Samstag, 21. Juli 2001

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A) TEXTE
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00 Genua: Italienische Polizei ermordet Demonstranten
von: <bsb@vorstadtzentrum.net>
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01 Bericht über die Todesschüsse
aus: info@linkeseite.de
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02 grenze zu traviso & direct action in klagenfurt
von: linkswende <linkswende@yahoo.com>
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03 Leipzig/ Sachsen: Genua- Bus von Staatsschutz durchsucht
von: <aktuell@nadir.org>
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04 Solidaritäts-Kundgebung wegen Genua in Wien
von: Gregor Mitis <g.mitis@aon.at>
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05 Genua: Aufruf zur Solidemo!
von: "Traude" <widerstandslesung@gmx.at> +
"Kommunistische Aktion" <komakwien@hotmail.com>
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06 Solidaritäts- und trauerkundgebung
von: <O5stef@gmx.net>
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07 G8
von: "AutonomeFrauenLesben" <AutonomeFrauenLesben@gmx.net>
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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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08 Aufruf gegen Homophobie auf Ö3!
+ Stellungnahme von Ö3
von: Christian Hoegl <Christian.Hoegl@hosiwien.at>
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09 Nehmen wir die SPÖ beim Wort - rufen wir das neue SOS-
Demokratie-Telefon an oder schreiben wir e-mails - fordern
wir die SPÖ heraus ...
von: <peter.xyz@gmx.at>
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10 Sonntag im Vorstadtzentrum: Göteborg/Genua
von: <bsb@vorstadtzentrum.net>
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11 schon gesehen ...?
von: "Traude" <widerstandslesung@gmx.at>
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12 EINLADUNG: Pressegespräch der MQ-Nutzerplattform,
24. Juli 2001
von: Martin Wassermair <wassermair@t0.or.at>
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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
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13 Stiefsohn (KPÖ) zu Genua: Wird nun liquidiert, wer kritisiert?
von: "KPÖ Bundesvorstand" <kpoe.buvo@magnet.at>
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14 Kunstsektion Verlautbarung Nr.3
von: Kunstsektion <kunstsektion@government-austria.at>
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DISKUSSION
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15 Zu "www.neger.at" - Mehr sorgfalt bei Kampagnen!
von: Elisabeth Maria Soetz <Elisabeth.Soetz@uibk.ac.at>
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16 Re: Zu "www.neger.at" - Mehr sorgfalt bei Kampagnen!
von: "Claudia Volgger" <aon.964446421@aon.at>
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17 Polemik gegen die "Erinnerungs-Debatte". Eine Absage
von: Herbert Auinger <h_au@gmx.net>
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LINKS / VERWEISE / HINWEISE
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18 spezial zum G8 in genua
von: <wir@kanalB.de>
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19 tcgreens.org: New Green site
von: <paul@tcgreens.org>
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20 *prairie [Frische-Service]
von: uschi reiter <uschi@prairie.at>
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REDAKTIONELLES:
Für diese Ausgabe nicht aufgenommen: 2 Beiträge
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1 Beitrag wurde zurückgezogen

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Wie der MUND entsteht ....

Schickt uns bitte eure Nachrichten, Meldungen und Ideen.
E-Mail-Adresse der Redaktion:
widerstand@no-racism.net

Im MUND findet Ihr eine Rubrik, die eine Konsequenz aus der redaktionsinternen Debatte um die Notwendigkeit, sexistische, antisemitische und rassistische Beiträge nicht zu veröffentlichen, einerseits, die Problematik von Zensur andererseits versucht: unter "B) Eingelangt, aber nicht aufgenommen" wird - in anonymisierter Form - auf angehaltene Beiträge hingewiesen und eine kurze Begründung der/des Tagesredaktuers für die Nichtaufnahme geliefert. Die AbsenderInnen werden hiervon informiert.
Ihr könnt Euch die Beiträge extra schicken lassen:
Mail an widerstand@no-racism.net genügt.

 




Quelle: www.popo.at


Und für nächsten Donnerstag:
Das Rechtshilfe-Manual

...und was mache ich eigentlich gegen rassisten?
online-diskussion

Editorial
Für den Inhalt verantwortlich: Ihr.
Die Beiträge werden von verschiedenen Redaktionsteams zusammengestellt.

Bitte weitersagen:
Für Personen ohne Internetzugang gibt es aktuelle Terminankündigungen
unter der Rufnummer 589 30 22 12 (Demoforum)
 


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A) TEXTE
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00 Genua: Italienische Polizei ermordet Demonstranten
von: <bsb@vorstadtzentrum.net>
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Wie wir gerade erfahren haben, wurde ein demonstrierender
Globalisierungsgegner am Freitag Nachmittag in Genua von einem Angehörigen
der italienischen Sicherheitsorgane in den Kopf geschossen. Anschließend
wurde er von einem Wagen der Sicherheitsorgane überfahren.

Um das G8-Gipfeltreffen der Reichen und Mächtigen zu schützen, ist den
westlichen Politikern jedes Mittel recht - auch Mord.

Wir werden in den nächsten Stunden eine weitere Zusammenfassung der
Ereignisse abgeben.

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Bewegung für Soziale Befreiung BSB
Meiselstraße 46/4
A-1150 Wien
Tel&Fax: (+43 1) 924 31 61
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Um von BSB Aktuell gestrichen zu werden, bitte auf nachstehenden Link klicken:

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01 Bericht über die Todesschüsse
aus: info@linkeseite.de
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Gesprächsnotiz mit D., derzeit in Genua, von Werner Rätz

D. war den ganzen Tag bei der Demonstration der Tute Bianche und kann
zu anderem nur aus Informationen Dritter etwas sagen.

Es hat wohl im Laufe des Tages militante Aktionen in der Stadt
gegeben, bei der ein hoher Sachschaden entstand; die Polizei hat
außerordentlich heftig reagiert, es gab längere Auseinandersetzungen
und viele Verhaftungen. Die italienischen medien sagen, die Auslöser
dieser Stadtzerlegung seien "deutsche Anarchisten" gewesen

Die Demonstration der Tute Bianche sollte nach deren üblichem konzept
ablaufen, d.h. konsequent, aber nicht gewalttätig. In unmittelbarer
Nähe (wohl direkt davor) dieser Demo hatte ein 20jähriger Spanier, der
nicht zum Konzept der Tute Bianche-demo gehörte, eine
Auseinandersetzung mit der Polizei; er hatte einen Feuerlöscher auf
ein Polizeiauto geworfen oder war im Begriff, dies zu tun, als er aus
dem Wagen mit Kopfschuss getötet wurde; das Auto raste los und
überfuhr seine Freundin, die schwer verletzt im Krankenhaus liegt. D.
ist davon nicht unmittelbarer Augenzeuge, sondern befand sich an
andrer Stelle in der demo, kennt aber die Augenzeugen. Die Demo zog
sich zurück und wurde dann auch von der Polizei getrieben, die
Tränengas und andere Zwangsmittel einsetzte. Die Leute sind nun schon
länger im Stadion und trauen sich nicht mehr raus, weil draußen alle
verhaftet werden. Die stimmung ist äußerst gereizt, die Polizeiaktion
wird als Mord begriffen, alle haben Angst. Es ist bisher unklar, was
sie machen und wie sie versuchen werden, da wieder raus zu kommen

Die Polizei will wohl alle weiteren Aktionen inclusive der großdemo
morgen verbieten; angesichts der gelaufenen Mobilisierung und der heute
produzierten Stimmung kann das nur eine Katastrophe werden.


Gerade ein zweiter Anruf mit weiteren Details:

Alle Aktionen/Demos heute im Laufe des Tages sind massiv von Polizei
angegriffen und gewaltsam, immer unter Einsatz von Tränengas,
ausgelöst worden, selbst die von Liliput-Netzwerk (so was wie Fairer
Handel in BRD).

Der Tote hat laut Autopsie zwei kreisrunde Löcher in
Wangenknochenhöhe, die von Schüssen von etwa 1m Entfernung stammen;
die Frau ist lebensgefährlich verletzt, Gerüchte sagen, sie sei tot,
aber das ist nicht bestätigt.


Dipl.-Pol. Felix Kolb
attac Deutschland
Artilleriestr. 6 * D-27283 Verden
Tel.: 04231/957-593 * Fax: 957-594
Mobil: 0178/3594212

http://www.attac-netzwerk.de

mailto:f.kolb@attac-netzwerk.de

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02 grenze zu traviso & direct action in klagenfurt
von: linkswende <linkswende@yahoo.com>
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hier ein englischer bericht von unseren erlebnissen an
der italienischen grenze sowie von unseren actionen in
klagenfurt. bitte unbedingt weitermailen en mass!!!

wwwiderstand
michi

we are a group of 34 people who startet our journey
from vienna to genova on thusday at 2 pm. after some
hour of bustravel we arrived at the border of traviso.

the police took our passports and told us to wait which
we did for about 4 hours. after this time a policeman
told us that we'd have to drive home. we asked for the
reason but they didn't tell us. we got a paper with an
italian text on it which said that we are not allowed
to pass the border because schengen is not valid
anymore. we tried to get in contact with anybody
responsible for this statement. but the one who
signed the paper could not be found, the
ministry for interior affairs of italy told us that the
policemen at the border are responsible and the
policemen themselves told us that the ministry for
interior affairs was advising them. they also said that
everyone in the bus is on the "blacklist" of people
who are not allowed to go to italy. most of us have
never been in contact or archived by the police. the
only possibility is that they copied all the data from
our passports into their "blacklist". (this is what
demoCrAcY looks like) so we had a little discussion
what to do and decided to go back to carinthia -
klagenfurt where our busdrivers now have their break.

we went into the trainstation and started to write down
our problems and some statements to describe the situation
on all walls and posters we found.
at 6.15 am the first police came and told us to leave.
we stayed another hour and then went to the office of
"landeshauptmann" and fascist jörg haider. there we
shouted slogans like "nieder nieder nieder mit der
fpö" (fuck the fpö), "no border no nation - stop
deportation", "people not profit - menschen vor
profite"... so we shouted jörg haider our anger right
into his (f*?!)face. the police was overwhelmed and
unable to react and could only stand in a corner and
look helpless. :-)
when they started to close all doors we went out.
on our demo through klagenfurt our next station was a
much more friendly organisation where we wanted to
express our solidarity. the ÖGB - austrian umbrella
organisation of trade unions in carinthia welcomed us
with coffee and a delicious breakfast. we chanted
some solidarity slogans like "haider vertreiben
sallmutter muß bleiben" (haider go home - salmutter
(high-ranking trade unionist - who is to be sacked by
the governement)) we hung our banner "brecht die
macht der banken und konzerne" (break the power of
bank and companies) out of the window - which is over
a bank.
after some telephone sessions for getting support for
our protest we'll try to go back to the border and to cross
it with the support of some lawyers and journalists.
we are also planning to organise a solidarity action on
saturday in vienna.

-top-

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03 Leipzig/ Sachsen: Genua- Bus von Staatsschutz durchsucht
von: <aktuell@nadir.org>
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> Genua- Bus von Staatsschutz durchsucht
> Von : Rote Hilfe Leipzig
> Ort : Leipzig/ Sachsen
> Datum: 20.07.2001
>
>
> PRESSEERKLÄRUNG DER ROTEN HILFE LEIPZIG
>
> >> Leipziger Genua- Bus vom Staatsschutz durchsucht
> >> Sächsische Polizei übt sich in der Diffamierung antikapitalistischer
> Proteste

>
> Gestern, Mittwoch, den 18.07.01 machte sich um 9.25 Uhr ein Bus aus
> Leipzig auf den Weg ins italienische Genua, um dort den Gegenaktivitäten
> zu dem am kommenden Wochenende stattfindenden G8- Gipfel beizuwohnen.
> Den ersten unerwarteten Stop bereitete den reisenden Kapitalismus-
> KritikerInnen jedoch bereits die sächsische Polizei auf der B2 Richtung
> Borna. Während bereits der Leipziger Treffpunkt der Genua FahrerInnen
> durch zivile Beamte des Staatsschutzes observiert wurde, unterbrachen
> selbige den Italien- Trip bereits kurz nach der Abfahrt um 9.48 Uhr.
> Mit einem Aufgebot von etwa 40 PolizistInnen wurden sämtliche
> Personalien festgestellt, sowie die mitgeführten Gepäckstücke der
> Reisenden durchsucht. Dabei beriefen sich die BeamtInnen auf das
> sächsische Polizeigesetz, nach dem die "Gefährdung der öffentlichen
> Ordnung und Sicherheit", sowie die Teilnahme an Demonstrationen, auf
> denen Ausschreitungen zu erwarten seien, die "Ordnungshüter" zur
> Einleitung solcher Schritte berechtige. Der Einsatz sollte laut Aussage
> des Kriminalhauptkommissars des Staatsschutzes Uwe Voigt dem Auffinden
> von Waffen, Sprengsätzen und polizeilich gesuchten Straftätern dienen.
> Daß dieses Unterfangen jedoch für die Polizei ohne vorzeigbare,
> beschlagnahmte Gegenstände bzw. ohne verhaftete Menschen endete, zeigt
> einmal mehr, wie gegenstandslos und konstruiert die Repression gegen
> eine antikapitalistische Linke derzeit ist. Nachdem die Leipziger Genua
> Reisegruppe 1 ½ Stunden systematisch schikaniert wurde, durfte sie
> ungestört die Weiterfahrt antreten.
>
> Dazu Ralf Meier von der Roten Hilfe Leipzig: "Das Vorgehen der
> Sächsischen Polizei ist ein Skandal. Menschen, die Ihr Recht zu
> demonstrieren in Anspruch nehmen werden in der Öffentlichkeit als
> "Polit- Hooligans" und "Chaoten" diffamiert. Polizeieinsätze, wie die
> Durchsuchung des Leipziger Busses, in dem die Ordnungskräfte mit viel
> Phantasie Waffen und Sprengsätze vermuteten, sollen nichts weiter als
> dieses Bild medial aufbereiten."
>
> Das beschriebene Vorgehen der sächsischen Polizei reiht sich nahtlos in
> die Reihe der Repressionsmaßnahmen ein, die sich spätestens seit den
> Protesten in Göteborg mit einer neuen "Qualität" gegen die
> antikapitalistische Linke wenden. So wird seit Wochen versucht,
> vermeintliche "Globalisierungs"- GegnerInnen mittels Meldeauflagen und
> Paßbeschränkungen von der Teilnahme am Widerstand gegen Gipfeltreffen
> der staatlichen und ökonomischen Eliten abzuhalten, die sich als
> konkreten Angriffspunkt einer grundsätzlichen Kritik des herrschenden
> Kapitalismus darstellen.
> Völlig willkürlich bekamen bereits "auffällig" gewordene Menschen die
> Beschneidung ihres Rechtes auf Demonstrations- und Bewegungsfreiheit am
> eigenen Leib zu spüren. Da es z.B. in Brandenburg 15 Personen derzeit
> polizeilich versagt ist, Deutschland zu verlassen fand heute in Potsdam
> eine Demonstration unter dem Motto "Sommer, Sonne, Reisefreiheit" statt,
> die von der Roten Hilfe Potsdam organisiert wurde und an der sich
> zwischen 150 und 200 Menschen beteiligten.
>

> [rote hilfe leipzig]
>
> Kontakt:
>
> rote hilfe leipzig
> c/o vl; postfach 54
> 04251 leipzig
> leipzig@rote-hilfe.de
> www.rote-hilfe.de/leipzig
> 0179/ 411 55 89
>
>
>
>
> *** nadir-aktuell-abo -- Aboliste mit Nachrichten von http://www.nadir.org
> *** Beitraege: nadir-aktuell@nadir.org / Redaktion:
nadir-aktuell-red@nadir.org
> *** Unsubscribe: majordomo@nadir.org mit unsubscribe nadir-aktuell-abo im
body

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>
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04 Solidaritäts-Kundgebung wegen Genua in Wien
von: Gregor Mitis <g.mitis@aon.at>
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Die Linkswende veranstaltet am Sa, 21.7.2001 am Stephansplatz um 14 Uhr
eine kurzfristig organisierte Kundgebung wegen dem Genua-Gipfel. Falls
die für ebenfalls Samstag geplante Fahrrad-Demo gegen die blau/schwarze
Regierung zustandekommt, bitte ich alle Teilnehmer dieser Demo zum
Stadtzentrum vorbeizuschauen. Eine rege Beteiligung wird für die
Kundgebung erwartet, weshalb eine spontane Demo gegen den G8-Gipfel
möglich ist.

Komm also auch DU morgen, und gib bitte die oben genannten Daten an
andere (nicht Lw.-Mitglieder) weiter!

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05 Genua: Aufruf zur Solidemo!
von: "Traude" <widerstandslesung@gmx.at> +
"Kommunistische Aktion" <komakwien@hotmail.com>
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trauer und wut! - zwei ermordete demonstrantInnen in genua!

treffpunkt für aktionen in wien,
sa. 14:00 stephansplatz,
demo zur italienischen botschaft,
gleichzeitig mit zehntausenden in genua selbst!


umfassende informationen, fotos etc.:

http://www.austria.indymedia.org/

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Wir schliessen uns diesem Aufruf an und rufen alle Genoss/innen,
Freund/innen und Sympathisant/innen auf, sich ebenfalls an den Soli-Aktionen
zu beteiligen!

+++++++++++++++++++++++++++++++++++

Kommunistische Aktion
Stiftgasse 8, A-1070 Wien,
E-Mail: KomAkWien@hotmail.com

http://www.geocities.com/komak_wien/

Die Kommunistische Aktion ist Mitglied
der Revolutionären Plattform

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06 Solidaritäts- und trauerkundgebung
von: <O5stef@gmx.net>
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solidaritäts- und trauerkundgebung für unseren durch kopfschuß in genova
getöteten freund. 14:00 stephansplatz! bringt blumen, kränze!

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07 G8
von: "AutonomeFrauenLesben" <AutonomeFrauenLesben@gmx.net>
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Gemischter Treffpunkt Samstag, 14 Uhr Stephansplatz.
Internationaler Widerstand gegen G8 und Solidarität mit Allen, die gegen den
Gipfel auftreten und Widerstand leisten.
Ein Demonstrant wurde beim G8 ermordet und weitere lebensgefährlich
verletzt.
Mit Trauer und Zorn.

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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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08 Aufruf gegen Homophobie auf Ö3!
+ Stellungnahme von Ö3
von: Christian Hoegl <Christian.Hoegl@hosiwien.at>

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Liebe Freundinnen und Freunde!

Ö3 bringt im Rahmen seiner Comedy-Leiste seit Neuestem einzigartigen
Kleinode der österreichischen Kabarettkunst: Spots über den schwulen Robin
Hood.

Den heutigen und die in den letzten Tagen ausgestrahlten ersten zwei
Sketches gibt's als Real Player Files zum "Nachzuhören" auf der Ö3-Homepage


http://oe3.orf.at/oe3.orf?read=detailchannel=3&id=68480

(falls der Link nicht funktioniert, http://oe3.orf.at/ aufrufen und dann auf
Comedy klicken)


Die Beiträge sind eine einzige Katastrophe. Offenbar haben die Ö3-Komiker da
eine Anleihe bei der Bully Parade gemacht, die einmal in der Woche auf einem
deutschen TV-Sender läuft. Im Gegensatz zu den dortigen "schwulen"
Raumschiff-Enterprise-Sketches ist der Ö3-Abklatsch allerdings reichlich
misslungen.

Grundsätzlich sollten wir nicht zu humorlos sein, aber es ist etwas anderes,
wenn man MIT den Schwulen oder ÜBER sie lacht. Und diese Robin-Hood-Sketches
sind schon als Comedys nicht besonders gut gemacht und schlecht geschrieben.
Ihre Hauptpointe ist, sich auf total klischeehafte Weise über Schwule lustig
zu machen. Das ist billig, chauvinistisch und unnötig. Und nicht zum Lachen.

Wir haben beim Hörerservice angerufen und es wurde versprochen, die
Angelegenheit "weiterzuleiten".


Bitte unterstützt unsere Bemühungen und beschwert euch über diese
Schwulenfeindlichkeit: Anruf beim Ö3-Hörerservice gebührenfrei unter
0800600600 oder E-Mail an hitradio@oe3.at

Je mehr Leute sich melden, desto größer Wirkung unseres Protestes. Macht
mit! Lassen wir uns das nicht gefallen!

Liebe Grüße
Christian
............................................................................
..........

Ich habe euch heute Vormittag über die schwulenfeindlichen Robin-Hood-Spots
auf Ö3 informiert.

Soeben habe ich einen längeren Anruf von einer Frau Christine Klimaschka
erhalten, die bei Ö3 für Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.

Sie bestreitet, dass die Sketches schwulenfeindlich sind und bedauert, dass
wir das so aufgefasst haben. Ö3 läge nichts ferner, als
minderheitenfeindliche Witze zu machen. Anlass für die Robin-Hood-Reihe sei
eine Nachrichtenagentur-Meldung gewesen, wonach Literaturwissenschafter
jetzt festgestellt haben, dass Robin Hood schwul war. Die Comedy-Beiträge
seien dementsprechend von Robert Kratky anmoderiert worden.

Es sei - bis auf eine eventuell am Wochenende noch kommende Folge - nicht
geplant, die Serie weiter fortzusetzen.

Ich habe ihr nochmals unseren Standpunkt erklärt und die Entschuldigung zur
Kenntnis genommen. Falls es wieder einen Grund zur Beschwerde geben sollte,
hat sie mir ihre Handynummer gegeben.

Wir werden ja sehen, wie sich der Humor auf Ö3 künftig weiterentwickeln
wird...

Liebe Grüße
Christian

___________________________________________

Christian Högl
Obmann

Homosexuelle Initiative (HOSI) Wien
1. Lesben- und Schwulenverband Österreichs
Fon +43 (0)1.216 66 04 +43 (0) 699.1.18 11 038
christian.hoegl@hosiwien.at · www.hosiwien.at

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09 Nehmen wir die SPÖ beim Wort - rufen wir das neue SOS-
Demokratie-Telefon an oder schreiben wir e-mails - fordern
wir die SPÖ heraus ...
von: <peter.xyz@gmx.at>
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"SOS Demokratie": SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Andrea Kuntzl präsentiert neue
SPÖ Demokratie - Hotline ...


Rufen wir an, schreiben wir e-mails, nehmen wir die SPÖ beim Wort ...

Tel.: 0810 810 211 (Mo - Fr, 09:00 bis 17:00 Uhr)
e-mail-Adresse sos-demokratie@spoe.at

ob WEF-Gipfel in Salzburg oder andere demokratiepolitisch bedenkliche
Entwicklungen ...

Dokumentieren wir was die SPÖ tatsächlich tut oder nicht tut ...

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"SOS Demokratie": Kuntzl präsentiert neue Hotline
Zahlreiche Beispiele belegen, dass die blau-schwarze Regierung "die
Demokratie auf das absolut Notwendige beschränken will", so
SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Andrea Kuntzl bei der Präsentation einer neuen
Hotline zur SPÖ-Initiative
"SOS Demokratie". Unter der Telefonnummer 0810 810 211 (Mo - Fr zwischen 9
und 17 Uhr) oder der e-mail-Adresse sos-demokratie@spoe.at können besorgte
Bürgerinnen und Bürger und Betroffene ihre Sorgen und Probleme deponieren, an
Experten weitervermittelt werden und sich zu Aktionen vernetzen.

Quelle www.spoe.at

http://www.spoe.at/index1.htm

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10 Sonntag im Vorstadtzentrum: Göteborg/Genua
von: <bsb@vorstadtzentrum.net>
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Die EU ist konkreter Ausdruck der kapitalistischen Globalisierung und ein
Instrument zur Durchsetzung unsozialer Politik. Mit der immer bedeutenderen
Rolle der Europäischen Union gegenüber den Nationalstaaten gehen
Entdemokratisierung, Sozialabbau und Wettrüsten für den nächsten Krieg
schrittweise voran.

Wir wollen in dieser Veranstaltung den Protest gegen den EU-Gipfel in
Göteborg mit einer Augenzeugin Revue passieren lassen und die
Volksbewegungen in Skandinavien gegen die EU vorstellen.

Weiters werden wir aktuell von den Demonstrationen gegen das
G8-Gipfeltreffen in Genua berichten.

**************************************
Bewegung für Soziale Befreiung BSB
Meiselstraße 46/4
A-1150 Wien
Tel&Fax: (+43 1) 924 31 61
bsb@vorstadtzentrum.net

http://www.vorstadtzentrum.net
**************************************

Unsubscribe:
Um von BSB Aktuell gestrichen zu werden, bitte auf nachstehenden Link klicken:

http://www.vorstadtzentrum.net/cgi-bin/mojo/mojo.cgi?f=ul=BSB_Aktuell&e=wid
erstand@no-racism.netp=25267

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11 schon gesehen ...?
von: "Traude" <widerstandslesung@gmx.at>
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für euch alle - zur info! eine ankündigung der dienstag-widerstandslesung
101a für public netbase
bis dienstag
lg
traude

>

http://derstandard.at/standard.asp?channel=KULTURressort=MUSEUMSQUARTIERid
=653721

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12 EINLADUNG: Pressegespräch der MQ-Nutzerplattform,
24. Juli 2001
von: Martin Wassermair <wassermair@t0.or.at>
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| Einladung zum PRESSEGESPRÄCH
|---
| NUTZERPLATTFORM im Museumsquartier
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Zeit: Dienstag, 24. Juli 2001, 10.30 Uhr
Ort: Depot, Museumsquartier, Museumsplatz 1, A-1070 Wien

Aufgrund der eskalierenden Probleme mit der Museumsquartier GesmbH.
lädt die Nutzerplattform erstmals zu einem gemeinsamen Pressegespräch.

Teilnehmen werden:

-> Architekturzentrum Wien
-> basis wien
-> Depot. Kunst und Diskussion
-> Kunsthalle Wien
-> Public Netbase t0
-> Tanzquartier Wien
-> Wiener Festwochen
-> ZOOM Kindermuseum


Rückfragen:

Martin Wassermair/Public Netbase t0
Tel. +43 (1) 522 18 34
Mobil. +43 (676) 309 49 86

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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
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13 Stiefsohn (KPÖ) zu Genua: Wird nun liquidiert, wer kritisiert?
von: "KPÖ Bundesvorstand" <kpoe.buvo@magnet.at>
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Politik/G 8 Treffen /Genua/KPÖ


Stiefsohn (KPÖ) zu Genua: Wird nun liquidiert, wer kritisiert?


Wien, 20.07.01 - (KPÖ-PD): "In Göteborg hatte ein Polizist, wie die Bilder
eines schwedischen Privat-TV-Senders gezeigt haben, einen flüchtenden
Demonstranten gezielt in den Rücken geschossen. In Genua gibt es nun Tote
zu beklagen. Kritik an der Globalisierung und am Kapitalismus wird nicht
mehr geduldet", so Waltraud Stiefsohn, stellvertretende Vorsitzende der
KPÖ, bezugnehmend auf die tragischen Ereignisse in Genua.

Stiefsohn zeigt sich bestürzt über die "Hinrichtung eines Demonstranten".
Stiefsohn: "Es wird zwar stimmen, dass die Sicherheitskräfte völlig
überfordert sind. Doch der Tod des Demonstranten geht ganz offensichtlich
auf das Konto durch und durch faschistoider Polizeikräfte, die die
Gelegenheit nutzten, um ihre Rambo-Fantasien auszuleben." Und bezugnehmend
auf die letzten offiziellen Erklärungen der Behörden sagt Stiefsohn: "Nun
handelt es sich also um polizeiliche Notwehr. Nun muss nur noch erläutert
werden, wie es kommt, dass 2 polizeiliche Warnschüsse sich in den Kopf des
Demonstranten verirrten. Und dann ist da noch der Reuters-Fotograf, der
Augenzeuge war. Ich frage mich, ob und wie dieser aus dem Verkehr gezogen
wird."

Stiefsohn zu den Hintergründen der Proteste: "Viele
Globalisierungskritiker fordern `nur´ die Etablierung demokratischer und
sozialer globaler Mindeststandards - für viele Menschen wird dabei immer
klarer, dass dies nur gegen die Interessen der Großkonzerne erreicht
werden kann. Denn Faktum ist, dass die derzeitige Globalisierung die
schonungslose Ausbeutung von Menschen und natürlichen Ressourcen
verstärkt. Und Faktum ist, dass weltweit tagtäglich zehntausende Menschen
der Profitgier geopfert werden - damit einige wenige Multimilliardäre noch
reicher werden."


Rückfragen an: 0676 / 69 69 002
e-mail: didi_zach@yahoo.de
Internet: www.kpoe.at

(Schluss)

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14 Kunstsektion Verlautbarung Nr.3
von: Kunstsektion <kunstsektion@government-austria.at>
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Kunstsektion Verlautbarung Nr.3

GZ: A1070.120334/45-II/1407


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Wien an der Donau, am 20. Juli 2001

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Sehr geehrte Kunst- und Kulturschaffende,

wir möchten Sie eingangs auf eine Grußbotschaft unseres Herrn
Bundespräsidenten aufmerksam machen. Der Herr Bundespräsident drückt
seine tiefste Wertschätzung für den Erneuerungswillen der neuen
Kunstsektion aus und hat sich spontan bereit erklärt, sich an die
österreichischen Kunst- und Kulturschaffenden zu wenden.


http://government-austria.at/content/art/projects/klestil/klestil_ISDN.mov


http://government-austria.at/content/art/projects/klestil/klestil.ram


Zur neuen Kunstordnung im Museumsquartier:

Wir freuen uns, Ihnen Neuigkeiten über die fruchtbare Zusammenarbeit der
Kunstsektion mit der Hausverwaltung des Museumsquartiers berichten zu
können. Nach der Entscheidung, mit dem Quartier 9 der Volkstumspflege im
Museumsquartier eine blühende Heimstatt zu geben, wurde der weitere
Ausbau des Q 9 als zentrale Abwicklungsstelle für alle Kunstbelange der
Bundesländer beschlossen. Eine räumliche Ansiedelung der neuen
Kunstsektion im Qartier 21 wurde vergangene Woche durch ein
überraschendes Angebot von MQ-Geschäftsführer Doktor Wolfgang Waldner im
Ausmaß von eintausend Quadratmeter ermöglicht.

Darüber hinaus wurden weitere bahnbrechende Entwicklungen zur
Ausgestaltung der Kunstausübung im Museumsquartier entschieden. Wir
freuen uns, in diesem Zusammenhang die Gründung des Quartier 12 als
einen neuen Hort des künstlerischen Zusammengehörigkeitsgefühls in einem
neu regierten Österreich zu verlautbaren.

Das Q 12 als das neue Sinnbild einer nach höchster Wirtschaftlichkeit
strebenden Kunst ist die ideale Ergänzung zur Sektion Q 9, weil die
nur Zusammenführung von Q 9 und Q 12 die Vielfalt des Q 21 ergibt.

So wie das Q 9 die natürliche Verbundenheit mit den neun Bundesländern
zum Ausdruck bringt und dem rastlosen Stadtbewohner einen Ort der Ruhe,
des Rückzugs in die Besinnlichkeit und der kulturellen
Heimatverbundenheit eröffnet, so ist das Q 12 als Flaniermeile des
Kunstgewerbes
konzipiert und aufgrund seines Namens sinnbildlich der apostolischen
Zwölf gewidmet.

Es ist nicht zuletzt auch deswegen gelungen, in einer Partnerschaft mit
der bekannten gastronomischen Einrichtung "12 Apostel Keller" eine
tragfähige wirtschaftliche Grundlage zu sichern und darüber hinaus die
Verwendung kreativwirtschaftlicher Glasgebinde zur Getränkekonsumation
sicherzustellen. Es freut uns, daß für die Patenschaft über die
Grundsteinlegung dieses stimmungsvollen Kunstparadieses ein schmissiger
Kulturberater des Bundeslandes Kärnten gewonnen werden konnte.

Auch die unruhigen Freigeister erhalten unter einer gerechten Führung im
Quartier 21 in einer Aufführungs-Arena die Gelegenheit, sich im
Wettstreit zu messen. Nur auf dem Prinzip der Auslese der Tüchtigsten
konnte sich eine österreichische Leitkultur entwickeln, auf deren
großartige Hervorbringung wir im Museumsquartier mit seinen kaiserlichen
Hofstallungen heute stolz zurückblicken dürfen.

Im Zusammenhang mit dem von der Kunstsektion gesetzten Schwerpunkt zur
organisierten Kreativität bietet sich erstmals eine konkrete
Dienstleistung an, die als weitere Verbesserung an die Rentenregelungen

für Künstler anschließt. Eine neuartige Verbindung von Kreativwirtschaft
mit dem historischen kulturellen Erbe bietet die Möglichkeit,
Sammelgrabstätten für Kunst - und Kulturschaffende in den Freiflächen
der Museumsquartier-Höfe anzumieten. Im Rahmen der neuen
Künstlersozialversicherung soll die Bestimmung aufgenommen werden, daß
Künstler schon ab 1. September 2001 günstige Ruheplätze für die Zeit
nach ihrem Ableben sichern können.

Bestellungen sind ab sofort unter folgender Fernsprechnummer zu tätigen:

01/5235881-0


Mit den besten Wünschen für Ihr künstlerisches Wirken.

Ihre Kunstsektion.

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DISKUSSION
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15 Zu "www.neger.at" - Mehr sorgfalt bei Kampagnen!
von: Elisabeth Maria Soetz <Elisabeth.Soetz@uibk.ac.at>
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He Leute,

ich halte ja viel von antirassistischen Kampagnen, aber bei "www.neger.at"
handelt es sich ja offensichtlich um den Familiennamen des
Unternehmensgruenders!!!! Der Name ist in Oesterreich auch gar nicht so
selten, im Netz-Telefonbuch z.B: scheint er 85 Mal auf. Man kann natuerlich
den betroffenen Leuten raten, einer Namensaenderung zu beantragen, wegen
herabwuerdigender Bedeutung des Begriffs oder so (tschuldigung ich hab die
genaue juristische Formulierung nicht im Kopf), aber diese Kampagne ist doch
wohl uebertrieben! Da sollte man wirklich lieber an Meinl und Mohrenbraeu
schreiben...

gruss,kuss&revolution
Lilli

-top-

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16 Re: Zu "www.neger.at" - Mehr sorgfalt bei Kampagnen!
von: "Claudia Volgger" <aon.964446421@aon.at>
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Aha. Und bei der zutiefst rassistischen Figur auf der webpage handelt es
sich wahrscheinlich um das Familienwappen. Nein, die Kampagne finde ich
überhaupt nicht übertrieben; sondern daß eine solche Darstellung nicht
sonderlich aufzufallen scheint, wirft wieder mal ein entsetzliches Licht auf
die österreichische Normalität.
Claudia Volgger

-top-

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17 Polemik gegen die "Erinnerungs-Debatte". Eine Absage
von: Herbert Auinger <h_au@gmx.net>
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+++Streit in der Spaßgesellschaft:+++

Wie scharf wollen wir uns den Genuß an der Demokratie durch die
"Erinnerung" an die NS-Zeit würzen?

1. Das gemeinsame Anliegen: Geistige Führung

Die Gegner Rudolf Burgers sollten sich nicht gar so aufplustern und über
dem Streit das einigende Band der gemeinsamen Fragestellung vergessen.
Burger und Gegner stimmen darin überein, daß die Geschichte von den
Ansprüchen der Gegenwart her instrumentalisiert und zur Volksbetörung
benutzt gehört. Die Machthaber - die "politischen Eliten" - müssen ihre
Untertanen nationalistisch indoktrinieren, zu guten österreichischen
Patrioten erziehen; das sehen die wissenschaftlich-kulturellen Eliten
glasklar und dabei möchten sie assistieren. Damit die Bürger brav sind und
wissen, wie fein sie es mit den österreichischen Verhältnissen nach 1945
getroffen haben, sollen ihnen die Machthaber in unserer aufgeklärten,
säkularisierten Zeit aber weniger die Geschichten vom lieben Gott und mehr
die vom schlimmen Hitler erzählen; dieser staatlich verordnete und nach
politischen Bedürfnissen ausgerichtete Umgang mit Geschichte wird auch von
Burger ausdrücklich goutiert:
In Österreich, hält er fest, "wurde die Geschichte, entgegen dem üblichen
Klischee, nicht einmal in einem rhetorisch-plakativen Sinn 'verdrängt',
sondern sie wurde legitimatorisch benützt! Und das ist auch durchaus
verständlich, denn es war schließlich die vordringlichste Aufgabe der
politischen Eliten nach 1945, eine spezifisch österreichische
Identitätsgeschichte in Differenz zur deutschen historiographisch überhaupt
erst zu schaffen und den Glauben an sie massenpädagogisch durchzusetzen;
eine auf den Staat bezogene historische Gemeinschaftsideologie und damit
eine österreichische Nation als 'kollektives Bewußtsein' theoretisch zu
formieren, das sich erst nach der Annexion und während des Krieges emotiv
gebildet hat. Weit davon entfernt, verschwiegen oder 'verdrängt' worden zu
sein, wurden ganz im Gegenteil die Nazizeit und ihre Verbrechen in den
ersten Jahren der Zweiten Republik von offizieller Seite massiv
thematisiert, um durch deren politische und moralische Negation eine
Staatsnation zu konstituieren, die vor 1938 im Bewußtsein der Bevölkerung
noch gar nicht existiert hatte." (Rudolf Burger, Die Irrtümer der
Gedenkpolitik)

Genau so kommt übrigens ein "kollektives (National)Bewußtsein" zustande:
Indem sich die Bürger von den Machthabern, denen sie u.a. beim Steuerzahlen
und Budgetsanieren gehorchen, auch die Welt und die Geschichte erklären
lassen. Burger erlaubt sich auf Basis des unbezweifelbaren Erfolges der
Veranstaltung bloß die Frage, ob's denn nicht schön langsam genug ist. Ob
eine Aufführung, die nicht nur ihm längst zum Hals heraushängt - Hitlers
Vollstrecker, Hitlers Krieger, Hitlers Schlampen, Hitlers Feldzüge, wer
hält denn das aus! - nicht auch abgesetzt werden könnte. Niemals! - lautet
der Konter, denn "Geschichte lebt"! Kurz, in dieser Debatte streiten sich
keine Faschismustheoretiker über widersprechende Ergebnisse, da unterhalten
sich "Vordenker" und solche, die es werden wollen, ob bzw. wie eine
"massenpädagogisch" aufbereitete "Vergangenheit" dem gegenwärtigen Staat
gut zu Gesicht steht. Daß die gewöhnlichen Leute von den Verantwortung
tragenden "Eliten" zweckmäßig national manipuliert gehören, das ist
Konsens; der Einsatz des Dritten Reiches bei diesem schönen Anliegen ist
nicht ganz unumstritten.

2. "Erinnern" gleich Verhindern? Natürlich nicht!


Jetzt, nachdem Hitler schon länger nicht mehr politisch aktiv ist, betreibt
die Öffentlichkeit unter Einschluß der Unterhaltungsbranche eine permanente
Anti-Hitler-Kampagne, also das, was nicht stattgefunden hat, als es darauf
angekommen wäre. Burger hält diesen Dauerfeldzug für eine mögliche
kontraproduktive Aufwertung des Führers - "die Grenze zwischen Warnung und
Werbung ist hauchdünn" -, und untermauert seine Bedenken mit einem
originellen Zweifel. Ob denn dieses "Erinnern" für den Zweck überhaupt
tauge, für den es vorgeblich veranstaltet wird, ob es also zum Verhindern
einer Reprise geeignet sei:
"Tatsächlich hat die dauerhafte Memorierung von Großverbrechen seit
unvordenklichen Zeiten Folgeverbrechen nicht verhindert, sondern diese im
Gegenteil oft genug hervorgerufen und legitimiert: Daß die Erinnerung an
das Böse vor dessen Wiederholung schützt, ist also eine höchst fragwürdige
These ... (sie) kann sich weder auf apriorische Evidenz noch auf eine
theoretische Begründung oder historische Erfahrung berufen, nicht einmal
auf Plausibilität" (ebd.)
Ja warum denn auch? Um einmal kurz die Verharmlosung des Faschismus als
"Verbrechen" mitzumachen - eine Verharmlosung insofern, als es sich beim
Faschismus um Politik handelt -, wieso sollte denn ein "Verbrecher", der
ein Verbrechen plant, durch die "Erinnerung" an ein vergangenes solches
davon Abstand nehmen? Dem verhilft die "Erinnerung" doch bestenfalls zu dem
Vorsatz, sich nicht noch einmal erwischen zu lassen! Entweder meint eine
politisierte Mannschaft tatsächlich, eine Neuauflage des
Nationalsozialismus sei fällig, dann zieht sie aus der "Erinnerung" an die
Niederlage bestenfalls den konstruktiven Schluß, nicht noch einmal einen
Zweifrontenkrieg gegen den Rest der Welt zu führen, sondern lieber ein
überlegenes Militärbündnis mit Beistandspflicht zu schmieden ... Oder
jemand hat für einen solchen nationalen Aufbruch nichts übrig, dann hält
ihn aber nicht erst die "Erinnerung" zurück. Kurz, diejenigen, die für
heftiges "Erinnern" plädieren, die brauchen sie nicht, und diejenigen, die
faschistisch unterwegs sind, die stellen sich via "Erinnerung" höchstens in
die passende Tradition! So wie nach dem Ersten Weltkrieg das "Niemals
vergessen!" eben für das Bedürfnis nach "Revanche" gestanden ist. Die bloße
"Erinnerung" im Wortsinn, das begriffslose Memorieren damaliger Tatsachen
oder das Anglotzen von Dokumentationen, das erzeugt doch nicht automatisch
die gewünschte negative Einstellung zu den "erinnerten" Begebenheiten, wie
denn auch? Es sei denn, man befindet sich in den trostlosen Niederungen
dessen, was sich als offizielle, von den "Eliten" aufbereitete und
massenpädagogisch wirksame "Erinnerung" zur Eingliederung der
"Kriegsgeneration" etabliert hat:
Gewollt hat nach dieser Lesart den Nationalsozialismus eigentlich niemand,
abgesehen vom garstigen Hitler und seinen Kumpanen, und von dem, was sie
mit den inneren und äußeren Feinden des Reiches angestellt haben, hatten
die mitmachenden Volksgenossen so gut wie nichts gewußt. Irgendwie ist da
ein komplettes Volk in etwas hineingeschlittert, das es bei wachem Verstand
nie gebilligt hätte, was dem guten Volk bezeichnenderweise erst nach der
totalen Niederlage aufgefallen sein soll, durch die es aus allen
nationalistischen Träumen gerissen wurde. Denn eines darf die NSDAP im Zuge
des "Erinnerns" ja nicht gewesen sein: Eine politische Bewegung, die eine
nationale Wiedergeburt versprochen hat, die Beseitigung innerer Feinde und
aller undeutschen Elemente, die Eroberung von Lebensraum und den Aufstieg
zur Supermacht - und die ihre Versprechen mit einer nationalen
Kraftanstrengung nach besten Kräften umgesetzt hat. Nachdem das Dritte
Reich mit Politik, mit Staat und Nation, mit dem Bedürfnis nach nationaler
Geltung auf der Welt nichts zu tun haben darf und insofern das Mitmachen
der damaligen Patrioten mit Patriotismus nichts zu tun haben darf -
insofern soll das "Erinnern" also die modernen Zeitgenossen von
problematischen Sachen abhalten, die diese ohnehin nicht wirklich wollen
können, sondern in die sie ohne nennenswertes Zutun, quasi aus
Unaufmerksamkeit oder Zerstreutheit, hineingeraten könnten. Inwiefern die
"Erinnerung" dem abhelfen sollte, ist allerdings auch dann zweifelhaft,
wenn man sich auf diese Absurditäten des offiziellen Faschismusbildes
einmal kurz einläßt. In derselben Öffentlichkeit, die dem "Erinnern" einen
abschreckenden Effekt beilegt, finden sich bei anderer Gelegenheit Stimmen,
die das Gegenteil für möglich halten. Die Darstellung »exzessiver Gewalt«
in Film und Fernsehen soll Jugendliche angeblich zur »Nachahmung« anregen -
aber wenn Horrorvideos mit echten Leichenbergen aus echten
Vernichtungslagern in Umlauf sind, dann sollen die den konträren Effekt
auslösen?

Allerdings fällt Burger mit seiner Frage nach der Tauglichkeit des
"Erinnerns" für das Verhindern hinter seine eigene Einsicht zurück - es
geht doch um das erwünschte Pro-Österreich-Bewußtsein hier und heute! Und
dafür taugt "Erinnern" alemal. Betrübliche Belege finden sich zuhauf in den
Stellungnahmen, die Burgers Aufsatz ausgelöst hat.

3. Vergangenheitsbewältigung ist Gegenwartsbeweihräucherung


Die "Vergangenheit" eignet sich so vorzüglich zur Feier der Gegenwart, weil
von letzterer gar nicht die Rede sein muß. Die Frage, was denn im
gegenwärtigen demokratischen Kapitalismus verlangt und geboten wird und wie
man sich dazu stellen soll, ist durch exzessives "Erinnern" radikal
beantwortet: Alles demokratisch beschlossene und verwaltete, von
Notstandsgesetzen über den sozialen Frieden auf Kosten der Lohnempfänger
bis zu militärischen Friedensschaffungsmaßnahmen im Ausland, alles von
Ausbeutung bis Krieg geht in Ordnung, weil und insofern die Politik
demokratisch verfährt und nicht mehr faschistisch. Die Demokratie ist
unkritisierbar, weil sie kein Faschismus ist, und die Nachfolgestaaten des
früheren Großdeutschland sind unkritisierbar, weil sie keine Juden mehr
liquidieren. Ein drastisches Beispiel für die Wucht und Durchschlagskraft
dieser nicht mehr so neuen Nachkriegsideologie stammt aus der kleinen Welt
der Linken: Im April 2001 fand ein Kongreß "Vom Postfaschismus zum
demokratischen Faschismus" statt. Der leitende Standpunkt der Veranstaltung
hat aus den erwähnten Nachkriegsdogmen die Konsequenzen gezogen: Wenn die
Demokratie unkritisierbar ist und wenn das einzig ernstlich Kritikable auf
der Welt der Faschismus war, dann bleibt für jeden, der das Handwerk des
Kritikers auch in Bezug auf die demokratische Gegenwart ausüben will, nur
ein Ausweg. Er muß jede Differenz von Demokratie und Faschismus tilgen, er
muß die Demokratie als eine Form des Faschismus in diesem aufgehen lassen -
denn als Demokratie an und für sich ist sie ja unkritisierbar:
"Postfaschismus als Begriff der Kritik ... 'Postfaschismus' und
'demokratischer Faschismus' sind Begriffe, die bei der Kritik der
österreichischen Zustände nicht gerade an der Tagesordnung sind. Damals (im
Zuge der deutschen Wiedervereinigung) ging es um die Frage ... ob diese
sogenannte Faschisierung im Postfaschismus nicht längst vollzogen sei, und
man heute nicht eher von einer Demokratisierung des Faschismus reden müßte.
... Gerade die Entwicklung in Österreich ... scheint ausgesprochen
geeignet, die Diskussion über Faschisierung der Demokratie oder
Demokratisierung des Faschismus nochmals aufzunehmen." (Streifzüge 2/2001)
Diese Position ist der dialektische Endpunkt der Instrumentalisierung des
Faschismus zur Beweihräucherung einer unkritisierbaren Gegenwart. Es geht
auch weniger extrem. Die Normalform des "Erinnerns" an unsere
unkritisierbare Demokratie besteht darin, daß ein kritischer Mensch so
ziemlich alles, was ihm nicht gefällt oder was er nicht versteht, dem
Dritten Reich in die Schuhe schiebt. Das ist der Sündenbock für alle, die
zB eine Demokratie - kontrafaktisch - für ein permanentes Bemühen um
"Wiedergutmachung" halten wollen:
" ... aber noch ist es zu früh für seine Begründung, real sei die 'Nazizeit
so versunken wie Karthago'. Erst vorige Woche, am 6. Juni, feierte sie im
Nationalrat fröhliche Urständ, als die (schwarz-blaue) Regierung mit
fadenscheinigen und zynischen Begründungen es zum x-ten Mal ablehnte,
schwulen und lesbischen NS-Verfolgten einen Rechtsanspruch auf
Entschädigung nach dem Opferfürsorgegesetz (OFG) zu gewähren. Man müsse
erst prüfen, ob es überhaupt noch lebende Betroffene gibt - also prüfen, ob
die bisherige Strategie, die Sache so lange hinauszuzögern, bis die Frage
sich auf natürlich-biologische Weise von selbst gelöst hat, auch
aufgegangen ist. Solange es noch Verfolgte des NS-Regimes gibt, die bis
heute keinen Rechtsanspruch auf 'Wiedergutmachung' haben, muß man Burger
mit Vehemenz widersprechen." (Kurt Krickler, Generalsekretär der HOSI Wien
und Vorstandsvorsitzender des europäischen Lesben-und Schwulenverbands
ILGA, STANDARD 13./14. 06. 01)

Nein, die "Nazizeit" hat gar nicht "fröhliche Urständ" gefeiert.
Demokratisch gewählte Politiker sehen bloß keinen nationalen Nutzen und
keinen moralischen Gewinn für das laut Eigenauskunft
"familienfreundlichste" Land überhaupt, Geld ausgerechnet für schwule
NS-Opfer locker zu machen. Im Unterschied zu ehemaligen Zwangsarbeitern
oder enteigneten Juden haben die "schwulen und lesbischen NS-Verfolgten"
eben nicht das Wohlwollen der US-Justiz auf ihrer Seite, zumindest bislang
nicht. Österreichs demokratisch ermächtigte Politiker haben es daher nicht
nötig, in Verhandlungen einzutreten und Steuergeld zu opfern, um Schaden
von der österreichischen Wirtschaft abzuwenden und "Rechtsfrieden" von den
USA zu kaufen. (Ed Fagan kontaktieren; Sammelklage einbringen; in den USA
natürlich!) Und das alles hätte Herr Krickler sicher entdeckt, wären ihm
nicht seine linientreuen Vorurteile über Demokratie dazwischen gekommen.
Krickler ist allerdings ein Waisenknabe verglichen mit Guido Tartarotti vom
"Kurier", einem grenzgenialen Produkt des zeitgenössischen österreichischen
"Antifaschismus":
"Über all das könnte man noch diskutieren, wäre die Nazizeit 'versunken wie
Karthargo' (Burger). Nur leider stimmt das nicht. Faschismus findet statt,
natürlich weniger als Ideologie, sondern als Denkmuster. Hat nicht unlängst
ein Abt das 'Gemeinschaftserlebnis' im Dritten Reich glorifiziert? Hat
nicht ein Gericht dem Kärntner Landeshauptmann eine Nähe zu
Nazi-Gedankengut attestiert? Hat nicht ein FPÖ-Politiker die Ermittlungen
in der Spitzelaffäre mit 'Gestapo-Methoden' verglichen? Was ist mit den
'braunen Flecken' der SPÖ, was ist mit dem 'Fall Gross', mit dem Tod von
Marcus Omofuma? Oder: Was sagen uns die Ereignisse der vergangenen zehn
Jahre auf dem Balkan?" (Guido Tartarotti über Rudolf Burgers Aufruf zum
Gedächtnisverlust, Kurier 26. 6. 01)
Ein bemerkenswerter Vorwurf, denn der angesprochene Abt hat bloß jenen von
Burger problematisierten Imperativ wörtlich genommen und dadurch völlig
mißverstanden - gemeint ist der Spaß mit dem "Erinnern"! Der
volksverbundene Gottesmann hat sich nämlich erinnert, und zwar an das, was
er erlebt hat: Toll war's, das Gemeinschaftserlebnis damals; und nicht
einmal die Niederlage hat der Abt vergessen, daß die Geschichte eben blöd
ausgegangen ist. Ein schwerer Verstoß gegen die österreichische
Erinnerungskultur! Parteigänger des Dritten Reiches und Mitläufer sind
nämlich angehalten, ihre Erinnerungen zu fälschen - zu einer Kritik an
nationalistischer Gemeinschaftstümelei damals wie heute sind heutige
Parteigänger der Demokratie weder fähig noch willens, da werfen sie lieber
einem schlichten Gemüt dessen unzensierte Erinnerungen vor! Und das
berühmte Haider-Gedankengut: Ist es ein Resultat von mangelndem "Erinnern"
- oder mehr ein kalkulierter Verstoß gegen das verordnete Erinnern mit
Blick auf Leute wie den naiven Klosterbruder, die sich, gerade weil sie
sich von der Niederlage "antifaschistisch" haben "belehren" lassen, ihren
damaligen Patriotismus nicht madig machen lassen wollen? (Als
Spezialservice für Herrn Tartarotti, der Burger allen Ernstes die
Verwendung von Fremdwörtern vorwirft: "Patriotismus", lt. Duden die
(begeisterte) Liebe zum Vaterland; gefühlsmäßige Bindung an Werte,
Traditionen u. kulturhistorische Leistungen des eigenen Volkes bzw. der
eigenen Nation)
Sicher, wenn der FPÖ-Politiker Schnell der heutigen Polizei
"Gestapo-Methoden" vorwirft, dann ist das erschütternd. Erschütternd, weil
sogar einer der "Anständigen" vor der "political correctness" zu Kreuze
kriecht und seinen Kotau vor dem Zeitgeist macht, indem er die sonst von
seiner Partei abgelehnte "Faschismuskeule" ausgerechnet gegen die Polizei
schwingt. Hätte er wenigstens von "KGB-Methoden" gesprochen! Wenn alle
untreu werden ... Immerhin erweist er sich als guter Demokrat; wie alle
guten Demokraten macht er der Polizei den Faschismusvorwurf, sobald sie ihm
unangenehm auffällt - denn eine wirklich demokratische Polizei, also eine
wahrhaft demokratische Polizei, also eine unzweifelhaft demokratische
Polizei - die würde nie gegen ehrenwerte Politiker ermitteln ... die würde
nie Demonstranten einkesseln ... die würde nie einem Schubhäftling den Mund
verkleben ... nie Lauschangriff ... nie Rasterfahndung ...

Die "braunen Flecken" auf blütenweißen demokratischen Parteien ebenso wie
der exemplarische Herr Groß beweisen vor allem: Das
vergangenheitsbewältigende Dogma des totalen Antagonismus von Faschismus
und Demokratie ist durch abertausende Karrieren in beiden Systemen
abertausendfach widerlegt, was diesem Dogma natürlich nicht geschadet hat.
Wer dem Dritten Reich in verantwortlicher Position gedient hat, sei für das
Tragen demokratischer Verantwortung absolut ungeeignet, meint die Legende
weswegen sich die Kritik jedenfalls nicht an der Pflichterfüllung des
Gerichtspsychiaters Groß nach 1945 und an den damit durchaus verbundenen
Brutalitäten entzündet hat, bloß daß er seinem Staat schon vor 1945 gedient
hat, das soll ihn jenseits seiner faktischen Tätigkeit für selbige
disqualifiziert haben; meinen zumindest demokratiefanatische Unbelehrbare.
Daß ein Tod wie der des Marcus Omofuma eine zwangsläufige Folge der
demokratisch beschlossenen und demokratisch abgewickelten Abschiebepraxis
auf Basis des demokratischen Ausländerrechts ist, das kapiert der perfekt
demokratisch indoktrinierte Herr Tartarotti vermutlich nicht einmal, wenn
man es ihm sagt. Das Dritte Reich ist eben der unübertreffliche Prügelknabe
für alle gegenwärtigen Unverbesserlichen; man hat manchmal den Eindruck,
falls es nicht existiert hätte, wäre es von den Demokraten wohl erfunden
worden, zur Befriedigung von deren Legitimationsbedürfnissen. Das
"Verdrängen" der Gegenwart, um es mal so zu formulieren, wäre ohne das
"Erinnern" sicherlich nur halb so leicht.
Und was sagen uns die "Ereignisse der vergangenen zehn Jahre auf dem
Balkan"? Daß der Anspruch "Europas" auf eine neue Landkarte im Hinterhof
und neue Satellitenstaaten nicht mit dem Versuch zu verwechseln ist, Mord
und Totschlag zu verhindern? Daß der Zynismus der Wertegemeinschaft
inzwischen soweit geht, in Gestalt kroatischer Generäle ihren eigenen
Geschöpfen den Kreigsverbrecherprozeß zu machen, die nur mit westlicher
(Waffen)Hilfe und Billigung ihre ethnischen Säuberungen durchführen
konnten? Daß die Instrumentalisierung von "Auschwitz" durch demokratische
Kriegsherrn unter Assistenz freier Meinungsbildner wie Tartarotti
"spätestens mit dem Kosovokrieg" dazu geführt hat, daß "'Auschwitz' ...
beliebig ausfüllbar und einsetzbar" ist, wie Dirk Rupnow angemerkt hat?
(STANDARD 9./10. 06. 01) Völlig "beliebig" natürlich auch nicht, denn wenn
Serbien der NATO eine "faschistische Aggression" vorwirft, dann glaubt das
keiner von den wohlerzogenen West-Bürgern, die "ihre" demokratisch
gewählten Machthaber zwar als Lügner und Korruptionisten verachten dürfen,
die denselben Politikern aber aufs Wort glauben, wenn die Ausländern im
Ausland mit Hilfe von Soldaten und Bomben Gutes tun wollen.

4. Fazit


Weniger hysterisch als der Journalismus hat Wolfgang Müller-Funk in seiner
Zwischenbilanz "Erinnerungsbewegte und Vergessenseuphoriker"
stellvertretend für den Mainstream der Diskutanten das bodenlos
selbstzufriedene Credo des Erinnerungsbedürfnisses formuliert: "Die
kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte hat immerhin
erheblich dazu beigetragen, eine Zivilgesellschaft aufzubauen, die sich mit
den demokratischen Vorbildern durchaus messen darf. Darüber hinaus ist die
Erinnerung an die Shoah zu einer zentralen Erzählung im Hinblick auf die
Zukunft einer menschenrechtlich orientierten Gesellschaft geworden, weil
sie einen Grenzwert des Menschenmöglichen im negativen Sinn des Wortes
markiert. ... die Shoah (bildet) ... einen kulturellen Orientierungspunkt
moderner westlicher Zivilgesellschaften schlechthin ..." (STANDARD 22. 06. 01)
Wenn die Latte so tief wie möglich liegt, hüpft auch die "westliche
Zivilgesellschaft" darüber! Sobald die Anforderungen knapp über dem
absoluten Tiefpunkt angesiedelt sind, besteht die Demokratie den
Humanitätstest! Ansprüche sollte man also keine stellen, aber wenn der
"Grenzwert"(!) "des Menschenmöglichen"(!) "im negativen Sinn"(!) den
Referenzpunkt bildet, dann, ja dann steht sogar die "menschenrechtlich
orientierte Gesellschaft", die keinem friedenserzeugenden Krieg aus dem Weg
geht, halbwegs positiv da und auf dem hohen moralischen Niveau ihrer
"demokratischen Vorbilder". Der Vergleich macht Sie sicher! Die beste aller
möglichen Welten braucht "Auschwitz" als "Orientierungspunkt", braucht
nicht weniger als die größte verfügbare Untat, um auf diese Weise ihre
Selbstdarstellung zu betreiben: Gaskammern für Juden sind im Moment nicht
vorgesehen, über alles andere läßt die Demokratie mit sich reden, und
darauf sind ihre Ideologen auch noch stolz. Diese deppensichere Technik des
modernen Nationalismus will Burger wirklich dem "Vergessen" überantworten?

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18 spezial zum G8 in genua
von: <wir@kanalB.de>
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hi,

wir machen ein spezial zum G8 in genua, laeuft unter

http://kanalB.de/spezial-genua2001

freundschaft

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19 tcgreens.org: New Green site
von: <paul@tcgreens.org>
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http://www.tcgreens.org/

which is, as far as I know, the only website with green news and
opinion updated daily. If you like the site, you might like to
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keep in touch with the Green movement without surfing for hours
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http://www.tcgreens.org/

Don't forget to vote in in our poll, "Who should the Greens
run for President in 2004?"

Our site supports a number of advanced features, such as
discussion groups, syndication, and access by telephone (You
can listen to headlines and hear stories from our site without
a computer, just by dialing an 800 number.) You can even add
headlines from our site to your site without any programming,
find out how at


http://www.tcgreens.org/synd/

Our system is based on open source software, and we're making
our software freely available. Although we're focusing on
building a community and adding features between now and the
2001 elections, we're also interested in helping other Greens
develop a network of sites.

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20 *prairie [Frische-Service]
von: uschi reiter <uschi@prairie.at>
================================================
*prairie Frische-Service: 20.07.2001

Sehr geehrtes Publikum !

Ein schoens Wochenende mit *prairie wuenscht Ihnen

Andi Wahl, Guenther Hopfgartner, Uschi Reiter

+ + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + +


o Günther Hopfgartner : Nächste Ausfahrt Genua
Der zunehmend martialischere Polizeiaufmarsch anlässlich von Treffen der
globalen Spitzen aus Politik, Wirtschaft und Widerstand lässt sich nur
durch zum Teil frei erfundene Horrorszenarien legitimieren.

http://www.prairie.at/frame?artikel/20010705120816


o Günther Hopfgartner : Which side are you on?
Die Wiener Free Re:Public-Parade war gedacht als eine Manifestation des
sowohl künstlerischen als auch politischen "State-of-the-Art" der
Clubszene. Und dementsprechend ein beachtlicher Erfolg.

http://www.prairie.at/frame?artikel/20010713161705

o Yoyo Tischler : Loveparade und free re:public
Von Republikanern und freien RepublikanerInnen. - Am kommenden Samstag
finden in Wien gleich zwei Paraden statt, die nichts gemein haben!?
http://www.prairie.at/frame?artikel/20010705145417

o Andi Wahl : Mit der größten Selbstverständlichkeit Vergangenen Samstag
ging ein Mythos in den Ruhestand. ANARCHOPHOBIA, Linzer Punk- und
Politband spielte in der KAPU sein letztes Konzert.

http://www.prairie.at/frame?artikel/20010719191903

o Gitti Hell : Deutsche Gründlichkeit global
Mit allen Mitteln versuchen deutsche Behörden
GlobalisierungskritikerInnen an einer Reise zum G8-Gipfel in Genua zu
hindern.

http://www.prairie.at/frame?artikel/20010719131121

o Gitti Hell : Lippenbekenntnisse zur Schuldenstreichung
Die Streichung der Schulden für Entwicklungsländer steht nicht nur in
Genua ganz oben auf der Agenda. Mehr als weitgehend folgenlose
Lippenbekenntnisse sind diesbezüglich trotzdem nicht zu erwarten.

http://www.prairie.at/frame?artikel/20010719122202

o Andi Wahl : Brache hat etwas Faszinierendes
Dr. Peter Arlt ist Soziologe und beschäftigt sich seit Jahrzehnten
theoretisch, aber auch in eigenen Kunstprojekten, mit Öffentlichkeit und
"öffentlichem Raum". Mit ihm sprachen wir über den immer wieder heiß
diskutierten Platz vor dem Linzer Centrum für Gegenwartskunst. Dr. Arlt
lebt in Linz und Berlin

http://www.prairie.at/frame?artikel/20010718183525

o Waltraut Geier : Räuber und Richter Lieber Neffe Du kannst dich doch
sicherlich noch an die Geschichte erinnern, die ich dir öfters erzählte,
die, dass die Bürger des spätmittelalterlichen Mons (das heutige Bergen
in den Niederlanden) sich damals einen gefangenen Räuberhauptmann zu
einem vollkommen überhöhten Preis kauften,

http://www.prairie.at/frame?artikel/20010705101946


o Alexandra Pilz : Über die Liebe Ginger und Blumenfisch GR: Guten
Abend, Blumenfisch. Schön, dass du wieder bei uns bist. Du hast mir
schon richtig gefehlt BF: Ja, wirklich, Ginger? Das erstaunt mich jetzt
fast ein wenig. GR: Du......., Blumenfisch. Ich glaube, ich brauche
dringend deinen Rat. BF: Hoffentlich kann

http://www.prairie.at/frame?artikel/20010719162917

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djs hergo, christian fuchs, michael lachsteiner [ rhiz - 20.07. ]

club socialismo tropical: djs rayna/tesar/furious horst [ rhiz - 21.07. ]

live: feron (ennoson, mattersdorfer, hofer) [ rhiz - 22.07. ]

djs scale & gnu [ rhiz - 23.07. ]

jade@rhiz: dj michaela s. [ rhiz - 24.07. ]

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Redaktionsschluss: 19. Juli 2001, 23:00 Uhr
Diese Ausgabe hat Edgar Ernstbrunner <hx65@dial.pipex.com>
zusammengestellt



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