Sonntag, 15. Juli 2001

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01 Neuer Prozeß gegen Axel und Sonja am Montag
von: Michael Pröbsting <m.proebsting@netway.at>
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02 Ist Gesetzesentwurf bzgl. Ausländerwahlrecht in Ausarbeitung
oder nicht ?
von: <peter.xyz@gmx.at>
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03 Bürgermeister Häupl: Wahlrecht wird bis Jahresende
beschlossen - Jedoch keine Gleichstellung mit EU-BürgerInnen
von: <peter.xyz@gmx.at>
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04 90 % spüren finanzielle belastung - selbst die fpö anhänger
wollen widerstand!
von: "michi" <michibotka@gmx.net>
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05 Hamburg: Hungerstreik im Abschiebetrakt &
Sonntag den 15. Juli (Antira-Spaziergang)
von: <aktuell@nadir.org>
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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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06 ÖGB um studiengebührenboykott unterstützung bitten
von: "michi" <michibotka@gmx.net>
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07 IsraelAntisemitismusRadio
von: "schott" <wschott@gmx.net>
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08 Genua & Berlin: Freie Bewegung gegen Abschiebungen!
von: <aktuell@nadir.org>
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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
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09 HOSI Wien gegen Kurt Krenn
von: Christian Hoegl <Christian.Hoegl@hosiwien.at >
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10 Bericht von Aktion Schwab (wef gründer)
von: "michi" <michibotka@gmx.net>
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11 Genua & Schweiz: Rote Hilfe - gegen erwartete Repression
beim G8-Gipfel
von: <aktuell@nadir.org>
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12 WORKERS POWER GLOBAL WEEK 12 July 2001
E-newswire of the LRCI
von: newswire <lrci@easynet.co.uk>
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DISKUSSION
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13 noch einmal zu OFT
von: <OEKOLI_Wien@gmx.net>
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14 Zu Salzburg
von: Florian Wagner <fw_lw@gmx.at>
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SONDERBEILAGE KANNIBALISMUS
From: Fiona Canina <fiona.canina@aon.at>
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15 kannibalismus - ein essay
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16 "... die ihren Herren essen"
Anmerkungen zur Seele des katholischen Kannibalen
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17 "... Rebekka aber hatte Jakob lieber"
(Genesis 25, 27-34)
================================================
18 Menschenfleisch aus Dosen
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REDAKTIONELLES:

Der ÖKOLI-Beitrag in dieser Ausgabe (am 1.7. eingesandt) war
zurückgestellt worden, um der OFT ihrerseits Gelegenheit zur
Antwort zu geben. Bis heute ist keine Antwort eingetroffen, der
Beitrag sollte aber nicht länger zurückgehalten werden.

Für diese Ausgabe nicht aufgenommen: nichts

 

Powered by public netbase t0 -- please sign

Wie der MUND entsteht ....

Schickt uns bitte eure Nachrichten, Meldungen und Ideen.
E-Mail-Adresse der Redaktion:
widerstand@no-racism.net

Im MUND findet Ihr eine Rubrik, die eine Konsequenz aus der redaktionsinternen Debatte um die Notwendigkeit, sexistische, antisemitische und rassistische Beiträge nicht zu veröffentlichen, einerseits, die Problematik von Zensur andererseits versucht: unter "B) Eingelangt, aber nicht aufgenommen" wird - in anonymisierter Form - auf angehaltene Beiträge hingewiesen und eine kurze Begründung der/des Tagesredaktuers für die Nichtaufnahme geliefert. Die AbsenderInnen werden hiervon informiert.
Ihr könnt Euch die Beiträge extra schicken lassen:
Mail an widerstand@no-racism.net genügt.

 




Quelle: www.popo.at


Und für nächsten Donnerstag:
Das Rechtshilfe-Manual

...und was mache ich eigentlich gegen rassisten?
online-diskussion

Editorial
Für den Inhalt verantwortlich: Ihr.
Die Beiträge werden von verschiedenen Redaktionsteams zusammengestellt.

Bitte weitersagen:
Für Personen ohne Internetzugang gibt es aktuelle Terminankündigungen
unter der Rufnummer 589 30 22 12 (Demoforum)


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01 Neuer Prozeß gegen Axel und Sonja am Montag
von: Michael Pröbsting <m.proebsting@netway.at>
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Aussendung des ArbeiterInnenstandpunkt:

Am Montag 16. 7. 2001, 9 Uhr, findet ein Verwaltungsstrafverfahren gegen
Axel Magnus und Sonja Grusch wegen "Nichtanmeldung einer Demonstration"
statt. Dabei geht es um die Demonstrationen gegen die schwarz-blaue
Regierung. Der Instanzenzug innerhalb der Exekutive wurde mittlerweile
ausgeschöpft und am Freitag findet nun in dieser Angelegenheit eine
Verhandlung vor dem Unabhängigen Verwaltungssenat statt.

Axel Magnus ist Betriebsrat und Aktivist des ArbeiterInnenstandpunkt. Er
wurde bereits im Februar aufgrund seines Engagement gegen die
schwarz-blaue Regierung zu einer "bedingten Geldstrafe" verurteilt.
Sonja Grusch ist Aktivistin der Sozialistischen LinksPartei.

Solidarität mit Axel und Sonja ist wichtig, nicht zuletzt auch deswegen,
weil es hier um die Verteidigung eines demokratischen Grundrechtes geht.
In Österreich - wie in den meisten anderen sogenannten Demokratien ­
wird nämlich selbst das bürgerliche Grundrecht der Versammlungsfreiheit
eingeschränkt, wie z.B. durch eine solche Anzeigepflicht, aber auch
durch Bannmeilen rund um Parlamentssitzungen oder die Möglichkeit der
Polizei, politische Kundgebungen aus verschiedensten Gründen zu
untersagen. Die bürgerliche Demokratie ist in Wirklichkeit eine Diktatur
der herrschenden Klasse und Polizei und Justiz sind ihre Büttel. Schon
Karl Marx schrieb einst: "Das herrschende Recht ist stets das Recht der

herrschenden Klasse".

Kommt am Montag zur Verhandlung und zeigt Eure Solidarität mit Axel und
Sonja!

Verhandlungstermin: Montag 16.7.2001, 9 Uhr, in: Unabhängiger
Verwaltungssenat Wien, Muthgasse 64, 1190 Wien, Zimmer Nummer A 2.08


Weitere Informationen über den ArbeiterInnenstandpunkt und unsere
internationale Organization finden sich unter:
arbeiterInnenstandpunkt@lion.cc

www.workerspower.com

www.arbeitermacht.de

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02 Ist Gesetzesentwurf bzgl. Ausländerwahlrecht in Ausarbeitung
oder nicht ?
von: <peter.xyz@gmx.at>
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AusländerInnenwahlrecht!Jetzt

peter.xyz - teil der zivilgesellschaft
e-mail: peter.xyz

wien, 14.07.01

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Ist Gesetzesentwurf bzgl. Ausländerwahlrecht in Ausarbeitung oder nicht ?


lt. SPÖ Wien Vorsitzender Christian Oxonitsch ist ein Gesetzesentwurf bzgl.
Wahlrecht für Nicht-EU-BürgerInnen innerhalb der SPÖ in Ausarbeitung. Die
Büroleiterin von SPÖ Stadträtin Mag. Brauner hingegen schreibt in einem Mail,
daß ein solcher Gesetzesentwurf erst "nach Abschluß der Verhandlungen im
Unterausschuß" erfolgen kann

--------------

Initiative Wahlrecht!Jetzt!

EINE ZIVILGESELLSCHAFTLICHE AUSSENDUNG - 13.07.01

bzgl. AusländerInnenwahlrecht auf kommunaler Ebene in Wien

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Innerhalb der SPÖ scheint es gegensätzliche Meinungen zu geben, ob ein
Gesetzesentwurf bzgl. Wahlrecht für Nicht-EU-BürgerInnen in Ausarbeitung ist.

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SPÖ Wien Klubobmann Oxonitsch versichert am 09.07.01 in einem Mail, daß ein
Gesetzesentwurf - ein Erstentwurf - derzeit in Ausarbeitung ist.

Büroleiterin von SPÖ Stadträtin Mag. Brauner, Fr. Kauer schreibt am 13.07.01
in einem Mail, daß ein Entwurf erst nach Abschluß der Verhandlungen im
Unterausschuß erfolgen wird ...


----------------------------------------------

SPÖ Klubobmann Oxonitsch und Büroleiterin der amtsführenden Stadträtin Mag.
Brauner, Fr. Kauer im Wortlaut:

SPÖ Klubobmann Oxonitsch antwortet in einem Mail am 09.07.01, auf meine
Frage
"* wer wird den entsprechenden Gesetzesentwurf bzgl. AusländerInnenwahlrecht
ausarbeiten ?" wörtlich:

"Innerhalb unserer Fraktion wird ein Erstentwurf derzeit erarbeitet"

--------------------------

Büroleiterin der amtsführenden Stadträtin Fr. Mag. Brauner antwortet in
einem Mail am 13.07.01, auf meine Frage:

"..ob dzt. im Büro der amtsfhrenden Stadträtin Mag. Brauner oder innerhalb
der SPÖ ein Gesetzesentwurf bzgl. Wahlrecht für Nicht-EU-BürgerInnen auf
Bezirksebene in Ausarbeitung ist" wörtlich:

"Zu Ihrer Frage verweise ich auf mein letztes E-Mail an Sie:
"Es kann jedoch erfahrungsgemäß davon ausgegangen werden, dass die
Verhandlungen, die ja nach Abschluss in entsprechende Gesetzesvorlagen und
Anträge in
den - der interessierten Öffentlichkeit und den Medien zugänglichen -
Sitzungen des Gemeinderats behandelt werden, in öffentlichen Darstellungen
ihren
Niederschlag finden."
Erläuterung: Ein Entwurf für eine Änderung des Wahlrechts kann
logischerweise erst nach Abschluss der politischen Verhandlungen im Rahmen des

Unterausschusses "Wahlrecht" erfolgen.

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03 Bürgermeister Häupl: Wahlrecht wird bis Jahresende
beschlossen - Jedoch keine Gleichstellung mit EU-BürgerInnen
von: <peter.xyz@gmx.at>
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AusländerInnenwahlrecht!Jetzt

peter.xyz - teil der zivilgesellschaft
e-mail: peter.xyz

wien, 14.07.01

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Beitrag auf www.ballhausplatz.at


Bürgermeister Häupl: Wahlrecht wird bis Jahresende beschlossen - Jedoch
keine Gleichstellung mit EU-BürgerInnen ...


Es wird ernst: SPÖ Wien will Wahlrecht für Nicht-EU-BürgerInnen bis
Jahresende beschließen -allerdings mit einer Koppelung an eine 5 bis 8
jährigen
Aufenthaltsdauer ...

-----------------

Die Forderung von Wahlrecht!Jetzt! bezog sich auf eine Gleichstellung der
Nicht-EU-BürgerInnen mit den EU-BürgerInnen. Und EU-Bürgerinnen haben bereits
das Wahlrecht auf Bezirksebene - ohne Koppelung an eine Aufenthaltsdauer.

Bürgermeister Häupl, der auch Parteivorsitzender der SPÖ Wien ist,
verspricht in einem Standard Interview (Print-Ausgabe, 14./15. Juli 2001), das
Wahlrecht bis Jahresende zu beschließen.

Schon der SPÖ Wien Klubobmann Oxonitsch hat am 17.05.01 in einem Mail
festgehalten, daß er "eine Wahlrechtsreform bis Jahresende für sinnvoll und
möglich." hält.

Diese Aussagen erröffnen die Möglichkeit, daß die SPÖ im Wr Landtag - sie
hat dort die absolute Mandatsmehrheit (52 von 100) - tatsächich bis Jahresende
das Wahlrecht für Nicht-EU-BürgerInnen
auf Bezirksebene beschließt.

Die SPÖ möchte aber dieses Wahlrecht für Nicht-EU-BürgerInnen an eine
Aufenthaltsdauer koppeln.

Eine 8 jährige Aufenthaltsdauer ist die SPÖ Ausgangsposition.

Die SPÖ diskutiert dzt. lt. Bürgermeister Häupl, ob sie diese Ihre Position
auf eine 5 jährige Aufenthaltsdauer reduziert ("Ob sie wählen dürfen, wenn
sie acht oder fünf Jahre hier leben, wird diskutiert.)

Die SPÖ möchte aber - lt eigenen Aussagen - diese Wahlrecht im Wr. Landtag
nicht im Alleingang beschließen, sondern im Konsens mit anderen Parteien.

-------------

Positionen der anderen Parteien

----------

FPÖ: ist strikt gegen jegliche Wahlausweitung.

Ein Konsens über eine Wahlausweitung mit der FPÖ ist daher unmöglich

------------

ÖVP: hat lt. unseren Informationen weder einen klaren Standpunkt zu diesem
Wahlrecht noch eine Verhandlungsposition.

Trotz mehreren sehr konkreten Anfragen an die ÖVP Wien, konnte oder wollte
die ÖVP Wien ihre Position zu diesem Wahlrecht nicht offenlegen.

nur soweit lt. eigenen ÖVP Aussagen:

* für die ÖVP hat dieses Wahlrecht keine Priorität

* die ÖVP will zuerst das Briefwahlrecht für die jetzigen Wahlberechtigten,
bei Wr. Wahlen einführen.

* die ÖVP will, daß das kommunale Wahlrecht im EU Gleichklang eingeführt
wird, was immer dies heißt.

* Wr. Landtagsabgeordneter Dr. Ulm (ÖVP) hat sogar in einer Presseaussendung
verfassungsmäßige Bedenken geäußert, daß dieses Wahlrecht eingeführt wird.
"Namhafte Verfassungsexperten", so Dr, Ulm (ÖVP) in dieser Aussendung, wären
ebenfalls dieser Meinung. Trotz mehrmaligen Anfragen an Dr. Ulm persönlich,
die Namen dieser "namhaften Verfassungsexperten" zu nennen, hat Dr. Ulm bisher

nicht geantwortet.

Welche tatsächliche Position und Verhandlungsposition die ÖVP bzgl. dieses
Wahlrechtes hat bleibt weiter im Dunklen.

Darüberhinaus konnte sich die SPÖ mit der ÖVP in einer 4 jährigen
Koalitionsregierung (1996-2001) auf kein gemeinsames Wahlrecht für
Nicht-EU-BürgerInnen
einigen.

Es bleibt mehr als fraglich, ob sich die SPÖ jetzt mit der ÖVP auf ein
Wahlrceht einigen kann.

Für die ÖVP hat ja dieses Wahlrecht keine Priorität und darüberhinaus hat
die ÖVP auch keine deklarierte Position - wie soll sich da die SPÖ mit der ÖVP
jetzt plötzlich einigen können ?

-------------------

Die GRÜNEN: treten seit mindestens 1996 für ein Wahlrecht für
Nicht-EU-BürgerInnen auf Bezirksebene ein. Darüberhoinaus sind die GRÜNEN
gegen eine
Koppelung an eine Aufenthaltsdauer - sondern für eine Gleichstellung mit den
EU-BürgerInnen, die bereits dieses Wahlrecht besitzen. Die GRÜNEN haben
zahlreiche
Anträge im Wr. Landtag gestellt, die immer wieder, auch mit Stimmen der SPÖ
abgelehnt worden sind.

Einer Koppelung an eine 8 jährigen Aufenthaltsdauer werden die GRÜNEN - lt.
eigenen Aussagen - auf keinen Fall zustimmen.

Ob die GRÜNEN einer Koppelung an einer 5 oder 3 jährigen Aufenthaltsdauer
zustimmen werden, wird nach einem konkreten SPÖ Angebot innerhalb der GRÜNEN
diskutiert und danach im Klub der GRÜNEN zur Abstimmung gebracht.

------------------

SPÖ: will dieses Wahlrecht bis Jahresende beschließen

* SPÖ ist für eine Koppelung an eine Aufenthaltsdauer, SPÖ Ausgangsposition
ist eine 8 jährige Koppelung

* SPÖ will dieses Wahlrecht nicht im Alleingang im Wr. Landtag, mit der SPÖ
Mehrheit beschließen, sondern im Konsens mit anderen Parteien

----------------

Viele Fragen sind derzeit offen:

* Welche Positionen wird die SPÖ einnehmen und verändern müssen, um mit der
ÖVP einen eventuellen Konsens bzgl. Wahlrecht herbeiführen zu können ?

* Wird die SPÖ ihre Ausgangsposition - Koppelung an eine 8 jährige
Aufenthaltsdauer - auf eine 5 jährige oder 3 jährige Aufenthaltsdauer
reduzieren, um
den GRÜNEN entgegen zu kommen ?

* Wird die SPÖ letztlich einer Glechstellung mit den EU-BürgerInnen (heißt
überhaupt keine Koppelung an eine Aufenthaltsdauer) - wie von den GRÜNEN
gefordert und von den GRÜNEN in einem Initiativantrag im Wr. Landtag
eingebracht -
zustimmen ?

* Wird die SPÖ dieses Wahlrecht unter Umständen auch alleine im Landtag
beschließen - mit einer Koppelung an eine 8 jährigen Aufenthaltsdauer ?

* wo, wie und wann diskutiert zur Zeit die SPÖ bzw. welche Personen
diskutieren innerhalb der SPÖ welche Positionen die SPÖ einnehmen wird ?

* wo, wann und wie können sich interessierte Menschen bei der SPÖ
Diskussionen einbringen ?

* Wird zur Zeit innerhalb der SPÖ ein Gesetzesentwurf bzgl. dieses
Wahlrechtes ausgearbeitet oder nicht ?

* Welche konkrete Position wird die ÖVP bzgl. dieses Wahlrechtes einnehmen ?

* Wie müßte für die ÖVP Wien so ein Wahlrecht aussehen, daß die ÖVP
gemeinsam mit der SPÖ dieses Wahlrecht beschließt ?

* Werden die GRÜNEN von ihrer Ausgangsposition - Gleichstellung mit den
EU-BürgerInnen - abgehen und einer Koppelung an eine 3 bis 5 jährigen
Aufenthaltsdauer zustimmen um der SPÖ entgegen zu kommen ?


etc ...

---------------

Die AktivistInnen der Initiative AusländerInnenwahlrecht!Jetzt! haben
allerdings ihre eigenen Forderungen

* Einführung des Wahlrechtes für Nicht-EU-BürgerInnen auf Bezirksebene in
dieser Legislaturperiode - möglichst bis Jahresenede 2001 beschließen.

* Gleichstellung der Nicht-EU-BürgerInnen mit den EU-BürgerInnen, d.h. gegen
jegliche Koppelung an eine Aufenthaltsdauer

* Forderung an die GRÜNEN:
von Ihrer Ausgangsposition - Gleichstellung mit den EU-BürgerInnen - nicht
abrücken, keinen faulen Kompromiß zustimmen.

* Forderung an die SPÖ:
von ihrer Forderung Wahlrecht an eine Aufenthaltsdauer zu koppeln abzugehen
und einer Gleichstellung mit den EU-BürgerInnen zustimmen

* Forderung an alle Wr. Landtagsabgeordneten:
einem Wahlrecht auf Bezirksebene zuzustimmen, welches die vollkommene
Gleichstellung der Nicht-EU-BürgerInnen mit den EU-BürgerInnen zum Inhalt hat

--------------

Für die AktivistInnen der Initiative AusländerInnenwahlrecht!Jetzt! und
allen Menschen denen dieses Wahlrecht ein Anliegen ist, erhebt sich
ebenfalls die
Frage

wie weiter ??

* es wird demnächst eine neue Unterschriftenliste bzgl. Wahlrecht und
Gleichstellung mit den EU-BürgerInnen geben

* schon jetzt werden alle SPÖ Bezirke und SPÖ Wien Landtagsabgeordnete
angmailt mit der Bitte um Stellungnahme

* die GRÜNEN in den Beziken werden demnächst kontaktiert mit der Bitte
dieses Wahlrecht auch mit Anträgen in den Bezirksvertretungen zu thematisieren

* weitere Ideen und Vorschläge sind willkommen

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bitte mailen an: peter.xyz@gmx.at

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04 90 % spüren finanzielle belastung - selbst die fpö anhänger
wollen widerstand!
von: "michi" <michibotka@gmx.net>
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hola!
hin und wieder mal die ögb page zu checken kann ganz nützlich sein - hier
eine umfrage zum widerstand des ögb - bzw. der akzeptanz der regierung...
wwwiderstand
michi
p.s. hojac alias westentaler befürchtet "ein erstarken der
außerparlamentarischen oposition"

07.07.2001 | 12:29 IFES-Umfrage: Hohe Akzeptanz für ÖGB-Demo
ÖsterreicherInnen glauben nicht an Reformabsicht der Bundesregierung

Nicht einmal ein Drittel der Bevölkerung nimmt der Bundesregierung ab, dass
sie den Hauptverband tatsächlich reformieren will. Sie sind davon überzeugt,
dass es ihr hauptsächlich um die Entfernung des kritischen
Hauptverbandspräsidenten Hans Sallmutter geht. Das ist das Ergebnis einer
vom ÖGB vergangenen Montag in Auftrag gegebenen IFES-Umfrage in einer
repräsentativen Stichprobe von 400 ÖsterreicherInnen ab 18 Jahren.++++ Ein
großer Teil der Befragten (44 Prozent) gab an, dass bei der Reorganisation
des Hauptverbandes keine Reformabsicht besteht, sondern die Bundesregierung
sich des kritischen Gewerkschafters Hans Sallmutter entledigen will. Selbst
unter den Sympathisanten der ÖVP und FPÖ sind nur vier von zehn von der
echten Reformabsicht der Bundesregierung überzeugt. Besonders schlechte
Noten erhalten die Regierungsparteien für die Umkehr der
Mehrheitsverhältnisse im Hauptverband per Gesetz: Nur 22 Prozent der
Befragten halten diese Vorgangsweise für richtig. Sogar unter den Anhängern

der ÖVP und der FPÖ bleiben die Vertreter dieser Position mit 46 bzw. 25
Prozent in der Minderheit. Hohe Zustimmung zu ÖGB-Engagement Diese
demokratiepolitisch bedenklichen Vorgänge, gepaart mit sozialen Belastungen
wie Ambulanzgebühren oder Unfallrenten-Besteuerung, lassen in der
Bevölkerung die Sympathie für und Bereitschaft zu politischem Widerstand
gegen die Regierung steigen. So beantworteten 58 Prozent die Frage, ob
Widerstandsmaßnahmen der Gewerkschaftsbewegung - etwa in Form einer
öffentlichen Kundgebung - gerechtfertigt seien, mit einem "ja". Dagegen
halten nur 15 Prozent Gewerkschaftsaktionen für "gar nicht gerechtfertigt".
Auch bei dieser Frage erhält der ÖGB die klare Unterstützung aller
weltanschaulichen Lager: 37 Prozent der ÖVP- und sogar 49 Prozent der
FPÖ-Anhänger halten solche Aktionen für legitim. 90 Prozent spüren
Belastungspakete Die massiven Belastungen, die von der Bundesregierung den
ÖsterreicherInnen schon bisher aufgebürdet wurden, sind inzwischen ebenfalls
deutlich spürbar geworden: 90 Prozent spüren finanzielle Belastungen, jeder
Dritte empfindet "sehr starke" bzw. "starke Belastungen", 56 Prozent fühlen
sich "etwas belastet". Diese Umfrageergebnisse widerlegen einmal mehr die
ständigen Behauptungen der Bundesregierung, dass zwei Drittel der
Bevölkerung von ihren Belastungsmaßnahmen nicht betroffen wären.

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05 Hamburg: Hungerstreik im Abschiebetrakt &
Sonntag den 15. Juli (Antira-Spaziergang)
von: <aktuell@nadir.org>
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> Von : Info Archiv Norderstedt
> Ort : Hamburg
> Datum: 14.07.2001
>
>
> Von: Info Archiv Norderstedt 13.07.2001 19:00
>
> Erneut Hungerstreik in Glasmoor
>
> Bis zu 15 Gefangene sind im Abschiebetrakt der Hamburger
Justizvollzugsanstalt Glasmoor seit dem letzten Donnerstag im Hungerstreik.
Während einzelne Gefangene dies seit dem 5. Juli immer wieder berichten,
kommen Dementis aus dem Umfeld des Knastes.
>
>
>
> "Wir wollen hier raus", und: "wir wollen nach Hause", riefen Gefangene am
heutigen Nachmittag aus ihren Zellenfenstern, als etwa 15 AntirassistInnen
anläßlich des jüngsten Hungerstreiks eine Kundgebung vor dem Containerknast
abhielten. Seit nunmehr neun Tagen befinden sich bis zu 15
Abschiebehäftlinge in einem unbefristeten Hungerstreik, den sie auch dem
Anstaltspersonal kenntlich gemacht haben.
> Unter den Hungerstreikenden befinden sich Menschen aus Polen, Indien, dem
Libanon, Ghana, Gambia und auch Kuba, alle fordern indes ihre sofortige
Freilassung. Schon während verschiedentlicher Besuche durch AntirassistInnen
in der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass Gefangene in den
Hungerstreik getreten waren, andere Quellen dementierten dies zeitgleich
jedoch hartnäckig. Mittlerweile geht man in der Glasmoorgruppe davon aus,
dass sich etliche Gefangene am Hungerstreik und damit einer der wohl
härtesten Formen des Protestes beteiligen.
> Laut einiger Häftlinge werden die Hungerstreikenden "jeden Tag ärztlich
betreut", während einzelne Beteiligte jedoch aus dem Knast heraus verlegt
worden sein sollen - vermutlich in das Untersuchungsgefängnis Holstenglacis,

in dem auch immer wieder Abschiebehäftlinge untergebracht werden.
> Während der heutigen Solidaritätskundgebung forderten die TeilnehmerInnen
die sofortige Freilassung der Inhaftierten und riefen gemeinsam mit
zahlreichen Gefangenen, darunter eine größere Gruppe Kurden,
antirassistische Parolen.
> Am kommenden Sonntag, den 15. Juli will die Hamburger Glasmoorgruppe
erneut vor der Haftanstalt protestieren, diesmal im Rahmen des
traditionellen Sonntagsspazierganges. Die TeilnehmerInnen sammeln sich zu
diesem Zweck um 15 Uhr an der Ecke Glasmoorstraße / Am Glasmoor im
Norderstedter Stadtteil Glashütte.
>
>
> *** nadir-aktuell-abo -- Aboliste mit Nachrichten von http://www.nadir.org
> *** Beitraege: nadir-aktuell@nadir.org / Redaktion:
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>
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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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06 ÖGB um studiengebührenboykott unterstützung bitten
von: "michi" <michibotka@gmx.net>
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hola!

hab gerade dem ögb ein mail bezüglich bitte um solidarität bezüglich
studiengebührenboykott geschickt - je mehr zuschrifften die bekommen desto
eher werden sie sich solidarisieren - bitte also eifrig mailen - e.v. jeden
tag ein guten morgen mail?

wwwiderstand
michi

hier einige brauchbare emailadressen:
ögb jugend - albert.maringer@oegb.or.at
stefan.maderner@oegb.or.at
jugend@oegb.or.at
organisation & koordination: helmut.tomasek@oegb.or.at
bildung: franz.lackinger@oegb.or.at
sozialpolitik: bernhard.achitz@oegb.or.at
kampagnen: willi.mernyi@oegb.or.at

hab gerade das unten angefügte mail erhalten.
finde es eine super wichtige sache, daß der ögb auch hinter dem widerstand
beim bildungsabbau steht. nicht nur weil die solidarität zwischen studis und
arbeitern wichtig ist, sondern auch weil der bildungsabbau nur ein weiterer
punkt der angriffe der regierung gegen die mehrheit der leute ist - und
vorallem gegen die arbeitnehmer die in zukunft ihre kinder noch schwerer auf
die uni bringen können.


es ist echt krass wie sehr da der staatsapparat und die wirtschaft
kooperieren - denke, daß sowohl die banken als auch die notare gleich um
einiges vorsichtiger sind wenn sich der ögb mit dem studigebühren boykott
solidarisiert.

habt ihr nicht e.v. ein konto, daß ihr der öh zur verfügung stellen könnt?

freu mich auf eine möglichst produktive antwort
weltweiterwiderstand
michi

Politik/ÖH/KPÖ/ÖGB


Studiengebührenboykott: Zustände wie in einer Bananenrepublik

Utl.: Ambrosch (KPÖ): ÖGB soll Studiengebührenboykott unterstützen


Wien, 13.07.01 - (KPÖ-PD): Die heute von der Österreichischen
HochschülerInnenschaft (ÖH) auf einer Pressekonferenz erläuterten Probleme
bei der Finalisierung des Studiengebührenboykotts zeigen für Heidi
Ambrosch von der KPÖ, "dass in Österreich Zustände wie in einer
Bananenrepublik herrschen".

Die ÖH kritisierte auf der Pressekonferenz mangelnde
Kooperationsbereitschaft der Banken und der Österreichischen
Notariatskammer. Zugleich wurde die Vermutung geäußert, dass politischer
Druck auf Banken ausgeübt wird, um die Durchführung des
Studiengebührenboykotts zu verhindern. Ambrosch dazu: "Wenn die Regierung
der demokratisch legitimierten ÖH mittels politischer Interventionen
verunmöglicht, die Interessen ihrer Mitglieder effektiv zu vertreten, dann
zeigt sich einmal mehr, welch widerwärtiges Geflecht von ökonomischen und
politischen Seilschaften Österreich regiert."

Ambrosch findet den geplanten Studiengebührenboykott "legitim und
unterstützenswert". ÖGB und Arbeiterkammer fordert Ambrosch auf, "die
Boykottaktion der ÖH aktiv zu unterstützen, denn im Widerstand gegen
Sozial- und Bildungsabbau ist Einigkeit eine Notwendigkeit."

Rückfragen: 0676/6969002
E- mail: bundesvorstand@kpoe.at
Internet: www.kpoe.at

(Schluss)

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07 IsraelAntisemitismusRadio
von: "schott" <wschott@gmx.net>
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Bitte weiterverteilen, bitte veröffentlichen!

Radio Context XXI

Israel, die Linke und der Antisemitismus
Stephan Grigat über Antizionismus und verkürzte Kapitalismuskritik

16.07.2001,13 Uhr: Radio Orange 94.0 in Wien & Radio Helsinki 92.6 in Graz

16.07.2001, 23 Uhr: Radio Agora 105.5 in Klagenfurt

18.07.2001, 18 Uhr: Radio FRO 105.0 in Linz


http://contextxxi.mediaweb.at

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08 Genua & Berlin: Freie Bewegung gegen Abschiebungen!
von: <aktuell@nadir.org>
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> Freie Bewegung gegen Abschiebungen!
> Von : "Karawane Südbaden"
> Ort : Genua & Berlin
> Datum: 14.07.2001
>
>
> wieterleiten - weitersagen - weitertelefonieren - ...
>
>
> GRENZAKTION
>
> am Grenzübergang
> Weil am Rhein - Otterbach - Basel
> Sonntag 15. Juli 2001, 16.00 Uhr
>
> Freie Bewegung gegen Abschiebungen!
>
> Am Sonntag den 15. Juli wird um 0.30 Uhr in Berlin ein Bus
> losfahren. Sein Ziel wird Genua / Italien sein. The Voice als
> Organisation, die für die Rechte von MigrantInnen und
> Flüchtlinge kämpft, hat beschlossen mit 15 Personen mitzufahren
> um u.a. an der europaweiten Demonstration am 18. Juli 2001 in

> Genua teilzunehmen. Der Bus wird die deutsch-schweizerische
> Grenze um 16.00 Uhr überqueren und braucht dabei unsere
> Solidarität. Im Bus wird eine Vertreterin von Indymedia
> mitfahren und filmen, ausserdem wird wahrscheinlich ein Filmteam
> vom NDR ("Panorama") den Bus mit eigenem PKW begleiten.
>
>
> Freie Bewegung gegen Abschiebungen!
>
> Im folgenden der Aufruf von The Voice:
>
> The Voice als Organisation, die für die Rechte von MigranInnen
> und Flüchtlingen kämpft, kann nicht beiseite treten wenn es um
> die Lage der Herkunftsländer der Flüchtlinge geht, deshalb wurde
> die folgende Resolution in Göttingen verabschiedet:
>
> The Voice afrikanisches Forum betätigt seine Teilnahme an den
> Protesten in Genua mit dem Motto: Freie Bewegung gegen
> Abschiebung
>
> Im Namen der Flüchtlinge kündigt The Voice der Öffentlichkeit,
> den Medien und den UntertützerInnengruppen an, daß viele
> Flüchtlinge darauf vorbereitet sind das Apartheids
> Aufenthaltszuweisungs- / Beschränkungsgesetz
> (Residenzpflichtgesetz) zu brechen, indem sie die deutsche
> Grenze überqueren:
>
> um ihren Zivilen Ungehorsam fortzuführen
>
> um den Kampf in die europaweite Ebene zu tragen
>
> um die sogenannte Globalisierung zu bekämpfen
>
> Am 15 Juli werden Asylsuchende die Grenze von Deutschland in die
> Schweiz und anschließend von der Schweiz nach Italien
> überqueren.
>
> Wir laden alle UnterstützerInnen ein, an der Grenze auf uns zu
> warten um unsere Aktion zu unterstützten. Es ist eine
> Herausforderung. Wir sind bereit es zu tun, deshalb sind alle
> Gruppen und Personen willkommen.
>
>
>
> Berlin 10. Juli 2001
>
> The Voice as an organisation fighting for the right of refugees
> and migrants can not stand a side as concerning the situation in
> the refugee's home countries that is why the following
> resolution was taken in the Göttingen
> meeting:
>
> -The Voice african forum is confirming his participation in the
> Genua protest with the motto: free movement against deportation

>
> -The Voice on behalf of the refugees is informing the public,
> the media, the supporters groups that a lot of refugees are
> prepared to break the apartheid residenz obligation law
> (residenzflicht geset) by crossing the German border
> -to continue the civil disobedience
> -to bring the fight on europeen level
> -to fight the so call globalisation
> -On the 15th of July asylum seekers will cross the border
> through Swisseland to Italy
> -We are inviting all our supporter to wait at the border to
> support our action it is a challenge we are ready to do it for
> this raison every group, and person is welcome
>
>
> Der Bus wird in Freiburg, Faulerstraße, eine Zwischenstation
> einlegen und fährt um 15.00 Uhr mit Unterstützung weiter.
>
> Für alle die nicht mit dem Auto fahren können fährt ein Zug von
> Freiburger Hauptbahnhof nach Bahnhof Weil am Rhein.
>
> Freiburg Hbf Abfahrt 14:17 Uhr - Ankunft 15:09 Uhr
> Freiburg Hbf Abfahrt 15:04 Uhr - Ankunft 15:48 Uhr
>
>
> Vom Bahnhof Weil am Rhein bis zum Grenzübergang Weil Otterbach
> braucht man/frau ca. 15 Minuten
>
> Weitersagen, weitermailen, weiterverbreiten, telefonieren,
>
> Freie Bewegung gegen Abschiebungen!
>
> Zur Unterstützung rufen die an einem Freiburger Treffen (11.Juli
> 2001) beteiligten Gruppen und Einzelpersonen auf. Wir hoffen die
> Unterstützung wird noch breiter!
> CEDRI-Basel, augenauf-Basel, N-PdA-Basel, Vereinigung der
> Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten Freiburg,
> rasthaus, Karawane Südbaden, Umwelt- und Projektwerkstatt
> Freiburg, antifa-Schopfheim, Südbadisches Aktionsbündnis gegen Ábschiebung

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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
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09 HOSI Wien gegen Kurt Krenn
von: Christian Hoegl <Christian.Hoegl@hosiwien.at>
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Presseaussendung der HOSI Wien vom 14. Juli 2001

+++HOSI Wien verteidigt katholische Männerbewegung gegen Angriffe Bischof
Krenns+++

Die katholische Männerbewegung hat sich am Freitag (13.7.) dafür
ausgesprochen, Schwulen und Lesben staatliche Wege zur rechtlichen
Anerkennung ihrer Lebensgemeinschaften zu eröffnen und ihnen auch den
kirchlichen Segen in einer speziellen Feier anzubieten.

Der St. Pöltner Diözesanbischof Kurt Krenn übte daran heute heftige Kritik
und drohte der katholischen Männerbewegung Konsequenzen an, die bei der
Bischofskonferenz im November beschlossen werden sollen.

"Wir begrüßen den Schritt der katholischen Männerbewegung und wenden uns
entschieden gegen die Einschüchterungsversuche von Bischof Kurt Krenn.
Immer mehr Katholiken wollen die homosexuellenfeindliche Haltung der
Amtskirche nicht mehr hinnehmen und artikulieren ihre Meinung", erläutert
HOSI-Wien-Obfrau Helga Pankratz, "An der Kirchen-Basis besinnt sich eine
stetig wachsende Zahl an Gläubigen auch in solchen Fragen der wahren Werte
des Christentums, die nicht von Ausgrenzung sondern von Akzeptanz und
Nächstenliebe geprägt sind."


HOSI-Wien-Obmann Christian Högl assistiert: "Mit solchen Aussagen
disqualifiziert sich Herr Krenn als Vertreter eines ewig gestrigen
Gedankengutes von selbst. Statt sich gegen eine Öffnung der Kirche für
Homosexuelle zu stellen, sollten er und seine Amtskollegen sich endlich für
das unsägliche Leid entschuldigen, das die katholische Kirche Lesben und
Schwulen in ihrer Geschichte angetan hat."

"Wenn zwei Menschen einander lieben und für einander Verantwortung
übernehmen wollen, kann man ihnen doch den Segen für ihre Verbindung nicht
verwehren, nur weil sie beide das gleiche Geschlecht haben! In der
Altkatholischen Kirche und den Evangelischen Kirchen sind lesbische und
schwule Paare übrigens schon seit geraumer Zeit willkommen und es werden
Segnung ihrer Partnerschaften durchgeführt", schloss Högl.


Gezeichnet: Homosexuelle Initiative (HOSI) Wien ­ 1. Lesben- und
Schwulenverband Österreichs.
Rückfragehinweise: Helga Pankratz, Tel. 893 75 70, Christian Högl: 0664-18
11 038; Kurt Krickler: 545 13 10 oder 0664-57 67 466; office@hosiwien.at;
www.hosiwien.at

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10 bericht von Aktion Schwab (wef gründer)
von: "michi" <michibotka@gmx.net>
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hola!

hier ein netter bericht über das voreilige ende einer veranstaltung mit dem
wef gründer

wwwiderstand
michi

Ciao a tutti!

Komme soeben aus Zureich, wo wir erfolgreich ein öffentliches Referat Klaus
Schwab's unter dem Titel "Private/Öffentliche Partnerschaft im Zeitalter der
Globalisierung" verhindert haben. Er hielt es dann einige Stunden später
irgendwo anders im kleinen und geschlossenen Rahmen ab... Wir waren gegen
200 Leute!!!! Einige waren mit Eier bewaffnet, andere warfen Dinge gegen die
Polizisten und (leider) auch gegen den Rektor der ETH.
Letzten Endes wurde das Bankett doch noch durchgeführt, das die im Saale
Anwesenden (ich kam nicht rein, obwohl ich das Transpi Belinda um den Bauch
gebunden hatte) plünderten. Fand dies zwar barbarisch und daneben, doch eine
Flasche Wein von Schwab bekommste nicht alle Tage umsonst...

Gesehen habe ich ihn bis heute noch nie live. Heute, da er sich nur einmal
zu unser herunter geneigt hätte, zog er sich plötzlich zurück. Erst noch sah
ich ihn im TV, als er am WEF ein Interview gab. Er verstehe unsere Argumente
und wolle mit uns sprechen... Er bemühe sich ja, was zu tun... Hm.... Falls
an diesen schönen und behaglichen WEF's ja alles derart in einem
Anti-Globalisierungsgegner-Atmosphäre abläuft, wieso herrscht denn noch
immer keine Transparenz??? Ich armer Schlucker und einige Afrikaner möchten
doch gerne wissen, was die Mächtigen dieser engen Welt Gutes für uns tun
(wollen)... Anschliessend an Schwab sah ich damals Soros sprechen. Auch er
weiss, dass die Globalisierung viele Verlierer hat...

Das kapitalistische Rad ist zur Eigendynamik (perpeteum
mobile????????????????) gelangt, niemand kann es stoppen, niemand sein Tempo
und seine Richtung ändern. Dies geben die Mächtigen immer wieder in
irgendeiner Form zu. Diesem Super-GAU setzen sie aber nichts entgegen...

Glaubt einer von euch an so etwas wie einen"guten", sozialen Menschen??????

Peace and Resistance!

fabian


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11 Genua & Schweiz: Rote Hilfe - gegen erwartete Repression
beim G8-Gipfel
von: <aktuell@nadir.org>
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> Rote Hilfe - gegen erwartete Repression beim G8-Gipfel
> Von : Rote Hilfe Vademecums
> Ort : Genua & Schweiz
> Datum: 14.07.2001
>
>
> Ein Ernstfall für den Staatsschutz
> Das G8-Treffen in Genua: Vom Prestigeobjekt zum Alptraum....
>
>
> Wo immer auf dieser Welt sich die herrschenden Eliten des Kapitalismus
> treffen, schlägt ihnen ein stetig anwachsender, militanter Widerstand
> entgegen.
> "Kein ruhiges Hinterland" oder "Keine kapitalistischen Gipfeltreffen"
> bleiben weltweit nicht einfach Parolen auf Flugblättern, sondern sie werden
> in konkretes, organisiertes Handeln umgesetzt.
> Nach Genua organisieren und mobilisieren auch zahlreiche
> Gewerkschaftsbasen oder organisierte Arbeitslose aus dem Süden, um nur
> zwei von vielen beteiligten ArbeiterInnenstrukturen zu nennen. Damit sich
> möglichst viele an den Mobilisierungen beteiligen können, werden Streiks
> organisiert! Die ArbeiterInnen und Angestellten wissen ganz konkret, um
> was es bei diesen Gipfeln geht. Die dort entworfenen kapitalistischen
> Krisenstrategien werden auch auf ihrem Buckel ausgetragen. Viele von
> ihnen haben nichts mehr zu verlieren. Bereits im Vorfeld haben die
> "Unbeugsamen aus dem Süden" in verschiedensten Städten gleichzeitig
> Adecco, Manpower und weitere Sklaventreiber besetzt. "Garantierter Lohn
> für alle" ihre Parole. Sie lehnen jegliche Verhandlungen ab und rufen auf,
> in die zona rossa durchzubrechen. Die neue Regierung Berlusconis, in
> welcher zwei neofaschistische Minister ihren Platz gefunden haben,
> verstärkt für viele die Motivation in Genua zu demonstrieren. Damit
erweitert
> sich der Kreis der internationalen Mobilisierung gegen das G8-Treffen um
jene,
> welche in Italien die Folgen der ökonomischen Krise ausbaden dürfen. Längst
> bereut der italienische Staat und seine Kapitalvertreter, 1995 Genua als
Ort des
> Treffens vorgeschlagen zu haben. Aus dem Prestigeprojekt wurde längstens
> ein Alptraum!
>
> Internationale Zusammenarbeit
> Die Staatsschutzschergen werden, wie immer in solchen Situationen, auf den
> Plan gerufen. Die Erfahrungen, die sie u.a. mit dem internationalen
> Hoologanismus machen konnten, dienen ihnen als Grundlage für ihre Art der
> "Globalisierung". Im März fand in Catania ein Treffen der "Alpenländer",
> eine von Bundesrätin Metzler lancierte Initiative, statt. Die
Innenminister von
> Italien, Deutschland, Frankreich, Liechtenstein, Österreich und der Schweiz,
> ihre StaatsschützerInnen und Geheimdienstschergen im Schlepptau,
diskutierten
> u.a.: "Fragen der Zusammenarbeit in polizeilichen und migrationspolitischen
> Angelegenheiten" und der "militanten Globalisierungsgegnerschaft". Dabei
> organisierten sie ein G8-spezifisches Treffen im Juni in Rom (ein
gleiches Treffen
> fand übrigens vor dem WEF in der Schweiz statt). In Rom dabei war Jürg
Bühler,
> stellvertretender Chef der ehemaligen Bundespolizei und heutigem "Dienst für
> Analyse und Prävention" - ein Guru des schweizer Staatsschutzes und des
> Inlandgeheimdienstes. Beim direkten Treffen, werden nicht nur Erfahrungen
mit
> Sicherheitsdispositiven usw. sondern auch Namenslisten ausgetauscht. "Wir
geben
> im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen (was bei den Bullen alles heissen
kann)
> die Namen von gewaltbereiten Demonstranten weiter..."
>
> Mit zur Trickkiste der Aufstandsbekämpfungsstrategen gehört auch das "sog.
> Verhandlungsangebot". Auch dieses Instrument wurde, unterstützt vom
ehemaligen
> Sponti und heutigem Aussenminister Joschka Fischer, reichlich eingesetzt.
> Erklärtes Ziel, zu verhindern, dass sich fest entschlossene und militante

> Kräfte tatsächlich zur zona rossa* (dort befinden sich die sog.
"sensiblen Gebäude
> und Paläste") durch kämpfen und dabei alle "anderen" mitziehen können. Zu
> spalten, um die einen wie die anderen besser "unter Kontrolle" halten zu
> können! "Berlusconi will mit der Dämonisierung der Gewalt und dem
militärischen
> Dispositiv das Social Forum Genova einschüchtern, um es für die
Isolierung der
> revolutionären und antiimperialistischen Kräfte instrumentalisieren zu
können!"
> warnten die Kritiker vor dem Verhandlungstisch. Die trotzdem nach Rom
> gefahrene Verhandlungsdelegation bestätigte nach ihrem Abbruch der Gespräche
> vollumfänglich diese Einschätzung.
>
> Was tun?
> Auf die eigene Kraft und Phantasie vertrauen! Diskutiert gemeinsam darüber,
> wie ihr am besten die Kontrollen an den Grenzen, Häfen oder Zahlstellen von
> Autobahnen oder Autobahnraststätten durchlaufen könnt. Vergesst dabei nicht,
> dass grosse schweizer Bahnhöfe möglicherweise bereits von den CH-Bullen
> begutachtet werden und dass ein Ticket von Y nach X sehr aufschlussreich
für im
> Zug mitfahrende Bullen sein kann! Italienische Zivilbullen steigen oft
schon in
> Lugano in den Zug ein und fahren sehr oft bis Mailand mit. Konkret bedeutet
> dies, dass man sich während der ganzen Fahrt wie FerientouristInnen
verhalten
> soll und nicht erst kurz vor der Grenze. Also nicht im grossen, laut von der
> bevorstehenden Demo quatschend Pulk zusammensitzen, der sich erst kurz vor
> Chiasso "auflöst". Vermummungs- und Schutzmaterial sollte der Saison
> entsprechend angepasst mitgenommen werden: z.B lassen sich T-Shirts sehr gut
> und sicher als Vermummung um den Kopf binden. Ähnlich wie für Davos gilt es
> Phantasie zu entwickeln, denn die Sommer- und Badeferien stehen vor der
Türe!
>
> Erstellt noch zuhause Listen mit all jenen, die sich auf die Reise nach
Genua
> machen und gebt sie an jemanden weiter, der/die kontrollieren kann, ob alle
> noch wohlauf und wieder zurückgekommen sind. Bei Schwierigkeiten steht das
> Antirepressions-Telefon zur Verfügung. Stellt sicher, dass die daheim
> gebliebenen, mit euch in Kontakt bleiben und allenfalls das Antirep-Tel
> einschalten können, falls ihr verhaftet oder irgendwo blockiert worden seid.
> Tauscht Handy- und sonstige Telefonnummern aus. Es empfiehlt sich schon
kurz
> nach dem Grenzübertritt italienische Telefonkarten zu kaufen, falls der
> Handyverkehr in Genua tatsächlich wie angedroht ausgeschaltet werden sollte.
> Einen gültigen Ausweis nicht vergessen.ID und nicht Pass, denn dort hat der

> Einreisesperrestempel keinen Platz und bei der nächsten Grenze, wer
weiss...
>
> Das Antirep-Telefon
> Meldet dem Antirepressions-Telefon alles, was auch für andere wichtig sein
> kann: z.B. "Die Grenze von xx ist offen", oder "Kontrollen sind..."; "zum
> Pennen sind noch in ... Plätze frei"; "in ... wurden Leute
verhaftet";"bei uns
> fehlen .... habt Ihr etwas gehört?" ... einfach alles, was man wissen
sollte,
> um zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein zu können! Umso mehr
> koordiniert werden kann, umso weniger die Vereinzelung in einem fremden
> Land, in dem viele die Sprache nicht beherrschen.
>
>
> Unser Antirep.-Tel wird mit dem italienischen Antirep-Pool in Kontakt sein.
> Die Verbindung zu Anwälten sollte also klappen. Auf unserer Website findet
> Ihr Links zu Rote Hilfe Vademecums in italienischer und englischer Sprache!
>
> 0041'79 / 626 84 21
>
> · 079 / 626 84 21 : gebt die Nummer weiter ...
> · Pläne von Genua, siehe
> http://www.aufbau.org.
>
> Sowie laufend aktuelle
> Berichterstattung während dem G8 Gipfel
>
>
> *** nadir-aktuell-abo -- Aboliste mit Nachrichten von http://www.nadir.org
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12 WORKERS POWER GLOBAL WEEK 12 July 2001
E-newswire of the LRCI
von: newswire <lrci@easynet.co.uk>
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WORKERS POWER GLOBAL WEEK
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12 July 2001
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>> WELCOME TO ISSUE #55
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>>ITALY: WORKERS PREPARE FOR GENOA
>>AUSTRIA: INTERNATIONAL POLICE CO-ORDINATION IN SALZBURG PROTEST
>>MACEDONIA: ANOTHER IMPERIALIST PROTECTORATE?
>>MACEDONIA: GROWING DANGER OF RIGHT-WING COUP D¹ETAT

>>SLOVAKIA: POLICE KILL ROMA IN CUSTODY!
>>ISRAEL: THE WISCONSIN PLAN COMES TO ISRAEL
>>SOUTH AFRICA: CALL FOR WORKERS UNITY IN THE AUTO INDUSTRY!
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>> ITALY: WORKERS PREPARE FOR GENOA
Workers Power Global, Milan

Last week it was not the tute bianchi (white overalls) but the tute blu
(blue overalls) who made the headlines in Italy

A wave of industrial action swept the country on July 6. 300,000
metalworkers marched through the streets while pilots, flight attendants
and air traffic controllers caused chaos in the skies. In Milan, an
estimated 60,000 members of the metalworkers' union FIOM joined the
demonstrations.
In Turin, the headquarters of many of Italy's largest manufacturers, more
than 30,000 workers downed tools, disrupting production at several major
plants including the Fiat automobile group. Similar marches were held in
Rome, Bologna, Florence, Genoa and several southern cities including
Palermo in Sicily.

The marches - dominated by young workers - were incredibly lively and
militant. Genoa Social Forum representatives spoke at the rallies,
inviting the strikers to come to Genoa. The spontaneous response was
thousands of strikers chanting "we're going to Genoa!".

The three major unions which organise metal workers - FIOM, FIM, UILM - are
demanding pay increases to make up for the decline in real wages caused by
inflation over the last three years. But at the heart of the dispute is the
employers attempt to break up national bargaining and force the unions to
accept a plant-by-plant system which would immensely weaken them.

The metalworkers are the vanguard of the Italian labour movement with more
than 1.5 million belonging to the three major unions. They form the
largest group from among 5.5 million unionised workers who have yet to
strike pay deals this year. The latest stoppage follows strikes in May when
some 50,000 workers held a half-day action over the employers' failure to
make any concessions in the current round of wage negotiations.

As city centres ground to a halt to make way for marchers, Italy was also
suffering air traffic paralysis as a series of overlapping pay strikes by
air traffic controllers, pilots and flight attendants hit the country. Air
traffic controllers from CILA-AV and other unions stopped work for 10 hours
and some Alitalia flight attendants and pilots struck for eight hours,
causing the cancellation of more than 200 flights and the re-scheduling of
many others.

This is the first direct challenge to the new centre-right government of
Prime Minister Silvio Berlusconi. Berlusconi - whose private fortune is
estimated at over $13bn - has bragged that he is the Italian Margaret
Thatcher and intends to carry out major neoliberal "reforms", including
major attacks on the public sector.

Yet Berlusconi has to be careful to avoid a head on clash such as that
which ignominiously drove him from office in 1994. Then two one day general
strikes and a huge one and a half million strong demonstration in Rome on
November 12 helped bring him down after only seven months in office.

In Genoa the G7 leaders will have to face the fast developing recession
in the global economy. With Argentina facing default on its enormous
foreign debt - and causing other currencies and stock exchanges to tumble
as far away as Poland - the vulnerability of globalised capitalism is
becoming clear to millions.

The Argentine government is now trying to impose a 10 percent cut in wages
for all government employees - but the unions have refused to accept this:
and in fact Argentina has been wracked by militant protest by workers and
the unemployed for over a year. A social explosion is likely to greet any
attempt to force through the IMF's diktats.

The G7 leaders have plenty to discuss, if the over 100,000 demonstrators
give them any peace to do so. The leaders will also be plotting a putting
the neoliberal free trade talks - derailed in Seattle - back on the tracks
at the meeting of the World Trade Organisation to be held in the Arabian
desert autocracy of Qatar in November.

Tens of thousands of young anticapitalist demonstrators from all over
Europe - including from Russia and the Ukraine - will merge on the streets
with tens of thousands, perhaps a hundred thousand Italian workers, like
the young metal workers. Genoa promises to offer the real opportunity to
merge the anticapitalist movement with the militant working class. If it
does so it will be a historic event indeed.

The demonstrators can make their anticapitalism and anti-imperialism
concrete by expressing their militant solidarity with the Argentine workers
and unemployed who are facing a savage new austerity package (10% cut in
wages for all public sector workers), dictated by the IMF in order to
continue to pay the external debt.

In Genoa we must not only call on the G7 governments to cancel the debt but
encourage the workers, like those in Argentina, to demand its
renunciation. Of course calls alone will not make the G7 vultures change
their minds. We have to use this mobilisation to mobilise international
working class anticapitalist direct action to enforce our demands.

We also have to use it to build organised international links of a
permanent character right across our continent and to other continents too.
A whole new chapter in the history of the European workers movement can
begin in Genoa.


FOR MORE ON THE ANTI-GLOBALISATION MOVEMENT SEE:
http://workerspower.com/wpglobal/gothenburgbalance.html
http://workerspower.com/wpglobal/Nicesummit.html
http://workerspower.com/wpglobal/gttenburgG8.html
http://workerspower.com/wpglobal/globalisation.html
http://workerspower.com/wpglobal/FTAA.html

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>>AUSTRIA: INTERNATIONAL POLICE CO-ORDINATION IN SALZBURG PROTEST
Workers Power Global, Salzburg

Events in Salzburg during the World Economic Forum on July 1st show the
extent of international police coordination against the anticapitalist
movement. But they also show that the Left is learning lessons as well.

Initially, the protest was limited to a licensed static demonstration at
the main railway station. After attempts at negotiation for a march to the
conference venue failed, a concerted push was made to break out of the
square. The scale of police cordons, however, prevented the demonstration
reaching the city centre.


Well-prepared as they were, however, the police had overlooked a subway
under the railway lines and a well-organised change of direction succeeded
in bringing some 3,000 demonstrators closer to the city centre.

Once again, superior police forces then prevented further progress towards
the conference. As in London on May Day and in Gothenburg during the EU
summit, the police then set up a strong cordon all around the demonstrators
and refused to allow anyone out. As in London and Gothenburg, they insisted
that people could only leave individually after papers had been checked.

Faced with this, the principal organisations involved, the Ast, Austrian
section of the LRCI, the Socialist Left Party, the Linkswende (SWP) the
Anti Fascist Left and the Turkish ATIGF, formed a coordination committee.
It had two tasks, both of which were, on balance, successfully achieved.

The first was organised defence of the demo itself. Time and again, police
units tried to baton charge their way into the demo to break it up and
arrest individuals. As in Gothenburg, the violence of the police was stoked
up by the circulation of reports that an officer had suffered a fractured
skull after an attack by militants ­ this was later revealed to be complete
fabrication. Despite some arrests, however, the police attacks se were
repulsed by the determined resistance of the first ranks of the demonstrators.

At the same time, the committee attempted to negotiate for the right of the
demo to march away together. In doing this they took advantage of the
increasing crowds of supporters gathering beyond the police cordons and the
obvious popular support for the demo ­ a hurriedly painted banner, "Let
them Go!" was hung from a window of a neighbouring building!


The stalemate lasted for several hours - just as in London and Gothenburg.
Although protesters were unable to break through the cordons and get to the
conference centre, the police action actually focused the attention of the
media on the protest.

In the end that also limited their freedom of action and, towards midnight,
an agreement was reached that demonstrators were allowed to leave in
groups. This was probably the best that could be achieved given the balance
of forces but it allowed police to identify and question individuals,
including a disproportionate number of immigrant comrades.

The lessons of Salzburg are clear. Demonstrations need organised but
representative leadership, they need organised and well prepared defence
but, above all, they need to draw on the support and involvement of the
organised labour movement. In the months to come, we can expect the police
to follow up with arrests and victimisations of demonstrators, we must
build defence campaigns not only to protect individuals but to take the
message of the anticapitalist movement, and the lessons of demonstrations
internationally, into the working class.

STOP PRESS!

On Monday 16 July, Axel Magnus and Sonja Grusch, activists of the Ast
(Austrian LRCI) and the Socialist Left Party (Austrian CWI) are to face
charges of illegally organising demonstrations in Vienna. The demos in
question took place weekly for most of the last year and were, essentially,
spontaneous in their origin. These charges underline the importance not only
of organised defence of demonstrators but the need for a determined campaign
to secure democratic rights and overthrow the existing limitations on
freedom of speech and assembly in the so-called "democratic countries".

FOR MORE ON THE ANTI-GLOBALISATION MOVEMENT SEE:

http://workerspower.com/wpglobal/gothenburgbalance.html

http://workerspower.com/wpglobal/Nicesummit.html

http://workerspower.com/wpglobal/gttenburgG8.html

http://workerspower.com/wpglobal/globalisation.html

http://workerspower.com/wpglobal/FTAA.html


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>>MACEDONIA: ANOTHER IMPERIALIST PROTECTORATE?
Workers Power Global, London

A fragile cease-fire between the Macedonian army and the NLA has been
brokered by European and US imperialism at the beginning of July. With some
local breakdowns this held since than. The Slavic Macedonian and Albanian
parties have been forced to the negotiation table by a concerted effort by
imperialism.


Of course nobody can exclude a return to open armed struggle or even the
beginning of a bloody nationalist war. This is a major threat the Slavic
and Albanian population faced (and faces) over the last weeks. This is a
result primarily of the reactionary politics of imperialism, secondarily of
the Slavic nationalists - historic oppressors of the Albanian minority.
But its is also in part a result of the adventurist policy of the NLA,
which has sought to draw in imperialism , hoping for "national liberation"
via the intervention of NATO forces on the Kosova model

This policy seems to have born fruit though it will prove bitter fruit for
the Albanian population - along with the Slavs and all other communities in
Macedonia. Since late June the EU, but also US imperialism increased its
diplomatic pressure on both sides ­ the Macedonian government and
presidency and the Albanian nationalists (via the Kosovar Albanian parties).

The EU and NATO sent a number of "mediators" ­ Solana, Léotard, Robertson ­
to Skopje to bring the Slavic nationalists to heel. Likewise they did the
same with the Kosovar UCK in Pristina, the Albanian parties in Skopje and
behind the scenes the NLA. At the beginning of July the US also started to
pay far more attention to Skopje, James Pradew who has been a long standing
expert for the region under the Clinton administration already. After
months of leaving the initiative to the EU, the US finally stepped in.

In contrast to the cases of Kosova and Bosnia, the EU powers and in
particular German imperialism are playing a more prominent, indeed a
leading role. They are planning to establish a third imperialist
protectorate in former Yugoslavia. Whilst Bosnia and Kosova starkly
revealed the political and military weakness of European imperialism, it
has now has a certain advantage over the US.


This is a result of the incredible zig-zags of Bush's foreign policy. But
it is also a result of German imperialism and the other EU powers' renewed
attempt to overcome their subordinate role to the US - experienced so
bitterly during the wars of the Yugoslav successor states. They are
gambling on the US being unable or unwilling to upset their plans as it did
repeatedly in 1991-95.

The EU/NATO plan includes a number of constitutional changes in Macedonia
to pacify the Albanians on the one hand and the voluntary handing over of
the NLA's arms to the imperialist "peacekeepers". According to this plan
all shall be done within one month (in August). But this is rather to
silence opposition within in the imperialist countries and present the
whole affair as a "truly" humanitarian affair - i.e. they are apparently
being called in by both conflicting sides.

Indeed, this is indeed remarkable fact which reveals lots about the
political character of both the Slavic Macedonian and the Albanian
nationalists. The Macedonian nationalist led government in Skopje was
prepared to start a reactionary war, inflame the worst fears and
nationalist feelings amongst the Slavic part of the population, even to
encourage the looting of Albanian shops and homes in Skopje and other towns
and force Albanian civilians to flee from the war zones.

For what? In order to prevent the recognition of equal rights of the
Macedonian and Slavic nationality in the constitution!

According to the Macedonian nationalists this would threaten the countries
"dismemberment" and its "sovereignty" . In fact nothing would more surely
doom the unity of the Macedonian state than a bout of ethnic cleansing.
Apart from creating a river of blood over which it would be impossible to
unite Slavs and Albanian over the next decades it would provide a pretext
for Serbian, Bulgarian, Albanian and Greek intervention. Some form of
partition would be almost certain. As for the defending the sovereignty of
Macedonia they now happily hand this over to the imperialist powers in
return for deceitful promises of aid and even EU membership. .

Likewise the NLA and the Albanian nationalist parties were prepared to
start a war which might have led to wholesale Balkan war in the name of
equal rights of the Albanians, equal participation in the political life of
the country and equal social rights. Now they are prepared to hand over
their arms to the imperialists. They may be more "equal" with the Slavic
workers and peasants once the imperialists have stationed their troops ­
but only in the sense that they will be equally excluded from any real
political and economic power in their own country.


The Slavic Macedonian and Albanian leaders are repeating the disastrous
policy of all the rival Balkan nationalists over the past century or more.
for decades. They have tied the fate of "their" nation to the big powers.
They think they can achieve the liberation and aggrandisement of their
people by alliance with this or that imperialism against the other peoples.
This has only led to (and only could lead to) the perpetuation of
fragmentation, national oppression and endless wars.

The imperialist powers are, of course, happy to have a series of small
weak states who they can dominate and whose disputes they can arbitrate -
despite the occasional anger at the a "rogue state" which temporarily
disrupts their plans. Which is why Milosevic finds himself in the Hague
This has even added a term to the political lexicon - Balkanisation.

This policy which pits the workers and peasants of the Balkan peoples
against each other, has been a human disaster. The bourgeois and
petit-bourgeois nationalists in Macedonia are preparing another one. It is
high time that the workers and peasants of all the nations and
nationalities put a stop to this criminal policy and take the weapons from
the hands of the chauvinist fireraisers.
What will an imperialist protectorate mean, what will be its purpose for
the imperialists?

Firstly, it will not bring economic well being, reconstruction and all the
other niceties they are promising. Bosnia has been a protectorate for more
than half a decade ­ and nothing has really improved for the masses.
Macedonia will not be different, it will rather be worse for the masses.

Secondly, it will not be a brief temporary exercise, as the imperialists
like German defence minister Rudolph Scharping claims. This argument is
primarily for home consumption in Germany. One reason it the fact that the
NLA's arms will not be collected in a month (if ever).

But more importantly, even if they were, the imperialists would not go.
Why? Because there are differences, increasing competition between the
imperialist powers themselves. Macedonia has an importance for German
imperialism (and thereby the EU) in particular in order to secure not only
a permanent military presence on the Balkans (it already has troops in
Kosova and Bosnia), but also in order to gather a position where it can
effectively lead the imperialist troops stationed.

That is the reason why Germany (together with Britain) will probably have
the largest contingent in Macedonia. Of course the fact that currently, the
US are not eager to station any more troops in this country themselves is
an important chance for Germany. Unlike US, French or British imperialism,
Germany¹s troops have little experience and expertise in military
intervention abroad.

"Peace-keeping" in Macedonia therefore its also a welcomed training ground
for future "peace keeping" interventions and outright wars.

Apart from competition between the imperialists, there is also an element
of common interest for them to station troops in Macedonia and turn it into
a third protectorate on the Balkans (i.e. a temporary colony). Currently
they have no semi-colonial power on the Balkans who could act as a junior
partner of imperialism (or an imperialist block dominating the Balkans).

With the downfall of Milosevic, Serbia has become once more the best
candidate for this role and both the US and German imperialism are
struggling to turn Serbia into THEIR semi-colony. The US has even declared
that its hopes to see Serbia resume "its leading role in the Balkans". But
it will take some time to turn Serbia into a safe imperialist gendarme for
the region and it is unclear exactly whose tool Serbia will be then; a
German-led EU? The US?

Other powers - Britain, France, Russia, Greece, Turkey could well upset
these plans if they felt their interests were being infringed. They could
fuel further national conflicts as they did in the 1990s. This interference
via sponsorship of nationalist parties of the local élites - not "ancient
ethnic hatreds" - is the real secret of the waves of Balkan wars at the
beginning, middle and end of the twentieth century.


Therefore, there is no other option for the imperialist powers to secure
"stability" in the Balkans and to secure their current and future
imperialist interest against each other than to turn a third of former
Yugoslavia into a colony and maintain it as such.

This turning point in the Macedonian development brings a new, enormous
danger, the colonisation of the country. But it also offers a tremendous
chance for the workers and the peasants of all nationalists. It reveals the
hypocrisy of the nationalists and their parties, of the bourgeois and
petit-bourgeois leaders. It offers the chance to unite the workers and
peasants of all nationalists against the imperialists and the nationalist
mis-leaders.

As we have seen in Bosnia and Kosova, the nationalist leaders do quite well
under imperialist rule. They receive aid ( not a small part of which goes
straight into their own pockets), they control all the posts in the state
apparatus, all the exchange of goods, the trade etc. and at the same time
blame the other nations for the misery of "their own" people!

That is why the workers and peasants of all nations must organise
independently now! No to EU/NATO troops! All imperialist troops and
advisors out of the Balkans! Such a campaign must be started not only in
Macedonia, the whole Balkans and in the imperialist countries.
The masses in Macedonia can and must stop the war and prevent its renewed
outbreak. They can do so by multi-national co-operation of democratic and
progressive Macedonian and Albanian people to stop the war!
This requires the recognition and defence of the right of national
self-determination for the Albanian people! We support the right of
communities ­ be it Macedonians, Albanians or of other national minorities
­ to defend themselves against the terror of armed chauvinist forces! In
multi-national areas we advocate mixed defence groups to prevent each and
every attempt at "ethnic cleansing."

But we oppose the handing over of arms to the imperialists! The NLAs arms
should be handed over to workers and peasants to arm the population in
multi-national defence militias.
We demand that the all negotiations between the government, the nationalist
leaders and the imperialists, all the proposed pacts, secret agreements
etc shall be made public. Likewise all economic deals need to be opened to
inspections of representatives from the workers and peasants, the unions etc.

All imperialist property, the wealth of the new bourgeoisie, all privatised
factories and services need to be re-nationalised without compensation and
put under workers control (with no compensation except for vouchers and
shares owned by workers and peasants). We need workers and peasant councils
to take stock of the (remaining) wealth of the country in order to develop
an emergency plan to secure production and exchange between town and
countryside.

Macedonia cannot be rebuild in isolation. International links and close
collaboration with the economies of the other Balkan states and abroad are
needed. We demand aid without strings and full compensation from the
imperialists for the damage done by the imperialist blockades and wars on
the Balkans in order to rebuild the economy under the control of the
workers. Chancel all debts of Macedonia and the other Balkans states!

These demands can only be implemented by a revolutionary government, based
on workers and peasants councils and militias. In short we need the
revolutionary overthrow of capitalism and destruction of the bourgeois
state apparatus which defends it.

This would open a bridge and give an example for the other Balkan peoples
and become a starting point for spreading the revolution and the building
of a Socialist Federation of the Balkans.
However, all this will only be possible, if the Macedonian workers and
youth break with their current misleaders if they form an internationalist
revolutionary workers party which can lead the masses in the struggle
against the imperialists and the Macedonian and Albanian bourgeois
nationalists.

It key slogans must be:

No to the entry of EU/NATO troops into Macedonia!
All imperialist troops out of the Balkans!
IMF- World Bank hands off the Balkans! Economic reconstruction in the hands
of the workers and peasants. Power to councils of workers and peasants
deputies.
Massive compensation - without strings - from the EU and USA to Serbia,
Kosova, and all the states wasted by war over the last ten years
Disarm the national chauvinist warmongers - equal civic rights for all
nationalities in the use of languages. The right of all peoples to
self-determination.
Recognise the independence of Kosova
For a socialist federation of the Balkans

FOR MORE ON MACEDONIA SEE:
http://www.workerspower.com/wpglobal/macedonia.html

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>>MACEDONIA: GROWING DANGER OF RIGHT-WING COUP D¹ETAT
Workers Power Global

(Here we publish the latest report from A. S., the Workers Power Global
correspondent in Macedonia.)

Macedonia now is clearly entering a dangerous period. The right wing
Macedonian parties - despite their traditional differences - are now united
in their determination to pressures the government and the president to use
the army and the police in full force against the nationalist Albanian
guerrillas.

There are clear indications that one of the organisers of the recent storm
of parliament in Skopje was the ultra-nationalist MAAK - (Conservative
Party). This party demands "Macedonian" land from all neighbouring
countries: Greece, Bulgaria, Yugoslavia and Albania. To achieve this goal
thy propose to stop all diplomatic relations with their neighbouring
countries and the West.


This party called for mass demonstrations in front of the parliament and at
the same time they secretly instructed their member to storm the
parliament. It was also the MAAK which called at this demonstration at the
parliament "to ignore the legal institutions" which is a hidden call for a
coup d¹etat.

Given the military escalation in the recent weeks and the increasing
nationalism on all sides the danger of a right-wing coup of the Macedonian
chauvinists is increasing. The are doing their utmost to whip up and
exploit the increasing mood in parts of the population for a "total war".

The reasons for this increasing chauvinist atmosphere are located in the
enormous social tensions which have been build up in the last years. In
fact Macedonia has become a semi-colony ­ dependent of global capitalism
which in turn is dominated by a small minority of imperialist powers. The
promises of the miracles caused by "market reforms" have proven to be
empty. Many people are unemployed and poverty is rising.

But there is no authentic socialist party who offers an alternative to
capitalism. Therefor to fight against chauvinism means that we have to
fight against capitalism ­ in Macedonia and internationally!

FOR MORE ON MACEDONIA SEE:
http://www.workerspower.com/wpglobal/macedonia.html

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>>SLOVAKIA: POLICE KILL ROMA IN CUSTODY!
Workers Power Global, Vienna

Last week police killed a Roma in custody in the village Revuca in Eastern
Slovakia. The 51-year-old Roma Karol Sendrei was arrested together with his
two sons in Magnezitovce, chained at a heater, tortured and beaten to
death. On 10. July 500 people attended the funeral and turned it into a
political demonstration against police harassment and Anti-Roma racism. In
Jelsava in Central Slovakia another demonstration took place.

The murder of Karol Sendrei is in fact not an exception but rather the
extreme consequence of the daily racism Roma are facing. It is a typical
story. Several policemen ­ among them the son of the local mayor ­ arrest
the three Roma near the house of the mayor. They bring them to a police
station, chain them and beat them up. Most likely the killing of the Roma
was not intended. It was rather the consequence of the classic treatment of
Roma by the racist police. For them Roma are only scum, they have no rights
(since they are "anti-social elements" and "criminals") and therefor
deserve to be treated like scum. If one dies...bad luck.


They whole affair only became public nearly one week later and after broad
protest demonstrations. The fact that the son of the mayor was involved in
the murder gives this case a particular note. It also comes at a highly
embarrassing moment since the bourgeois Slovak government wants to show the
EU its human face.

While all authorities now express their "deep regret" (naturally only now
since the case became publc) no one of them bothered to attend the funeral.
The following explanation of Deputy Premier Pal Csaky, who is in charge of
human rights, is particularly revealing. He said he had received
"contradictory information" on the incident and did not attend "to prevent
the impression that I am favoring one side in the dispute." In other words
the minister for human rights does not want to look "favoring one side in
the dispute" between those who violated human rights and those who suffered
from human rights violation!

The whole affair demonstrate that in the struggle against racism Roma and
others must have no trust in the police. The bourgeois state apparatus is
inherently racist ­ not only in Slovakia but also in Austria where
immigrants are regularly beaten and some even murdered or Britain where the
police sympathise rather with the fascist thugs than the Asian youth in
Northern England. This is why the LRCI in Slovakia and other countries call
for militant self-defence of Roma, immigrants and all democrats and
Socialists against racist ­ be it a skinhead or a policeman.

However it is also remarkable and encouraging that this murder was not met
with silence but led to a protest demonstration of Roma. It is now
important to build a mass anti-racist movement and to organise the Roma.

It is high time to fight back against the racists like Mario Bango did. As
regular readers of our publications know Mario is a 19-year old Roma who
successfully defended his brother against a fascist thug who later died.
For this case of justified self-defence he is in prison now. The murder of
Karol Sendrei and the public attention to it underlines the necessity to
increase our efforts in the solidarity campaign for the immediate release
of Mario Bango.


FOR MORE ON MARIO BANGO CAMPAIGN SEE:
http://www.workerspower.com/wpglobal/Marioappeal.html
http://sop-lrki.webpark.cz/

FOR MORE ON OPPRESSION OF ROMA SEE:
http://www.workerspower.com/wplobal/romaoppression1.html


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>>ISRAEL: THE WISCONSIN PLAN COMES TO ISRAEL
Workers Power Global, Occupied Palestine

In 1999, when the Labor Party controlled the Israeli government, the
government decided to reduce the number of unemployed its paid benefits to.
A committee of governmental officials travelled to the USA to learn about
"revolutionary" program: "the Wisconsin plan".

They returned to Israel and wrote a programme based on this plan The
government of Barak decided to adopt it, and the new government of Sharon
decided to follow it through.
This year the government will open four centers that will "increase the
capability" of the unemployed to integrate themselves in the "labour
market". To keep their benefits and access to social services the
unemployed will have to take part in the programme.

The fact that Labor and Likud have signed up to this plan shows their
commitment to neo-liberalism Its point of view is not the needs of the
masses but the profits of a small group in Israeli society. If the massive
wealth of a handful of rich capitalists were taken off them and
redistributed this would go some way to alleviating poverty.


But no government will tax the rich owners more and at the same time
decrease the tax burden of the workers. A guided discipline of ruling the
economy by and for the workers is a total contrast to the origins of the
Wisconsin plane.

The programme will run by private bodies. This brings Israel a step nearer
the privatization of social services and abolition of a welfare state (the
social-democratic model) to a Charity State. It will provoke a social
catastrophe and a collapse of the bourgeois democracy.

In the USA, the Wisconsin plan was aimed especially at Afro-American
one-parent families. The programme pushed many into poverty. The new
programme developed their skills in looking for work but not skills. In New
York City, only 15-17% succeeded in finding jobs as a result of the
Wisconsin plan. The rest of unemployed were left with no allowances. The
result can be imagined.

In 1999, there were in Israel 114,000 citizens who live on benefits. During
the last two years a further 15,000 joined their ranks. Ten eyars ago the
number was barely a third of this total The most ridiculous argument is
that the state pays "too much" in benefits. The basic allowance for a
person is only US$400-500, while more then 40% of them are older then 45.
The "free market" rejects them. The employment service defines men and
women that are older then 50 as "incapable for being placed in work".

A strong and affective protest movement is needed today. Israeli society is
wracked by many and growing contradictions, from the oppression of the
Palestinians, discrimination against the Arab Israelis, to polarisation
within Israeli Jewish society. The neo-liberal polices of this government
will surely intensify these contradictions and open up a major crisis.

A permanent socialist revolution as. Trotsky saw it, is the only
alternative for those who wants to change a reality of exploitation and
oppression. Getting organized in the present against the injustices of
capitalism opens the path toward revolution.


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>>SOUTH AFRICA: CALL FOR WORKERS UNITY IN THE AUTO INDUSTRY!
Workers International Vanguard League, South Africa


Workers International Vanguard League condemns the intransigent approach of
the motor sector bosses in the current wage negotiations. They are
exploiting the divisions at the VWSA plant and the fact that the mass
dismissal of the 1386 workers in February last year was now upheld by the
Labour Appeal Court. Now that the VWSA bosses have closed their Audi line
and by now have dismissed virtually all the replacement labour, the Numsa
leaders and the so-called patriots, in the unions, the government and the
universities remain quiet.

It is abundantly clear that the mass dismissal of last year was nothing
else but a mass retrenchment exercise, at the same time escaping paying
packages and getting rid of workers who were fighting globalisation at the
shopfloor. The fight against unemployment, for the state and the Cosatu and
Numsa leaders, is timidly submissive to the whims of big capital.

In part, the miserable track record of the Numsa leaders have given the
bosses the high ground to roll back workers' rights. The LAC-VWSA ruling
was clear that the deciding factor was that the Numsa leadership agreed
with the VWSA bosses that the workers could be dismissed. A mandate of any
form is regarded by the LAC triumvirate as completely irrelevant! The
lesson from this that any form of partnership with the bosses is a policy
of disaster.

The capitalists are loyal only to their profit levels. Give them a finger
and they will take your arm, if not the entire body! The compromise policy
of the Numsa leaders has clouded the class war and reduced unionism into
the policy of the begging bowl. The long history of 2 or 3 year agreements
set the basis for the bosses' current intransigence. The Numsa leaders have
consistently ignored any form of struggle for the reinstatement of the
dismissed workers. Instead of fighting the issue, they link assistance to
rejoining of Numsa.

At the same time, the deafening silence by the OCGAWU leaders on the
no-strike agreement at Spinning MIlls, speaks volumes. These misleaders are
chasing subs and the principle of workers' unity has been thrown out the
front door. The policy of depending on the pro-capitalist courts at the
exclusion of working class unity in action, has been disastrous. Both
OCGAWU and Numsa leaders cannot be depended upon to defend working class
interests!

We call on all workers in the motor sector, irrespective of being OCGAWU,
NUMSA or SAWU, to unite in action against the attacks by the bosses. If the
Numsa members decide on a strike, then all OCGAWU and SAWU members should
come out as well. The leadership of the strike should be taken out of the
hands of the leadership and put in the hands of a broad inter-union strike
committee!


FORWARD TO AN INDEFINITE STRIKE UNTIL ALL WORKERS' DEMANDS ARE MET!
FORWARD TO A 1 YEAR AGREEMENT!
FORWARD TO A LIVING WAGE!
FORWARD TO THE REINSTATEMENT OF ALL VWSA DISMISSED WORKERS!

issued by Workers International Vanguard League, 1st Floor Community House,
41 Salt Rivr rd, Salt River, 7925 ph/fax 021 4476777 email: wivl@sn.apc.org


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>> BECOME A CORRESPONDENT FOR WPG
The LRCI has members across the globe - but there are many countries where
we have no correspondents. Send us your news and views:
newswire@workerspower.com

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>> NOW FORWARD THIS TO A COMRADE >> NOW FORWARD THIS TO A COMRADE

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DISKUSSION
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13 noch einmal zu OFT
von: <OEKOLI_Wien@gmx.net>
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Antwort auf die OFT

Zuerst hat es uns einmal gefreut eine lange Antwort der Offensive für
Tierrechte (OFT) im MUND zu lesen.
Allerdings schafft es die OFT in dem 16.000 Zeichen langen Beitrag in keinem
einzigen Wort auf unsere Kritik einzugehen ihr Plakat "Freßt die Reichen
statt Tierleichen" wäre menschenverachtend. Stattdessen wird - und wenn wir
uns
die Beiträge (anderer?) TierrechtlerInnen der letzten Tage anschauen scheint
dies in der Tierrechtsszene fast üblich zu sein - sich mit Ablenkungsmanövern
vor ganz anderen Vorwürfen verteidigt, die entweder so gar nie gefallen sind
oder aber in ganz anderen Zusammenhängen argumentiert wurden. Um es konkret
zu machen: Wenn ihr schon eine Stellungnahme zur Kritik der ÖKOLI schreibt,
was ist denn nun mit unserer Kritik an Eurem Plakat?

Ansonsten sind manche Klarstellungen und Abgrezungen die die OFT in ihrem
Beitrag von sich gibt zu begrüßen. Wie glaubhaft diese sind, wird die OFT in
Zukunft beweisen müssen. Wenn die OFT nun etwa die Tier-KZ-Vergleiche als
revisionistisch von sich weist, so klang das vor einem Jahr noch ganz
anders, als
"Einer von der OFT" (einen genaueren Namen nannte der EINE nicht) in der
Tierrechts-Nummer des TATblattes schrieb:

"Nur zu oft nehmen Menschen, die sich nicht mit Inhalten der Tierrechtsidee
auseinandersetzen wollen, den KZ-Vergleich als willkommenen Anlaß jede
inhaltliche Diskussion über das Anliegen der TierrechtlerInnen zu
vermeiden, um nur
ja nicht liebgewonnene Konsumgewohnheiten überdenken zu müssen. Ich bin aber
auch nicht der Auffassung, daß das was den Tieren heute angetan wird,
weniger schlimm oder weniger verurteilenswürdig ist, als das, was in den
Konzentrations-, Arbeits- und Vernichtungslagern, in den Ghettos und auf
den Straßen
der Städte vor den Augen aller geschehen ist." (Einer von der OFT: Tier-KZ?
Analyse und Verwerfung eines Vergleichs, TATblatt Nr. 140/141/142/143, Juni
2000)

Aus rein taktischen Gründen, um also die Tierrechtsidee besser verkaufen zu
können lehnte "Einer von der OFT" die Verwendung des Begriffs "Tier-KZ" in
der Öffentlichkeit ab, inhaltlich hält er ihn für richtig.
Aus diesem Grund ist es für uns natürlich nun äußerst fraglich ob es sich
bei der Distanzierung von der Verwendung des KZ-Vergleiches im gestrigen
OFT-Beitrag um eine solche taktische Überlegung handelt, will mensch sich
im MUND
doch als "antifaschistisch" und "linksradikal" darstellen, oder um eine echte
Richtungsänderung in der OFT. Dies wird erst die zukünftlige ideologische
Entwicklung der OFT zeigen können.

Was unsere Kritik an der Gleichstellung von Tieren und Menschen betrifft,
haben wir diese nie an Singer allein aufgemacht. Auch ohne Singers
menschenvrachtende und mörderische Konsequenzen bedeutet diese
Gleichsetzung zumindest in allen gegebenen Gesellschaftsformen eine Herabwürdigung des Menschen. Wenn
eine Ameise, ein Bakterium oder eine Mücke das gleiche Lebenrecht hat wie ein
Mensch, dann bedeutet das entweder, daß ich mich in einen völlig irrationalen
Wahn begebe, der letztlich sogar die Behandlung von Krankheiten untersagt
(es würden ja arme Bakterien getötet) oder aber das Töten von Menschen
erleichtere. Letzteres ist angesichts der Geschichte der Menschheit und
insbesondere der deutschen und österreichischen Geschichte die wesentlich
wahrscheinlichere Variante.

Ganz abgesehen davon wäre auch dann, wenn die von der OFT angestrebten
"Tierrechte" nur für größtere Tiere gelten sollten (wo ist die Grenze? Ist ein
Hamster noch wie ein Mensch zu behandeln oder erst das Meerschweinchen? Oder
befindet sich die Grenze irgendwo zwischen Fisch und Flußkrebs?) das
Konzept der OFT nur für Menschen in von der Natur begünstigten Weltgegenden wie etwa
Zentraleuropa, Nordamerika oder der Mittelmeerraum lebbar. Wer Inuits in
Grönland untersagen will Robben- und Walfleisch zu essen oder Nomaden im
Sudan den Verzehr von Schafen, Ziegen und Kamelen verbietet, fordert deren verhungern.
Dort wächst nämlich weder Reis, noch Äpfel, Gemüse oder sonst was veganes.

Der Text der OFT ist außerdem schlecht recherchiert. Obwohl wir mit der
ÖKOLI in der BRD weniger zu tun haben als die OFT vermutet, wollen wir doch
klarstellen, daß
1. es völlig irreleant ist wer Jutta Ditfurths Vater war.
2. Jutta Ditfurth nicht wie die OFT behauptet hat für "für die
imperialistische Kriegstreiberpartei der Grünen" bei den
Europaparlamentwahlen angetreten
ist, sondern für eine europaweite Liste einer linksradikalen Gruppierung aus
Griechenland. Was auch immer man von der Sinnhaftigkeit solcher
Wahlbeteiligungen halten mag, so ist das sicher nichts, wofür sich eine
radikale Linke zu schämen hat.

Angesichts solcher Ausweich- und Ablenkungsmanöver, gespickt mit bewußten
oder unbewußten Faschmeldungen, müßten wir uns von der OFT auch nichts mehr
über angebliche von uns angewendete "stilistische Tricks" sagen lassen. Wir
haben nie mit "Lügen und Unterstellungen" gearbeitet, wie dies die OFT
behauptet, sondern alle Aussagen korrekt zitiert und belegt. Wenn ihr Euch ernsthaft
für eine befreite Gesellschaft einsetzen wollt, dann überlegt euch doch erst
einmal auf welcher ideologischen Basis ihr das tun wollt und ob Euer Handeln
nicht vielleicht (unbewußt?) eher in die Barbarei als zum herrschaftlosen
Weltkommunismus führen wird....


--
Ökologische Linke (ÖKOLI)
Schottengasse 3a/1/4/59
A-1010 Wien

e-milio: oekoli_wien@gmx.net
Visite our Website: http://www.oekoli.cjb.net
Ökoli Vorarlberg: http://PolitiX.cjb.net

Wenn ihr an unseren spanischen/französischen/englischen
Aussendungen
interessiert seid, um Infos weiterzuverbreiten, meldet euch!
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*
*********
don't forget to say hello to echelon:
abhoermethoden, bombe, cia ,datenklau, echelon, freak, grundrecht,
hacking, iridium, joint, kommunismus, lauschangriff, mailbombing,
oecalan, pgp, querulant, rasterfahndung, besetzung, behörde
shell, tristero, urheberrechtsverletzung, wanze, geld, asyl,
ausländer, zukunft, nigeria, ahim, widerstand
LEAVE BUSINESS AND JOIN DEMONSTRATION

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14 Zu Salzburg
von: Florian Wagner <fw_lw@gmx.at>
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(Ebenfalls nachzulesen auf

www.austria.indymedia.org)

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Die Revolte gegen die Veranstalter fand kaum im Ansatz statt.
3:53pm Sat Jul 14 '01

Widersprüchlichkeiten und Defekte bei der Salzburg-Mobilisierung

Das ist aber ein Schlag ins Wasser gewesen, liebe Geheimdienstpresse und
werte Wega! - Jetzt bauen sie tagelang ein Bild von Chaos und Anarchie auf,
und es findet kein Chaos und keine Anarchie statt. Jetzt bemühen sich die
"Zeitungen", einen international-nationalen Terror herbeizureden, und er kommt
nicht. Natürlich finden Umkreisungen, Umkesselungen statt, denn
demonstriert darf nicht werden, schon gar nicht in der neuen braun-schwarzen Republik!

Aber im Grunde ist es ein échec gewesen für die blöde Bande, die sich
lächerlich gemacht hat.

Gewiß wurden Leute selektiert, und die Menge dadurch gespalten, indem den
Einzelnen Bedingungen gestellt werden (ähnlich wie den Belagerten im
Schillerska Gymnasiet, denen freies Geleit unter der Bedingung der Angabe der
Personalien zugesichert wurde, und die dann trotzdem verhaftet wurden; es
wurde in Salzburg ebenso praktiziert!), sie müssen sich wie die Gansln aufstellen,
haben zum Bahnhof zu marschieren, werden in einen Zug verfrachtet, nach Wien
abgeschoben, und dann verhöhnt noch das oberste Organ der schleichenden
Putschisten, die Kronenzeitung, auf der Titelseite mit dem miesen Ausdruck
"Sonderzug für die Demonstranten" die Transferopfer, das patscherte Frachtgut, und
preist die landesinterne Abschiebung als "Lösung auf österreichisch".

Aber die Putschistengarde aus Wien und die EU- und NATO-Blätter des
primitiven Landes sind nicht ganz froh über den Ausgang. Kein Schuß ist
gefallen, niemand wurde halbtot geschlagen, und leider wurde auch die Getreidegasse
nicht verwüstet: es hat sich alles im einem Zeitungs-Spektakel erschöpft.

Und doch war der Erfolg noch kompakter und umfassender als in Göteborg!

Denn ein Konsortium, bestehend aus WEF, Presse, Polizei, Sozialdemokraten,
Linksdemokraten und Attac ist in Form eines umfassenden Maßnahmenpakets gegen
eine - wenn auch zugegebenermaßen winzige - Linke aufgetreten und hat sich
mit einem konzertierten Vorgehen gegen sie gerichtet, auf sie eingeschossen,
mit einem Vorgehen, das die vehementen und brutalen Maßnahmen in Göteborg weit
in den Schatten stellt und wesentlich integrativer und effizienter ist als
die stumpfen Terrormaßnahmen in Schweden, Seattle ... Sevilla.

In Göteborg wurden die Leute zwar auf der Basis eines Polizei-Konstrukts in
und vor den Schulen überfallen - aber diese Schulen (drei insgesamt) waren
ihnen doch immerhin offiziell, und durch Vermittlung einer der beiden
politischen Plattformen, der Göteborgsaktion, von der Gemeinde zur
Verfügung gestellt worden. Nichts dergleichen in Salzburg: der Bürgermeister Schaden hat nicht
im entferntesten daran gedacht, auch nur eine Unterkunft zur Verfügung zu
stellen. Das wäre eine hierzulande unbekannte Liberalität; und hat in der
Hinsicht jemand Verhandlungsdruck ausgeübt auf die Gemeinde Salzburg? Und
wenn mit welchen Resultaten?

In die überteuerten Jugendherbergen, die als letzter, ungemütlicher Ausweg
für die Desperados, die an diesem Gipfel/Gegengipfel mehrtägig teilnehmen
wollten (und das Geld dazu hatten), zur Verfügung standen, wurde Polizei
einquartiert. Die mußte allerdings für die Unterkunft nichts zahlen. Konnte
man sich eine Göteborger Schule vorstellen, in die gleichzeitig Demonstranten und
Polizisten aus dem ganzen Land einquartiert werden? Bei aller mangelnden
Hochachtung vor Schweden - das wäre denn dort wohl nicht möglich gewesen!

Sind nicht sämtliche Maßnahmen und Manöver in Österreich umfassender und
totaler, und auch hinterlistiger, als anderswo?

Zur Berichterstattung der bürgerlichen Medien! Hat man bei Standard und
Presse Originalstimmen der Betroffenen und Eingekesselten,
Abtransportierten, der wütenden Eltern, gebracht wie in Svenska Dagbladet, Göteborgsposten,
Aftenposten? Daran denken sie nicht, ein solcher Journalismus ist unbekannt.

Der für Computerliebhaber eingerichtete Web-Standard zählt nicht, das Gros
liest die Print-Ausgabe, und die war der Mobilisierung gegenüber eindeutig
feindlich eingestellt.

Gibt es Gruppen- oder Sammelklagen gegen die Polizei, wie in Schweden der
Fall, dort immerhin von Attac unterstützt werden? Aber niemand würde so etwas
wagen.

Denn die Staatshörigkeit hat sich schon in die Hirne der Linken
hineingefressen.

Hat ein solcher Massenstransfer in Schweden stattgefunden? Mit Ausnahme
einiger kleiner Verlegungen von Demonstranten zwecks vorübergehender
Festnahmen in nahegelegenen Orte zu Beginn der Kundgebungen, fand ein derartiger
Zwangstransport in Schweden nicht statt.

Es kommt noch ärger: Hierzulande tarnen sich staatsaffirmative Kräfte als
Bewegungsoppositionelle. Hat es irgendwo eine derartige Kollaboration zwischen
einer Jugendorganisation einer sozialdemokratischen Partei und der Polizei
gegeben wie in Salzburg?

Die Presse berichtet, daß sich die staats- und EU-treuen Sozialdemokraten
einen Abzug aus dem Kessel erhandelt haben, nur für sich. "Nach längeren
Verhandlungen konnte eine etwa 100 Personen umfassende Gruppe der
Sozialistischen Jugend aus dem Demonstrationszug geschleust werden. Sie hatten die Exekutive
um Hilfe gebeten, um aus der Gefahrenzone zu kommen. ... Die Leute, die sich
zu Gewaltfreiheit bekennen, wurden herausgebracht. Die Identitäten der
mehreren (sic!) gewaltbereiten Demonstranten wurde festgestellt. Am Abend
kam es zu zwei Festnahmen (Presse, 2. 7. 2001). Es gibt noch eine andere elegantere und
beschönigende Version der Web-Presse vom 3. 7.: "Einem Trupp der
Jungsozialisten war das aggressive Klima im Kessel der Demonstranten rasch
zu viel geworden. Sie forderten von der Polizei Hilfe an und ließen sich aus dem
Gefahrenbereich geleiten. Ein gewaltbereiter harter Kern habe die überwiegend
friedliebenden Demonstranten am Verlassen der Kundgebung gehindert, meinte
Schweiger rückblickend." (Claudia Lagler: "Kein zweites Göteborg: Der schwierige Weg
zum Kongreßhaus", 3. 7. 2001).

Inzwischen sind weitere direkte Zeugenschaften hinzugekommen. Ärger kann man
Spaltung und Verrat nicht betreiben. Wenn die SJ nachher am Hauptbahnhof für
die Eingekesselten demonstrierte, wie indymedia berichtet, dann ist das wohl
nur als Anbiederung zu verstehen.

Das geht bis zum Ansatz einer - von den Behörden geforderten -
Parallelpolizei. Wo hat es eine derartig große Freiwilligenpolizei der
Sozial- und LinksdemokratInnen gegeben? Das traditionsreichste CIA-Blatt Österreichs, der
Kurier, berichtet am 28. Juni auf Seite 12: "200 Ordner des Veranstalters
müssen für den reibungslosen Anlauf sorgen." Das wären, auf Göteborg hochgerechnet,
mehrere tausend sozial- oder linksdemokratische Ordner.

Aber dabei bleibt´s nicht. Der Bewegungs-Ansatz wird nicht nur polizeilich,
desinformatorisch, spalterisch und parapolizeilich geschwächt, sondern es
kommt nicht einmal ein von unten geführter Gegengipfel zustande, wie bei allen
internationalen/internationalistischen Mobilisierungen gegen
Herrschafts-Gipfel. Dadurch ist der Bewegungs-Ansatz auch von innen
liquidiert worden. Der einzige "andere" Workshop gehört eindeutig in die Kategorie der Integration
oder Eingemeindung. Ein Gespräch mit einem Soros oder einem Schwab hat mit
Bewegungsdiskurs nichts zu tun. Aguiton übrigens ist ein Befürworter der
Europäischen Union und Propagator des Europäischen Gewerkschaftsbundes.
Attac setzt auf eine andere Globalisierung. Es ist also ein Gespräch zwischen zwei
Globalisierungsbefürwortern - und das wird Gegengipfel genannt, oder auch
"Alternativveranstaltung", wie es Attac selbst nennt!

Ich organisier ein Treffen zwischen Vertretern des WEF und der Linken, was
sagst du dazu, raunte mir Leo Gabriel auf einer Art Feier zu. Du wirst
bestimmt wos dagegen hom! Na das find ich ja großartig, erwiderte ich, und
er war sehr erstaunt, daß ich das großartig fand. Er traute mir nicht ganz.

Die Linke verzichtete auf einen eigenen Gegengipfel. Diesem Konzept wurde
von außen, durch den integrativen Druck, und von innen, durch die
Zerfahrenheit und Unfähigkeit der Linken der Garaus gemacht.

Diese Linke ist nicht einmal imstande, eine eigenen Gegenveranstaltung
aufzuziehen, mit internationalen Vertretern und Vertreterinnen politischer
Organisationen und Initiativen.

Die Politik des Ausschlusses herrschte aber auch bei der Kundgebung selbst.
Wie bei dem Groß-Event, der Mega-Street-Party von SOS-Mitmensch u. dgl. im
Februar des vergangenen Jahres, gab es keine Redebeiträge der linken Basis,
mit Ausnahme des Frauen-, Mädchen- und Lesbenzentrums. Diesmal wurden die
radikalen Feministinnen zugelassen, im vergangenen Jahr mußten sich die
militanten Lesben und Feministinnen das Rederecht erst erkämpfen. In beiden Fällen war
eine vorgefertigte Liste vorhanden, die in Salzburg von der radikalen Linken
weder beansprucht noch beeinsprucht wurde.

Na was hätte das für ein Gegeifere gegeben, wenn etwa ein Vertreter der
Palästinenser, eine Vertreterin der Palästinenserinnen Rederecht für sich
beansprucht hätte, oder es sich genommen hätte, oder ein Kommunist, eine
Kommunistin aus einer von der KPÖ strikt unabhängigen Gruppierung?

Was für einen Sinn soll überhaupt eine Mobilisierung haben, auf der ein
gleichberechtigtes Rederecht nicht von vorneherein ins Gesamtkonzept eingebaut
wird? Auf der bloß eine offiziöse, hermetisch abgeschlossene Rednerliste
existiert?

An ein Offenes Mikrofon hat wohl niemand gedacht - so wie es etwa bei den
allwöchentlichen Literaturveranstaltungen am Ballhausplatz der Fall ist, die
sich immer mehr politisieren, und die zunehmend zum Scharnier zwischen der
Kulturproduktion, dem politischen Diskurs und der politischen Aktion werden.

Führt sich durch das Fehlen einer in "autonomer" Regie geführten
Gegenveranstaltung und durch die Fremdbestimmung bei der Rednerliste der
Sinn dieser Salzburger Mobilisierung nicht eigentlich völlig ad absurdum?

Ist das ganze nicht ein Fake gewesen?

Was bleibt denn da noch? Gegen Polizeiketten vorzugehen, ist ja ganz nett,
die Wut vielleicht ehrlich - sofern etwas bei einem österreichischen Linken
ehrlich sein kann - dann foama zaus und lassen die Dinge in ihrer Punktualität
stehen.

Diese Bewegung hat sich außerdem nie die Mühe gemacht - denn es ging ja um
Osteuropa - mit Gruppierungen und Organisationen aus Osteuropa Kontakt
aufzunehmen: den polnischen Bauern, ungarischen antirassistischen und
Menschenrechtsorganisationen, slowakischen Romaorganisationen. Darauf
wartet man allerdings schon seit 10, 15 Jahren, daß jemand in der österreichischen Linken sich mit
Osteuropa, organisatorisch, "vernetzend" beschäftigt.

Die österreichische Linke hat eine schlechte österreichische Versammlung auf
die Beine gestellt.

Die Kommunistische Partei hat, wie immer, nur ihresgleichen herangebracht,
den Vertreter der Ungarischen Arbeiterpartei und der Kommunisten Böhmens und
Mährens, hat nichts anderes getan, als wie immer nur das Ähnliche,
Spannungslose, und noch dazu EU-Affirmative heranzukarren. - Dieser
Mitteleuropagipfel wäre doch wie nichts anderes ein Anlaß dazu gewesen, im Ansatz eine
übernationale Koordination derjenigen Kräfte der Region zu schaffen, die
sich, der Ausbeutung, dem Neoliberalismus, der Verelendung, der NATO und der EU
entgegenstellen! Stattdessen Schweigen, und ein bißchen bunte
Spektakularität.

Durch all dies haben sich aber die VeranstalterInnen der Gegenkundgebungen
für alle Zeiten disqualifiziert.

Die Kräfte, die anwesend waren, werden von den österreichischen Zeitungen
verschwiegen, von der bürgerlichen "Öffentlichkeit". In den schwedischen
Tageszeitungen wurden die unterschiedlichen politischen Akteure genannt, nicht
denkbar, daß in Österreich ein Antiimperialistischer Block oder eine
antirassistische Gruppierung konkret mit ihren Forderungen in der
Mainstream-Presse zitiert werden. Auch in indymedia ist bis jetzt die theoretische
Auswertung, die Bewertung des events dürftig, das indymedia-Interesse reduziert sich auf den
Aktionismus und auf ein - wiewohl im Ansatz verdienstvolles - kollektives,
journalistisches gegeninformatorisches Gesamtprodukt, das sehr gut - und
unangreifbar - die Staats- und Polizeigewalt dokumentiert, aber doch auf
der Ebene der Aktionen, des Aktionismus verharrt und letztendlich erstarrt. Eine
schlechte, eine positivistische Auffassung von Journalismus!

Nun von solchen Leuten wie etwa dem Tatblatt eine politische Reflexion, ja
Analyse, ja gar Theorie zu fordern, das wäre wohl etwa zu viel verlangt.

Die Auswirkungen der Salzburger Repression auf die Dimension der
europäischen Bürokratie sind keineswegs geringer als die der Göteborger
Maßnahmen, die Euro-Auswirkung der angeblich milden polizeilichen Maßnahmen der Österreicher
ist gleichermaßen brutal. Die auf europäischer Ebene weiterführende
Repression, ist die gleiche, ob sie nun von Schweden oder von Österreich
ausgeht: diejenigen, die zur Abgabe der Personalien gezwungen waren, werden eines Tages
damit konfrontiert werden, daß ihnen die Bewegungsfreiheit in dieser
Europäischen Union verweigert wird. Damit wird Europa wieder zu einer
Ansammlung nationalstaatlicher Knäste, und die Leute sollten sich überlegen, ob sie zu
diesem Europa weiterhin halten wollen. Das steht hinter dem jetzigen süßlichen Getue
der österreichischen Polizei und der Hochjubelung der Salzburger
Polizeispitzen durch den Standard, wie cool und ruhig man doch agiert habe:
eine eiserne, sich ganz Europa umklammernde Repression, mit der "Europäischen
Union" als deren effizientestem Instrument.

Europa ist Europa, und kennt kein Pardon, das ist die Lehre sowohl von
"Göteborg", als auch von "Salzburg".

Und zum Abschluß: Das hatscherte Event, die linksdemokratische
Fake-Veranstaltung samt der Sprach- und Organisationslosigkeit der
unabhängigen, radikalen Linken, das war garniert von schamlosen Polizeikonstrukten, wie in
Skandinavien. Nur wird hier noch gröber und primitiver vorgegangen!

In einem dänischen Kulturzentrum waren, pünktlich vor der Göteborger
Mobilisierung, "Waffen" gefunden worden, die sich dann als harmloses Inventar
herausstellen. Ins Hvitfelska Gymnasiet drang die Polizei mit der
"Erklärung" ein, es hätte sich dort ein bewaffneter Deutscher aufgehalten. Der Überfall auf
das Schillerska Gymnasiet fand mit der Begründung statt, Deutsche (die
berühmten "Deutschen", die man auch aus Wien kennt!) hätten aus Rache für
die Schüsse einen Mord an einem Polizisten geplant. Was blieb von dem?

Nun, in der skandinavischen Presse wird sowas wenigstens wieder
zurückgenommen, oder relativiert, erörtert, kritisiert. In Österreich ist
es so, daß einfach irgendetwas behauptet, ohne Recherche und Beweise im Raum stehen
gelassen, nicht weiter be- oder verarbeitet und ungestraft zur Garnierung des
angeblichen Terrors eingesetzt wird.

"Zudem soll am Mönchsberg ein Depot mit Molotow-Cocktails ausgehoben worden
sein." berichtet die Claudia Lagler in einer halbseitigen pittoresken
Schilderung mit dem Titel "Gewalttätige Proteste zum Auftakt des
Europagipfels in Salzburg", in der Presse vom 2. Juli. Die dahingefetzte Behauptung wird in der
Internetversion (C. L.: Gespannte Stille in der Mozartstadt: "Mir reicht's,
ich gehe jetzt heim.", 2. Juli) nicht erwähnt, da Computerliebhaber offenbar
als sensibler eingeschätzt werden.

Die Kronenzeitung, Österreichs Staatszeitung, geht, wie immer, aufs Ganze:
"Knalleffekt am Samstagabend in der Stadt Salzburg: Sondereinheiten entdeckten
ein Geheimlager mit 200 Autoschläuchen, die militanten
Globalisierungsgegnern als Schutzschild zur Überwindung von Barrieren
dienen sollen. Bereits bei den Krawallen in Prag hatten solche Pneus dazu
gedient, den Polizeikordon zu durchbrechen. Gummireifen gegen Gummiknüppel -
ein neues Kampfmittel, welches die Exekutive vor größte Probleme stellt. Und
das erste Zeichen dafür, dass die gewaltbereiten Störenfriede sehr gut organisiert sind.
Entdeckt wurde das geheime Lager Samstag kurz vor 21 Uhr. Die Beklemmung
seitens der Einsatzkräfte war spürbar - zu frisch sind die Wunden, die den Prager
Exekutivkollegen jüngst durch die raffinierte Einsatztechnik der Anarchos
geschlagen wurden. Und auch in Göteborg bedienten sich die Chaoten dieses
Mittels, um Absperrungen zu durchbrechen. ..."(Gerhard Walter, Thomas Schrems und
Wolfgang Weber, 1. 7. 2001) - Nun wenn sie in der Hinsicht "sehr gut
organisiert sind", in politischer Hinsicht waren sie nicht "sehr gut organisiert".

Später wird das nie mehr wieder erwähnt. - Es war nicht nur viel Lärm um
Nichts in der österreichischen Presse, sondern es dürfte auch offen gelogen
worden sein, nach dem Muster: Sogma des, des passat. Kennan eh nix dogeng
mochn.

Es hat bereits erwiesene Lügen in der Kronenzeitung gegeben. Gegen die
Salzburger Lokalkrone ist übrigens vor Jahren schon eine Wiener politische
Organisation erfolgreich in mit dem Pressegesetz vorgegangen: die Krone
mußte eine Gegendarstellung drucken, und dies von einer Gruppe, die sie selbst dauernd im
Visier hat(te). Sic transit gloria mundi.

Nun mag es ja sein, daß es in Salzburg Waffenlager oder ähnliches gegeben
hat, warum auch nicht, ist ja alles denkbar - das Unverschämte aber ist,
daß es nicht penibel und im Detail nachgewiesen und dokumentiert wird, daß von den
Geheimdiensten, CIA, den Ministerien und den "Zeitungen" damit gerechnet
wird, daß die Öffentlichkeit nicht einmal die geringste Forderung nach
Recherche und Dokumentation stellt, daß die kritische Öffentlichkeit die fundamentale
Forderung nach Beweisen für vollkommen aussichtslos hält.

Diese Aufklärung zu fordern, eine solche Politik einer neuen Glasnost, das
sollte alle Tendenzen der außerparlamentarischen Opposition einigen.

Eines lehrt allerdings diese Strategie: grundsätzlich alles, was in den
Zeitungen steht, schon von vorneherein als Lüge einzustufen.

Summa summarum: in Österreich fand eine konzertierte Aktion gegen eine
depperte Linke statt.


www.austria.indymedia.org

--
viele Grüsse,
Florian
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SONDERBEILAGE KANNIBALISMUS
From: Fiona Canina <fiona.canina@aon.at>
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die folgenden texte wurden mit freundlicher genehmigung der
herausgeberInnen dem 1999 erschienenen buch
"30476G87U: Vom Denken und Fühlen in der Schwerindustrie"
entnommen. restexemplare dieses meisterwerks der akademischen
prosa sind auf anfrage erhältlich.
fc

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15 kannibalismus - ein essay
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1. kannibalismus und subversion

wie oft wurde nicht der kannibalismus als akt der subversion gelobt:
ist aber "eating the rich!" die ganze wahrheit über dieses phänomen?
wir verzichten auf die definition der begriffe "subversion" und
"kannibalismus", halten aber vorsichtshalber fest, daß "kannibalen"
menschen sind, die lebende menschen töten und auf(fr)essen
("menschenfresser").

um dem phänomen der menschenfresserei beizukommen, unterscheiden wir
zwischen den unechten kannibalen wie zb. den zombies, vampiren und
anderen anthropomorphen monstern verschiedener art und den echten
kannibalen.

als echte kannibalen werden im allgemeinen folgende menschengruppen
anerkannt:
1) die nachbarn (die feinde).
2) leute in entfernten weltgegenden
diese variante kommt in der tat in zwei unterschiedlichen
ausprägungen vor:
a) die kariben, afrikaner und andere menschen, besonders solche
dunkler hautfarbe, sind menschenfresser (europa) und
b) die europäer, also menschen heller hautfarbe, sind
menschenfresser
3) frauen fressen männer (neuguinea)
4) schwarze frauen fressen männer (herr hegel)
5) wilde männer fressen wilde frauen (europa).

untersuchen wir solche behauptungen auf ihren wahrheitsgehalt,
erweisen sie sich meist als ziemlich unbegründet. zum beispiel wissen
wir von den eurpäern mit sicherheit, daß sie die afrikaner vorwiegend
als sklaven, nicht wie viele einwohner westafrikas glaubten, als
schlachtvieh kauften und nützten.

andererseits war ein so gebildeter europäer wie herr hegel, der sich

in afrika nie aufgehalten hatte, davon überzeugt, daß (1) afrikaner
europäer fressen und daß (2) afrikanerinnen afrikaner fressen. da
herrn hegel sehr viel daran lag, zu beweisen, daß nur der christliche
staat ein bollwerk sei gegen das, was er denkt was (1) leute, die so
schlecht behandelt werden wie die afrikaner gern täten - nämlich
europäer fressen, (2) wild gewordene weiber am liebsten täten:
männerfressen.

2. kannibalismus und soziale reform

erscheint uns der kannibalismus bisher als ziemlich unsubversiv, so
wollen wir dennoch nicht darauf verzichten, den kannibalismus in
seiner möglichen funktion als menschheitsverbesserndes projekt zu
untersuchen:

trotz gründlicher nachforschungen haben sich hinsichtlich des
kannibalismus projekte wie "urlaubstage" (gösser) und "anarchie" als
weniger ergiebig erwiesen als das bereits ältere, wenn auch stets
moderne projekt des herrn thomas r. malthus. herr malthus, der im
rahmen des projekts "eating the poor" seiner regierung sparen helfen
woIlte, erkannte erstmals, daß arbeitslose, kranke, schwache und
andere personen, die als unnützlich galten, eine "überbevölkerung"
bilden. im rahmen einer studie, wie dieselbige zu beseitigen sei,
stößt malthus auch auf die praktische und sparsame gewohnheit des
kannibalismus, wenngleich "auf der niedersten stufe der menschlichen
gesellschaft".

seltsamerweise mißbilligt malthus den kannibalismus als mittel der
beseitigung überzähliger personen. vielmehr tritt er für ihre
beseitigung durch streichung der sozialgelder, hunger und seuchen
ein.

der grund liegt offenbar weniger im mangel der technischen

möglichkeit, leute ordentlich zu schlachten, sondern darin, daß
malthus - wie andere gelehrte seiner zeit - das menschenfressen für
unzivilisiert hielt. malthus selbst - ein priester - genoß nur seinen
gott, niemals aber arme leute als speise. (der zweite grund war
vielleicht, daß magere leute damals als kulinarisch unattraktiv
galten.)

heute erkennen wir allerdings unschwer, daß der kannibalismus als
außerordentlich wirtschaftlich sowie als ausgezeichnet ökologisch
verträglich gelten kann. er erreicht nicht nur, was andere
tötungsmethoden auch erreichen, sondern er trägt auch dazu bei, jene
zu ernähren, die immer schon hungriger waren als der rest der welt
und daher bei lohnenden projekten immer als erste zur stelle sind und
zuschlagen (zb. unter dem vorwand der bekämpfung des kannibalismus).

es bleibt der ökologische wert des kannibalismus, der mindestens
doppelt ist, da (1) weniger lebende leute und (2) weniger tote leute
boden und luft verpesten.

der kannibalismus ist daher ein projekt der sozialreform, das
eventuell zu begrüßen wäre, würden wir das recht des stärkeren
anerkennen. das dürfen wir aber nicht, weil das leider gar nicht
subversiv wäre - es sei denn, der kapitalismus ist subversiv.

================================================
16 "... die ihren Herren essen"
Anmerkungen zur Seele des katholischen Kannibalen
================================================
Der katholische Kannibale ist ein virtueller Kannibale. Seine Lust
auf das Fleisch ist eine ständig verbotene. Das tief sitzende
Bedürfnis, zu verzehren und zu verschlingen, was ihm als das
Heiligste gilt, muß immer eine Projektion bleiben. Der katholisch-
abendländische Kannibalismus ist dazu verurteilt, einer zu sein, der
nie ausgelebt werden darf.

Schon die ersten Christen standen vor dem Problem, ihr
kannibalistisches Glaubensbekenntnis in einer jüdischen Umgebung
behaupten zu müssen, die Menschenopfer und Blutrituale so strikt wie
kaum eine andere Religion ablehnte. Doch nichts liebt der Verehrer
des christlichen Herrn so sehr wie das, was man ihm nehmen will, er
hängt daran, er konserviert es, und er übersteigert es schließlich:
Der Mythos des Gottes, den seine Gläubigen in der allerhöchsten ihrer
Kulthandlungen aufessen, war zunächst eine schriftlich fixierte Idee
und ein Brennpunkt religiöser Verehrung. Doch im Verlauf des
Mittelalters wurde daraus schließlich eine täglich geübte virtuelle
Praxis: Kein wahrer Katholik zweifelt bis heute daran, daß es der
"Leib Christi" ist, den er mit Haut und Haaren, respektive Fleisch
und Blut verspeist, und daß es das "Blut Christi" ist, das er trinkt.

Mit der Idee der Eucharistie, wie das kannibalistische Ritual genannt
wird, lebt und stirbt das katholische Christentum. Mit der Idee der
Sünde, die den wahren Inhalt dieses Rituals zum Verbotenen
deklariert, waschen seine Gläubigen sich dafür ihre Hände wieder in

Unschuld. Die Theologie der Kirche ist eine Rechtfertigung, die
einzige Religion zu sein, die ihren Kindern vorschreibt, zum
virtuellen Kannibalen an ihrem Gott und Erlöser zu werden.

Der katholische männliche Kannibale will ja besitzen, unterwerfen und
verzehren. Er will das Fleisch beherrschen und verschlingen, aber er
darf nicht. Die sexuelle Besitznahme vollzog der christliche Mann,
dem es nicht erlaubt war, wie er begehrte, in der Beichte nach. Die
lebhaftesten Beschreibungen geschlechtlicher Begegnungen aus dem
tierisch-menschlichen Milieu im Mittelalter stammen aus den Büchlein,
die dem Priester als Hilfsmittel für die Bemessung der richtigen Buße
zur Verfügung standen. Gegenwärtig sind es die Gespräche im Dunklen,
in denen Beichtvater und Beichtkind gemeinsam die verbotene
Fleischeslust durchleben, immer und immer wieder bis ins letzte
Detail, bis beide befriedigt sind und sich die Absolution gönnen
können. Der Kannibalismus ist die höchste Ausprägung der verzehrenden
männlichen Sehnsucht nach dem Körperlichen. Um damit fertig zu
werden, reichte es seinen Anhängern nicht, ihn als Sünde allen
möglichen anderen Völkern zuzuschreiben, ihn zu malen, als
Ritualmordlegende zu kultivieren, ihn unzählige Male zu schildern,
auf Fresken festzuhalten, in Zuständen höchster Erregung als Sitte
der Fremden zu beschwören und dafür Tausende umzubringen. Das
kannibalistische Begehren mußte in kollektiven Orgien zumindest
virtuell durchgeführt und zum heiligen Kult werden, zum Blutsband im
wörtlichen Sinn, das alle zusammenhält, die in ihrem eigentlich Sein
Kannibalen sind.

Jede katholische Messe ist eine gelungene Psychotherapie. Die
liturgischen Handlungen der Buße befreien die unter den Orgelklängen
wartenden virtuellen Kannibalen vom Gefühl, sich für ihre Bedürfnisse

schuldig fühlen zu müssen. Das christliche Dogma vom Sohn Gottes, der
Mensch und Gott zugleich ist, bietet den letzten noch von
Gewissensbissen Gequälten die Möglichkeit, sich einzureden, nicht
menschenfressend aktiv zu sein, sondern sich lediglich in 100%igen
Einklang mit dem Transzendenten zu bringen. Bis es zum Ritual der
Eucharistie kommt, ist das betende Kollektiv von seinen Hemmungen
gereinigt und für das Allerheiligste bereit. Wenn der Priester als
Platzhalter für den Heiland die Hostie in die Höhe hält, beginnt das
Mahl, und zwischen dem "Nehmet und esset alle davon. Dies ist mein
Leib" und dem "Nehmet und trinket alle davon. Dies ist mein Blut",
zwischen Leib und Blut, liegen Minuten tiefster archaischer
Lustgefühle und absoluter Unterwerfungsphantasien. Zur Zeit von Fast
Food-Ketten trotzt der Katholik unter dem Heiligenschein dem
Zeitgeist und schwelgt für wenige Momente in der Illusion eines
jahrtausendelang vergeblich beschworenen, in den tiefsten Wurzeln
menschlicher Naturbeherrschung verankerten Kannibalenlebens.

Trotzdem bleibt der katholische Kannibale ein unglücklicher, da
letzten Endes verhinderter Kannibale. Einsam und aggressiv sucht er
nach potentiellen Kannibalen, auf die er seinen Fleischeshunger
projizieren kann, irrt rastlos und geplagt, mit einem heiligen Kult
als einzigem Ort der Bedürfnisbefriedigung, durch das christliche
Abendland, und vielleicht, vielleicht träumt er von jenen vergangenen
Zeiten, in denen es die Zivilisation einem Priester noch nicht
vorschrieb, ihn mit einer synthetischen, fleischlosen Hostie
abzuspeisen.

Die Obsession des katholischen Kannibalen, als einziger das Erbe des
Kannibalismus als sein wahres Kreuz zu tragen, ist unheilbar.

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17 "... Rebekka aber hatte Jakob lieber"
(Genesis 25, 27-34)
================================================
Das hätten wir nicht gedacht. Nach den sensationellen Enthüllungen in
Rushdies "Satanischen Versen" ist nun ein weiteres Buch erschienen,
das mit einem weitverbreiteten Irrglauben so richtig aufräumt. Es
handelt sich dabei um die Auswertung sensationeller archäologischer
Funde und unbekannter Geschichtsquellen, die bis in die heutige Zeit
vom Vatikan streng geheim gehalten wurden. Das Werk nennt sich "Das
Christentum und seine kannibalistischen Auswüchse bis in die
Gegenwart." Der Autor ist seit der Erscheinung des Buches aus
verständlichen Gründen im Untergrund, ist doch zu erwarten, daß der
Vatikan seine Christusmilizen und Marienlegionen von
"Schwangerschaftsabbruchkliniken" abziehen wird und sie statt dessen
auf den Enthüller der kannibalistischen Praktiken der Kleriker
losläßt.

Zum Inhalt: das Christentum und schon seine Vorläufer waren im Grunde
schon immer ein Haufen, der sich gerne kulinarisch an seinen
Mitbrüdern/-schwestern vergriffen hat. Dem nicht genug, auch die
Anhänger anderer Religionen wurden und werden bis heute von
beißwütigen ChristInnen angegriffen.

Aufgrund eindeutiger archäologischer Evidenzen ist es heute kaum mehr
abzustreiten, daß bereits Jesus und seine Jünger kräftig unter den
ZuhörerInnen der Bergpredigt zugelangt haben. Was der Vatikan bis
heute verschweigt, ist die Tatsache, daß der Hauptmann, der Jesus
angeblich den Essigschwamm gereicht haben soll, als er am Kreuz etwas
Wein verlangte, auch schon bei der Bergpredigt zugegen war. Getarnt
als legerer antiker Jugendlicher machte er dort Aufzeichnungen für
den röm. Kaiser (Tiberius, Anm. der Red.). Der Auftrag war,

herauszufinden, inwieweit die zwölf Wegelagerer und ihr Chef
staatsgefährdend seien.

Aus diesen Aufzeichnungen ist herauszulesen, daß nach dem Ende der
Predigt ca. 50 Fische, 4 Schläuche Wein und eben 17 junge Knaben
fehlten. Weitere Angaben fehlen. Die Tatsache, daß Fische und Wein
zweifellos zum Verzehr durch die ZuhörerInnenschaft entwendet wurden,
scheint sicher. Weit ungewöhnlicher der Diebstahl von 17 Knaben. Die
Tatsache, daß Menschen nichts anderes zu tun haben, als drei Jahre in
Judäa herumzustreunen, kann als Beweis gesehen werden, daß die Kinder
nicht als Sklaven gedient haben. Wozu hätten sie verwendet werden
sollen? Weit wahrscheinlicher, daß die Unglücklichen zwischen Fisch
und Wein in den Bäuchen der Heiligen verschwanden.

Als zweiter Beweis kann der Autor eine Steinwanne anführen, die bis
heute im Depot des vatikanischen Museums versteckt wird.

Sie stammt aus dem 2. Jahrhundert und auf den ersten Blick wäre an
ihr nichts Ungewöhnliches zu bemerken. Haarreste haben ArchäologInnen
zur Überzeugung gebracht, es handle sich dabei um eine Taufwanne aus
dem syrischen Raum. Neuere Untersuchungen haben aber ergeben, daß
unter dem linken oberen Wannenrand eindeutige Würzspuren nachweisbar
sind. Außerdem wurden beim näheren Hinschauen zwei menschliche
Gehörknöchelchen im Ausguß entdeckt. Die Tatsache, daß auch in der
Antike der zufällige Verlust von Gehörknöchelchen eher selten war,
läßt eindeutige Schlüsse zu. Waren die Tauffeiern der urchristlichen
Gemeinden etwa nichts anderes als orgiastische kannibalistische
Feiern? Hatte die christliche Gewohnheit der "Armenspeisung" schon in
der Antike einen gewissen Unterton?

Ein weiteres Indiz ist die Auffindung der Wanne. Sie gelangte durch
Kreuzritter in päpstlichen Besitz. Das Ungewöhnlichste ist aber, daß
diese Wanne nur wenige Meter neben der heiligen Lanze in Antiochoia
aufgefunden wurde. Wurden die nichtsahnenden Täuflinge etwa mit
dieser allerheiligsten Reliquie in die Wanne getrieben und dann durch
sie in die ewigen Jagdgründe geschickt?

War der vermutete Kannibalismus der antiken ChristInnen schon schlimm
genug, so darf doch angenommen werden, daß er auf wenige
FanatikerInnen beschränkt gewesen sein dürfte.


Weit schlimmere Auswüchse hatte der Kannibalismus der Jesuiten in
Südamerika. Was sie durch Zwangstaufen in der indigenen Bevölkerung
angerichtet haben, ist hinlänglich bekannt. Was bisher aber unbekannt
war, ist das Motiv dahinter.

Dem Autor wurde durch einen hochrangigen Offizier der Schweizer Garde
ein Dokument zugespielt, das für die Geschichtsschreibung
revolutionär ist. Aus diesem Geheimdokument geht hervor, daß bereits
um 1000 eine geheimnisvolle Flotte aus dem Patrimonium Petri Richtung
Westen aufbrach. Nicht Kreuzfahrer, nicht Wikinger, sondern ein
auserwählter Kreis von Mönchen war es, der sich nach Amerika
aufmachte. Der heilige Stuhl hatte den Geheimauftrag ausgegeben,
eben dieses Amerika vor allen anderen zu entdecken. Das taten die
Mönche dann auch. Ohne der restlichen Welt ein Wort davon zu sagen,
wurde dort eine geheimnisvolle christliche Herrschaft begründet, die
fast 100 Jahre existierte.

Nach wenigen Jahren schon konnte sie sich von der päpstl. Oberhoheit
befreien, um ein patriarchal-kannibalistisches Gewaltregime
aufzuziehen. Es wurde ein staatliches Gebilde, das in seinen
Auswüchsen beispiellos ist. Oberster Leitsatz war folgender
Bibelspruch: "Da sagte Esau zu Jakob: Gib mir doch etwas zu essen von
dem Roten, von dem Roten da, ich bin ganz erschöpft." (Genesis 25,
27-34) Welches Leid dadurch der einheimischen Bevölkerung erwuchs,
kann nur geschätzt werden. Das einzig Gute an dieser dunklen
Geschichtsepisode war, daß die Mönchsherrschaft aus zölibatären
Gründen nicht allzu lange aufrechterhalten werden konnte.

Auffällig für die Kirchengeschichte ist nur das Motiv für den Zölibat
der ersten amerikanischen Mönche. Dieser gründete sich nämlich auf
der nackten Angst vor Frauen. Dabei aber nicht primär, weil zwischen
Frauen und Männern ein Geschlechtsunterschied merkbar ist, der den
Priestern heute noch Angst macht, sondern die Angst dieser Priester
war es schlicht, von Frauen verspeist zu werden. Heißt es doch in der
Bibel: "Isaak hatte Esau lieber, denn er aß gern Wildbret; Rebekka
aber hatte Jakob lieber." (Genesis 25, 27-34)

Anhand dieser drei Beispiele deckt der Autor ein ganz dunkles Kapitel
der christlichen Religion auf, wobei er betont, daß es noch weitere
Beweise für Kannibalismus in der Christenheit gibt, die den Rahmen
eines Buches aber sprengen würden. Deswegen sind wir schon gespannt
auf das nächste Buch dieses jungen Historikers.

Dieses Buch kann übrigens bei uns telefonisch bestellt werden.

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18 Menschenfleisch aus Dosen
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Ob Hannibal der Kannibale oder Jeffrey Dahmer, der Kannibalismus
erfreut sich ungebrochener Beliebtheit. Obwohl er in Literatur, Kino
und Kirche (jeden Sonntag vormittag, Eintritt frei!) allgegenwärtig
ist, werden die Hüter der westlichen Kultur nicht müde zu betonen,
der Kannibalismus sei ein Phänomen, das sich auf Weltgegenden
erstreckt, die einem ordentlichen Christenmenschen ohnehin nie ganz
geheuer waren (Afrika, Melanesien, Neuguinea, Amazonas u.a.) - so
z.B. in Bill Gates' Microsoft Encarta OnLine. Wird bei uns einmal
jemand aufgefressen, wird dies aber keinesfalls als ein Beweis für
die Existenz von Menschenfressern gewertet, sondern in den
Zuständigkeitsbereich der Pathologie verwiesen.

Eine kaum beachtete Tatsache aber ist, daß bisher kein einziger
glaubwürdiger Beweis für die Existenz des Kannibalismus vorgelegt
wurde.

Die Rolle der Missionare


Selbst Autoren wie Alfred Metraux schreckten nicht davor zurück, die
billigsten Stereotypen, die ihnen aufgetischt wurden, wörtlich zu
nehmen. In seinem Buch "Die Osterinsel" schreibt Metraux: "Victoria
Raphongo erklärte uns, sie habe in ihrer Jugend noch die letzten
Kannibalen auf der Insel gekannt. Sie bildeten den Schrecken der
kleinen Kinder. (...) Wie Pater Roussel angibt, verschwand der
Kannibalismus auf der Oster-Insel erst nach der Einführung des
Christentums. Noch kurz vorher sollen die Eingeborenen einige
Menschen (...) verzehrt haben." Dieser Satz tritt in jedem Werk, das
je über Kannibalismus geschrieben wurde, in der einen oder anderen
Form auf.

Wir lernen: Der Kannibalismus verschwand überall, wo er angeblich
beobachtet wurde, direkt nach bzw. kurz vor dem Eintreffen der
ersten christlichen Missionare. Die Frage, was die solcherart
Zwangsbeglückten dazu bewegte, ausgerechnet den Verzehr von
Menschenfleisch aufzugeben, gleichzeitig allerdings eine Vielzahl
"heidnischer" Bräuche und Eßgewohnheiten beizubehalten, konnte bisher
nicht befriedigend beantwortet werden.

Allerdings gibt es - neben den suggerierten zivilisatorischen
Errungenschaften - noch einen anderen Grund, warum Missionare überall
auf Kannibalen gestoßen sein wollten: Die Spanische Krone erklärte
1503 ausdrücklich, daß nur Kannibalen als Sklaven verkauft werden
sollten. Aus diesem Blickwinkel betrachtet ist es wenig
verwunderlich, daß ein Sklavenhändler im Amazonas auf eine Gruppe
gestoßen sein wollte, die sich ausschließlich von Menschenfleisch
ernährte.

Die Glaubwürdigkeit der Zeugen

Ewald Volhard, der Klassiker der Kannibalismusforschung in der
deutschen Ethnologie, veröffentlichte 1939 sein Hauptwerk
"Kannibalismus", in dem er seiner Phantasie freien Lauf läßt und auch
jeden noch so zwielichtigen Bericht zum Anlaß nimmt, einen weiteren
Punkt auf der Landkarte mit einem Kannibalismus-Fähnchen zu versehen.
So entsteht eine Weltkarte des Kannibalismus, die in Bezug auf
Vollständigkeit ihresgleichen sucht. Volhard entwirft nicht nur eine
äußerst lächerliche Typologie der Anthropophagie, er überliefert uns
auch einige authentische Rezepte - natürlich aus Afrika: Den zu

verzehrenden Menschen werden zuerst Arm- und Beinknochen gebrochen,
danach werden sie einen Tag in den Fluß getaucht, um die Haut besser
herunterschälen zu können und das Fleisch zarter zu machen. Am
nächsten Tag werden die Innereien entfernt und durch Bananen(!)
ersetzt...

Was Volhards Zeugen angeht, sind diese allerdings ebenso
unglaubwürdig wie jene in den Jahrhunderten (und Jahrtausenden)
zuvor: Schon Marco Polo erwähnte Menschenfresser, die er auf Indien
vorgelagerten Inseln gesehen haben will. Sie teilten sich den
Lebensraum mit Amazonen und Hundsköpfigen. Als Kolumbus - zumindest
seiner Überzeugung nach - dort 1492 landete, vermochte er letztere
nicht zu finden, die Menschenfresser aber konnte er zweifelsfrei
identifizieren. Sie, die "Canibas", wurden daher auch zu den
Namensgebern der Kannibalen. Strabo gestand wenigstens ein, daß er
für seine Behauptungen über rituellen Kannibalismus in Irland keine
glaubwürdigen Zeugen nenne könne.

Der Mann mit der Lampe

Nicht nur die Bewohner der westlichen Welt vermuteten und vermuten
jenseits der Grenze des Bekannten die Gefilde der Menschenfresser.
Für viele Menschen, die hinter dieser Grenze leben, waren (und sind)
umgekehrt die Europäer die Kannibalen. Nicht nur die Kreuzritter
wurden - nicht zu unrecht - der Menschenfresserei bezichtigt, auch
europäische Sklavenhändler wurden von ihren Opfern für gierige
Kannibalen gehalten - welchen Grund außer der Gier nach
Menschenfleisch sollten sie sonst haben, Tausende der ihren zu
verschleppen?

In Sambia ist die Annahme verbreitet, die Weißen seien Vampire, die
unschuldigen Afrikanern das Blut aussaugen und ihr Fleisch äßen. In
Ost- und Südafrika ist dieser Vampir unter dem Namen "der Mann mit
der Lampe" bekannt. Daher ist es auch kein Wunder, daß sich das
Konservenfleisch einer europäischen Firma, die als Motiv für die
Dosen ein afrikanisches Baby wählte, im Kongo nicht zum Verkaufs-
schlager entwickelte. Als ein europäischer "District Commissioner"
das Fleisch zu Werbezwecken öffentlich verzehrte, sah sich die
afrikanische Bevölkerung in ihrer Vermutung, die Europäer seien
Menschenfresser, nur bestärkt. Bedenkt man, daß die christlichen
Missionare ihrem erstaunten Publikum erklärten, der Höhepunkt ihrer
religiösen Zeremonie bestehe im Verzehr ihres Gottes (nein, es ist
nicht "nur symbolisch gemeint"!) - Volhard würde diese Praxis als
Patrophagie identifizieren -, so ist dies sicher kein ungerechtes
Urteil.

 

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Redaktionsschluss: 14. Juli 2001, 21:00 Uhr GMT
Diese Ausgabe hat Edgar Ernstbrunner, <hx65@dial.pipex.com>
zusammengestellt



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