Donnerstag, 31. Jänner 2001


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Dringende Bitte:

Die Plattform "ÖsterReich für alle gleich"
braucht für eine Aktion,
mit der auf die zu erwartende
Beschliessung des "Integrationsvertrags"
und begleitende Scheusslichkeiten
reagiert werden soll,
GELD, um STICKER zu produzieren.

Jeder Cent hilft uns weiter!
Spendenkonto: PSK, BLZ 60000, Kt.Nr. 91000590
Inhaber: SOS Mitmensch, Kennwort: OEFAG Pickerlaktion
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01 Koalition ohne Land -- Brandstifter an der Macht
Von: Christine Recht <christinerecht@hotmail.com>
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02 TschuschenPost: Wir gehen solange, bis ihr geht!
Von: TschuschenPower <tschuschenpower@chello.at>
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03 Kulturpolitische Halbzeitbilanz
Von: IG Kultur Österreich <office@igkultur.at>
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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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04 WEF projects attack
Von: RTMark Bulletin/Peter Grabher
<a8701463@unet.univie.ac.at>
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WELTWEIT
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05 Naher Osten
Von: susanne.feigl@netway.at <susanne.feigl@netway.at>
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06 Interview mit Negri über Porto Alegre (en)
Von: <aktuell@nadir.org>
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07 Bern: Sans Papier aus dem Gefängnis befreit
Von: <aktuell@nadir.org>
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08 Deutschland: Neuigkeiten in Sachen Rasterfahndung
Von: thomas meyer-falk <thomas_m_f@yahoo.de>
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09 Unzensuriert aus dem Todestrakt von Texas
Von: Sabine Hauer <no.conditions@teleweb.at>
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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
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10 Presseinformation der HOSI Linz
zum Folder des Kath. Familienwerks
Von: HOSI Linz <ooe@hosilinz.at>
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11 Bildung/Einsparungen/BMHS-Bereich
Von: Andi Kastner <andi.kastner@reflex.at>
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12 AKS: Neue Bildungseinsparungen !!!
Von: Niki Kowall <niki@lsv.at>
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13 A-kontra
Von: AP <apf@seznam.cz>
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14 Lebt doch: Der Kult der Toten Kuh
Von: "q/depesche" <depesche@quintessenz.at>
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15 Reportage: Gedenken an die NS-Opfer
Von: arbeiterfotografie <reportage@arbeiterfotografie.com>
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16 United Aliens - Demento
Von: <Mob.O.Su> <mobosu@unitedaliens.at>
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REDAKTIONELLES:

Für diese Ausgabe nicht aufgenommen:
1 Terminankündigungswiederholung
1 Anfrage zu einem zurückgestellten Beitrag

 

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Wie der MUND entsteht ....

Schickt uns bitte eure Nachrichten, Meldungen und Ideen.
E-Mail-Adresse der Redaktion:

widerstand@no-racism.net

Im MUND findet Ihr eine Rubrik, die eine Konsequenz aus der redaktionsinternen Debatte um die Notwendigkeit, sexistische, antisemitische und rassistische Beiträge nicht zu veröffentlichen, einerseits, die Problematik von Zensur andererseits versucht: unter "B) Eingelangt, aber nicht aufgenommen" wird - in anonymisierter Form - auf angehaltene Beiträge hingewiesen und eine kurze Begründung der/des Tagesredaktuers für die Nichtaufnahme geliefert. Die AbsenderInnen werden hiervon informiert.
Ihr könnt Euch die Beiträge extra schicken lassen:
Mail an widerstand@no-racism.net genügt.

 




Quelle: www.popo.at


Und für nächsten Donnerstag:
Das Rechtshilfe-Manual
...und was mache ich eigentlich gegen rassisten?
online-diskussion

Editorial
Für den Inhalt verantwortlich: Ihr.
Die Beiträge werden von verschiedenen Redaktionsteams zusammengestellt.

Bitte weitersagen:
Für Personen ohne Internetzugang gibt es aktuelle Terminankündigungen
unter der Rufnummer 589 30 22 12 (Demoforum)
 



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01 Koalition ohne Land -- Brandstifter an der Macht
Von: Christine Recht <christinerecht@hotmail.com>
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für Nicht-Falter-LeserInnen (unredigierte Fassung):

Koalition ohne Land
Brandstifter an der Macht

"Wir fürchten uns nicht", "niemand fürchtet sich", "keinesfalls fürchten wir
uns", "niemand will eigentlich Neuwahlen" war die beliebteste Konjugation
von Koalitions-Politikern der letzten Woche.
Ob das nun Mantras sind, die runtergeleiert werden, wenn die Furcht groß,
oder "FPÖVP-Lüge Nr MCMLXVIII" wie auf der Donnerstagsdemo zu lesen, die
Koalitionäre haben gewußt, daß es inhaltlich um die letzten Bastionen der
ÖVP geht, um das Sagen innerhalb der Koalition; und formal bloß
Negativverstärkung ist. Der Deal Temelin-runter-Benes-Dekrete-rauf war
schnell ausgehandelt; die Haidersager als aufrecht erhaltene Drohung sind
die angelegte Leine.
Die Angst ist zu recht groß: Die schweren Wählerverluste der F haben sich
ungebrochen fortgesetzt, zum Volksbegehren sind in Kärnten auch. nur 15,5
hingegegangen. Von Haiders "eigenen" Wählern sind ihm also in "seinem" Land
nicht mal ein Fünftel der F- Wähler gefolgt.
Die immer schon fragliche Akzeptanz dieser Koalition beim Wählervolk hat
sich in Abscheu und Entsetzen bis weit in (auf)rechte demokratische Kreise
verwandelt. Mag die Koalition wieder für Tage "Frieden" geschlossen haben,
in Österreich ist Alarmzustand.
Der Systemwechsel wird spätestens jetzt vollzogen. (Von der Demokratie in
totalitäre Herrschaft). Schon lange redet die F nicht mehr nur von der
"Mehrheit", die sie vertritt. "Die Österreicher" werden als Abstraktion
genutzt, sie sollen "geschützt" werden, ihnen will Haider "dienen". Daß die
Mehrheit gerne auf solchen Schutz verzichtet, spielt da keine Rolle mehr.
Die einzige Grundlage der Koalition ist ihr Wille zum Machterhalt, ihr
Preis: die Demokratie.
"Der Wille des Volkes bildet die Grundlage für die Autorität der
öffentlichen Gewalt. Dieser Wille muß durch periodische und unverfälschte
Wahlen ... zum Ausdruck kommen".
(Erklärung der Menschenrechte). Er kann nicht von diesem oder jenem
beansprucht oder interpretiert werden - sofern es sich noch um Demokratie
handelt.

Die Standesvertretungen der Richter und Staatsanwälte haben letzten Freitag
erklärt: "Das Rütteln an den Grundfesten unseres demokratischen
Rechtsstaates versetzt die Richterinnen und Richter sowie die Staatsanwälte
und Staatsanwältinnen Österreichs jedoch in ernste Besorgnis, da dies der
erste Schritt zu einer unkontrollierten Machtausübung durch parteipolitisch
gesteuerte Kräfte ist" Andere in Österreich sind der Ansicht, daß dieser
erste Schritt schon vor langem gesetzt wurde, daß nicht nur gerüttelt wird,
sondern bereits aus dem Gleis, zersetzt, angezündet ist. Die Diskreditierung
der Justiz und des Verfassungsgerichtshofes sind der letzte Kick. Es ist
keine Frage des Stils, sondern von Pogramm und Statut der F: "Zweck der
Partei ist ... Durchführung einer nationalen .. Politik auf der Grundlage
echter Volksgemeinschaft", "Reduzierung des Einflusses von Parteien und
Verbänden".
Gibt es nicht sofortige Neuwahlen - das grundlegendste, direkte Mittel und
Kennzeichen der Demokratie - könnte die Entwicklung zum totalitären Staat in
Österreich unumkehrbar sein.
Nicht weil die F so stark ist. Sie ist es nicht, wie das Wählerverhalten bis
jetzt zeigt.
Sondern weil sie an die Macht geholt, an der Macht und überhaupt gelassen
wird.
Und weil das Schweigen und Gewährenlassen des Kanzlers sich ausbreitet - von
oben nach unten. Daß die Medien obige Erklärung nicht oder nur unter ferner
liefen brachten, zeigt, daß die "Bewegung", die weitergehen muß
(Westenthaler) andere bereits mitgerissen hat, die Umkehrung der
Verhältnisse wirksam ist.
Verwirrt ist der Unterschied zwischen ,im Wesentlichen unabhängig' (100%
kann es in Fragen der Justiz, Freiheit, Demokratie nicht geben) und der
Behauptung, daß die Höchstgerichte parteipolitischer Einflußnahme
unterliegen (Vizekanzlerin). Dieser aber macht den Unterschied zwischen
Rechtsstaat und seiner Zerstörung aus. (Wollte man die Unabhängigkeit der
Justiz stärken, müßte man bei der Entlassung des Parteianwalts als
Justizminister beginnen.) Oder bei der Sanktionierung Haiders, der
öffentlich sagen konnte: der Verfassungsgerichtshof "zündet das Haus" an,
seine Richter (stiften) "massiv in Wirklichkeit Unfrieden".
"Fakten gegen Fiktionen sind stärker" (H. Arendt). Wenn diese Fakten aber
nicht mehr verbreitet werden (können oder wollen) hat die Propaganda
gewonnen, gibt es kein Halten mehr.
Wenn das Schweigen (auch wenn es ein resigniertes, keineswegs zustimmendes
ist,) unten angekommen ist, ist es zu spät.
(An die großen Oppositionsparteien nur so viel: Handelt es sich um
totalitäre Politik, ist es "vergeblich und gefährlich, darauf zu warten, daß
die Leute ihre Erfahrungen machen" (H. Arendt).
Wer jetzt noch Zeit verstreichen läßt, ohne die Verhältnisse klarzustellen
schaut nur mehr beim Brand zu. Auch wenn Schüssel sich vielleicht noch
äußern sollte, der Schaden ist angerichtet, das Feuer gelegt.
Gegen die Koalition mit der F haben Hundertausende protestiert, vor ihr
haben Viele gewarnt. Sie war für Viele von Anfang an unerträglich,
erschlichen durch eklatante Wählertäuschung.
Spätestens jetzt ist diese Koalition für Österreich als demokratischem
Rechtsstaat untragbar. Rechtsunsicherheit herrscht.
Unverzügliche Auflösung dieser Koalition, Neuwahlen und klare Positionierung
der demokratischen Parteien im Wahlkampf. sind notwendig, soll die
Systemänderung verhindert werden.
"Was den totalitären Terror am meisten charakterisiert: daß er entfesselt
wird, wenn jede organisierte Opposition sich gelegt hat" (H. Arendt). Soweit
sind wir noch nicht. Ein breites Bündnis ruft für 2. Februar zur
Demonstration auf für

Sofortige Neuwahlen!
Keine Koalition mit der FPÖ!
Schluss mit Demokratieabbau, Sozialabbau und Rassismus!
Treffpunkt: 15.30 Westbahnhof;
Kundgebung: 17.30 Ballhausplatz
www.immerwider.2.tt

Christine Recht,
Lehrerin, (in verschiedenen Initiativen gegen Blau-Schwarz aktiv)

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02 TschuschenPost: Wir gehen solange, bis ihr geht!

Von: TschuschenPower <tschuschenpower@chello.at>
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TschuschenPost am 30.01.2002
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www.topone.at/tschuschenpower.htm
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Freitag, 1. Februar, 18.00
Wir gehen solange, bis ihr geht!
Präsentation


Depot
1070 Wien, Breitegasse 3

01/522 76 13
depot@depot.or.at
http://www.depot.or.at


Noch immer gehen Menschen einmal in der Woche auf die Straße, um ihre
Opposition
gegen die Beteiligung einer rechtspopulistischen Partei an der Regierung
auszudrücken. Die Donnerstagsdemonstrationen sind ein Teil der vielfältigen
Kultur des Widerstands, die sich aus einem breiten Spektrum an Protestformen
entwickelt hat. So heterogen die Zusammensetzung dieser Bewegung auch sein
mag,
gewisse Anliegen stimmen doch überein wie etwa das Eintreten für
Menschenrechte,
für die Beibehaltung des Sozialstaats oder das Engagement gegen rassistische
oder sexistische Ausgrenzung. Einige der Initiativen, die vor zwei Jahren
begonnen haben und ihre Form des Protests gegen Schwarz-Blau konsequent
ausüben,
sprechen in kurzen Projektpräsentationen über die Hintergründe ihres
Entstehens,
ihre Aktivitäten und Perspektiven.

Christian Apl, medienunabhängiger Nachrichtendienst (MUND).
El Awadalla, Widerstandslesungen.
Anneliese Gesswein, eine von vielen DonnerstagsdemonstrantInnen.
Mitglieder der Botschaft Besorgter BürgerInnen.
Johanna Hofinger, www.ballhausplatz.at.
Hikmet Kayahan, TschuschInnenpower.
Helga Köcher, Brücken für den Frieden.
Ursula Napravnik, Organisationsteam Für Demokratie am 02.02.02.
Peter Putz, www.ewigesarchiv.at.
Christine Recht, Rosaflieder.
Kurt O. Wendt, Wirt.
Moderation: Lisl Ponger, Künstlerin, Wien.
Fotos von Pedro Negro, www.clandestino.at und Hannes Reisinger,
www.ewigesarchiv.at


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"TschuschenPost" ist der Infodienst der Initiativgruppe TschuschenPower,
zu Hause auf www.topone.at/tschuschenpower.htm

Wenn Sie sich in die Mailingliste eintragen möchten, senden Sie bitte ein
Blind-Mail
(ohne Text) an tschuschenpower@chello.at?subject=Eintrag in die Mailinglist

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03 Kulturpolitische Halbzeitbilanz

Von: IG Kultur Österreich <office@igkultur.at>
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Kulturpolitische Halbzeitbilanz
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Eine Stellungnahme der Kulturpolitischen Kommission zur Halbzeitbilanz
der österreichischen Bundesregierung anlässlich des zweiten Jahrestages
ihrer Angelobung.

http://www.igkultur.at/igkultur/kulturpolitik/1012372350


||| IG Kultur Österreich
||| Viktorgasse 22/8
||| A-1040 Wien
|||
||| Tel: +43 (01) 503 71 20
||| Fax: +43 (01) 503 71 20 - 15
|||
||| http://www.igkultur.at/
|||


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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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04 WEF projects attack

Von: RTMark Bulletin/Peter Grabher
<a8701463@unet.univie.ac.at>
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Jan. 28, 2002
FOR IMMEDIATE RELEASE: Press Release and Annual Report

NEW PROJECTS COMBAT CRIMINALIZATION OF DISSENT

In response to The World Economic Forum Meeting at the Waldorf Astoria
Hotel in New York City (January 30 to February 3), RTMark investors
have sponsored several new projects to fight the corporate takeover of
public space and expression:

* The "reaming" of the WEF's website with automatic parody software
* "Ready-to-revolt" smart clothing
* Tear-gas tennis
* A virtual sit-in of the WEF's website
* Avoidance/destruction of surveillance cameras
* Street-writing bicycles

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The World Economic Forum Gets Reamed

The Yes Men have released version 2.0 of Reamweaver, their automatic
website-parody software, and have set it loose on the World Economic
Forum website. "We think http://world-economic-forum.com is more
forthright about the WEF's goals than their real site is," said Andy
Bichlbaum of the Yes Men.

The free, open-source software (http://reamweaver.com) was first
released when the World Trade Organization tried to shut down Gatt.org
in November. "The WTO tried to capitalize on the post-9/11 climate by
attacking any kind of dissent," said Cue P. Doll, one of the
Reamweaver coders. "By automating the parody process, this software
scales web dissent from a small group to a global network, ensuring
the WTO's kind of tactics will never work."

******************************************

The World Economic Forum Gets Sat Upon

The Electronic Disturbance Theater is releasing a virtual sit-in
(denial-of-service) tool specially tailored for the World Economic
Forum website. Users are invited to join the cyber-protest at
http://www.thing.net/~rdom/ecd/fools.html.

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New Ways to Avoid or Destroy Video Surveillance

Two new projects help citizens regain some of their privacy by helping
them to avoid surveillance or destroy it. The Institute for Applied
Autonomy's iSee (http://www.appliedautonomy.com/isee/) is an
interactive map that shows walkers the path of least surveillance
between any two points in Manhattan. And for those who want to take
the direct route, an anonymous group explains how to disable
inappropriate cameras (http://rtmark.com/cctv/).

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Bikes Paint Messages As You Ride (Project BIKE)

An anonymous investment of $500 has allowed the distribution of a
tool that turns any bicycle into a street-writing device. Bradley
Pitts (mailto:bmpitts9@hotmail.com), a spokesperson for the group
that created the tool, calls it "an efficient way to get a message
out on the street... over and over and over again."
(http://architecture.mit.edu/~atmarcus/bikewriter/writer.html)

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Prêt-à-Révolter Design Civil Disobedience Equipment (Project PRET)

Concerned by the new police and government tendency to treat any
social movement as criminal, an investor has paid $1700 to help
develop and deploy functional fashions for protest. The colorful
costumes are fitted with padding at shoulder and rib regions to ward
off baton blows, and miniature video cameras and transmitters to
broadcast police brutality live to remote recorders.
(http://www.sindominio.net/fiambrera/web-agencias/pretaverde.html)

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Athletes recruited for "Tear-Gas Tennis" (Project LACR)

An investor is offering $200 to the first lacrosse, tennis, or
jai-alai team that methodically catches and returns tear gas canisters
before they land among protesters. "Protests often turn violent
because of police actions, like shooting people with tear gas
canisters," said RTMark spokesperson Frank Guerrero. "Project LACR
opposes the violence with a bit of sporting fun, and it could help
keep a protester or two from getting seriously injured."

********************************************

LOOKING BACK: 2001 ANNUAL REPORT

RTMark posted reasonable cultural dividends for its investors in 2001,
but the gains were bittersweet as civil liberties went up in smoke and
authoritarian regimes instituted repressive policies on the ruins of
the World Trade Center.

The main dividends of 2001:

Impostors passed as the World Trade Organization at a "Textiles of the
Future" conference (http://theyesmen.org/finland.html) and on European
Marketwrap, a prime-time program on CNBC
(http://theyesmen.org/tv.html). An anonymous investment covered some
travel expenses.

A conference session on techniques to counter anti-corporate activism,
normally available for $225 to corporate clients, was made available
to activists for free at http://rtmark.com/prsa, thanks to an
anonymous donor.

One thousand vanity mirrors were distributed at the G8 protests in
Genoa, and were used to reflect the sun into the eyes of attacking
policemen (http://rtmark.com/archimedes.html).

A software development kit and book from http://hactivist.com,
entitled "Child as Audience", teaches anyone to reverse-engineer the
Nintendo Gameboy; it was co-sponsored by RTMark.

The same label that enraged Geffen Records with "Deconstructing Beck"
issued its fourth RTMark-sponsored release, "A Mutated Christmas"
(http://detritus.net/illegalart/xmas).

A catapult used to hurl stuffed animals over the fortress walls at the
Quebec FTAA meeting fulfilled Project MDVL and garnered a cash reward
for the creators.

Thousands of brochures advertising "Deportation Class" seating were
secretly placed in airplane seat pockets to illustrate how commercial
airlines traffic in unwilling human cargo (http://rtmark.com/luft).

The :CueCat, a freely available barcode scanner meant to help
advertise to people in their homes, was hacked into a tool for
learning about corporate misdeeds (http://rtmark.com/cuejack).

The "Heads and Tails Video Reclamation Program" which encourages
videotape renters to record public service messages over previews, has
resulted in hundreds of altered tapes across the US and Canada
(http://rtmark.com/fundlabor.html#DUBM and
http://rtmark.com/fundlabor.html#FLMC).

And finally, Dr. Andreas Bichlbauer of the World Trade Organization
has chosen the winner of this year's Corporate Poetry Contest: The
Organization of American States' "Chant to the OAS," in the
"Children's Corner" section of their website
(http://rtmark.com/corpoetry.html).

RTMark's primary goal is to publicize corporate subversion of the
democratic process. To this end it acts as a clearinghouse for
anti-corporate projects. A list of just-added projects is maintained
at http://rtmark.com/new.html

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WELTWEIT
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05 Naher Osten

Von: susanne.feigl@netway.at <susanne.feigl@netway.at>
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Im Folgenden ein - meines Erachtens sehr lesenswerter Artikel - eines
Palästinensers, der heute (29.1.) in der "Jordan Times", Amman,
erschienen
ist.

Towards a new Palestinian strategy
James J. Zogby


THERE IS desperate need for a new Palestinian strategy. What is now
being
done is clearly not working. More of the same will only produce more
suffering, more tension and ever deepening disaster.
A reassessment is long overdue. To begin such an effort, it is
important to outline some of the constants that define the parameters of the
current situation.

The first of these, I believe, is the simple fact that the Sharon
government is unwilling to make peace on terms that provide the
Palestinians with their basic rights. This government's current
objectives
appear to be: the military defeat of the Palestinians; the dismantling
of
the Palestinian National Authority and the delegitimisation of its
leadership; and the end of the Oslo process and the imposition of
"peace"
on Israel's terms.

Second, it is clear that, given the reality of US politics, the
administration will not intervene to restrain Israel's aggressive
behaviour. It is not pleased with Israel's actions and would like to
see a
negotiated settlement to the conflict on the terms outlined in
Secretary
of State Colin Powell's Louisville speech. But they will not act in a
public or decisive manner to pressure Israel. Therefore, despite the
fanciful hopes or the insistence of some Arabs, there will be no
US-led
Kosovo-style rescue, or Kuwait-style liberation, nor will there be a
US-imposed, or even US-supported peacekeeping or protection force sent
into the occupied lands.

In fact, there will not even be a US-supported UN resolution that
calls
for the formation of any of the above. Given the absence of any
possibility of any outside rescue effort, it is important to look
elsewhere.

Third, not only are Palestinians losing on the ground, they are also
losing the information battle in the US. There is no organised
Palestinian
information effort in the US. Israel and its well-funded supporters,
therefore, have a clear playing field which they use to their
advantage.
They have succeeded in defining the terms of the current debate and in
demonising the Palestinian National Authority and its president,
Yasser
Arafat, and in portraying themselves as the victims and the
Palestinians
as the aggressors.

Fourth, there will be no European rescue. The EU, as well as other
international players - the Russians, the Chinese, the non-aligned,
OIC,
etc. - will express concern or condemnation and pass an occasional
resolution, but they will not act. They have no real leverage. Better
yet,
no interest in using whatever leverage they do have, since they do not
wish to force an open confrontation with the US.

Fifth, even the Arab states, though deeply distressed and even angered
at
the unravelling situation, will not be able to be the external force
that
can rescue the situation.

Finally, back to the Israeli context, it is important to recognise
that
the collapse of the peace process and the resumption of violence has
hardened Israeli opinion. As a result, Sharon's hand has been
strengthened
and the Labour Party has been weakened to the point of collapse.

I am eager to debate any or all of these six observations. Not whether
they are "just" - clearly they are not "just" - but whether they are
correct in describing the set of circumstances we face, as I believe
they
are.

Complaining about what is unjust is not a strategy. Politics is not a
whine. What is needed is to identify what can be changed and to lay
out a
path to produce that change - that is what politics is all about.

If these observations are correct, then: going to the UN with yet one
more
proposed resolution will not produce change; making more appeals for
international solidarity will not make real change; and more violence
against Israelis (whether soldiers, settlers or innocent civilians)
will
not make change.

I can hear someone complaining right now about the right to "armed
struggle against occupation". And it reminds me of a story. In 1979,
while
I was running the Palestine Human Rights Campaign here in Washington
DC, I
had the pleasure of hosting Tawfiq Zayyad, mayor of Nazareth. At one
town
meeting we organised for him, he received a hostile question from a
young
man who challenged Zayyad's criticism of PLO-led guerrilla attacks
from
Lebanon. The questioner ended his remarks, reminding the mayor of the
"inalienable" right of an occupied people to use armed struggle to
resist
occupation. Zayyad responded: "It is correct that you have the right
to
armed struggle. But when you use that right as badly as you have used
it,
then you forfeit the right and have to find a better way to
liberation."

I believe that is where we are today. The suicide bombings in Israel
and
this bizarre effort to turn the West Bank into south Lebanon by
introducing new weapons systems are destructive and, I might add,
stupid.
They have resulted in increased suffering and done great damage to the
Palestinian cause.

Violence, in any form, at this point, only begets more violence. As
one
Palestinian leader noted a short while ago: "When we use stones, they
use
guns. When we use guns, they use tanks", and so it goes. If this is
the
case, and it is, then what possible good would rockets be? And with
Israel's domination in information control, they have been able to
transform the reality of every event to meet their political needs.
The
stone-throwers become violent criminals and assassinated young men
become
"ticking bombs" - with no evidence presented or needed to make their
case.

It is, therefore, critical to find a new way. To begin, however, it is
vital that the violence end. This will be hard to do. Anger is deep
and
real, and passions are high. Furthermore, Israel's brutally aggressive
behaviour continues and only seems to deepen this anger and heighten
the
passion. But it must, nonetheless, be stopped, even if it is done at
great
cost to the PNA. It must be stopped because this violence is totally
counterproductive. What good has it brought? What has it yielded other
than death - for Israelis and, in retaliation, for even more
Palestinians?
Not only has it not produced any good and only brought increased
repression and more suffering to the Palestinians; this violence has
also
repeatedly sabotaged the efforts of the PNA to negotiate and create
more
favourable conditions on the ground.

It has been politically disastrous as well. The bombings and killings
have
damaged the Palestinian cause, and have allowed the likes of Sharon
and
Netanyahu to transform their public personas in the West from the
brutal
bullies that they are into defenders of a beleaguered people.

With the violence ended, the Palestinian people can then begin a
full-scale campaign designed to change the political dynamics in their
favour. The two arenas most in need of change and potentially most
responsive to change are the publics and their opinions both in the US
and
Israel.

There is currently at work in the occupied territories a small and
courageous group of young people engaged in civil disobedience against
the
occupation forces. Their efforts should be supported and become
massive.
Large scale and completely peaceful demonstrations and sit-ins and
disruptions of traffic can occur in Jerusalem, on West Bank roads and
at
checkpoints. Only if they are preceded by a period of peace, and are
themselves completely peaceful, can these actions have their desired
impact.

As Martin Luther King and other practitioners of such tactics have
taught,
the genesis of this approach is that it is like "ju-jitsu". When
facing a
more powerful foe, never play into his power, but attempt to turn his
power into his weakness.

A peaceful march of tens of thousands of unarmed Palestinians
converging
on the city of Jerusalem from all points in the West Bank, carrying
banners that read "Let my people pray" or "Let my people go home"
would
tie the hands of the Israeli military. If they use violence, they will
lose. If they allow the march, the Palestinians will find new power
and
win.

A key point here is to empower the Palestinians, to enable them to
regain
their victim status and to strip the Israelis of their mantle of
self-defence.

There are hundreds of similar little tactics that could be developed
into
a comprehensive campaign. They should be explored.

All of this must be complemented by a political peace initiative
launched
by the leadership and proposed to the people of Israel. It should hold
out
the terms of a comprehensive peace based on terms that meet the
legitimate
needs of all parties. And it should be realistic. For example, while
the
Barak offer was clearly unacceptable, it appears that the Clinton
offer,
especially after the parties narrowed their differences at Taba in
January
2001, was more acceptable. To be able to put this Clinton "plus" back
on
the table, coupled with a period of peace and a campaign of
non-violent
protest might have a transformative impact in Israel and in the US. It
would certainly cause Sharon some great discomfort. He needs the
violence
to survive - a real peace campaign would weaken his hold.

These are but some ideas borne out of my frustration with the current
situation. I realise that the anger in Palestine, today, is so great
and
the pain is so deep that it may be hard to find a new way. But we must
discuss a new approach. Vengeance is destructive and
counterproductive.
And the current path has led to a dead end.


Dr. Susanne Feigl
Florianigasse 13/31
A-1080 Wien
Fon: ++43/1-406 45 17
Fax: ++43/1-407 81 42
E-Mail: susanne.feigl@netway.at

Dr. Susanne Feigl
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06 Interview mit Negri über Porto Alegre (en)

Von: <aktuell@nadir.org>
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Interview mit Negri über Porto Alegre (en)
Von : Stephane Mandard
Ort :
Datum: 30.01.2002

<bPorto Alegre Sad Empire, Toni Negri philosopher</b
By Stephane Mandard</i


On the eve of the World Social Forum, which will take place from the
31st of
January till the 5th of February in Porto Alegre, we have interviewed the
Paduan philosopher Toni Negri, charged with armed insurrection and
currently
under house arrest.

Numerous representatives of the liberal anti-globalisation movement have
turned Empire, the book you wrote with Michael Hardt, into their 'little
red book'. Do you agree with them?

"Porto Alegre is not the Paris Commune! However, the World Social Forum is
an important moment, a place where an extraordinary generosity and
militant
abilities are about to meet. I am in agreement with the spirit and the
objectives of the movement: to construct, at a global level, an opposition
to liberalism and to develop a possible alternative, within the framework
of
globalisation. It is a fundamental stage in the construction of a
counter-Empire. The anti-liberal movement, on the other hand, gives
expression to many different positions. And I don't agree with all of
them."</i

Are you referring to the anti-Americanism that tempts some parts of the
movement?

"My impression is that these associations are made by the adversaries of
the
movement. To be anti-American is completely idiotic. One needs to overcome
the false view that makes of the American government the sole enemy. The
American government is the most important amongst the powers to contest,
but
it isn't the only one. It wouldn't exist if the ruling classes of world
capitalism didn't give it their complete support. The most important
struggle, for the anti-liberal movement, is to manage to mobilise American
workers."

What positions do you distance yourself from?

"From the fact that we really need to break with Third Worldism, and Porto
Alegre must do it. Third Worldism is a pernicious illusion: it hasn't
struggled against capitalism because it's never seen it as only one thing
at
the global level. If we wanted to put together a world forum and a world
workers organisation we'd need to deal with this very precise awareness:
that there no longer is a North-South separation, because there are no
more
geographical differences amongst Nation-States."

How do you explain then the presence of a trend that supports national
sovereignty, and its representation at Porto Alegre by Jean-Pierre
Chevenement?

" I think that this is precisely the weak point of the movement. A
weakness
that cultivates the illusion of going back to a pre-globalisation era. The
Nation-State is surpassed. Globalisation was not caused by the will of
American power. Moreover, the real anti-Americanism is that of the makers
of
national sovereignty. Empire, globalisation, derives from the fact that
Nation-States can no longer control within their borders the movements of
capital and conflicts.
For three or four centuries the nation-state has been a formidable locus
for
the development of capital and the regulation of society. This historical
situation is surpassed because not even the Americans manage to preserve
the
nation-state form.
We find ourselves in the paradoxical situation where the US president is
elected with foreign investments: the capital of Saudi oil barons is so
completely integrated with the government of American affairs that we can
really no longer say that the nation-state still functions."

Does the war undertaken by the west against terrorism risk to criminalize
the anti-globalisation movement?

" I'm afraid it could. What's happening at this moment is neither a war
nor
a police operation. It could well be a new form to exercise imperial
force.
It is a war that becomes less and less destructive and increasingly
ordering
and constituent. It is obvious that there will be an extension of
liberticidal laws. Having said that, I am fairly optimistic, because there
is a resistance to organise, counter-powers to oppose to this phenomenon."

Does the struggle of the Porto Alegre opponents inaugurate what you call
'a
new phase in the struggle of the exploited against the power of capital'?

"I believe so, I hope so. But the problem isn't just a matter of fighting
capital; it is also one of organisation. I hope that Porto Alegre will
allow
it. We must say that we don't want to live in a world like this, that we
want to get away from a power that tries to manipulate even our lives, our
affects, our desires. Today the exploited are not just the manual workers,
but also the social multitudes: workers, surely, but also students,
flexible-workers, unemployed, immigrants, women, black market workers,
interns. It is important to be well aware that we find ourselves faced
with
new political subjects. The new left cannot but emerge from the
anti-liberal
movement."

Why?

"In Italy, for example, the rebirth of the left will come from the
movement:
more and more ex-militants of the Italian communist party are approaching
it."

But there are groups, such as Attac, that refuse to become a political
movement.

" I think that the movement has no intention of limiting itself to
contestation: it is a movement of counter-power. It certainly isn't
fascinated by power, and the liberation from this flattery has been a
painful process. Nonetheless power must be subverted. How? Once we used to
distinguish between different stages: first a workers and unionist
resistance, then an insurrectional phase and finally the constituent one.
Today there is neither a distinction nor transition; there is simply the
movement. The new political subject that the movement embodies is
increasingly a constituent subject of resistance, a subject of struggle
and
creation. It opposes whilst proposing alternatives. It chooses to flee
from
power and it designs another world. That world is possible, but the
multitude needs to get organised."

The movement is almost co-substantial to the Internet. Is it its best
weapon?

"Internet is a tool, certainly a precious one but it can fall under the
control of the capitalist system. On this terrain, today, the conflict is
evident. But it is not only a question of control, there is that of
property, in the case of Internet that of patents and intellectual
copyrights. Amongst the militants I know the problem is increasingly not
only that of private or public property, but also the definition of a new
common good. People start thinking that all services -education, health
and
transports, social welfare - must be considered a collective good,
including
those linked to intellectual labour. It is a question of defending the
Internet function as a tool of the movement, but it is also the material
problem of organising a new society."


Französiche und italinische Version des Artikels unter:

http://www.lemonde.fr/recherche_articleweb/1,6861,260198,00.html
http://www.lastampa.it/EDICOLA/cultura/463575.htm

Englische Übersetzung von Arianna Bove

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07 Bern: Sans Papier aus dem Gefängnis befreit

Von: <aktuell@nadir.org>
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Sans Papier aus dem Gefängnis befreit
Von : Menschenrechte - jetzt sofort
Ort : Bern
Datum: 30.01.2002


Werte Medienschaffende,

Am Dienstagabend ist aus dem Berner Amtshaus-Sicherheitsgefängnis an der
Amtshausgasse ein Sans Papier befreit worden. Er war am Nachmittag beim
Besuch der Grossrats-Debatte verhaftet worden.

Um 21.30 Uhr versammelten sich rund 300 Sympathisierende vor dem Amtshaus,
in das Sherif A. nach seiner Verhaftung gebracht wurde.

In einer gewaltfreien, direkten Aktion wurde er kollektiv befreit. Die
Scheibe aus Sicherheitsglas wurde entfernt und die Stäbe seiner Zelle
durchgesägt. Die Gruppe die handwerklich tätig war, nennt sich
?Menschenrechte - jetzt sofort?. Die Aktion wurde von einem Live-Konzert
begleitet.

Die Befreiung bewahrt den verfolgten Kurden vor seiner Ausschaffung durch
die Schweizer Fremdenpolizei. Sherif A. hätte am Mittwoch nach Sissach (BL)
verlegt werden sollen. Von dort hätte seine Ausschaffung erfolgen sollen.

Kein Mensch ist illegal! Solidarität mit den Sans Papiers


Als Hintergrund das Flugblatt, das vor seiner Befreiung verteilt wurde:

Verhaftung und drohende Ausschaffung eines Sans-Papiers vom Berner
Kollektiv während einer Grossratsdebatte!

Im Grossrat des Kantons Bern wurden heute Interpellationen von Liliane
Gujer (Grünes Bündnis) behandelt. Aus diesem Anlass wollten zwei
Sans-Papiers, sowie zwei Personen des UnterstützerInnenkollektivs die
Debatte verfolgen. Bei der Eingangskontrolle zeigte Sherif seinen
Führerausweis vor, er wurde problemlos eingelassen. Ein paar Minuten später
jedoch hiess es, er müsse im Foyer bleiben, da es einige ?Abklärungen? zu
treffen gäbe. Auf weiteres Nachfragen hiess es dann, die Stadtpolizei sei
zuständig und unterwegs. Diese nahm ihn dann fest.
Laut polizeilichen Angaben ist seine Verhaftung auf einen RIPOL- Eintrag
zurückzuführen. Sherif soll nächstens der Fremdenpolizei Basel überstellt
werden.
Sherif reiste vor 13 Jahren erstmals in die Schweiz ein. Die
Mitgliedschaft in einer legalen Oppositionspartei, sowie die Tatsache, dass
er Kurde ist, führten zu mehreren Verhaftungen und Folter durch die Polizei,
sowie Morddrohungen. In der Folge verliess er die Türkei und kam in die
Schweiz. Nach vier Jahren wurde sein Asylgesuch abgelehnt. Daraufhin kehrte
er in seine Heimat zurück. Vor ungefähr 1 1/2 Jahren reiste er ein zweites
Mal in die Schweiz ein und stellte ein zweites Gesuch, auf das gar nicht
erst eingegangen wurde, weil er nur über einen kopierten Führerausweis und
nicht über einen gültigen Pass verfügte.
Sherif verbinden enge familiäre Beziehungen mit der Schweiz. Seine von ihm
geschiedene Frau (sie hat eine ?N? Aufenthaltsbewilligung) mit ihren beiden
kleinen Kindern leben im Kanton Bern. Er pflegte regelmässigen Kontakt mit
ihnen. Das ältere Kind besucht die erste Klasse, des Jüngere eine
Spielgruppe. Beide haben viele Freundschaften geschlossen, etwas Berndeutsch
gelernt und sich integriert. Sein Bruder lebt auch in der Schweiz.
Diese Verhaftung steht im Widerspruch zu den seitens der Behörden
proklamierten Willen, Härtefälle einzeln zu überprüfen. Sowohl Gemeinde, wie
auch Kanton beteuerten stets, dass die Verfolgung von Sans- Papiers, die
sich innerhalb der Sans- Papiers-Kollektiv für ihre Regularisierung
einsetzen ?keine Priorität? darstelle. Diese Verhaftung aus einer
Parlamentsdebatte zeugt von einem erbärmlichen Demokratieverständnis der
Behörden. Sherif bereitete bereits seinen Antrag auf Härtefallprüfung vor.
Seine Erfahrungen in der Türkei zeigen, dass Sherif nur unter akuter
Gefährdung seiner Sicherheit auszuschaffen ist und dies demzufolge einem
illegalen Willkürakt gleichkommt.
Wir verlangen die sofortige Freilassung von unserem Freund und Mitstreiter
Sherif und das Ende einer Politik der Einschüchterung und der Repression.
Sherif war seit Anfang unseres Kampfes in Bern dabei. Wir haben ihn immer
als einen kommunikativen, feinfühligen, freundlichen und hilfsbereiten
Menschen und Vater erlebt. Wir sind entsetzt ab der Willkür, die ihm
widerfährt. Diesen Fall zeigt einmal mehr, wie unhaltbar und unmenschlich
unsere gültigen Gesetze sind und wie dringend es ist, menschliche Lösungen
zu finden und umzusetzen. Eine kollektive Regularisierung der Sans-Papiers
bleibt dringender denn je. Der Kampf geht weiter!

Johannes-Kirche Bern, 29. Januar 2002

Sans- Papiers-Kollektiv Bern
Für zusätzliche Informationen: 078 / 801 26 34


Quelle: http://switzerland.indymedia.org/display.php3?article_id=7955

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08 Deutschland: Neuigkeiten in Sachen Rasterfahndung

Von: thomas meyer-falk <thomas_m_f@yahoo.de>
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Neuigkeiten in Sachen Rasterfahndung

Im November 2001 berichtete ich an anderer Stelle über
die Rasterfahndung in Deutschland, welche nach dem
11.9.2001 begonnen wurde. Da ich selbst unter die
"Selektionskriterien" der Rasterfahndung fiel,
beschwerte ich
Mich dagegen. Das Landgericht Düsseldorf lehnte die
Beschwerde ab (Az. 25 T 874/01 v. 30.10.01), da die
vom Bundeskanzler Schröder versprochene
uneingeschränkte Solidarität eine Gefahrenprognose
dergestalt rechtfertige, dass nun Anschläge in der BRD
zu befürchten seien, was die Rasterfahndung zulässig
mache.
Als Gefangener (ich sitze in Haft) musste ich nun
erst einen willigen Anwalt suchen, der bereit ist, für
mich die Sache zum Oberlandesgericht hin zu verfolgen.
Nunmehr hat mein Verteidiger mit Schriftsatz vom
22.01.02 folgende Beschwerde erhoben: (Abschrift)

An

AZ:102190025 Z/R
Landgericht
Zivilkammern
Neubrückstraße 3
Datum

40213 Düsseldorf
22.01.02


25 T 874/01
Im
polizeilichen Verwaltungsverfahren betreffend
terroristische Gewaltver-
brechen
durch Angehörige islamistischer Gruppierungen

zeige ich an, dass mich der Beschwerdeführer Thomas
Meyer-Falk, Schönbornstr. 32, 76646 Bruchsal,
mit der weiteren Wahrnehmung seiner rechtlichen
Interessen beauftragt hat.

Namens und im Auftrag meines Mandanten lege ich hiermit gegen den ihm am
9.11.2001 zugestellten Gerichtsbeschluß vom 30.10.2001 weitere Beschwerde
ein.

Es wird insoweit beantragt, die angefochtenen
Beschlüsse aufzuheben und festzustellen, dass die
Rasterfahndung insoweit, als mein Mandant, aufgrund
der Selektionskriterien hiervon betroffen wurde,
rechtswidrig gewesen ist.

Zur
Begründung

derselben weise ich darauf hin, dass, nach Ansichten
des Beschwerdeführers, also entgegen der Auffassung
des Amts- und Landgerichts, die Voraussetzungen für
eine Anordnung der Rasterfahndung nicht gegeben
gewesen sind.

Mein Mandant betont, dass namhafte Kriminologen,
jedoch auch Politiker der Regierungs- und
Oppositionsfraktionen in den Bundesländern, wie auch
beim Bund selbst, einerseits feststellen, dass die
Rasterfahndung ein ungeeignetes Mittel darstellen
würden und andererseits zu keinem Zeitpunkt eine reale
Gefährdung für die Sicherheit des Bundes oder eines
Landes bestanden hat.

Durch den Eingriff in das informationelle
Selbstbestimmungsrecht des Herrn Thomas Meyer-Falk
wurde nicht dem Gemeinwohl gedient, was aber notwendig
gewesen wäre, um den Eingriff im Sinne des Gebots der
Verhältnismäßigkeit zulässig zu machen. Vielmehr, so
mein Mandant seien sachfremde Zwecke verfolgt worden,
namentlich die -rechtswidrige- Ausforschung tausender
unschuldiger Menschen als Vorstufe zu einem totalen
Überwachungsstaat.

Die Rasterfahndung ist auch, so mein Mandant weiter,
weder geeignet oder erforderlich, geschweige denn
zumutbar gewesen.

Soweit das Landgericht ausführt, die Bundesregierung
habe "die uneingeschränkte Solidarität.... mit dem
Vorgehen der Vereinigten Staaten wiederholt bekundet"
und hieraus lasse sich eine irgendwie geartete
Verpflichtung oder Gefahr von Vergeltungsschlägen
ableiten, weist mein Mandant diese Argumentation als
abseitig zurück und hält dem vielmehr den
Rechtsgedanken der Verwirkung entgegen. Denn nach der
vom Landgericht vorgetragenen Argumentation hat die
BRD eine - vom Polizeipräsidenten behauptete -
Gefährdungslage selbst geschaffen.

Es ist jedoch unstatthaft, dass der Bund erst
willkürlich eine solche Lage provoziert und hernach
massiv in die Grundrechte seiner Bürgerinnen und
Bürger eingreifen zu können, sowie sich auch niemand
auf das Prinzip von Notwehr berufen darf, der die
Notwehrlage selbst geschaffen hat.

Herr Thomas Meyer-Falk möchte weiterhin darauf
verweisen, dass das, seiner Ansicht nach, absolut
singuläre Ereignis vom 11.9.2001, welches in New York
und Washington D.C. in den USA stattfand, kein
-statthaftes- Indiz für eine Gefährdungslage in der
BRD sein könne, zumal mittlerweile Belege dafür
existieren, dass die -angeblichen- Attentäter den
Geheimdiensten längst bekannt waren, sich also nach
Auffassung meines Mandanten berechtigter Weise die
Frage stellen lässt, ob nicht einschlägige westliche,
insbesondere us-amerikanische Geheimdienstkreise von
den Angriffen auf das World Trade Center und das
Pentagon zuvor informiert gewesen sind.

Nach der hier von meinem Mandanten geäußerten Ansicht,
handelt es sich deshalb bei der Rasterfahndung um eine
politisch motivierte und provozierte Handlung, welche
gegen seine aus Art. 1 Abs. 1 GG abzuleitende
Menschenwürde verstösst.

Denn so lange u.a. auch die BRD, so der
Beschwerdeführer weiter, an Zentraler Stelle die
imperialistische Hegemonialpolitik der USA mit all
ihren Folgen (über 9 Mill. Hungertoten im Jahr,
weltweit provozierte Bürgerkriege, Unterdrückung von
Menschen, Folter, Mord) unterstützt (vgl. z.B.
NATO-Angriff auf den Kosovo 1999) und finanziert hat
diese keinerlei Anspruch im Innern gegen ihre Bürger
durch Mittel, wie das der Rasterfahndung, vorzugehen.

D.h., dass man im Endergebnis seiner weiteren
Beschwerde voll umfänglich stattzugeben hat.


Rechtsanwalt

(Abschrift zu Ende)

Der Anwalt hat dabei meine Argumentation übernommen
und es bleibt abzuwarten wie das Oberlandesgericht
entscheiden wird. In Berlin haben vor dem Landgericht
vor wenigen Tagen drei Studenten einen Sieg errungen,
die dort durchgeführte Rasterfahndung wurde als
illegal eingestuft.
Gegen den Überwachungsstaat!
Gegen die Rasterfahndung!
Für Selbstbestimmung & Privatsphäre!

Thomas Meyer-Falk, c/o JVA , Schönbornstraße 32,
D-76646 Bruchsal, Germany


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09 Unzensuriert aus dem Todestrakt von Texas

Von: Sabine Hauer <no.conditions@teleweb.at>
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UNZENSURIERT AUS DEM TEXANISCHEN TODESTRAKT
von Paul Colella

Woche vom 13. bis zum 20. Januar

Ich werde verrückt. Am 12.1 habe ich Lt. Roach und Direktor Chance
niedergeschissen. Es war eine einmalige Möglichkeit, da Direktoren
normalerweise nicht hier herkommen, wenn es Probleme gibt.

Dies ist die erste Ausgabe und Ankündigung von etwas, daß ich
wöchentlich schreiben möchte, um einen unzensurierten Einblick in unser
Leben im Todestrakt zu geben. Ich werde es in keinster Weise
verniedlichen oder verkleiden. Wenn Gefangene ihre Namen nicht in diesen
Artikeln haben möchten, werde ich ihre Namen ändern, doch der Rest wird
so real sein, wie ich es presentieren kann. Ich möchte niemanden damit
ärgern oder wütend machen, doch ich habe das Gefühl, daß die Menschen
draußen gar nichts über unser tägliches Leben wissen. Die meisten hier
machen ein Geheimnis aus ihrem täglichen Leben, da es nicht gerade nett
ist und sie ihre Familien damit nicht belästigen wollen. Doch wenn sie
nichts davon wissen, können sie den Horror des Lebens im Todestrakt
nicht verstehen. Es ist kein netter Platz und nicht jeder hier ist nett.
90 Prozent der Gefangenen hier setzen vor einem Besuch ein glückliches
Gesicht auf und verschweigen die Realität in ihren Briefen. Die einzige
Absicht dieser Artikel wird es also sein, so gut wie möglich die
Wahrheit aufzuzeigen.

Ich werde verrückt. Ich muß es sein, sonst hätte ich niemanden
niedergeschissen, geschweige denn einen Direktor.
Das hat einige Änderungen gebracht, die die meisten hier nicht verdient
haben. Nachdem der Direktor mit Scheiße beworfen wurde, nutzte er seine
Macht dazu, bei bestimmten Zellen in den Sektionen D, E und F des F Pods
Stahl-Plexiglas-Konstruktionen über den Essens-Schlitz montieren zu
lassen. Sechs von vierzehn Zellen haben diese Konstruktionen bereits an
ihren Türen. Sie meinen, daß sie uns dadurch davon abhalten könnten,
etwas auf die Wärter zu schießen, oder den Bohnenschlitz zu blockieren
bzw. die Handschellen einzuziehen.

Übrigens, der F Pod ist für alle Gefangene im Level II oder III. Die
Sektionen A, B und C sind jetzt Level II, D, E und F sind Level III
(seit den Änderungen). Die Sektion F ist voll mit uns bösen Buben:
Zelle 71 - Bobby Hopkins, 72 - Brian Davis, 73 - Leon Dorsey, 74 - Paul
Colella, 75 - Jackie Wilson, 76 - Rick Rhoades, 77 - Derrick Jackson, 78
- Allan Ripkowki, 79 - Derryl Wheatfall, 80 - Hank Skinner, 81 - Richard
Cartwright, 82 - Eddie Johnson, 83 - Douglas Feldman, 84 - Kenny Parr.
Mann nennt uns das Letzte der Letzten. Warum ? Weil wir uns vorgenommen
haben, die Dinge - nicht nur für uns, sondern für den gesamten
Todestrakt - besser zu machen und uns die materiellen Dinge (so wenig
sie auch sind) nicht wichtig sind, die wir bei guten Benehmen von der
Verwaltung aus haben dürften.

Als Gefangene im Level III haben wir nichts, das sie uns noch wegnehmen
können um uns zu bestrafen, außer unserem Essen und Wasser, das sie
zeitweise abdrehen, um uns zum Aufgeben zu bewegen.
Das funktioniert aber nicht. Warum ? Weil wir unsere Handlungen mit
einer Absicht begehen und nicht aufgeben werden. Wir stehen für das ein,
an das wir glauben und kämpfen für eine Verbesserung der Haftbedingungen
und Behandlung der gesamten Todessträflinge.

Unsere Familien und Freunde können nicht verstehen, warum wir den
sogenannten Luxus des Levels I freiwillig aufgeben, doch es kann mit
einem meiner Lieblingszitate erklärt werden:
"Manches, das wie ein Opfer aussieht, ist in Wirklichkeit keines. Es
geht um das, was in unseren Herzen stattfindet. Es geht darum, klar zu
sehen wie das Leben ist und darum zu tun, was notwendig ist, wahrhaftig
zu sein, egal welches Leid oder Folter daraus entsteht, denn nicht
wahrhaftig zu sein ist ein viel größeres Leid."
Es ist ein Zitat, das ich in einem Buch gelesen und ein wenig verändert
habe. Es sagt alles darüber, warum wir machen, was wir machen.

Anschließend an diesen Artikel füge ich einen Brief, den ich am 20. 1.
an Direktor Zeller, dem obersten Direktor hier im Polunsky, geschrieben
hat. Es ist sehr, sehr selten, daß man ihn zu sehen bekommt, geschweige
denn, daß er sich eines Problems annimmt. Ich habe ihm über alle unsere
Probleme und Beschwerden, die Ihr in den nächsten Wochen lesen werdet,
informiert. Mein letztes Schreiben an ihn wurde an einen Untergebenen
weitergeleitet, der mir nur kurz mitteilte, daß er meinen Brief hat.

Wie so viele andere, entscheidet er sich dafür, den Krug einfach
weiterzureichen, anstatt sich mit einem Problem auseinanderzusetzen. Was
bringt es, einen Gefängnisdirektor zu haben, der sich nicht mit den
täglichen Problemen seines Gefängnisses beschäftigt ?

------In der letzten Woche --------

Von 12. 1. bis zum 19. 1. wurde meine Zelle alle vier Stunden
durchwühlt. Dies geschah wirklich jede vierte Stunde, auch in der Nacht.
Soviel also zu dem Gesetz, das uns acht Stunden ununterbrochenen Schlaf
garantieren soll.

Lt. Roach sorgte auch dafür, daß ich keinerlei Papier haben durfte, mein
Besitz eingezogen wurde, meine Nahrung reduziert wurde und ich keine
Behälter bekam. Er sagte, daß ich nicht nur ihn und Direktor Chance mit
Scheiße beworfen habe (RICHTIG), sondern auch noch gespuckt und aus
meinem Betttuch eine Waffe gemacht hätte (LÜGEN). Letzteres war seine
Ausrede für den Diebstahl meines Besitzes und den Entzug von Papier. Ich
spuckte nicht und machte auch aus meinem Betttuch keine Waffe, doch es
hat ihn sehr wütend gemacht, hustend und keuchend, mit Scheiße, die sein
Gesicht, seine Haar und seine Kleidung beschmutzte, dastehen zu müssen.
Ja, das ist schlimm, doch lest meinen Artikel "Tierische Instinkte" für
die ganze Geschichte.

Für den heutigen Tag, den 20.01.2002 hatte ich geplant, früh aufzustehen
und einige Briefe zu schreiben, meine Post zu beantworten und diesen
Artikel zu verfassen. Nun, das war der Plan.
Doch es war so, wie es mit allen guten Plänen ist, es lief alles schief.
Statt wie sonst zwischen drei und vier Uhr morgens zum Frühstück geweckt
zu werden, weckte man mich heute erst um 5:45 Uhr. Der Wärter reichte
mir mein Behälter-loses Tablett, auf dem sich ein Karton Milch befand -
keine Behälter für mich ? - zwei Waffeln, vier nackte Brotstücke, ein
Stück Streichwurst und kein Syrup befindet. Ich koste ein Stück - es ist
EISkalt. Laut dem Gesetz müssen unsere Mahlzeiten in einer ausreichenden
Temparatur kommen. "He, Wärter, das ist kalt, ruf einen Vorgesetzten".
Er antwortet mit "Ja, okay" und geht - seine Schicht ist vorbei. So
trommel ich gegen die Stahltüre und rufe nach einem Vorgesetzten, doch
niemand kommt. Ich entzünde ein Feuer - niemand kommt. Ich schneide mich
selbst - niemand kommt. Ich überflute den Gang - niemand kommt.
Letztlich bin ich so erschöpft und hungrig, daß ich das kalte Essen
esse. Wieder überschwemme ich den Gang und endlich kommen zwei
Sergeanten. "Was gibt's ?" Ich erkläre es ihnen und sie sagen: "Okay,
wir werden uns das ansehen."
Sie sind nicht zurückgekommen und ich bin müde. Zeit für ein Nickerchen.

Nächste Woche gibt es eine Fortsetzung. Danke fürs Lesen.
Respektvoll
Im Kampf

Paul Colella


Direktor Zeller

Noch einmal wende ich mich an Sie im Versuch, einige Probleme
aufzuzeigen. Ich schreibe an Sie und nicht an Major Lester oder
irgendwelche Captains oder sonst wen. Ich verstehe nicht, warum mein
letztes Schreiben runtergereicht wurde, da Sie der einzige sind, der
versuchen könnte, einige Probleme zu lösen. Das ist Ihr Spielplatz und
Sie rufen die Spielzüge auf.

Ich bin aufgrund einer ungerechten Verurteilung hier, aber es gibt
nichts, was Sie deshalb unternehmen könnten. Doch ich möchte, daß Sie
wissen, warum ich ausflippe und DAS ist der Hauptgrund: ICH SOLLTE HIER
NICHT SEIN !

Vor kurzem nahm ich mir die Zeit und las mir die Regeln des Todestraktes
durch. Darin las ich, daß das Level II für chronische Regelverletzer ist
und das Level III für chronische Regelverletzer, die aggressiv
handelten.

Das Levelsystem wird mißbraucht. Kurz und einfach. Gefangene, die KEINE
CHRONISCHEN Regelverletzer sind, werden in den Level II geschickt, Alvin
Kelly, John Penry, Michael Toney, Roy Pippin, Bob Fratta, Windell
Brossard, um nur ein paar zu nennen. Es gab noch einige andere, die
jetzt nicht mehr im Level II sind. Dann gibt es andere, die wegen
chronischer Verletzung der Regeln ins Level III geschickt wurden, die
aber nicht aggressiv sind, Leon Dorsey, Bobby Hopkins, ich selbst,
Jackie Wilson, Derrick Jackson. Keiner von ihnen hätte seinen Level
Status geändert bekommen sollen, als es geschah. Das Levelsystem wurde
für diesen Zweck eingeführt. Es gibt bereits wenig Gründe, sich richtig
zu verhalten. Wenn die Dinge also mißbraucht werden und die Regeln
mißachtet, werden wir das auch tun und es wird so in einem ständigen
Kreis immer weitergehen.

Ich bin ausgerastet und habe eine der niedrigsten Handlungen begangen,
die in einem Gefängnis möglich sind. Doch niemand versucht den Grund
dafür herauszufinden. Jeder scheint zu denken, daß wir nur ausflippen,
um auszuflippen. Das ist nicht wahr und ich denke mir, daß Sie durch
Ihre Erfahrungen wissen, daß es nicht wahr ist.

Persönlich bin ich der Meinung, daß es hier KEINERLEI Belohnung für
gutes Verhalten gibt. Ich muß eingestehen, daß sich das Futter aufgrund
unserer Proteste etwas gebessert hat und ich bin dafür wirklich dankbar.
Doch dies ist nur ein Beginn.

Als Sie alle Gefangenen im Level III in diese neuen Zellen verlegten,
waren sie feucht. Pilze wachsen in den Mauerrissen und Ecken,
Nahrungsmittel kleben an den Wänden. Bis heute hat man uns keine
Reinigungsmittel ausgehändigt. Man versprach sie uns für Donnerstag den
12.1., doch es kamen keine.

Die Konstruktionen an den Zellentüren, in die unsere Nahrungsmittel
abgestellt werden, sind drecking und es befinden sich noch Rückstände
von den Schweißarbeiten in ihnen. Die Plexiglasfenster sind schmutzig
und stinken. Wir haben alle darum ersucht, daß diese Dinge gereinigt
werden, doch ohne Erfolg. Wir bekommen ständig ein "Okay, wir schicken
eine Crew," anstatt daß etwas geschieht.

Pfefferspray. Ich kenne die Regeln über Dekontamination einer Abteilung
oder Zelle nach dem Einsatz chemischer Agenten nicht genau, aber Ihre
Angestellten haben mir erklärt, daß diese Gebiete und Zellen entlüftet
und gereinigt werden müßten.

Kommen Sie und schaun Sie sich die Gitter der Tagesräume und
Aussenkäfige an. Sie sind voll damit. Streichen Sie darüber und atmen
Sie tief ein - und Sie werden die Auswirkungen spüren.

Eine Entscheidung, die auch bei Ihnen liegt, ist es, den Gefangenen zu
erlauben, Hygieneartikel zu kaufen. Es gibt keinen Grund, warum man uns
Zahnpasta, Deodorant und Seife verweigert. Ich kann ja noch verstehen,
daß wir kein Shampoo kaufen dürfen, doch selbst das gibt es in Tuben. Es
gibt keinen Grund dafür, daß ich, nur weil ich eine Regel verletzt
habe, einen schlechten Atem haben soll oder Körpergeruch, auch wenn man
mich sowieso wie ein Tier behandelt. Das sind sehr wichtige Dinge. Keine
Wünsche, sondern etwas, das wir wirklich brauchen. Sehr selten nur
erhalten wir etwas Zahnpuder und nur drei oder vier Stück der
staatlichen Seife. Kein Deodorant ! Sie könnten entscheiden, daß wir
einmal im Monat zumindest Zahnpasta und Deodorants kaufen dürfen.

Anwesenheit von Vorgesetzten. Es ist wichtig, daß Leutenants, Captains,
Majors und selbst Direktoren da sind, wenn es ein Problem gibt. Ich habe
mit vielen anderen darüber gesprochen und finde, daß es sehr helfen
würde, man uns die Möglichkeit gibt, unsere Beschwerden mit einer
wirklichen Chance zu äußern, daß ein Problem gelöst wird - und wir nicht
nur heiße Luft zurückbekommen.

Sehr viele der extemen Handlungen würden so abgewendet werden. Wir haben
ein problem mit einem Wärter/einer Wärterin, der/die genau weiß, daß
er/sie falsch liegt, doch sich weigert, einen Vorgesetzten zu rufen,
oder einen Sergeant ruft, der uns immer sagt, daß da nichts ist, was er
tun kann.

In Ellis - Ja, ich weiß, das ist nicht Ellis, doch - in Ellis war es uns
erlaubt, Anträge zu stellen, um über Probleme zu sprechen, oder auch ein
Gespräch mit einem Direktor anzufordern. Ich kann sehr rational handeln,
doch das Gefühl, daß man mir hier ständig Feuer unterm Hintern macht,
bringt mich zum ausflippen. Direktor, ich verstehe und akzeptiere es
viel mehr, wenn man mir erklärt, daß da nichts zu machen ist, als wenn
ich ständig höre "Okay, wir kümmern uns darum", "Ich schau mir das mal
an" oder "Das liegt an dem und dem, mit dem ich darüber gesprochen
habe", während der und der dann gar nichts davon weiß, wenn wir ihn
darauf ansprechen. Lt. Bolton und Capt. Monroe waren die einzigen, die
mir keine Scheiße erzählten, als ich mich mit einem Problem an sie
gewandt habe. Leihen Sie uns ein Ohr, Direktor, wie ich sagte, eine
ehrliche Auseinandersetzung mit unseren Problemen und Sie werden eine
Veränderung sehen. Lassen Sie uns mit jemandem reden, der eine faire
Entscheidung fällen wird.

Manche der Männer hier haben keine Hoffnung, nichts zu verlieren.
Irgendwo, irgendwann, wird einer von ihnen entgültig ausflippen und
etwas wirklich schlimmes tun. Das wird dann als seine Schuld angesehen
werden, was auch stimmen würde, hätte aber verhindert werden können,
wenn er fair und nicht mit der "Der Gefangene hat immer unrecht"
Einstellung behandelt worden wäre. Das ist die falsche Einstellung.

Der Todestrakt ist eine eigene Welt. Wir alle müssen jeden Tag mit der
Möglichkeit leben, daß wir hingerichtet werden können. Natürlich denken
viele der Wärter, Vorgesetzten und Beamten hier, daß wir das verdient
haben, was auf uns wartet. Das ist in Ordnung. Sie können so empfinden.
Doch ihre Gefühle dürfen sich nicht in Worten oder Handlungen gegen uns
manifestieren. Im Gegenteil, sie müssen diese Gefühle zur Seite stellen,
wenn sie hier bei der Arbeit sind. Ich bin der Meinung, daß die Wärter,
die hier arbeiten, älter sein sollten und speziell darauf trainiert, mit
uns auf eine professionellere Art und Weise umzugehen.

Wir erwarten kein Mitleid oder Sympatie, doch ein wenig Verständnis und
Respekt würde uns sehr viel weiter bringen. Der Grund warum ich ältere
Wärter bevorzuge ist, daß sie entspannter sind und mehr Respekt zeigen,
wenn es zu Problemen kommt. So verhindern sie meist eine Eskulation
eines Problemes.

Direktor Zeller, Sie sehen, daß dieser Brief eine Fortsetzung meines
letzten Schreiben ist, doch das ist kein heulsusenartiges Geweine. Dies
sind Punkte, die ganz einfach geändert werden können, wenn sich beide
Seiten ein wenig anstrengen. Es kann uns nicht immer nur alles genommen
und genommen werden. Wir müssen alle ein wenig geben, um eine etwas
entspanntere und problemfreie Athmospäre zu schaffen.

Doch dies kann nicht geschehen, bevor zuerst festgestellt wird, daß es
wirklich Probleme gibt - dann können wir damit beginnen, sie zu lösen.

Ich habe Ihnen zuvor geschrieben, weil ich hoffte, daß Sie es nicht nur
wahrnehmen, sondern damit beginnen, an Problemlösungen zu arbeiten. Es
gibt so viele Punkte, die geändert werden müssen, doch die Lösungen sind
einfach. Bitte denken Sie über meine Worte nach. Ich hätte kein Problem
damit, Ihnen mehr davon persönlich zu erzählen, doch das liegt an Ihnen.
Wie ich schon sagte, ich kann sehr rational handeln, wenn ich weiß, daß
man mir zuhört.

Vielen Dank für Ihre Zeit

Respektvoll
Paul Colella # 999045 12ff-74

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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
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10 Presseinformation der HOSI Linz zum Folder des Kath. Familienwerks

Von: HOSI Linz <ooe@hosilinz.at>
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HOSI Linz begrüßt Initiative des Katholischen Familienwerks Mutiger Schritt
Das
Katholische Familienwerk der Diözese Linz hat trotz heftiger Proteste
konservativer Kreise einen Folder zur Seelsorge mit Lesben und Schwulen
herausgebracht. Die HOSI Linz begrüßt dieses Engagement als vorbildlich. Mit
dem
Folder "Seelsorge mit Schwulen und Lesben" des Katholischen Familienwerks
der
Diözese Linz soll daher Homosexuellen und deren Angehörigen "kompetente
seelsorgliche Beratung und Begleitung" anbieten. Seelsorge in diesem Bereich
müsse eine Begegnung mit Schwulen und Lesben sein, "die deren Würde und
Einmaligkeit achtet, fördert und verstärkt und Solidarität mit ihnen
erfordert,
wo dies nötig ist", wird in dem Folder formuliert. Weiters werden Adressen
von
Priestern, anderen Personen und Institutionen angeführt, an die sich
Homosexuelle wenden können, wenn sie Beratung oder Hilfe brauchen. Seitens
der
HOSI Linz wird diese auf heftigen Widerstand in konservativen Kreisen
gestoßene
Publikation ausdrücklich begrüßt. "Für viele Lesben und Schwulen, aber auch
für
viele deren Angehörigen, ist ihr Glaube und auch die Kirche wichtiger Teil
im
Leben. Und gerade dort sind sie bisher immer auf Intoleranz, Ablehnung und
Ausgrenzung gestoßen," meint der Vereinssprecher der HOSI Linz, Rainer
Bartel.
"Mit diesem Folder wird erstmals diesen Menschen signalisiert, dass es auch
in
der Kirche einen Platz für Lesben und Schwule geben könnte. Insofern ist
diese
Initiative des Katholischen Familienwerks in der Diözese Linz vorbildlich
und
nachahmenswert. Und außerdem ist es ein mutiger Schritt, sich über so viel
Widerstand in dieser Kirche hinweg zu setzen," so Bartel abschließend. gez.
Dr.
Rainer Bartel, Vereinssprecher

Linz, 30.1.2002

Rückfragehinweis: Tel./Fax HOSI Linz 0732/60 98 98-1

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Homosexuelle Initiative Linz (HOSI Linz)
The Lesbian and Gay Movement in Upper Austria
Schubertstrasse 36/1, A-4020 Linz
Phone/Fax: ++43/732-60 98 981
E-Mail: ooe@hosilinz.at
http://www.hosilinz.at
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11 Bildung/Einsparungen/BMHS-Bereich

Von: Andi Kastner <andi.kastner@reflex.at>
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Presseaussendung der BMHS BundesschülerInnenvertretung


Bildung/Einsparungen/BMHS-Bereich


30. Jänner 2002

Veraltete Geräte, überfüllte Schulen, eiskalte Klassen

Kastner: Gehrer hält sich nicht an Verhaltensvereinbarungen

Die Kürzung der Ermessensausgaben für alle Ministerien um 3%, treffen die
SchülerInnen am härtesten. Dadurch werden sich viele dringend notwendigen
Schulausbauten oder Renovierungen erneut verzögern, besonders an den
BMHSen spitzt sich die Lage dramatisch zu. "Schon jetzt sind
Containerklassen, Wanderklassen, Unterricht am Gang und Abweisungen an
vielen Schulen alltäglich. Den Schulen wird seit Jahren ein Ausbau
versprochen!" stellt Andreas Kastner, Bundessprecher der BHMSen und
Vizebundesschulsprecher verärgert fest.

Wie vielen anderen Schulen ergeht es auch der HBLA/HAK Steyr, in der 1800
SchülerInnen in einem Plattenbau eingepfercht sind, der für 900
SchülerInnen geplant war. "Wir müssen wenn es regnet Kübel am Gang
aufstellen, ganz zu schweigen von den Temperaturen in den Klassen wenn
aufgrund von Heizölmangel nicht geheizt wird." beschreibt Schulsprecherin
der HBLA Katharina Wagner die katastrophale Lage des Schulkomplexes.

"Die Frau Ministerin spricht immer von den dringend benötigten Absolventen
der BHMS, übersieht aber dabei, dass die Unterrichtsqualität aufgrund von
Containerklassen und völlig veralteter Unterrichtsausstattung verloren
geht." kommentiert Kastner den Qualitätsabbau im Bildungsbereich. "Auch
gesetzwidrige Lösungen, wie an der HTL Braunau, wo eine Klasse mit 37
SchülerInnen erst auf unseren Protest geteilt wurde werden keine
Einzelfalle bleiben", befürchtet der Vizebundesschulsprecher

Besonders ärgert sich Kastner, dass Gehrer am 5. Oktober des Vorjahres in
einem Rundschreiben an alle DirektorInnen mitgeteilt hat, dass das
Schulaufwandsbudget nicht gekürzt wird. "Offensichtlich konnte die
Ministerin wider einmal eine Garantie nicht einhalten". Gehrer hält sich
nicht einmal an ihre eigenen Verhaltensvereinbarungen", so der
BundesschülerInnenvertreter.


Rückfragehinweis: Andreas Kastner: (0699) 12 11 48 89

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12 AKS: Neue Bildungseinsparungen !!!

Von: Niki Kowall <niki@lsv.at>
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Pressemeldung der Aktion kritischer SchülerInnen

Bildung/AKS/Einsparungen/Grasser


30. Jänner 2002

AKS: Neue Bildungseinsparungen !!!

Grasser streicht Ermessensausgaben für Ministerien um 300 Mio. Euro.
Schulen werden sich auf das Notwendigste beschränken müssen, Schulen
werden immer abhängiger von Wirtschaft.

Vergangene Woche wurde im Amtsblatt ein Erlass veröffentlicht, der besagt,
dass die Ermessensausgaben für alle Ministerien um 3 Prozent gekürzt
werden. Das bedeutet eine Kürzung von 300 Mio. Euro (4 Mir. Schilling).
"Mit diesem Schritt bricht Grasser nicht nur ein Versprechen, sondern
vermindert auch weiterhin die Bildungsqualität", kommentiert Niki Kowall,
Bundesvorsitzender der AKS (Aktion kritischer SchülerInnen) die erneuten
Kürzungen.

"Für die Schulen bedeutet dies Einsparungen für die längst überfälligen
Ausbauten, bei Heizkosten, bei der Schulraummiete und auch bei der
Anschaffung neuer Unterrichtsmittel", erklärt Kowall. "Man werde sich in
den Schulen auf das Notwendigste beschränken müssen, Neuanschaffungen sind
undenkbar", so der SchülerInnenvertreter. Laut Kowall ist heuer auch nicht
damit zu rechnen, dass die Ermessensausgaben im Herbst wieder frei gegeben
werden",

Für die BMHSen ist die Situation besonders drastisch. "Die Geräte an
unserer Schule sind völlig überaltert und gehören seit langem erneuert.
Die Sicherheitsstandards in den Werkstätten werden völlig ignoriert, da in
Werkstättengruppen oft 20 statt der vorgesehenen 8 SchülerInnen sitzen",
berichtet Franz Fuchsbauer, Schulsprecher der HTL St.Pölten. "Weitere
Kürzungen sind für unsere Schule nicht mehr tragbar!"

"Die kontinuierlichen Einsparungen seitens des Staates kompensiert die
Schule immer öfter durch Finanzierung der Bildung durch die Wirtschaft"
analysiert Kowall die Entwicklung der letzten Jahre. "Wir wollen nicht,
dass unser Bildungssystem von einer kleinen aber finanzkräftigen Elite
diktiert wird. Nur die staatlich finanzierte Bildung garantiert
Mindeststandards an Gerechtigkeit im Bildungssystem.", schließt Kowall.

Rückfragehinweis: Niki Kowall (0699) 11 40 81 42

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13 A-kontra

Von: AP <apf@seznam.cz>
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Hello there,

this is Pavel from A-kontra collective. I just want to let you know that we
have just published a first issue of this year. This time about upcoming
general elections and about anarchist oposition against electins in general.

Its cover could be seen on http://apdistribuce.unas.cz/akontra.html . Covers
of older issues could be seen on
http://apdistribuce.unas.cz/akontrasmall.html . It's not the web of the
magazine, however. It's the web of a Czech anarchist distribution...

We still remain undergorund, but we believe that with your help and help of
another people we soon meet our aim to duplicate our circulation and become
an "official magazine."

In solidarity,
Pavel
(A-kontra collective)

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14 Lebt doch: Der Kult der Toten Kuh

Von: "q/depesche" <depesche@quintessenz.at>
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q/depesche 02.1.29/2

Lebt doch: Der Kult der Toten Kuh

Nachdem es allzu lange ruhig war und manche bereits dachten, der Kult der
Toten Kuh sei dem Schicksal aller US-Hackergruppen, nämlich der
Kurzlebigkeit, anheim gefallen - soll Peek a Booty doch das Licht der
IT-Welt
erblicken.

-.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
[...]
Im Frühjahr letzten Jahres kündigte cDc an, im Rahmen der DefCon, einst
eine reine "Hacker-Konferenz", heute auf dem Weg zum Mainstream, eine
Software vorstellen zu wollen, vor der Sicherheitsbehörden und Regierungen
in aller Welt, aber auch die Entertainment-Industrie zittern sollten: Peek a
Booty. Gemeint war die Software als Gegenwehr gegen Zensur, als Weg zu
einem freien Informationszugang in LÄndern, wo dieser eingeschränkt ist.
Aber Peek a Booty sollte noch mehr können.

Ein Browser sollte das werden, der auf die Infrastruktur des Internets ein
garantiert abhör- und zensurresistentes Netzwerk aufsetzen sollte. Wow!,
raunte die Gemeinde - und wartete gespannt. Doch die angekündigte
Präsentation fand nie statt.
[...]
Denn wieder steht Peek a Booty auf der Agenda eines Hackerkongresses:
Der nennt sich "CodeCon 2002", ist funkelnagelneu und wird erstmals vom
15. bis 17. Februar stattfinden, in "Frisco" natürlich. Heiße Luft,
versichert
Organisator Bram Cohen, ist diesmal nicht zu erwarten: Die CodeCon soll ein
echter Hackerkongress werden, kein Szenetreff, keine Quasselveranstaltung.
Wer hier etwas vorstellen will, muss Tacheles reden: Theoretische Exkurse
sind verboten, alles muss gezeigt, präsentiert und demonstriert werden.

[...]

An Platz eins der angekündigten Präsentationen: "Drunken Master" und
"Joey DeVilla" von cDc führen Peek a Booty vor. Wow!, raunt die Gemeinde.

Was cDc hier entwickelt haben, ist formell nichts anderes als ein P2P-
Netzwerk nach dem Baumuster von Gnutella oder Grokster: Verteilt, ohne
zentralen Server. Doch Peek a Booty geht weiter: Innerhalb des Netzwerkes
sollen Daten - wie im Internet üblich - als Pakete verschickt werden. Anders
als bei anderen Protokollen folgen diese Datenpakete aber keinem wie auch
immer definierten "günstigen Routing". Stattdessen sollen die einzelnen
Pakete - wenn möglich - alle verschiedenen Routen folgen: Ein Alptraum für
Abhörer und alle, die versuchen, jemanden im Netzwerk zu orten.

Doch das ist Zukunftsmusik, gibt cDc zu, diese Technik des "Internet Spread
Spectrum" ist noch nicht ausgereift.

Bis dahin aber hat Peek a Booty immerhin eine Standard-Verschlüsselung
zu bieten: "Abhörer" bekommen gar nicht mit, was für Dateifragmente da
durchs Netz gejagt werden. Zum Leistungsspektrum der Software sollen
zudem Eigenschaften zählen, die Peek a Booty zu recht die Bezeichnung
"Browser" einbringen: Auch das Web soll man damit durchsurfen können -
zum Beispiel von einem unter strenger Zensur leidenden Land aus. Dass der
verschlüsselte Zugang zu Mail-Accounts über mehrere anonyme "Vermittler"
aktuelle Trends in Sachen E-Mail-Überwachung auch in der westlichen Welt
unterläuft, braucht man kaum mehr zu erwähnen.

Peek a Booty wird "sicher" (aus User-Perspektive) erst dann funktionieren,
wenn genügend Nutzer im Netzwerk miteinander verbunden sind. Sieht man
die Nutzerzahlen von KaZaA, Morpheus, Grokster, Limewire und Co, dürfte
das wohl kaum ein Problem darstellen. Abmahnungen an User, wie sie
angeblich T-Online wegen Downloads illegaler Inhalte an P2P-Dienst-Nutzer
verschickt hat, wird es dann auch nicht mehr geben - selbst die ISPs
bekommen nicht mehr mit, was über ihre Leitungen verbreitet wird. Mit Peek
a Booty schreitet ein Prozess in Richtung totaler Kontrollverlust fort, der
mit
P2P-Börsen begann.

[..]

Doch auch davor dürfte kaum jemand zittern: Bei aller, von "Wired" so
publikumswirksam abgestraften Verspätung kommen Cult of the Dead Cow
mit Peek a Booty doch Monate früher als alle denkbaren Gegenmaßnahmen.
P2P- und Hackerszene haben weiter die Nase vorn. Wenn cDc die für
manche bedrohlichen, für andere verheißungsvollen Versprechungen diesmal
einlösen kann.

Mehr
http://www.spiegel.de/netzwelt/technologie/0,1518,179652,00.html
-.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
relayed by harkank@quintessenz.at


-.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
q/depesche taeglich ueber
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15 Reportage: Gedenken an die NS-Opfer

Von: arbeiterfotografie <reportage@arbeiterfotografie.com>
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Liebe Leute,es gibt eine neue Reportage:

Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus - Erinnern: eine Brücke
für die Zukunft -
Demonstration zum Mahnmal für die lesbischen und schwulen Opfer
des NS-Regimes
Köln, 27.1.2002

Die Reportage ist zu finden unter:
http://www.arbeiterfotografie.com/reportage

Weitere Reportage in Zusammenhang mit dem Gedenken an die Opfer des
Nationalsozialismus:

Köln, 24.1.2002: Roma im Container-Lager Köln-Kalk - vor ihrer
drohenden Abschiebung

Ihr könnt die Bilder für nicht kommerzielle Zwecke gerne kostenlos
verwenden, für Flugblätter, Zeitungen, Internet,... (bei Autorenangabe
'arbeiterfotografie.com' und Mitteilung über die Verwendung bzw. Zusendung
eines Belegexemplars).Mit besten Grüßen
Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann


Arbeiterfotografie - Forum für Engagierte Fotografie
Anneliese Fikentscher
Andreas Neumann
Merheimer Str. 107
D-50733 Köln
Tel: 0221/727 999
Fax: 0221/732 55 88
eMail: arbeiterfotografie@t-online.de
Web:www.arbeiterfotografie.com

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16 United Aliens - Demento

Von: <Mob.O.Su> <mobosu@unitedaliens.at>
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Liebe Widerständische!

In den letzten Tagen wurde kolportiert, daß die United Aliens für den 7.
Feber
2002 (Tag des Opernballes) eine Performance vor dem bzw. im EKH geplant
hätten.
Es handelt sich dabei um ein Mißverständnis. Wir unterstützen die friedliche
Donnerstagsdemo am 7.2. und werden uns daran beteiligen, haben für diesen
Tag
aber keine Aktion geplant! Unsere nächste Aktion findet am Samstag den 2.
Feber
bei der Abschlußkundgebung der Demo "Für Demokratie" (ab 17:30,
Ballhausplatz)
statt.

Auf Widerstand!
Alien <Mob.O.Su>


-top-


Redaktionsschluss: 30. Jaenner 2002, 22:00 Uhr
Diese Ausgabe hat Heinz Nessizius <heinz@hwness.com>
zusammengestellt



Fehler moege frau/man mir nachsehen!