Donnerstag, 8. März 2001

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01 FrauenWiederstandsLesung am 8. 3.
von: widerstandslesung@gmx.at
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02 donnerstag - 8.maerz
von: erika pluhar <zornigefrauen@hotmail.com>
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03 FRAUENDEMONSTRATION - DONNERSTAG 8.MAERZ
von: fremde <fremde@klingt.org>
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04 Wir Frauen sind gleich berechtigt für die Revolution!
von: Kommunistische Aktion <komakwien@hotmail.com>
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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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05 Zwang - Flucht - Freiheit
von: Eva Dité <evacomedia@gmx.at>
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06 Podiumsdiskussion der STEUERINI
von: http://www.steuerini.at/
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07 Vom Opernball nach Salzburg - Antikapitalismus und Widerstand
von: Kerstin Andrae <KERSTIN@abc.univie.ac.at>
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08 PostfaschismusKongress
von: Stephan Grigat <stephan.grigat@reflex.at>
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09 Sonntag im Vorstadtzentrum15
von: bsb@vorstadtzentrum.net <bsb@vorstadtzentrum.net>
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10 Zur Erinnerung"Gleiche Pflichten, gleiche Rechte ?"
von: transdanubiengegensb@yahoo.de
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11 Von der Neutralität zur Uran-NATO?
von: AAI <aai@aon.at>:
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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
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12 stellungnahme zu den gerüchten um den gefangenen der
opernballdemonstration

von: xy ungelöst, xy@ungelöst
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13 frei(heitlich)e Meinungsäußerung
von: Stevolino@gmx.at
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14 haider kandidiert in italien
von: livia pesci <ulthar@metacrawler.com>
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DISKUSSION
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15 re: re Donnerstagsdemonstration und Antiopernballdemonstration
von: Fiona Canina <fiona.canina@aon.at>
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LINKS, VERWEISE, HINWEISE
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16 world-wide-web: LET'S BLOCK THE HIGHWAYS OF GLOBALISATION - NETSTRIKE AGAINST TRADING ON LINE
von: aktuell@nadir.org
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Wie der MUND entsteht ....

Schickt uns bitte eure Nachrichten, Meldungen und Ideen.
E-Mail-Adresse der Redaktion:
widerstand@no-racism.net

Bild des Tages:

KURIER vom 4.März, Seite 9


Den widerst@nd-MUND gibt´s

täglich als e-mail.

Bestellung unter

widerstand@no-racism.net




Quelle: http://www.popo.at/


Und für nächsten Donnerstag:
Das Rechtshilfe-Manual

...und was mache ich eigentlich gegen rassisten?
online-diskussion

Editorial
Für den Inhalt verantwortlich: Ihr.
Die Beiträge werden von verschiedenen Redaktionsteams zusammengestellt.

Bitte weitersagen:
Für Personen ohne Internetzugang gibt es aktuelle Terminankündigungen
unter der Rufnummer 589 30 22 12 (Demoforum)

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01 FrauenWiederstandsLesung am 8. 3.
von: widerstandslesung@gmx.at
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FrauenWiederstandsLesung am 8. 3.
von 17.00 bis 19.00
bei der Botschaft besorgter BürgerInnen am Ballhausplatz 1a:

Lisa Rosenblatt, Charlotte Ecker, Rosa Maria Plattner,
Christine Werner, Evelyne Steinthaler und Martina Cizek, Grauenfruppe

widerstandslesung jeden donnerstag von 17 bis 19 uhr bei der
botschaft der besorgten bürgerInnen, 1010 wien, ballhausplatz 1a.
kontakt für autorInnen, die lesen möchten:
el awadalla el@awadalla.at
traude korosa widerstandslesung@gmx.at

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02 donnerstag - 8.maerz
von: erika pluhar <zornigefrauen@hotmail.com>
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DONNERSTAG 8.MAERZ DEMONSTRIEREN!

AN ALLE WIDERSTAENDIGEN IN WIEN

wir alle leben in einer gesellschaft in der aus rassistischen, sexistischen
und kapitalistischen motiven teile der bevoelkerung diskrimminiert, bedroht
und verfolgt werden.
seit nunmehr mehr als einem jahr gibt es regelmaessige demonstrationen gegen
diese umstaende.
viele markante orte dieser stadt, an denen unrecht passiert (ist) wurden
aufgesucht.
viellerlei inhalte wurden auf diese demonstrationen getragen, rassismus,
sozialabbau, faschismus und sexismus wurden thematisiert.
heute ist der achte maerz, der internationale frauen (maedchen lesben
kampf-) tag. nicht nur am achten maerz kaempfen frauen gegen den
patriachalen normalzustand:

frauen werden zu ruhe, ordnung und ohnmacht erzogen, die sie in einsamkeiten
treibt und aus vielen gesellschaftlichen zusammenhaengen ausgrenzt.
maedchenschulen und foerderungseinrichtungen steuern da entgegen.

frauen haben nach wie vor weniger zugang zu bildung und wuerdiger, gerecht
entlohnter arbeit. Weltweit verrichten frauen und maedchen 2/3 der arbeit
fuer 5% des einkommens. 2/3 dieser arbeit ist unbezahlt.
lokale und weltweite organisation von frauen kaempft dagegen an.

sie werden mit maennlicher selbstverstaendlichkeit als untergebene angesehen
und sind sexistischen uebergriffen, angriffen und attentaten ausgesetzt.
wehren sie sich, sind sie, auch von der justiz, als der sich friedvoll und
ruhig zu verhaltende teil angesehen, ungleich haerteren strafen ausgesetzt,
als maenner die gewalt ausueben. wollen sie sexistische straftaten anzeigen,
muessen sie als opfer beweisen, den angriff nicht provoziert zu haben.
frauenhaeuser bieten opfern von maennlichem terror unterkunft und
unterstuetzung zu einem neustart.

frauen mit behinderungen oder mit nicht oestrreichischer staatsbuergerschaft
werden doppelt und dreifach diskrimminiert.
in gruppen versuchen sie die gleichberechtigte anerkennung zu erlangen.

liebe zwischen frauen wird tabuisiert, nicht ernst genommen, zu verhindern
versucht und angefeindet, trotzdem zeigen lesben ihr liebe zueinander offen,
stehen dazu und unterstuetzen andere lesben in ihrem coming out.

frauen schaffen sich freiraeume in denen, sie unter sich, den angriffen
einer gewalttaetigen maennlichen gesellschaft nicht ausgesetzt sind.

am achten maerz gehen die unterschiedlichsten frauen gemeinsam auf die
strasse um gegen die sich verschaerfenden eingriffe in ihr selbstbestimmtes
dasein zu protestieren.
eine frauendemonstration wird um 16.30 vom schwedenplatz weggehen.
die autonome frauen/lesben/maedchendemonstration versteht sich als besetzung
oeffentlichen raums durch frauen. maenner haben keinen zutritt zu
frauenraeumen. angriffe auf diesen frauenraum wird sie nicht dulden. wir
werden lautstark unser leid klagen, unsere wut hinausschreien unsere
lebenslust durch die innenstadt singen und eine schlusskundgebung mit
soundsystem und textprojektionen an der uni feiern.
wir sind frauen, wir sind viele und wir lassen uns nicht den MUND verbieten!

und was sagt die donnerstagsdemo dazu?
waere es heute nicht an der zeit einmal auf der donnerstagsdemonstration die
FRAUENSOLIDARITAET zu demonstrieren?
die eigenstaendige frauendemonstration zu akzeptieren und sich zu ueberlegen
wie sie frauenanliegen unterstuetzen kann?
"ja" sagt sie, hinaus auf die strasse am achten maerz, eine emanzipatorische
bewegung kommt nicht umhin, die forderungen nach selbstbestimmung und
emanzipation von frauen zu unterstuetzen.

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03 FRAUENDEMONSTRATION - DONNERSTAG 8.MAERZ
von: fremde <fremde@klingt.org>
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FRAUENDEMONSTRATION - DONNERSTAG 8.MAERZ -
- TREFFPUNKT 16.30 - SCHWEDENPLATZ -
-17.30 AUFBRUCH - SCHLUSSKUNDGEBUNG UNI -
diese demonstration ist ausschliesslich von und fuer frauen,
provokateure muessen mit zorniger gegenwehr rechnen!

mehr infos dazu unter www.no-racism.net/aufruhr_widerstand/m8


AUFRUF ZUM 8. März
Internationaler FrauenLesben Mädchen Kampftag


Der 8. März, erinnert uns alljährlich an die ersten großen
Arbeiterinnenkämpfe im 19.Jahrhundert, bzw. Anfang 20.Jahrhunderts.

Am internationalen FrauenLesben Mädchen Kampftag tragen wir heute

* unser Wissen , unseren Stolz und unsere Erfahrungen als Frauen,
* unseren Zorn über Ungerechtigkeit, Gewalt und Ausbeutung,
* unsere Kraft und unsere Kämpfe in unterschiedlichen Lebensbereichen

gemeinsam auf die Straße.


DIE herrSCHENDE ORDNUNG STÜRZEN
FEMINISTISCHER WIDERSTAND


Aufruf zum Aktionstag am 8. 3. 2001


Schließt euch zusammen mit Freundinnen, Nachbarinnen,
Arbeitskolleginnen, Gefährtinnen, Bekannten und zeigt euren Widerstand.
Macht Gewalt, Diskriminierung und Unterdrückung von Frauen, miese
Arbeitsbedingungen und strukturelle Gewalt öffentlich.
Nützen wir unsere Kraft und unsere Wut und machen sie am 8. 3. an
unterschiedlichen Orten mit verschiedenen Aktionen sichtbar.


Folgende Aktionen am 8. 3.2001 wird's geben:
* Protest gegen die Ausbeutung von Frauen in der Textilindustrie, 10-13
Uhr Infostände vor H&M, C&A, P&C in der Mariahilfer Straße, anschließend
Marsch zum und Kundgebung vorm Nike-Hauptbüro am Handelskai. von
"Frauensolidarität"
* Aktion "Her mit dem Knödel" ab 16 Uhr am Schwedenplatz. von AUGE
* Diskussion "Schön artig bösartig" ab 20 Uhr von und im Kosmos,
Siebensterngasse 42
* FrauenLesbenfest zum 8.März, ab 20 Uhr im "FZ-Beisl",
Währingerstr.59/6, Eingang Prechtelgasse
* .........


FrauenLesben und Mädchen kommt alle zur
autonomen, feministischen Frauendemonstration
Treffpunkt: 8.März 2001, 16 Uhr 30 Schwedenplatz

Die Demo geht zum "Fleischmarkt", zum Wirtschaftsministerium,
Sozialministerium, zu der AMS - Landesgeschäftsstelle, zum
Finanzministerium, durch die Kärntnerstr. und den Graben, zum
Innenministerium, zum Landesgericht 1 bis zur Abschlußkundgebung am
Schottentor vor der Unirampe am Dr. Karl Lueger Ring
Mit Redebeiträgen, Musik, Aktionen, Feuershow


Kommt mit vielen Freundinnen und bringt Lärminstrumente und Transparente
mit!


Impressum: Autonomes feministisches 8.März Vorbereitungsplenum,
Widerstandsweg 7, 1130 Wien

FrauenLesben
* kämpfen gegen Sexismus, Rassismus und ökonomische Ausbeutung in
Österreich und international
* wehren sich gegen patriarchale Macht- und Gewaltverhältnisse

FrauenLesben
* demaskieren die patriarchale Arbeitsteilung
* verlangen die Neuaufteilung gesellschaftlich notwendiger Arbeit
* entwickeln alternative Arbeitszusammenhänge
* bestehen auf ihre eigenständige Existenzsicherung
* definieren Erwerbsarbeitsbedingungen, die sich an den Bedürfnissen und
Notwendigkeiten der Arbeitenden orientieren, und nicht an den
Profitinteressen der Unternehmer
* wehren sich gegen Arbeitshetze, Lohnarbeit rund um die Uhr, und gegen
die Wiedereinführung des Dienstbotenstandes
* kämpfen gegen die Armut von Alleinerzieherinnen, Migrantinnen,
erwerbslosen Frauen.
* streiken gegen (un)zumutbare Arbeit und Zwangsarbeit
* akzeptieren die Vermarktung ihrer Körper nicht

FrauenLesben
* decken die Lügen von "Sparpolitik und Nulldefizit" auf und fordern
radikale Umverteilung von reich zu arm
* sehen die "Privatisierungen" als Ausverkauf und Raub des
gesellschaftlichen Besitzes
* lassen nicht zu, daß unser Wasser an private Konzerne verkauft wird
* lassen sich nicht vormachen, daß Klassenkämpfe passe´ sind, und
organisieren sich als Arbeiterinnen, Erwerbslose, "neue Selbständige",
BergBäuerinnen, Heim- und Leiharbeiterinnen und geringfügig Beschäftigte

Wir finanzieren, die reichen Schmarotzer nicht mehr

FrauenLesben
* greifen die weltweite Enteignung "natürlicher Ressourcen" durch
Agrar-, Pharma- und Energiekonzerne an
* wissen um die Unterschiede zwischen arm und reich, bekämpfen die
Ausbeutung anderer Länder und organisieren sich international
* solidarisieren sich mit und beteiligen sich an den internationalen
Kämpfen gegen WTO, IWF und Weltbank (wie z. B. in Seattle, Prag und
Davos)
* unterstützen die Forderungen der Hungerstreikenden in den türkischen
Gefängnissen
* organisieren sich gegen Gentechnologen und Bevölkerungsstrategen
* verweigern genmanipulierte Produkte

FrauenLesben
* leben neue Lebens- und Beziehungszusammenhänge unter Frauen
* nehmen Freuden, Enttäuschungen und Auseinandersetzungen untereinander
wichtig
* machen die Arbeit, das Leben und die Geschichte von Frauen sichtbar
* erkennen die Lesbenfeindlichkeit als Angriff auf Beziehungen unter
Frauen und stehen offen zu Freundinnenschaften, lesbischen Beziehungen
und Frauenbezügen
* geben sich nicht damit zufrieden, daß einzelne Frauen an der Macht
teilhaben, sondern kämpfen für Gerechtigkeit und Freiheit für alle
Frauen

FrauenLesben
* kämpfen gegen die Verfügungsgewalt über ihren Körper
durch Männer, Medizin, Kirche und HauptTierarzt
* bekämpfen Gebärzwang und Abtreibungsverbot, Gebärverbot und
gesundheitsschädigende Verhütungsmittel


* verweigern das Ruhiggestellt werden durch Medikamente des Hausarztes
und in der Psychiatrie
* pfeifen auf Schönheitsdiktate der Werbeindustrie

FrauenLesben
* bestärken sich darin, die alltägliche Gewalt an Frauen sichtbar zu
machen und über Gewalterfahrungen reden zu lernen
* verteidigen sich gegen gewalttätige Lebensgefährten und Vergewaltiger
* brechen aus gewaltsamen Beziehungen aus
* erkennen die Verschärfung struktureller Gewalt gegen Frauen

Wir erleben alltäglich Mißachtung und Verachtung gegenüber Frauen und
setzen ihnen unseren Widerstand entgegen.

FrauenLesben
* lassen sich von Herrschenden nicht vorschreiben, was legal und
illegal, was gut oder böse ist und lassen sich nicht spalten
* lassen sich nicht zählen, registrieren, erfassen und wollen keine
Identitätskarten mit Fingerabdrücken
* verweigern im Häf'n den Fraß
* organisieren im Häf'n Hungerstreiks und wehren sich gegen miserable
Haftbedingungen und (drohende) Abschiebungen
* bringen den Mut auf, Grenzen zu überwinden und auch illegalisiertes
Leben zu bewältigen
* setzen sich gegen Kriminalisierung von Menschen auf Grund ihres
Geschlechtes, ihrer Hautfarbe und ihrer Staatszugehörigkeit zur Wehr
* kämpfen für das Recht auf politische Mitwirkung und gesellschaftliche
Veränderung
* kämpfen für das MigrantInnenwahlrecht, gegen die Illegalisierung von
MigrantInnen und gegen die Aushöhlung des Asylrechtes
* bekämpfen rassistische Übergriffe im Alltag und die Verfolgung durch
Exekutive und Justiz

FrauenLesben
* bestehen darauf, daß das selbstbestimmte Leben aller ein
selbstverständliches Interesse der Gesellschaft ist
* weigern sich, daß gesellschaftliche Aufgaben zu individuellen
Problemen gemacht werden
* sehen die Tatsache, daß öffentliche Gelder von allen erarbeitet werden
und fordern die gesellschaftliche Umverteilung, damit alle versorgt und
unterstützt werden, auch bei Krankheit, bei notwendiger Pflege, im Alter
und bei der Versorgung der Kinder
* kämpfen gegen den gesellschaftlichen Ausschluß von Menschen, auf Grund
unterschiedlicher Möglichkeiten, Fähigkeiten und Behinderungen

FrauenLesben
* kämpfen gegen Militarisierung und NATO-Beitritt
* lassen sich nicht erzählen, daß Geld für NATO und Militär ausgegeben
werden soll, aber bei den Pensionsversicherung, Arbeitslosen- und
Krankenversicherung gespart werden muß
* organisieren sich in Anti-Kriegsbewegungen, verweigern den
Kriegsdienst und schützen Desserteure


Großunternehmer und Militär sind mit der schwarz-blauen Regierung
zufrieden. Wir nicht!

FrauenLesben
* erkennen, daß patriarchale Männerriten faschistische Eliten schaffen
* wissen, daß das Großkapital hinter nationalistischen Kulissen
neoliberale Umstrukturierungen durchsetzt, die frauenfeindliche,
menschenverachtende und rassistische Bedingungen festigen
Wir FrauenLesben kämpfen zu Hause, in Beziehungen, am Arbeitsplatz, auf
der Straße, als Erwerbslose und in Institutionen um unsere Würde, unsere
Existenz, gegen Fremdbestimmung und Unterdrückung.

Mit der FrauenLesbenbewegung haben wir in den letzten dreissig Jahren
Frauenorte und feministische Strukturen aufgebaut, in denen wir über
unsere Erfahrungen reden können, uns selbst und andere Frauen ernst
nehmen, voneinander lernen, Solidarität erfahren, uns verteidigen und
kämpfen lernen, neue Ideen und Utopien und gemeinsame
Handlungsmöglichkeiten und Widerstandsstrategien entwickeln.

Wir kennen die Kraft aus erreichten Veränderungen, wir kennen
Niederlagen und aufreibende Auseinandersetzungen. Manchmal sind wir
müde. Unsere Träume und unser Wissen, unsere Liebe und unser Zorn geben
uns immer wieder die Kraft für unsere Ziele zu kämpfen.

FrauenLesben, handeln wir gegen Vereinzelung und Isolation, treffen wir
uns mit Freundinnen, Nachbarinnen und Kolleginnen.
Wir wollen uns auch heuer - am 8. März 2001 - ermutigen, verbünden und
die eigenständige Organisierung als FrauenLesben sichtbar und erlebbar
machen.
Stehen wir für unsere Rechte ein und setzen unsere Vorstellungen und
Ziele von einem freien Leben ohne Unterdrückung durch.

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! FRAUENSOLIDARITAET !
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04 Wir Frauen sind gleich berechtigt für die Revolution!
von: Kommunistische Aktion <komakwien@hotmail.com>
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8. März 2001 - Internationaler Kampftag der werktätigen Frauen
Frauen lasst euch nichts gefallen!
Wir sind gleich berechtigt für die Revolution
Wir feiern den 8. März - und selbst die Bourgeosie erinnert sich daran, dass Frauen und Mädchen tagtäglich mit Benachteiligungen zu kämpfen haben: sie bekommen weniger bezahlt, leben mit ihren Kindern oft an der Armutsgrenze, sind körperlicher und seelischer Gewalt am Arbeitsplatz, in der Familie und auf der Strasse ausgesetzt. Dann werden Reden geschwungen, Alibiveranstaltungen abgehalten und der Vorsatz verlautbart, dass sich demnächst alles ändern wird. Es stimmt schon, alles ändert sich, aber nicht zu unserem Gunsten, nicht zum Vorteil der werktätigen Frauen und Mädchen, wie das jüngste Sparpaket der "Volksvertreter" zeigt. Der "Honig", der uns um's Maul geschmiert wird, ist bitter wie Galle und es ist Zeit, dass wir die Stacheln ausfahren und Klartext reden. Denn: Die "Segnungen", die das kapitalistische System für werktätige Frauen, - egal, ob in Österreich, der Türkei/Nordkurdistan, in Südkorea oder Nicaragua - bereithält, zeigen deutlich, wie notwendig der Kampf der werktätigen Frauen für die vollständige Befreiung von patriarchaler und ökonomischer Unterdrückung ist.
Billig! Billig! Billa-ig! Vom Ausverkauf der weiblichen Arbeitskraft im Kapitalismus und den Folgen
Seit ca. 150 Jahren, mit dem Beginn der Industrialisierung, verkaufen Frauen ihre Arbeitskraft für Lohn. Widerstand regte sich nicht nur von seiten der männlichen Arbeitskollegen, die sich durch die Kolleginnen einer unerwarteten Konkurrenz ausgesetzt sahen, sondern auch von seiten kleinbürgerlicher Arbeiterführer und Anarchisten, die ein Verbot der Fabrikarbeit für Frauen forderten (Lassalle); die Kapitalisten lachten sich allerdings ins Fäustchen: so billige, geschickte, unter extremsten Bedingungen arbeitende Lohnsklavinnen waren Gold wert (im wahrsten Sinne des Wortes!) … Aber die Arbeiterinnen wehrten sich bereits im 19. Jahrhundert: 1869 streikten die Seidenzwirnerinnen von Lyon und setzten die Verminderung der Arbeitszeit von 12 auf 10 Stunden täglich durch. In Wien führten Meidlinger Textilarbeiter/innen 1892 einen erfolgreichen Streik durch; diese Kampfaktionen von Frauen im 19. Jahrhundert stellten jedoch Ausnahmen dar.
Seitdem hat sich einiges verändert: Frauen organisieren sich weltweit, setzen in ökonomischen und politischen Streiks ihre Forderungen nach besseren Arbeits- und Lebensbedingungen durch (auch wenn in den Medien selten davon berichtet wird), erlangen das Wahlrecht, nehmen teil am öffentlichen Leben … doch der Schein trügt. Wenn wir die ökonomische Situation der Frauen zu Beginn des 21. Jahrhunderts als Gradmesser für den Fortschritt in der menschlichen Entwicklung nehmen, schaut's schlecht aus: In Österreich z. B. sind zwei Drittel aller Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz Mädchen, Frauen arbeiten meist in Niedriglohnbranchen, mit sozial schlecht abgesicherten Werkverträgen oder als "freie Dienstnehmerinnen"; 27 Prozent der Frauen werden in Teilzeitjobs mit "flexibler" Zeiteinteilung (Abend- und Samstagarbeit), die nicht existenzsichernd sind, abgedrängt. Auch der Preis der weiblichen Ware Arbeitskraft ist für den Kapitalisten wesentliche attraktiver als jener des männlichen Lohnsklaven: Frauen verdienen heute in Österreich im Durchschnitt 44% (!!!) weniger als Männer. Niedriger Löhne bedeuten aber geringere Arbeitslosenunterstützung, weniger Krankengeld, und eine Pension zum Verhungern (die mittlere Alterspension einer Österreicherin beträgt ca. 7.900,- ATS) und … ökonomische Abhängikeit vom Mann. Verstärkt wird diese Abhängigkeit durch fehlende Aufenthalts- und Arbeitsbewilligung bei Migrantinnen und die Gefahr der Arbeitslosigkeit: von "Freisetzungen" sind in ökonomischen Krisen v. a. Frauen betroffen.
Was die HERRschenden noch von uns wollen …
Die ökonomische Situation, die absolut nichts mit den Bedürfnissen und Wünschen der werktätigen Frauen zu tun hat, findet ihre diskriminierende Fortsetzung im Privat- und "Familien"leben. Für die kapitalistische Ausbeutung der Lohnarbeit ist das Zusammenleben der Arbeiter/innen in Einzelfamilien von unschätzbarem Vorteil. Warum? Weil die Reproduktion der Arbeitskräfte dort am billigsten und für das herrschende System am "konfliktfreisten" vor sich geht. Nicht die Gesellschaft, sondern Mann und Frau als Einzelpersonen sind verantwortlich für die Organisierung des Lebens außerhalb des Betriebes, für ihr Fortkommen und das ihrer Kinder. Die Hauptlast liegt dabei auf den Schultern der Frauen: Haushalts-, Beziehungs- und Erziehungsarbeit werden von den bürgerlichen Politikern in unterschiedlichen Ausmaß als "Frauensache" gefördert und befürwortet. SPÖ-Mankerl, die jahrzehntelang realpolitisch die Möglichkeiten hatten, die Diskriminierung der werktätigen Frauen auf ein erträgliches Maß zu reduzieren, jammern jetzt scheinheilig über die "Frauen"-politk der mutterkreuzideologiebehafteten Regierungsparteien: Meister Haupt "denkt" laut über ein Abtreibungsverbot nach, damit die Österreicherinnen wieder mehr Kinder bekommen und sie nicht von den "Ausländerinnen" bei der Geburtenrate überholt werden. Das imperialistische System braucht also Kinder, neuen Nachschub für die Ausbeutung, wobei es in Wirklichkeit egal ist, wo der Nachschub herkommt. Die Herrschenden sind aber nicht einmal bereit, genügend Kinderbetreuungsplätze zur Verfügung zu stellen: In Österreich fehlen zur Zeit 140.000, womit sich der kapitalistische Teufelskreis für die Frauen wieder schließt: Fehlende Kinderbetreuungsmöglichkeiten, außerhalb der Stadt ein schlechtes öffentliches Verkehrsnetz, mangelnde Weiterbildungsmöglichkeiten und vor der Karenz 44% weniger Lohn als der Mann, was bleibt da noch übrig als den Haushalt zu schupfen und die Kinder zu versorgen?
Zudem ist die kleinbürgerliche Familie der ideale Ort, um die tatsächlichen gesellschaftlichen Probleme der kapitalistischen Gesellschaft zu vertuschen: Armut, Arbeitslosigkeit, Probleme mit der Kindererziehung usw. werden als private Unzulänglichkeiten begriffen, die daraus folgenden Konflikte werden mit körperlicher und psychischer Gewalt zwischen Mann und Frau ausgetragen, wobei die Frauen und Kinder die Leidtragenden sind. Ausbruchsversuche aus diesem "Familienidyll", z. B. durch Scheidung, scheitern - wie könnte es anders sein - oft an ökonomischer Abhängigkeit und mangelnder gesellschaftlicher Unterstützung.
So geht's nicht weiter!
All das zeigt: Der Kapitalismus hat den Ausnahmezustand über die werktätigen Frauen verhängt, auch wenn einzelne Frauen in den imperialistischen Zentren und den abhängigen Ländern in unterschiedlichem Ausmaß davon betroffen sind. Die Illusion, sich in diesem System ein Leben lang durchwurschteln zu können, indem Frauen den ihnen - offen oder versteckt - zugewiesenen Rollen als Mama und/oder billige Lohnsklavin am besten gerecht werden, ist weit verbreitet. Die Realität stellt jedoch andere Aufgaben: Wir müssen dafür sorgen, dass den kapitalistische Zuckergeschossen sozialistischer Kugelhagel entgegengesetzt wird, der genau diejenigen trifft, die uns am liebsten ausgebeutet, unterdrückt und duckmäuserisch sehen; und das bedeutet Kampf: sei es in den Betrieben der Kampf um Lohnerhöhung oder bessere Arbeitsbedingungen, sei es gegen sexuelle, rassistische und ökonomisch diskriminierende Angriffe in der Familie, auf der Straße und durch den Staat. Das wird jedoch auf die Dauer nicht reichen, da jede dem herrschenden System mühsam abgerungene Verbesserung auf Wunsch des Kapitals und seiner Büttel wieder rückgängig gemacht werden kann (siehe jüngstes Sparpaket in Österreich, das sich wieder besonders gegen Frauen richtet).
Wir Kommunist/innen wollen mehr: Wir kämpfen für den Sturz des kapitalistischen Ausbeutersystems und infolgedessen für die Umgestaltung der gesamten Produktions- und Lebensverhältnisse, für den Sozialismus: die Produktion ist vollständig auf die Bedürfnisse der Menschen ausgerichtet, die im alten Gesellschaftssystem unterdrückt und ausgebeutet waren; Frauen und Männer nehmen gleichberechtigt an der Produktion teil und die ökonomische Abhängigkeit der Frau vom Mann ist aufgehoben; die Familie ist nicht länger Ordnungsfaktor der Ausbeutergesellschaft und Hausarbeit und Kindererziehung sind öffentliche Aufgaben der Gesellschaft. Wir können nicht behaupten, dass in der neuen Gesellschaftsordnung mit einem Schlag alles eitel Wonne für die Frauen sein wird und alle ideologischen Vorurteile, die sich in die Köpfe der Menschen über Jahrhunderte, Jahrtausende hineingefressen haben - mit allen katastrofalen Folgen v. a. für die Frauen - von Heute auf Morgen verschwinden. Aber wir Kommunist/innen wissen, dass der Versuch, unsere ganzen Kräfte auf den Aufbau einer neuen Gesellschaftsordnung zu konzentrieren, auf jeden Fall lohnt, da dadurch die Voraussetzungen für die vollständige Emanzipation der Frau von ökonomischer und patriarchalischer Unterdrückung geschaffen sind.
· Bolsevik Partizan Anhänger/innen Wien
· Initiative Marxist/innen-Leninist/innen
· Kommunistische Aktion

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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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05 Zwang - Flucht - Freiheit
von: Eva Dité <evacomedia@gmx.at>
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Freitag, 16.März 2001, 17:00 Uhr: Karlsplatz
Elisabeth
Zwang - Flucht - Freiheit
Präsentation der Skulptur ELISABETH von Bildhauerin ULRIKE TRUGER

Auftretende:
Bezirksvorsteherin Susanne Emmerling, Stadtrat Dr.Peter Marboe,
Einführende Worte: Dr.Lisa Fischer, Historikerin,
Eva Dité liest Texte von Elisabeth
Erdmuthe Scherzer-Klinger - Malerei
Daniele Kettl - Saxophon
16. 3. 2001, 17:00 Uhr
Karlsplatz, zwischen Karlskirche und Historischem Museum, 1040 Wien
(bei Schlechtwetter findet die Veranstaltung im Historischen Museum der
Stadt Wien statt)
Eintritt frei

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06 Podiumsdiskussion der STEUERINI
von: http://www.steuerini.at/
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Liebe Freunde! Liebe Kolleginen und Kollegen!
Wir von der STEUERINI http://www.steuerini.at/ wollen uns wieder einmal

in Erinnerung rufen und laden Euch herzlich zu unserer Podiumsdiskussion ein:

Podiumsdiskussion der STEUERINI

"Steuern sind zum Steuern da ? Alternativen zum Regierungskurs"

Ort: 1010, BAWAG, Hochholzerhof, Seitzergasse 2

Datum und Zeit: Mittwoch, 14. März 2001, 19.00 Uhr

Das soziale Netz wird dünner. Steuern und Gebühren werden erhöht. Die

Belastungen treffen jeden - manchen jedoch mehr. Die STEUERINI ortet eine

wachsende Einseitigkeit, die auf Kosten der sogenannten "kleinen" Leute geht.

Entgegen der Aussagen der Bundesregierung treffen die Konsolidierungsmaßnahmen

sozial Schwache ? vor allem Arbeitslose, AlleinerzieherInnen, StudentInnen,

PensionistInnen und UnfallrentnerInnen.

Die STEUERINI, als überfraktionelle Plattform im ÖGB, tritt gegen die

Unausgewogenheit der derzeitigen Wirtschafts- und Finanzpolitik auf und fordert

ein alternatives Gegenmodell zur derzeitigen Steuerpolitik ein. In der

Podiumsdiskussion mit AK-Präs. Mag. Herbert Tumpel, Franz Bittner (Vorsitzender

der ÖGB-Steuerkommission) und Hans Kohlmaier (Mitinitiator der STEUERIN) werden

Alternativen für eine sozial gerechte, ausgewogene Verteilung der Steuerlasten

präsentiert.

Wir freuen uns auf Euer zahlreiches Kommen!

Lisa Ulsperger
ÖGB Presse, Tel: (01) 534 44 290

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07 Vom Opernball nach Salzburg - Antikapitalismus und Widerstand
von: Kerstin Andrae <KERSTIN@abc.univie.ac.at>
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Vom Opernball nach Salzburg - Antikapitalismus und Widerstand

"Wien war diesmal nur ein kleiner Nebenschauplatz. Aber in der
globalisierten Demoszene ist
selbst .sterreich keine Insel ohne Konflikte", so schrieb der
Standard vom 24.2.01 nach der
Opernballdemo. Und nicht nur das - er machte auch schon in seinem
Leitkommetar die nSchste
Station aus:"Salzburger Juli: Das Innenministerium mu§ vor allem
deshalb die Szenerie genau
untersuchen weil das World Economic Forum im Juli eine gro§e
Europakonferenz in Salzburg
veranstaltet (...) FYr Salzburg ksnnen Proteste wie zuletzt bei Nixon-
Aufenthalten
(Vietnamkrieg) nicht ausgeschlossen werden".
Mit der Opernballdemonstration wurde klar, dass nunmehr
.sterreich endgYltig Teil einer
globalisierten Widerstandsbewegung ist. Und diese wurde mit
beispielloser PolizeibrutalitSt
beantwortet.
Stellt diese Entwicklung eine neue QualitSt innerhalb der
antikapitalistischen Bewegung dar und
wie positionieren wir uns dabei? Wie reagieren wir auf die
Staatsrepression? Gewalt &
Widerstand? Was ksnnen wir aus der Opernballerfahrung fYr die
Anti-WEF-Kampagne in Salzburg
(1.-3. Juli) lernen?
Diese und andere Fragen mschten wir in breitem Rahmen
diskutieren.

Diskussionsveranstaltung:

"Opernball, Polizei & Gewalt"
mit Doron Rabinovici (Demokratische Offensive)
Martin Binder-Blumenthal (AKS)
Pedram Shahin (Linkswende)
und Augenzeugen

am Fr., 9.3.01, 19 Uhr
Depot im Museumsquartier
7. Museumsplatz 1
U2/U3 bis Volkstheater

JedeR ist herzlich eingeladen!

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Linkswende
0676 6316202
linkswende@yahoo.com
http://welcome.to/linkswende

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08 PostfaschismusKongress
von: Stephan Grigat <stephan.grigat@reflex.at>
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Alle reden über Haider, wenige über die NS-Volksgemeinschaft, fast niemand über die postfaschistische Demokratie und ihre Krise.
Kongress
Vom Postfaschismus zum demokratischen Faschismus
27. und 28. April in Wien
TU - Informatik-Hörsaal
Treitelstraße 3 (vis á vis Kunsthalle)
1040 Wien
U-Karlsplatz
rollstuhlgerechter Zugang zur Galerie des Hörsaals vorhanden

Freitag, 27. April

18 Uhr
Johannes Agnoli: Staat und Kapital - Globalisierung und Postfaschismus
Einleitung und Moderation: Stephan Grigat

20 Uhr
Ulrich Enderwitz: Der faschistische Sozialpakt
Moderation: Gerhard Scheit
veranstaltet vom Kritischen Kreis und der Studienrichtungsvertretung Politikwissenschaft


Samstag, 28. April

16 Uhr
Clemens Nachtmann: Der Alptraum der direkten Demokratie
Uli Krug: Schlanker Faschismus - Ein neues Bündnis zwischen Mob und Elite
Moderation: Simone Dinah Hartmann

19 Uhr
Heribert Schiedel: "Wir verfolgen wen wir wollen". Kontinuität und Aktualität von Rassismus und Antisemitismus in Österreich
Simone Dinah Hartmann: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. An- und widerständige ÖsterreicherInnen
Moderation: Florian Markl

veranstaltet vom Kritischen Kreis
unterstützt von Alaska, Fachschaft Informatik, Konkret, Streifzüge u. a.
weitere Infos:
http://contextXXI.mediaweb.at/kongress.html

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09 Sonntag im Vorstadtzentrum15
von: bsb@vorstadtzentrum.net <bsb@vorstadtzentrum.net>
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Sonntag, 11. 3.: Mexikos Aufständische marschieren in die Hauptstadt


Am 11. März wird die zapatistische Delegation mit den 23 Comandantes und dem Subcomandante Marcos in Mexiko-Stadt eintreffen und dort die Forderung zur Erfüllung der Abkommen von San Andrés dem Kongreß vorbringen. Dieses versuchte Friedensabkommen wurde von der Regierung trotz Unterzeichnung durch ihre Vertreter nie umgesetzt. Die Zapatisten sind seit 24.Februar durch 12 Bundesstaaten unterwegs. Aus diesem Anlass wird die Mexiko-Plattform über die Aktivitäten und Ereignisse während ihres friedlichen Marsches berichten. Anhand des Videos YA BASTA werden die Motive des zapatistischen Kampfes gezeigt. Zusätzlich wird es Informationen über die Einsätze der FriedensbeobachterInnen in Chiapas geben. Bereits am 5./6. und 19./20. Mai wird das nächste Vorbereitungsseminar stattfinden für alle die als FriedensbeobachterInnen nach Mexiko fahren wollen.

eine Veranstaltung der Antiimperialistischen Koordination


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Bewegung für Soziale Befreiung BSB
Meiselstraße 46/4
A-1150 Wien
Tel&Fax: (+43 1) 924 31 61
bsb@vorstadtzentrum.net
http://www.vorstadtzentrum.net
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10 Zur Erinnerung"Gleiche Pflichten, gleiche Rechte ?"
von: transdanubiengegensb@yahoo.de
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Zur Erinnerung"Gleiche Pflichten, gleiche Rechte ?"

Wir wollen uns im Zuge der bevorstehenden
Gemeinderatswahlen kritsich mit Ausländerfeindlichkeit
und Benachteiligungen der in Wien lebenden
ImmigrantInnen auseinander setzen, sowie den
Standpunkt der wahlwerbenden Parteien zu den Wiener
Wahlen zu Themen wie ImmigrantInnenwahlrecht, Zugang
von ImmigrantInnen zu Gemeindewohnung und gefördertem
Wohnbau.... etc. kennenlernen.

Es diskutieren:

Mag. Wolfgang Eckel, GR-Kandidat der ÖVP-Floridsdorf
Alev Korun, Parlamentsklub der Grünen
Bright A. Oyairo, parteiunabhängige Kandidatin der
KPÖ/Offene Liste für eine soziale Donaustadt
Angefragt: VertreterInnen der SPÖ, LIF und DP
nicht eingeladen: FPÖ

Ort: Hopfhaus, Donaufelder Str 241 1220 Wien
Zeit: 20.3.2001, 19 Uhr

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Transdanubien gegen Schwarzblau
http://www.gegenschwarzblau.net/transdanubien
transdanubiengegensb@yahoo.de

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11 Von der Neutralität zur Uran-NATO?
von: AAI <aai@aon.at>
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Von der Neutralität zur Uran-NATO?
Podiumsdiskussion mit:
Peter Bossew (Physiker)
Dr. Zoran Stojanovic (Pathologe aus Belgrad)
Dr. Georg Schöfbänker (Politologe)
Dr. Thomas Roithner (Friedensarbeiter)
Moderation: Dr. Hannes Hofbauer
Freitag, 16. März 2001
19:30
Universität Wien
Dr. Karl-Lueger-Ring 1
Hörsaal 33
Nachdem der (lange Zeit geleugnete) Einsatz von hochgiftigen und radioaktiven Urangeschossen im Bosnien- und Kosovokrieg nun auch unter den SFOR- und KFOR-Soldaten die ersten Todesopfer forderte, macht man
sich langsam Gedanken, ob die Uranmunition wirklich so harmlos ist, wie
die NATO behauptet. Obwohl ihre verheerenden Auswirkungen eigentlich spätestens seit den Angriffen auf den Irak 1991 bekannt sind (wonach die Krebserkrankungsrate exorbitant anstieg), wird sie weiterhin bedenkenlos verwendet.
Völlig ungerührt davon arbeitet die österreichische Regierung weiterhin - trotz zeitweiser Beschwichtigungen - am NATO-Beitritt und betreibt die Demontage der letzten Überreste der Neutralität. Diese ist laut Scheibner und Schüssel überholt und hat spätestens seit dem EU-Beitritt ihre Daseinsberechtigung verloren. Angesagt ist hingegen die Teilnahme ("Beistandspflicht") an Angriffskriegen gegen Länder, die sich der Neuen Weltordnung widersetzen (wie z.B. Jugoslawien).
veranstaltet von:
Jugoslawisch-Österreichische Solidaritätsbewegung, Antiimperialistische Koordination, Wiener Friedensbewegung, Anti Atom International, StRV Biologie

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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
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12 stellungnahme zu den gerüchten um den gefangenen der opernballdemonstration
von: xy ungelöst, xy@ungelöst
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der betroffene sitzt ausschließlich wegen der opernballdemo
in untersuchungshaft. ihm wird sachbeschädigung, schwere
körperverletzung (jede verletzung eines polizisten ist per
gesetz "schwer") und landfriedensbruch vorgeworfen.

er ist weder rechtsradikal noch ein skinhead. er ist veganer,
antifaschist und als solcher in teilen der linken bekannt.

seine eltern sind unpolitisch, aber äußerst besorgt um ihren
sohn. sie haben nichts mit der fpö zu tun.
sein vater ist vor jahrzehnten mit schimanek in die schule
gegangen und hat kurz nachdem er von der verhaftung erfahren
hat schimanek privat angerufen. sie sind dann zusammen zum
knast gefahren und hineingegangen, haben aber den gefangenen
nicht besuchen können (insofern stimmt der standard-artikel).
das war aber noch bevor die familie mit anderen betroffenen
menschen/gruppen oder mit den freundInnen ihres sohnes
kontakt hatte.
aus der tatsache des besuchs im knast auf eine rechtsextreme,
fp-nahe einstellung der eltern zu schließen ist falsch. im
gegenteil, mittlerweile gibt es eine gut funktionierende
zusammenarbeit mit ihnen.

menschen die den gefangenen gesehen habe sagen übereinstimmend,
daß er von der polizei mißhandelt wurde. am landesgericht wien
ist es gängige praxis, menschen die derart "beamtshandelt"
wurden so lange unter irgendwelchen vorwänden abzuschirmen,
bis die verletzungen nicht mehr sichtbar oder zumindest nicht
mehr auf die polizei zurückzuführen sind.

wenn "gut informierte kreise" von "weiteren delikten" reden,
die dem gefangenen angeblich vorgeworfen werden, aber bis jetzt
weder er selbst, noch seine freundInnen, seine familie oder die
mit der sache befaßten anwältInnen etwas darüber wissen, ist es
mehr als offensichtlich, wer diese kreise sind.
nicht vergessen: desinformation und das streuen von gerüchten
ist eine durchaus ernstzunehmende taktik von polizei und fpö!

lassen wir uns nicht spalten,
FREIHEIT FÜR ALLE POLITISCHEN GEFANGENEN!
EINSTELLUNG ALLER VERFAHREN GEGEN DEMONSTRANTINNEN!

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13 frei(heitlich)e Meinungsäußerung
von: Stevolino@gmx.at
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Aus informativen Gründen besuchte ich vor kurzem die Homepage
der Freiheitlichen Partei Wiens (www.fpoewien.at). Kurz darauf
stieß ich auf ein Gästebuch - da ließ ich es mir nicht nehmen, folgenden
Beitrag (im genauen Wortlaut) zu Posten:
Name: Helene Partik-Pablé
Thema: Ausländer
Text: "Schwarzafrikaner sehen nicht nur anders aus, sondern sind
auch anders (...), und zwar sind sie besonders aggressiv"
Dabei handelt es sich um ein Originalzitat von der Wiener FPÖ-Spitzenkandidatin
Helene Partik-Pablé, welches sie zum Fall Omufuma damals Richtung
einer Grün-Abgeordneten im Nationalrat kundtat.
Einige Stunden später war dieser Gästebucheintrag entfernt worden - eigenartig.
Rückfragehinweise an: Stevolino@gmx.at

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14 haider kandidiert in italien
von: livia pesci <ulthar@metacrawler.com>
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Wie ich höre, haben die österreichischen Medien diese Nachricht nicht
gebracht, wohl aus dem Grund, weil sie zu lustig ist für die
Fastenzeit.
Den Mund-Leserinnen soll sie aber nicht vorenthalten bleiben.

Aus manifesto, 2. März 2001, Original nachzulesen unter:
www.ilmanifesto.it/Quotidiano-archivio/02-Marzo-2001/art14.htm

In Rom wurde am 4. März eine neue Partei mit Namen "Partito liberal-
popolare in Europa con Haider" vorgestellt. Sie wird ein
Sammelbecken autonomistischer und separatistischer norditalienischer
Bewegungen wie "Nationales Piemont", "Freie Lombardei", "Freies
Venetien" und "Emilianische Liga" sein, für die Bossis Lega Nord zu
"moderat" und das rechte/rechtsextreme Bündnis "Haus der Freiheiten"
unter Berlusconi zu "weich" sind.
Die "liberale Volkspartei in Europa mit Haider" rechnet bei den
nächsten Parlamentswahlen im Mai dieses Jahres mit ca. 1% der
Stimmen. Sie ist gegen die Globalisierung und die EU in ihrer
jetzigen Form, vor allem aber hat sie der "Islamischen Invasion" den
Kampf angesagt. Die Mit-Haider-Partei fordert unter anderem die
Liberalisierung des Waffenbesitzes."Haider ist ein Liberaler" ist die
Antwort des Parteigründers, Nicola Quaranta, Arzt aus Padua, auf die
Frage, warum er seine Partei "Mit-Haider" genannt hat.
Übrigens ist Haider sehr oft in Padua: er besucht dort einen
Italienischkurs.

Wer sich diesen Werbegag hat einfallen lassen, muß ein Genie sein.
Der Name Haider wird auf 40 Millionen italienischer Wahlzettel stehen.
Vergeßt Goebbels.

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DISKUSSION
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15 re: re Donnerstagsdemonstration und Antiopernballdemonstration
von: Fiona Canina <fiona.canina@aon.at>
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re: re Donnerstagsdemonstration und Antiopernballdemonstration

Peter Mahr <k052zaaa@unet.univie.ac.at> wrote on 06.03.2001:
>>>2.
>Wenn, wie im MUND geschehen, bildungssyndikat_wien und Linkswende die Route
>bestimmt haben, dann haben sie eben zwei Demonstrationen verschiedenen
>Anliegens zusammengefuehrt. Das bedeutet mehr, als bestimmte Orte in der
>Stadt zum punktuellen Protest anzusteuern. Deine Rede von "dummen
>Anpflaumungen" moechte ich zurueckweisen: wo Nennung, da auch - von beiden
>wurde die Nennung meines Wissens nicht als falsch distanziert -
>Verantwortung.
>
im punkt 6 schreibst du, dass du dich "für eine manifestation
von gewalt missbraucht" gefühlt hast, und in punkt 2 schreibst
du, daß bildungssyndikat und linkswende die demo mißbraucht
hätten. - also: bildungssyndikat und linkswende hätten dich und
die dode zu einer manifestation von gewalt mißbraucht. und genau
das ist für mich eine dumme anpflaumung (milde ausgedrückt).
>
>>>3.
>Wenn ich auf die Strasse gehe UND mich im Sinne der oeffentlichen Meinung
>aeussere - die Meinungsfreiheit selbst ist neben anderem nicht zuletzt eines
>der Anliegen der Donnerstagsdemonstration gegen FPOeVP - , dann muss ich
>damit rechnen, dass dies von der Oeffentlichkeit registriert wird. Was die
>Polizei betrifft - , soll sie doch, auch wenn es nicht angenehm ist,
>fotografieren! Wenn die Verschwoerungstheorie so weit geht, dass
>Vermummungen bei Kundgebungen, deren Recht vom Innenminister bestaetigt
>wurd, noch als noetig erachtet werden, dann beraube ich doch tendenziell
>jedes oeffentliche Handeln seiner Grundlage und verurteile mich zur
>Laehmung. (siehe 5.)
>
wach mal auf, du bist in österreich!
nur 2 kleine beispiele:
- gegen einige personen hat die staatsanwaltschaft wien von
1992 bis 2000 wegen diverser paragraphen ermittelt (inklusive
hausdurchsuchungenm, telefonüberwachung und observationen).
grundlage dafür war ein einziges foto, von dem ausgehend die
abt.1 und die sta.wien eine fast schon psychopathische
verschwörungstheorie konstruiert haben (nachzulesen im
entsprechenden akt).
- bei einigen prozessen im zuge der "operation spring" wurden
als "beweis" fotos und tonbandabschriften vorgelegt, die
eindeutig im zuge der demonstrationen gegen die ermordung von
marcus omofuma aufgenommen wurden. in verbindung mit den
aussagen der berüchtigten az's war dies ausreichend, um
unschuldige menschen zu jahrelangem knast zu verurteilen.

zur lähmung führen vermummungen nur, wenn sie von anderen
demonstrantInnen nicht akzeptiert sondern automatisch mit
"gewalttätigkeit" gleichgesetzt werden. ich kann verstehen, daß
menschen nicht immer bock haben, sich von allen möglichen leuten
knipsen und filmen zu lassen (z.b. weil ihre politische
einstellung von ihren eltern nicht akzeptiert wird). es gibt
auch immer wieder mal menschen, die auf demonstrationen konkret
gefährdet sind, z.b. weil sie probleme mit ihrem visum haben
oder weil sie geflüchtet sind und repressionen gegen ihre
angehörigen befürchten.
>
>>>5.
>Diese Beschuldigung einer solchen "Dienstanweisung" muesstest Du erst
>einmal - wegen ihrer ganzen Tragweite - mit Gruenden stuetzen. Dass einzelne
>Polizisten ausgerastet sind, wie die vielen Berichte von verschiedenen Seite
>bezeugen, ist fuer diesen Generalverdacht noch nicht hinreichend. Die
>"vermummten sek-provokateure" - wie willst du diesen Vorwurf an Tatsachen
>festmachen?
>
die menschenjagd in der nacht hast du offensichtlich nicht
mitgekriegt. wenn einige hundert polizisten wahllos auf menschen
(egal ob demonstrantInnen oder passantInnen) einprügeln kann ich
beim besten willen kein "ausrasten" einzelner polizisten mehr
sehen - außer du meinst mit diesen "einzelnen" solche polizisten
wie stiedl, marek oder zander. aber solche erklärungsversuche
sind ja typisch für dieses land: "alles einzelfälle, alles
einzeltäter!"

das verhalten der polizei war von anfang an auf eskalation
ausgerichtet. indizien dafür gibt es mehr als genug. soweit ich
weiss, wird da gerade genaueres recherchiert. und überhaupt:
warum drehst du die ganze sache wieder um: soll doch die polizei
mal die vorfälle erklären und ein paar von ihren "internas"
veröffentlichen.

zu den vermummten sek-provokateuren:
- es waren vermummte polizisten in der demo.
- es wurden polizisten die vorher bei der sek waren in der demo
erkannt.
- die sek wurde von einem "shoot and kill"-polizisten geleitet.
- polizisten der sek waren an der ermordung von imre b.
beteiligt.
- nichtmal die bpd wien bestreitet, daß sek-polizisten (unter
den neuen namen zk) in der demo vermummt eingesetzt waren.
- und wiedermal typisch: wenn die polizei den demonstrantInnen
gewalttaten unterstellt, müssen die demonstrantInnen beweisen,
dass sie nicht "gewalttätig" waren. wenn demonstrantInnen der
polizei gewalttaten vorwerfen, müssen wieder die
demonstrantInnen beweisen, daß die polizei (ungerechtfertigt,
übermässig, wieauchimmer) gewalttätig war. aber das ist eh
nix neues: misshandlungen durch polizisten führen fast immer
zur verurteilung der opfer, entweder wegen "widerstand gegen
die staatsgewalt" oder wegen "verleumdung". denn die polizei
ist schliesslich über jeden verdacht erhaben - trotz omofuma,
imre und all den anderen "einzelfällen" und "unglücklichen
zufällen".
>
>>>6.
>Ich habe nicht unterstellt, dass "bildungssyndikat und linkswende" Gewalt
>manifestiert haben, sie haben die Route angefuehrt. Die Gewalt kam sowohl
>von seiten zumindest teilweise unvermummter DemonstrantInnen - beim "ersten
>Stop bei der Kreuzung Kaernterstrasse/Annagasse" (Pkt. 3) und "bei dem
>zweiten zwischen Seilerstaette und der Kreuzung Opernring/Schwarzenbergplatz
>auf halber Strecke wurden von einzelnen DemonstrantInnen einige wenige
>Kracher und ein paar Silvesterraketen in Richtung der absperrenden
>Polizeiketten geworfen/abgefeuert, genau gesagt, hinter diese, wohl um sie
>nicht zu treffen" (Pkt. 4) - wie auch, spaeter, von den PolizistInnen in
>verschiedener, teilweise eher unorganisierter Form.
>
"die gewalt kam von seiten zumindest teilweise unvermummter
demonstrantInnen (...) wie auch, spaeter, von den polizistInnen
in verschiedener, teilweise eher unorganisierter form."

die "gewalt" der demonstrantInnen: ein paar kracher und
silvesterraketen über die absperrung. verletzte zu diesem
zeitpunkt: null.
die gewalt der polizei: schlagstockeinsatz, wasserwerfer,
treibjagden, tritte, watschen, festnahmen, folter der
festgenommenen, hausdurchsuchungen,... zahl der verletzten ab
diesem zeitpunkt: an die 100 (geschätzt).

täter und opfer, alle gleich schuldig.
kenn ma doch schon von wo....

>>>7.
>O.k., das ist ein wichtiger, strittiger Punkt. Ich bin fuer Deinen Protest
>"gegen rassismus, faschismus, sexismus, sozialabbau und alle anderen
>schweinereien", aber nur insofern, als diese klar aus der Grunddimension des
>von dieser Bundesregierung salonfaehig gemachten Haiderismus hervorgehen.
>Die zusaetzliche Ambulanzgebuehr zum Beispiel wurde zwar von dieser
>Regierung mit Haiders (und des Bundespraesidenten) Gnaden beschlossen, Du
>solltest sie aber nicht von dieser Grunddimension, sondern eher von einem
>weltweiten Sozialabbau ableiten, den diese Regierung allerdings
>rechtsliberal willig aufgreift. Ich weiss, dass der Unterschied schwer zu
>ziehen ist. Aber wir koennen uns nicht alles aufbuerden, was an Protesten
>und Oppositionspolitik gegen die Misslichkeiten dieser Regierung zu
>betreiben waere. Gehen die Sozialdemokraten und die Gruenen deswegen auf der
>Donnerstagsdemonstration mit (rhetorisch gefragt)? Soll die
>Donnerstagsdemonstration alle Anliegen ohne Unterschied tragen? Nein, das
>ueberfordert sie ebenso, wie es sie letztendlich profillos machte.
>
"haiderismus" als bezeichnung für die zustände in diesem land
ist, wie alle anderen (person)-ismus-ansätze, blödsinn. du
nennst doch auch nicht den faschismus "mussolinismus"...
ich hab manchmal den eindruck, dass einige gruppen/menschen aus
dem "widerstand" vor "dem haider" sitzen wie ein kaninchen vor
einer schlange. haider ist kein "supermann". er ist ein
geschickter demagoge mit den entsprechenden geldgebern und einem
sauteurem propaganda- und spitzelapparat hinter sich. er ist
sowohl sterblich als auch ersetzbar.

ich versuch mal deinen gedankengang zu folgen: die dodes dürfen
sich nur gegen die fpö, gegen haider und maximal noch gegen
maßnahmen dieser regierung, die nur und eindeutig auf das konto
der fpö gehen, richten.
proteste gegen den rassismus (marcus omofuma, operation spring,
gemeindewohnungen, wahlrecht,...) würden die dodes "überfordern"
und "letztendlich profillos machen", weil für diese
schweinereien nicht die fpö sondern primär die spö
verantwortlich ist.
proteste gegen sozialabbau würden die dodes "überfordern" und
"letztendlich profillos machen", weil dafür die eu, die
globalisierung, die parteien die diesen kurs in den letzten
jahren gefahren sind (spövp), die bwk und die iv verantwortlich
sind.
auch proteste gegen den repressionsapparat sind nach deinen
definitionen nicht drin. für die seit jahren permanenten
verschärfungen ist primär mal das schengen-abkommen
verantwortlich.
was bleibt: die rülpser von haider und konsorten. damit wären
nach deiner ansicht die dodes nicht "überfordert" und würden
auch nicht "letztendlich profillos" werden.
ich muß dir zustimmen, was schon inhaltsleer ist kann auch nicht
mehr überfordert oder profillos werden.

sehmas wies is: die fpö ist ein als partei strukturiertes
sammelbecken von rechtsextremen, chauvinistischen, national-
liberalen, nation***schen, klerikalfaschistischen,
militaristischen und ähnlichen tendenzen und personen, nicht
mehr und nicht weniger. dieses sammelbecken sitzt jetzt in der
regierung und baut dort jede menge scheisse. so weit, so
schlecht. aber nicht vergessen: teile von diesem rechten pack
sind auch in den anderen parteien vertreten! (z.b.: weise rose
in der övp, welser spö,...)

fpövp wollen um jeden preis einen brutalen sozialabbau, eine
umverteilung von unten nach ganz oben, durchzeihen. das ganze
spar- und schuldengequatsche ist sehr leicht zu durchschauen:
nur ein beispiel: einerseits wird von "nulldefizit",
andererseits von einem "notwendigen" (und nebenbei sauteuren)
nato-beitritt geredet... aber auch da gibts keinen
substantiellen unterschied zu den vorherigen regierungen. bis
jetzt hat jede regierung in sachen unverschämtheit jeweils ein
schäuferl nachgelegt. und nicht zu vergessen, der geplatzte
spövp koalitionspakt hats auch in sich gehabt.

was mich an diesem system stört ist nicht nur die fpö. es ist
der aufbau einer neoliberalen, zutiefst rassistischen "festung
europa". es ist die die immer stärkere entwicklung von einem
konkurrenzkapitalismus zu einem monopolkapitalismus. es ist der
in der "weltwirtschaft" institutionalisierte mörderische
rassismus. es sind die "humanitären" bomben, urangeschosse und
hungerblockaden...
und es sind die alltäglich sichtbaren und spürbaren
auswirkungen davon.
nur ein beispiel:
flüchtlinge werden seit jahrzehnten in österreich verfolgt und
ins gefängnis gesperrt, weil ihnen die polizei nicht glauben
will, daß ihnen in ihrer heimat verfolgung und gefängnis droht.
ist doch pervers, oder?

was tun? nur "gegen haider" sein und alles andere ausklammern?
ich denke, wir müssen die konkreten, real existierenden
mißstände und schweinereien thematisieren und gemeinsam mit
allen betroffenen dagegen vorgehen. wir dürfen nicht nur das
"image" der verschiedenen parteien sehen, sondern müssen sie
nach ihren zielen und nach ihrer politik bewerten. und da kann
ich leider zwischen den großen parteien kaum relevante
unterschiede finden.


>>>8.
>Schoen, wenn so klar schwarz und weiss unterscheiden kann - ich fuehle mich
>nicht und bin nicht ausgebeutet (jetzt mache ich mich vielleicht schon
>verdaechtig, egal). Erinnere Dich an Hubsi Kramar 2000 - das war eine, von
>vielen auch kritisierte Aktion an der Grenze dazwischen, aber zumindest
>etwas anderes als ein Anlass einfach fuer Hass auf Leute, die mit der
>jetzigen Bundesregierung, mit denen du "die Bonzen und Ausbeuter"
>anscheinend zusammenwirfst, zu identifizieren einfach absurd waere. -- O.k,
>das Staatsoperbudget. Wenn es sich aus den Foerderungen des Staats-, ist
>gleich Bundesbudgets und aus den selbst erwirtschafteten Einnahmen
>zusammensetzt, dann haber ich umso weniger ein Problem mit dem Opernball,
>wenn er nicht nur aus letzteren Einnahmen finanziert ist, sondern eine hohe
>Foerderung verringern hilft (wenn es so ist), in die Du und ich Steueranteil
>leisten. Worin siehst Du den Zusammenhang mit der Finanzierung der
>Bewachung - aber auch dem moeglichen Schutz! - der Donnerstagsdemonstration,
>deren Recht auf freie Meinungseusserung von einem Rechtsstaat wie
>Oesterreich gewaehrleistet wird? -- Die Staatsoper ist nicht der Punkt, der
>Botschaften, Gefaengnissen und Gewerkschaften vergleichbar waere. Diese
>wurden meistens von der Donnerstagsdenmonstration zurecht gewaehlt, weil
>hier der spezifische Geist und die Gewalt von FPOeVP zum Ausdruck kommt.
>Gut, meinetwegen vor oder bei der Oper selbst, aber dann mit anderen,
>friedlichen Aktionen, die auf diese Regierung klar bezugnehmen. Im
>Zweifelsfall - im Aufgreifen der Parole des in Oesterreich seit den 30er
>Jahren noch immer zu staerkenden antifaschistischen Widerstands - :
>Widerstand!
>
an diesem punkt ist für mich eine diskussion mit dir sinnlos
geworden.
argumente zum budget: siehe ursprünglicher beitrag.
argumente zum protest und den mitteln: siehe oben.
und zu deinem "antifaschismus" fällt mir nur ein zitat ein:
"Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will,
sollte auch vom Faschismus schweigen."
(Max Horkheimer, 1939)

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16 world-wide-web: LET'S BLOCK THE HIGHWAYS OF GLOBALISATION - NETSTRIKE AGAINST TRADING ON LINE
von: aktuell@nadir.org
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> LET'S BLOCK THE HIGHWAYS OF GLOBALISATION - NETSTRIKE AGAINST TRADING ON
LINE
> Von : Azione Globale dei Popoli
> Ort : world-wide-web
> Datum: 07.03.2001
>
>
> >From the 15th until the 17th of March, the tyrannies of globalisation
will
> partecipate to the third Global Forum about e-government in Naples.
> Weiteres: http://www.ecn.org/agp/attivita/netstrike15eng.htm
>
> *** nadir-aktuell-abo -- Aboliste mit Nachrichten von http://www.nadir.org
> *** Beitraege: nadir-aktuell@nadir.org / Redaktion:
nadir-aktuell-red@nadir.org



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Redaktionsschluss: 07. Maerz 2001, 23:00 Uhr


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