Mittwoch, 18. Juli 2001


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01 - Anmelden!
From: NOFischer
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02 - Buchtip: Furchtbare Antisemiten, ehrbare Antizionisten
From: www.no-racism.net
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03 - Funktion von Publik Netbase im Museumsquartier
From: wassermair@t0.or.at
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AKTIONEN/ANKÜNDIGUNGEN
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04 - Aufruf zur Demonstration gegen Isolationshaft
From: abcibk@hushmail.com
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05 - Augustin Einladung/Meldungen
From: augustin@nextra.at
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06 - International Genova Offensive
From: barricadacollective@hotmail.com
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07 - 3. Mahnwache der Women in Black
From: Harald.Frassine@blackbox.net
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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
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08 - Kommentar
From: www.ballhausplatz.at
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09 - Der Fall Racak...
From: joesb@vorstadtzentrum.net
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10 - Die Presse: Positive Bilanz...
From: SOS Menschenrechte, ecker@sos.at
mit Anmerkung der Tagesred
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DISKUSSION
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11 - politik oder tierrechtsbewegung
From: el@awadalla.at
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REDAKTIONELLES:

Für diese Ausgabe nicht aufgenommen: 1 persönlichen Kommentar,
weitergeleitet an AdressatIn

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Wie der MUND entsteht ....

Schickt uns bitte eure Nachrichten, Meldungen und Ideen.
E-Mail-Adresse der Redaktion:
widerstand@no-racism.net

Im MUND findet Ihr eine Rubrik, die eine Konsequenz aus der redaktionsinternen Debatte um die Notwendigkeit, sexistische, antisemitische und rassistische Beiträge nicht zu veröffentlichen, einerseits, die Problematik von Zensur andererseits versucht: unter "B) Eingelangt, aber nicht aufgenommen" wird - in anonymisierter Form - auf angehaltene Beiträge hingewiesen und eine kurze Begründung der/des Tagesredaktuers für die Nichtaufnahme geliefert. Die AbsenderInnen werden hiervon informiert.
Ihr könnt Euch die Beiträge extra schicken lassen:
Mail an widerstand@no-racism.net genügt.

 




Quelle: www.popo.at


Und für nächsten Donnerstag:
Das Rechtshilfe-Manual

...und was mache ich eigentlich gegen rassisten?
online-diskussion

Editorial
Für den Inhalt verantwortlich: Ihr.
Die Beiträge werden von verschiedenen Redaktionsteams zusammengestellt.

Bitte weitersagen:
Für Personen ohne Internetzugang gibt es aktuelle Terminankündigungen
unter der Rufnummer 589 30 22 12 (Demoforum)


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01 - Anmelden!
From: NOFischer
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Pro Life, das sind die wackeren rechten Kämpen gegen das
Selbstbestimmungsrecht von Frauen, lädt nach Linz ein: Hiermit
weitergegeben, mit der Bitte um besondere Berücksichtigung des Punktes 5

http://www.youthforlife.net/detail.php?id=3

Hot » Anmeldung für Paddy Kelly in Linz

Wichtig Infos für alle, die am 28. Juli in Linz in der Kirche beim Abend
mit Paddy Kelly dabei sein möchten!
Wichtige Infos für Medien!
Up-date: 15.7.-18.00

Anmeldung für 28. Juli!

Aufgrund des enormen Interesses für den Abschlussabend der "Aktion Eva" am
28. Juli 2001 ( special guest: Paddy Kelly) bitten wir um Verständnis, dass
wir folgendes Anmeldungsprozedere durchführen müssen.
Grund: Es gibt in der Kirche nur beschränkt Platz !

1.) Die Anmeldung geht ausschliesslich via Internet an folgende
e-mail-Adresse:

paddy@youthforlife.net

Wichtig: Anmeldungszuschriften an andere e-mail-Adresse von uns können
nicht berücksichtigt werden!

2.) Für die Anmeldung benötigen wir folgende Daten:
Name, Adresse + Land + Geb.+Datum
[Die Namen und Adressen werden garantiert NICHT weitergegeben!]

3.) Die Anmeldung geht ausschliesslich via e-mail!
Telefonische Anmeldung ist NICHT möglich

4.) Alle, die bis spätestens 22. Juli eine E-mail-Bestätigung (!) bekommen,
sind auf der Anmelde-Liste registriert und bekommen am 28. Juli zwischen
16.00 und 18.00 vor der Pöstlingsbergkirche beim Informationsstand das
"Registrierungsticket"
[Bitte einen Ausweis bereit halten!] Dies ist gratis

5.) Es hat keinen Sinn, uns mehrmals e-mails mit dem Namen zu schicken.
Ganz im Gegenteil: Dies hält uns bei der Arbeit auf!

6.) Alle e-mails, die bis einschl. vergang. SO (8. Juli, 24.00 Uhr) bei uns
eingegangen sind, sollten bis spätestens (!> kommenden SO (15.7.) am Abend
bearbeitet werden!
Alle anderen e-mails werden bis allerspät. 22. Juli bearbeitet!

7.) Man kann sich nach wie vor registrieren lassen! Wir werden eine
möglichst ausgewogene Auswahl (Land, Alter, Anmeldezeitpunkt, Grund des
Kommens usw.) treffen und auch die berücksichtigten, die nicht zu den
Ersten bei der Registrierung gehören!

8.) Für alle, die keine Bestätigung bekommen, wird es definitiv keinen
Platz in der Kirche geben!
Wichtig: Wir werden spätestens am 22. Juli bekanntgeben, ob die Übertragung
nach aussen stattfinden kann!
Bitte um Geduld!

9.)Für alle, die bereits eine Bestätigung bekommen haben:
Es gibt zwei Sektoren (Vorne ca. 200 Plätze) + restliche Kirche (ca. 800).
Wer in welchem Sektor ist, wird erst festgelegt!
Dazu zwei Infos
a.) Bitte uns diesbezüglich KEINE Interventions-e-mails schicken! Diese
bedeuten wiederum mehr Arbeit für uns und würden sicherlich nicht
behilflich sein, in den vorderen Sektor zu kommen
b)Bei Gruppenanmeldungen bleibt die jeweilige Gruppe natürlich im selben
Sektor!

10.) Für Gerüchte wie "Paddy hat abgesagt" usw., die von so manchen Fans
oder Nicht-Fans verbreitetet werden, sind wir uns zu schade. Wir
beantworten diese Frage auch nicht mehr am Telefon.

11.) Droh-e-mails oder e-mails mit anonymen Absender werden von uns sofort
gelöscht und sicherlich nicht beantwortet!

12.) Bestellungen, wo jemand z.B. 5 Karten ohne Angaben der Personen
bestellt, können ebenfalls NICHT bearbeitet werden!

13.) Und noch etwas am Schluss: Wenn das ganze am 28. Juli in Linz gut und
diszipliniert (auch von Seiten der Fans!) vor sich geht, wird es vielleicht
bald wieder eine ähnliche Veranstaltung mit P. geben!


Infos für Medienvertreter:

1.) Journalisten, die bei der Veranstaltung am 28. 7. dabei sein möchten,
mögen sich bitte an paddy@kath.net melden.
Es gibt ab sofort einige wenige Plätze für Journalisten!
Mitarbeiter der katholischen Webzeitung KATH.NET werden die
Journalistenbetreuung übernehmen!
2.) Zum derzeitigen Zeitpunkt ist keine Pressekonferenz oder ähnliches
geplant!
3.) Es wird keine Möglichkeit für Interviews geben!

© www.youthforlife.net 15. 07. 2001 17:56 Uhr


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02 - Buchtip: Furchtbare Antisemiten, ehrbare Antizionisten
From: www.no-racism.net
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Furchtbare Antisemiten, ehrbare Antizionisten:
Von der Initiative Sozialistisches Forum

Antisemitismus ist die objektive Ideologie der Barbarei, zu der das
Kapitalverhältnis gemäß seiner inneren Bestimmung wie seiner krisenhaften
Notwendigkeit treibt, ist die Ideologie seiner negativen Selbstaufhebung auf
eigener Grundlage. Der Antisemitismus ist daher so allgemein wie die totale
Vergesellschaftung global: in Japan druckt und liest man Hitlers Mein Kampf
und Die Protokolle der Weisen von Zion in Millionenauflage, indigene Gruppen
in Lateinamerikas schreiben ihre Unterdrückung dem 'Juden' Kolumbus zu und
die Wall Street steht bis heute als Synonym für 'jüdisches Finanzgebaren'.

Nichts am Antisemitismus ist 'typisch deutsch' - mit der Ausnahme, die
allerdings den Unterschied ums Ganze macht, daß er in Deutschland sein Ziel,
die Vernichtung der europäischen Juden, erreicht hat. Weil der
Volksgemeinschaft der Onkel Adolfs und Tante Emmas die weltweite Vernichtung
mißlang, ist Antisemitismus in Deutschland Tötungsbereitschaft im
Wartestand, die sich als Antisemitismus trotz Auschwitz, und erst recht
wegen Auschwitz, darstellt. Das Wesen der 'nationalen Identität' ist der
Tod, der an anderen vollstreckt werden muß, damit das Selbst im Raubmord
Substanz gewinnt. Es handelt sich dabei um einen Tötungswillen, der im
genauen Zuge der abermaligen Nationwerdung Deutschlands und ihres
notorischen Pochens auf Weltmacht und Weltgeltung die Maske des
Philosemitismus abstreift und Israel androht, es künftig "am normalen
Maßstab des Völkerrechts messen zu wollen" (Klaus Kinkel).

Nirgends rächte sich der Unwille und die Unfähigkeit der Linken, aus dem
Mordzusammenhang ihrer Nation auszubrechen, mehr als in der strikten, mit
marxoiden Theoremen legitimierten Reduktion des Nazismus auf eine besonders
autoritäre, terroristische Diktatur des Kapitals über die Arbeiterklasse.
Auschwitz als das Telos des Nazismus, die Volksgemeinschaft als so
klassenübergreifende wie, im Massenmord, tatsächlich klassenaufhebende
Organisationsform der barbarischen Gesellschaft, der Antisemitismus
schließlich als die integrale Ideologie und Quintessenz der Transformation
der bürgerlichen Gesellschaft ins barbarische Kollektiv: das alles war der
'Neuen Linken' von 1968 kein Thema; und die Kritische Theorie, avancierteste
Form des Materialismus nach Hitler, blieb die marginale Ausnahme, die die
Regel bestätigen mußte.

Der Haß auf Israel, rationalisiert zum Ideologem des Antizionismus, hatte
eine dreifache Funktion für das noch nicht zum 'Wir sind das Volk' geeinte
Deutschland. Erstens war er die objektive Agentur des Antisemitismus im
Lager der Linken, einer Linken, die eben dadurch, insgeheim vielleicht gar
mit Absicht, ihre Zugehörigkeit zum nationalen Kollektiv demonstrierte.
Antizionismus war die Form, in der sich die Linke, aller Opposition zum
Trotz, mit dem Gründungsverbrechen der Nation einverstanden erklärte und
ihren Anteil reklamierte. Zweitens war der Antizionismus die Repräsentanz
des durch die Sowjetunion in welcher Form auch immer dargestellten
Hegemonialanspruchs des Marxismus-Leninismus über die Linke. Marginal, wie
diese Linke gesellschaftlich war, suchte und fand sie Rückendeckung in der
Geschichte der kommunistischen Arbeiterbewegung, deren Leichnam in den
staatskapitalistischen Gesellschaften des Ostens zur Monstranz wurde. Im
Antizionismus gestand die Linke ihre fundamentale Unfähigkeit zur Kritik der
traditionellen Arbeiterbewegung wie zur Kritik der Vergesellschaftungsweise
sowjetischen Typs ein. Und drittens erlaubte der Antizionismus, unterm Vorwand
internationalistischen Engagements, die Wiederaneignung der Idiotie von Volk,
Vaterland und Muttersprache. Volk, der Inbegriff der Konterrevolution, Volk, die
antiemanzipatorische Kategorie schlechthin und also der Gegenbegriff zu
Gesellschaft, gar zur befreiten, stieg auf zur zentralen Kategorie des
Internationalismus, das heißt der weltweit zusammenaddierten
Befreiungsnationalismen. "Dem Volke dienen" war der Freibrief, die deutsche
Geschichte zum Selbstbedienungsladen zu machen, um sich dem Volk der Denker
und Henker anzudienen.

Seit 1989 hat sich der Antizionismus im wesentlichen erledigt, vor allem
durch den Bankrott der UdSSR als seiner Hauptdistributionsagentur und die
langsame Staatwerdung der PLO, deren menschliche Unkosten in den
Jahresberichten von Amnesty International nachgelesen werden können. Der
tiefere Grund für das gegenwärtige Desinteresse der Linken am Antizionismus
(außer zu Zwecken linksvölkischer Traditionspflege) ist aber die deutsche
Einheit. Im Zuge der Nationwerdung, das heißt im Prozeß der 'inneren
Einheit', zeigt sich, daß Einheit und 'nationale Identität' nicht zu haben
sind ohne Feindbestimmung. Ohne Antisemitismus keine deutsche Nation, ohne
Antizionismus daher keine deutsche Außenpolitik. Der linke Antizionismus hat
abgewirtschaftet, weil er die zutiefst taktische Haltung, die der
westdeutsche Staat im Zeichen des Philosemitismus zu Israel einnahm,
interessiert als strategische Wesensbestimmmung eben dieses Staates
mißdeutete und nicht als Ausdruck der Opposition gegen die proarabische
Außenpolitik der DDR begriff, nicht als Moment der internationalen Reputation
einer BRD, die sich mit den Vereinigten Staaten nicht anlegen durfte.
Israel - das war der westdeutschen Politik bis 1989 die willkommene
Externalisierung der 'jüdischen Frage'.

Die antizionistische Linke hat sich erledigt, ihr Auftrag -mit Hilfe des
Antizionismus die deutsch-völkische Kontinuität zu wahren und die Nation zu
entschulden - ist erfüllt. Ihre partielle Ideologie ist zum zentralen
Bestandteil der so genannten freiheitlich-demokratischen Grundordnung
geworden. Da die ehemals antizionistische Linke nun ihr nationales Projekt
Deutschland hat, kann sie ihre Identifikation mit den unterdrückten Völkern
aufgeben und sich anschicken, die 'Diktatoren' und 'unbelehrbaren
Nationalisten' dieser Welt unmittelbar, mit der geballten Macht des 'Modells
Deutschland' im Rücken, zur Räson zu bringen.

Das Verhältnis von Antisemitismus und Antizionismus, das die nachfolgenden
Thesen polemisch, also sachlich zu entfalten suchen, ist ein
Produktionsverhältnis, das heißt ein Verhältnis der materiellen Reproduktion
der demokratisierten Volksgemeinschaft durch den formellen Widerspruch der
Opponenten hindurch. Ideologie beweist sich darin als das Mißverhältnis von
subjektiver Meinung und objektivem Inhalt, als ein Verhältnis der
Entfremdung, das macht, daß einer sagt, was er weiß, aber nicht weiß, was er
sagt - und dies letztendlich auch nicht wissen will. Die materialistische
Aufklärung, das zeigt der Kontext, in dem die Thesen entstanden, hat in
Deutschland nichts Objektives, auf das sie sich als auf die Evidenz der
Vernunft zu berufen vermöchte, nichts, das sie der zwanghaften Neigung der
Deutschen, insbesondere der linken Deutschen, zum Differenzieren und
Vernünfteln entgegensetzen könnte: Nicht Argumente zählen, gefragt ist die
Gesinnung, nicht Kritik ist Trumpf, sondern der repressive Konsens.

Die Antizionismus-Thesen wurden im Frühjahr 1991 verfaßt, im Gefolge des
Golfkrieges und im Zusammenhang mit der Besetzung des Studios von Radio
Dreyeckland in Freiburg. Der Anlaß war simpel: Ein Redakteur, ehemals 2.
Juni, dann RAF, hatte im Namen der Internationalismusredaktion des Radios
den überzeugten Antisemiten und 'Israelexperten' Helmut Spehl, dessen
Schriften im übrigen auch in Dritt-Welt-Läden verkauft werden, zu einer
Diskussion eingeladen, in der es mehr oder weniger um die Frage ging, wie
Israel am allerbesten ausradiert werden könnte. Studenten hörten die Sendung
mit und fertigten ein Protokoll dieser rotbraunen Allianz. Nach
verschiedenen Diskussionsversuchen mit den alternativen Radiomachern, die
wenig mehr offenbarten als ein interessiertes Unverständnis und haltlos
fetischistischen Pluralismus, insbesondere der Geschäftsführung, kam es zur
Besetzung des Studios.

Der weitere Ablauf ist schnell erzählt: Sitzungen jagten sich,
Mitgliederversammlungen ergingen sich in Spekulationen über die Motive der
Kritiker und Besetzer, kaum jemand sprach von Antisemitismus, alle von den
guten Motiven der Antizionisten. Kurz und schlecht: ein Abgrund an
Aufklärungsverrat tat sich auf, und es zeigte sich, daß, wer selbst
keineswegs den Antiimperialisten anhing, immer noch die Form zu bemäkeln
wußte, in der die Kritik vorgetragen wurde: als Ideologiekritik nämlich, die
nicht über die Frage mit sich verhandeln läßt, ob Juden auch Menschen sind.
Die Aktion jedenfalls, die darauf hoffte, linke Antisemiten aus einem
irgendwie linken Medium auszuschließen, führte nach und nach zu der
unausweichlichen Erkenntnis, daß es keine Linke mehr gibt, daß die, die
immer noch Linke zu sein für sich reklamieren, nur den solidarischen
Resonanzboden abgeben für ein Klima, in dem sich jeder Aberwitz,
insbesondere linker Nationalismus, Volkstümlerei und Antisemitismus,
entfalten können.

Ein beredtes Beispiel, wie sich auch in jüngster Zeit Antisemitismus in
linke Argumentationsformen ergießt und damit noch das Stammtischniveau
unterbietet, gibt ein Kommentar der Freunde der guten Zeit vom 6.10.99 im
Hamburger Alternativsender Freies Senderkombinat anläßlich des Todes von
Ignaz Bubis, in dem es hieß:

Und zum Schluß aus aktuellem Anlaß zum Tod von Ignaz Bubis. Wieder wird aus
Ermangelung von Klassenbewußtsein um der Lehre des heutigen linken Daseins
aus einem liberalen Kapitalisten, Ausbeuter, Spekulanten ein Antirassist.
Warum? Weil er ein Jude war? Als ob das ein Persilschein sei! (Reader 1999)

Aus heutiger Sicht erscheint die Besetzung von Radio Dreyeckland als ein
Moment in der Entstehung einer antinationalen - und das kann nur heißen:
einer entschieden antideutschen - radikalen Linken, die das Erbe von 1968
annimmt, indem sie darüber hinausgeht. Diese antideutsche Linke wird sich
nicht nur das anarchistische Erbe radikaler Staatskritik materialistisch
aneignen müssen, sie wird auch über einen Marxismus, der den Staat aneignen
und als Hebel benutzen wollte, hinausgehen müssen zur Abschaffung, sprich:
Zerstörung des Staates - wenn sie erkannt hat, daß die Form Nation ein
Produkt des Staates ist, der Nationalismus also mehr darstellt als Ideologie
oder Manipulation, nämlich das objektive Selbstbewußtsein des Souveräns:
Denn jeder, der einen deutschen Paß hat, ist nolens volens Nationalist,
partizipiert an den grenzsetzenden und ausgrenzenden Leistungen der
Staatsgewalt, hat Teil an der 'nationalen Identität', die den Antisemitismus
ausbrütet wie die Raupe den Faden spinnt.

Das Autorenkollektiv (ISF), das die in diesem Band zusammengestellten Texte
zur Begleitung des Konflikts um Radio Dreyeckland verfaßte, hatte sich
bereits drei Jahre zuvor anläßlich eines ähnlichen Vorfalls in der
Freiburger 'Linken' erstmals intensiver mit dem Thema 'linker
Antisemitismus' beschäftigt. Aber trotz intensiver Auseinandersetzung mit
Faschismus und Nazismus schon in den Jahren zuvor war ihr doch - darin
'typisch links' - die konstitutive Bedeutung des Antisemitismus für den
Nazismus 'entgangen', hatte sie insbesondere 'übersehen', daß Auschwitz
nicht nur das die BRD konstituierende Gründungsverbrechen war, sondern das
Telos, der Sinn und der Zweck des deutschen Faschismus. Seither war die ISF
bemüht, sowohl durch Publikationen (ça ira-Verlag) sowie durch Polemiken und
Interventionen, zuletzt in der Debatte um die Bedeutung von Daniel J.
Goldhagens Buch Hitlers willige Vollstrecker oder zur Funktionalisierung von
Auschwitz im Zusammenhang mit dem 'Kosovo-Krieg',
diesen 'Mangel' zu beheben, der allerdings alles andere ist als ein Mangel,
sondern vielmehr den selbstbewußten Anteil der Linken am
Vernichtungszusammenhang der deutschen Nation dokumentiert.

In dem Maße wie gegenwärtig offener Antisemitismus in Deutschland wieder
möglich und zur Aufwertung des beschädigten 'Selbstwertgefühls' nötig ist,
schwindet das Interesse am Antizionismus. Was Anfang der 90er Jahre noch
einen Skandal hervorgerufen hätte, wird heute im Zuge der neu- und
altdeutschen Selbstfindungsversuche breit in den Medien diskutiert. Als die
verfolgte Unschuld Martin Walser im Oktober 98 endlich aussprach, was alle
bisher nur denken duften, nämlich "daß sich in (ihm) etwas gegen die
Dauerrerpräsentation unserer Schande wehrt" und er "fast froh" sei, zu
entdecken, "daß öfter nicht mehr das Gedenken, das Nichtvergessendürfen das
Motiv ist, sondern die Instrumentalisierung unserer Schande zu gegenwärtigen
Zwecken", wurde Ignatz Bubis nach seiner einsamen Kritik postwendend von dem
auch "gekränkten" Klaus von Dohnayi zurechtgewiesen, daß es sich hier um
"die verständliche, ja notwendige Klage eines gewissenhaften nichtjüdischen
Deutschen über das schwierige Schicksal, heute ein Deutscher zu sein", handele:
"als Vorsitzender des Zentralrates der Deutschen Juden könnten Sie mit ihren nicht-jüdischen
Landsleuten etwas behutsamer umgehen; wir sind nämlich alle verletzbar." Bei
soviel brüderlicher Nächstenliebe mochte auch Hans Magnus Enzensberger nicht
zurückstehen und ergriff Partei für den bis zum Überdruß "gutmütigen"
deutschen Mob gegen die "Phalanx von Mahnern, deren vorwurfsvolles Unisono
uns in den Ohren schallt: ... treibt es bitte nicht zu weit. Denn was dann
passieren könnte, wollen wir uns lieber nicht ausmahlen. Allem Augenschein
zum Trotz ist die Gutmütigkeit eine knappe Ressource, die nicht Ausbeutung
verdient, sondern Schonung" (ausführlich dazu: Zuckermann 1999).

Keine offene Drohung, kein antisemitisches Gerücht scheint heute mehr
unmöglich. Als Manfed Kanther die 'schmutzigen Gelder' aus der
CDU-Spendenwaschanlage als 'jüdische Vermächtnisse' titulierte, muß er sich
perfekt vorgekommen sein. Es irritiert auch niemanden mehr, wenn sich die
deutschen Medien um den Neonazi Haider, von den EU Regierungen mühsam
boykottiert, als Talkshowrenner geradezu reißen, wobei Ralph Giordano
kapituliert und einräumt, er habe "selten einen sympathischeren Menschen"
kennengelernt. Im Rückblick auf die Zeit der Entstehung der hier vorgelegten
Texte zeigt sich, daß die Deutschen bei der Neukonstitution ihrer 'inneren
Einheit' keine Überraschungen parat hatten; statt dessen haben sie alle
Befürchtungen übertroffen. Was eigentlich nur als Neuauflage eines
historischen Dokuments gedacht war, bezieht daher auf ganz unangenehme Art
und Weise Aktualität.

aus: Initiative Sozialistisches Forum, Furchtbare Antisemite, ehrbare
Antizionisten, Freiburg (ça ira-Verlag) 2000, 140 Seiten, DM 24, ISBN:
3-924627-57-6


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03 - Funktion von Publik Netbase im Museumsquartier
From: wassermair@t0.or.at
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| MITTEILUNG
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| Public Netbase Media~Space!
| Institut für Neue Kulturtechnologien/t0
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| 17.07.01
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| Schnittstelle von Kunst, Kultur, Jugend und neuen Medien -
|
| Public Netbase und seine Funktion im Wiener Museumsquartier
|
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Bis heute hat es gegenüber Public Netbase seitens der
MQ-Verantwortlichen anstatt einer lösungsorientierten Dialogbereitschaft
lediglich die Androhung von Delogierungsmaßnahmen gegeben. Diese
Unnachgiebigkeit der MQ-Geschäftsführung gefährdet ein internationales
Erfolgsprojekt und verhindert einen wichtigen Beitrag zur kulturellen
Erschließung der neuen Medien. Die Zukunftsfähigkeit des
Museumsquartiers ist dadurch insgesamt in Frage gestellt.

Aus Anlass der für Mittwoch, 18. Juli 2001, angekündigten Räumungsklage
ist es von großer Bedeutung, die renommierte Netzkultur-Institution am
Standort Museumsquartier in ihren Funktionen zu beschreiben.

Angesichts des rasanten Vordringens der neuen Technologien in alle
Bereiche des gesellschaftlichen Lebens gewinnt die künstlerische und
kulturelle Praxis mit elektronischen Medien eine immer größere
Bedeutung. Public Netbase versteht sich in diesem Sinne als eine
unabhängige Kunst-, Kultur- und Jugendschnittstelle zu neuen
Informations- und Kommunikationstechnologien im Museumsquartier, die
einen nicht-kommerziellen Internet-Zugang anbietet. Darüber hinaus steht
eine Vielzahl von Veranstaltungen im Zusammenhang der Vermittlung von
Medienkompetenz. Im Mittelpunkt finden sich die Themen Kultur und
Technik, Kunst und Gesellschaft, Wissenschaft und Politik.

Die Leistungen umfassen ...

- Non-Profit-Internet-Services für Kunst- und Kulturschaffende
- Content-Produktion und Entwicklung von experimentellen Online-Inhalten
- Projekt-Unterstützung für KünstlerInnen und Initiativen
- Knotenpunkt europäischer und internationaler Netzwerke im Bereich
Kunst, Kultur und Medien
- Diskurs zur Herausbildung der Informationsgesellschaft
- Veranstaltungs- und Vermittlungsaktivitäten zu den kulturellen
Implikationen der technischen Entwicklung
- Know-how-Transfer und Vermittlung medialer Kompetenz
- Angebot von projekt-orientiert ausgestatteten Arbeitsplätzen für
KünstlerInnen


Zuletzt war Public Netbase auf 300 m2 Büroflächen beschränkt, wodurch
eine massive Behinderung bei der Erfüllung der Aufgaben gegeben war. Die
institutionellen Erfordernisse von Public Netbase und der daraus
abgeleitete Raumbedarf stützen sich auf ein Konzept, das die volle
Unterstützung aller Institutionen im Museumsquartier gefunden hat. In
einer Resolution der Nutzerplattform wird Public Netbase als
unverzichtbare Bereicherung dargestellt, weil durch die Arbeit mit neuen
Medien die Zukunftsfelder der Kunstentwicklung eröffnet werden.


Public Netbase schafft eine reale und virtuelle Umgebung für eine
elektronische vernetzte Kunstpraxis, die insbesondere auch ein
jugendliches Publikum erreicht. Für diese Aktivitäten ist eine von
äußeren Einflüssen unabhängige Plattform notwendig. Wie die bisherigen
Erfahrungen bei Veranstaltungen gezeigt haben (75.000 BesucherInnen seit
1998), wird auch in Zukunft ein hoher Publikumszustrom erwartet, der
eine niedrigschwellige und ebenerdige Zugänglichkeit im Museumsquartier
voraussetzt.


Das Angebot richtet sich an ...

- Kunst- und Kulturschaffende
- Jugendliche
- VermittlerInnen aus Bildung, Medien und Politik
- eine kulturinteressierte Öffentlichkeit


Public Netbase versteht sich insgesamt als ein Aktions- und
Produktionsraum, der die Entwicklungen im Bereich neuester
künstlerischer Ausdrucksformen aufgreift und dafür Präsentations- und
Auftrittsmöglichkeiten bietet. Durch eine Regelmäßigkeit von
künstlerischen Installationen und die Darbietung multimedialer
Performances wird eine abwechslungsreiche und lebendige Atmosphäre
geschaffen. Nur durch die Einrichtung einer auf diese Erfordernisse
ausgerichteten und zweckgewidmeten Infrastruktur kann ein Betrieb
gewährleistet werden, der ökonomisch sinnvoll ist und den
administrativen Aufwand in Grenzen hält.

Der erforderliche Raumumfang von mindstens 1.000 m2 gliedert sich in ...

- Media~Space! als multifunktionaler Präsentationsbereich: mit
technischer Ausstattung zur Realisierung von digitalen Kunstprojekten,
Networking-Events, Video-Streaming und kollaborativen Online-Projekten
im internationalen Rahmen und mediengestützten Konferenz- und
Vortragsveranstaltungen
- Public-Access Bereich als Internet-Service-Stelle für
Kulturinteressierte
- Bereich für Workshop, Seminare und Kurse
- technische Administrationsräume
- Räume für Büro- und Projektadministration
- New Media Lab
- Projektarbeitsplätze für KünstlerInnen


Public Netbase gibt die Hoffnung nicht auf, dass sich für eine
funktionell adäquate Sicherung der zukünftigen Arbeit die Stimmen der
Vernunft durchsetzen können. Die Politik ist aufgerufen, eine
partizipative Nutzung der Neuen Medien durch Kunst und Kultur zu fördern
und geeignete Räume dafür zu schaffen.

Public Netbase zählt zu den Pionieren, die in Österreich und Europa
erstmals das Internet für eine künstlerische und kulturelle Praxis
erschlossen haben. Nur dadurch konnte es möglich werden, dass schon 1995
führende TheoretikerInnen und KünstlerInnen einer neuen Cyberkultur im
Wiener Museumsquartier ein Publikum gefunden haben. Ob die
MQ-Verantwortlichen endlich dazu bereit sind, den Stellenwert von Public
Netbase in seinem impulsgebenden Potenzial für die Zukunft anzuerkennen,
wird in den kommenden Tagen entschieden werden.


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|
| Martin Wassermair
|
| Public Netbase Media~Space!
| Institut für neue Kulturtechnologien/t0
| Museumsplatz 1, Museumsquartier
| A-1070 Wien
|
| Tel. +43 (1) 522 18 34
| Fax. +43 (1) 522 50 58
| Mobil. +43 (676) 309 49 86
|
| http://www.t0.or.at/
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AKTIONEN/ANKÜNDIGUNGEN
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04 - Aufruf zur Demonstration gegen Isolationshaft
From: abcibk@hushmail.com
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Demonstration
- gegen Isolationshaft
- und gegen die Repressionen gegen Thomas Meyer-Falk, Rainer Dittrich
und Christian Klar

Am Samstag den 28. Juli 2001 findet vor der Justizvollzugsanstalt
Bruchsal (Baden-Wuerttemberg) eine Soli-Demonstration gegen die
Isolationshaft, und fuer die Freilassung unserer Genossen Thomas
Meyer-Falk (JVA Bruchsal), Rainer Dittrich (JVA Luebeck) und
Christian Klar (JV Bruchsal) statt.
Wir protestieren auf diese Weise gegen die Isolationshaft auf der
ganzen Welt, aber ganz besonders in der Bundesrepublik Deutschland.
Es gibt auch in unseren sogenannten demokratischen Laendern
politische Gefangene, die einer staendigen Repression durch das
Justizsystem ausgesetzt sind (Isolation, Reizdeprivation, Postzensur,
Besuchverbot usw.).
Mit dieser Demo wollen wir erneut das Schweigen und die Stille
durchbrechen, und auf unsere GenossInnen aufmerksam machen. Thomas,
Rainer und Christian sind nur drei von vielen politischen Gefangenen
in deutschen Knaesten, und stehen an dieser Stelle hier
stellvertretend fuer all die anderen.

Demo am 28. Juli 2001 - 14 Uhr; am Schlosspark in Bruchsal

REISST DIE MAUERN EIN! HOLT DIE LEUTE RAUS!
SCHLUSS MIT JEGLICHER ISOLATIONSHAFT!
GERECHTIGKEIT FUER THOMAS, RAINER UND CHRISTIAN!
FREIHEIT FUER ALLE POLITISCHEN GEFANGENEN!

Thomas Meyer-Falk, ein Redskin wurde 1996 wegen eines Bankueberfalls
(Geldbeschaffung fuer antifaschistische Aktivitaeten) zu einer
Haftstrafe verurteilt, deren Ende auf 2010 festgesetzt ist. Dennoch
erhielt er als "Zulage" die Sicherungsverwahrung, d.h. auch nach 2010
wird er weiterhin interniert bleiben. Da er seine antifaschistischen
Ansichten nicht verwirft und auch weiterhin aus dem Knast heraus
politisch aktiv ist, ist er einer staendigen Repression durch den
deutschen Staat ausgesetzt.

Rainer Dittrich sitzt seit 1987 in BRD-Knaesten. Er ist Gefangener
aus dem kommunistischen Widerstand. Die meiste Zeit dieser 13 Jahre
hat er in Isolationshaft verbracht, was dazu gefuehrt hat, dass sein
gesundheitlicher Zustand stark angegriffen ist. Er hat sich in den
letzten Jahren sehr fuer die Freilassung anderer politischer
Gefangener (RAF, Protest in der Tuerkei gegen die Einfuehrung der F-
Zellen...) eingesetzt.

Christian Klar war aktiv in der Gefangenensolidaritaet und
organisierte sich Ende 1976 in der RAF. Verhaftet wurde er 1982 und
1985 zu mehrfach lebenslaenglich verurteilt. Auch gegen ihn fuehrte
die Justiz 1992 einen zweiten Prozess (Kronzeugenprozess), um ein
weiteres lebenslaenglich zu produzieren. 1997 legte das
Oberlandesgericht Stuttgart eine "Mindesthaftstrafe" von 26 Jahren
gegen ihn fest. Christian Klar ist heute 49 Jahre alt, war ueber
viele Jahre in Stammheim und sitzt seit 1989 in Bruchsal im Knast.

Weitere Infos unter: 0170/1707240

Kommt alle und zeigt eure Solidaritaet mit unseren Gefangenen
GenossInnen!
Betroffen sind einige .....Gemeint sind wir alle!!!!

Thomas Meyer-Falk:
www.freespeech.org/entfesselt (Rubrik: Gefangene)
www.beepworld.de/members4/derroteraecher/saite1.htm

Rainer Dittrich:
www.infoladenkollektiv-potemkin.de/rainer-dittrich/index.html
www.beepworld.de/members4/derroteraecher/rainerdittrich.htm

Organisiert und unterstuetzt von:
Anarchist Black Cross Luxembourg, Antifa Bensheim, Boeckstreet Noise,
Gruppe "Freiheit fuer alle politischen Gefangenen" Mannheim, Red and
Anarchist Skinheads (RASH), SDAJ Bensheim, Tamara Bunke -Verein zur
internationale Jugendverstaendiging, Zentralkomitee Kaiserslautern,
und allen fortschrittlich solidarisch und antifaschistisch denkenden
Menschen!


_____________________________________________________________________


ANARCHIST BLACK CROSS LUXEMBOURG

Deutschsprachiger E-Mail-Verteiler mit Infos über Repressionen und
politische Gefangene.


Zum Anmelden ein leeres E-Mail an folgende Adresse schicken:
abcibk_d-subscribe@yahoogroups.com

Zum Abmelden ein leeres E-Mail an folgende Adresse schicken:
abcibk_d-unsubscribe@yahoogroups.com

_____________________________________________________________________

Das Anarchist Black Cross (ABC) ist ein internationales Netzwerk von
anarchistischen Gruppen und Individuen, die sich in der praktischen
Solidaritaet mit Gefangenen betaetigen. Wir unterstuetzen:
AnarchistInnen, RevolutionaerInnen und andere, die wegen ihrem
Widerstand gegen die Herrschenden und deren System inhaftiert wurden.
Wir unterstuetzen Personen, die gefangengenommen wurden weil sie
versucht haben zu ueberleben oder Menschen die von der Polizei
festgenommen werden. Wir unterstuetzen und publizieren die
Bestrebungen der Haeftlinge hinter Gittern gegen das System zu
kaempfen. Ausserdem unterstuetzen wir auch Gefangene, die erst
aufgrund ihrer Haft politisiert wurden, also urspruenglich nicht wegen
einer politischen Tat oder Haltung ins Gefaengnis gehen mussten.

_____________________________________________________________________

Anarchist Black Cross Luxembourg - Kontakt:

ABC Luxembourg
Poste Restante
3401 Dudelange
Luxembourg

e-mail: abcibk@hushmail.com
http://www.freespeech.org/entfesselt
News und Infos von ABC Luxembourg: http://groups.yahoo.com/group/abcibk_d

================================================
05 - Augustin Einladung/Meldungen
From: augustin@nextra.at
================================================

AUGUSTIN lädt ein:
FRÜHSTÜCK AM STRAND
Zu einem "Frühstück am Strand" laden der AUGUSTIN und seine
Illustratorin Carla S. Nova ein. Es ist ein Frühstück im öffentlichen
Raum, allerdings in einem sehr ungewohnten Raum. "Tatort" ist das
Wienfluss-Betonufer unterhalb der Pilgrambrücke. Die BesucherInnen
werden gebeten, Decken, alte Sesseln, Sonnenschirme, Liegestühle etc.
mitzubringen. Und Frühstücksproviant - genügend, um auch die obdachlosen
TeilnehmerInnen zu versorgen. Im Rahmen des Frühstücks (das sich auch
als Element des Kunstaktionsprojekts Permanent Breakfast, als Aktion für
die freie Benützbarkeit des öffentlichen Raums verstanden wissen will)
wird eine Arbeit der "neuen Wiener Schule des Pflastermalens" entstehen.
Eros "Daniel" Ramazotti und der Gesangsverein Stimmgewitter AUGUSTIN
werden für den musikalischen Rahmen sorgen.
Wann? Samstag, 28. Juli 2001, ab 11 Uhr
Wo? Wienfluss unter der Pilgrambrücke
Infos: Tel. 587 87 90.


Sozialrassismus im U-Express
SANDLER SIND GRAUSAM
Im Sechshauserpark, wo er die vergangenen Nächte verbracht hatte, ist am
13. Juli der Obdachlose Ernst Einspieler ermordet worden. Ein
Schreibtischtäter der Gratiszeitung U-Express gab eine haarsträubend
sozialrassistische Interpretation des Vorfalls zum Besten. Zitat
U-Express 16. Juli: "Nach Auskunft der Polizei dürfte dem brutalen
Verbrechen an dem 44-jährigen Ernst Einspieler ein Streit mit einem
weiteren Obdachlosen vorangegangen sein. Dafür spricht die
unbeschreibliche Grausamkeit der Bluttat, und dass der Tote auch noch
beraubt wurde." Der Titel der Meldung: "Abrechnung im Sandlermilieu".
"Ein aufgelegter Blödsinn", kommentierte ein vom AUGUSTIN befragter
Sprecher der "Gruppe Jandl" der Kriminalpolizei, die den Fall
untersucht. Er legt Wert auf die Feststellung, dass die Mutmassung des
U-Express sich nicht mit dem Stand der polizeilichen Ermittlungen decke:
"Zeitungen schreiben viel..."
Da in Österreich ein vernünftiges Antidiskriminierungsgesetz
Zukunftsmusik ist, sind journalistische Botschaften wie "Obdachlose sind
besonders grausam" weiterhin völlig legal...
_______________________________________________

================================================
06 - International Genova Offensive
From: barricadacollective@hotmail.com
================================================

International Genova Offensive

WHY WE HAVE COME TOGETHER?

- We want to invade the red zone because we reject the legitimacy of the G8
as it is based on the division of nations and the capitalist system.
- We do not want to be limited by the GSF guide lines.
The state uses all means available against us therefore we will use all
means available to fight against it.
-We created the International Genoa Offensive to organize on our own terms.
We want to work closely with Italian groups and organizations in order to
achieve the most effective results on the days of action.

WHERE?

-(Bus 48) Sciorda stadium will be used as an Anarchist center for sleeping.
Keep in mind that this is a GSF sanctioned space open to all, not just
anarchists. During the day Pinelli (bus 12 directionVia Turati or 12 barred,
direction Piazzale Kennedy or 14, direction Via dante. Get off when you see
an IP gas station on the right, cross bridge turn to the left, ask driver
for Sciorda or canile when getting off) will be the anarchist co-ordinating
center.
-We suggest all new comers sleep at Sciorda stadium Those Anarchists who are
in Genoa are welcome to sleep here.

Anarchist daily meetings will be held at:
TIME: 8:00PM

PLACE:
CSOA PINELLI (TEL: 010835 26668)
no. 3 Via P.Pinelli (formally 9b Via Adamoli) north east Genoa, quarter of
Molassana.

---------------------------------------------------------------------

Ofensiva Internacional de Genova

Porque nos hemos reunido?
-Queremos invadir la zona roja porque rechazamos al G8 por ser una
institucion basada en la division de estados nacion y el sistema
capitalista.
-No queremos estar limitados por las condiciones impuestas por el GSF ya que
si el estado usa todos los medios a su alcanze contra nosotros, nosotros
igualmente utilizaremos todos los que nos son disponibles para luchar contra
el.
-Hemos creado la OIG para poder organizarnos bajo nuestras propias
condiciones, pero a la vez trabajando en conjunto con los grupos y las
organizaciones italianas para asi poder lograr los mejores resultados
durante los dias de accion.

Donde?

-(Bus 48) Estadio Sciorda sera el centro de alojamiento de los anarquistas.
Es importante notar que este estadio pertenece al GSF y esta abierto a todo
el mundo. Durante el dia los eventos de co-ordinacion anarquista se
realizaran en el CSOA Pinelli. Les sugerimos a todos los recien llegados
que acudan a dormir al estadio Sciorda. A quienes ya se encuentren aqui,
les sugerimos acudir ahi si asi lo desean.

Reuniones diarias de co-ordinacion anarquista se realizaran a las 20 horas
en el CSOA Pinelli.

Para llegar:

Autobus 12 en direccion de Via Turati, bus 12 con barra en direccion de
Piazzale Kennedy, o bus 14 en direccion de Via Dante. Bajarse al ver una
petrolera llamada IP, cruzar el puente, y doblar a la izquierda). Pregunat
por Sciorda o canile al conductor.
El CSOA Pinelli se encuentra al 3 Via P. Pinelli, ex-9b Via Adamoli, al
noreste de Genova en el barrio de Molassana.
(010835 26668)
----------------------------------------------------------------------

Na kilka dni przed rozpoczeciem anty szczytu w Genui powstala idea
stworzenia na miejscu INTERNATIONAL GENOVA OFFENSIVE. Idea wynikla w
procesie dyskusji w gronie przedstawicieli anarchistycznych i autonomicznych
grup oraz indywiduow z calego swiata. Glowna motywacja do stworzenia I.G.O.
byla niemozliwosc zaakceptowania ograniczen narzucanych przez koalicje Genua
Social Forum w kwestii swobody form protestu. Wychodzimy z zalozenia, ze
jezeli panstwowe i kapitalistyczne sily ucisku (ktorych G8 jest symbolem)
uzywaja wszystkich dostepnych im srodkow opresji - my bedziemy uzywac
wszystkich dostepnych nam w walce z nimi. I tak np. nie chcemy z gory
wykluczac prob dostania sie do tzw. Red Zone.
W efekcie tworzymy I.G.O. aby moc zaprotestowac w adekwatny do naszych
pogladow sposob. Oczywiscie wszystko opieramy na wspolpracy z wloskimi
grupami i organizacjami, aby osiagnac najefektywniejsze rezultaty w czasie
nadchodzacych akcji.

DLA LEPSZEJ ORGANIZACJI I KOMUNIKACJI:

* miejsce noclegowe znajduje sie na stadionie Sciorba (dojazd autobusem 48 z
Piazza de Kennedy, wysiadka przy stacji benzynowej IP)
* anarchistyczne centrum koordynacyjne - sklot Pinelli (dojazd autobusem 48
z Convergence Centre oraz 12 i 12/ ze stacji kolejowej w kierunku Piacenza).
*spotkania koordynacyjne: codziennie w Pinelli o godz. 20.00
*tel do Pinelli: 010 835 26 68
----------------------------------------------------------------------

Antinationale Offensive Genua

WARUM ORGANISIEREN WIR UNS?

- Wir bereiten die Invasion der roten Zone vor, weil wir die G8 Staaten und
die dahinter stehenden Ideologien ablehnen.
- Wir wollen uns nicht von den Richtlinien des Genua Social Forum
einschraenken lassen.
- Der Staat benutzt alle Mittel gegen uns - daher setzen wir alle uns
moeglichen Mittel fuer unseren Widerstand ein. (Frieden ist das Ziel nicht
der Weg!)
- Wir haben uns in der Antinationalen Genua Offensive zusammengeschlossen,
um unsere Vorstellungen von Widerstand umzusetzten.
- Wir werden mit italienischen Gruppen und Organisationen eng
zusammenarbeiten, um waehrend den Aktionen alles zu erreichen.

WO?

(Linie 48) SCIORBA STADIUM WIRD ALS ANARCHISTISCHES ZENTRUM zum Schlafen
benutzt. Tagsueber wird das Soziale Yentrum Pinelli (Linie 12 Richtung VIA
TURATI, oder 12 durchgestrichen, Richtung PIAZZALE KENNEDY oder Linie 14
Richtung VIA DANTE. Steigt aus, wenn ihr auf der rechten Seite eine IP
Tankstelle seht, ueber die Bruecke und dann rechts, als
(A)-Koordinations-Zentrum genutzt. Wir empfehlen allen Neuankoemmlingen das
Sciorba-Stadion aufzusuchen. Alle Anarchos/as sind dort willkommen zu
uebernachten.

Taegliches Treffen aller (A)-Leute um 20:00 Uhr im
C.S.O.A. PINELLI (soziales Zentrum) (Tel: 010 835 266 68)
no.3 VIA P.PINELLI (offiziell 9b VIA ADAMOLI) Nord Ost Genua,
Molassana-Viertel

DAS SCIORBA STADION IST ca. 200m hinter dem PINELLI CENTER
----------------------------------------------------------------------

Offensive Antinationale de Genoa

Pourquoi est-ce que on s'organise?

-On veut envahir la zone rouge parce que nous rejettons le G8 en tant que
formation basee sur les divisiones nationales et le systeme capitaliste.
-On n'accepte pas les limitationes imposes par le Genoa Social Forum sur les
modes d'action disponible.
L'etat utilise tout les mechanismes qui sont a ca disposition pour nous
combattre, alors nous on utiliseras tous les moyens qui sont a notre
disposition pour nous defendre contre les aggressions de l'etat.
-On a cree l'Offensive Antinationale de Genoa pour pouvoir nous organiser
sur nos propres bases tactiques et politiques. On veut travailler ensemble
avec les organisations et groupes italiens pour reussir a avoir les
meilleurs resultats possible les jours d'action.

Ou?

-(Ligne de bus 48) Le stade Sciorda serviras de centre anarchist de
logement. Il est important de noter que le stade Sciorda n'est pas un
endroit strictement anarchiste et que il fait partie du GSF. Pendant la
journee le Centre Sociale Pinelli serviras de centre de rencontre anarchiste
(bus 12 direction via Turati, 12 baree direction Piazalle Kennedy, ou 14
direction Via Dante. Descendez quand vous voyez une statione d'essence IP,
traverser le pont et tournee a gauche. Demandez au conducteur pour Sciorda
ou Canile en descendant).
-Les anarchistes qui arrive a Genoa sont suggeres de se diriger au stade
Sciorda, et les anarchistes qui se trouve dejas a Genoa peuvent le faire
aussi si ils le desire.

Il y'auras une reunion de co-ordination anarchiste tous les jours a 20
heures au CSOA Pinelli.
no.3 Via Pinelli (ancienement 9b Via Adamoli), nordest Genoa, quartier
Molassana.
010835 26668
---------------------------------------------------------------------

Offensiva Internazionale di Genova

Perche' ci uniamo?

-Vogliamo invadere la zona rossa perche' rifiutiamo la legittimita' del G8
in quanto essa si basa sulla divisione delle nazioni e su un sistema
capitalistico
-Non vogliamo sentirci limitati dalle linee-guida del GSF: gli stati
utilizzano ogni mezzo a disposizione per combatterci e noi useremo ogni
mezzo a disposizione per combatterli
-Abbiamo creato l' Internetional Genoa Offensive per poteri organizzare nei
nostri propri termini. Vogliamo lavorare a stretto contatto con i gruppi e
le organizzazioni italiane in modo da ottenere il massimo dei risultati
dalle giornate di azione.

DOVE?

-(bus 48) Lo stadio Sciorda verra' usato come luogo in cui allogieranno i
gruppi Anarchici. Ricordate che questo e' uno spazio pubblico messo a
disposizione dal GSF a tutti i manifestanti, non solo gli anarchici. Durante
il giorno il centro sociale Pinelli (bus 12 in direzione Via Turati o il 12
sbarrato in direzione piazzale kennedy o il 14, in direzione Via Dante.
Scendete all'altezza della stazione di servizio IP, sulla destra.
atraversate il ponte e girate a sinistra. Doamandate all'autista dello
stadio Sciorda o del canile quando scendete dall'autobus) sara' il centro di
coordinamento degli anarchici.
-Suggeriamo a tutti gli anarchici che sono appena arrivati a Genova o che
sono gia' a Genova di dormire allo stadio Sciorda.

Riunioni giornaliere per il coordinamento degli anarchici si realizzeranno
alle ore 20 nel CSOA Pinelli.

Per arrivarci:

Autobus 12 in direzione Via Turatti, bus 12 barrato in direzione Piazzale
Kennedy, o autobus 14 in direzione Via Dante. Scendere al vedere un stazione
di servizio IP, attraversare il ponte e girare a sinistra. Chiedere per
Sciorda o il canile al conducente.
Il CSOA Pinelli si trova al numero 3 di Via Pinelli, ex 9b di Via Adamoli, a
nord-est di Genova, nel quartiere di Molassana.
(010-83526668)

____________________________________________________________________


MIKSI OLEMME YHDISTYNEET?

-Me aiomme tunkeutua punaiselle alueelle, koska emme hyvàksy
kansallisvaltioihin ja kapitalistiseen jàrjestelmààn perustuvaa G8- ryhmàà.

-Me emme halua GSF :n rajoittavan toimintaamme. Valtio tekee kaiken
voitavansa meità vastaan, ja siksi me taistelemme sità vastaan kaikin
keinoin.

-Me loimme Genoa Interantional Offensiven omaksi organisaatioksemme.
Haluamme tehdà yhteistyòtà kaikkien italialaisten ryhmien ja
organisaatioiden kanssa saavuttaaksemme toimintapàivànà mahdollisimman hyvià
tuloksia.
MISSA?

Sciordan stadioni tulee toimimaan anarkistien yòpymispaikkana. Se on
kuitenkin GSF:n aluetta, ja siten avoin kaikille, ei vain anarkisteille.
Pàivisin Pinellin sosiaalikeskus toimii anarkistien kokoontumispaikkana.
Sinne pààsee bussilla 12 (numeroiden pààllà voi olla viiva) Via Turatin
suuntaan tai 14 via Danten suuntaan. Jàà pois kun nàet IP:n bensa-aseman
oikealla puolella, ylità silta, ja kàànny vasemmalle. Tai kysy kuljettajalta
Sciordinia tai Canilea.
Ehdotamme Sciordan stadionia nukkumapaikaksi kaikille uusille tulijoille.
Toivotamme myòs kaikki Genovassa olevat anarkistit tervetulleiksi sinne.

================================================
07 - 3. Mahnwache der Women in Black
From: Harald.Frassine@blackbox.net
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International Genova Offensive

WHY WE HAVE COME TOGETHER?

- We want to invade the red zone because we reject the legitimacy of the G8
as it is based on the division of nations and the capitalist system.
- We do not want to be limited by the GSF guide lines.
The state uses all means available against us therefore we will use all
means available to fight against it.
-We created the International Genoa Offensive to organize on our own terms.
We want to work closely with Italian groups and organizations in order to
achieve the most effective results on the days of action.

WHERE?

-(Bus 48) Sciorda stadium will be used as an Anarchist center for sleeping.
Keep in mind that this is a GSF sanctioned space open to all, not just
anarchists. During the day Pinelli (bus 12 directionVia Turati or 12 barred,
direction Piazzale Kennedy or 14, direction Via dante. Get off when you see
an IP gas station on the right, cross bridge turn to the left, ask driver
for Sciorda or canile when getting off) will be the anarchist co-ordinating
center.
-We suggest all new comers sleep at Sciorda stadium Those Anarchists who are
in Genoa are welcome to sleep here.

Anarchist daily meetings will be held at:
TIME: 8:00PM

PLACE:
CSOA PINELLI (TEL: 010835 26668)
no. 3 Via P.Pinelli (formally 9b Via Adamoli) north east Genoa, quarter of
Molassana.

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Ofensiva Internacional de Genova

Porque nos hemos reunido?
-Queremos invadir la zona roja porque rechazamos al G8 por ser una
institucion basada en la division de estados nacion y el sistema
capitalista.
-No queremos estar limitados por las condiciones impuestas por el GSF ya que
si el estado usa todos los medios a su alcanze contra nosotros, nosotros
igualmente utilizaremos todos los que nos son disponibles para luchar contra
el.
-Hemos creado la OIG para poder organizarnos bajo nuestras propias
condiciones, pero a la vez trabajando en conjunto con los grupos y las
organizaciones italianas para asi poder lograr los mejores resultados
durante los dias de accion.

Donde?

-(Bus 48) Estadio Sciorda sera el centro de alojamiento de los anarquistas.
Es importante notar que este estadio pertenece al GSF y esta abierto a todo
el mundo. Durante el dia los eventos de co-ordinacion anarquista se
realizaran en el CSOA Pinelli. Les sugerimos a todos los recien llegados
que acudan a dormir al estadio Sciorda. A quienes ya se encuentren aqui,
les sugerimos acudir ahi si asi lo desean.

Reuniones diarias de co-ordinacion anarquista se realizaran a las 20 horas
en el CSOA Pinelli.

Para llegar:

Autobus 12 en direccion de Via Turati, bus 12 con barra en direccion de
Piazzale Kennedy, o bus 14 en direccion de Via Dante. Bajarse al ver una
petrolera llamada IP, cruzar el puente, y doblar a la izquierda). Pregunat
por Sciorda o canile al conductor.
El CSOA Pinelli se encuentra al 3 Via P. Pinelli, ex-9b Via Adamoli, al
noreste de Genova en el barrio de Molassana.
(010835 26668)
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Na kilka dni przed rozpoczeciem anty szczytu w Genui powstala idea
stworzenia na miejscu INTERNATIONAL GENOVA OFFENSIVE. Idea wynikla w
procesie dyskusji w gronie przedstawicieli anarchistycznych i autonomicznych
grup oraz indywiduow z calego swiata. Glowna motywacja do stworzenia I.G.O.
byla niemozliwosc zaakceptowania ograniczen narzucanych przez koalicje Genua
Social Forum w kwestii swobody form protestu. Wychodzimy z zalozenia, ze
jezeli panstwowe i kapitalistyczne sily ucisku (ktorych G8 jest symbolem)
uzywaja wszystkich dostepnych im srodkow opresji - my bedziemy uzywac
wszystkich dostepnych nam w walce z nimi. I tak np. nie chcemy z gory
wykluczac prob dostania sie do tzw. Red Zone.
W efekcie tworzymy I.G.O. aby moc zaprotestowac w adekwatny do naszych
pogladow sposob. Oczywiscie wszystko opieramy na wspolpracy z wloskimi
grupami i organizacjami, aby osiagnac najefektywniejsze rezultaty w czasie
nadchodzacych akcji.

DLA LEPSZEJ ORGANIZACJI I KOMUNIKACJI:

* miejsce noclegowe znajduje sie na stadionie Sciorba (dojazd autobusem 48 z
Piazza de Kennedy, wysiadka przy stacji benzynowej IP)
* anarchistyczne centrum koordynacyjne - sklot Pinelli (dojazd autobusem 48
z Convergence Centre oraz 12 i 12/ ze stacji kolejowej w kierunku Piacenza).
*spotkania koordynacyjne: codziennie w Pinelli o godz. 20.00
*tel do Pinelli: 010 835 26 68
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Antinationale Offensive Genua

WARUM ORGANISIEREN WIR UNS?

- Wir bereiten die Invasion der roten Zone vor, weil wir die G8 Staaten und
die dahinter stehenden Ideologien ablehnen.
- Wir wollen uns nicht von den Richtlinien des Genua Social Forum
einschraenken lassen.
- Der Staat benutzt alle Mittel gegen uns - daher setzen wir alle uns
moeglichen Mittel fuer unseren Widerstand ein. (Frieden ist das Ziel nicht
der Weg!)
- Wir haben uns in der Antinationalen Genua Offensive zusammengeschlossen,
um unsere Vorstellungen von Widerstand umzusetzten.
- Wir werden mit italienischen Gruppen und Organisationen eng
zusammenarbeiten, um waehrend den Aktionen alles zu erreichen.

WO?

(Linie 48) SCIORBA STADIUM WIRD ALS ANARCHISTISCHES ZENTRUM zum Schlafen
benutzt. Tagsueber wird das Soziale Yentrum Pinelli (Linie 12 Richtung VIA
TURATI, oder 12 durchgestrichen, Richtung PIAZZALE KENNEDY oder Linie 14
Richtung VIA DANTE. Steigt aus, wenn ihr auf der rechten Seite eine IP
Tankstelle seht, ueber die Bruecke und dann rechts, als
(A)-Koordinations-Zentrum genutzt. Wir empfehlen allen Neuankoemmlingen das
Sciorba-Stadion aufzusuchen. Alle Anarchos/as sind dort willkommen zu
uebernachten.

Taegliches Treffen aller (A)-Leute um 20:00 Uhr im
C.S.O.A. PINELLI (soziales Zentrum) (Tel: 010 835 266 68)
no.3 VIA P.PINELLI (offiziell 9b VIA ADAMOLI) Nord Ost Genua,
Molassana-Viertel

DAS SCIORBA STADION IST ca. 200m hinter dem PINELLI CENTER
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Offensive Antinationale de Genoa

Pourquoi est-ce que on s'organise?

-On veut envahir la zone rouge parce que nous rejettons le G8 en tant que
formation basee sur les divisiones nationales et le systeme capitaliste.
-On n'accepte pas les limitationes imposes par le Genoa Social Forum sur les
modes d'action disponible.
L'etat utilise tout les mechanismes qui sont a ca disposition pour nous
combattre, alors nous on utiliseras tous les moyens qui sont a notre
disposition pour nous defendre contre les aggressions de l'etat.
-On a cree l'Offensive Antinationale de Genoa pour pouvoir nous organiser
sur nos propres bases tactiques et politiques. On veut travailler ensemble
avec les organisations et groupes italiens pour reussir a avoir les
meilleurs resultats possible les jours d'action.

Ou?

-(Ligne de bus 48) Le stade Sciorda serviras de centre anarchist de
logement. Il est important de noter que le stade Sciorda n'est pas un
endroit strictement anarchiste et que il fait partie du GSF. Pendant la
journee le Centre Sociale Pinelli serviras de centre de rencontre anarchiste
(bus 12 direction via Turati, 12 baree direction Piazalle Kennedy, ou 14
direction Via Dante. Descendez quand vous voyez une statione d'essence IP,
traverser le pont et tournee a gauche. Demandez au conducteur pour Sciorda
ou Canile en descendant).
-Les anarchistes qui arrive a Genoa sont suggeres de se diriger au stade
Sciorda, et les anarchistes qui se trouve dejas a Genoa peuvent le faire
aussi si ils le desire.

Il y'auras une reunion de co-ordination anarchiste tous les jours a 20
heures au CSOA Pinelli.
no.3 Via Pinelli (ancienement 9b Via Adamoli), nordest Genoa, quartier
Molassana.
010835 26668
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Offensiva Internazionale di Genova

Perche' ci uniamo?

-Vogliamo invadere la zona rossa perche' rifiutiamo la legittimita' del G8
in quanto essa si basa sulla divisione delle nazioni e su un sistema
capitalistico
-Non vogliamo sentirci limitati dalle linee-guida del GSF: gli stati
utilizzano ogni mezzo a disposizione per combatterci e noi useremo ogni
mezzo a disposizione per combatterli
-Abbiamo creato l' Internetional Genoa Offensive per poteri organizzare nei
nostri propri termini. Vogliamo lavorare a stretto contatto con i gruppi e
le organizzazioni italiane in modo da ottenere il massimo dei risultati
dalle giornate di azione.

DOVE?

-(bus 48) Lo stadio Sciorda verra' usato come luogo in cui allogieranno i
gruppi Anarchici. Ricordate che questo e' uno spazio pubblico messo a
disposizione dal GSF a tutti i manifestanti, non solo gli anarchici. Durante
il giorno il centro sociale Pinelli (bus 12 in direzione Via Turati o il 12
sbarrato in direzione piazzale kennedy o il 14, in direzione Via Dante.
Scendete all'altezza della stazione di servizio IP, sulla destra.
atraversate il ponte e girate a sinistra. Doamandate all'autista dello
stadio Sciorda o del canile quando scendete dall'autobus) sara' il centro di
coordinamento degli anarchici.
-Suggeriamo a tutti gli anarchici che sono appena arrivati a Genova o che
sono gia' a Genova di dormire allo stadio Sciorda.

Riunioni giornaliere per il coordinamento degli anarchici si realizzeranno
alle ore 20 nel CSOA Pinelli.

Per arrivarci:

Autobus 12 in direzione Via Turatti, bus 12 barrato in direzione Piazzale
Kennedy, o autobus 14 in direzione Via Dante. Scendere al vedere un stazione
di servizio IP, attraversare il ponte e girare a sinistra. Chiedere per
Sciorda o il canile al conducente.
Il CSOA Pinelli si trova al numero 3 di Via Pinelli, ex 9b di Via Adamoli, a
nord-est di Genova, nel quartiere di Molassana.
(010-83526668)

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MIKSI OLEMME YHDISTYNEET?

-Me aiomme tunkeutua punaiselle alueelle, koska emme hyvàksy
kansallisvaltioihin ja kapitalistiseen jàrjestelmààn perustuvaa G8- ryhmàà.

-Me emme halua GSF :n rajoittavan toimintaamme. Valtio tekee kaiken
voitavansa meità vastaan, ja siksi me taistelemme sità vastaan kaikin
keinoin.

-Me loimme Genoa Interantional Offensiven omaksi organisaatioksemme.
Haluamme tehdà yhteistyòtà kaikkien italialaisten ryhmien ja
organisaatioiden kanssa saavuttaaksemme toimintapàivànà mahdollisimman hyvià
tuloksia.
MISSA?

Sciordan stadioni tulee toimimaan anarkistien yòpymispaikkana. Se on
kuitenkin GSF:n aluetta, ja siten avoin kaikille, ei vain anarkisteille.
Pàivisin Pinellin sosiaalikeskus toimii anarkistien kokoontumispaikkana.
Sinne pààsee bussilla 12 (numeroiden pààllà voi olla viiva) Via Turatin
suuntaan tai 14 via Danten suuntaan. Jàà pois kun nàet IP:n bensa-aseman
oikealla puolella, ylità silta, ja kàànny vasemmalle. Tai kysy kuljettajalta
Sciordinia tai Canilea.
Ehdotamme Sciordan stadionia nukkumapaikaksi kaikille uusille tulijoille.
Toivotamme myòs kaikki Genovassa olevat anarkistit tervetulleiksi sinne.


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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
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08 - Kommentar
From: www.ballhausplatz.at
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Wenn der Staat wie ein Betrieb...
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Daß diese Regierung von Gewaltentrennung nichts hält, wissen wir
spätestens, seitdem Westenthaler, immerhin Klubobmann einer
Regierungspartei, die Absetzung von Untersuchungsrichter Erdei verlangt
hat. Das war im Zuge der Spitzelaffäre, die es ja mittlerweile so gut wie
nicht gegeben haben soll. Aber das verlangte, wie man damals hörte, eben
"der Westenthaler". So wie: "Eh nur der". Nun empfiehlt die Regierung, "eh
nur" die Regierung, dem Verfassungsgerichtshof. Dieser möge den Antrag des
Oberlandesgerichts Innsbruck zur Aufhebung des §209 abweisen.

Der Aufschrei der Öffentlichkeit hält sich wieder einmal in Grenzen. Das
hat vielleicht damit zu tun, daß es um die Schwulen geht. So wie:"Eh nur"
um die. Oder damit, daß es "eh" wieder einmal "nur" um die Verfassung geht.
Was ja irgendwie auch kein Wunder ist. Was die Gewaltentrennung in der
Verfassung, und was die Verfassung in der Demokratie zu suchen hat, ist
nämlich nicht wirklich Thema. Schon lange nicht mehr. Oder vielleicht nie
gewesen. Außer für die üblichen Verdächtigen, die man mit schöner
Regelmäßigkeit Hysteriker nennt.

Ausreichend in die Breite getreten hingegen wurde das Gerede vom Staat, der
"wie ein Betrieb" sein soll. Dies wurde von genügend Menschen - auch in der
schreibenden Zunft - verinnerlicht. Sodaß ihnen zum Vergessen erscheint,
was sie einmal in der Schule gehört haben. Warum zu Beispiel der
Justizminister nicht der "Chef" der Richter ist, wie der Chefredakteur
einer bekannten österreichischen Fachzeitschrift unlängst fälschlich annahm.

Der ist aber eh nur Chefredakteur einer Fachzeitschrift, und schreibt nicht
über Politik.

In einem Betrieb, so die Vorstellung, gibt es schließlich auch keine
Instanz, der der oberste Chef nichts anzuschaffen hätte. Von oben nach
unten, ohne lange Faxen, das ist, so der beharrliche Mythos, effizient und
billig. Nur darum geht´s ja, oder? Ums Sparen. Nicht um Verfassung und
Demokratie. Und diese Regierung spart, so ein weiterer hartnäckiger Mythos.
Kindergeld, Steuersenkung und Doch-Nicht-Nulldefizit zum Trotz. Auch wenn
die Abfangjäger nicht sofort bezahlt werden sollen, sondern eben erst
später. Steht alles in der Werbebroschüre im Internet unter der illustren
Adresse www.zukunftohneschulden.at.

Wen soll da noch die Staatsform kümmern. Daß der Staat wie ein Betrieb sein
soll, war es zwar sicher nicht, was sich Hans Kelsen weiland gedacht hat.
Von oben nach unten, ohne lange Faxen, Bremser raus, galt als der
Demokratie abträglich. Man nannte es Diktatur. Das war 1920, und wurde von
den AnwenderInnen des Kelsen´schen Werkes bald wieder vergessen. Und für
uns heute ist 1920 Geschichte. Eh sogar noch vor der Zeit, die wir zwecks
Vermeidung weiterer Öffentlichkeitsbelästigung jetzt endlich vergessen
sollten.

Johanna Hofinger

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09 - Der Fall Racak...
From: joesb@vorstadtzentrum.net
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Angesichts der Auslieferung und der Anklage des ehemaligen Bundespräsidenten
Milosevics wegen Kreigsverbrechen im Kosovo werden von den westlichen Medien
längst widerlegte Propagandalügen wieder aufgewärmt. So schrieb der
"Kurier", eine österreichische Tageszeitung, am 4. Juli:
"`Das ist ihr Problem`", antwortet Milosevic seinem Richter kaltschnäuzig -
die vielen Toten im Kosovo (im Bild das Massaker von Racak) sind aber
`Slobos` Problem."
Wir nehmen das abermals zum Anlass (wir veröffentlichten bereits im Februar
einen aufklärenden Artikel in unserer Publikation "Target", nachdem sich die
westliche Presse ausschwieg oder bestenfalls eine Kurzmeldung brachte:
www.vorstadtzentrum.net/cgi-bin/joesb/news/viewnews.cgi?category=5&id=980718
587) und bringen untenstehend einen Artikel der "Berliner Zeitung" vom
Januar vergangenen Jahres, um die notorischen Lügner der westlichen
Journaille daran zu erinnern, dass der "Fall Racak" ein Hirngespinst des
ehemaligen (?) CIA-Agenten William Walker ein wohlinszeniertes Szenario war,
um die westlichen Kriegsherren dazu zu bringen, endlich die Befriedung durch
humanitäre Bomben in den verwilderten Balkanraum zu bringen. Nicht umsonst
sprach Mrs. Madeleine Albright unmittelbar nach dem Bekanntwerden der
Geschehnisse vom 15. Januar 1999 von einem "galvanisierenden Ereignis", und
ihr deutscher Kollege und Hab-acht-Steher Joseph Fischer bekannte wenig
später: "Racak war für mich de!
r Wendepunkt."
So wurde Racak zum Fanal: Dem Morden musste ein Ende bereitet, dem
serbischen Volk musste Demokratie beigebracht werden.
Wer nicht hören will, muss eben fühlen.
Und wie sie gefühlt haben, die Serben und Jugoslawen: über 2.000 tote
Zivilisten und mehr als 300.000 Vertrieben aus dem Kosovo.
So viel und noch viel mehr kostet die Demokratie der "anderen".

Wir rufen in Erinnerung:

BERLIN/BELGRAD, 17. Januar 2000:
"Ein Bericht der "Berliner Zeitung", wonach finnische Gerichtsmediziner
keine Beweise für das angebliche serbische Massaker an örtlichen albanischen
Zivilisten im Kosovo-Dorf Racak vom 15. Januar 1999 gefunden haben, hat in
Belgrad zu politischen Reaktionen geführt. "Die finnischen Gerichtsmediziner
haben nichts gegen uns finden können, selbst als sie vor zwei Jahren frei im
Kosovo gearbeitet haben", sagte der damalige und jetzige serbische
Republikspräsident Milan Milutinovic dem Sender TV-Politika am
Dienstagabend. "Werden jetzt die Verantwortlichen für die Folgen dieser
bösen antiserbischen Behauptungen zur
Verantwortung gezogen werden?", zitiert die dpa eine Quelle in der
serbischen Regierung am Mittwoch.
Für das Massaker an 45 Albanern hat der damalige Chef der Kosovo-Mission der
Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), William
Walker, serbische Sicherheitskräfte verantwortlich gemacht. Die Berichte vom
Massenmord waren einer der Auslöser der Ende März 1999 begonnenen
Nato-Luftangriffe auf Jugoslawien. Belgrader Behörden haben damals erklärt,
die Toten seien Angehörige der albanischen Untergrundarmee UCK gewesen, die
in Kämpfen getötet worden seien. "Erst jetzt kommt die Wahrheit ans
Tageslicht, damals hat uns niemand glauben wollen", sagte eine hochrangige
Quelle im serbischen
Innenministerium. In der rechtsmedizinischen Zeitschrift "Forensic Science
International" veröffentlichen die Fachleute Juha Rainio, Kaisa Lalu und
Antti Penttilä in Kürze einen Aufsatz, der die Untersuchung von 40 in Racak
gefundenen Leichen zusammenfasst. Der Bericht, den die "Berliner Zeitung"
einsehen konnte, kommt nicht zu dem Schluss, in Racak sei eine Gruppe
friedlicher Dorfbewohner von serbischen Sicherheitskräften exekutiert
worden." (Quelle: dpa/po)

Mitunter werden Ereignisse auf die Art kommentiert, dass, wenn es sie nicht
gegeben hätte, man sie hätte erfinden müssen. Warum sie also nicht gleich
erfinden? Das "Massaker von Racak" hat es nicht gegeben, also musste man es
erfinden.
Dafür aber, dass der "Fall Racak" nur in den Köpfen der Kriegsbetreiber
existiert, wird er nur zu oft und allzu gerne aufgewärmt.
Eine Preisfrage zum Abschluss: der ehemalige Republikspräsident Milan
Milutinovic ist einer der zwölf gesuchten "Kriegsverbrecher" in Serbien und
befindet sich auf der Liste von Kopfgeldjägerin Carla Del Ponte, der
Chefanklägerin des Haager Tribunals.
Wird er wegen der oben zitierten Aussage gesucht oder hat er ein paar
Leichen im Kofferraum versteckt?


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Jugoslawisch Österreichische Solidaritätsbewegung JÖSB
PF 217
A-1040 Wien
Tel&Fax: (+43 1) 924 31 61
joesb@vorstadtzentrum.net
http://www.vorstadtzentrum.net/joesb
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10 - Die Presse: Positive Bilanz...
From: SOS Menschenrechte, ecker@sos.at
mit Anmerkung der Tagesred
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Üblicherweise halte ich es ja nicht für die Aufgabe des MUND, einen Bericht
der Presse unkommentiert (was ja als Zustimmung verstanden werden könnte)
weiterzuleiten; in diesem Fall überwiegt für mich aber das Interesse daran,
welche Aktivitäten von gleichgeschalteten Medien wohlwollend betrachtet
werden...
die Tagesred

"Die Presse" vom 16.07.2001

Schubhaft in Linz: Positive Bilanz der "offenen Station"

Seit November 2000 gibt es in Linz eine "offene Station" für Schubhäftlinge.
Der Versuch läuft reibungslos und ist zu einem Modell für ganz Österreich
geworden.

LINZ (gru). Das Linzer Rezept klingt einfach: Schubhäftlinge werden nicht
mehr in normalen Zellen versperrt, sondern können sich während des Tages in
einem ganzen Stockwerk frei bewegen. Im offenen Trakt gibt es Platz für 26
Häftlinge. Sie kommen derzeit vor allem aus Afghanistan, Pakistan, China und
dem Irak und warten auf ihre Abschiebung. Die Haftbedingungen in der neuen
Abteilung sind besser als im Zellentrakt. Ein Fernsehraum, ein Sportraum und
eine kleine Bibliothek sind frei zugänglich.

Die Häftlinge können ihre Kleidung behalten, auch Gürtel, Schnürsenkel und
Schmuck wird ihnen nicht mehr abgenommen. Es gibt eine Kaffeemaschine, einen
Herd und Besteck. Sogar "mindergefährliche" Messer und Gabeln dürfen die
Schubhäftlinge verwenden. Die Insassen danken für die menschenwürdigeren
Umstände mit einem hohen Maß an Disziplin. Ein oder zwei Aufseher können
sich unter 26 Häftlingen ungefährlich bewegen, Zwischenfälle gab es bisher
keine. "Natürlich gehen wir mit diesen Maßnahmen auch ein gewisses Risiko
ein, dafür behalten die Häftlinge ihre Menschenwürde. Bisher hatten wir im
offenen Trakt null Selbstbeschädigungen, keinen einzigen Hungerstreik und
keine Gewalthandlungen", schildert der Leiter des Polizeigefangenenhauses
(PGH), Johann Lederhilger.

700 Leute jährlich

Jährlich wandern rund 700 Schubhäftlinge durch das PGH Linz. Ihre
durchschnittliche Aufenthaltsdauer bis zur Abschiebung beträgt 40 Tage.
Während dieser Zeit kümmern sich Mitarbeiter der Hilfsorganisation SOS
Menschenrechte um die Häftlinge. Im Jahr 2000 vermerkten die
Schubhaftbetreuer mehr als 4000 Gefängnisbesuche.

"Eigentlich ist hier die Polizeiarbeit mehr zur Sozialarbeit geworden",
beschreibt ein Polizist seine neue Arbeitseinstellung. Früher wurden
Polizisten nach disziplinären Verstößen noch ins PGH strafversetzt, jetzt
melden sich Beamten freiwillig zum Dienst.

Nach der ersten Erfolgsbilanz im PGH der oberösterreichischen Hauptstadt
möchte Innenminister Ernst Strasser zukünftig einen Großteil der derzeit
österreichweit jährlich rund 14.000 Schubhäftlinge in offenen Stationen
unterbringen. Nachgezogen hat mittlerweile schon das Polizeigefangenenhaus
in Bludenz. Auch im PGH Innsbruck laufen Vorbereitungsarbeiten für eine
"offene Station".

------------------ ecker@sos.at ------------------

Diese Zusendung erfolgte im Rahmen des Mailservice von SOS-Menschenrechte.
Eine Abbestellung kann mit einer E-Mail-Nachricht (Betreff-Feld:
"unsubscribe") an die Adresse "ecker@sos.at" erfolgen.

Mehr Informationen über SOS-Menschenrechte finden Sie im Internet:
http://www.sos.at

SOS-Menschenrechte
Tummelplatz 5/2
A-4010 Linz
Austria

Tel.: ++43/732/ 777 404
Fax-Dw. 4 Geschäftsführung, Menschenrechtserziehung
Fax-Dw. 7 Schubhaftbetreuung

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DISKUSSION
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11 - politik oder tierrechtsbewegung
From: el@awadalla.at
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politik oder tierrechtsbewegung

die neuste diksussion der tierrrechtlerInnen zeigt wiedereinmal
deutlich, daß sie
auf einer weitgehend theoriefreien, dafür aber umso emotionaleren basis
agiert. allein das herumgerede, warum denn der begriff "tier-KZ" nicht
verwendet wird, spricht bände. natürlich wissen tierrechtlerInnen, daß
die verwendung dieses begriffes eine revisionistische gleichsetzung
völlig verschiedener nicht vergleichbarer dinge ist und die historische
tatsache der menschenvernichtung durch die nazi relativiert und
verharmlost. andererseits spekuliert die gesamte tierrechtsbwegung mit
der gleichsetzung von KZ und massentierhaltung, um eine
emotionalisierung - und somit zulauf - zu erreichen.

die abhaltung großer internationaler tierrechtskongresse soll wohl
politische relevanz und theoriebildung vorgaukeln. bei genauerer
betrachtung der redebeiträge, kommt allerdings heraus, da es sich um
rein emphatische beiträge handelt und niemand je die geforderten rechte
für tiere genau definiert hat. wenn dann gar noch angeblich
feministische tierrechtlerinnen auftreten und permanent von "frauen und
nichtmenschlichen tieren" reden, die beide gleichermaßen unterdrückt
würden und gleiche interessen hätten, muß jeder frau (dazu muß sie noch
lange keine feministin sein) die gänsehaut (oh, pardon, das war jetzt
speziesistisch) über den rücken kriechen. daneben heißen redner die
gewalt von menschen gegen menschen gut, wenn es darum geht, schwester
und bruder tier zu schützen (war letzten freitag, 13. 7. 2001, in radio
orange zu hören).

rund um diese kongresse gibt es einen offenbar gewinnbringenden handel
mit veganen produkten, bis hin zu kitschiger musik, in der die
"spirituellen" fähigkeiten von tieren eine große rolle spielen. dieser
esoterische aspekt paßt hervorragend zur unpolitschen haltung. daß
gerade jetzt, da entpolitisierung in jedem bereich forciert wird
(man/frau sehe sich die "inhalte" der blauschwarzen regierung an), die
tierrechtsbewegung daherkommt, paßt ins neoliberale szenario: emphase,
durchmischt mit einer guten portion sozialdarwinismus, statt politischer
theorie, geschweige denn praxis.

da will ich es doch lieber mit marx halten, der von der ausbeutung des
menschen durch den menschen geschrieben hat. diese wird gerade durch die
bewußte nichtabgrenzung zwischen menschen und tieren verschleiert,
vermutlich nichteinmal bewußt, da sei die übergroße emotion vor.

wenn tierrechtlerInnen glauben, inuit könnten durch marktbeziehungen
vegan leben, so stellt sich die frage, welche tauschmittel stehen ihnen
denn zur verfügung. auch die tibeterInnen, von denen esoterikerInnen
aller art gern falsche vorstellungen machen, könnten wohl kaum ohne ihre
tiere in den hochebenen, in denen keine landwirtschaft möglich ist und
die industrie (noch) nicht einzug gehalten hat, überleben. die
möglichkeit des veganen lebens ist nur dort gegeben, wo es ausreichend
lebensmittel gibt, die auch aus gegenden importiert werden, in denen
nicht alle menschen genug zu essen haben - oder wachsen reis, sesam,
soja und andere bei tierrechtlerInnen/veganerInnen beliebte lebensmittel
neuerdings im marchfeld? weiters müssen auch genug nichttierische
produkte für die bekleidung zur verfügung stehen. wer nun nach baumwolle
schreit, möge sich ansehen, welche folgen die baumwollproduktion für die
bevölkerung der jeweiligen regionen hat.


--
widerstandslesung jeden donnerstag von 17 bis 19 uhr bei der
botschaft der besorgten bürgerInnen, 1010 wien, ballhausplatz 1a.

http://www.awadalla.at/

 

-top-


Redaktionsschluss: 17. Juli 2001, 22:00 Uhr
Diese Ausgabe hat Claudia Volgger, volgger@aon.at
zusammengestellt



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