widerst@ndMUND vom 27.3.2000

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Beiträge sollten einen Titel enthalten und mit Namen und Emailadresse der/des AutorIn schließen und kurz und prägnant gehalten sein, ev. Mit Hinweis, wo weitere Informationen eingeholt werden können. Bitte keine Attachments! Die inhaltliche und sachliche Verantwortung liegt bei der/dem jeweiligen AutorIn bzw. jenen, die uns die Beiträge schicken.

Verteileroffenlegung:
An der Aussendung dieser Ausgabe des widerst@ndMUND beteiligen sich
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ARCHIV

Inhalt:
Editorial
Bekanntmachung eines rassistischen Überfalls
Dringend - Brief eines Gefangenen
ai-Bericht über Traiskirchen-Razzia
Kampagne gegen Abschiebung per Flugzeug
Bericht: 1. Verhandlung gg. "FPÖ-Besucher" (4.2.)
Antwort auf den Tierschützerbericht vom Sonntag
Antwort II
Antwort III
Antwort IV
Antwort V
"Sexistische AntirassistInnen?"
"Sexistisch", "ordentlich bescheuert" oder "einfach schön"?
Musik im Widerstand
Alles über Widerstandstermine

Alle Forderungen richten sich an die nächste Regierung. Von dieser rechts-rechtsextremen Koalition fordern wir nur den Rücktritt!

email-adresse der Redaktion:
widerstand@no-racism.net
Bitte alle Nachrichten, Meldungen, Ideen ... an diese Adresse.

Editorial
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Für den Inhalt verantwortlich: Ihr.
Die Beiträge werden von verschiedenen Redaktionsteams zusammengestellt.
Für die Zusammenstellung dieser Ausgabe verantwortlich:
Christian Apl,
a9503809@unet.univie.ac.at
Beiträge bitte schicken an:
widerstand@no-racism.net
widerst@nd MUND nun täglich aktualisiert im Web!
http://www.no-racism.net/aktuell.htm

BEKANNTMACHUNG EINES RASSISTISCHEN ÜBERFALLS
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gepostet von Werner Richter <WernR@xpoint.at>

Hallo, das hier habe ich bis jetzt nur privat bekommen, aber noch nicht im
Elektrofrühstück oder im Widerst@nd gesehen. Schaut's euch mal an, es paßt
ja leider gut ins Bild.

(weitergegeben, Ansprechpartnerin: Daniela Stadler, Adresse:
miho@jugendzentren.at)


Betr.: Bekanntmachung eines rassistischen Überfalls im S-Bahnhof
Kliebergasse / 5.Bezirk am 21.3.2000 gegen 20.00 Uhr !!!


Sehr geehrte Damen und Herren !


Hiermit versuche ich einen rassistischen Überfall im S-Bahnhof
Kliebergasse/Gürteldurchgang publik zu machen, da ich trotz Meldung des
Tathergangs an das Wachpersonal durch diese keine Unterstützung gefunden
habe und der Meinung bin , das solche Verhältnisse auf und unter Wiens
Straßen keine Duldung und somit Normalität erreichen sollten !!!!!!!

Der Tathergang hat sich wie folgend zugetragen:

Am Abend des 21.3.2000 stellte ich meinen PKW wie üblich im 10. Bezirk ab
und begab mich zu Fuß in Richtung  5. Bezirk, in dem ich zeitweilens bei
meiner Freundin wohne. Aufgrund der langen Wartezeit zur
Fußgängerüberquerung
des Margaretengürtels beschloß ich von der
Landgutgasse aus den Gürteldurchgang zu nutzen, der mich direkt in die
Kliebergasse und somit auf meinen direkten Weg nach Hause führt.

Als ich die Stufen in den S-Bahnbereich halb hinabgeschritten war,
bemerkte ich, wie Personen, die der Bahn in Richtung Südtirolerplatz
entstiegen waren, Zeuge eines brutalen Überfalls auf dem Bahnsteig wurden,
sich in diesen jedoch nicht einmischten.

Als ich die Stufen vollständig hinabgeschritten war, sah ich, wie zwei
gutgekleidete Österreicher in modischem Kurzhaarschnitt etwa Mitte 20
(Jahre alt) einen ca. 20 Jahre alten Schwarzafrikaner prügelnd in eine Ecke
des Gürteldurchgangs zerrten und ihn dort mit Fausthieben und Tritten
traktierten.

Da dieser Weg auch der meine war (und nicht nur deshalb) blieb ich stehen
und versuchte mich in schlichtender Weise dieser Situation zu nähern, um
diese zu entschärfen. Eine ca. 18/ 19  Jahre alte (österreichische)
anscheinend in den Kreis der Österreicher zugehörige junge Frau trat an
mich heran und wies mich an, mich nicht einzumischen und weiterzugehen.

Als ich mehrmals fragte, was denn vorgefallen sei und was der junge
Afrikaner sich habe zu schulden kommen lassen, daß man so auf ihn
einprügele, und vorschlug, die Situation über die Diskussionsebene zu
bereinigen, bekam ich von der jungen Frau, die sich nun schützend vor die
immer noch prügelnden Österreicher stellte, keine Antwort, sondern wurde
mehrmals des Weges verwiesen.

Der Afrikaner, der nun mitbekommen hatte, daß sich anscheinend jemand für
seinen Verbleib interessierte, rief die ganze Zeit flehend im Hintergrund
in gebrochenem Englisch: "Please help,- I didn`t do them wrong !!!"

Diese Szene, die sich hin und her zwischen Bahngleis und Gürteldurchgangseck
bewegte, dauerte ca. 3 bis 5  Minuten, in der mich die junge Frau aus dieser
Situation abzudrängen suchte. Als die beiden Österreicher gewiß wurden, daß
ich
nicht einfach weiterging, hielten sie den Afrikaner fest und bedrohten auch
mich
verbal (in schönstem Wiener Dialekt) und auch körperlich.

Als friedliebender Mensch, der Zeuge der Brutalität dieser Personen wurde,
beschloß ich, da mir anscheinend keiner der auf dem Bahnsteig Stehenden
helfen wollte, mir mit diesen Menschen keine Handgreiflichkeit zu liefern,
sondern mir Hilfe über das dort ansässige Wachpersonal zu holen.

So schnell ich konnte, lief ich zum gegenüberliegenden Gleis, um das
Wachpersonal zu informieren, daß dieses notfalls die Polizei benachrichtigen
konnten.

In der Stationsaufsicht saß ein ca . Mitte 50 Jahre alter Aufseher, der sich
dieses ganze Spektakel in  aller Seelenruhe über den Videomonitor mit ansah.

Ich forderte ihn auf an dieser Situation soweit er könnte etwas zu ändern
(die Polizei zu benachrichtigen, selbst einzuschreiten, o.ä.), dieser
entgegnete mir jedoch nur lapidar, daß er nichts sähe. Darauf habe ich ihn
an seinem Pullover aus dem Aufsichtsraum gezogen und ihm erklärt, daß wenn
er sich jetzt nicht bequeme, in diese Situation einzugreifen, er sich
unterlassener Hilfeleistung und somit einer strafbaren Handlung schuldig
mache.

Als wir beide nach ca.2-3 Minuten aus dem Aufsichtsraum kamen, sahen wir,
wie die beiden jungen Männer immer noch auf den Schwarzafrikaner
einprügelten, der sich kurzzeitig entreißen konnte und versuchte über
die Schienen zu fliehen, aber wohl schnell einsehen mußte, daß dieser
Fluchtversuch zum Scheitern verurteilt wäre, da ein- und ausfahrende Züge
ihn aller Wahrscheinlichkeit nach noch stärker gefährden würden, was sich
dadurch äußerte, daß er sich auf den Schienen kurz der Orientierung halber
umsah, dann aber die Flucht über den regulären Ausgang vorzog.

In dieser Situation forderte ich den Stationsaufseher auf, an dieser
Situation
etwas zu ändern, der mir aber nur entgegnete: " Na ja, ist ein Neger".

In der Zwischenzeit bekamen die Österreicher den Afrikaner erneut zu fassen
und
schlugen auf ihn ein, wobei ich den Aufseher jetzt energischer bat, in diese
Situation einzugreifen und die Polizei zu informieren, dieser mich in Wiener
Dialekt jedoch anherrschte: "Gusch, sag i, für aan Neger mach i kaan Finger
krumm"  !!!!!!!!!!!!

Zum Glück für den Afrikaner konnte der sich den beiden Männern in diesem
Moment entreißen und die Treppe hinauf in Richtung Landgutgasse fliehen, in
welche Richtung ihm die beiden Männer kurz hinterherliefen, die Verfolgung
aufgrund des Tempos, das der Afrikaner vorlegte, jedoch aufgaben.

Ich machte den Aufseher darauf aufmerksam, daß ich die Wiener Linien
darüber informieren würde, machte mich dann aber, nachdem ich gewiß wurde,
das die beiden mich mit dem Wachmann auf dem gegenüberliegenden Gleis
stehen sahen schnell selbst auf den Weg.

Diese Hetzjagd auf  Menschen aus unerklärlichen Gründen dauerte alles in
allem ca. 15 Minuten  !!!!!!!!

Am nächsten Tag informierte ich die Beschwerdestelle der Wiener Linien, die
mir versprachen sich des Falls nach Schilderung anzunehmen. !!!

Ein Mitarbeiter des Vereins der Wiener Jugendzentren

BRIEF EINES GEFANGENEN
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gepostet von fewor@no-racism.net

dieser brief ist bei uns eingegangen. wir schicken ihn sofort weiter und
hoffen
auf möglichst breite veröffentlichung.
liebe, kraft und solidarität fewor@no-racism.net


Liebe Freundinnen und Freunde!

Wir haben hier im Knast leider keinen Kontakt zueinander, aber ich
denke, daß dieser Brief auch die Meinung des anderen Gefangenen ist.
Ihr wißt alle, was mit uns geschehen ist. Ihr wißt auch, was das Ziel
der Staatsgewalt war: uns im Knast zu brechen und euch draußen
einzuschüchtern. Aber die Schweine haben ihr Ziel diesmal nicht
erreicht.

Wir haben immer gewußt, daß wir hier im Knast nicht alleine sind.
Gewußt, daß es draußen Solidarität gibt, daß draußen Menschen sind,
die uns nicht im Stich lassen. Dieses Wissen reicht aus, um sich
nicht brechen zu lassen. Es reicht, aber du mußt es dir immer wieder
in den Kopf hämmern. Immer wieder "nicht aufgeben!" "es gibt
Solidarität!" "du bist nicht allein!" denken. Doch je länger du in
einer Zelle bist, dich nicht bewegen kannst, keinen Kontakt nach
draußen hast, desto schwerer fällt es dir.

Aber wenn du nicht nur von Solidarität weißt, sondern sie spürst,
wenn du in deiner Zelle plötzlich Lautsprecher, Pfeifen und Parolen
hörst, wird dieses Wissen zu einem Gefühl. Einem Gefühl der
Solidarität, der Einheit und der Stärke.

Einem Gefühl, das die Gitter und Mauern, die dir langsam ins Gehirn
wachsen, sprengt. Einem Gefühl, das dein Herz und deine Gedanken
wieder fliegen läßt. Einem Gefühl, das stärker ist als jede
Repression und jeder Staatsterror.


Drinnen und draußen: eine Bewegung! Einheit im Kampf um befreites
Leben!


Wir zwei sitzen hier wegen einer Demo. Aber wir sind nicht die
einzigen. Mit uns sitzen in diesem Knast noch über 70 Gefangene des
Staatsrassismus. Mehr als 70 Menschen, deren einziges "Verbrechen"
die "falsche" Hautfarbe ist. Auch sie wurden wegen Demos hier
eingesperrt. Wegen den Demos nach der Ermordung von Ahmed und von
Marcus Omofuma. Wir wissen nicht, wann wir freigelassen werden. Wir
wissen aber, daß einige dieser Gefangenen des Staatsrassismus bereits
zu jahrelangem Knast verurteilt wurden. Denkt bitte immer daran: Auch
sie brauchen Solidarität, wahrscheinlich sogar noch dringender als
wir.


Gegen den Staatsrassismus - Freiheit für die Gefangenen!

Drinnen und draußen eine Bewegung, Einheit im Kampf um befreites
Leben!

Hoch die internationale Solidarität!


Ein Gefangener

AI-BERICHT ÜBER TRAISKIRCHEN-RAZZIA
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From: John O <ncadc@ncadc.demon.co.uk>
Subject: Austria found guilty of ill-treatment of Immigration detainees

National Coalition of Anti-Deportation Campaigns (NCADC)
110 Hamstead  Road
Birmingham B20 2QS
Phone: 0121-554-6947  Fax:  0870-055-4570
E-mail ncadc@ncadc.demon.co.uk
Web site:  http://www.ncadc.demon.co.uk/


Rampant racism against Immigration detainees by Austrian police exposed

    Black detainees kicked, beaten and punched, says Amnesty

    Kate Connolly in Vienna:  Saturday March 25, 2000

    Austrian police have been accused of seriously flouting human
rights, abusing their powers and using brutal language and behaviour
in their treatment of foreigners, in a report released by Amnesty
International in Vienna yesterday.

   The damning account said a strong inbuilt racism existed within
the police force.

    Amnesty Austria members called on the government to establish
race education programmes from primary school level "so that children
learn a human rights conscience from a young age".

    The report, based on the recommendations of the UN committee
against torture, detailed eyewitness accounts and medical reports of
detainees being kicked, punched, beaten with truncheons and sprayed
with pepper.

    "Austria is not a torture state, but nevertheless a state that
has certainly fallen far short of European Union human rights
recommendations," said the general secretary of Amnesty International
Austria, Heinz Patzelt.

    The report was published on the same day as a 31-year-old police
officer appeared before a Vienna court charged with grevious bodily
harm over the beating of a young black African man.

    The policeman is alleged to have hit the 18-year-old around the
genitals with a baseball bat before arresting him in
September last year on suspicion of drugs possession. The judge
adjourned the trial indefinitely, for more evidence.

    The Amnesty report said detainees were often denied access to
lawyers, doctors or friends, and foreigners, particularly black
Africans, had been beaten unconscious for not showing police their
papers.

The allegations could hardly have come at a worse time for Austria,
which has been isolated on the international stage for almost two
months since the anti-immigration far-right Freedom party entered the
government in a coalition with the conservatives.

A spokesman for the interior ministry said it had already begun to
look into the Amnesty charges. "All the allegations will be examined,
to see if any judicial and disciplinary measures should be taken," he
said.

    The focal point of Amnesty's allegations is the case of Marcus
Omofuma, a Nigerian asylum seeker, 25, who died while being deported
from Vienna to Sofia in May last year. He was bound and gagged "like
a mummy stuck to the seat" by the three officers who accompanied him,
and arrived unconscious in Sofia where doctors pronounced him dead.
No charges were brought.

    "Investigations into police ill-treatment have been slow, lacking
in thoroughness and often inconclusive," said Mr Patzelt. Often, when
complaints were made, the police brought counter-charges and more
often than not won.

    Illegal raids on asylum homes were also being regularly reported,
he said, citing an incident which occurred after the report was
completed, in January this year, when police raided the home of black
Africans in Traiskirchen.

    "One hundred and forty police stormed the home looking for drugs
but nothing was found," he said. "They then carried out painful anal
searches, simply because there was some suspicion that there might be
drugs there. All you need is a black face to be considered
suspicious."

    The report covers incidents that happened before the current
government was sworn in. But human rights organisations fear that the
rise of the far right has given expression to passive racism in
Austria.

    In what is being seen as a timely move, the EU has chosen to base
its new racism monitoring centre in Vienna. "It wasn't placed here
because Austria is seen as being racist," insisted EU spokesman John
Kellock, "but if it steps out of line, we'll haul them over the
coals."

    The Freedom party and People's party are the only government
parties in the EU not to have signed up to the EU's charter against
racism because their policies contravene some of the clauses.

    Fears that intolerance is on the rise in Austria increased this
week when the head of the evangelical church, Bishop Gertraud Knoll,
said she was going into hiding with her three children because she
could no longer stand the violent and sexually abusive letters
delivered to her home in Burgenland.

    Bishop Knoll, 41, has been a staunch critic of the Freedom party
and its racist politics for years.

Kate Connolly:  Electronic Guardian Saturday 25 march 2000

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Amnesty International Press Release  24 March 2000

Austria:    Incidents of police brutality against Immigration
detainees continue

The Austrian authorities continue to ignore serious incidents of
police brutality and have failed to end the ill-treatment of
detainees, Amnesty International said in a report launched in Vienna
today ( Austria before the UN Committee against Torture: allegations
of police ill-treatment. AI Index: EUR 13/001/00).

Supported by eyewitness reports and medical evidence, detainees have
reported being repeatedly kicked, punched, kneed, beaten with
truncheons and sprayed with pepper after restraint. The
victims are mostly non-white foreign or Austrian nationals and in
many cases police are alleged to have used racist language.

In May last year, a 25-year-old Nigerian asylum-seeker, Marcus
Omofuma, was deported by three police officers from Vienna airport.
On the aeroplane, he was allegedly gagged and bound 'like
a mummy stuck to the seat' with adhesive tape. He did not survive the
journey.

In November 1998, Dr C, a black Austrian citizen, was stopped by
police after reversing his car into a one-way street and was asked
"Why are you driving the wrong way, Nigger?" The police
officers reportedly pushed Dr C into a bush of thorns, beat him
unconscious, handcuffed him and continued to beat him after he
regained consciousness. Dr C's wife claims one of the police
officers shouted to his colleague; "Make him lame until he can no
longer walk". After being arrested, Dr C was so badly beaten, he was
taken to hospital where he spent 11 days recovering.

"Investigations into police ill-treatment have been slow, lacking in
thoroughness and often inconclusive. In the 1998 - 1999 period very
few perpetrators of human rights violations were brought
to justice. To add insult to injury, counter-charges such as
resisting arrest, physical assault or defamation were often brought
against detainees who lodged complaints of ill- treatment against
police officers," Amnesty International said.

Police officers entered a Chinese restaurant in July 1998 and
demanded identity papers from employees. The cook, a Chinese
national, was reportedly dragged out of the kitchen, beaten and put
into a headlock for not producing his papers. One of the waitresses,
He Xiuzhen, tried to intervene and was pinned to the ground and hit
on the breast. In self-defence she tried to attack the
police officer with her shoe but he allegedly beat her with her other
shoe. Another waitress involved in the incident, He Xiuqin, later
lodged a complaint as did the police officers who complained
of physical assault and resisting arrest, as a result of which the
three detainees received suspended prison sentences.

In November last year the UN Committee against Torture reviewed
Austria's Second Periodic Report to the Committee describing the
measures it had taken to implement its obligations under
the Convention against Torture. The Committee recommended that police
be held to account for violations of human rights and they receive a
clear message that abuse of power will not be
tolerated.

Amnesty International believes that perpetrators of human rights
violations are likely to become all the more confident when they are
not held to account before the law. The organization is
renewing its calls on the new Austrian government to seriously
address the abuse of police powers by promptly and thoroughly
investigating all incidents of ill-treatment, address racism in the
police force, send a clear message to police that ill-treatment is
unacceptable, and punish the perpetrators.

"The image of a brutal and sometimes racist police force is an ugly
one. The Austrian government faces major embarassment in Europe and
abroad if it allows rogue police officers to beat
people up and get away with it," Amnesty International warned.

KAMPAGNE GEGEN ABSCHIEBUNG PER FLUGZEUG
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gepostet von Wolfgang Fischer <global@uumail.de>

Hier ein link in den auch die AUA eingebunden werden könnte (LH und KLM
sind bereits vertreten):

http://www.deportation-alliance.com/

Die neue Deportation.Class

10.03.2000

Kampagnenzeitung soll Lufthansa zum Einlenken bringen [10.3.2000] "Ein
Albtraum vom Fliegen" heißt es in großen Lettern auf der Titelseite und
gemeint sind Abschiebungen auf Linienflügen. Mit ihrer Zeitung, die seit
heute in einer Auflage von 100.000 Exemplaren verteilt wird, wollen die
Aktivistinnen und Aktivisten von "kein mensch ist illegal" überall dort
auftauchen, wo die Lufthansa präsent ist: Im Internet, vor den
Flugschaltern auf den Airports, bei den Niederlassungen der Lufthansa,
in Reisebüros. "Wir werden alle Mitarbeiter der Gesellschaft auffordern,
den Transport von 'Schüblingen' abzulehnen, und sie und die Fluggäste
über Möglichkeiten des Protestes gegen Abschiebungen aufklären. Denn
nicht nur der Bundesgrenzschutz und die Geschäftsführungen der
Luftfahrtgesellschaften tragen Verantwortung für Abgeschobene". Auch
Piloten, Stewardessen, das Bodenpersonal und Polizisten können sich
weigern, als willfährige Handlager der staatlichen Abschiebpolitik zu
fungieren und damit womöglich das Leben von Flüchtlingen retten.
Flugkapitäne sind nicht nur für die Sicherheit, sondern auch das Leben
und die körperliche Unversehrtheit an Bord verantwortlich. Um dem
verzweifelten Protest von Flüchtlingen zum Erfolg zu verhelfen, bedarf
es oft gar nicht viel. Manchmal genügen laute Worte oder die schlichte
Weigerung von Passagieren, sich beim Start der Maschine hinzusetzen.

Die Lufthansa-Kampagnenzeitung kann unter der o.g. Webseite als Text-
oder pdf-Datei heruntergeladen werden.

BERICHT: 1. VERHANDLUNG GG. "FPÖ-BESUCHER" (4.2.)
[zurück]
gepostet von Widerstandtirol Verteiler verteiler@widerstandtirol.cjb.net

Widerstand in Tirol
Organisationskomitee "Widerstand gegen Schwarz-Blau"
contact@widerstandtirol.cjb.net


Hallo Leute!

REPRESSION!

Im Folgetext ein Bericht von der Verhandlung gegen die vier jungen Menschen,
welche nach der Demonstration vom 04.02. in Innsbruck die FPÖ besuchen
wollten und wegen "Widerstand gegen die Staatsgewalt" festgenommen wurden
Wenn jemand diese Vorfälle beobachtet oder gar fotografiert hat oder jmanden
kennt, der....- UNBEDINGT SOFORT MELDEN !!!
DANKE!

Auf Widerstand!

Stefan
stefan@widerstandtirol.cjb.net

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Am 23.3.00 fand in Innsbruck die Verhandlung gegen die vier am 4. 2.00 bei
einer Demo gegen schwarz-blau festgenommenen Personen statt. Die Anklage
lautete: "Widerstand gegen die Staatsgewalt" und "versuchte schwere
Körperverletzung". Bei einem wurde der Antrag, seine Bewährung von 14
Monaten zu widerrufen, gestellt und ein anderer mit einem
Nachtragsstrafantrag, wegen eines Vorfalls vom 21.11.99, konfrontiert. Ihm
wurde wegen Alkohol am Steuer der Führerschein entzogen und eigentlich
wartete er auf die Geldstrafe der BH-Innsbruck, jedoch wurde er mit der
Nachricht "Widerstand gegen die Staatsgewalt und schwere Körperverletzung"
ziemlich überrascht.


-zum Vorfall am 21.11. 1999 in Hall:

3 Beamte wollten gesehen haben, wie der 1. Angeklagte wild tobend einen
Beamten mit einem Schlag in den Magen zu Boden streckte. "Er hat geschlagen
und getreten" jammerte der Hüne. Auf geheuchelte Krokodilstränen wartete man
vergeblich. Da kein einziger Entlastungszeuge vorhanden war, blieb den
Angeklagten nichts anderes übrig als die Tat zu gestehen, zum Vorfall am
4.2.00 bekannte er sich wie die anderen nicht schuldig.


-zu den Vorfällen nach der Demonstration am 4. 2. In Innsbruck vor der
FPÖ-Zentrale:

Der Vorfall wurde von den Angeklagten ziemlich einstimmig geschildert: Der
erste Angeklagte (einziger Vermummter und doppelt angeklagt) hatte sich nach
der Umgehung einer Polizeisperre wieder vor die FP-Zentrale begeben und
wurde dort von einem Beamten des Mobilen Einsatzkommandos zur
Ausweisleistung aufgefordert. Er erklärte den Beamten, keinen Ausweis bei
sich zu haben und sich eigentlich entfernen zu wollen. Als ihn der Beamte
hinderte, setzte er sich auf den Boden und verschränkte die Füße. Gleich
darauf setzte sich ein weiterer Angeklagter ebenfalls im Schneidersitz dazu,
die beiden hakten sich mit den Armen ein und wurden von der Polizei umringt.
Laut der Aussage der Beamten war die Ausweisaufforderung aufgrund
polizeifeindlichen Parolen und des Tragens einer Sturmmaske und einer roten
Fahne. Außerdem solle der Beschuldigte einen ca. 4 Meter breiten Gehsteig
und so den Fußgängerverkehr blockiert haben. Die Staatsanwältin wollte "1000
Gründe" für eine Ausweiskontrolle erkannt haben, der Richter sagte nichts
dazu.


Ein anwesender Bekannter der "FPÖ-Besucher" wollte wissen, warum die drei
verhaftet würden, die Antwort war kurz und bündig: "Vermummungsgesetz!"
(...Anm.: ein solches existiert in Österreich... zumindest noch... nicht!
...).
Dadurch wurde auch dieser Passant, mittlerweile der vierte Angeklagte,
für die Beamten interessant. Nachdem er über einen Mülleimer gezerrt und
halb ausgezogen wurde, verhaftete man ihn. Von den Polizisten wurde
ausgesagt, daß sie den amtshandelnden Kollegen den Rücken freihalten
müssten. Das hört sich ungefähr so an: "Er wollte die anderen Beamten
wegzerren, ich wollte meinen Kollegen den Rücken freihalten. Der hat sofort
treten angefangen, i hab mi schützen müssen!" Aha.


Auch wollte für jeden Angeklagten nur ein Beamter zuständig gewesen sein.
Jedenfalls blieb, während der 4. Angeklagte verhaftet wurde, für den 2.
Angeklagten genügend Luft, um sich zwischen die Beine der Beamten zu drängen
und sich bei den beiden am Boden sitzenden einzuhaken. Als der 3. Angeklagte
die Beamten aufforderte, die Knie aus dem Rücken des 1. Angeklagten zu
entfernen, fing er plötzlich und aus unerklärlichen Gründen an, aus der Nase
zu bluten.....


Die Polizisten schilderten nun, daß nach der Trennung der drei am Boden
sitzenden, diese sofort mit gezielten Tritten gegen die Beamten loslegten.
Nur durch rasches Reagieren, wie Luftsprünge und Schritte zurück, konnten
Verletzungen verhindert werden.


Diese Behauptungen wurden von den Angeklagten bestritten. In Ihrer Version
war ein solches Handeln unmöglich, da sie von den "Ordnungshütern", nach der
Trennung, als "Unterlage" verwendet wurden. Einem wurde sogar öfters in den
Oberschenkel gezwickt. Die Fotos aus dem Internet, die der Anwalt der
Angeklagten vorlegte, sprachen für sie, wurden jedoch von der Staatsanwältin
als mögliche Fotomontagen hingestellt.


Die Verhandlung wurde auf unbestimmte Zeit vertagt. Der Verteidiger Mag.
Matthias Kapferer, er wird lediglich mit Soli-Beiträgen bezahlt, beantragte
die Ladung von 15 Augenzeugen und wird die Originalbilder nachreichen. Die
Staatsanwältin wird weitere Beamte vorladen und ein eventuelles Stapo-Video
ausforschen. Die Beamten gaben verschiedene Versionen der Verhaftungen von
sich.


Die Erkenntnis, was einen Menschen in Österreich erwartet, wenn er sich
politisch engagiert, hat den Widerstandswillen der vier kein bißchen
angekratzt. WIDERSTAND MUSS WEITERGEHEN!

----------------------------------------------------------------------------

ACHTUNG!

Widerstand in Tirol
Organisationskomitee "Widerstand gegen Schwarz-Blau"
contact@widerstandtirol.cjb.net

ANTWORT AUF DEN TIERSCHÜTZERBERICHT VOM SONNTAG
[zurück]

von johannes knöbl, j_knoebl@teleweb.at

im gestrigen mund gab es einen bericht über eine demo von vier pfoten gegen
den zirkus knie. als einer der redakteure des munds möchte ich diese
nachricht gerne aufgreifen, um einige dinge zur diskussion zu stellen:

ich sehe mit freude, wie der mund funktioniert, und mittlerweile habe ich
auch viele positive rückmeldungen über die breite und vielfalt der
informationen: aber ich denke, bei aller freiheit, wir sollten beim thema
bleiben !!!
es gibt genug zum thema widerstand fpövp und rassismus und sexismus etc. zu
sagen - aber die wickeln radikaler tierschützer mit zirkusdirektoren ist ein
gebiet das mir so fern liegt wie eine schlägerei zwischen rivalisierenden
fußballfans! das ist wirklich nicht unser cafe - wir sollten ihn auch nicht
zu unserem machen!!! und die hooligans haben auch probleme mit der polizei -
das macht ihre angelegenheiten auch nicht interessanter!

ich halte einfach nichts von einer übermäßigen verwendung des widerstands-
und des rassismusbegriffs. wie in der vergangenheit das wort "faschismus"
droht nun auch der begriff "rassismus" synonym für alles verwendet zu
werden, was man schlecht und übel findet - der wahre inhalt der worte wird
dadurch aber schwächer und bedeutungsloser. wenn man gegen rassismus in Ö
auftritt, dann hat das etwas zu sagen, wenn man aber eine andere politische
haltung grundsätzlich als "rassistisch" bezeichnet, hat das bald keinen
inhalt mehr.

tierschutz in allen ehren - aber das hat nichts mit den zielen widerstand
s/b und rassismus zu tun!!! ich persönlich werde ärgerlich, wenn wir volle
gefängnisse mit schubhäftlingen haben und plötzlich über die armen tiere im
zirkus zu sprechen beginnen! ich bin da etwas empfindlich, seitdem ich am
schottentor zwei infostände nebeneinander gesehen habe mit den selben
schlagworten -"gefangen", "gefoltert" und "getötet": der eine stand war
gegen schweinezucht und der andere war von den kurden! angesichts der
schicksale der menschen in kurdistan empfand ich den tierschützerstand ein
wenig respektlos. als ich zu diskutieren begann, habe ich zuimindest meinen
wortschatz erweitern können: ich wurde als spezisist bezeichnet - angeblich
genauso schlimm wie rassist, denn das sind menschen, die sich nur um ihre
spezies kümmern - also den menschen! Ich bekenne mich: ich empfand diesen
infostand, gerade neben den kurden, als reinen ausdruck der dekadenz!!! ich
kann es nicht nachfühlen, wie sich ein zirkuselefant fühlt - aber ich kann
vielleicht erahnen, wie sich ein mensch mit verklebten mund fühlt, der in
ein flugzeug gezerrt wird, um in das land seiner henker gebracht zu werden.
bei aller liebe zu elefanten - meine prioritäten liegen eindeutig
woanders!!!

ich bitte um verzeihung für meine mitunter radikale sprache - ich kann es
nur schwer verbergen, daß bei diesem thema für mich ein wenig emotion
mitspielt. aber das kann ja (so hoffe ich) auch als anregung für diskussion
aufgefasst werden und nicht einfach als beleidigung. (so war es auch gar
nicht gemeint - initiativen und engagement in allen ehren - aber ich muß ja
nicht alle positionen vertreten die pc sind....)

es gibt eine vielzahl von themen die gegen regierungen gehen - auch gegen
diese - dadurch wird das aber nicht automatisch zu unserem thema! ich bitte
daher bei der einsendung der beiträge diesen umstand zu berücksichtigen. wir
verlieren uns sonst im nirgendwo - und es wird zu einfach gegen uns zu
argumentieren. wenn wir alles einfach nur zusammentun, was "dagegen" ist,
schüren wir genau das vorurteil gegen das wir auch zu kämpfen haben: daß wir
ja eigentlich kein thema haben, sondern eben einfach gegen alles sind!

das ist aber ein völlig falsches bild: es gibt sehr viele gründe gegen diese
regierung, und es gibt sehr viel zu tun, um den dumpfen alltagsrassismus in
diesem land zu bekämpfen!

freiheit für schubhäftlinge!
asylrecht für alle verfolgten menschen!
werbeverbot für rassisten!

liebe grüße
johannes knöbl
j_knoebl@teleweb.at

ANTWORT II
[zurück]
von Stefan, widerstand@blackbox.net


Ja, ich finde Du hast vollkommen recht! Ich mein, ich find's auch nicht
in Ordung wenn irgendwelche Viecherln irgendwo eingepfercht sind oder
schlecht behandelt werden, ich finde aber, wir haben derzeit gerade in
Österreich ärgere Probleme - erst muss blau-schwarz weg, dann können wir
wieder zum protestkulturellen Alltag zurück.

Ehrlich gesagt finde ich es derzeit sogar überflüssig über Atomkraftwerke
etc.
zu sprechen </Ironie> wenigstens wären wir dann das FPÖVP Problem los, wenn
Temelin oder so in die Luft fliegen würde</ironie>

Wir sollten unsere Energien auf eine Sache konzentrieren - und sie soll
fürs erste mal Sturz dieser Regierung heissen - diese ist auch schon
schwer genug, und wenn ich daran denke, wie weit wir sind haben wir noch
einen weiten weg vor uns.

Sicher wär's Herrn Dichand & Krone lieber, wenn wir uns dem Widerstand
gegen Tierquälerei oder so widmen würden, aber ich denke doch, dem
Gefallen wollen wir ihm derzeit nicht tun, oder?

Stefan

ANTWORT III
[zurück]
von Hikmet Kayahan, hikmet.kayahan@chello.at

nun, ich denke was gerade bei dieser geschichte der knackpunkt ist - und
auch uns sehr interessieren sollte, ist: wie verhält sich die polizei
bei solchen sachen. die auseinandersetzung knie/türschützer mag im
augenblick nicht unbedingt relevant wichtig erscheinen, aber die
strukturellen umgangsformen mit "unliebsamen" zetigenossen sind glaube
ich sehr wichtig und betreffen uns sehr wohl. - eine polizei, die nicht
einschreitet, wenn knie tierschützer zusammenschlägt, schreitet auch
nicht ein, wenn rechtsradikale (oder sonstige sympathisanten) schwarze,
migranten oder donnenrstag-demonstranten verprügelt... die zeit
erfordert es, dass wir wachsam und sensibel sind. und im übrigen finde
ich die diskussion auch ein bissi falsch begonnen und geführt, um nicht zu
sagen bissi heuchlerisch - frage:

was haben gottesdienste zum gedenken an einen priester mit uns zu tun
und werden im mund veröffentlicht?
was hat das kurdische newroz-fest mit uns zu tun und wird im mund
veröffentlicht?
...

... die zeit erfordert es, dass wir wachsam und sensibel sind; allem und
allen gegenüber!

mit widerständischen grüssen,
hikmet

ANTWORT IV
[zurück]
von Heinz Nessizius, heinz@hwness.com

Für mich spiegelt der Beitrag die Situation der widerstandsbewegung.
Ich habe ihn wegen dieser beiden Punkte in die Rundmail gegeben:

1) Polizei -

wbn> Polizei: Kam waehrend der Demo, wollte aber nicht bleiben. Sie seien eh
wbn> auf Abruf sofort da. Sie wurden waehrend des Angriffs mehrmals gerufen,
wbn> kamen aber erst nach ueber 10 Minuten, wie alles vorbei war. Sie waren
wbn> sehr unwirsch, wollten, nachdem die zwei Schwerverletzten mit
wbn> der.....

2) ORF -

wbn> total politisch unter Druck die Sendung in Richtung Tierausbeutung zu
wbn> aendern. Sie sagen der Generalintendant Weis hat sie kontaktiert und
wbn> gesagt, dass er persoenlich den Film sehen will, bevor er gesendet
wird,
wbn> und dass alle illegalen Szenen rausgeschnitten werden muessen, und dass
wbn> es total objektiv sein muss. Das is das erste Mal, dass ein
wbn> Generalintendant
wbn> sich in eine "Am Schauplatz" Sendung einmischt.


Das sind genau jene Mechanismen, an denen Protest in Österreich aufläuft.
Die Polizei übernimmt die Drecksarbeit auf der Straße, der ORF eine Etage
höher
im Kommunikationsbereich. Das Ganze läuft unter der unausgesprochenen
Übereinkunft: Wer protestiert, ist vogelfrei.

Für mich war der Beitrag der Tierschützer auch im Detail sehr lehrreich,
weil er
1) die lebensgefährlichen Konsequenzen einer naiv vorbereiteten
Demonstration
und 2) die völlig falsche Einschätzung der Kommunikationswirkung
verdeutlicht.

Jede Bewegung, vor allem eine, die gegen die österreichische Regierung
antreten
will, sieht sich früher oder später mit genau diesen Methoden konfrontiert.

Wer die Tierschützer heute als Spinner ausgrenzt, verschlimmert seine
eigenen Chancen. Wer weiß schon, wer die Spinner von morgen sind?

Best regards,
Heinz

ANTWORT V
[zurück]
von Christian Apl, a9503809@unet.univie.ac.at

Vorneweg eine Entschuldigung an meine Redaktionskollegen, daß ich die teils
"öffentlich", teils "intern" geführte Diskussion nun vollends "öffentlich"
gemacht habe, aber ich finde, da werden wesentliche Dinge an- und
ausgesprochen.

Grundsätzlich halte ich jedes diskriminierende Verhalten für mindestens
genauso
überflüssig, lästig und hinderlich wir ein Forunkel - egal in welcher
Gestalt es
auftritt (das diskriminierende Verhalten nicht das Forunkel). Überall ordnet
eine bestimmte Gruppe einer anderen willkürlich bestimmten Gruppe
irgendwelche
Merkmale zu, um sich selbst auf- und die anderen abwerten zu können. Als
Antriebsmoment sehe ich in den meisten Fällen Angst. Angst, die oft lieblos
zusammengezimmerte und dementsprechend krampfhaft zusammengehaltene eigene,
aber
gewohnte Wirklichkeit zu verlieren.

Das muß man einmal so akzeptieren: Leute, die keine Erfahrung in Sachen
Horizonterweiterung haben, haben Angst davor. Jedes Fremde (und damit
potenziell
Horizonterweiternde) wird zur Bedrohung und muß als solches deutlich
gekennzeichnet werden - schließlich muß man sich ja der Solidarität der
"Freunde" innerhalb des eigenen Gesichtskreises versichern. Das Fremde muß
deutlich gemacht werden, damit man es "mit vereinten Kräften" unwirksam
machen
kann. Das Fremde muß zum Feind werden, damit die "Kräfte" auch vereint
bleiben.
Die Sehnsucht nach vereinheitlichen Kräften wird umso größer, je enger und
damit
widersprüchlicher und damit instabiler der eigene Horizont ist.

Schließlich muß man ja auch berücksichtigen, daß einem Menschen für seine
Entscheidungen - auch für die lebensbestimmenden - keine anderen
Informationen
zu Verfügung stehen, als die, die innerhalb seines Horizontes liegen.
Horizonterweiterung ist deshalb gefährlich - es könnte ja sein, daß man
plötzlich über Informationen verfügt, die einem seinerzeit anders
entscheiden
hätten lassen, die einem die Lebenslügen wie Pestbeulen aufplatzen lassen.
Panik
macht sich breit: das Andere wird fremd, das Fremde wird Feind. Auf der
anderen
Seite wird Ähnliches gleich und Gleiche zu Schicksalsgenossen. Die Welt ist
wieder so einfach wie zuvor: hier Freund, dort Feind - ein Drittes gibt es
nicht.

Was haben die Menschen nicht schon alles unternommen, um dieses Einfache
herzustellen und zu erhalten!
Und wie gut läßt sich damit Stimmung machen! F weiß es. F benutzt es. F
mißbraucht es. F teilt in Mensch und Unmensch - "so einfach ist das!"
O ja - es ist wirklich so einfach! Es ist so einfach Zwietracht zu sähen. Es
ist
so einfach Mißtrauen zu schüren. Es ist ja so verdammt einfach in einer
sensationsgeilen Gesellschaft Empörung zu entfachen. Es ist zu einfach,
mühevoll
und langwierig aufgebautes Vertrauen zu zerstören.

Ich wende mich gegen diese Regierung, weil sie den Raubbau an Vertrauen -
ohne
dem ein friedliches Zusammenleben einfach nicht möglich ist - völlig
enthemmt
hat, weil ihr Endsieg völlige Atomisierung der Gesellschaft heißt.

Ich unterstützte diese Rundmails, weil eine fantastische Vielfalt sichtbar
werden kann, weil eine Unzahl von Andockmöglichkeiten und Dialogen geboten
wird,
weil solche Austauschräume Voraussetzung sind, um Vertrauen wieder
aufzubauen.

Optimistisch wie ich nunmal bin, glaube ich fest daran, daß wir diesmal
keinen
Weltkrieg brauchen, um zur Besinnung zu kommen. Glücklicherweise haben wir
heute
ja Email und Internet, wo tausende Menschen ihre Köpfe zusammenstecken und
sich
was besseres einfallen lassen können.

M. E. sollten wir dorthin unser Hauptaugenmerk richten.

Liebe Grüße, Christian

"SEXISTISCHE ANTIRASSISTiNNEN?"
[zurück]
von Alexandra Bader, alexandra@ceiberweiber.at

Ehrlich, so arg finde ich http://www.katsey.org auch wieder nicht. Es ist
ja die Entscheidung der abgebildeten Frauen, (ihre) "Titten gegen
Rassismus" zu präsentieren. Und es handelt sich um ganz normale,
keinesfalls von einem irgendwie geilen, voyeuristischen Männerblick
fotografierte Frauen. Ob das eine sinnvolle, nachvollziehbare Aktion ist -
und ob es gelingt, so Absurdes zu demonstrieren -, bleibt wohl
Ansichtssache. Mich stört mehr der eindeutige und auch viel effektivere
Sexismus von angeblich politisch korrekten Medien wie "News". Und natürlich
jener Sexismus, der sich so äußert, daß Männer primär ihre Eitelkeiten
befriedigen wollen, scheinbar im Dienst einer guten Sache. Und der Frauen
einfach vergißt - die Auswirkungen der Regierungspolitik oder auch, daß es
eine Menge potentieller Rednerinnen und Diskutantinnen gibt. Oder, daß
viele politische Erscheinungen und Entwicklungen auch eine sexistische
Komponente haben - etwa die Art und Weise, wie FPÖ-Männer mit Gertraud
Knoll umgehen. Eine Regierungsideologie, in Budgetzahlen gegossen, die
Frauen als abhängige Wesen daheim bei Mann und Kind verHERRLICHT, ist im
Grunde genommen ja im Wesenskern sexistisch. Und alles andere, das auch zu
kritisieren ist, leitet sich daraus dann ab (schließlich gründet sich
Rassismus ja auch auf Sexismus, der Überzeugung, daß Menschen mit anderen
Geschlechtsmerkmalen oder sekundären Attributen wie Reisepaß nicht
denselben Wert wie - der weiße - Mann selbst hat).

Wird jedoch, siehe Radio Orange, eine Vertreterin der Regierungsparteien,
die sich nicht selbst entscheidet, sich zu entblößen, quasi
"kabarettistisch" (haha, witzig...) entkleidet ("Bluse aufmachen, damit wir
sehen, wie gut sie wirklich ist"), so ist die Idention sexistisch. Als
Ansatzpunkt für Kritik wird die Geschlechtszugehörigkeit, das
Geschlechtsmerkmal verwendet (ob es wohl solche Diskussion gäbe, ob das gut
ist oder nicht, wenn es ein rassistischer Gag gewesen wäre? Kaum...).
Allerdings wird Frau Riess-Passer das wohl nicht sehr ärgern, muß eine Frau
doch mit Sexismus von allen Seiten rechnen, wie offen dieser auch immer
gezeigt wird. Immerhin verbindet er ja Männer aller gesellschaftlichen
Lager, und findet leider oft auch weibliche Handlanger, die sich dadurch
etwas Anerkennung versprechen.

Und was die Möglichkeit betrifft, auch falsche Verbündete zu haben, also
kurz gesagt, Sexisten gegen schwarzblau, die in Wirklichkeit viel mit
Schwarzblau gemeinsam haben: es gibt weder hier noch auf der anderen Seite
nur lautere Personen, bei denen Handeln und Worte einigermaßen
zusammenpassen. Einige derer, für die die neue Regierung verabscheuenswert
ist, verwenden selbst gerne jene Strategien, die sie nur drüben bei
schwarzblau sehen wollen. Es ist immer noch ein entscheidender Unterschied,
ob miese Methoden generell schlecht sind oder der Zweck dann doch die
Mittel heiligt. Bei manchen, die bei sog. Widerstandsveranstaltungen
auftreten, tue ich mir aufgrund persönlicher Erfahrungen wesentlich
schwerer als bei VertreterInnen der Regierungsparteien (wenn ich diese
bspw. interviewe, ihnen aber eher noch unbefangen begegnen kann).
Sicherlich auch, weil diese Leute, ganz im Gegensatz zu jenen von
schwarzblau, ja als "gut" gelten, daher auch in gewisser Weise tabuisiert
werden und sakrosankt sind. Letztlich sollte aber, grad wenn sich was am
politischen Klima ändern soll, das konkrete Verhalten von Menschen zählen,
die Entscheidungen, die sie treffen, die Handlungen, die sie setzen, die
Mittel, die ihnen legitim erscheinen, die Dinge, bei denen sie mitmachen,
zu- oder wegschauen oder gegen die sie auftreten. Und zwar egal, wie jemand
heißt und bei welchem Verein sie/er ist.

Alexandra Bader
(alexandra@ceiberweiber.at)

"SEXISTISCH", "ORDENTLICH BESCHEUERT" ODER "EINFACH SCHÖN"?
[zurück]
 von popo.at - Die OnlineOpposition, info@popo.at

[anknuepfend an die nachricht "wo antirassismus draufsteht ist sexismus
drin?"]

weibliche nacktheit erregt die gemueter. die vergleichsweise knappe referenz
zu "titten gegen rassismus" - http://www.popo.at/2000_03_19_arc.php3#99935 -
auf den popo.at-News hat kritische reaktionen zur folge gehabt (der titel
dieser nachericht zitiert einige davon), in denen der sinn und das ziel
dieser aktion in frage gestellt wird.

selbst innerhalb der popo.at-redaktion ist das meinungsspektrum dazu breit
gefaechert.

gerade aus diesem grund haben wir darueber berichtet. uns interessiert eben
besonders, dass und wie politische positionen in ihrer gesamten bandbreite
(von websites über demonstrationen und parties bis hin zur
selbstentbloessung) wahrgenommen werden koennen.

daher wollen wir es nicht versaeumt haben, auch dieses thema zur diskussion
zu stellen:

http://popo.editthispage.com/discuss/msgReader$346

mfg,
das team von popo.at.

Die OnlineOpposition
http://www.popo.at/

MUSIK IM WIDERSTAND
[zurück]
von Sophia-Maria Antonulas, sophia-maria.antonulas@chello.at

Songs zum Widerstand von der Band "The only solution"

"resistance"
"alarm"
"fuck the system"

findet Ihr unter:
http://www.virtual-volume.com/artist/the_only_solution

ALLES ÜBER WIDERSTANDSTERMINE
[zurück]
[Anm. Red.: weils so schön ist, gleich nochmal]
von Harald Frassine

Termine melden:

- Bring folgende Zeilen auf deiner Website an, dann erhalten die
BesucherInnen ein voradressiertes Formular zum Melden von Terminen an alle
großen Sites:
<a
href="mailto:terminemoderator@blackbox.net?cc=redaktion@ceiberweiber.at;muen
z@te
amone.de;fewor@gmx.net;akin.buero@gmx.at;sos@med-user.net;widerstand@no-raci
sm.n
et;temt@ins.at;strike@action.at">
Rundmail an Widerstands-Termine-Sites </a>
- MUND-Redaktionsadresse: widerstand@no-racism.net (erscheint abends).
- Oder du stellst sie in http://www.blackbox.net/c/Politik/Termine/
und sie sind sofort online ich leite sie um 22 Uhr an die anderen
Sites weiter.
- Oder du schreibst mir, ich leite alles an die anderen Sites weiter,
aber erst um Mitternacht: terminemoderator@blackbox.net

... Termine im Web suchen:
- Die vollständigsten Websites für Widerstandstermine und ihre
e-Mail-Adressen, überregional:

www.ceiberweiber.com
http://www.ceiberweiber.at/news/schwarzblau.htm
( http://www.ceiberweiber.com/news/new1.htm ... Frauentermine allgemein tagesaktuell)
redaktion@ceiberweiber.at
MUND-e-Mail-Rundbrief:
http://www.no-racism.net
widerstand@no-racism.net
www.illegalisiert.at
http://www.illegalisiert.at/termine.htm
fewor@gmx.net
blackbox.net
http://www.blackbox.net/c/Politik/Termine/
(Politik allgemein, hier kannst du Termine auch melden
terminemoderator@blackbox.net
akin - aktuelle informationen
http://akin.mediaweb.at
akin.buero@gmx.at

- und regional:

Uni Wien Streikzeitung
http://www.strike.action.at/dates.htm
strike@action.at
Gegenschwarzblau Oberösterreich
http://www.gegenschwarzblau.net/ooe/
kanal@servus.at
SOS-Mitmensch Vorarlberg
http://www.med-user.net/sos/
sos@med-user.net

... Termine selber ausdrucken, z.B. um sie im Beisl aufzulegen:

- Als Winword-Datei (auch für Mac) jede Nacht. Bestellen:
terminemoderator@blackbox.net
- Fax-auf-Abruf: Termine an temt@ins.at melden. - Abrufen unter 01 /
581 30 22 12, nach der Ansage der Botschaft rasch "6" und eigene Faxnummer
eingeben druecken und wöchentliches Widerstands-Termine-Fax empfangen.

...Termine unterwegs empfangen:

- sprechtelefonisch: http://www.pvl.at/audiotex/demoforum.html
- SMS:
http://www.nadir.org/nadir/initiativ/daneben/archiv_antifa_oesterreich_05.html-
WAP: http://sms.lo-ser.org/wap.wml

...Termine nachträglich nachlesen:

Tatblatt-Chronologie:
http://members.blackbox.net/hp_links/96/tatblatt/132chronologie-aktuell.htm#0302
Schick deine Berichte an: TATblatt@blackbox.net / Zeugenaussagen an
die Rechtshilfe: 01-535 91 09
Demofotos findest du und linkst du einfach selbst auf der Metasite:
http://www.blackbox.net/c/Politik/Fotos/

Liebe Grüße,
euer terminemoderator@blackbox.net
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http://www.blackbox.net/c/Politik/Termine/info/gegenschwarzblautermine.htmle
 

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