das vorherrschende Element in
dieser Bewegung. In erster Linie drückt die Feindschaft gegen die USA im
Bewusstsein vieler KriegsgegnerInnen ein fortschrittliches Empfinden
gegen die permanente Konterrevolution des US-Imperialismus aus.

9. Ein zentraler Punkt der Antikriegsbewegung ist daher auch der Kampf
gegen eine Unterstützung der eigenen Regierung für den
US-imperialistischen Raubzug. Im Unterschied zur Situation vor den
beiden Weltkriegen des vergangenen Jahrhunderts steht also heute -
außerhalb der USA und Britanniens - nicht so sehr die Opposition gegen
einen eigenständigen imperialistischen Krieg, sondern gegen die
Unterstützung bzw. Duldung der heimischen herrschenden Klasse für den
US-Raubzug (Überflugs- und Durchfahrtsrechte) - natürlich in der
Hoffnung, dadurch einen kleinen Anteil der Beute zu erwerben - im
Vordergrund.

10. Gleichzeitig betonen MarxistInnen die Ablehnung jeglicher
UNO-Einmischung (Stationierung von UNO-Truppen, UNO-Embargo,
UNO-WaffeninspektorInnen u.ä.). Denn diese sind nur eine verdeckte
imperialistische Unterwerfung des betroffenen Landes. Im konkreten Fall
erhofften sich gerade die zur USA in Konkurrenz stehenden
imperialistischen Großmächte, Zugriff auf den Irak und seine Ressourcen
zu erhalten. Bekanntlich ist es aber für sie dumm gelaufen.

11. Schon der US-Präsidentenberater Richard Perle bezeichnete die
Offensive der USA als "totalen Krieg". Er hat damit besser als viele
pazifistischen TräumerInnen den wirklichen Charakter des Kampfes
ausgedrückt. Auch für das Proletariat ist es und muss es ein totaler
Kampf sein. Revolutionärer Antiimperialismus bedeutet Kampf gegen den
Imperialismus auf allen Ebenen.

Antiimperialismus und Antiamerikanismus

12. Als proletarische InternationalistInnen ziehen wir eine scharfe
Trennlinie zwischen Antiimperialismus und Antiamerikanismus. Losungen
wie "Down, down USA" sind für uns keineswegs (wie es die AGM behauptet)
Antiamerikanismus, da sie sich klar gegen den imperialistischen Staat
USA richten und auch so verstanden werden. Antiamerikanismus bedeutet
vielmehr, den Kampf nicht gegen den imperialistischen Staat USA und
seine herrschende Klasse zu richten, sondern gegen das US-amerikanische
Volk ("die AmerikanerInnen").

Eine Spielart dieses Antiamerikanismus sind abfällige Bemerkungen über
"die amerikanische Unkultur", oft versehen mit dem dezenten Hinweis auf
die Überlegenheit der "europäischen Kulturvölker". Hier geht es nicht
darum, die Errungenschaften des Fastfood oder anderes zu loben. Ohne
Zweifel spiegeln kulturelle, zeitgeistige Strömungen auf dem Gebiet der
Philosophie, der Musik, des Films usw. die Tendenzen wider, in die sich
eine Gesellschaft entwickelt. Und in der Tat macht der für die
imperialistischen Epoche typische Niedergang der Menschheit, der mit der
US-dominierten Weltordnung zweifellos einen Höhepunkt gefunden hat,
nicht vor der Kultur halt. Und der weltumspannende Griff der US-Multis
sorgt dafür, dass diese zweifelhaften Errungenschaften der
US-Gesellschaft niemandem verborgen bleiben. Aber Lenin hat zurecht
immer wieder betont, dass der Marxismus nicht von "der Kultur" sprechen
darf, sondern die widersprüchlichen Elemente innerhalb einer nationalen
Kultur ausmachen und sorgfältig die reaktionären und fortschrittlichen
Elemente auseinanderhalten muss. Die US-Musik kennt nicht nur
Pop-Dummies, sondern z.B. auch Rage against the Machine. Und die
US-amerikanische Filmwelt lässt sich auch nicht nur auf Arnold
Schwarzenegger und Silvester Stallone reduzieren, sondern kennt auch
einen Michael Moore.

13. Eine 'linke' Variante des Antiamerikanismus stellen die Behauptungen
dar, wonach die US-amerikanische ArbeiterInnenklasse strukturell unfähig
wäre, sich gegen die eigene Bourgeoisie zu erheben, weil sie weitgehend
korrumpiert oder schlichtweg dumm und reaktionär wäre. Tatsache ist,
dass die Antikriegsbewegung in den USA eine beträchtliche Stärke
erreichte und die ArbeiterInnenbewegung in den letzten Jahren einen
bedeutenden Aufschwung erlebte (UPS-Streik 1997, Teamster-Kämpfe usw.).
Demgegenüber betonen wir daher also die Klassengegensätze in den USA und
bekunden aktiv unsere Solidarität mit der US-amerikanischen
Antikriegsbewegung und ArbeiterInnenklasse.

14. MarxistInnen verstehen, dass das US-amerikanische Proletariat in
seiner Mehrheit nicht strukturell in das bürgerliche Establishment
integriert ist, und dass die Klassengegensätze in den USA schroff und
unüberbrückbar sind. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Mehrheit des
US-amerikanischen Proletariats zu den am stärksten ausgebeuteten und
rechtlosesten ArbeiterInnen innerhalb der imperialistischen Welt gehört.
Die Perspektive des Klassenkampfes und der sozialistischen Revolution in
den USA ist daher sowohl strategisch wichtig als auch realistisch
möglich. Strategisch wichtig, da die US-imperialistische Bestie am
heftigsten in ihrem eigenen Herzen getroffen werden kann. Realistisch
möglich, weil die Integrationskraft der herrschenden Klasse aufgrund der
wachsenden inneren Widersprüche des US-Kapitalismus abnimmt.

15. In der Tat verleumden bürgerliche Medien und verschiedene
linksliberale Intellektuelle jede antiimperialistische Position als
antiamerikanisch. Wir weisen dies zurück, übernehmen jedoch deswegen
nicht die unmarxistische Logik mancher Linker, die aus jedem Plus der
Bourgeoisie ein Minus machen - also alles begeistert aufgreifen, was die
Bürgerlichen verleumden. So weisen wir z.B. den linken Populismus der
Antiimperialistischen Koordination (AIK) zurück, welche die USA als
"neuen Nazismus" definiert und sich dezidiert den "Antiamerikanismus"
auf die Fahnen heftet. Einmal abgesehen davon, dass der Begriff
"AntiamerikanerInnen" als positive Selbstdefinition eine Provokation für
alle lateinamerikanischen Völker darstellt, die sich gegen die
Unterdrückung durch den US-Imperialismus wehren und sich trotzdem als
"AmerikanerInnen" fühlen. Der Punkt ist, dass ihre Losungen und
Positionen die Trennlinie zwischen den Klassen verwischen und -
zumindest in der Tendenz - in eine Trennlinie zwischen den Völkern
übergehen. Das ist ein Bruch mit den Grundsätzen des Internationalismus.

16. Wir haben in der Vergangenheit die AIK immer gegen reaktionäre
Angriffe vieler Pseudolinker - welche den GenossInnen Antisemitismus
vorwerfen - verteidigt und werden dies auch in Zukunft tun. Genauso
arbeiteten wir in der Antikriegsbewegung mit der AIK zusammen und sehen
auch keinen Grund, davon abzugehen. Aber deswegen sind wir nicht
verpflichtet, über ihre Fehler schweigend hinwegzusehen - im Gegenteil!
Wir müssen klar und dezidiert den marxistischen Internationalismus vom
linkradikalen Populismus abgrenzen - alles andere würde die neue
Generation von antiimperialistischen KämpferInnen verwirren.

Boykottkampagne

17. Im Kontext dieses Kampfes gegen den immer aggressiver werdenden
US-Imperialismus muss auch die Boykottkampagne gegen US-amerikanische
Multis gesehen werden. Diese geht auf die spontane Bewegung von
antikapitalistischen AktivistInnen gegen die ausbeuterischen Praktiken
der Multis in den westlichen Ländern einerseits und auf eine
antiimperialistische Massenstimmung in vielen Halbkolonien - v.a. in der
islamischen Welt - andererseits zurück. Sie ist keine von
imperialistischen KonkurrentInnen angestachelte Kampagne, um den
missliebigen Widersacher in Nordamerika loszuwerden. Die Boykottkampagne
gegen US-Multis verkörpert also die fortschrittliche
antiimperialistische Opposition von Teilen der Massen. Sie basiert auf
der spontanen Erkenntnis vieler ArbeiterInnen und Jugendlicher, dass
diese hinter der reaktionären US-Regierung und ihrer Außen-,
Wirtschafts- und Kriegspolitik stehen.

18. Gleichzeitig weisen wir natürlich auf die Schwächen und
Unzulänglichkeiten der Boykottstrategie hin. Ein Konsumboykott kann
niemals das zentrale Mittel sein, um die imperialistische Bestie zu
erlegen. Dazu ist der Klassenkampf im Inneren - Massenstreikbewegungen
in den imperialistischen Metropolen - und nach Außen - Kampf gegen die
Militärmaschinerie mit allen Mitteln - notwendig. Auch lehnen wir eine
Boykottkampagne ab, die rein passiv bleibt ("Kauft keine ..."), sondern
verbinden eine solche mit aktiven Methoden der Aufklärung und wenn
möglich Behinderung.

19. Die antiimperialistische Boykottkampagne gegen die US-Multis betont,
dass unser Feind nicht "die AmerikanerInnen" sind, sondern die
wirtschaftlich Mächtigen. Wir lehnen daher auch eine Kampagne gegen alle
Produkte "Made in USA" ab, sondern richten diese gegen jene großen
Konzerne, die direkt oder indirekt vom "totalen Krieg" der USA profitieren.

20. Der Einwand mancher Linker, dass doch alle kapitalistischen
Unternehmen dem Profitprinzip folgen und daher alle Konzerne gleich
schlimm sind, zeugt von politischer Unreife oder Ignoranz gegenüber dem
antiimperialistischen Kampf. Ziel der antiimperialistischen
Boykottkampagne ist es nicht, dadurch den Kapitalismus zu beseitigen.
Sie ist nicht mehr und nicht weniger als ein - sogar untergeordneter -
Teil einer umfassenden Strategie gegen die imperialistischen
KriegstreiberInnen. Würden wir der Logik dieser halbherzigen
AntiimperialistInnen folgen, dürfte ein ArbeiterInnenstaat nie einzig
gegen ein bestimmtes kapitalistisches Land Krieg führen und mit anderen
in Frieden leben, denn dies würde ja bedeuten, dass der eine
RäuberInnenstaat qualitativ schlechter sei als der andere. (In der Tat
war dies auch das Argument der linken SozialrevolutionärInnen und des
ultralinken Flügels um Bucharin innerhalb der Bolschewistischen Partei
gegen den Friedenschluss Sowjetrusslands mit dem deutschen Imperialismus
bei Brest-Litowsk 1918). Oder die ArbeiterInnenbewegung dürfte keinen
Streik oder Boykott gegen ein bestimmtes Unternehmen führen, sondern nur
gegen alle Unternehmen gleichzeitig. Alleine diese Beispiele zeigen,
dass revolutionäre Politik nicht aus einer abstrakten Doktrin besteht,
sondern die Verbindung des revolutionären Programms mit den konkreten
Klassenkampfbedingungen ist.

21. Der gezielte Boykott gegen führende Konzerne kann zu
wirtschaftlichen Verlusten für sie führen und dadurch - kurzfristige,
begrenzte, aber nichtsdestotrotz wichtige - Auswirkungen auf ihre
Politik haben. Darüber hinaus hilft eine solche Kampagne, die Massen auf
den Zusammenhang von Konzernen, Kapitallogik und Kriege aufmerksam zu
machen. Eine solche Boykottkampagne muss natürlich mit einem energischen
Eintreten für Streiks, einer praktische Unterstützung ebensolcher, und
einer allgemeinen Aufklärung über das Wesen des Imperialismus und der
sozialistischen Antwort verbunden werden.

22. Boykottkampagnen waren daher auch in der Geschichte der
Klassenkämpfe nichts Fremdes. Deutsche ArbeiterInnen boykottierten vor
hundert Jahren Geschäfte, deren EigentümerInnen als offene Feinde der
Sozialdemokratie bekannt waren. In Südafrika boykottierten schwarze
ArbeiterInnen am Ende des I. Weltkrieges aus Protest gegen
Preiserhöhungen die Lebensmittelgeschäfte der MineneigentümerInnen.
Ähnliches gab es auch in vielen anderen Ländern. Boykottkampagnen gab es
so z.B. auch in China gegen Waren aus dem imperialistischen Japan. Ein
aktuelleres Beispiel ist der berühmte Busboykott in Montgomery (USA) in
den 1960er Jahren, der sich gegen die gesetzliche Rassendiskriminierung
der Schwarzen richtete. MarxistInnen standen solchen Kampagnen
keineswegs feindlich gegenüber, sondern begrüßten sie als Teil des
Klassenkampfes.

23. Die Ablehnung der Boykottkampagne durch Linkswende, SLP oder AGM und
vielen anderen Organisation drückt in Wirklichkeit nur deren mangelnden
Antiimperialismus aus. Nicht zufälligerweise stellte sich auch keine
dieser Gruppen während des Krieges offen auf die Seite des Iraks. Sie
alle weigerten sich, die Losung der militärischen Verteidigung des Irak
klipp und klar aufzustellen. Wer die Niederlage der imperialistischen
KriegstreiberInnen tatsächlich will, muss den Kampf gegen sie mit allen
erforderlichen Mitteln führen. Alles andere ist Antiimperialismus in
Worten, aber Anpassung und Zurückweichen in Taten.

Vorwärts zu einem kämpferischen, revolutionären Antiimperialismus!

24. Der revolutionäre Antiimperialismus basiert auf einem dialektischen
Verständnis der Widersprüche des heutigen Imperialismus. Wir gehen von
der Zentralität der Gegensätze zwischen den Klassen aus - zwischen der
Produktionsmittel besitzenden Klasse der KapitalistInnen und jenen, die
gezwungen sind, ihre Arbeitskraft zu verkaufen, der Klasse des
Proletariats. Damit aufs engste verwoben ist die zunehmende
Unterdrückung und Ausbeutung der halbkolonialen Welt - also von mehr als
vier Fünftel der Menschheit - durch eine kleine Minderheit
imperialistischer Mächte. Der Kampf gegen den Kapitalismus ist also aufs
engste mit dem Kampf gegen den Imperialismus verwoben. Das eine verkommt
ohne das andere zu bedeutungsloser Phrasendrescherei. In Abwandlung
eines berühmten Ausspruches von Jürgen Habermas können wir sagen: "Wer
nicht über den Kapitalismus reden will, soll über den Krieg schweigen."

25. Unsere Strategie lässt sich mit leninschen Losung der
Kommunistischen Internationale auf den Punkt bringen: "ProletarierInnen
aller Länder und unterdrückte Völker vereinigt euch!" Wir treten für den
internationalen Klassenkampf gegen den Krieg ein! Unsere Methoden dabei
sind die des kollektiven Widerstandes in den Betrieben, Schulen und
Universitäten sowie auf der Straße: Streiks, Blockaden,
Boykottkampagnen, Massendemonstrationen. Eine solche Perspektive ist
sowohl für die Massen in den Halbkolonien als auch den imperialistischen
Zentren zentral, um die reaktionären KreuzritterInnen zu stoppen.

26. Aber auch der bewaffnete Widerstand der unterdrückten Völker gegen
die imperialistische Aggression ist eine notwendige und fortschrittliche
Seite dieses Klassenkampfes. Lenin sagte während des I. Weltkrieges,
dass fromme Friedenswünsche ohne Verbindung mit der Perspektive des
BürgerInnenkrieges gegen die herrschende Klasse nichts wert sind.
Genauso können wir heute sagen, dass die Ablehnung des Imperialismus und
seiner Kriege nichts wert sind, wenn sie nicht mit einer Perspektive der
militärischen Verteidigung der halbkolonialen Länder verbunden werden.
Wir unterstützen daher den Widerstand des Irak und seines Volkes gegen
den Überfall und die Besatzung durch die US-Truppen und ihre Verbündeten
uneingeschränkt.

27. Den weltweiten Klassenkampf gegen die imperialistische Bestie
voranzutreiben - darin besteht die zentrale Aufgabe von
RevolutionärInnen. In den vergangenen Monaten haben die Massen in der
islamischen Welt wie auch die Millionen TeilnehmerInnen des
Antikriegsaktionstages am 15. Februar 2003 bewiesen, dass sie zum Kampf
gegen das imperialistische Kriegstreiben bereit sind. Was jedoch nach
wie vor dramatisch fehlt, ist ein organisierendes und politisch
wegweisendes Zentrum: eine neue Weltpartei der sozialistischen
Revolution - die 5. Internationale.

28. Wir vom ArbeiterInnenstandpunkt und unsere internationale
Organisation - die Liga für die Fünfte Internationale (LFI) - haben
während dieses Krieges praktisch als einzige eine revolutionäre
antiimperialistische Politik verfolgt. Wir wollen das Fehlen einer
starken revolutionären Partei und Internationale überwinden - gemeinsam
mit allen konsequenten AktivistInnen gegen Krieg und globalen
Kapitalismus. Bauen wir gemeinsam eine Organisation auf, die Kriege und
ihre Ursache(n) durch die revolutionäre Überwindung des Kapitalismus ein
für alle mal aus der Welt schafft! Vorwärts im Kampf für die Fünfte
Internationale!

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SOLIDARITÄT WELTWEIT
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19 G.Palast and M.L.King III Voting Rights Petition.
From: palast@gregpalast.com
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PETITION: STOP THE FLORIDA-TION OF THE 2004 ELECTION

Wednesday May 28, 2003

Today, there is a new and real threat to voters, this time coming from
touchscreen voting machines with no paper trails and the computerized purges
of voter rolls.

Join SCLC President Martin Luther King III and investigative reporter Greg
Palast in a nationwide petition drive through Working Assets, to oppose the
"Florida-tion" of the 2004 Presidential election. Sign this petition! Pass it
on!

A complete copy of the petition will be delivered by Working Assets to
Attorney General John Ashcroft.

To read the full petition and more information on past and potential
threats to American democracy, please go to:
http://www.gregpalast.com/

To sign the petition please go to:
http://www.workingforchange.com/activism/petition.cfm?itemid993

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20 Australia signs agreement with Iran. Will Europe follow?
From: "global@no-racism.net" <global@no-racism.net>
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by Emma Corcoran, emmacorcoran@bigpond.com
Tue May 27 '03 @ http://at.indymedia.org

For the first time, Iran has agreed to accept forcibly deported Iranian asylum
seekers. This time it's a few hundred from Australia - next time it might be
ten thousand from Europe.

Mohammad* spends his days in his bedroom. He used to watch TV, or write to
friends, but now he says, "I just sitting. Sitting and thinking." He’s an
Iranian asylum seeker living in an Australian detention centre. Mohammad
wasn’t granted refugee status here, but is too frightened to return to his
homeland because he’s a Christian - a crime punishable by death in Iran.

Mohammad is just one of hundreds of asylum seekers who’ve been denied asylum
but are too frightened to go home. These people live in detention centres - an
unreal existence where they’re physically in Australia, (speaking English and
eating barbequed sausages), but legally in no-mans-land.

The Australian Government is sick and tired of them. So they’ve developed a
plan to get rid of the largest group - the 128 Iranian asylum seekers who have
no appeals pending in the courts.

On the 12th of March, Phillip Ruddock, Minister for Immigration, announced
that the Australian Government had just signed a Memorandum of Understanding
with the Islamic Republic of Iran. In this deal, the Iranians said they’d
accept asylum seekers forcibly deported back to Iran, in exchange for a
cultural program allowing affluent young Iranians to come and experience the
Australian lifestyle.

The deal was described by Ruddock as ‘historic,’ because until now the
Iranian Government has refused to accept forcibly deported asylum
seekers. Iran has an unemployment rate of 30%, so they’re reluctant to accept
back the tens of thousands asylum seekers that Europe is desperate to deport.

The significance of this agreement with Australia is that it will leave the
Iranian Government open to pressure from European countries seeking its
replication. The 128 Iranians in Australia would be a mere trickle, compared
to the flood of asylum seekers that could follow. Australia’s offer of an
exchange program for a few hundred Iranian teenagers would be no recompense
for this type of financial and political burden.

So why did the Iranians sign the agreement? It’s difficult to know, because no
one has seen it. "They aren’t releasing the details of it to anyone, including
Parliament," says Mary Black*, a refugee advocate and friend of
Mohammad’s. (Ms. Black asked that she be given a false name to prevent
Mohammad’s identification, and any consequent adverse attention from detention
centre management.)

A representative of the Iranian Embassy, Mr. Al-Habib, who visited the Baxter
detention centre on the 15th of May, was also unwilling to produce a copy of
the agreement. Asylum seekers requesting to see it reported being told, ‘I
am here in the flesh. This is better proof than any piece of paper. You should
trust me.’

Worryingly, during the discussion, Mr. Al-Habib mentioned personal details
about the detainees that they hadn’t told him. "He told them the Department of
Immigration had passed on details about them to the Iranian Government,"
said Mary Black. "Many of these Iranians are political dissidents. If any
information was released they’d face severe consequences once deported."

"I think they give our name and our information to the Iranian Embassy,"
said Mohammed, speaking on the phone from the Baxter detention
centre. "Everyone is worried."

It’s not in the Australian Government’s best interests to pass on information
to the Iranian regime, because it has served only to make the asylum seekers
more resistant to deportation. So why would they do it? The only reason
refugee advocates can offer is that it forms part of the deal signed with the
Iranians. "This," postulates Mary Black, "may be the reason that no-one
has seen the secret agreement."

The other possibility is that the Iranians may have signed the agreement
because they are desperate to increase trade with Western countries, in
particular, Western countries closely allied to the United States.

This week, a delegation of eight Iranian businessmen and trade experts is
touring Australia. They’ve come to visit the CSIRO, BHP, and the Australian
Wheat Board. This visit follows a trip made to Iran last September by the
Minister for Trade, Mark Vaile, and a delegation of representatives from 34
Australian companies. "The Iranian Government is very anxious to develop and
expand their mining sector," said Mr. Vaile. "The attractiveness of
Australia is that we've been at the leading edge of developing new technology
in mining."

Perhaps the Iranian’s desire to develop a strong mining industry is the reason
they bowed to Australia pressure and agreed to accept forcibly deported asylum
seekers. Iran may be particularly keen to buddy up to Australia because it is
a close ally of the United States. (The US has cut off all diplomatic ties
with Iran, and this week’s CNN poll is "Should the U.S. take steps to
destabilize Tehran's Islamic regime?")

The other possibility is that the agreement between Australia and Iran is a
secret because it doesn’t exist. The threat of forced deportation may be a
hoax, a bluff created solely to scare the Iranians into accepting a
deportation package of a few thousand dollars and leaving peacefully. They
were given 28 days to accept the money, or face forced deportation. Few have
capitulated.

"We didn’t come here for money," Mohammad tells me. "There is jobs and
money in Iran. But I cannot live there."

His voice becomes insistent.

"I will sell my life for $2000? No. I do not want money."

The asylum seekers are now as frightened of the Australian Government as they
are of the fundamentalist regime they escaped from.

"We will be delivered to our enemy like sheep to wolf," they wrote, in a
letter to the Australian public. Mohammad now takes three sleeping tablets a
night. "Our life is stress," he tells me. "We can’t sleep, we can’t eat. I
can’t see the sky."

Why are these asylum seekers fighting so desperately for a life in an
Australian detention centre?

"Iran is Muslim, but I changed to Christian. So I had to leave," says
Mohammad. "If you change religion they kill you. The best life is in Iran,
but unfortunately our Government is really, really bad."

It seems it doesn’t take much effort to engage the wrath of Iran’s religious
leaders. Last month, Britain’s Guardian newspaper reported that an Iranian
actress was sentenced to 74 lashes for kissing a young actor on the check at a
public festival. If a kiss on the cheek is enough to earn a whipping, what
will be the fate of these 128 Iranian asylum seekers, many of whom claim to be
outspoken critics of the Iranian regime?

Barbara Rogalla is a former nurse at Woomera. "When I was there, an Iranian
volunteered to go back to Iran," she says. "I asked him ‘Why would you
go back, when you know you’re going to jail?’ And he told me, ‘I’m in jail
here. At least there my family can visit me."

Before working in Woomera Barbara had never been particularly interested in
the plight of refugees, but she’s now a human rights activist. "I think
there’s a high probability these Iranians will either go to jail or be
tortured or killed. When Ruddock says ‘these people aren’t refugees,’ this
really means they haven’t passed the stringent requirements Australia has. The
process is designed to keep people out."

The process is working. In detention centres around Australia, the Iranians
sit. And wait. Their twenty-eight days runs out in two weeks. All they know
is that their lives are being put at risk by secret dealings between the
country they fled to, and the country they fled from.

If Iran has signed the agreement to enhance their trade relations with
Australia, then we have a Government not only eager to enter into trading
agreements with a country in the axis of evil, but happy to use this countries
desire for trade to bargain the lives of asylum seekers.

If it’s true that the Australian Government fed information to the Iranian
regime as part of the deal, then our leaders could easily be described as
murderous. Even if the agreement proves to be only an elaborate hoax, this
Government will be still exposed as manipulative liars.

For Mohammad, all that is important is that he thinks he’ll be sent home to
die. "We don’t know what will happen in next two days," he says. His
friend, Mary Black, rings him every morning. "I’d love to give Mohammad some
hope," she says. "But what can I say without lying?"

*Not their real names.

further information:
http://no-racism.net/deportatiNO

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LINKS / VERWEISE / HINWEISE
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21 united aliens news
From: <pot@unitedaliens.at>
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--- Teil1---
Hallo liebe Menschen,
ja, es ist so weit, in den nächsten Tagen findet in Hallein das erste
Austrian Social Forum (ASF) statt. Hier wird viel diskutiert und besprochen,
in einer ganz netten und angenehmen Atmosphäre, um Alternativen zur Sprache
zu bringen, und einen Raum zu geben. Denn "eine andere Welt ist möglich" -
und wir wissen es! ;-)

Auch wir Aliens werden in Hallein in Aktion treten, und sichtbar nochmals
daraufhinweisen, dass es andere Formen des Zusammenlebens und der
Kommunikation gibt.

Leider, leider können ja nicht alle nach Hallein kommen, aber es wird
versucht in Kooperation mit verschiedensten Menschen so gut wie möglich,
von hier aus Bericht zu erstatten, im Internet und den Freien Radios (was
diesen Planeten betrifft). Es gibt also die Möglichkeit sich via
Internet-Stream anzuhören, was hier in Hallein los ist, und zwar unter:

http://www.socialforum.at/sf/plaene/asflive64.m3u ,bzw.
http://www.socialforum.at/sf/plaene/asflive24.m3u

auch ganz leicht zu finden unter www.socialforum.at

es gibt aber auch auf diversen Freien Radios Sendeschienen zum ASF, wo
dieser Stream abgespielt wird.
Bei Orange 94.0 (dem einzigen Freien Radio Wiens) hört ihr Berichte von
Hallein am

Donnerstag, 29.5.2003:
13:00- 14:00
16:00- 16:30
19:30- 21:00

Freitag, 30.5.
19:30 - 21:00

und

Samstag, 31.5.2003:
13:00- 15:00
19:00- 21:00

radio fro (Freies Radio in Oberösterreich)
wird den livestream am 29.05, 30.5, 31.05 zwischen 18.00h - 20.00h
übernehmen.

die Radiofabrik (Freies Radio in Salzburg)
sendet auch am 29.5., 30.5. u. 31.5 von 18:00 bis 20h.

wenn ihr könnts und wollts, dann bitte dieses Mail, bzw. die Infos
weiterverbreiten

viele liebe grüße aus Hallein
iporante ....

-top-


Redaktionsschluss: 22:00 Uhr
Diese Ausgabe hat Albert Brandl
zusammengestellt



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