Samstag, 23.3.2002

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01 Nacht und Nebel
von: "asyl-in-not" <asyl-in-not@asyl-in-not.org>
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02 Venezuela: Kämpfe zwischen Chavez-Anhängern und -Gegnern
von: "Tizi Hasek" <tizi@ibjc.zzn.com>
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03 salzburg 2002: strafverfahren als vorgeschmack auf das vermummungsverbot
von: arbeitsgruppe kritischer krimineller <ag_kritische_kriminelle@gmx.net>
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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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04 Benes-Dekrete-Veranstaltung ORTSÄNDERUNG!!!!!!
von: "infoladen wels" <infoladen-wels@inode.at>
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05 SOZIALSTAATVOLXSBEGEHREN
von: <office-sbg@sozialstaat.at>
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06 Gedenkkundgebung zum NATO-Krieg gegen Jugoslawien
von: <zach@kpoe.at>
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07 3 jahre natokrieg jugoslawien
von: Friedensbüro Wien <pax.vienna@aon.at>
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08 + + + ai-urgent action + + + online-protest + + +
von: amnesty international <webmaster@amnesty.at>
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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
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09 Heuchelei um Neutralität und Abfangjäger
von: "KPÖ Steiermark" <kpoe_stmk@hotmail.com>
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10 Künstlersozialversicherungsfondsgesetz: NICHT GENÜGEND !
von: IG Bildende Kunst <igbildendekunst@netway.at>
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11 Kolumbien: Kämpfe fordern 38 Todesopfer,
Farc unterbricht Wasserversorgung
von: "Tizi Hasek" <tizi@ibjc.zzn.com>
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12 Mexiko: Castro geißelt Weltwirtschaftssystem als ausbeuterisch
von: "Heinz Nessizius" <heinz@hwness.com>
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13 Mexiko: Cuba's Castro attacks West on poverty at UN summit
von: "Tizi Hasek" <tizi@ibjc.zzn.com>
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14 Editorials from the Hebrew Press - March 21, 2002
von: info-sec <info-sec@VIENNA.MFA.GOV.IL>
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DISKUSSION
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15 Kontra: Karl Pfeiffer ­ "Wie man einen Märtyrer produziert"
von: "franz0815 nowak" <franz0815@hotmail.com>
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16 Re: Karl Pfeiffer ­ "Wie man einen Märtyrer produziert"
von: <widerstand@no-racism.net>
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17 Kontra Bahamas
von: "udo huber" <huber_udo@hotmail.com>
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SOLIDARITÄT WELTWEIT
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18 Post aus Texas
von: Sabine Hauer <no.conditions@teleweb.at>
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19 CUADPUpdate - This and that
von: "Abraham J. Bonowitz" <abe@cuadp.org>
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SERVICE
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20 WebredakteurIn gesucht!
von: Grüne Andersrum <gruene.andersrum@blackbox.net>
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LINKS / VERWEISE / HINWEISE
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21 kramar langt hin
von: "martin krusche" <mk19846@i-one.at>
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REDAKTIONELLES:

Für diese Ausgabe nicht aufgenommen:
1 antisemitischer Beitrag
1 Terminankündigungswiederholung
3 Betrugsversuche
1 Beitrag wurde um einen nicht mehr aktuellen Teil gekürzt

 

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Wie der MUND entsteht ....

Schickt uns bitte eure Nachrichten, Meldungen und Ideen.
E-Mail-Adresse der Redaktion:

widerstand@no-racism.net

Im MUND findet Ihr eine Rubrik, die eine Konsequenz aus der redaktionsinternen Debatte um die Notwendigkeit, sexistische, antisemitische und rassistische Beiträge nicht zu veröffentlichen, einerseits, die Problematik von Zensur andererseits versucht: unter "B) Eingelangt, aber nicht aufgenommen" wird - in anonymisierter Form - auf angehaltene Beiträge hingewiesen und eine kurze Begründung der/des Tagesredaktuers für die Nichtaufnahme geliefert. Die AbsenderInnen werden hiervon informiert.
Ihr könnt Euch die Beiträge extra schicken lassen:
Mail an widerstand@no-racism.net genügt.

 




Quelle: www.popo.at


Und für nächsten Donnerstag:
Das Rechtshilfe-Manual
...und was mache ich eigentlich gegen rassisten?
online-diskussion

Editorial
Für den Inhalt verantwortlich: Ihr.
Die Beiträge werden von verschiedenen Redaktionsteams zusammengestellt.

Bitte weitersagen:
Für Personen ohne Internetzugang gibt es aktuelle Terminankündigungen
unter der Rufnummer 589 30 22 12 (Demoforum)
 

 

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01 Nacht und Nebel
von: "asyl-in-not" <asyl-in-not@asyl-in-not.org>
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Ägyptischem Flüchtling droht Auslieferung

Plant Böhmdorfer eine Nacht- und Nebelaktion? Österreichs Justiz bricht
internationales Recht.


Asyl in Not
Michael Genner
(Geschäftsführer)

Presseerklärung

Wien, 22. März 2002

Asyl in Not ist tief besorgt über die drohende Auslieferung des ägyptischen
Asylwerbers Bilasi Ashri an die Behörden des Verfolgerlandes.

Ungeachtet der Proteste von Menschenrechtsorganisationen, ungeachtet der
Mahnungen des UNHCR könnte eine Nacht- und Nebelaktion unmittelbar
bevorstehen.

Dieser Rechtsbruch ist nur durch Druck der Öffentlichkeit zu verhindern.

Bilasi Ashri droht in Ägypten Folter und Tod. Österreich würde durch seine
Auslieferung gegen die Genfer Flüchtlingskonvention, die Europäische
Menschenrechtskonvention und die Antifolterkonvention verstoßen. Ebenso
würde das Asylgesetz gebrochen, das jegliche Außerlandesschaffung während
eines laufenden Asylverfahrens ausdrücklich untersagt.

Bilasi Ashri lebt seit 1995 als Asylwerber in Österreich. In Ägypten gehörte
er einer islamischen Gruppierung an, für die er gewaltfrei tätig war. Er war
mehrmals in Haft, wurde wiederholt misshandelt und gefoltert und flüchtete
nach Österreich. Sein Asylverfahren ist immer noch anhängig. In der
Zwischenzeit wurde er in Ägypten in Abwesenheit zu 15 Jahren Arbeitslager
verurteilt.

Österreich Justiz hat das Kunststück geschafft, die Delikte, die Bilsasi
Ashri von seinen Verfolgern zur Last gelegt wurden, in "politische" und
"unpolitische" zu zerlegen. Er hätte u.a. dazu angestiftet, einen LKW zu
überfallen und einen Fernsehapparat, zwei Gasflaschen und ein Schaf (!) zu
stehlen... Dafür darf man ihn ausliefern. Ob er dann auch - sozusagen en
passant - wegen der politischen Delikte gefoltert und umgebracht wird,
kümmert die österreichischen Behörden einen Dreck.

Nebenbei bemerkt: Diese "unpolitischen" Vorwürfe stammen von Häftlingen, die
von den ägyptischen Behörden in der Haft gefoltert wurden. Politisch
Verfolgten angebliche kriminelle Delikte anzuhängen und diese
Beschuldigungen auf Foltergeständnisse zu stützen, gehört zum
Standardrepertoire aller Regime dieser Art. Das zu wissen, war wohl auch den
österreichischen Richtern zumutbar.

Daß Bilasi Ashri selbst in ägyptischer Haft gefoltert wurde, ist durch ein -
auf modernsten wissenschaftlichen Methoden beruhendes - psychologisches
Gutachten bewiesen. Über dieses Gutachten setzte sich das Oberlandesgericht
Wien - bar jeder Fachkenntnis, dafür mit umso größerer Arroganz - hinweg.

Bilasi Ashri sitzt immer noch in Auslieferungshaft. Eine von Amnesty
international gestartete "urgent action" blieb bisher ergebnislos; ebenso
ein Schreiben des UNHCR, worin Justizminister Böhmdorfer auf Österreichs
Verpflichtungen aus dem Asylgesetz und der Genfer Flüchtlingskonvention
hingewiesen wurde.

Rechtsanwalt Dr. Herbert Pochieser hat in dieser Causa eine
Grundrechtsbeschwerde an den Obersten Gerichtshof eingebracht. Er hat
deutlich gemacht, daß der Senat des OLG Wien, welcher die Auslieferung
Bilasi Ashris für zulässig erklärte, befangen war, weil er offenkundig
Willkür übte und krampfhaft bemüht war, die von vornherein beabsichtigte
Auslieferung durchzusetzen.

Nach Artikel 3 der Europäischen Menschenrechtskonvention darf niemand der
Folter oder unmenschlicher Behandlung unterworfen werden. Diese Konvention
hat in Österreich Verfassungsrang!

Gemäß Artikel 33 der Genfer Flüchtlingskonvention darf kein
vertragsschließender Staat einen Flüchtling in irgendeiner Form (also auch
nicht in Form einer Auslieferung !) in ein Gebiet ausweisen oder
zurückweisen, wo sein Leben oder seine Freiheit aus Gründen seiner Rasse,
seiner Religion, seiner Nationalität, seiner Zugehörigkeit zu einer sozialen
Gruppe oder seiner politischen Ansichten bedroht ist.

Diese Konvention hat in Österreich Gesetzesrang und ist von jeder Behörde,
auch von einem Gericht, auch von einem Justizminister einzuhalten.

> Asyl in Not fordert daher die österreichische Justiz mit Nachdruck dazu
auf, die geltenden Gesetze und internationalen Verträge zu respektieren.

> Der Fall Bilasi Ashri zeigt in erschreckender Weise die Gefahren auf, die
dem Rechtsstaat von seinen eigenen Repräsentanten drohen.

> Eine Reform der Behörden an Haupt und Gliedern tut not. Die
Menschenrechte
müssen wieder gelten in diesem Land.


Michael Genner
Geschäftsführer von Asyl in Not

Asyl in Not
Währingerstraße 59, 1090 Wien
Tel.: (01) 408 42 10, Fax.: (01) 405 28 88
m.genner@asyl-in-not.org http://asyl-in-not.org
Spendenkonto: Bank Austria 698 035 557

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02 Venezuela: Kämpfe zwischen Chavez-Anhängern und -Gegnern
von: "Tizi Hasek" <tizi@ibjc.zzn.com>
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(Anm. d. Red.: Dieser Beitrag steht in Zusammenhang mit dem
"Text des Tages", Nr.01 am 21.3.)

Chavez followers, foes clash in western Venezuela

By Pascal Fletcher

CARACAS, Venezuela, March 20 - Stone-throwing
supporters and opponents of Venezuelan President Hugo Chavez
fought running battles in a western city on Wednesday and
troops took control of another major town after rioting youths
had looted banks, shops and offices.
Disturbances broke out in Barquisimeto, 218 miles (351 km)
west of Caracas, when followers of the leftist populist
president clashed with members of Venezuela's Workers
Confederation, or CTV, the country's largest trade union
grouping which has spearheaded labor opposition to Chavez.
Further west, in the Andean city of Valera, National Guard
troops patrolled the streets Wednesday after striking local
police failed to stop rioting youths from looting banks, shops
and offices Tuesday.
In the commercial hub Barquisimeto, Globovision television
showed members of the rival groups pelting each other with
stones, bottles and sticks as they milled in the street.
Pedestrians scattered, traffic was disrupted and shops closed.
A number of people were injured before police and National
Guard soldiers arrived on the scene to restore order,
Globovision reported.
Chavez supporters in Barquisimeto chanting "They will not
pass" had gathered to confront a march by CTV members, whose
leader Carlos Ortega is threatening to call a general strike to
protest against Chavez's policies.
Clashes between supporters and followers of the president
have increased in recent months in Venezuela, the world's No. 4
oil exporter, as opposition groups have stepped up street
protests against the tough-talking former paratrooper.
Chavez, who won a 1998 election six years after failing to
seize power in a botched military coup, has frequently called
on his supporters to defend his revolution "in the streets."
But opinion polls show his popularity has fallen sharply in
recent months as he faces a barrage of criticism, including
calls to resign from dissident military officers.
Business and some labor leaders are bitterly opposing
reforms introduced by Chavez, including a law to give land to
the poor and assertion of state control over the oil sector.
BANKS LOOTED
Tuesday's disturbances in Valera, 340 miles (550 km) west
of Caracas, broke out when several thousand students protested
downtown to demand the resignation of the administration of a
local technical college, Mayor Ali Quintero told Reuters.
Municipal police, who are striking for higher wages, did
not intervene and city authorities called in the National
Guard, part of Venezuela's armed forces.
The student protesters, joined by youths from poor
neighborhoods, broke into two banks, carrying off furniture,
computers and automated teller machines.
Shops and offices were also sacked in Valera, a city of
200,000 and a main commercial center in the Venezuelan Andes.
"There was a mixture of students and common criminals from
the poor neighborhoods," Quintero said, adding that grocery
stores were left untouched. "It was pure robbery."
He said the only injuries were among the protesters
themselves, caused by broken glass.
"The National Guard has taken over patrolling to avoid any
other outbreak (of violence) in the streets of Valera,"
Quintero said.
He added the city was quiet Wednesday and businesses and
shops were operating normally.

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03 salzburg 2002: strafverfahren als vorgeschmack auf das vermummungsverbot
von: arbeitsgruppe kritischer krimineller <ag_kritische_kriminelle@gmx.net>
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laut berichten diverser bürgerlicher medien wurde vergangene woche ein
vermummungsverbot bei demonstrationen in salzburg erlassen. hintergrund
dieser forderung ist das mitte september stattfindende treffen des wef in
salzburg. auf antrag der fpö wurde nun mit der zustimmung von övp und spö
ein solches verbot erlassen.

argumentiert wird das ganze mit vorgeblichen "ausschreitungen" bei den
protesten gegen das wef im letzten jahr. mit 79 laufenden anzeigen und
einigen schon stattfindenden verfahren, wird aktuell auch versucht menschen
bei der ausübung ihrer grundlegenden freiheiten immer weiter
einzuschüchtern.

kriminalisiert werden nur einige - gemeint sind wir alle!
solidarität ist unsere waffe!

----------------
delete the elite - wipe out wef - smash empire
www.antiwef.org
www.hup.harvard.edu/pdf/HAREMI.pdf

--------------------------------------

erste prozesse wegen wef in salzburg
quelle: http://austria.indymedia.org/front.php3?article_id=8586

erste prozesse wegen der anti-wef demo in salzburg vom letztem juli ...
erster freispruch ... vermummungsverbot für salzburg...
Am 1. Juli 2001 fand in Salzburg eine Demonstration gegen das World Economic
Forum statt. Überschattet wurde die Demonstration -wie bei derartigen
Ereignissen international üblich- durch polizeiliche Übergriffe, inklusive
einer vielstündigen Einkesselung von knapp 1000 DemonstrantInnen.
Nachdem bereits vor einiger Zeit der Staatsanwaltschaft 113 Anzeigen (alle
gegen DemonstrantInnen gerichtet) übermittelt wurden, begann am Montag, den
19. 3., der erste Prozess am Landesgericht Salzburg.
Angeklagt ist ein 43 jähriger Mann aus Wien wegen Widerstand gegen die
Staatsgewalt, er soll einen Polizisten mit einer Holzlatte angegriffen und
verletzt haben.
Der Mann erschein nicht vor Gericht, der Einzelrichter Helmuth Marco Torpier
meinet, dass das Verfahren möglicherweise nach Wien abgegeben wird, von wo
auch der "verletzte" Beamte herkommt.
Am Mittwoch und Donnerstag der gleichen Woche standen auch ein 24 jähriger
gebürtiger Iraner, der einen Polizisten mit einer Fahnenstange angegriffen
haben soll, so wie ein 23 jähriger Schüler aus Rosenheim. ebenfalls wegen
Widerstand gegen die Staatsgewalt vor Gericht.
Der Mann aus Rosenheim wurde freigesprochen, da er unbescholten ist und
ausreichende Beweise fehlen.
Obwohl sich die Behörden bei der Auswertung des sehr umfangreichen Film- und
Fotomaterials sowie der ZeugInnenaussagen rund ein halbes Jahr Zeit gelassen
haben, konnten von den 113 Angezeigten 34 nicht identifiziert werden. Die
Anzeigen lauten auf Landfriedensbruch, schwerer Körperverletzung und
Widerstand gegen die Staatsgewalt.
Am Mittwoch, den 20. 3. hat der Landtag ein Vermummungsverbot für
Demonstrationen erlassen - trotzdem:
VERMUMMEN SCHÜTZT !!!

homepage der anti - wef koordination:
www.antiwef.org
feature über die represionen (...) auf indymedia.at:
http://www.austria.indymedia.org/front.php3?article_id=5722&group=webcast
diskussion: sexismus in der anti wef koordination:
http://www.tatblatt.net/Themen/WEFSexismus.htm
Freispruch des mannes aus Rosenheim/ORF omline:
http://salzburg.orf.at/oesterreich.orf?read=detail&channel=5&id=196338
Vermummungsverbot:
http://salzburg.orf.at/oesterreich.orf?read=detail&channel=5&id=196215
http://www.land-sbg.gv.at/landtg-kanzlei/haus/604.doc

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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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04 Benes-Dekrete-Veranstaltung ORTSÄNDERUNG!!!!!!
von: "infoladen wels" <infoladen-wels@inode.at>
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Liebe FreundInnen und GenossInnen!

Der Veranstaltungsort für die Benes-Dekrete-Veranstaltung am 5. April mußte
kurzfristig in die Friedenswerkstatt Linz, Waltherstr. 15b, 4020 Linz,
verlegt werden. Anbei das erneuerte Flugi zum ausdrucken, durchlesen und
weiterverbreiten!!!

Mit solidarischen Grüßen

Euer Infoladen Wels

(Anm. d. Red.: Das Attachment wurde nicht geöffnet - bitte das
Flugi beim Infoladen anzufordern)

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05 SOZIALSTAATVOLXSBEGEHREN
von: <office-sbg@sozialstaat.at>
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Am Palmsonntag schon was vor?
Wie wär's mit einem Kinder- und Familientag

! Große Matinee im Salzburger Landestheater !

L I V E / K A B A R E T T

Josef Hader
Marianne Mendt
Querschläger
Andrea Händler
Gert Jonke
Max Schmiedl

Palmsonntag 24. März 11 Uhr

Kartenvorverkauf
>im Landestheater: Samstag 10:00 - 14:00 Uhr
(Reservierungen 0662 / 87 15 12-21)

Sonntag nur noch Restkarten an der Kassa im Landestheater
Erwachsene: 17,- Euro ermäßigt: 9,- Euro Kinder bis 8 Jahre: 3,- Euro

Volksbegehren "Sozialstaat Österreich" ­ Koordinationsbüro Salzburg
Tel 0662 / 871 505 Fax 0662 / 871 643
Email: office-sbg@sozialstaat.at

Wir freuen uns auf Euren Besuch !

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06 Gedenkkundgebung zum NATO-Krieg gegen Jugoslawien
von: <zach@kpoe.at>
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Politik/NATO/Krieg/Termine/KPÖ

AVISO: Gedenkkundgebung zum NATO-Krieg gegen Jugoslawien

Utl.: Baier (KPÖ): Der NATO-Krieg war völkerrechtswidrig, es ging nicht um
die Verteidigung von Menschenrechten

Wien, 22.03.02 - (KPÖ-PD): Am 24. März findet am Stephansplatz in Wien ab
18 Uhr eine Gedenkkundgebung zum NATO-Krieg gegen Jugoslawien statt.
Organisiert wird die Kundgebung von der JÖSB, der Jugoslawisch
Österreichischen Solidaritätsbewegung.

Am 24. März 1999 hatte die NATO mit den Bombardements auf Serbien und den
Kosovo begonnen. KPÖ-Vorsitzender Walter Baier, der damals nach Belgrad
gereist ist, um sich vor Ort ein Bild über die Verwüstungen der
Borbadements zu machen, ist heute mehr denn je von der Richtigkeit der
Anti-Kriegsposition der KPÖ überzeugt: "Die NATO hat 1999, unterstützt von
den sozialdemokratischen Regierungen Blair und Schröder, 78 lange Tage und
Nächte einen unerklärten, völkerrechtswidrigen Krieg gegen die Bevölkerung
in Serbien und im Kosovo geführt, der mehreren tausend ZivilistInnen das
Leben kostete und eine in ihrer Folge auch heute noch nicht abschätzbare
ökologische Zerstörung verursachte. Heute wie damals ist ganz
offensichtlich, dass es nicht um die Verteidigung von Menschenrechten ging,
sondern um die Errichtung eines ökonomischen und politischen Protektoriats
über Jugoslawien."

Mehr als ein Drittel des lndustriepotentials, 100 Brücken, unzählige
soziale, medizinische, Verkehrs-, Informations- und Bildungseinrichtungen
wurden vernichtet. In Kosovo-Metochien wurden seit 1999, seitdem der Krieg
beendet und die UCK angeblich entwaffnet wurde, 50.000 Häuser dem Erdboden
gleich gemacht. Mehr als 300.000 Serben und Nicht-Albaner wurden - trotz
bzw. als Folge der NATO-Politik - aus ihrer Heimat vertrieben. Seit dem
Einmarsch der KFOR in den Kosovo (1999) wurden 4.000 Serben und andere
Bürger nicht-albanischer Nationalität entführt, über 1.000 Menschen wurden
ermordet, von 1.300 Serben fehlt jede Spur, sie werden vermisst. Baier:
"Die Zahlen zeigen: Die Spirale des Haß und der Gewalt dreht sich weiter -
nur interessiert dies heute die europäischen Medien nicht mehr."

Geschätzt wird, dass die Kosten des Krieges in Jugoslawien sich auf 350
Milliarden Dollar belaufen. Von Reparationszahlungen der NATO ist nach wie
vor keine Rede, stattdessen wird Serbiens Industrie zu Billigpreisen an
ausländische Konzerne verkauft.

Rückfragen: 0676/6969002
E-mail: bundesvorstand@kpoe.at
Internet: www.kpoe.at

(Schluss)

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07 3 jahre natokrieg jugoslawien
von: Friedensbüro Wien <pax.vienna@aon.at>
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Österreichischer Friedensrat
1030 Wien, Kölblg. 18/1.
Tel/Fax (01) 7965021.
pax.vienna@aon.at

Aufruf des Friedensrats zur Information:

DREI JAHRE DANACH -
JAHRESTAG DES NATO KRIEGES GEGEN JUGOSLAWIEN
GEDENKKUNDGEBUNG AM SONNTAG, 24. MÄRZ 2002
18.00 UHR, WIEN 1, STEPHANSPLATZ

.....................

VOR DREI JAHREN,
AM 24. MÄRZ 1999 BEGANN
DER KRIEG DER NATO GEGEN JUGOSLAWIEN


RECHT AUF WIEDERGUTMACHUNG - SCHON VERGESSEN?
78 Tage wurde Jugoslawien bombardiert. Über 3000 ZivilistInnen wurden
getötet.
Viele Wohngebäude, soziale Einrichtungen, Industrien und Brücken wurden
zerstört. Die Umwelt wurde in manchen Gegenden schwer geschädigt. Eine
Wiedergutmachung für die Zerstörungen ist für die verantwortlichen
NATO-Regierungen kein Thema.

DAS VÖLKERRECHT - SCHON VERGESSEN?
Die Satzung der Vereinten Nationen, die Grundlage des heutigen Völkerrechts,
legt fest: Militäraktionen sind nur bei Bedrohung der internationalen
Sicherheit
und des Friedens aufgrund eines Beschlusses des UN-Sicherheitsrates
zulässig.
Die NATO hat ihre Militäraktionen ohne einen solchen Beschluss
durchgeführt, sie
hat somit die Vereinten Nationen übergangen und gegen das Völkerrecht
verstossen.

HUMANITÄRE ZIELSETZUNGEN - SCHON VERGESSEN?
Von den BefürworterInnen des Krieges der NATO wurde behauptet, es gehe um
den Schutz der Menschenrechte, um die Verhinderung einer humanitären Katastrophe
im Kosovo. Jetzt wird aber deutlich: Die UCK, die bewaffnete kosovo-albanische
Formation, durch Unterstützung von NATO-Staaten organisiert und ausgerüstet,
terrorisiert und vertreibt die nicht-albanischen Bevölkerungsteile im
Kosovo. Von einem friedlichen Zusammenleben der verschiedenen Ethnien kann keine
Rede sein. Und die UCK wurde von den im Kosovo stationierten NATO-Kräften nicht
gehindert, Militäraktionen in das Nachbarland Mazedonien hineinzutragen und
dieses Land in eine noch immer schwelende Krise zu stürzen.

GUTE NACHBARSCHAFT - SCHON VERGESSEN?
Im Widerspruch zu den Prinzipien guter Nachbarschaft, die wesentlicher Teil
einer Neutralitäts- und Friedenspolitik sein müssen, hat das offizielle
Österreich den auf den Zerfall Jugoslawiens gerichteten Bestrebungen freien
Lauf gelassen, ja sie in entscheidenden Phasen unterstützt. Diese Bestrebungen
sind für die viele Jahre dauernden Kriegshandlungen und die schrecklichen
Kriegsfolgen in der Nachbarschaft Österreichs verantwortlich.

DER ÖSTERREICHISCHE FRIEDENSRAT RUFT AM DRITTEN JAHRESTAG DES NATO-KRIEGES
GEGEN JUGOSLAWIEN AUF ZUR INTENSIVIERUNG DER BESTREBUNGEN FÜR FRIEDENSSICHERUNG IN
EUROPA UND IN DER WELT

NICHT DER AUSBAU DER EU ZU EINEM MILITÄRPAKT
und ihre engere Verflechtung mit der NATO, sondern das Zurückdrängen der
Militarisierung dienen der Friedenssicherung. Dazu können neutrale und
allianzfreie Staaten innerhalb der EU einen Beitrag leisten.

FÜR DIE FRIEDLICHE GESTALTUNG DER INTERNATIONALEN BEZIEHUNGEN
durch Abrüstung und vertrauensbildende Maßnahmen, gegen neue
Kernwaffeneinsatzpläne und gegen Weltraumrüstung durch
Raketenabwehrprogramme (NMD), wie sie jetzt von der USA-Regierung betrieben werden.

FÜR INITIATIVEN ÖSTERREICHS FÜR ABRÜSTUNG UND FRIEDLICHE KONFLIKTBEILEGUNG,
im Sinn einer aktiven Neutralitäts- und Friedenspolitik
* keine Hochrüstung durch Milliardenaufwendungen für neue Abfangjäger,
* für Zurückweisung der Pläne der USA, unter dem Deckmantel des Kampfes
gegen Terrorismus neue Kriegshandlungen im Nahen Osten, insbesondere gegen den
Irak, einzuleiten.

März 2002

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08 + + + ai-urgent action + + + online-protest + + +
von: amnesty international <webmaster@amnesty.at>
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E-Mail Aktion zu Simbabwe

Die Präsidentschaftswahlen in Simbabwe waren vor, während,
und nach dem Wahlprozedere von schweren Verletzungen der
Menschenrechte überschattet: Folter, willkürliche Verhaftungen
und Morde dauern bis heute an. Seit den Wahlen sind mehr als
1000 Personen festgenommen worden. Weitere Gewalttätigkeiten
gegen Oppositionelle oder im Zuge von Protesten gegen die
Wahlergebnisse sind zu befürchten!

ai fordert die simbabwische Regierung dringend auf, Maßnahmen
gegen die weitverbreiteten Menschenrechtsverletzungen zu
ergreifen und Menschenrechte für alle zu garantieren.

-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-

Auch Sie können aktiv werden:

Hier können Sie online protestieren:
http://www.amnesty.at/cgi-bin/navi.pl?aktion=link&filename=urgent_action

Oder aber Sie schreiben bitte bis Ende März ein eigenes E-Mail
an den simbabwischen Präsidenten Mugabe.

Adresse: mailto:zanupf@africaonline.co.zw

-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-

Mustermail, welches gerne abgeändert werden kann:

To the President and Government of Zimbabwe

Dear President,
I am writing to you as an individual concerned about the
human rights violations in Zimbabwe: before, during and
after the Presidential election. In the day after polling
closed across most of the country, over a thousand people
were arrested and held in very overcrowded and unhealthy
conditions. I am fearful that the situation is going to
get worse and the coming days will see an escalation in
human rights violations.

I urge you to take all necessary measures to ensure that
human rights are protected at this precarious time.

Yours sincerely,

-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-


Übersetzung:

Ich schreibe Ihnen als ein Mensch, der um die Menschenrechte
der Simbabwanischen Bevölkerung sehr besorgt ist. Ich habe
Berichte von zahlreichen Menschenrechtsverletzungen in
Simbabwe vor, während und nach den Präsidenschaftswahlen
gelesen. In den Tagen nach der Schließung der Wahllokale
in weiten Teilen des Landes wurden mehr als tausend Menschen
verhaftet und in überfüllten und unhygienischen Gefängnissen
untergebracht. Ich befürchte, dass sich die Situation im Land
in der nächsten Zeit verschlimmern wird. Alle Zeichen deuten
darauf hin, dass wir in der nächsten Zeit mit einer Eskalation
der Gewalt rechnen müssen.

Ich bitte Sie daher eindringlich, alles in Ihrer Macht Stehende
für den Schutz der Menschenrechte in Simbabwe in dieser
kritischen Zeit zu tun.

Hochachtungsvoll


-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-
Bitte unterstützen auch Sie unsere Menschenrechtsarbeit:
Spendenkonto: PSK 1.030.000 | Bankleitzahl 60.000
-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-

amnesty international Österreich
Moeringgasse 10
A 1150 Wien

T: 01/78008-0
F: 01/78008-44
E: mailto:info@amnesty.at
W: http://www.amnesty.at

(Anm. d. Red.: Auch hier ist doch wieder darauf hinzuweisen,
daß E-Mail-Aktionen kaum mehr etwas bringen, da sie zumeist
einfach ignoriert, d.h. als Spam betrachtet werden. Als Alternative
empfehlen sich eher Fax oder Brief. Auf jeden Fall wird es aber
in Zimbabwe als kolonialistische Einmischung verstanden werden.)

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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
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09 Heuchelei um Neutralität und Abfangjäger
von: "KPÖ Steiermark" <kpoe_stmk@hotmail.com>
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+++Presseaussendung+++

>>> Heuchelei um Neutralität und Abfangjäger <<<

Mitte der achtziger-Jahre war ich in der Bürgerinitiative gegen Abfangjäger
aktiv. Damals haben die Befürworter des Drakenankaufs damit argumentiert,
wir brauchen diese Abfangjäger um unsere Neutralität auch in der Luft
glaubhaft zu verteidigen. Die Draken wurden angekauft. Danach waren es
gerade jene politischen Kräfte, die zuerst mit der Neutralität argumentiert
haben, die dann unsere Neutralität Stück für Stück untergraben haben. Ein
Gesetz wurde beschlossen, dass es dem Bundeskanzler und dem Außenminister
erlaubt alleine über den Kriegseinsatz unseres Landes, auch ohne ein
UNO-Mandat, zu entscheiden. Wir wurden Mitglied in der NATO-Partnerschaft
für den Frieden. Tausende Überflüge von NATO-Staaten über unseren Luftraum
wurden genehmigt. Heute sind wir soweit, dass wir auf unserem Staatsgebiet
gemeinsam mit NATO-Staaten Manöver abhalten.

Nun hat Bundeskanzler Schüssel das alte und unrichtige Argument von der
Neutralität, die uns Abfangjäger vorschreibe, ausgegraben. Gerade
Bundeskanzler Schüssel ist jemand, der unsere Neutralität am liebsten im
Museum hätte. Noch vor wenigen Monaten hat er am Nationalfeiertag die
Neutralität mit Lipizzanern und Mozartkugeln verglichen. Um für den
Abfangjägerankauf Argumente zu finden, ist ihm die Neutralität plötzlich
wieder gut genug. Das ist mehr als scheinheilig.

Auch FPÖ-Landeshauptmann Haider ist gegen eine Volksabstimmung über den
Abfangjägerankauf. Ansonsten ist die FPÖ immer für eine Bürgerbefragung,
spricht vom mündigen Staatsbürger, der selbst entscheiden soll. Ist jedoch
das Thema nicht genehm, ist es mit der Bürgerbeteiligung offensichtlich
schnell vorbei. Die Bevölkerung hat ein Recht über den Ankauf der
Abfangjäger zu entscheiden, schließlich muss sie ihn ja auch bezahlen.

KPÖ-Gemeinderätin
Ing. Pacher Renate, Knittelfeld

KPÖ-Steiermark
Lagergasse 98 a
8020 Graz
Tel.: 0316 71 24 36
Fax 0316 71 62 91
email: kp.stmk@kpoe-graz.at; kpoe_stmk@hotmail.com

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10 Künstlersozialversicherungsfondsgesetz: NICHT GENÜGEND !
von: IG Bildende Kunst <igbildendekunst@netway.at>
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>> Künstlersozialversicherungsfondsgesetz : NICHT GENÜGEND ! <<

>Die bildenden KünstlerInnen stellen der herrschenden Lösung ein
>miserables Zeugnis aus. Nur knapp 3% der Betroffenen sind mit dem
>System zufrieden. Die IG BIDLENDE KUNST sieht darin ein
>deutliches Mandat zur Neuverhandlung.

Ein Jahr nach Inkrafttreten des Künstlersozialversicherungsfondsgesetzes
haben sich Interessensvertretungen und KünstlerInnenvereinigungen
entschlossen, gemeinsam eine **Umfrage zu Versicherungsstatus und
Zufriedenheit** durchzuführen. Nach mehreren Wochen Rücklauffrist liegt nun
das **Gesamtergebnis für die bildende Kunst** vor. Die Antworten stammen
von Mitgliedern der IG Bildende Kunst, Secession, Künstlerhaus, Tiroler
Künstlerschaft und der Berufsvereinigung der bildenden Künstler. Insgesamt
liegen 170 Rückmeldungen vor, dies entspricht einer Quote von 8%.

> Versicherungsstatus
Von der Versicherungspflicht als Neue Selbständige sind 64% der Befragten
betroffen. 53% beziehen einen Zuschuss zum Pensionsversicherungsbeitrag aus
dem Künstlersozialversicherungsfonds , der in seiner Grundidee als fiktiver
Dienstgeberbeitrag den großen Umfang der Beträge abfangen sollte. Dass
davon aber erst recht jene KünstlerInnen ausgeschlossen sind, die besonders
wenig verdienen, erfährt in den Umfrageergebnissen ihren Widerhall. Die
Forderungen nach Abschaffung der Einkommens_untergrenze_ (derzeit EUR
3.815.- jährlich) ist absoluter Spitzenreiter unter den frei ergänzten
Anmerkungen auf den Multiple-Choice-Fragebögen.

> "Zufriedenheit"
Zu den Ärgernissen ersten Ranges haben die bildenden KünstlerInnen u.a. den
Informationsservice des Künstlersozialversicherungsfonds gekürt (44,7% der
Befragten), dicht gefolgt von jenem der Sozialversicherungsanstalt der
Gewerblichen Wirtschaft (43,5%) und dem der Gebietskrankenkassen (41,2%).
Diesem Informationsdefizit arbeiten die Interessensvertretungen mit großem
Zeitaufwand entgegen. Wie sich nach wie vor bei den regelmäßig abgehaltenen
Beratungsstunden der IG BILDENDE KUNST zeigt, herrschen noch immer große
Unklarheiten über das Funktionieren dieses neuen Systems seit 1.1.2001.
Große Unterstützung bei der Informationsbeschaffung leistet jedenfalls für
die IG BILDENDE KUNST die Wiener Landesstelle der SVA der Gewerblichen
Wirtschaft.

Übertroffen wird die Kritik am mangelnden Service lediglich von der
Unzufriedenheit (bei 52,9% der KünstlerInnen) über die Tatsache, dass bis
zur Bearbeitung des Antrages beim Künstlersozialversicherungsfonds die
Versicherungsbeiträge mitunter monatelang in voller Höhe vorzustrecken
waren bzw. sind. Sogar die Klage über zu geringe Zuschüsse (40,6%) liegt
auffallend darunter. Hier schließt sich allerdings die Forderung an, das
Zuschusssystem auf die Krankenversicherung auszuweiten (30,6%).
Auch die Ungleichbehandlung zwischen den sogenannten alten Neuen
Selbständigen - also jenen, die bereits vor dem 1.1.2001 versichert waren -
und jenen bildenden KünstlerInnen, die seit 2001 erstmals dazu gekommen
sind, ist vielen ein Dorn im Auge. 47,1% fordern daher die Ausweitung der
Ausnahmeregelung für eine Krankenversicherung nach ASVG (ohne Selbstbehalt,
mit Möglichkeit auf Krankengeld) für alle Kunstschaffenden unabhängig vom
Datum des erstmaligen Eintritts in die Versicherung.

Als grundsätzliche Schwierigkeit wird die Abgabe einer Einkommensprognose
als Voraussetzung zur Versicherungsmeldung und Antragstellung beim
Künstlersozialversicherungsfonds genannt. Die Selbsteinschätzung ist Basis
für die Beitragsberechnung, doch keinE KünstlerIn kann zu Jahresbeginn
wissen, wie sich die persönliche wirtschaftliche Lage bis zum Jahresende
gestalten wird. Gerade bei Kunstschaffenden sind große jährliche
Einkommensschwankungen besonders häufig. Die Folge sind
Nachzahlungsforderungen (wenn die Prognose zu niedrig ausgefallen ist) oder
im umgekehrten Fall (bei Unterschreiten der Mindesteinkommensgrenze) der
Verlust des Zuschusses aus dem Fonds, der dann zurückzuzahlen ist. Eine
unveränderliche Leistung von Versicherungsbeiträgen (ohne Nachbemessung!)
nach dem selbstgeschätzten Einkommen geben 36,5% der bildenden
KünstlerInnen als notwendige Änderung an. Es muss es in der
Eigenverantwortung der Kunstschaffenden liegen, einen den finanziellen
Möglichkeiten entsprechenden niedrigen oder hohen
Pensionsversicherungsbeitrag abzuführen. Die Konsequenzen bei
Pensionsantritt sind schließlich selbst zu tragen. Jahreskalkulationen
mögen für echte Gewerbetreibende vielleicht machbar sein, doch die
versicherungstechnische Gleichstellung von Kunstschaffenden mit einem
Handwerksbetrieb kann nicht funktionieren und wird von vielen KünstlerInnen
prinzipiell als unzumutbar empfunden.

Als Konsequenz der aufgezeigten Missstände, kann es daher nicht verwundern,
dass 81,7% der KünstlerInnen für die in der Vergangenheit regelmäßig
diskutierte Grundsicherung plädieren. Als GegnerInnen eines solchen Modells
sprechen sich 5,9% aus.

Die Urteile der bildenden KünstlerInnen bestätigen alle vorangegangenen
Ergebnisse dieser Basisbefragung zur Sozialversicherung aus anderen
Sparten: die Mitglieder der IG Autorinnen Autoren, der
Übersetzergemeinschaft und der IG Freie Theaterarbeit haben ebenso und zum
wiederholten Male in jeder Hinsicht große Defizite bei der sozialen
Absicherung von Kunstschaffenden konstatiert. Einzig und allein der
Staatssekretär für Kunst preist allen Erfahrungswerten der Betroffenen zum
Trotz - den Status Quo noch als Erfolg dieser Regierung.

Aus aktuellem Anlass findet am Dienstag, den 26.3.2002 um 19 Uhr in der IG
BILDENDE KUNST (1060 Wien, Gumpendorferstraße 10-12) ein >Diskussionsabend
zum Thema
>KünstlerInnensozialversicherung
statt. Als Gäste auf dem Podium sind Mag. Prof. Franz-Leo Popp
(Geschäftsführer des Künstlersozialversicherungsfonds) und Dr. Thomas
Richter (SVA der Gewerblichen Wirtschaft) eingeladen. Mehr dazu siehe
http://www.igbildendekunst.at/s1_service.htm.


> Ergebnisse im Detail / Rückfragehinweis:
Daniela Koweindl
IG BILDENDE KUNST

Email: igbildendekunst@netway.at
Tel.: 01-5240909

--
IG BILDENDE KUNST
di - fr 10-18 uhr

gumpendorferstraße 10-12
a-1060 wien

fon +43 1 524 09 09
fax +43 1 526 55 011

igbildendekunst@netway.at
www.igbildendekunst.at

IG BILDENDE KUNST
präsident - sebastian weissenbacher

geschäftsführung - hannah stippl
vereinsangelegenheiten - sabine güldenfuss
kulturpolitik - daniela koweindl

bild.punkt - martin praska, götz bury

IG BILDENDE KUNST Galerie
galerie und pressearbeit - martina piber

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11 Kolumbien: Kämpfe fordern 38 Todesopfer,
Farc unterbricht Wasserversorgung
von: "Tizi Hasek" <tizi@ibjc.zzn.com>
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Colombian clashes kill 38, rebels cut off water

By Ibon Villelabeitia

BOGOTA, Colombia, March 21 - Clashes between
Colombian troops and Marxist guerrillas killed 38 people in
northern Colombia, near the Venezuelan border, while rebels cut
off water supply to some 300,000 residents in the south,
authorities said on Thursday.
The battles, producing the heaviest death toll since the
collapse of peace talks last month, took place near the border
village of Tibu after rebels of the Revolutionary Armed Forces
of Colombia, known as "FARC" in Spanish, entered Colombia from
a rebel camp in Venezuela, the army said.
Soldiers killed 21 FARC rebels in fighting on Wednesday and
Thursday and guerrillas killed 17 troops and injured 12 others,
the army said in a news release.
In a separate attack, FARC rebels occupied a reservoir in
the southern Andean city of Pasto and cut off water service to
some 300,000 residents, officials said.
The 17,000-member FARC, which is fighting the government in
a 38-year old war, has stepped up its attacks against the
country's infrastructure after President Andres Pastrana broke
off three-year old peace talks on Feb. 20.
The leftist rebels are fighting both the army and outlawed
right-wing paramilitaries.
Rebels have stopped the pumping at the Santa Barbara
reservoir, which provides water to Pasto and nearby areas,
Mayor Eduardo Alvarado told reporters.
Pasto, some 300 miles (480 km) south of Bogota, has a
population of 450,000 people.
"The sabotage is affecting 300,000 people," Gabriela Munoz,
a spokeswoman for the regional water department, told Reuters.
Munoz said water officials were able to provide water from 5
a.m. to 8:30 a.m. using alternative sources, and that rationing
will continue until further notice.
The FARC, Latin America's oldest and most powerful rebel
army and dubbed a "terrorist organization" by Washington, in
the past attempted unsuccessfully to blow up a dam outside
Bogota.
FARC attacks against civilians and state security forces
have infuriated Colombians tired of a war that claims the lives
of 3,500 people every year, and have catapulted hard-line,
anti-rebel candidate Alvaro Uribe in opinion polls ahead of the
May 26 presidential elections.
The Colombian army said the fighting near Tibu occurred
after a rebel column entered Colombia from a FARC camp in
neighboring Venezuela with a capacity of 150 men. It said
rebels were using the base to lob gas cylinders at state forces
and as a launching ground for hit-and-run attacks.
Relations between Colombia and Venezuela have been strained
in recent years amid accusations Venezuelan left-leaning
President Hugo Chavez is sympathetic toward the Marxist FARC.

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12 Mexiko: Castro geißelt Weltwirtschaftssystem als ausbeuterisch
von: "Heinz Nessizius" <heinz@hwness.com>
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Castro geißelt Weltwirtschaftssystem als ausbeuterisch

Sprecher auf UN-Konferenz weisen auf Zusammenhang zwischen Entwicklung und
globaler Sicherheit hin

Monterrey - Auf der UN-Entwicklungskonferenz in Mexiko
hat der kubanische Staatschef Fidel Castro das Weltwirtschaftssystem
am Donnerstag als "gigantisches Casino" kritisiert. Die
wirtschaftliche Weltordnung bestehe aus Plünderung und Ausbeutung,
und der krasse Unterschied im Lebensstandard zwischen reichen und
armen Ländern komme einem Völkermord gleich, sagte Castro. Vertreter
zahlreicher weiterer Staaten und Organisationen sprachen sich in
Monterrey für eine Erhöhung der Finanzhilfen für die ärmsten Länder
der Erde aus.

Für den Zustand der Weltwirtschaft - "diese Tragödie" - seien
nicht die armen Staaten verantwortlich zu machen, sagte Castro.
"Nicht sie haben jahrhundertelang ganze Kontinente erobert und
ausgeplündert, noch haben sie die Sklaverei wieder eingeführt, noch
haben sie den modernen Imperialismus geschaffen", führte der
kubanische Staatschef weiter aus. "Sie waren Opfer."

Weltbank-Direktor Mike Moore bezeichnete die Armut als Zeitbombe,
die gegen "das Herz der Freiheit" gerichtet sei. Der Präsident der
UN-Vollversammlung, Han Seung-Soo, erklärte, die ärmsten Länder seien
eine Brutstätte für Gewalt und Verzweiflung. Gerade nach dem 11.
September seien Entwicklung, Frieden und Sicherheit untrennbar
verbunden. UN-Generalsekretär Kofi Annan verwies darauf, dass die
reichen Staaten in einer globalisierten Welt mehr als je zuvor von
der Stabilität der armen abhingen. "Wir leben in einer Welt, nicht in
zweien. Niemand in dieser Welt kann sich wohl oder sicher fühlen,
während so viele Menschen leiden und benachteiligt sind."

Der peruanische Staatspräsident Alejandro Toledo erklärte, die
globale Sicherheit sei eng mit der Gesundheit der Weltwirtschaft
verbunden. Und von Entwicklung zu sprechen bedeute auch, von einem
entschlossenen Kampf gegen den Terrorismus zu sprechen, sagte Toledo,
der anschließend wegen eines Bombenanschlags in Lima in seine Heimat
zurückkehrte.

In Monterrey beraten Vertreter aus Politik und Wirtschaft sowie
Hilfsorganisationen aus aller Welt seit Montag über die Finanzierung
der so genannten Millenniumsziele: Die Armut soll bis zum Jahr 2015
halbiert werden, und alle Menschen sollen Zugang zu sauberem
Trinkwasser sowie zu gesundheitlicher Versorgung und Bildung
bekommen. Der Entschließungstext, der am Freitag unterzeichnet werden
soll, liegt bereits seit Ende Jänner vor.
Am Donnerstagabend wurde auch US-Präsident George W. Bush in
Monterrey erwartet.

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13 Mexiko: Cuba's Castro attacks West on poverty at UN summit
von: "Tizi Hasek" <tizi@ibjc.zzn.com>
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Cuba's Castro attacks West on poverty at UN summit

By Kieran Murray
MONTERREY, Mexico, March 21 - Cuban President
Fidel Castro on Thursday ridiculed efforts by rich nations to
reduce global poverty, saying they were masters of a
"genocidal" economic system that condemns billions to misery
and deprivation.
In a brief visit to a major U.N. aid summit, Castro said
the West now lorded over the rest of the world because it had
plundered entire continents during centuries of colonial rule.
"The existing world economic order constitutes a system of
plundering and exploitation like no other in history," a
combative Castro said in an unusually short speech.
The communist leader then excused himself before the more
than 50 heads of state present, saying he had to return to Cuba
immediately because of a "special situation" there. He gave no
details.
His rapid departure meant he would not cross paths with
U.S. President George W. Bush, due to arrive at the summit in
Mexico's northern city of Monterrey later on Thursday.
Castro arrived in Monterrey on Wednesday, less than 24
hours after confirming he would take part in the summit, which
is aimed at boosting aid flows to poor nations in order to
slash poverty levels across the world.
Castro dismissed the summit's draft action plan, saying it
was imposed by the "masters of the world" who simply want poor
nations to "accept humiliating, conditioned and interfering
handouts."
"The world economy today is a huge casino," he said,
reeling off a list of statistics showing the dramatic
concentration of wealth in the developed world while hundreds
of millions of starving people lacked even basic medical and
social services.
"The life span of the population in the developed world is
30 years higher than that of people living in sub-Saharan
Africa. A true genocide!" Castro said, dressed in his familiar
olive green fatigues.
He called on developed nations to condone the foreign debt
of all poor nations and open up hefty new lines of credit to
finance their development.
"As I have said before, the ever more sophisticated weapons
piling up in the arsenals of the wealthiest and the mightiest
can kill the illiterate, the ill, the poor and the hungry but
they cannot kill ignorance, illness, poverty or hunger," Castro
said.

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14 Editorials from the Hebrew Press - March 21, 2002
von: info-sec <info-sec@VIENNA.MFA.GOV.IL>
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SUMMARY OF EDITORIALS FROM THE HEBREW PRESS
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(Government Press Office)
21 March 2002


'Ha'aretz' - http://www.haaretzdaily.com
'Ma'ariv' - http://www.maariv.co.il
'Yediot Ahronot' - http://www.ynet.co.il
'Globes' - http://www.globes.co.il
'Jerusalem Post' - http://www.jpost.com

Four papers discuss various issues related to yesterday's deadly
Palestinian suicide-terrorist attack in the context of the current
US-led efforts to put a cease-fire in place and implement the Tenet
plan:

Ma'ariv suggests, "It is highly likely that even if Yasser Arafat had
tried to prevent this attack, he would not have succeeded," because
"he no longer controls what happens on the ground." The editors
assert, "It will be Hamas and Islamic Jihad - whose financing comes
from Hizbullah and Iran, and which are not interested in a cease-fire
- that determine the implementation of the cease-fire." The paper
cites "secret IDF Intelligence branch reports that IDF actions in the
territories only intensify terrorist attacks," and wonders how it is
that the government ordered the recent massive incursions into
Palestinian Authority-controlled areas. The editors cite
"recommendations by many security officials in favor of proceeding
towards unilateral separation," and ask, "How many buses need to blow
up and how many Israelis must be buried before the political
leadership accepts this recommendation?"

Ha'aretz writes: "The current dispute between Israel and the
Palestinian Authority on how to implement the Tenet work plan for a
cease-fire, was, perhaps, to be expected. The fact that the
representatives of each side are now tussling over their respective
interpretations of the articles and timetables in the plan is
reasonable. But unacceptable is PA Chairman Yasser Arafat's silence,
at least as of last night, on his basic commitment to order an end to
the attacks and direct the security forces obedient to him to enforce
these instructions. Arafat's delay is lethal. In the absence of this
preliminary, and obviously necessary, step by Arafat, Washington's
diplomatic efforts are doomed to failure. Therefore, there is special
importance to the peace plan that was proposed by Saudi Arabia's
Crown Prince Abdullah and is now under discussion in intra-Arab
contacts in advance of their summit meeting next week in Beirut. If
the pre-summit contacts do not strip the proposal of its
significance, its initiators and supporters in the Arab world will
have a crucial and immediate role to play."

Yediot Ahronot writes: "Arafat is still transfixed by blood, and we
can expect more difficult nights. He is jeering at Cheney and
belittling Zinni and even if he agrees to a few days of cease-fire,
there is almost no doubt that he will return to form. Because that's
the nature of the man."

Hatzofeh warns, "Israel is now about to repeat a past mistake:
Acceding to friendly countries' requests and lifting the closures and
reducing the pressure on the Palestinian population without the other
side - i.e. the Palestinians and Arafat - taking any real steps, as
opposed to mere words, to stop terror." The editors claim, "The seven
dead and dozens of wounded in Nahal Iron yesterday, as well as the
warnings of impending attacks, are the result of a confused and lax
policy which provides no answer to the mentality of the Arab world in
general, and the Palestinians in particular." The paper charges that
demonstrations of Israeli weakness are provoking further terrorist
attacks and wonders why "Israel is not using its military power to
land mortal blows on the whole environment of terrorism and those who
lead it."

Ma'ariv, in its second editorial, notes that Malka Zemach, mother of
1st.-Lt. Tal Zemach (http://www.mfa.gov.il/mfa/go.asp?MFAH0lcv0), who
was killed in a clash with Palestinian terrorists in the Jordan
Valley earlier this week, said, "The occupation not only corrupts, it
kills," and adds, "Malka must know that her son fell in defense of
the homeland."

The Jerusalem Post writes: "The ailing tourism industry received yet
another blow this week, when the annual March of the Living program,
which brings some 1,500 American Jewish teenagers here after taking
them to visit Nazi death camps in Poland, decided to cancel the
Israel leg of its trip. The decision, which has evoked a storm of
protest from both Israel and American Jews, is deeply disturbing, not
just because of the impact it has on Israeli morale, but also due to
the message being sent by the cancellation itself - namely, Jews
should not visit Israel."

Yediot Ahronot, in its second editorial, commends a soldier who was
guarding the gate of his base and requested IDF Deputy Chief-of-Staff
(and Chief-of-Staff-designate) Maj.-Gen. Moshe Ya'alon to produce
identification when the latter wished to enter the base.

Yediot Ahronot, in its fourth editorial, wonders if anyone remembers
Israeli Druze Azzam Azzam, who is imprisoned in Egypt.

[Yael Paz-Melamed and Eitan Haber wrote today's editorials in Ma'ariv
and Yediot Ahronot, respectively.]

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DISKUSSION
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15 Kontra: Karl Pfeiffer ­ "Wie man einen Märtyrer produziert"
von: "franz0815 nowak" <franz0815@hotmail.com>
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Zum Beitrag von Karl Pfeiffer ­ "Wie man einen Märtyrer produziert"

Vorausschicken muss ich, dass ich den Dokumentarfilm nicht gesehen habe.
Ich habe allerdings ein längeres Interview mit der verantwortlichen
Journalistin gesehen inklusive Ausschnitten aus der Dokumentation. Weiters
gab es schon Ende letzten Jahres mehrere Berichte in den internationalen
Medien über den Hergang des Todes des palästinensischen Buben.

Was mir am Text von Karl Pfeiffer auffiel ist seine naive Verwunderung und
Empörung darüber, dass eine Kriegspartei ein Ereignis propagandistisch
aufbereitet und verwendet. Ich finde es sollte zuerst klar sein, dass
dieser Konflikt (der von beiden Seiten militärisch nicht lösbar ist) in den
westlichen Medien ausgetragen und auch gewonnen wird. Die öffentliche und
die veröffentlichte Meinung entscheiden über die Handlungen und die
Handlungsfreiheit der Konfliktparteien.

Die berühmt gewordene Videoaufnahme vom 30. September beweist mal gar
nichts, ausser den Tod eines Kindes. Es ist nicht zu sehen, woher die
Schüsse kamen. Es war schon damals klar, dass auch palästinensische
Schützen für den Tod des Buben verantwortlich sein können (zumindest allen
die sich dafür interessierten). Es liegt in der Natur der Sache, das die
palästinensische Seite nicht an einer objektiven Untersuchung interessiert
war - sie konnte die Aufnahmen ja propagandistisch ausschlachten. Die
israelische Armee hat gleich nach diesem Vorfall versucht, ihre Sicht der
Dinge darzustellen. Auf der Website der IDF wurden Tatortzeichnungen
veröffentlicht, die belegen sollten, dass palästinensische Schützen für den
Tod des Buben verantwortlich seien. Die israelische Armee dürfte sich aber
dann selbst nicht ganz sicher gewesen sein, ob ihre Soldaten nicht doch für
die Schüsse verantwortlich waren. Jedenfalls wurde der israelische
Kontrollposten nach einigen Tagen komplett geschliffen. Eine unabhängige
Tatortrekonstruktion wurde dadurch verunmöglicht. Eigentlich war diese
Aktion aber auch schon wieder bedeutungslos. Aus den westlichen Medien
waren die Bilder eh schon wieder verschwunden und wen interessierte schon,
was da wirklich passiert war.

Vielleicht verwundert es Karl Pfeiffer wirklich, aber die 2-Minuten
Beiträge in den Nachrichtsendungen geben die Realität eben nicht wieder.
Das wäre auch gar nicht möglich. Wer sich wirklich interessiert, kann sich
z.B. mal auf der Wesite von B'Tselem umschauen. Die israelischen
MenschenrechtsaktivistInnen recherchieren penibel genau jedem Zwischenfall
nach. Es finden sich sogar Statistiken, wie Leute umgekommen sind. Karl
Pfeiffer sollte mal einen Blick auf diese Website werfen. Er wird dort
erfahren, dass beide Seiten in diesem Konflikt wahllos ZivilistInnen töten
und verletzen. Es gibt auf beiden Seiten keine Unterscheidung zwischen
zivilen und militärischen Zielen und im eigenen Lager eine faktische
Immunität für die Ermordung von ZivilistInnen des Gegners.

Ein paar Sachen sind mir noch am Text von Karl Pfeiffer aufgefallen:
Karl Pfeiffer schreibt: "Der Tag begann, wie er seither häufig beginnt,
zunächst kamen aus dem Gazastreifen mindestens zehn Fotografen und
Fernsehteams an die Kreuzung. Dann erst begann die Aktion." So dürfte es
gewesen sein. Es ist auch schon öfters passiert, dass Aktionen
JournalistInnen vorangekündigt werden. Falsch ist, dass solche
Zwischenfälle immer oder häufig so entstehen (also inszenierte
Zwischenfälle sind). Das ist reine israelische Propaganda und einfach
falsch. Hier empfielt sich wieder mal ein Blick auf die Website von
B'Tselem. Die Mehrzahl aller Zusammenstösse bleibt im übrigen
undokumentiert von den Medien.

Mit dem Hinweis, dass der Kameramann vom 30. September ein Palästinenser
ist, möchte Karl Pfeiffer Stimmung machen. Nach dem Motto "eh scho wissen,
der kann ja nicht objektiv sein." Dazu ist zu sagen, dass es üblich ist,
dass internationalen Agenturen "einheimische" Leute rekrutieren um vor
allem über länger andauernde Konflikte zu berichten. Es ist also nicht
ungewöhnliches daran, dass der Kameramann Palästinenser war. Es waren
übrigens u.a. auch palästinensische Kameraleute, die nach dem 11. September
unter dem Einsatz ihrer Gesundheit eine anti-US-Demonstration filmten.
Palästinensische Polizisten gingen damals gegen die Kameraleute vor um sie
am filmen zu hindern. Soviel zur kollektiven Unterstellung von
Parteilichkeit.
Karl Pfeiffer führt an, dass die Aufnahmen gratis allen Fernsehstationen
zur Verfügung gestellt wurden. Das soll wohl zeigen, wie böse France 2 ist.
Es ist aber so, dass praktisch alle grossen Fernsehstationen
Kooperationsverträge haben. Der ORF kann z.b. ARD oder CNN-Sachen
übernehmen und umgekehrt. Es ist daher nicht ungewöhnlich, dass diese
Bilder um die Welt gingen. Auch wenn sie vermutlich ein Ereignis falsch
darstellten, oder, besser gesagt, falsch interpretierten.

Achja, ich bin im übrigen auch dafür, dass die Dokumentation im ORF gezeigt
wird. Am besten sollte gleich die ganze Reihe gezeigt werden. Da geht es
nämlich um berühmte Fotos der Zeitgeschichte und was jeweils wirklich
dahinter stand. Vielleicht werden dann ja wenigstens ein paar Leute
medienkritischer.
Und Karl Pfeiffer sollte nicht jeden Propagandaunsinn der israelischen
Armee oder Regierung glauben und sich mehr Quellen zu eigen machen.

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16 Re: Karl Pfeiffer ­ "Wie man einen Märtyrer produziert"
von: <widerstand@no-racism.net>
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>Vorausschicken muss ich, dass ich den Dokumentarfilm nicht gesehen
>habe. Ich habe allerdings ein längeres Interview mit der verantwortlichen
>Journalistin gesehen inklusive Ausschnitten aus der Dokumentation.
>Weiters gab es schon Ende letzten Jahres mehrere Berichte in den
>internationalen Medien über den Hergang des Todes des palästinensischen
> Buben.
>
>Was mir am Text von Karl Pfeiffer auffiel ist seine naive Verwunderung
>und Empörung darüber, dass eine Kriegspartei ein Ereignis propagandistisch
>aufbereitet und verwendet. Ich finde es sollte zuerst klar sein, dass
dieser
>Konflikt (der von beiden Seiten militärisch nicht lösbar ist) in den
>westlichen Medien ausgetragen und auch gewonnen wird. Die öffentliche
>und die veröffentlichte Meinung entscheiden über die Handlungen und die
>Handlungsfreiheit der Konfliktparteien.

Es ist bezeichnend, dass jemand, der den Film nicht gesehen hat über meine
Rezension herfällt.
Der "Kollege" kann mir ruhig "naive Verwunderung und Empörung"
unterstellen. Fakt bleibt, dass Israel insbesondere von österreichischen
elektronischen Medien einseitig als der allein verantwortliche Teil dieses
Konflikts dargestellt wird. Es wird auch ein anderer Maßstab bei Israel und
bei den Palästinensern angelegt.
Und das dürfte doch mit der nicht aufgearbeiteten Vergangenheit und mit der
Gegenwart Österreichs zu tun haben. Denn viele nehmen zwar mit dem Hirn
wahr, was da vor ein paar Generationen hier passiert ist, doch mit dem
Herzen wird es kaum wahrgenommen. Der gute Papa, Opapa hat ja eigentlich
den Juden nur beigebracht, wie man sich human benehmen soll, daher erwartet
man ja auch, dass die israelischen Juden - aufgund dieser Lehre, die man
ihren Vorfahren in Europa erteilt hat, sich wie Engel benehmen und man ist
erstaunt, dass Juden auch nur Menschen sind wie alle anderen. Und noch was,
man zieht explizit und implizit den Schluß es gäbe keinen Unterschied
zwischen den Nazis und den israelischen Juden.

>Die berühmt gewordene Videoaufnahme vom 30. September beweist
> mal gar nichts, ausser den Tod eines Kindes. Es ist nicht zu sehen,
>woher die Schüsse kamen. Es war schon damals klar, dass auch
> palästinensische Schützen für den Tod des Buben verantwortlich sein
>können (zumindest allen die sich dafür interessierten).

Das war keineswegs klar. Wer schaut sich ausser diesem "unparteiischen"
Kritiker die Website der Israelischen Armee (IDF) an? Die österreichischen
aber auch die deutschen Medien haben von einem Mord an einem unbeteiligten
palästinensischen Kind durch die Israelis berichtet. Keineswegs wurde
dieser Fall als eine aufklärungsbedürftiger Zwischenfall geschildert. Der
durchschnittliche österreichische TV-Konsument hat ein Recht auf
ausgewogene Information und Berichterstattung und dieser pflegt sich auch
nicht über die IDF Website zu informieren!

>Es liegt in der Natur der Sache, das die palästinensische Seite nicht
>an einer objektiven Untersuchung interessiert war - sie konnte die
>Aufnahmen ja propagandistisch ausschlachten. Die israelische Armee
>hat gleich nach diesem Vorfall versucht, ihre Sicht der Dinge
>darzustellen. Auf der Website der IDF wurden Tatortzeichnungen
> veröffentlicht, die belegen sollten, dass palästinensische Schützen
>für den Tod des Buben verantwortlich seien. Die israelische Armee
>dürfte sich aber dann selbst nicht ganz sicher gewesen sein, ob ihre
>Soldaten nicht doch für die Schüsse verantwortlich waren. Jedenfalls
>wurde der israelische Kontrollposten nach einigen Tagen komplett
>geschliffen.

Wieder Falschinformation. Nicht der israelische Kontrollposten, sondern die
umstehenden Gebäude wurden aus Sicherheitsgründen - die nichts mit diesem
Vorfall zu tun hatten - geschleift. Das kommt auch im Film klar zum
Ausdruck.

>Eine unabhängige Tatortrekonstruktion wurde dadurch verunmöglicht.
>Eigentlich war diese Aktion aber auch schon wieder bedeutungslos.
>Aus den westlichen Medien waren die Bilder eh schon wieder
>verschwunden und wen interessierte schon, was da wirklich passiert war.

Das interessierte schon die arabische Welt und andere, der Vater hat eine
richtige Haßkampagne gegen Israel in den arabischen Ländern durchgeführt
und wurde auch zur Antirassismus-Konferenz nach Durban gebracht um dort
Israel anzuklagen. Das Hetz-Video läuft jetzt nicht mehr so oft, aber immer
noch im palästinensischen Fernsehen und Kinder werden damit aufgefordert,
Märtyrer zu werden.
Gerade das kommt in diesem von mir beschriebenen Dokumentarfilm zum
Ausdruck. Übrigens, da die Journalistin Esther Schapira heißt und einen
jüdischen Vater hat, waren viele der Briefe, die ins Studio kamen
antisemitisch. Schade, dass sich mein Kritiker den Film nicht angeschaut
hat, den ich beschrieben habe, dann hätte er mir nichts unterstellt und
verstanden, dass ich einen immerhin 45 Minuten dauernden Film kurz und wie
ich meine sachlich rezensiert habe. Ich bin dem Kritiker dankbar für die
Belehrung über Medien. Immerhin bin ich schon seit mehr als ein Dutzend
Jahre Korrespondent eines elektronischen Mediums. Aber wie es halt schon im
Talmud steht: "Me kol melamdai hiskalti" "Von allen meinen Lehrern habe ich
gelernt".

>Vielleicht verwundert es Karl Pfeiffer wirklich, aber die 2-Minuten
>Beiträge in den Nachrichtsendungen geben die Realität eben nicht
>wieder. Das wäre auch gar nicht möglich. Wer sich wirklich interessiert,
>kann sich z.B. mal auf der Wesite von B'Tselem umschauen. Die
>israelischen MenschenrechtsaktivistInnen recherchieren penibel genau
>jedem Zwischenfall nach. Es finden sich sogar Statistiken, wie Leute
>umgekommen sind. Karl Pfeiffer sollte mal einen Blick auf diese Website
>werfen. Er wird dort erfahren, dass beide Seiten in diesem Konflikt
>wahllos ZivilistInnen töten und verletzen. Es gibt auf beiden Seiten
>keine Unterscheidung zwischen zivilen und militärischen Zielen und
>im eigenen Lager eine faktische Immunität für die Ermordung von
>ZivilistInnen des Gegners.

Ich habe eine Rezension geschrieben. Mein Thema waren nicht israelische
Menschenrechtsverletzungen, die ich niemals bestritten habe.

>Ein paar Sachen sind mir noch am Text von Karl Pfeiffer aufgefallen:
>Karl Pfeiffer schreibt: "Der Tag begann, wie er seither häufig beginnt,
>zunächst kamen aus dem Gazastreifen mindestens zehn Fotografen
>und Fernsehteams an die Kreuzung. Dann erst begann die Aktion."
>So dürfte es gewesen sein. Es ist auch schon öfters passiert, dass
>Aktionen JournalistInnen vorangekündigt werden. Falsch ist, dass
>solche Zwischenfälle immer oder häufig so entstehen (also inszenierte
>Zwischenfälle sind).

Wieder empfehle ich dem Kritiker den Film anzuschauen, genauso wurde es im
Film dargestellt. D.h. immer wenn die Medienleute dort an dieser Kreuzung
ankamen, kam es auch zu Zwischenfällen. Wenn man aber schon in der
Schilderung dieser Fakten israelische Propaganda sieht, dann zeigt man, wie
voreingenommen man ist. Die palästinensischen Aktionen wie Steine und
Brandsätze werfen werden sicher nicht zufällig von vorher schon am Tatort
anwesenden Kameraleuten aufgenommen. Über diese Tatsache wurde aber schon
mehrfach berichtet.

>Das ist reine israelische Propaganda und einfach falsch. Hier empfielt
>sich wieder mal ein Blick auf die Website von B'Tselem. Die
>Mehrzahl aller Zusammenstösse bleibt im übrigen undokumentiert von
>den Medien.
>
>Mit dem Hinweis, dass der Kameramann vom 30. September ein
>Palästinenser ist, möchte Karl Pfeiffer Stimmung machen. Nach dem
>Motto "eh scho wissen, der kann ja nicht objektiv sein."

Wieder eine böse Unterstellung. Sicher spielt es eine Rolle, dass dieser
Kameramann ein Palästinenser war. Der Film berichtet auch, wie dieser Mann
in den arabischen Ländern als Held gefeiert wird. Das habe ich nicht
erwähnt. Aber wenn er mir schon unterstellt, dass ich eine böse Absicht
hatte, dann charakterisiert das auch mehr den Kritiker als mich.

>Dazu ist zu sagen, dass es üblich ist, dass internationalen Agenturen
>"einheimische" Leute rekrutieren um vor allem über länger andauernde
>Konflikte zu berichten. Es ist also nicht ungewöhnliches daran, dass
>der Kameramann Palästinenser war. Es waren übrigens u.a. auch
>palästinensische Kameraleute, die nach dem 11. September unter
>dem Einsatz ihrer Gesundheit eine anti-US-Demonstration filmten.
>Palästinensische Polizisten gingen damals gegen die Kameraleute
>vor um sie am filmen zu hindern. Soviel zur kollektiven Unterstellung
>von Parteilichkeit.

Mit keinem Wort habe ich "kollektiv" über palästinensische Kameraleute
geschrieben, sondern nur einen genannt. Das ist eine beliebte Methode aller
Demagogen. Sie geben etwas in den Mund ihrer Gegner, was diese nicht gesagt
haben, um es dann zu widerlegen. Diese wendet auch mein Kritiker an.

>Karl Pfeiffer führt an, dass die Aufnahmen gratis allen Fernsehstationen
>zur Verfügung gestellt wurden. Das soll wohl zeigen, wie böse France 2
ist.

Wie kann die einfache Erwähnung einer Tatsache jemanden schlecht machen?
Das widerspiegelt doch das krause Denken mancher Leute.
Wieder zeigt sich, dass der Kritiker nicht den Film gesehen hat. Der
französische Korrespondent von France 2 hat erklärt (ich zitiere aus dem
Gedächtnis): "Wir haben diesen Film kostenlos allen Fernsehstationen zur
Verfügung gestellt, denn wir wollten mit dem Tod eines Kindes kein Geschäft
machen". Wenn ich jetzt viel Zeit für meinen Beitrag an Mund gehabt hätte,
dann hätte ich auch dieses Detail angeführt. Da ich noch immer als
Journalist tätig bin, habe ich auch anderes zu tun. Es tut mir also hier
wirklich Leid, wenn der Eindruck entstanden ist, ich wollte France 2
schlecht machen.

>Es ist aber so, dass praktisch alle grossen Fernsehstationen
>Kooperationsverträge haben. Der ORF kann z.b. ARD oder CNN-Sachen
>übernehmen und umgekehrt. Es ist daher nicht ungewöhnlich, dass
>diese Bilder um die Welt gingen. Auch wenn sie vermutlich ein Ereignis
>falsch darstellten, oder, besser gesagt, falsch interpretierten.
>
>Achja, ich bin im übrigen auch dafür, dass die Dokumentation im ORF
>gezeigt wird. Am besten sollte gleich die ganze Reihe gezeigt werden.
>Da geht es nämlich um berühmte Fotos der Zeitgeschichte und was
>jeweils wirklich dahinter stand. Vielleicht werden dann ja wenigstens
>ein paar Leute medienkritischer.
>Und Karl Pfeiffer sollte nicht jeden Propagandaunsinn der israelischen
>Armee oder Regierung glauben und sich mehr Quellen zu eigen machen.

Von wo weiß der Kritiker welche Quellen ich mir zu eigen mache? Und was
berechtigt ihn zu derartigen Pauschalurteilen?
Ich bin Wiener Korrespondent des israelischen Radios, und als solcher höre
ich auch dieses Radio ziemlich häufig. Im Israelischen Radio kommt der
Sprecher der israelischen Armee und/oder der Regierung genauso oft zu Wort,
wie deren Kritiker und die Sprecher der palästinensischen Autonomiebehörde.
Im israelischen Radio hört man sehr häufig Selbstkritik von Israelis und
heftige Diskussionen in denen von ganz links bis ganz rechts alle Meinungen
ausgedrückt werden. Allerdings, dort wo jemand eine rassistische Meinung
äußert, dort greift der Moderator immer ein. Wenn ich dieses Radio (oder
das Fernsehen, das ich aber nur während meiner kurzen Besuche in Israel
sehe) mit dem ORF vergleiche, dann fällt dieser Vergleich nicht zugunsten
des ORF aus. Ich lese auch israelische Zeitungen und andere
Veröffentlichungen im Original.
Ich stelle fest: Den Inhalt meiner Rezension konnte mein Kritiker nicht
widerlegen, er liest da Sachen hinein die nicht drin stehen und maßt sich
Urteile über mein Bildungsniveau an.
Ich wäre neugierig auf die Meinung von anderen MUND-Lesern. Denn wenn diese
meine Meinung oder meine Berichte nicht lesen wollen, dann will es ihnen
auch nicht in Zukunft zumuten.

Mit freundlichen Grüßen
Karl PFEIFER

PS ich schreibe meinen Namen insgesamt nur mit zwei f.

PPS Und noch eine Bemerkung zu meinem Kritiker, der behauptet hat, dieser
Vorfall mit dem palästinensischen Kind wäre vollkommen vergessen. Wenn das
so wäre, dann würden wütende "Freunde" der Palästinenser bei einer
Diskussion an der Wiener Uni nicht "israelische Kindermörder" gerufen haben.

(Anm. d. Red. zu Esther Schapira / ARD / ORF:
Von Esther Schapira [und Georg Hafner] stammt auch die Dokumentation
"Die Akte B." über Alois Brunner und die Unlust der österr./deutschen
Justiz,
ihn zu verfolgen. Der Film wurde von der ARD gezeigt:
http://www.epd.de/medien/1998/100kritik.htm
anscheinend aber nicht im ORF)

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17 Kontra Bahamas
von: "udo huber" <huber_udo@hotmail.com>
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ich kann zwar noch immer keinen sinn darin sehen, warum im MUND die ergüsse
einer rassistischen politsekte publiziert werden. aber ihr seht das wohl
anders. zum beitrag aus den bahamas gestern (über 1.mai, veranstaltungen in
berlin und so) nur folgendes:

ich lebe nicht in berlin (wie die allermeisten MUND-LeserInnen) und war
nicht bei den veranstaltungen, über die da berichtet wird. mich würde halt
schon interessieren, wie das andere gruppen sehen. die bahamas ist da für
mich mal keine objektive quelle. wer ihre texte kennt, wird das
nachvollziehen können.

nur ein gedanke zu der linksruck-veranstaltung:

linksruck ist eine trotzkistische politsekte, das ist mal klar. aber wenn
leute palästinenserInnen mit israel-soli-plakaten traktieren, gerade jetzt,
wenn dort täglich menschen krepieren, dann sollte es nicht wundern, wenn es
ein paar aufs maul gibt. die störaktion der bahamas war einfach
antideutsches märtyrerInnentum. ratet mal, was passiert, wenn wer mit
türkeifahnen auf eine kurdische veranstaltung geht. richtig, es gibt prügel
(und die sind dann ja auch durchaus verdient).

zum text der ökoli fällt mir zwar auch einiges ein. aber ich finde
eigentlich, der spricht für sich selbst. der text ist doch nur peinlich. da
erklärt eine 4-personen gruppe die sozialfaschistInnen zum hauptfeind und
erklärt, sie würde deren aktivitäten nicht länger hinnehmen. das ist ja
sowas von peinlicher selbstüberschätzung der eigenen bedeutung.

(Anm. d. Red.: "Ergüsse" werden u.a. deswegen publiziert, weil dadurch
eine manchmal fruchtbringende, manchmal auch sterile Diskussion
zustandekommt.)

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SOLIDARITÄT WELTWEIT
><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><

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18 Post aus Texas
von: Sabine Hauer <no.conditions@teleweb.at>
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Liebe Todesstrafengegner, Familien, Freunde und Mitgefangene

Ich möchte damit beginnen, Euch Gottes Segen zu wünschen. Wirklich, mein
Herz ist voller Liebe für Euch, die Ihr soviel tut, damit sich etwas an
unseren Lebensbedingungen hier im Allen B. Polunsky Unit ändert und auch
dafür, dass ein Ende der Todesstrafe in Texas und Amerika kommt.

Für alle, die das lesen. Mein Name ist George Edward McFarland Sr. Ich
bin seit etwa zehn Jahren im Todestrakt. In dieser Zeit habe ich erlebt,
wie viele Männer hingerichtet wurden, viele. Ich kannte eine Menge von
ihnen. Und ja, jetzt sogar ein paar Frauen, was kaum vorstellbar ist,
aber trotzdem wahr. Und natürlich wisst Ihr alle, dass diese Liste
länger wird und sehr viel darüber geredet wird, dass Texas dabei ist,
seinen eigenen Rekord zu verbessern, als ob das eine Art Staat gegen
Staat Spiel wäre.

In den letzten Jahren sind einige Dinge geschehen, die dazu geführt
haben, dass wir aus dem Ellis Unit in Huntsville, Texas, herausgeholt
und im Allen B. Polunsky Unit untergebracht wurden. Dieses war zuvor als
Charles T. Terrell Unit bekannt, doch Charles Terrell wollte, dass sein
Name von dem Gefängnis genommen wird, da er seinen Namen nicht mit der
Todesstrafe in Verbindung gebracht haben wollte. Das alleine sagt genug
aus.

Ich werde jetzt nicht weiter von den diversen Dingen erzählen, die das
System von den Todestraktgefangenen genommen hat, um uns aus dem einen
oder anderen Grund weiter zu unterdrücken. Die meisten von Euch kennen
diese lange Liste. Auch werde ich nicht weiter von der langen Liste der
gebrochenen Versprechen erzählen, die wir von der Gefängniskommission
seit der Verpflanzung aus dem Ellis One Unit erhalten haben. Viele von
Euch haben diese gebrochenen Versprechen selbst beobachtet und deren
einzige Wirkung waren weitere Versprechen, die auch nicht erfüllt
wurden. Je mehr die Tage sich in Wochen verwandeln und diese in Monate,
umso schlimmer scheint es hier im Inneren zu werden, das Ihr wohl
niemals zu sehen bekommen werdet. Falls doch eines,Tages, dann werden
zumindest die versteckten horrormäßigen Bedingungen vor Euch verborgen
bleiben.

Wir wissen natürlich von den Protesten der Mitglieder, Familien und
Freunde der Anti-Todesstrafen Bewegung von Texas, jeden Mittwoch im März
2002 vor dem Polunsky Unit, damit mehr von diesen unmenschlichen
Haftbedingungen erfahren und sie hoffentlich zu einem Ende geführt
werden. Ihr alle wisst wer Ihr seid, so wie auch wir, also bitte wisst ­
und ja, ich spreche jetzt einfach für alle ­ dass wir aus tiefstem
Herzen Danke sagen.

Ich möchte, dass Ihr alle wisst, dass es Pläne für einen gewaltlosen
Protest der Mehrheit der Todestraktgefangenen gibt, damit sie Euch,
unsere Familien und Unterstützer, mehr oder weniger unterstützen, uns
hier im Polunsky Unit ein Leben zu ermöglichen, was seit unserer
Verlegung nicht möglich war.

Ich bitte Euch darum, Geduld zu haben. Ich suche nach Worten und
versuche, eine lange Geschichte kurz zu halten. Das ist etwas schwer in
diesem niemals endenden Alptraum. Nur vor wenigen Tagen sind Monty Delk
und Gerald Tigner hingerichtet worden. Mögen sie in Frieden ruhen. Kurz
davor zog sich ein Einsatzteam um, um jemandem im F-Pod mit Gas zu
überwältigen und anschließend über ihn herzufallen.

Seit ich hierher gekommen bin, hat jeder menschliche Kontakt, mit der
einen Ausnahme, dass man immer in Handschellen gelegt wird, wenn man
irgendwohin gebracht wird, aufgehört. Ich bin ein sehr sozialer Mensch
und brauche den körperlichen Kontakt mit anderen Menschen und damit
meine ich nicht, dass ich Gas abbekomme und von fünf Männern in
Aufstandsausrüstung niedergerannt werde oder gefesselt werde, damit man
mich zur Hinrichtung bringt, was der einzige Kontakt ist, denn wir
bekommen, seit wir hier sind.

Ohne Zweifel brauchen wir hier schnell Änderungen, da viele Gemüter
gebrochen sind und die Hoffnung, von der früher viele geträumt haben,
scheint heute nur noch ein Wort zu sein, das in einem Gespräch fällt.
Der Druck ist so stark, vor allem wenn man in jeder Sekunde von einem
Wärter abhängig ist, vor allem wenn man in Handschellen ist und aus
seiner Zelle dorthin oder dahin gebracht wird. Die Männer sind so
ängstlich und verzweifelt, vielen fallen die Haare aus oder verfärben
sich grau. Ihr Blick schreit nach Hilfe. Ich weiß, dass das wahr ist, da
es mir auch passiert. Jeder scheint an der Kippe zu stehen, von dem Mann
in der Nachbarzelle, der die ganze Nacht schreit, zu dem Typen, der
gegen seine Tür trommelt, damit ein Wärter seine Medizin bringt, dem
jungen Gefangenen, der weint, weil er seine Familie vermisst und nicht
zu vergessen die Schmerzensschreie eines Gefangenen, der mit Gas
besprüht und von fünf Männern in Kampfanzügen angesprungen wird, wobei
man seinen Arm soweit nach hinten zum Fesseln zieht, dass er sich
ausgerenkt anfühlt. Und ja, da sind die, die aufgrund der kleinen
Portionen im Level II und III soviel Gewicht verloren haben. Solch eine
Behandlung führt nur dazu, dass jemand verzweifelt oder zu hassen
beginnt. Mag jemand nun weiß, schwarz, spanischstämmig, blau oder grün
sein, er ist menschlich und sollte auch so behandelt werden. Die Strafe
wurde von den Leuten im Gericht bestimmt und es gibt keinen Grund, warum
uns das System weiter bestrafen muss, wenn wir nichts getan haben. Wir
sollten genauso, oder zumindest fast so, behandelt werden, wie man es im
Ellis Unit getan hat. Es wäre keine Bedrohung der Sicherheit, wenn vier
Männer zusammen zwei oder drei Stunden zusammen in einem abgesperrten
Tagesraum verbringen dürften oder zur Dusche und zurück ohne
Handschellen gehen dürfen. Selbst ein kleiner Schwarz-Weiß-Fernseher
wäre keine Bedrohung der Sicherheit. Kleine
Todessträflings-Reinigungsteams, Essensausteiler und ähnliches wären
keine Bedrohung der Sicherheit. All dies haben viele von uns jahrelang
getan, bevor wir hierher kamen.

Wie auch immer, wenn niemand etwas sagt oder tut, wird das alles sein,
was wir jemals haben werden. Ich habe von dem baldigen Protest vom 1.
Mai bis zum 1. Juli hier herinnen gehört und ich werde ein Teil davon
sein. Keine Erholung oder Dusche. Ich werde in meiner Zelle turnen und
mich auch hier waschen. Wenn ich einkaufe, werde ich nur Briefmarken,
Schreibsachen und Hygieneartikel kaufen. Das tut niemanden weh und
bricht keine Regeln. Mein Grund dafür: Der wichtigste ist natürlich,
dass es vielleicht helfen wird, die Änderungen zu bringen, die wir hier
als Todestraktgefangene im Polunsky Unit brauche. Außerdem zeigt es
unseren großen Dank an all die schönen und netten Menschen von den
vielen Gruppen in Texas, Amerika, Deutschland, England, der Schweiz,
Dänemark und vielen anderen Ländern. Wir danken Euch allen für Eure
Hilfe und verbinden unseren Protest mit allem, was Ihr tut.

Für mich selbst habe ich weiters entschieden, dass ich an all den Tagen
mit Hinrichtungsterminen für die Männer und Frauen nicht essen, duschen
oder meine Erholungszeit nützen werde. Dies aus Respekt für die Personen
und ihre Familien, Freunde und Geliebten. Ich werde fasten und beten und
im Geiste bei ihnen sein. Ich bete darum, dass jemand das auch für mich
tun wird, wenn das Schicksal mich auf diese Straße führt.

Ich schließe nun und möchte mich noch einmal bei Euch allen
bedanken. Ich bete darum, dass dieser endlose Alptraum doch ein Ende
findet.

Ehrlich und Respektvoll

George Edward McFarland Sr.
#999046
Polunsky Unit
3872 F.M. 350 South
Livingston, Tx. 77351

P.S. "Unser Leben endet an dem Tag, an dem wir über die wichtigen Dinge
schweigen." - Dr.Martin Luther King Jr.

================================================
19 CUADPUpdate - This and that
von: "Abraham J. Bonowitz" <abe@cuadp.org>
================================================
CUADP Fund Raising Fizzles? (Tax Time!)
Victory in Indiana!
Bright opinion on killing children.
Moratorium Campaign Spring Newsletter is Out!
Venom....
Amnesty to host on-line strategy discussion
Oppose Cassell Nomination!
Where to get those "Don't Kill For Me Cards"

*********
CUADP FUND RAISING FIZZLES?
(Tax Time!)

On Tuesday, CUADP sent an appeal for assistance in meeting this month's
fund raising goals. There have been three responses so far. Clearly, the
law of diminishing returns is in effect. Almost 4,000 people receive this
e-mail. If you are reading this, please consider supporting the existence
of Citizens United for Alternatives to the Death Penalty.

TAX TIME!
One person who is a regular supporter of CUADP/FADP is Joe DuRocher, who
retired after 20 years as the elected Orange County (FL) Public
Defender. Last summer the American Bar Association named him the "Best
Public Defender in the Country!" Joe is a regular checkbook activist, AND
he also joins us in the streets. When he saw the announcement about the
Dead Man Walking Opera last week, Joe wrote:

>Abe, Rosemary and I are making arrangements to attend
>Dead Man Walking, The Opera, in NYC on Sat. 9/21/02.
>Do you remember that the inmate-character in the opera is
>named "Joseph DeRocher"? Look for the rebate check to
>come back to CUADP. Joe

in case you missed it..... "LOOK FOR THE REBATE CHECK TO COME BACK TO
CUADP."

REMINDER
GOAL FOR MARCH: $5,000
RAISED TO DATE: $1,728
CURRENT CHALLENGE: $3,272 by March 30.

Please join those who have kept CUADP going with whatever amount
you can offer on a one-time OR monthly basis by using CUADP's secure server
to make a contribution now. Please click here:
<https://www.compar.com/donation/donateform.html>. (If the server is down,
please try again in a little while. If you continue to have problems,
please e-mail <abe@cuadp.org> or call 800-973-6548.)

If you would like to contribute but don't wish to do so over the
internet, please call 800-973-6548 (or 561-743-8878 on your dime!), or mail
your contribution to the address shown below.

Send checks or money orders to:
CUADP
PMB 297
177 US Highway 1
Tequesta, FL 33469

(small print and disclaimers at <http://www.cuadp.org/support.html>

Thanks!

***************
VICTORY IN INDIANA!

As is expected to happen soon in Florida, just last week the State
Legislature in Indiana voted to ban executions for Juvenile
offenders. Kentucky also has such a bill pending (See next item!)

Charlie Kafoure, president of Indiana Citizens to Abolish Capital
Punishment, wrote the following to the Indiana group:

From: Charles Kafoure
To: ICACP
Sent: Friday, March 15, 2002 4:49 AM
Subject: [ICACP] WE WIN!

Friends

SB426 passed both chambers nearly unanimously. It is a great victory for
the cause of abolition, because it shows that the politicians no longer
need to be fearful of legislation narrowing the potential targets of
capital punishment. It has already had the effect of saving a life in
Georgia: the clemency board there commuted the death sentence of Alex
Williams to life, in large measure because the filings by his lawyer
included material about the process in Indiana to stop killing children.

Senator Bowser (s8@ai.org) has thanked you several times for your work. She
has said that your support was a real, positive factor in this success.
Interestingly, Kelsey Kaufman quoted Rep Vernon Smith as saying that he and
others experienced more support on the DOC ombudsman bill than any other in
their experience. It means that the legislators are listening, and are
listening to human rights issues. We are winning. Or, rather, justice is
winning.

We've only just begun...

Peace
Charles Kafoure, President
Indiana Citizens to Abolish Capital Punishment
PO Box 55033
Indianapolis, IN 46205
http://icacp.org info@icacp.org 317-466-7128
(Charlie personal contact: charles_kafoure@yahoo.com, mobile 317-514-3584,
home 317-253-1831)

*********
BRIGHT OPINION ON KILLING CHILDREN

Stephen B. Bright is director of the Southern Center for Human Rights
<http://www.schr.org>

The Courier-Journal, Louisville, Ky., Sunday, March 17, 2002
OPINION

Executing children
Kentucky can end practice by enacting law in this session
By STEPHEN B. BRIGHT

The Kentucky legislature should not let its 2002 session end without
prohibiting the execution of people who were under the age of 18 at the
time of their crimes. Our basic notions of justice and our understanding of
the mental development of adolescents requires it. The people favor it. And
there is no sacrifice to law enforcement in doing so.

It is a fundamental notion of American justice that punishment must fit
both the crime and the person who commits it. A critical factor in deciding
punishment is the degree of culpability of the person who committed the
crime. Two people may commit the same act, but they may be punished
differently based on their intentions, malice, and other factors that
distinguish them as individuals.

In that regard, there is a vast difference between an adult who has a
greater degree of maturity, judgment and knowledge of right and wrong than
a 16- or 17-year old youth. Both should be punished, but they should not
receive the same punishment.

The death penalty is not frequently imposed in Kentucky. It is reserved for
the people who maliciously commit the worst murders and are believed to be
so incorrigible, so beyond redemption that the ultimate penalty is required.

It is not possible to say that about a child of 16 or 17, who invariably
lacks maturity and judgment of an adult. Dr. Mark S. Wright, president of
the Kentucky Psychiatric Association, has pointed out that recent
discoveries by brain researchers demonstrate that the brains of adolescents
are far less developed than previously thought. Scientists are finding
that adolescent brains are still growing in the late teens and even into
the 20s. Not surprisingly, the parts of the brain that are still developing
are those that deal with judgment, controlling emotions and impulses, and
higher levels of thinking. Sixteen- and 17-year-olds are even less culpable
than we ever knew.

This is not to say that someone of that age does not know right from wrong
or should not be held accountable for his or her actions. This is a matter
of degrees, but they are critical degrees. Based on what we know as
parents, teachers and now as a result of these scientific discoveries, we
cannot say that any child of 16 or 17 is so beyond redemption that death is
an appropriate punishment. It is immensely difficult to say that any human
being is so far beyond redemption that he should be eliminated from the
human community, but we should never say this about a 16- or 17-year-old
child.

The death penalty for children - imposed no more often than once every 25
years or so - serves no law enforcement purpose. Even if children had the
maturity and judgment to be deterred, a punishment used so infrequently
against them has no deterrent value. Children are punished and society is
protected from future antisocial acts by putting them in adult prisons.

So it is not surprising that the Commonwealth Attorneys Association has not
opposed passage of the bill and that some of its members, like Franklin
County Commonwealth's Attorney Larry Cleveland and his predecessor Morris
Burton, have indicated that they would not ever seek to execute juveniles.

Most Kentuckians support the bill. The University of Kentucky Research
Center reports that eight out of 10 Kentuckians oppose executing children.
Those who would retain the death penalty for children argue that juries
should decide whether to impose the death sentence on a case-by-case basis.
This argument has surface appeal, but it does not take into account the
fact that a jury considering the fate of a child would not be
representative of the community. The law allows the exclusion of jurors who
do not believe in the death penalty. In a case involving a child, that
would exclude eight out of 10 Kentuckians. The remaining eligible jurors
would represent only 20 percent of the population.

Beyond that, we are still learning about the development of the brains of
adolescents. We cannot measure the degree of development with precision. So
an attempt to assess culpability is nothing more than a rough guess -
difficult enough to make in the cases of older people, but impossible to
make in the cases of adolescents.

The execution of a child accomplishes nothing more than a worldwide public
relations disaster for the state that carries it out over the protests of
the Pope and other religious leaders of various faiths, human rights groups
and foreign governments.

Only five other countries - Iran, Nigeria, Pakistan, Saudi Arabia and Congo
- execute people who were under 18 at the time of their crimes.

The rest of the world has done without the death penalty for children.
Kentucky can as well.

Gov. Paul Patton has announced that he will sign the bill eliminating the
death penalty for those under 18 if it reaches his desk.

The legislature should send it to him.

*********

MORATORIUM CAMPAIGN SPRING NEWSLETTER

The Moratorium Campaign Spring Newsletter is Out. Get it at
<http://www.moratoriumcampaign.org/newsletter/index.lasso>

*********
VENOM....

CUADP often receives hateful messages, including threats, or like the
below, taunts. Here's one, and our response. "Charles Tryor" never
responded, so it would appear that our response to him worked.
Please note that CUADP blind copied it's response to Margaret
Vandiver, who is studying hateful responses to abolitionists. Please
consider doing the same....


To: "Charles Tryor" <Chaswick@earthlink.net>
Subject: Re: College
Bcc: Margaret Vandiver <vandiver@memphis.edu>
Dear Charles,
At 11:19 AM 3/2/2002 -0600, you wrote:
>I used to be befuddled by anti-death penalty people in college until a
>fellow student gave me her idea. Now I pack photos of some of the lovely
>children who were murdered by these animals, hold them up in your face,
>and MAKE you look at them!

And I'll look at those photos and tell you that NO amount of killing will
equal their value, or bring them back, and hold up the photos of the
children of those killed in my name and yours, and ask if you are happy to
have orphaned them.

I wish you peace.

--abe

Director
Citizens United for Alternatives to the Death Penalty

*********

AMNESTY TO HOST ON-LINE STRATEGY DISCUSSION

On March 25 through April 8, Amnesty International USA will be sponsoring a
Death Penalty Online Event which will feature discussions of questions such
as:

-- why should be abandon the death penalty?

-- should the abolition movement support moratoria?

-- executions, sentences, and support for the death penalty are all in
decline. Are we at a crossroads?

Topic discussions will take place throughout the event on a message board
among "discussion leaders" and participants. The event will culminate on
April 8th with an online chat with abolition activists. Please participate
in this event -- let your voice be heard.

To sign up to receive email updates on this event, go to
<http://www.amnestyusa.org/events>. Please forward this email to others on
your mailing list -- the more participants, the more successful this event
will be.

***********

OPPOSE CASSELL NOMINATION

When the national media needs a shill to speak FOR killing prisoners, one
of their main "go to" guys in Paul Cassell. So when a federal judgeship is
open, its only natural that Serial Killer (154 and counting!) / Resident
Bush would nominate his pal. The National Coalition has issued the
following press release. Please read it, and then call your senator TODAY
to oppose this nomination!

***************************************************************
NATIONAL COALITION TO ABOLISH THE DEATH PENALTY
PRESS RELEASE
CONTACT:
David Elliot, NCADP Communications Director
202-387-3890, ext. 16
cell phone: 202-607-7036
delliot@ncadp.org
www.ncadp.org
1436 U Street NW # 104
Washington, D.C. 20009
***************************************************************
NO RIGHT TO REMAIN SILENT:
NCADP ANNOUNCES OPPOSITION TO PAUL
CASSELL FOR U.S. DISTRICT JUDGE
March 18, 2002 - The National Coalition to Abolish the Death Penalty
announced today it is opposing the confirmation of conservative law
professor Paul Cassell, whom President Bush has nominated to be a
U.S. district judge in Utah. Cassell's confirmation hearing is
tentatively scheduled for Tuesday, March 19.

Cassell is best known for his opposition to the U.S. Supreme Court's
historic Miranda v. Arizona ruling, which stated that suspects in
criminal cases must be informed of their right to an attorney
and their right not to answer questions without an attorney present.
He is also well known for his insistence that innocent people are
not being sentenced to death in the United States and that even if
they were, the possibility of an innocent person being executed
is acceptable.

"Even among conservative jurists, Paul Cassell is outside of the
mainstream," said Steven W. Hawkins, NCADP executive director.
"Federal judges are charged with ensuring that the rights of the
accused are not trampled on in a rush to judgment. This is a
constitutional trust of the utmost gravity. Paul Cassell's
record demonstrates he is philosophically incapable of
discharging this trust."

Cassell was one of the leaders of the unsuccessful campaign to
overturn Miranda. In June 2000, the U.S. Supreme Court rejected
this campaign when it ruled 7-2 to uphold Miranda. Chief Justice
Rehnquist wrote the opinion for the majority; only Justices
Antonin Scalia and Clarence Thomas dissented.

Working with leaders of the pro-death penalty movement, Cassell
also has gone to great lengths to try to deny that people are
being wrongfully convicted and sent to death row. But the fact
is that since the Supreme Court allowed executions to resume
in 1976, 99 people have been freed from death row not
because of legal technicalities but due to actual innocence.

Cassell once testified before a congressional committee that a
"fair assessment of the issue of mistake in capital cases leads
inexorably to the conclusion that the risk to innocent life from
failing to carry out capital sentences imposed under contemporary
safeguards far outweighs the speculative and remote risk
that an execution might be in error."

He went on to state, "No innocent person has been executed in this
country for roughly the last half century."

"Cassell is either not intellectually qualified to sit on the
federal bench, or he is so blinded by ideology that he is not
temperamentally qualified," Hawkins said. "We hope that members
of the Senate Judiciary Committee will take their 'advise and
consent' responsibility seriously and will give this nomination the
scrutiny that it deserves."

Cassell is also opposed by lawyers from his adopted state of Utah,
where he is a member of a law firm managed by Sen. Orrin Hatch's son,
Brent Hatch. Mark Moffatt, president-elect of the Utah Association
of Criminal Defense Lawyers, says, "Cassell has been at the
forefront of limiting or doing away with a whole host of
constitutional rights. He's anti-defendant - it's a very
deep-rooted belief in Professor Cassell's psyche and I'm afraid
one he can't divorce himself from when he assumes the bench."

*********

WHERE TO GET THOSE "DON'T KILL FOR ME" CARDS

Cab Gutting is participating in the Amnesty Student Action Week. He asked
CUADP:

At 05:55 PM 3/18/2002 -0800, you wrote:
Hello!

I'm not sure if I'm writing the correct person, but perhaps you could point
me in the right direction. I am a student at Saint Louis University and as
part of our week of action against the Death Penalty we were hoping to hand
out cards that people can sign that say

"I oppose the DP don't kill for me."

I have seen these before and they are sort of like organ donor cards - you
sign it and thus ask that if you are killed by someone that he or she not
receive the DP. Do you know where these are available, or should we make
them ourselves?

Thank you,
Cab Gutting

CUADP ANSWERS

Cards are available at:
Social Ministry Commission
3300 N. 60th St.
Omaha, NE 68104
402-554-0520
Renee O'Brian
Cost: donation

OR there is a form at: <http://www.quaker.org/declaration-of-life.html>

Some groups have set up a table and had a notary sitting there to notarize
peoples forms for free right then and there.... This works best if you are
having a specific event.

Hope this helps!

--abe

*********
SENT BY:

A.J. Bonowitz
<abe@cuadp.org> <http://www.cuadp.org> 800-973-6548

+++++THE BILL OF RIGHTS... (Void where prohibited by law)+++++
* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *
The worst sin towards our fellow creatures is not to hate them,
but to be indifferent to them.
That is the essence of inhumanity.--George Bernard Shaw

* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *
I O P P O S E T H E D E A T H P E N A L T Y
DON'T KILL FOR ME!

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SERVICE
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20 WebredakteurIn gesucht!
von: Grüne Andersrum <gruene.andersrum@blackbox.net>
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ERFAHRENE/N WEBREDAKTEUR/IN

Der Grüne Klub im Rathaus sucht ein/en MitarbeiterIn für Contentmanagement/
Webredaktion/Webdesign/Electronic Publishing. Dies umfasst: tägliches
Updaten und ständige Betreuung der Homepage, Erstellung von themenbezogenen
Seiten inkl. Layout, ev. Neukonzeption, Koordination mit Verantwortlichen
der Bundespartei.

Fundierte Kenntnisse: Neben sicherem Umgang mit Grafik, Fotobearbeitung,
Weblayout etc. und den Programmen: HTML ev. Java Script, Dreamweaver,
Photoshop, Fireworks, Flash, QuarkXPress ist uns journalistische Erfahrung
(Content!) besonders wichtig.

Stundenausmaß: 22 Stunden / Woche ab 1. Mai 2002

Bei gleicher Qualifikation werden Frauen bevorzugt.
Bewerbungen bis 2. April 2002 bitte an: Mag. Daniela Musiol; Grüner Klub im
Rathaus, 1082 Wien, daniela.musiol@gruene.at


Mag. Heike Warmuth
Presse / PR
Grüner Klub im Wiener Rathaus, 1082 Wien
Tel.: (01) 4000-81814, Fax: 4000-99-81811
http://wien.gruene.at
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marco schreuder
menschenrechts- & antidiskriminierungsreferent
grüner klub im rathaus; a-1082 wien
tel: +43-1-4000-81805
http://wien.gruene.at
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Die superüberdrübergrüne LesBiSchwule- & TransGender-Organisation
http://wien.gruene.at/andersrum/
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LINKS / VERWEISE / HINWEISE
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21 kramar langt hin
von: "martin krusche" <mk19846@i-one.at>
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hubsi kramar hat eben begonnen, auf kultur.at kommentare zum zeitgeschehen
anzubringen:

* Denn der schauplatz unserer geschichte ist nun einmal auch in uns selbst
festgelegt.*
http://www.kultur.at/lesen/kramar/set01/

monika mokre stellt zu debatte:
*Arts Politics - Contemporary Arts - Political Science: On three completely
unrelated topics*
http://www.kultur.at/kunst/res/set01/res07.htm

yours!
martin


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Redaktionsschluss: 22. März 2002, 22:00 Uhr
Diese Ausgabe hat Edgar Ernstbrunner
zusammengestellt



Fehler möge frau/man mir nachsehen!