widerst@ndMUND vom 16.3.2000

Ziel von MUND (Medienunabhängiger Nachrichtendienst) ist die unzensurierte und möglichst rasche Information über gesellschaftspolitisch relevante Termine, Hinweise und Diskussionsbeiträge zu Widerstand und Antirassismus
sowie verwandten Themen.

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Inhalt:
Editorial
Audi Max besetzt - Uni-Streik in Vorbereitung
Cafe OM: Blau-schwarzer Zensur-Versuch
Was nun? Gedanken zur Bewegung
Freie Fahrt für Obdachlose
BürgerInnenbewegung für Neuwahlen
INFO Nr. 8 Anti-LUEGER-LUEGER-LUEGER
Kasperl aus Kärnten
Zeichnet Widerstand...(saktien)!!!



Alle Forderungen richten sich an die nächste Regierung. Von dieser rechts-rechtsextremen Koalition fordern wir nur den Rücktritt!

Die Readaktion hat endlich eine gemeinsame email-adresse:
widerstand@no-racism.net
Bitte alle Nachrichten, Meldungen, Ideen ... an diese Adresse.

Editorial
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Die Beiträge werden von verschiedenen Redaktionsteams zusammengestellt.
Für die Zusammenstellung dieser Ausgabe verantwortlich:
Johannes Knöbl, j_knoebl@teleweb.at

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und möglichst rasche Information über gesellschaftspolitisch relevante
Termine, Hinweise und Diskussionsbeiträge zu Widerstand und Antirassismus
sowie verwandte Themen.

Beiträge sollten einen Titel enthalten und mit Namen und Emailadresse
der/des AutorIn schließen und kurz und prägnant gehalten sein, ev. Mit
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Die inhaltliche und sachliche Verantwortung liegt bei der/dem jeweiligen
AutorIn bzw. jenen, die uns die Beiträge schicken.

Audi Max besetzt - Uni-Streik in Vorbereitung
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Im Rahmen der HörerInnenversammlung der Uni Wien wurde das Audi Max
für besetzt erklärt. Ca. 30 StudentInnen bleiben in der ersten Nacht
vor Ort. Bis auf weiteres wird dieser Raum für Aktivitäten rund um
Widerstand, Antirassismus, Antisexismus, u.ä. zur Verfügung stehen.
Das Audi Max soll Informations-, Vernetzungs- und Diskussionsort
sein. Insbesondere sollen dort auch die Informationen für Leute zur
Verfügung gestellt werden, die nicht über einen Internetzugang
verfügen. Die Idee eines Widerstandsministeriums wurde ebenfalls
präsentiert.

Im Audi Max soll täglich ab 10.00h bis abends für den Widerstand
gearbeitet werden. Das genaue Programm wird in den nächsten Tagen
erarbeitet.

Es wurde weiters von den ca. 600 Anwesenden (Saal und Galerie waren
voll) ein aktiver Streik beschlossen, der in den kommenden Tagen
vorbereitet und in die diversen anderen Universitäten, in die
Fakultäten und Institute, aber auch und v.a. in Richtung
Gewerkschaften hinausgetragen werden soll. Der formelle Beginn des
Streiks wurde mit 22.3. terminisiert.

Nach der Sitzung fanden sich um 18.45h noch ca. 80 DemonstrantInnen
vor der Uni Wien am Ring ein, um im Rahmen einer Spontandemonstration
rund um Justizanstalt Josefstadt/Straflandesgericht ihre Solidarität
mit den Gefangenen der Opernballdemo lautstark zu bekunden.

Kurzbericht von
Andreas.Goerg@blackbox net

Cafe OM: Blau-schwarzer Zensur-Versuch
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PRESSEINFORMATION
Die Grünen / Kultur / Zensur
Cafe OM: Blau-schwarzer Zensur-Versuch
Klagenfurter Grünen-Obmann Matthias Köchl:
"Entschuldigung von BM Scheucher bei Künstlern angebracht"
Klagenfurt - "Blau-schwarz will den Kulturbereich vollkommen zensurieren,"
befürchtet der Klagenfurter Grünen-Obmann Matthias Köchl. "Der jüngste
blau-schwarze Zensur-Versuch geht von Klagenfurts Bürgermeister Harald
Scheucher aus, der mit Polizeigewalt die künstlerische Gestaltung des
Klagenfurter Kultur-Cafe OM entfernen möchte. Die Polizei sieht allerdings
keine rechtliche Handhabe gegen das Kulturobjekt.
Auf Plakaten in der Auslage hat der Künstler Viktor Rogy die Ministerriege
mit Bärtchen collagiert und das Gesicht von Jörg Haider mit falschen
Hakenkreuzen versehen. Scheucher kritisiert das Vorhandensein dieses
Plakates. Köchl dazu: "Wenn Scheucher aufgrund einer künstlerischen Aktion
eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft anstrebt, macht er sich lächerlich".
"Für das Kulturverständnis dieses Bürgermeister muß sich die ganze Stadt
schämen", so Köchl. Köchl fordert von Scheucher eine Entschuldigung bei
Viktor Rogy und der Cafe-Pächterin Bella Ban.
Der Zensur-Versuch von Scheucher reiht sich nahtlos in eine Reihe von
weiteren Erpressungsversuchen ein, mit der Kritiker der blau-schwarzen
Regierung mundtod gemacht werden sollen. Dazu gehören die (auf öffentlichen
Druck wieder zurück genommene) Abberufung der Frauenbeauftragten und der
Versuch, Salzburger Künstlern wegen politischer Aktivitäten die Förderungen
wegzunehmen.
Weitere Informationen: Matthias Köchl 0676-4741943

Was nun? Gedanken zur Bewegung
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Die Diskussionen in unserer sogenannten Zivilgesellschaft zu schwarzblaun
münden zur Zeit häufig in einer Sackgasse, wenn es um Strategien und
zukünftiges Handeln bei der Bekämpfung dieser Unregierung geht.

Mensch ist sich in der Analyse weitgehend einig, daß es sich bei dieser
Gierung um einen Mix aus Faschismus und Neo-Liberalismus handelt. Allein
schon die inhaltliche Beantwortung der Frage nach dem "was nun?" sehen
viele nur im Weg der "moralischen" Auseinandersetzung mit Rassismus und
blauner Vergangenheit, im Gegensatz dazu andere mehr in der
"realpolitisch" erhofft effektiveren Bekämpfung der sozio-ökonomischen
Auswirkungen. Weiters sorgen manche sich schon jetzt darum, was denn mit
den plötzlich politisierten Massen nach dem Abtritt dieser Ungierung zu
geschehen habe. Und erst recht bei den Formen des Protests gibt es
zunehmend Lagerkoller: "Moralaposteln" würden auf den Straßen wandeln,
während "Beamte" wieder einmal den Marsch durch die Institutionen
organisieren.

Beginnen Herz und Hirn schon nach wenigen Wochen getrennt zu marschieren
und getrennt zu schlagen?

Versinnbildliche ich mir die Erscheinungsform dieser Regärung als zwei
Seiten desselben Klopapiers nach dessen Benutzung, also die braune als die
faschistisch-unmoralische, die weiße als die neoliberal-unsoziale, dann
ergibt sich in weiterer Folge nur eine handfeste Konsequenz:
Hinunterspülen. Und zwar mit einer Hand. Da eine Hand allerdings fünf
autonome Finger hat, bedarf es dazu wiederum keiner Einheitsbewegung.

Greife ich auf meine Alt-68er Erfahrungen zurück, dann dominierte damals
das ideologisch drübergebaute Hochbett der marxistisch-anarchistischen
Linken. Dies ist durchaus liebevoll gemeint. Die Bewegung war sehr vital
und sie gehörte zum tollsten Abschnitt in meinem Leben. Aber wir waren
gesellschaftlich isoliert und es wäre undenkbar gewesen, daß so wie heute
innerhalb kürzester Zeit viele tausende Menschen, und das kontinuierlich
über einen längeren Zeitraum hinweg, auf die Straße gehen, sich politisch
artikulieren und engagieren. Und von den Fenstern der Häuser herunter hat
uns auch niemand zugewunken, außer mit drohenden Fäusten.

Würde von daher also heute eine bestimmte Gruppe ein anderes als dieses
sehr einheitlich geforderte Schwarzblaun-runter-vom-Bett zu bauen
versuchen, dann wäre diese gerade erst im Entstehen begriffene Bewegung
meiner Meinung nach sehr schnell gespalten. Gespalten durch ideologisch
motivierte Einigungsversuche, sehr zur Freude der reaktionären
Reichshälfte. Wir sollten niemandem den Gefallen tun, den zur Zeit
gesamtgesellschaftlich sichtbaren Spaltpilz auch bei uns wuchern zu
lassen.

Ich sehe den Straßenkampf oder sonstige politische Aktionen in der
Öffentlichkeit als eine Art seismographische Seele des Protests an, den
Tarifkampf an der Basis mehr als dessen einregulierende Logik.
Neo-Liberalismus-Kritik alleine läßt aber keine Herzen höher schlagen und
der Faschismus-Aufschrei für sich aktiviert im Hirn nur den
Verdrängungsmechanismus. Es wird daher meiner Ansicht nach von der
gemeinsamen Vielfalt und der potenten Klugheit der Bewegung abhängen, ob
die Herzen und Hirne der Menschen erreicht werden können. Amen.

Robert Fiedel

Freie Fahrt für Obdachlose
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Offener Brief an Bürgermeister Häupl

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

Am 19. Mai 1999 überreichte eine Delegation von Obdachlosen und
Mitarbeitern der Zeitung AUGUSTIN Stadträtin Ederer über 5000
Unterschriften für eine FREIE FAHRT für Obdachlose und
Sozialhilfeempfänger/innen.
Wie Ihnen sicher bekannt ist, müssen die Ärmsten der Armen auf den
Wiener Linien, zum Unterschied von vielen anderen Personengruppen wie
PensionistInnen, SchülerInnen usw. den vollen Fahrpreis zahlen. Die
Sozialhilfe beträgt zur Zeit 5.019 Schilling für Alleinstehende und
7.407 Schilling für Paare. Eine Monatskarte kostet 560 Schilling. Unter
diesen Umständen sehen sich viele SozialhilfeempfängerInnen gezwungen,
"schwarz" zu fahren. Strafen, die sie fürs Schwarzfahren bekommen,
können sie natürlich auch nicht bezahlen. Und so summieren sich Strafen,
Zinsen, Gerichts- und Exekutionskosten zu fünf- bis sechstelligen
(uneinbringlichen) Beträgen.

Ins Gefängnis für etwas Selbstverständliches?

So wird das Leben von Menschen, das durch ihre Armut sowieso von
vielfältigen Einschränkungen und Ausgrenzungen geprägt ist, noch
zusätzlich extrem erschwert. Etwas Selbstverständliches - ein Minimum an
Mobilität - wird für sie zwangsläufig zu einem illegalen Akt, der in
letzter Konsequenz mit Gefängnis (für nichtbezahlte Strafen) geahndet
wird. Schulden sind ein beträchtliches Hindernis auf dem Weg zur
Wiedereingliederung ausgegrenzter Menschen. Die derzeitige Regelung
schafft nur Verlierer: Die Ärmsten werden in eine Schuldenfalle
getrieben, die Wiener Linien haben einen beträchtlichen administrativen
Aufwand, ohne dadurch wesentliche Einnahmen zu lukrieren, und die
Gemeindeverwaltung macht ihre eigenen Bemühungen zur Bekämpfung von
Obdachlosigkeit und Armut teilweise zunichte. Überdies verbessert die
Angelegenheit das Image der Gemeinde und der Wiener Linien nicht gerade.
Die Stadträtinnen Laska und Ederer haben für unser Anliegen - Nulltarif
und Entschuldung - Verständnis gezeigt, ohne aber bis jetzt irgendeine
konkrete Zusage zu machen. Immerhin versprach Frau Stadträtin Laska, in
eine künftige Arbeitsgruppe, in der über die Treffsicherheit städtischer
Sozialleistungen diskutiert wird, auch ein/e VertreterIn der Obdachlosen
einzuladen.

Lösungen Überfällig

Wir reden gerne in jeder Arbeitsgruppe, Kommission oder sonstwo mit.
Worauf es jedoch ankommt, ist eine schnelle Lösung für die Betroffenen.
Am 28. September 1998 (!) berichtete Radio AUGUSTIN zum ersten Mal über
diesen Missstand. Seither sind über 17 Monate vergangen, ohne dass für
die Betroffenen etwas Konkretes passiert wäre. 17 Monate. in denen neue
Strafen angehäuft wurden und Menschen ins Gefängnis kamen. Übergroße
Eile bei der Lösung dieses Problems kann man der Stadtverwaltung also
nicht vorwerfen.
Da das Problem "Freie Fahrt" und Schuldenfalle verschiedene Ämter und
Ressorts betrifft (Wiener Linien, Finanzstadträtin, Sozialstadträtin,
Gerichte), wäre es am sinnvollsten, wenn Sie, Herr Bürgermeister, als
Chef des Ganzen, sich der Sache annehmen. Ihr Vorgänger, Bürgermeister
Zilk, hat ohne Arbeitsgruppen, Kommissionen, Studien und Gesamtkonzepten
mit einem bürgermeisterlichen Machtwort die Ermäßigung für
PensionistInnen durchgesetzt. Wir wollen nicht glauben, dass der
Unterschied in der Vorgangsweise nur darauf zurückzuführen ist, dass
PensionistInnen eine große Wählergruppe abgeben und
Sozialhilfe-empfängerInnen eine weit kleinere. Es gibt unglaublich
positive Reaktionen von Medien, KünstlerInnen und vielen anderen
Menschen auf unsere Aktionen. Das läßt den Schluss zu, dass eine rasche
positive Erledigung unseres Anliegens nicht nur sozialpolitisch
notwendig und sinnvoll, sondern auch sehr populär ist.
Deshalb fordern wir Sie auf, zu handeln.

Anmerkung

Diesen Brief überreichte Adi Hirschal am 13. März im Bürgermeisterbüro
einem Vertreter Michael Häupls - im Anschluss an den fünften "Tag der
freien Fahrt", einer demonstrativen kollektiven Schwarzfahrt Wiener
Obdachloser auf der Linie D vom Südbahnhof zum Rathaus. Der Sänger und
Schauspieler Adi Hirschal wurde von den AUGUSTIN-VerkäuferInnen zum
"Botschafter" ihres Anliegens ernannt. Der nächste "Tag der freien
Fahrt" findet am 13. April statt (Treffpunkt 13 Uhr, Endstelle der Linie
D, Wien Südbahnhof).

BürgerInnenbewegung für Neuwahlen
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Organisatoren der Groß-Demonstration vom 19. Februar starten österreichweite
Unterschriftenaktion
Wien, 15. März 2000.
"Über das Schicksal Österreichs sollten die Österreicherinnen und
Österreicher selbst bestimmen können".
Unter diesem Motto haben die Organisatoren der Groß-Demonstration vom 19.
Februar heute eine überparteiliche "Neuwahl-Bewegung" gestartet. Mit einer
österreichweiten Unterschriftenaktion und Veranstaltungen in allen
Bundesländern will die "Demokratische Offensive" vorzeitige
Parlaments-Neuwahlen noch im Laufe dieses Jahres erreichen. "Die Koalition
zwischen FPÖ und ÖVP hat unser Land in eine schwere Krise geführt. Als
demokratischen Weg aus dieser Krise fordere ich in tiefer Sorge um
Österreich vorzeitige Neuwahlen." Es unterschreiben als
ErstunterzeichnerInnen auf einer großen Tafel auf dem Wiener Ballhausplatz
die Sprecher der Neuwahl-Bewegung Max Koch, Isolde Charim und Doron
Rabinovici.
Die Unterschriften sind an Bundespräsident Thomas Klestil und die vier
Klubobleute der im Nationalrat vertretenen Parteien gerichtet. "Unser Ziel
ist Unterschriften möglichst vieler Bürgerinnen und Bürger zu sammeln.
Parlamentarier haben andere Möglichkeiten, das Anliegen der Bevölkerung zu
unterstützen. Sie sollen auf parlamentarischer Ebene wirken", so Max Koch.
Ziel der Unterschriftenaktion sind 900.000 UnterzeichnerInnen, also mehr als
15% der Wahlberechtigten. Das Regierungsprogramm der FPÖ-ÖVP-Koalition sieht
vor, daß Volksbegehren, die von mindestens 15% der stimmberechtigten
Bürgerinnen und Bürger unterstützt werden, einer Volksabstimmung unterzogen
werden. "Wenn die Regierungsparteien ihr eigenes Programm ernst nehmen, dann
müßten sie bei einer so hohen Zustimmung der Bevölkerung einer vorgezogenen
Neuwahl zustimmen", sagte Isolde Charim.
Getragen wird die Neuwahl-Bewegung von SOS Mitmensch, die für diese
Bürger-initiative eine eigene Struktur "Demokratische Offensive -
Überparteiliche Bewegung für Neuwahlen" eingerichtet hat. Die
Unterschriftenlisten können telefonisch unter der Gratis-Hotline 08000 800
500, schriftlich unter der Adresse Demokratische Offensive c/o SOS
Mitmensch, Postfach 220, 1071 Wien oder per E-Mail unter
vorzeitige@neuwahlen.at angefordert werden. Erstmals besteht auch die
Möglichkeit direkt im Internet zu unterschreiben. Es wurde eigens eine
Homepage unter www.neuwahlen.at eingerichtet. Die Finanzierung der Kampagne
erfolgt ausschließlich aus Spenden von Privatpersonen. Die
Spendenkonto-Nummer lautet: Demokratische Offensive, BAWAG 01910666300, BLZ
14000.
Kontakt:
Max Koch,
SOS Mitmensch-Sprecher,
Tel: 0676/3108051

INFO Nr. 8 Anti-LUEGER-LUEGER-LUEGER
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************Aus der MAILBOX von antilueger@hotmail.com.************

DIE DISKUSSION IST ERÖFFNET! WIR SIND UNGLAUBLICH VIELE!
OBWOHL DIE ZEITUNGEN (NOCH?) NICHT MITMACHEN.

>From: DoriZ*
[....]
>To: antilueger@hotmail.com
>Subject: viele Frauen !!! :0)
>Date: Wed, 15 Mar 2000 13:27:52 +0100
>
>Lieber Gerald !
>
>Also, hier nun meine Liste an Vorschlaegen fuer die Strassenumbenennung
>nach beruehmten FRAUEN:
>
>Ingeborg Bachmann:
>(Schriftstellerin, 22.6.1926 - 17.10.1973)
>(auch gerade wegen der Querelen um den B.-Preis, au§erdem wegen ihrem
>anti-faschistischen Engagement (wobei sie Sexismus als "Grundform" des
>Faschismus ansieht... .)
>
>Elisabeth Bergner:
>(Schauspielerin und Regisseurin, 22.8.1897 - 12.5.1986)
>(1933 von Dreharbeiten nicht mehr nach . zurueckgekehrt)
>
>Anna Freud:
>(Psychoanalytikerin, 3.12.1895 - 8.10.1982)
>Tochter Sigmunds; Pionierin der Kinderanalyse; 1938 ins Exil in London;
>
>Lotte Lenya:
>(Saengerin und Schauspielerin, 18.10.1898 - 27.11.1981)
>sang Brecht/Weill-Lieder, emigrierte vor Nazis nach USA;
>
>Fritzi Massary:
>(Saengerin und Schauspielerin, 21.3.1882 - 30.1.1969)
>Operettenkoenigin, emigriert vor Nazis;
>
>Lise Meitner:
>(Atomphysikerin, 7.11.1878 - 28.10.1968)
>(promovierte als zweite Frau der Uni Wien im Hauptfach Physik)
>Professorin, 1938 musste emigrieren; Meitner weigerte sich, in den USA an
>der Entwicklung der Atombombe mitzuwirken; (vor Emigration Zusammenarbeit
>mit Otto Hahn (der: spaeter Nobelpreis...));
>
>Ida Pfeiffer:
>(Reiseschriftstellerin, 14.10.1797 - 28.10.1858)
>erste Frau, die allein um die Welt reiste und ihre Erlebnisse
>niederschrieb; Bestseller; als erste Frau Ehrenmitglied der Berliner
>Geographischen Gesellschaft;
>
>Adelheid Popp:
>((sozialistische) Politikerin, 11.2.1869 - 7.3.1939)
>Begruenderin der proletarischen Frauenbewegung in Oesterreich;
>Parteivorstand, Abgeordnete; uebernimmt als Nachfolgerin von Clara Zetkin
>den Vorsitz im "Internationalen Frauenkomitee"; kaempfte ganzes Leben lang
>fuer die Gleichberechtigung der Frau;
>
>
>So, das war mal die Kurzfassung.
>(Natuerlich gibts noch viel mehr Frauen - aber das sind ja schon mal einige
>!)
>
>Ich habe von den einzelnen wunderbare Kurzbiographien, die ich Dir gerne
> >kopieren und schicken moechte. Dann kannst Dus selbst nachlesen und Dich
> >auch noch informieren ! [...]
>Meine Favoritin ist Luise Meitner. Aber das soll nix zu besagen haben.
>
>So - jetzt hab ich auch noch bei der MA 7 nachgefragt - welche Frau davon
>evtl. schon eine Strasse hat .. (Weil es gibt zwar einen Poppweg (oder
>-gasse), was aber nun offensichtlich doch nichts mit der Adelheid zu tun
>hat ...)
>
>Bergner ist auf der Warteliste (was aber erst in Jahren soweit sein kann !)
>Freud: hat einen Kindergarten nach ihr benannt bekommen; keine Strasse
>("Verkehrsflaeche");
>Popp: hat ebenso einen Gemeindebau (1160) aber keine Verkehrsflaeche;
>Rest: haben keine Verkehrsflaechen
>
>Erkundigungen unter: Hr. Simacek; Tel: [****]
>
>(Mir wird Hr. Simacek eine Liste faxen an Namen von Frauen, die auf der
>"Warteliste" stehen...) (Hab ihm nicht gesagt, dass wir anderen einfach
>eine Strasse WEGNEHMEN ! :0)
>
>O.k., dann; hoffe, Dir geholfen zu haben !
>
>(Vielleicht sollte man tatsaechlich eine Abstimmung veranstalten zwischen
>den einzelnen Alternativen ! :0)
>
>Liebe Gruesse und hold on !
>
>Doris
>


DIE DISKUSSION IST ERÖFFNET!

BITTE UM Beiträge!
Beiträge to: antilueger@hotmail.com

Gerald Krieghofer
antilueger@hotmail.com

Kasperl aus Kärnten
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Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich habe ein bissiges, aber humorvolles Lied als Kommentar zur derzeitigen
politischen Situation geschrieben und suche nun einen passenden Rahmen um es
zu präsentieren und einzusetzen. Ich würde den "Kasperl aus Kärnten" gerne
bei einer Veranstaltung mit der Gitarre vorsingen. Falls Sie mir eine gute
Gelegenheit empfehlen können, würde ich Sie bitten mich zu kontaktieren.
Hier ist der Text meines Liedes:
Kasperl aus Kärnten
von Andy Anders
Der Kasperl ist ganz voller Dampf Und begibt sich in den Kampf. Er will das Krokodil besiegen,
Die absolute Mehrheit kriegen. Er holt sich seinen Freund den Petzi Und noch einige andre Spezi.
Er sagt, er müsse so viel lachen Über all die sozial schwachen. Das Krokodil, erklärt er ihnen,
Kommt aus dem Land der Philippinen. Grün sei die Farbe seiner Haut, Diese so hart, daß einem graut.
Er spreche eine andere Sprache, Drum sei es eine gute Sache Ihn gleich in einen Zoo zu stecken,
Da könnt' man ihn durch's Gitter necken. Er habe auch schon oft vernommen, Das Krokodil sei viel geschwommen.
Es sei sein täglich' Höchstgenuß Zu tauchen in den sumpf'gen Fluß. Doch als er das letzte Wort gesprochen
Kam schon das Krokodil gekrochen. Ohne Allüren und ohne Stolz Schob es sich durch das Unterholz.
Es macht den Mund auf um zu gähnen Und Kasperl, schockiert von seinen Zähnen, Hupft in den nächsten Baum ganz zitternd
Die große Übermacht jetzt witternd. Es sieht jedoch Petzi der Bär, Das Krokodil es weinet sehr.
Er schaut es an und geht dann hin, Er tröstet und er streichelt ihn. Das Krokodil es spricht ganz traurig:
" Ich bin nicht schlecht und gar nicht schaurig. Alle fürchten sich so vor mir, Doch bin ich ganz ein liebes Tier.
Bin zwar kein echter Österreicher, Hab' harte Haut und bin kein weicher, Doch hab' ich nun mal auch ein Herz
Und bin empfindlich, fühle Schmerz. Bin gottesgläubig, bin kein Heide, Such' meinen Platz auf Gottes Weide,
Doch weil ich komm' vom Fernen Osten Krieg' ich kein Heim und keinen Posten." Der Petzi sagt: "Es ist 'ne Schande
in diesem schönsten aller Lande, Drum bitte komm' auf eine Jause Zur Großmutter in unser Hause.
Dort gibt es Kuchen und Kakao, Dort macht dich niemand mehr zur Sau. Du kannst auch gerne bei uns wohnen,
Kannst es genießen, kannst dich schonen. Du bist, obwohl mit grünem Bauch, Auch nur ein Mensch wie andre auch.
Ein Gast von einem fernen Meere Wär' unsrem Heim 'ne große Ehre." Der Kasperl hupft vom Baume runter
Und meint zum Publikum ganz munter: "Ich hoff' das Stück hat euch gefallen, Denn es hat Biß und es hat Krallen,
Und, ob ihr's glaubt oder auch nicht, Eine Moral hat die Geschicht': Haltet euch Kinder stets vor Augen,
Daß Populisten gar nichts taugen. Das arme, arme Krokodil Mußte erleiden viel zu viel,
Doch, wie ihr es von Märchen kennt, gab's gottseidank ein Happy End. Und kommt ein Mensch in tiefe Not,
So teile man sein Heim und Brot Und hilfst du jedem Menschen gern, So leuchtet auch dir Gottes Stern."
Ich hoffe es hat Ihnen gefallen. Wenn Sie mir behilflich sein können, wäre
ich Ihnen sehr dankbar. Ich kann Ihnen auch gerne eine CD mit meiner
Aufnahme dieses Liedes zuschicken. Mit freundlichen Grüßen,
Andy Simon

Zeichnet Widerstand...(saktien)!!!
[zurück]
Widerstand nicht erst seit 8 Wochen, sondern bereits seit ACHT Jahren
leistet ein Arbeitsinspektor, der von der rassistischen Frühpensionsrepublik
wegen unliebsamer Religionszugehörigkeit an der Weitererfüllung seines
Dienstes am Arbeitsschutz gehindert wird.
Ihr könnt seinem Streit beitreten, indem ihr Widerstandsaktien "Singh vs.
Austria-Terminatoren" zeichnet.

Aktien erhältlich bei:
singh@utanet.at

Zeichnet Widerstand...(saktien)!!!

 
Redaktionsschluß: Mittwoch, 15. März 2000, ca. 22.00 Uhr,
Fehler möge frau/man mir nachsehen!