widerst@ndMUND vom 12.6.2000
 

keil1.gif (893 Byte) 01 Kurt Wendt als Anführer?
From: Alexandra Bader <alexandra@ceiberweiber.at>
keil1.gif (893 Byte) 02 donnerstagsdemos - antwort
From: Kurto Wendt <Kurto.Wendt@reflex.at>
keil1.gif (893 Byte) 03 Schulter - Schluss mit Nazis
From: hubert kramar <hubsik@hotmail.com>
keil1.gif (893 Byte) 04 Regierung bricht ihre Versprechen gegenüber den EisenbahnerInnen! gefunden auf: http://www.oegb.or.at/diverses/eisenbahn1.htm weitergeleitet (und -Innen ergänzt) von file.system.error@glump.at
keil1.gif (893 Byte) 05 Die Herren Callgirls: Oder was ein abgehalfteter Rektor und zwei Modephilosophen so zu plaudern wissen:
From: Bernhard Perchinig <bernhard.perchinig@gmx.net>
keil1.gif (893 Byte) 06 Jewish Internet Scout 3 - Israel, Nahostkonflikt.
From: Samuel Laster <Laster@bigfoot.com>

Widerst@ndMUND wird 100 !

Dienstag, 13. Juni 2000, 19.00 im Depot im Museumsquartier, Museumsplatz 1, 1070 Wien

Das MUND-Redaktionsteam präsentiert die Sonderausgabe widerst@ndMUND-100
und berichtet über ihre Erfahrungen aus über 100 Tagen E-Widerstand und Vernetzung.
Anschließend findet eine Diskussion zum Thema statt.

Editorial

Für den Inhalt verantwortlich: Ihr.
Die Beiträge werden von verschiedenen Redaktionsteams zusammengestellt.
Für die Zusammenstellung dieser Ausgabe verantwortlich:
Christian Apl, a9503809@unet.univie.ac.at

email-adresse der Redaktion:
Bitte alle Nachrichten, Meldungen, Ideen ... an diese Adresse.

01 Kurt Wendt als Anführer?
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From: Alexandra Bader <alexandra@ceiberweiber.at>
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Es reicht!
Gegen die Vereinnahmung der Demos durch Kurt Wendt
*****
Natürlich überrascht es mich nicht, daß in einem breiten Widerstand gegen
diese Regierung auch Leute aktiv sind, denen es offenbar darum geht,
endlich, endlich öffentliches Gehör zu finden. Oder zumindest zu glauben,
daß die eigenen Presseaussendungen interessant sind, weil man so tut, als
sei mann Sprecher der Donnerstagsdemos. Dabei ist mann - siehe Aussendung
"rotgrüne peinlichkeit" im letzten MUND - um nichts origineller oder
differenzierter als jene, die mann kritisiert. Mischt halt neben den vier
Parteien, die untereinander um Machtrituale tanzen, noch ein Fünfter mit.

Das hat aber relativ wenig zu tun mit einem Aufbruch jener, die es anders
haben wollen in diesem Land. Und zwar grundsätzlich anders - eben eine
Gesellschaft, in der nicht vorgegeben wird, wie mensch zu sein hat, in der
nicht die einen viel mehr Rechte haben als die anderen. Dieser Wille zu
einem anderen Land hat sich bislang in vielen spontanen Aktivitäten,
Plakaten, Transparenten, Objekten, Liedern, Webseites etc. ausgedrückt,
weil den Menschen nicht wichtig war, wer was sagt und ob der (die) damit
auch in die Mainstream-Medien kommt, sondern DASS es gesagt wird, dass eben
nicht geschwiegen wird.

Ich habe den Eindruck, daß Kurt Wendt in bester uraltlinker Manier
versucht, so lange zu vereinnahmen, bis sich alles totgelaufen hat, bis die
Spontanität wieder mal beseitigt wurde und bis all jene, die mit linkem
Kadergehabe noch keine Erfahrungen gemacht haben, sich entnervt
zurückziehen. Wobei es durchaus lernfähige Linke gibt, die eine breite
Bewegung wollen, in der sie einfach dabei sind, ohne anführen zu wollen.
Diese kämen aber auch nie auf die Idee, sich mittels täglicher
Presseaussendung wichtig zu machen und so zu tun, als seien SIE der
Widerstand.

Alexandra
http://www.ceiberweiber.at


02 donnerstagsdemos - antwort
From: Kurto Wendt <Kurto.Wendt@reflex.at>
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antwort:

zu 12. Die Donnerstagsdemo, das Aktionskomitee und Kurt Wendt
From: johanna hofinger www.ballhausplatz.at

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die donnerstagsdemos - ein bunter effektiver widerstand
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Die Donnerstagsdemo ist nicht die Demo des Aktionskomitees und Kurt
Wendt ist nicht ihr Organisator. Die Donnerstagsdemo ist eine Demo gegen
die Regierung, an der die Leute aus unterschiedlichen Gründen teilnehmen.
Für manche ist der Schwerpunkt Sozialabbau, für manche Rassismus, für
manche Feminismus und so fort. Und die Donnserstagsdemo funktioniert am
besten im Gehen. Das ist zumindest mein Verständnis als
Donnerstagsdemonstrantin.
Die Donnerstagsdemo sind zu wichtig für den gesamten Widerstand, als das
sie für Einzelaktionen mißbraucht werden dürften und als daß wir den Medien
Gelegenheit geben sollten, sie an einer Gruppe oder an einer Sprecherin
festzumachen.
bis hierher teile ich die meinung von johanna hofinger voll und ganz.

Den Vorwurf, dem zumindest nicht entgegenzuwirken, mache
ich im besondern Kurt Wendt, weil ich es anläßlich einer Podiumsdiskussion
(Neuwahltag) selbst gehört habe, daß er als "Organisator" der
Donnerstagsdemos vorgestellt wurde und nicht widersprach.
ich habe dem schon oft widersprochen, wenn ich es am samstag versäumt
habe, tut es mir leid.

Die Donnerstagsdemo braucht keine Sprecherinnen oder Repäsentatinnen und
im Grunde genommen auch keine Organsatorinnen. Die Leute kommen (noch) von
selbst, aufgerufen von vielen Gruppen und Publikationen.
hier möchte ich massiv widersprechen. erst durch eine kluge
basisorganisierung ist die bunte spontanität der bewegung möglich. das
aktionskomitee, daß sich am 5. februar gebildet hat, hat niemals den
anspruch gehabt, die demos zu führen und schon gar nicht zu missbrauchen.
wir treffen uns übrigens jeden donnerstag um 17 uhr im amerlinghaus, was
ebenfalls mehrmals hier kolportiert wurde. ja, natürlich, die leute
treffen sich fast automatisch am donnerstag, aber ich behaupte, daß sie
diesen platz niemals gemeinsam verlassen würden, wenn nicht irgendjemand
die initiative ergreift.
wer diese gruppe ist, ist im wesentlichen egal, sofern sie teil der
regierungsoppositionsbewegung ist. so werden am 15. die
antiprivatisierungsinitiative, am 22. juni der feministische
widerstandsrat die spitze übernehmen und die route planen. ich rufe alle
gruppen auf, auch mal verantwortung für die demos zu übernehmen, damit die
bewegung sich nicht verengt, oder gar ausrinnt.

Ich bin daher nicht dafür, daß die Donnerstagsdemos wiederholt zu Orten
geführt werden, wo irgendwelche Leute irgendwelche Reden halten.
ich halte sehr viel davon, die menschen,die jetzt schon seit wochen in
bewegung sind mit denen zusammenzuführen, die jetzt beginnen widerstand zu
leisten. und wenn die eisenbahnergewerkschafter an einem donnerstag
warnstreiks beschliessen und die demo dorthingeht hat das zwei wichtige
aussagen:
1) die donnerstagsdemos sind kein selbstzweck, sie solidieren sich mit
allen fortschrittlichen widerständen
2) die demonstrantInnen fordern die angesprochenen (in dem fall die
eisenbahnergewerkschafter) auf, einen gemeinsamen vernetzten widerstand zu
organisieren.
wir sind in österreich nicht in der situation wie etwa in frankreich, wo
es selbstverständlich ist, daß studentInnen und gewerkschafterInnen
zusammenarbeiten. und am donnerstag haben die sozialistischen
gewerkschafter im 4. stock hinter verschlossenen fenstern uns beobachtet,
während der vertreter des Gewerkschaftlichen Linksblocks sich mit uns
solidarisiert hat und unsere solidarität spürte.

Und ich bin auch nicht dafür, daß sich irgendeine Gruppe oder Einzelperson
als Sprecher oder Organisator ausgibt, und der Presse erklärt, womit sich
die Donnerstagsdemo solidarisiert hätte oder nicht.
es hat meineswissens noch niemand im rahmen der donnerstagsdemo
gesprochen. daß das aktionskomitee versucht eine professionelle
pressebetreuung macht, ist zu begrüßen. wir können uns nicht über die
mangelnde medienpräsenz beschweren und auf die arbeitsbedingungen der
journalistInnen keine rücksicht nehmen. pressearbeit ist mehr als ein fax
an redaktionen zu schicken und es sind durchaus nicht alle journalistInnen
reaktionäre arschlöcher.

Außerdem würde ich anregen, sämtliche Initiativen, die zur Donnerstagsdemo
aufrufen (von politischen Gruppen über Publikationen bis zu Einzelpersonen,
die ihre Freunde aufrufen) in einer Liste zu erfassen, die in der
BotschaftDerBesorgtenBürgeinnen aufliegt und im Internet veröffentlicht
wird, sodaß die Presse ein differnezierteres Bild von den "Organisatoren"
und "Repräsentanten" der Donnerstagsdemo bekommt.
finde ich eine gute idee!

im übrigen kommunizieren schon sehr viele menschen mit uns, die anregungen
bringen, um den widerstand weiter effektiver zu machen, denen möchte ich
auf diesem wege danken und nochmals alle aufrufen, sich auch ideen- und
arbeitsmäßig an der organisierung der donnerstagsdemos zu beteiligen. am
besten durch die kontakte mit dem aktionskomitee, jeden donnsrstag 17 uhr
amerlinghaus, oder durch ein e-mail an mich: kurto.wendt@reflex.at.

kurto wendt


03 Schulter - Schluss mit Nazis
From: hubert kramar <hubsik@hotmail.com>
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liebe widerstänler hier ist mein letzter artikel auf grund meiner
begegnung im ZIB 3 mit A. Mölzer dem kulturpolitischen berater haiders
unter der devise "SCHULTER - SCHLUSS MIT NAZIS"

SCHULTER - SCHLUSS MIT NAZIS
Was heißt denn, daß der neue FPÖ Führer von Niederösterreich Windholz, der
so "ehrlich und treu" versichert, daß er gar nicht weiß, daß "UNSERE EHRE
HEIßT TREUE" ein Wahlspruch der Waffen SS und der Nazis war und ist. Hat er
es wirklich nicht gewußt - dann ist das ja noch schlimmer. Dieser Spruch
bedeutet schlicht und einfach, ob man seine geschichtlichen Zusammenhänge
kennt oder nicht:
FÜHRER BEFIEHL WIR FOLGEN nämlich bis in den Tod.
Das ist blinder KADAVER - Gehorsam. Mehr als ein Kadaver sollen die
Mitglieder der FPÖ offensichtlich ja auch nicht sein. Für Kaiser, Kirche,
die EHRE und TREUE sind schon im ersten Weltkrieg die Soldaten in den
Schützengräben treulichst verreckt. Und kurz darauf nochmals für den großen
Führer des tausendjährigen Reiches, dessen Worte und Taten einflußreiche
Teile der FPÖ heute noch in hingebungsvoller Ehre und Treue gedenken und
gerne verbreiten. Ja, das Gedächtnis ist kurz und die Lügen gewaltig.
Aber ist eh alles wunderbar: Die ÖVP, SCHÜSSELS großartige christlich
soziale Bruderpartei der FPÖ, Dollfuß und Schuschnigg in Ehre und Treue
verbunden, hat diesem "er hat`s ja nicht gewußt" Spruch entschuldigt, sonst
müßte man ja Konsequenzen ziehen.
Das geht aber nicht bei dem guten Einvernehmen und dem einzigartigen
Schulterschluß gegen die Volksgemeinschafts-Vernaderer.
Diese sozialistischen Hochverräter, die noch immer der haarsträubenden
Meinung sind, daß Österreich nicht ein Land von Ehr und Treue sei und die in
bekannter Nestbeschmutzer Manier noch daran glauben, daß unser blauschwarzes
Heimatland ein Teil der EU wäre.
Dieses EU AUSland, das ja nur über diesen nazionalen Schulterschluß neidig
ist, wegen unseres Traditionsbewußtseins und unseres pferdehaften
Erinnerungsvermögens.
Das nächste Mal schreibt ein FPÖ Ortsgruppenchef ganz spontan "Mein Gampf"
und fordert, daß in Mauthausen ein "Straflager" eingerichtet werden sollte,
um dort "rote Filzläuse" wegen § 248 mit Blausäure zu vernichten. Man wird
ihn zwar von rechter Seite dafür entsprechend würdigen, aber Schüssel muß
wieder daran erinnern, daß diese originelle Idee im Ausland nicht so freudig
ausgelegt werden könnte und sich mit dem Serienformular: "Meinetwegen",
entschuldigen.
Neben vielen anderen Schulterschluß-Enthusiasten gibt es da auch noch den
"anständigen"A. Mölzer, dem das Handbuch des österreichischen
Rechtsextremismus eine ganze Menge rechtsextreme Nahverhältnisse
bescheinigt, der im Zuge der Schüssel-haften Grauslichkeits-Ehe wieder nach
oben gespült wurde. Ein Mitglied des "Corps Vandalia", der wegen Verhetzung
geklagt wurde, und "kaum verhüllte Anschlußpropaganda" betrieben hat.
Als echten und rechten Chefideologen und Künstler-Hetzer hat sich
konsequenter Weise der Kärntner Landeshauptmann und Waffen SS Belobiger H.
J. diesen A. Mölzer als kulturpolitischen Berater geholt. Und die Kronen
Zeitung hat instinktiv diesen wackeren Mann, von Ehr und Treu, als den Ihren
entdeckt.
Es ist doch wirklich elegant, gleichzeitig die Subventionsansuchen auf den
Tisch zu bekommen, um dann diese Ansuchen dem überaus kritischen Kärntner KZ
Lesepublikum in ihrer ganzen Abscheulichkeit zum Fraß vorzuwerfen, um
darauf, mit dem selbst geschaffenen Plebiszit im Rücken, dieses Projekt
abzutöten. So geschehen im Fall UNIKUM.
Wenn ich also daran denke mit solchen ehrenwerten Kameraden, diesen Mölzers,
Hojacs, Windhölzels, Schüssels, Haiders, Khols, Prinzhorns, Moraks, Sickls,
Gassers, Riess-Passers, Böhmdorfers und Konsorten einen Schulterschluß zu
machen dann wird mir schlecht.
Alleine die Vorstellung ist schon widerlich genug.
P.S. Verantwortlich für diesen Artikel sind in erster Linie die Personen,
welche diese unerträglichen Situation in Österreich geschaffen haben und vor
allem die, welche uns ständig diesen aberwitzigen und verbrecherischen
Schulterschluß einreden und aufzwingen wollen.
Diese Blender sollen doch alleine die Mistsuppe auslöffeln, die sie sich
eingebrockt haben.
Daher bitte endlich Herr und Frau Schulter: Schluss mit Nazis

Hubsi Kramar


04 Regierung bricht ihre Versprechen gegenüber den EisenbahnerInnen!
gefunden auf: http://www.oegb.or.at/diverses/eisenbahn1.htm
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ÖGB - News Meldung
Regierung bricht ihre Versprechen gegenüber den EisenbahnerInnen!
+
Die Ankündigung der Gewerkschaft der EisenbahnerInnen, sich mit einem
Warnstreik
gegen die ungerechten Belastungen gegen österreichische ArbeitnehmerInnen zur
Wehr zu setzen, sorgt für Aufregung.
Die Argumente der EisenbahnerInnen
Um ihr System zu erhalten, haben sich die Regierung und die Gewerkschaft der
EisenbahnerInnen (GdE) 1997 darauf geeinigt, dass die Eisenbahner einen höheren
Pensionsbeitrag als ASVG-Versicherte zahlen. Während der Pensionsbeitrag der
ASVG-Versicherten 10,25 Prozent beträgt, macht er bei den
EisenbahnerInnen 14,25
Prozent aus.
+
Beispiel: EinE EisenbahnerIn mit einem Monatseinkommen von S 23.000 zahlt somit
um rund 920 Schilling monatlich mehr als einE ASVG-VersicherteR.
+
Auch pensionierte EisenbahnerInnen zahlen - einzigartig in Österreich - einen
Pensionssicherungsbeitrag in der Höhe von 4 Prozent ihrer Bruttopension an den
Staat zurück.
+
Die EisenbahnerInnen vollzogen mit dem neuen Dienstrecht (gilt seit
1.1.1995 für
alle Neueintretende) eine Strukturreform. Seit diesem Zeitpunkt gilt für
Neueintretende das Angestelltengesetz und das ASVG!
+
Grundsätzlich besteht ein Pensionsanspruch erst nach 35 durchgehenden
Dienstjahren (=Beitragsjahren) bei den ÖBB. Kommt z.B. einE 25-JährigeR in den
Dienst der ÖBB, so ist er frühestens mit 60 Jahren
anspruchsberechtigt. Es folgt
also keine Anrechnung der "Vordienstzeiten"!
+
EisenbahnerInnen zahlen Arbeitslosenversicherung, obwohl sie im
Regelfall daraus
nichts lukrieren.
+
Bundeskanzler Schüssel bricht seine Versprechen!
+
Die derzeitige Regierung will sich nun an diese Vereinbarungen nicht mehr
halten. Dabei ist sie der Rechtsnachfolgerin der Bundesregierung von 1997.
Darüber hinaus handelt es sich Großteils um die gleichen Personen wie 1997.
Bundeskanzler Wolfgang Schüssel hat die Vereinbarung mit den Eisenbahnern 1997
als Vizekanzler unterzeichnet. Auch die MinisterInnen Molterer, Gehrer und
Bartenstein gehörten bereits der Regierung 1997 an. Es ist daher ein grober
Vertragsbruch, wenn sich die Regierung heute nicht mehr an die Beschlüsse von
1997 halten will.
+
In Summe sorgen die EisenbahnerInnen mit fast 23% ihres Bruttogehaltes für ihre
soziale Absicherung (Kranken- und Pensionsvorsorge, Arbeitslosenversicherung)!
+
Das Dienstrecht der EisenbahnerInnen beruht auf privatrechtlichen
Dienstverträgen. Ein Eingriff der Regierung in dieselben verstösst gegen die
Grundsätze der österreichischen Rechtsordnung!
+
Ein Großteil der EisenbahnerInnen unterliegt bei der Ausübung ihres Dienstes
besonderen gesundheitsgefährdenden Belastungen: 1999 gab es bei den ÖBB 2.806
Arbeitsunfälle, davon 11 schwere und 5 mit tödlichem Ausgang.


05 Die Herren Callgirls: Oder was ein abgehalfteter Rektor und zwei
Modephilosophen so zu plaudern wissen:
From: Bernhard Perchinig <bernhard.perchinig@gmx.net>
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Die Herren Callgirls:
Oder was ein abgehalfteter Rektor und zwei Modephilosophen so zu plaudern
wissen:
Aus der "Neuen Zürcher Zeitung" 133, 9. Juni 2000, S. 2

Philosophen zu Gast im Wiener Kanzleramt
Europa und der Holocaust als Themen einer Tischrunde

B. A. Wien, 8. Juni

Vom unterbrochenen Gespräch mit dem Premierminister eines westeuropäischen
Landes kommt Bundeskanzler Schüssel zu Tisch in den Ministerratssaal am Wiener
Ballhausplatz. Eine kleine Runde erwartet den Gastgeber, der zu einem
«Philosophischen Mittagessen mit Peter Sloterdijk» geladen hatte. Österreich
hofft, dass die Staats- und Regierungschefs der EU demnächst von den Massnahmen
abgehen, mit denen diese vergeblich versucht hatten, den Eintritt der
Freiheitlichen Partei in die österreichische Regierung zu verhindern. Dieser
Tage werde viel telefoniert, berichtet der Kanzler. Dann lässt er
sich fast zwei
Stunden lang nicht mehr stören und hört in erster Linie zu.

Die EU in der moralischen Falle

Zu geeister Spargelcreme, filetiertem Zander und Savarin geht die Rede über
europäische Werte. Sloterdijk hat in seinem Buch «Eurotaoismus» «die
selbstläufigen Folgen des modernen Weltprozesses» beschrieben, dessen
überschüssiger Schwung tote Massen in Bewegung setze, die von moralischen
Finalitäten nichts mehr wüssten. Laut dem Philosophen sitzen die «EU- 14»
gegenüber Osterreich in der moralischen Falle; sie wüssten nicht, wie sie ohne
Gesichtsverlust da wieder herauskämen. Er spricht von politischem Messianismus:
Man habe gegenüber Osterreich in einer Art Luftschutzübung Alarm gegen
Fundamentalisten ausgelöst. Es gehe um die Frage, wie Europa zum Holocaust
stehe. Europa werde ohne politische Theologie, ohne einen Baldachin, unter dem
Werte festgeschrieben seien, nicht auskommen. Der Physiker und Philosoph Rudolf
Burger erwartet nicht, dass das Konfliktpotential sänke, wenn ein vereinbarter
Wertekatalog bestünde. Der Streit um Österreichs Regierung habe, so
Burger, viel
Aufklärerisches an sich, da er die Hegemonie Frankreichs in der EU offen lege.
Konrad Paul Liessmann, ebenfalls Philosoph in Wien, weist darauf hin, dass nur
Frankreich und Deutschland jeweils ein Europa geschaffen hätten: erst Napoleon,
später Hitler. Die neue Regierung in Wien habe die Geburt dessen ausgelöst, was
nun europäische Wertegemeinschaft heisse. Diese gründe auf einem kulturell
verankerten Antifaschismus; der Faschismus sei jedoch längst ein Phantom.

Anleihen beim Religiösen

Laut Liessmann wird um den Holocaust eine Erinnerungskultur generiert, mit
bewussten Anleihen beim Religiösen: «Nie wieder!» habe die Funktion des Credo.
Rudolf Bretschneider, ein Meinungsforscher, sowie Krystof Michalskt
vom Institut
für die Wissenschaft vom Menschen mahnen, weniger über Werte und Ziele und mehr
über Normen, Mittel und Recht nachzudenken. Der Name eines Herrn H. fiel auch;
die Rede war aber von Heidegger, nicht Haider: Wer über Werte nachdenke, denke
nicht über Menschen nach, sondern darüber, wie er seine eigenen Vorstellungen
durchsetzen könne.


06 Jewish Internet Scout 3 - Israel, Nahostkonflikt.
From: Samuel Laster <Laster@bigfoot.com>
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1) Haaretz-auch in Englisch verfügbar-Eine der grossen Tageszeitungen dieser
Welt,
Zeev Shif gibt den wohl profundesten Blick "Inside Middle East"
www.haaretz.co.il
Bei Haaretz treibt auch Captain Internet sein (Un)wesen, ein Vorfahre
des Jewish
Internet Scout.
2) Jerusalem Post-Renommiertes Flagschiff des gehobenen Journalismus
Unter dem mythologischen Chefredakteur Ari Rath, leider seit ein paar Jahren
finanziell in der Krise, nach rechts gedriftet,
Website hat SENSATIONELLE Zugriffszahlen.
www.jpost.co.il

3) Israels führendes Portal ist WALLA, auch neuerdings börsennotiert (Vorsicht,
riskant..)
Auch in Englisch und Russisch lesbar.
www.walla.co.il

4) Nana ist ein Pfefferminzblättchen im Slang (gut in Tee) aber auch eine
Website von
Netvision www.nana.co.il

5) Warum Bibi unlängst nicht nach Wien kam, könnte man den LIKUD fragen
www.likud.co.il -Pardon Netanyahu ist "einfaches Parteimitglied"- Ich sehe
förmlich viele grinsende Leser vor mir- Eingeladen hatte Bibi nach Wien
eine österreicisch-israelische Handelskammer www.aicc.at

6) Israels Premier Barack übersteht gerade eine Regierungskrise
www.barack.com
Seine Partei ist noch immer die der Arbeit www.avoda.co.il
Das Wahlbündnis nennt sich ISRAEL ACHAT-Ein Israel...

7) Österreich wird in Israel beobachtet, nicht sehr intensiv im Moment
(Israelischer Tv-Sprecher unlängst- "Können Sie sich noch an Jörg Haider
erinnern?)
in Haider Watch lohnt ein Blick. Die JEWISH AGENCY betreibt die Site
www.jafi.org.il/austria

8) Wer wissen will, warum Israel drittgrösste Hightechproduzent der Welt
Ist, kann in Globes nachlesen, warum INDER nicht die einzigen Wunschassis
Von Gerd Schröder sind: www.globes.co.il ein lachsfarbenes Wirtschaftsblatt.

9) Ein sehr gelungenes Portal ist TAPUZ-Heisst Orange auf Hebräisch.
www.tapuz.co.il

10) Hafez El Assad ist tod. Eine offizielle Website in Syrien mit
schwarzen Rand
ist
www.assad.org

SAMUEL LASTER

Anregungen, Wünsche Beschwerden?
Laster@bigfoot.com

Redaktionsschluß: 11.Juni 2000, ca. 00:30
Fehler möge frau/man mir nachsehen!