widerst@ndMUND vom 17. Juli 2000
 
Inhalt:
keil1.gif (893 Byte) 01    Interne Konflikte
keil1.gif (893 Byte) 02   Treffpunkt; Stephansplatz 19:00
keil1.gif (893 Byte) 03   Zu "Die letzten verbliebenen Freiräume"
keil1.gif (893 Byte) 04    16.07.2000: Format: Plant Innenministerium Verschärfung des Fremdenrechts?
keil1.gif (893 Byte) 05   auch Dichand klagt jetzt <diekrone.at>
keil1.gif (893 Byte) 06   mehrsprachiges radio in kärnten vor dem aus
keil1.gif (893 Byte) 07    Aufruf der Salzburger Plattform gegen Rassismus und Sozialabbau
keil1.gif (893 Byte) 08   Alkohol auf Demos II
keil1.gif (893 Byte) 09   Re: Antwort auf Tom Kalkus
keil1.gif (893 Byte) 10   Antwort auf das Demo-Catering-Team
keil1.gif (893 Byte) 11   Fotos auf der Homepage
keil1.gif (893 Byte) 12    Rechtsextremismus - Wochenendzusammenfassung
keil1.gif (893 Byte) 13    WG: SPIEGEL ONLINE - Rechtsextreme Jugendliche erschlagen Obdachlosen

    





calvin.gif (2137 Byte)
Editorial
Für den Inhalt verantwortlich: Ihr.
Die Beiträge werden von verschiedenen Redaktionsteams zusammengestellt.
Bei allfälligen Fragen oder Schwierigkeiten bitte zuerst das Editorial am Ende lesen!
Für die Zusammenstellung dieser Ausgabe verantwortlich:

Christian Apl, a9503809@unet.univie.ac.at




email-adresse der Redaktion:
Bitte alle Nachrichten, Meldungen, Ideen ... an diese Adresse.
 
Bitte weitersagen:
Für Personen ohne Internetzugang gibt es aktuelle Terminankündigungen
unter der Rufnummer 589 30 22 12 (Demoforum)


01   Interne Konflikte
       From: Stefan Mackovik <mackovik@blackbox.net>
[zurück]

Liebe Widerständischen !

Immer wieder - in letzter Zeit verstärkt - treten in der Widerstandsbewegung
Konflikte und Streitereien auf. Beispiele: die Diskussion um den Frauen-
Lesbenbloack, Alkohol auf Demos oder das Verhältnis der Widerständler zur
Polizei.

Diese Konflikte auszutragen und - im Gespräch zu lösen bzw.
auszudiskutieren, halte ich für eine sehr wichtige Sache, denn geschieht
dies nicht, könnte der Widerstand eines Tages daran zerbrechen.

Die Konfliktbewältung via MUND - Aussendungen ist eine, wenn gleich auch
nicht immer zielführende Möglichkeit. Leider kann man auf diverse
Anschuldigungen nicht immer sofort regaieren, was mitunter zu neuen
Missverständnissen führen und einen Konflikt eventuell noch verschärfen
kann.

Ich rege daher eine Art regelmässigen "runden Tisch" an, an dem solche Dinge
aufs Tableau gebracht und ausdiskutiert werden könnten. Anbieten würde sich,
als zentraler Ort des Widerstands, beispielsweise die Botschaft Besorgter
BürgerInnen, es ist aber natürlich auch jeder andere Ort möglich. Zeitmässig
wäre beispielsweise jeder x Tag im Monat überlegenswert.

Auf eine Diskussion zu diesem Vorschlag hoffend,

Stefan


02   Treffpunkt; Stephansplatz 19:00
       From: Der_Widerstand Lebt! <o5_okw99@hotmail.com>
[zurück]

Es ist notwendig die kommenden Tage bis DO dazu zu nuetzen den neuen
Treffpunkt; Stephansplatz 19:00 groesst moeglich zu kommunizieren!

Jene, die aufgrund fehlender Information oder aus Gewohnheit dennoch auf den
Ballhausplatz kommen sollten mit Flugblättern darüber informiert werden!

Es handelt sich hierbei um keine unueberlegt-ueberstürtzte Aktion, sondern
um einen wesentlichen Schritt, der nur jetzt gesetzt werden kann, da es in
späteren Szenarien darauf hinauslaufen wird, dass uns eine Demoroute von der
Polizei vorgegeben wird, die wir dann bediengungslos abgehen müssen - ohne
jede Moeglichkeit auf freie Entscheidung!

Der nunmalige Zeitpunkt ist nicht nur aufgrund des medialen Auges, das zur
Zeit über Oesterreich ruht unumgaenglich, um die ungerechtfertigten, aber
zweifellos für die Regierung praktischen, Repressalien zu umgehen und nicht
sich ihnen - so wie bisher - einfach zu beugen!

Als bei der letzten Do-Demo beim herannahen des Demonstrationszuges ein
Polizist die Anweisungen seines Vorgesetzten über Funkgeraet empfangen hat,
so lauteten diese; "Begrüßen sie die Vorderen mit Handschlag, es sind eh
immer die selben, und sagen sie ihnen in Einzelgespraechen, dass der
Stephansplatz Tabu ist.."

SICH FUEGEN HEISST LUEGEN!

SICH IN BESTIMMTE GHETTOS ABDRÄNGEN ZU LASSEN EBENSO!

Die Solidaritaet der Touristen ist auf unserer Seite,
nuetzen wir sie ehe es zu spaet ist!

o5_okw99

03   Zu "Die letzten verbliebenen Freiräume"
       von Sandra Kreisler - sandra.kreisler@chello.at
[zurück]

Der Autor/die Autorin erweckt erstens den Eindruck, SOS-Mitmensch würde
seine Mitglieder "mit sanftem Druck" daran hindern, an den Do-De
Teilzunehmen. Das ist eine Unterstellung, die geradezu gemein ist. Vor allem:
völlig aus der Luft gegriffen!
Zudem wird angedeutet, man könne nur was ändern, (oder man sei allein
"anständig") indem man die postulierten "letzten Freiräume" nutzt, alles
andere wäre Kollaboration.
Es gibt aber viele Wege, wie man Dinge verändern kann. Innerhalb sowie
ausserhalb des Systems. Und man kann "Eulen nach Athen tragen" indem man nur
die anspricht und mobilisiert, die sowieso schon der gleichen Meinung sind,
man kann aber auch versuchen, vorerst Andersdenke in einen Diskurs
einzubeziehen. WIE man das macht - ob, indem man zunächst unschuldig
inline-skated, oder, wie Herr Nenning in der K-Z schreibt, ob, indem man in
der Strassenbahn eine Diskussion beginnt, oder, wie SOS-Mitmensch (u.a.)
aussenpolitisch arbeitet und an Vernetzung interessiert ist,  und auch, ob
man bei jeder Demo möglichst laut agiert - all das ist erst in zweiter Linie
hinterfragbar. Wesentlich ist, dass man sich seiner Weltanschauung bewusst
ist, sie deutlich vertritt, und sie nicht verrät.
Ich finde es schade, dass der Autor/die Autorin in diesem Punkt Meinungs-
und Aktionsfreiheit nicht gelten lässt.

Sandra Kreisler,
stellv.Obfrau SOS-Mitmensch

04    16.07.2000: Format: Plant Innenministerium Verschärfung des Fremdenrechts?
       gepostet von: NG@ Zivildienst (CT) <zivinfo-ng@chello.at>
[zurück]

Unglaublich. Es wird immer schlimmer!
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: OTS-Verteiler@ots.apa.at

Format: Plant Innenministerium Verschärfung des Fremdenrechts?
Utl.: Beamtenpapier aus dem Innenministerium sieht Zwangsernährung
      für Hungerstreikende und Schubhaft für Minderjährige vor -
      Strasser-Sprecher: "Nicht Meinung des Ministers"     =

   Wien (OTS) - Das Nachrichtenmagazin FORMAT zitiert in seiner am
Montag erscheinenden Ausgabe aus einem bisher unbekannten Entwurf
einer Beamtengruppe, das massive Verschärfungen des derzeit gültigen
Fremdenrechts vorsieht. Die Gruppe besteht aus Beamten des
Innenministeriums, der Fremdenbehörden und der Bundesländer.

Das vierseitige Papier mit dem Titel "Evaluierung des
Fremdengesetzes" enthält 14 Punkte. Unter dem Titel
"Aufenthaltsbeendigung" schlagen die Beamten etwa vor, daß auch
Jugendliche der zweiten Generation, die im Land geboren sind aber
über keinen österreichischen Paß verfügen, wieder abgeschoben werden
können. Derzeit ist das nicht erlaubt. Die Beamten wollen auch, daß
Asylwerber, deren Asyl-Verfahren noch nicht abgeschlossen ist,
problemlos über die Grenze geschickt werden können. Nach geltendem
Recht ist das nicht möglich.

Unter dem Punkt "Schubhaft" fordert das Papier schärfere
Kontrollmöglichkeiten und rigiderer Bestimmungen. Schubhäftlinge
etwa, die in den Hungerstreik treten, sollen nach dem Willen der
Exekutive in Zukunft zwangsernährt werden. Weiters will die
Fremdenpolizei auch Minderjährige, also Fremde unter 19, generell in
Schubhaft nehmen dürfen.

Im Innenministerium wird auf Anfrage von FORMAT betont, daß das
Papier "nur eine lose Sammlung verschiedenster Ideen" ist, über das
es am runden Tisch "weitere Gespräche" geben wird. Ein Sprecher des
Ministers: "Dieses Papier stellt keinesfalls die Meinung des
Bundesministers dar".

Rückfragehinweis: FORMAT-Innenpolitik, Barbara Tóth: 0676/406 3 222

05    auch Dichand klagt jetzt <diekrone.at>
       From: Webmaster <webmaster@vol.at>
[zurück]

http://www.pte.at/show.php?pte=000714027

pressetext.austria / pte000714027 / Medien/Kommunikation, Recht/Steuer

Dichand klagt diekrone.at wegen öffentlicher Beschimpfung | Grund sind
verwerfliche Stellen im User-Forum
Wien (pte, 14. Jul 2000 14:57) - Nikolaus Formanek, Geschäftsführer der ICAN
Internet Services GmbH http://www.ican.at und Betreiber der Krone-Parodie-Seiten
<http://www.diekrone.at> muss nun gleich mehrmals vor Gericht. Nach den Klagen
der Neuen Kronenzeitung und der Mediaprint klagt jetzt auch Hans Dichand
persönlich.
..

06    mehrsprachiges radio in kärnten vor dem aus
       From: Kurto Wendt <Kurto.Wendt@reflex.at>
[zurück]

»Nic ne gre vec - Nichts geht mehr«
Radio AGORA steht vor dem AUS

Mitte des Jahres hängt das zwei- und mehrsprachige Radio AGORA in
Kärnten (slowenisch, deutsch, serbokroatisch, spanisch) völlig in der
Luft und rechnet demnächst mit dem Zusperren. In der ersten Jahreshälfte
wurden die drei Volksgruppenradios (Radio AGORA, Radio Korotan und Radio
Mora) vom Bundeskanzleramt durch aliquote Fortzahlungen auf Basis des
Vorjahresbudgets, abzüglich einer 20%igen Kürzung, finanziert und damit
signalisiert, die Volksgruppenradios weiterhin fördern zu wollen. Obwohl
schon längst ein beschlossenes Budget vorliegt, herrscht nun die
wesentlich größerer Ungewissheit als zu Beginn des Jahres. Seit Monaten
wartet man vergeblich auf eine schriftliche Mitteilung und eine
verbindliche Auskunft. Gleichzeitig mehren sich Anzeichen und
Informationen, die auf ein Ausstiegsszenario hindeuten. Kolportiert wird
die vollkommene Streichung der Förderung der Volksgruppenradios im
nächsten Jahr. Für heuer soll bereits um mehr als ein Drittel weniger
ausbezahlt werden.
Unter diesen Umständen muß Radio AGORA den Betrieb Ende August
einstellen und mit der Auflösung beginnen. Damit verlieren 10
MitarbeiterInnen und fast ebensoviele Honorarkräfte ihren Arbeitsplatz.
Darüber hinaus verliert Kärnten das einzige Freie Radio und das einzige
Medienprojekt, das sich intensiv mit der Vermittlung von zwei- und
Mehrsprachigkeit beschäftigt, und sich vor allem als Drehscheibe
zwischen den beiden Sprachgruppen versteht. Gemäß den
Programmgrundsätzen setzte man sich zum Ziel, die Bevölkerung und vor
allem junge Leute für die Volksgruppensprache zu sensibilisieren und ein
gleichberechtigtes Miteinander beider Sprachen zu fördern.
Auch das in Kärnten einmalige Angebot des Radios an interessierte
Personen, im Rahmen des »offenen Zugangs« selbst Sendungen zu gestalten,
steht damit auf dem Spiel. Derzeit beteiligen sich rund sechzig freie
RadiomacherInnen verschiedener Alters- und Berufsgruppen aktiv am
Programm. Sie gestalten regelmäßig ein- zwei- und mehrsprachige
Sendungen zu selbst gewählten Themen, mit selbstgewählter Musik. Die
MitarbeiterInnen von AGORA stehen dabei für die kostenlose Einschulung
in die Grundkenntnisse des Radiomachens zur Verfügung.
In einer Pressekonferenz in Großwarasdorf/Veliki Boristof, anläßlich der
Enthüllung der ersten zweisprachigen burgenländischen Ortstafel durch
Bundeskanzler Schüssel am 13. Juli, bekräftigten Radio AGORA, Radio
Korotan und Radio Mora gemeinsam, daß eine Unterschreitung der
bisherigen Finanzierungsbeiträge von jährlich 5 Mio seitens des
Bundeskanzleramtes für jedes Radio das unweigerliche Ende bedeutet.
Sollte die Bundesregierung bei ihrem kolportierten Vorhaben bleiben,
fiele Österreich damit wieder weit hinter europaweite Standards zurück.
Die meisten Mitgliedsstaaten der EU und ebenso osteuropäische Länder
können auf zahlreiche Programme und eigene Radiostationen mit
Vollprogrammen für Sprachminderheiten und Volksgruppen verweisen. Die
Finanzierung erfolgt unterschiedlich und reicht von
Gebührensplittingmodellen über prozentuelle Anteile der eingehobenen
Gebühren bis hin zu staatlicher Finanzierung. Die kolportierte
Nichtfinanzierung der privaten Volksgruppenradios - deren
Produktionskosten sich verhältnismäßig gering ausnehmen - in
Zusammenhang mit der Streichung des begünstigten Zeitungsversandtarifes
führt a` la longue zu einer drastischen Reduzierung, wenn nicht zu einem
Kahlschlag, im Bereich der Minderheitenmedien. Dies erscheint umso
unverständlicher, da die Bundesregierung beabsichtigt, im Jänner 2001
die Europäische Charta für Regional- und Minderheiensprachen zu
unterzeichnen, und - wenn sie im Bereich der Minderheitenpolitik
reüssieren möchte  - nicht umhinkommen wird so  wesentliche Punkte, wie
die Förderung von Minderheitenmedien, aufzunehmen und umzusetzen.

Auskunft: Angelika Hödl, GF Radio AGORA, Tel.: ++43 463 418 666,
e mail: angelika.hoedl@agora.at

p.s.: wer über die kärntner situation mitdiskutieren will, soll sich in
die mailing-list offeneskaernten@kbx7.at eintragen lassen.

07    Aufruf der Salzburger Plattform gegen Rassismus und Sozialabbau
       From: Jasmina <jasmina@mcnon.com>
[zurück]

Wir pfeifen auf diese Regierung !

Zur Eröffnung der Salzburger Festspiele am 24.7.2000 werden sich Vertreter
dieser Regierung, Prominente und Konzernbosse ein Stelldichein geben.
Während Sie sich gegeneinander mit Champus zuprosten ist das Salzburger
Landestheater mit der Schließung bedroht, da nach dem Willen von
Finanzminister Grasser sämtliche Budgetmittel des Bundes für die
Landestheater gestrichen werden sollen. Und regierungskritischen
KünstlerInnen werden kurzerhand - wie etwa dem Klagenfurter Unikum - die
Subventionen gestrichen. Das beabsichtigte Ende des begünstigten
Zeitungsversandtarifes bedroht widerum die Existenz vieler Initiativen auf
künstlerischem und sozialen Gebiet. Während UnternehmerInnen und
Selbständige durch die Politik dieser Regierung um insgesamt 20,65
Milliarden entlastet werden, sollen ArbeitnehmerInnen um 13,3 Milliarden
belastet werden. Selbstbehalte, Abgabenerhöhungen und Pensionskürzungen
sind die Folgen dieser unsozialen Politik.
Während aber auf Kosten der Armen gespart wird, beabsichtigt diese
Regierung nun um mehr als hundert Millionen Schilling eine EU -
Volksbefragung mit no na net Fragen durchzuführen, die nach Meinung
namhafter Experten zudem verfassungswidrig ist. Diese Regierung versucht
damit von ihrer Umverteilungspolitik abzulenken. Wie es diese Regierung mit
der Verfassung überhaupt nicht genau nimmt. So denkt der Kärntner
Landeshauptmann Jörg Haider laut über die strafrechtliche Verfolgung der
Opposition nach und fordert die Wiener ÖVP das Verbot regierungskritischer
Demonstrationen. Das nun beschlossene Militärbefugnisgesetz und die Novelle
des Sicherheitspolizeigesetzes erlauben das ungezügelte Bespitzeln der
BürgerInnen in Metternichscher Manier.
Ungeklärte Todesfälle in der Schubhaft und bei der Verhaftung von
AusländerInnen verstärken die Ängste von ausländischen MitbügerInnen, die
weiter auf rechtlichen und sozialen Gebiet diskrimminiert werden. Ängste
vor der Regierungsbeteiligung einer FPÖ, die noch im Wiener Wahlkampf "Stop
der Überfremdung" plakatieren konnte und von deren Repräsentanten
SS-Leitsprüche wie "Unsere Ehre heißt Treue" verwendet werden.
Wir leisten demokratischen Widerstand!
* Nein zu den Maßnahmen dieser Regierung !
* Schluß mit der Umverteilung von Unten nach Oben !
* Nein zur verfassungswidrigen EU - Volksbefragung !
* Nein zum Überwachungsstaat !
* Stop der Zensur durch Subventionskürzungen !
* Gleiche Rechte für AusländerInnen !

Konfrontieren wir diese Regierung am 24.7.2000, ab 9.30 Uhr vor dem
Festspielhaus mit den berechtigten Anliegen der Mehrheit der Bevölkerung.

Wietere Infos unter: http://stop.subnet.at

08   Alkohol auf Demos II
       From: <widerstand@blackbox.net>
[zurück]

Liebe Leute !

Auf die Gefahr hinauf, dass ich jetzt als Moralapostel hingestellt werde,
kann ich Tom Kalkus zu seiner Mail aus dem MUND vom vergangenen Samstag nur
beipflichten: Alkoholisierte auf Demos machen nicht unbedingt ein gutes Bild
und mobilisieren vor allem keine Leute.

Es besteht leider ohnehin, dank "Krone" und ORF das (falsche) Bild des
"linkslinken randalierenden gewalttätigen" Demonstranten, und wenn er dann
auch noch grölend eine Bierdose in der Hand hält, wird dies nicht unbedingt
bewirken, dass sich die vorbeigehnden PassanItinnen ein Bild machen, dass
sich von der Krone - Propaganda unterscheidet.

Es kommt dabei auf keinen Fall darauf an, woher diese Betrunkenen das
Bier haben, sondern dass sie entweder offenbar entweder kein Gefühl dafür
haben, wie viel sie vertragen, oder aber es ist ihnen - vornehm ausgedrückt,
SCHEISSEGAL, was für ein Licht sie auf die Demo werfen - und damit offenbar
implizit nicht mehr für die Sache - den Sturz der Regierung - sondern nur
noch aus Spass auf die Strasse gehen.

Ich appelliere deshalb an ALLE, also solche, die Bier konsumieren und
solche, die Bier anbieten, alles dafür zu tun, damit die Donnerstagsdemo
nicht zum Bier-, und Zeltfest auf der Strasse ausarten - Stammtischgegröle
gibt's bei der FPÖ- Klienten schon mehr als genug.


09   Re: Antwort auf Tom Kalkus
       From: Tom Kalkus <Mehr.Torten.fuer.Hilmar@hamma.net>
[zurück]

LiebeR Alex, Nottl, Tibor, Robert, Franz, Thomas, Herta, Vladimir und die
anderen Chaotinnen des Demo-Catering-Teams!

Zuerst möchte ich einmal meine Verwunderung zum Ausdruck bringen, daß ihr auf
eine - meiner Meinung nach immer noch - berechtigte Kritik so persönlich
beleidigt und untergriffig reagiert.

Ihr schreibt, daß ihr gebeten wurdet, für Speis und Trank zu sorgen. Gute Idee,
finde ich auch.

Weniger gut finde ich es jedoch, wenn auch einer Demo, in deren Vorfeld die
Krone schon massiv hetzt, und wo angenommen werden muß, dass es wieder zu
Auseinandersetzungen mit der Polizei kommen kann, schon vor dem Abmarsch vor
eurer Ausschank die Besoffenen rumgröhlen.

Soweit ich mich erinnern kann, habe ich Alex auch darauf angesprochen und
kritisiert, leider hat er meine Kritik nicht ernst genommen.

Eurem Mail entnehme ich nun, daß ihr über meine Kritik sehr gekränkt ward, und
sie als "Beschimpfung selbsternanter Entmündiger" aufgefaßt habt, die scheinbar
"asketische Bußspaziergänge mit Selbstgeißelungen" anstreben. Geht´s eigentlich
noch wehleidiger, meine Lieben?

Fakt ist, dass am Donnerstag nicht einer, nicht zwei, sondern viele Besoffene
auf der Demo waren, und Fakt ist weiters, dass von eurem Stand aus schon vor dem
Abmarsch lautes Gegröhle schallte. Und das hat auf einer Demo nichts zu suchen,
dabei bleibe ich. Warum das so ist, brauch ich euch "alten Hasen" ja hoffentlich
nicht nocheinmal erklären.

Abschliessend möchte ich noch einmal betonen, dass ich es begrüsse, wenn ihr
euch um die Verpflegung kümmert. Im Auge behaltet solltet ihr jedoch, dass es
sich bei der Donnerstagsdemo um eine politische Manifestation, und nicht um
einen "Marsch der Maroden" handelt!

Liebe Grüße,
Tom


10   Antwort auf das Demo-Catering-Team
       From: Schifteh Haschemi <Haschemi@gmx.net>
[zurück]

Ich bin der Meinung, dass Alkohol auf den Demonstrationen, nichts
aber auch wirklich NICHTS zu suchen hat. Es sollte doch möglich sein,
diesen Drang nach (vor allem) Bier für diese drei, vier Stunden zu
tilgen, um die  Demonstrationen in kein falsches Licht zu stellen.
Weiters sollte es keine Möglichkeit geben, Alkohol direkt auf den
Demonstrationen zu konsumieren... Wer nicht im Stande sein sollte,
die Dauer der Demonstrationen ohne dieses Gesöff zu überbrücken,
bringt es von zuhause mit oder konsumiert es anderen Ortes kurz
vorher (weiters sollte er sich mit dem Gedanken einer Therapie
auseinandersetzen).
Wir wünschen uns alle eine gewisse Medienaufmerksamkeit, was wohl
verständlich ist, schließlich verwenden wir viel Engagement, Energie
und Zeit darauf und es geht uns um etwas. Ich habe kein Verständnis
dafür, dass diese Faktoren zu nichte gemacht werden... Jeder weiß
ganz genau, wie unser Bild in den Medien zerstückelt werden kann,
sollte es je zu einer Ausschreitung wegen eines Betrunkenen kommen.

11  Fotos auf der Homepage
      From: arge DIE FRAUEN und DER KRIEG <arge.frauen@xpoint.at>
[zurück]

Hallo liebe Leute, gratuliere und bedanke mich, für Eure konsequente
Arbeit.

Eine Anregung: ich hab z.B. das Foto vom Zivilbullen auf der Do-Demo
nicht aufbekommen. Ein Altert mit der meldung: File not found ist
erschienen... schade!

Vielleicht könntet ihr das überprüfen, kann ja sein, dass es nicht nur
auf meinem Compi nicht funktioniert... und nochmals reinstellen!

Schönste Grüsse

Irene

12    Rechtsextremismus - Wochenendzusammenfassung
       From: Angelo Lucifero <angelo.lucifero@hbv-th.de>
[zurück]

Rechtsextremismus alarmiert Politik und Verfassungsschutz
Wochenendzusammenfassung

Rau beunruhigt - Schily will Neonazis verfolgen -

Frankfurt/Main (AP) Spiegel besorgt - Obdachloser
totgeschlagen - NPD-Demonstration =
Politik, Verfassungsschutz und Zentralrat der
Juden sind über die Zunahme des
Rechtsextremismus in Deutschland äußerst besorgt.
In Interviews warnten
Bundespräsident Johannes Rau und
Zentralratspräsident Paul Spiegel am Wochenende vor
neonazistischen Tendenzen und einer Gefährdung der
Demokratie. Bundesinnenminister
Otto Schily forderte eine konsequente
Strafverfolgung von Neonazis. In Schwerin ist seit
Samstag auch der letzte der fünf Rechtsextremen in
Haft, die am 9. Juli in Wismar einen
Obdachlosen ermordet haben sollen.

Rau rief im Südwestrundfunk dazu auf, jeder Form
von Ausländerfeindlichkeit, Rassismus
und Antisemitismus zu widerstehen. Beunruhigt
zeigte sich der Bundespräsident vor allem
über die Zunahme des Rechtsextremismus. «Wir
brauchen eine Gesellschaft, die auf
Gewalt verächtlich herabsieht», sagte Rau. Er
appellierte in diesem Zusammenhang auch
an die Fernsehanstalten, weniger Gewaltszenen zu
zeigen.

Spiegel sagte der «Welt am Sonntag»: «Mir bereiten
die rechtsextremistischen und
neonazistischen Tendenzen, besonders unter
Jugendlichen, größte Sorge.» Dabei sei
Musik mit rechtsextremen Inhalten oftmals der
Köder und das Internet der Tummelplatz
für Rechtsextreme und Neonazis. Er forderte dazu
auf, die Gesellschaft gegen diese
Strömungen zu mobilisieren. «Heute richtet sich
die Gewalt gegen Ausländer, morgen
gegen Behinderte, übermorgen gegen sexuelle
Minderheiten, schließlich gegen die gesamte
freiheitlich-demokratische Gesellschaft», erklärte
der Zentralratspräsident.

Schily verlangte auf einer antifaschistischen
Veranstaltung in Frankfurt an der Oder die
strenge juristische Verfolgung von Neonazis: «Wer
Rassismus und Fremdenfeindlichkeit
predigt, gehört vor Gericht, und wir werden ihn
lehren, was eine demokratische
Gesellschaft ist.» Antisemiten und Fremdenhassern
müsse das Handwerk gelegt werden.
Mit Jugendlichen, die sich in diese Ideologie
verirrt hätten, müsse dagegen diskutiert
werden, um sie wieder auf den richtigen Weg zu
bringen.

Ansätze für rechten Terrorismus

Das Bundesamt für Verfassungsschutz verwies
unterdessen auf ernst zu nehmende
Ansätze für Rechtsterrorismus in der
Bundesrepublik. Der Präsident der Behörde, Heinz
Fromm, sagte dem Berliner «Tagesspiegel», es
würden Waffen im rechtsextremen
Spektrum zunehmend nicht nur bei Einzelnen,
sondern auch bei Organisationen gefunden.
Als eine der mutmaßlichen Terrorgruppen nannte
Fromm die «Nationalrevolutionären Zellen».

Von «Besorgnis erregenden Signalen zunehmender
Gewaltbereitschaft mit schärferen
Mitteln» in Brandenburg sprach Landesinnenminister
Jörg Schönbohm in einem Interview
des Nachrichtenmagazins «Focus». Rechts- und
Linksextremisten schaukelten sich
gegenseitig hoch. Ihre Gewalt richte sich aber
nicht gegen den Staat, vielmehr
bekämpften sie sich untereinander. Eine
Demonstration der NPD am Samstag in Dresden
verlief jedoch friedlich.

Unterdessen reißt die Serie schwerer Gewalttaten
aus dem rechtsextremistischen Umfeld
nicht ab. Auch die fünf Männer, die am Sonntag
vergangener Woche in Wismar einen
Odachlosen totgeprügelt haben sollen, gehören nach
Angaben der Schweriner
Staatsanwaltschaft der rechten Szene an. Wegen des
Verdachts des gemeinschaftlichen
Mordes befinden sich die 19- bis 22-Jährigen seit
dem Wochenende in Untersuchungshaft.
Sie haben den Tathergang gestanden.
Ende##

MsG
Angelo L.

Solidarität kennt keine Grenzen!
One race - human race

Besuchen Sie uns: www.hbv-th.de   www.lag-antifa.de



13    WG: SPIEGEL ONLINE - Rechtsextreme Jugendliche erschlagen Obdachlosen
       From: Angelo Lucifero <angelo.lucifero@hbv-th.de>
[zurück]

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: André Koch
Artikel aus dem Angebot von SPIEGEL ONLINE
------------------------------------------------------------
Staatsanwalt: Rechtsextreme Jugendliche erschlagen Obdachlosen
------------------------------------------------------------

In Wismar ist ein Obdachloser seinen Verletzungen erlegen, nachdem er
von Jugendlichen getreten und geschlagen worden war. Nach Angaben der
Staatsanwaltschaft sind sie der rechten Szene zuzuordnen. Als Motiv
vermuten die Ermittler  allerdings keinen rechtsextremen Hintergrund.

Schwerin - Die Polizei nahm am Freitag in der Hansestadt  fünf Männer
aus Wismar im Alter zwischen 19 und 22 Jahren fest. Sie wurden noch am
Abend dem Haftrichter vorgeführt. Ihnen wird gemeinschaftlicher Mord
zur Last gelegt.

Der Mann sei vermutlich unmittelbar nach der Tat am  vergangenen
Sonntag den Folgen seiner schweren Verletzungen erlegen. Die Leiche
sei am Mittwoch in einem Abrisshaus gefunden worden, sagte der
Leitende Oberstaatsanwalt Gerrit Schwarz. Die Tatverdächtigen seien
"keine bekannten Größen"  aus der sehr aktiven rechten Szene in
Westmecklenburg. Über den Obdachlosen seien sie offenbar auf der Suche
nach Bargeld hergefallen. Doch erschrecke die Brutalität, mit der die
jungen Männer gegen ihr Opfer vorgegangen seien.

Weil er seinen Peinigern kein Geld geben konnte, war auch Ende Juni in
Greifswald ein 47-jähriger Obdachloser auf offener Straße erschlagen
worden. Der 20-jährige  mutmaßliche Haupttäter war kurze Zeit darauf
gefasst  worden.

------------------------------------------------------------
(C) SPIEGEL ONLINE - 14. Juli 2000, 19:01

Den Artikel erreichen Sie im Internet unter der URL
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,85099,00.html

[zurück]

Redaktionsschluß: 16. Juli 2000, ca. 22.00 Uhr
Fehler möge frau/man mir nachsehen!