Dienstag, 8.4.2003


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AKTIONEN UND ANKüNDIGUNGEN
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01 Online-Diskussion "Krieg im Irak: Krieg gegen den Terror?"
From: q/depesche <depesche@quintessenz.org>
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02 Radio Stimme, 08. April 2003
From: Radio Stimme <Radio.Stimme@blackbox.net>
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03 Pressekonferenz: Recht auf Rausch
From: "U-N-O MediaGroup" <media@u-n-o.org>
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04 Befreiungsfeier im ehemaligen KZ Mauthausen 2003
From: AL - Antifaschistische Linke <almail@gmx.net>
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05 Injustice - Channel Four Television Protest
From: info@injusticefilm.co.uk
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06 Unterschriftenaktion: Keine Streichung der Notstandshilfe
From: Armutskonferenz <eugen.bierling-wagner@armutskonferenz.at>
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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
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07 Proteste im Abschiebeknast
From: info@linkeseite.de
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08 Friedensvolksbegehren beschlossen
From: "Friedenswerkstatt Linz" <friwe@servus.at>
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09 Aus der rechtsextremen Ecke zum Irak
From: Karl Pfeifer
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10 SchülerInnen unterstützen LehrerInnenproteste
From: Sozialistischer Widerstand International <swi@slp.at>
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11 Rechtsbeugung durch Strafrichter?
From: "Thomas Meyer-Falk" <thomas_m_f@so36.net>
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12 My views are those of millions - George Galloway MP
From: RAWNEWS <rawnews@btopenworld.com>
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13 George Galloway
From: E. Ernstbrunner <hx65@dial.pipex.com>
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DISKUSSION
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14 Dealerparanoia
From: Café Critique
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LINKS / VERWEISE / HINWEISE
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15 Neuerscheinungen zum Thema Migration
From: www.no-racism.net <fewor@no-racism.net>
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16 Kanan Makiya über den Krieg
From: "Wadi e. V." <wadi_wien@hotmail.com>
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17 monochrom video bulletin: IRARK Special Report
From: das ende der nahrungskette <jg@monochrom.at>
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Redaktionelles:
Für diese Ausgabe nicht aufgenommen:
Spam, drei Beiträge in mir unbekannten Sprachen zurückgestellt

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Wie der MUND entsteht ....

Schickt uns bitte eure Nachrichten, Meldungen und Ideen.
E-Mail-Adresse der Redaktion:

widerstand@no-racism.net

Im MUND findet Ihr eine Rubrik, die eine Konsequenz aus der redaktionsinternen Debatte um die Notwendigkeit, sexistische, antisemitische und rassistische Beiträge nicht zu veröffentlichen, einerseits, die Problematik von Zensur andererseits versucht: unter "B) Eingelangt, aber nicht aufgenommen" wird - in anonymisierter Form - auf angehaltene Beiträge hingewiesen und eine kurze Begründung der/des Tagesredaktuers für die Nichtaufnahme geliefert. Die AbsenderInnen werden hiervon informiert.
Ihr könnt Euch die Beiträge extra schicken lassen:
Mail an widerstand@no-racism.net genügt.

 




Quelle: www.popo.at


Und für nächsten Donnerstag:
Das Rechtshilfe-Manual
...und was mache ich eigentlich gegen rassisten?
online-diskussion

Editorial
Für den Inhalt verantwortlich: Ihr.
Die Beiträge werden von verschiedenen Redaktionsteams zusammengestellt.

Bitte weitersagen:
Für Personen ohne Internetzugang gibt es aktuelle Terminankündigungen
unter der Rufnummer 589 30 22 12 (Demoforum)
 

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AKTIONEN UND ANKüNDIGUNGEN
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01 Online-Diskussion "Krieg im Irak: Krieg gegen den Terror?"
From: q/depesche <depesche@quintessenz.org>
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From: "q/depesche"
Subject: Online-Diskussion "Krieg im Irak: Krieg gegen den Terror?"

q/depesche 2003-04-07T18:11:57

Online-Diskussion "Krieg im Irak: Krieg gegen den Terror?"

Einwöchige Experten-Diskussion im Online-Forum der Bundeszentrale für
politische Bildung über die neue US-Außenpolitik, die präventive
Kriegsschläge genehmigt.

-.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-

Online-Diskussionspanel vom 7. bis 11. April 2003 auf
http://www.bpb.de/forum

Die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb veranstaltet vom 7. bis
11. April gemeinsam mit dem Lehrstuhl Internationale Politik der
Universität zu Köln das Online-Diskussionspanel "Krieg im Irak: Krieg
gegen den Terror?". Medienpartner ist Spiegel online.

Die Terroranschläge vom 11. September 2001 leiteten einen
Richtungswechsel der US-amerikanischen Politik ein. Im Irak wollen die
USA mit präventiver Kriegsführung einen "Schurkenstaat"
bekämpfen. Politikwissenschaftler und -wissenschaftlerinnen sowie
Sicherheitsexperten aus Deutschland, Schweiz, Frankreich und den USA
diskutieren online, ob diese neue globale US-Außenpolitik zu einer
sichereren Welt führen wird.

Die Panel-Teilnehmer/innen sind:

- Prof. Dr. Daniel Hamilton, Direktor des Zentrums für transatlantische
Beziehungen an der Paul H. Nitze School of Advanced International Studies
der John-Hopkins-Universität in Washington, D.C.
- Prof. Dr. Thomas Jäger, Lehrstuhl Internationale Politik am
Forschungsinstitut für Politische Wissenschaft und Europäische Fragen der
Universität zu Köln
- Oberst i. G. Roland Kästner vom Zentrum für Analysen und Studien der
Bundeswehr, Waldbröl
- Dr. Françoise Manfrass-Sirjacques, Politikwissenschaftlerin, Paris
- Andreas Zumach, freier Journalist und Korrespondent deutschsprachiger
Tageszeitungen (taz), Genf.

Dr. Andrea Szukala vom Lehrstuhl Internationale Politik an der
Universität Köln und die Journalistin Christiane Schulzki-Haddouti
moderieren die einwöchige Diskussionsveranstaltung.

Den Expertinnen und Experten können Fragen gestellt werden, ein extra
Forum bietet Gelegenheit zur Diskussion. Diese Diskussionen können
sowohl über die Website der Bundeszentrale für politische Bildung,
http://www.bpb.de/forum, als auch über http://www.spiegel.de online
verfolgt werden.

Begleitend dazu bietet die bpb auf ihrer Website
http://www.bpb.de/forum umfangreiches Hintergrundmaterial, so etwa
Hinweise auf die wichtigsten Dokumente zu den neuen US-Strategien und
den Resolutionen der Vereinten Nationen. Ebenso aufgeführt sind
relevante Abkommen, Beschlüsse, Erklärungen und Leitlinien der OSZE,
des Europarats, der NATO, der Europäischer Union sowie der deutschen
Bundesregierung. Wissenschaftlich erläuterte Begriffe und
Definitionen, eine umfangreiche kommentierte Linkliste sowie
Literaturhinweise runden das Angebot ab.

Das Panel zum Irak-Krieg ist die Auftaktveranstaltung einer
vierteiligen Online-Diskussionsreihe zum Thema "Terrorismus". Weitere
Themen und Termine sind:

5. - 9. Mai:
Kollektive Traumatisierung durch terroristische Gewalt:
Herausforderung für Politik und Zivilgesellschaft

19. - 23. Mai:
Anti-Terrorpolitik in Deutschland und Europa:
Kann mehr Sicherheit mit weniger Freiheit erkauft werden?

2.- 6. Juni:
Politik und Hysterie im Zeichen terroristischer Bedrohung

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relayed by crish
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quintessenz is powered by http://www.ewave.at
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comments to depesche@quintessenz.org

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02 Radio Stimme, 08. April 2003
From: Radio Stimme <Radio.Stimme@blackbox.net>
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Dienstag, 08.04.2003, 20.00 Uhr

Radio Stimme - Die Sendung der Initiative Minderheiten

Thema der Sendung:

GATS und Minderheiten

Die Welthandelsorganisation (WTO) bastelt seit einigen Jahren an einem
Dienstleistungsabkommen: GATS (Generell Agreement on Trade in
Services). Das Abkommen sieht eine Öffnung unterschiedlichster
Bereiche für ausländische Anbieter innerhalb der WTO vor. So sollen
Sektoren wie etwa Gesundheit, Bildung oder Wasser für transnationale
private Investoren geöffnet werden. Radio Stimme fragt nach, was es
insbesondere für Minderheiten bedeutet, wenn demokratische Rechte zu
Waren am freien Markt werden.

auf Orange 94,0 - Das freie Radio in Wien
(Frequenz: 94,0 MHz; Wr. Telekabel 92,7 MHz)

Radio Stimme - Die Sendung der Initiative Minderheiten
jeden 2. Dienstag, 20.00 Uhr auf Orange 94,0
http://www.initiative.minderheiten.at

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03 Pressekonferenz: Recht auf Rausch
From: "U-N-O MediaGroup" <media@u-n-o.org>
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AVISO: Recht auf Rausch - PK: Donnerstag, 10.4.2003, 10 Uhr
Utl.: Offener, utopischer, nonprohibitionistischer Kongress, 10. bis
13.4.2003 / antiprohibitionistische Demonstration unter
internationaler Beteiligung zur UNO-City, 12.4.2003, 15 Uhr,
Treffpunkt Hauptuniveristät/Unirampe

Wien / Zum ersten Mal in der Geschichte der UN-Drogenbehörde wird das
diesjährige Treffen der Narco-Bürokraten in Wien konfrontiert mit den
Wünschen und Bedürfnissen der von ihren Entscheidungen
Betroffenen. Der offene, utopische, nonprohibitionistische Kongress
konterkariert die anachronistische, gescheiterte Prohibitionspolitik
der UN-Drogenbehörde und ermöglicht erstmals eine offene,
unvoreingenommene Diskussion über ein Thema, dass entgegen der
öffentlichen Darstellung längst nicht mehr am Rand - sondern mitten in
der Gesellschaft angesiedelt ist.

Die U-N-O möchte im Rahmen der Auftaktpressekonferenz zum Kongress
auch die zentrale Rolle der Medien und JournalistInnen in der
Vermittlung neuer Ansätze in der Drogenpolitik
thematisieren. Polizeijuristen und BoulevardjournalistInnen, die als
verlängerter Arm der Prohibitionspolitik fungieren, dürfen die
Drogendebatte nicht länger dominieren. Eine andere Drogenpolitik ist
möglich!

Titel: Recht auf Rausch

am Podium:
Farid Ghehioueche, Europakoordinator der encod (european ngo council
on drugs and development)
Enrico Fletzer, Chefredakteur von Radio K Bologna und Drogenexperte
Michael Kothbauer, U-N-O

Ort: Café Europa, Zollergasse 8, 1070 Wien
Zeit: Donnerstag, 10.4.2003, 10 Uhr

Wir laden Sie sehr herzlich zur Auftaktpressekonferenz der U-N-O ein.

Rückfragehinweis:
Michael Kothbauer, U-N-O
email: michaelkothbauer@gmx.net
Tel.Nr.: 0699/10 05 23 27

KONGRESS- UND VERANSTALTUNGSPROGRAMM

++++++++++++++++++++++
+ RECHT AUF RAUSCH
+ Offener Utopischer Nonprohibitionistischer Kongress
+ 10. - 13. April 03, Wien
++++++++++++++++++++++

KONGRESSPROGRAMM
================

10. April 19:00
Eröffnung
Audimax der TU Wien, 1060 Wien, Getreidemarkt 9 (anschließend Film)

11. April 10:00 - 18:00
Workshops und Vorträge
Campus der Uni Wien, Altes AKH, 1090 Wien, Spitalgasse 2

11. April 18:00
Legalisierung oder Entkriminalisierung
Podiumsdiskussion
Campus der Uni Wien, Altes AKH, 1090 Wien, Spitalgasse 2

12. April 10:00 - 14:00
Workshops und Vorträge
Campus der Uni Wien, Altes AKH, 1090 Wien, Spitalgasse 2

12. April 15:00
Internationale antiprohibitionistische Demonstration
Treffpunkt Unirampe /Schottentor

13. April 12:00
Offenes Pogramm
Kulturzentrum 7*stern, 1070 Wien, Siebensterngasse 31

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| Donnerstag, 10. April 2003
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* Eröffnung des Kongresses
19:00 Uhr, Audimax der TU-Wien (1060 Wien, Getreidemarkt 9)

Begrüßung der KongressteilnehmerInnen und einleitende Statements von
Enrico Fletzer (Journalist, MDMA), Farid Ghehioueche (ICN, encod), Joep
(encod), Peter Margulies (U-N-O), Tilmann Holzer (Verein für
Drogenpolitik) Giuseppe Caccia (Sozialdezernat Commune Venezia).

Im Anschluss (ca. 21:00 Uhr) wird der Film Drugstore Cowboy
gezeigt.

Am Freitag, den 11. April und am Samstag, den 12. April 2003 finden die
Vorträge, Workshops und Diskussionen am Campus der UNI Wien (Altes AKH,
1090 Wien, Spitalgasse 2) statt.

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| Freitag, 11. April 2003
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* Dealen als Arbeit
10:00 bis 11:30 Uhr
GEMMI - Gesellschaft für Menschenrechte von Marginalisierten und
MigrantInnen

Das Geschäft mit Drogen macht einen beachtlichen Teil der
Weltwirtschaft aus. KonsumentInnen auf der ganzen Welt werden mit
Genussmittel, die an entfernten Orten angebaut und wieder an anderen
Orten weiterverarbeitet werden, versorgt. Klarerweise benötigt dieser
Wirtschaftszweig - wie jeder andere - eine Menge an
Beschäftigten. Anders als in anderen Branchen ist die Arbeit zum
Großteil illegalisiert. Was eigentlich heißt: die Beschäftigten selbst
sind illegalisiert.

* Kronzeugen, V-Männer und agents provocateurs
11:45 bis 13:15 Uhr
GEMMI - Gesellschaft für Menschenrechte von Marginalisierten und
MigrantInnen

Lauschangriff und das Konstrukt einer kriminellen Organisation waren
die Anfangspunkte der Operation Spring . Kronzeugenprogramme,
Anonymisierung der Zeugen und die Koppelung dieser Instrumentarien
müssen vor dem Hintergrund der Demontage der Zivilgesellschaft
betrachtet werden. Dabei erinnern wir uns an den Satz von Foucault:
Die Strafe muss sich am stärksten bei jenen auswirken, welche die
Untat nicht begangen haben.

* Drogen und Rassismus
14:15 bis 15:45 Uhr
GEMMI - Gesellschaft für Menschenrechte von Marginalisierten und
MigrantInnen

Operation Spring: Hintergründe - Analyse - Konsequenzen. Wir zerlegen
das Konstrukt. Mit der medialen Berichterstattung über die Operation
Spring hat sich die Festschreibung alle Afrikaner sind Dealer in
Österreich durchgesetzt. In diesem Zusammenhang ist zu überlegen, in
wie weit das eine Antwort auf die beginnende Selbstorganisation von
AfrikanerInnen gegen den Rassismus war.

* Diskussion
16:00 bis 17:30 Uhr
GEMMI - Gesellschaft für Menschenrechte von Marginalisierten und
MigrantInnen

Abschließende Diskussion zu den drei Workshops "Dealen als Arbeit",
"Kronzeugen, V-Männer und agents provocateurs" und "Drogen und Rassismus".

------------

* Geschichte der Prohibition
10:00 bis 11:30 Uhr
Gerhard (U-N-O); Hans Georg Behr (Publizist und Hanfexperte, Hamburg)

Die Geschichte der weltweiten Prohibition wird erläutert. Diese
Geschichte zieht sich vom Reinheitsgebot über Anbauverbote von Hanf
bis hin zum Verbot von Kokain und anderen Rauschmitteln, ...

* Entkriminalisierung vs. Legalisierung
11:45 bis 13:15 Uhr
Dieter Brosz (Nationalratsabgeordneter und Jugendsprecher der Grünen)

- Rechtliche Situation hinsichtlich der Liberalisierung oder Legalisierung
von Cannabis in Österreich, Vergleich mit der Rechtslage in den
Niederlanden - insbesondere in Hinblick auf das dort geltende
Opportunitätsprinzip
- Politische Lage in Österreich, welche Möglichkeiten zur
Entkriminalisierung von DrogenkonsumentInnen gibt es vor einem
konservativen politischen Hintergrund
- Internationale Abkommen, wie die Single Convention on Drugs, die
Österreich binden, welche Möglichkeiten bestehen international zur
Entkriminalisierung, Liberalisierung und Legalisierung

* Rituale und Drogen
14:15 bis 15:45 Uhr
Dr. Ruth Kutalek (Institut für Geschichte der Medizin, Universität Wien)

Rituale und Drogen sowie die Rolle von Rauschmitteln in der Geschichte der
Menschheit sind Thema dieses Vortrags.

* Sex & Drugs & Rock´n´Roll
16:00 bis 17:30 Uhr
Michael K. (U-N-O); Dr. Joachim Eul (LAG Drogen Berlin, Bündnis 90/Die
Grünen)

Mitglieder der LAG Drogen Berlin haben 2000-2002 eine umfangreiche
Befragung mit 1623 schriftlichen Interviews zum Thema Drogen & Liebe & Sex
durchgeführt. Dies ist die erste und größte Erhebung dieser Art bislang
weltweit. Die Ergebnisse werden zusammen mit der Uni Heidelberg in diesem
Jahr international publiziert und im Rahmen dieses Workshops vorgestellt.

------------

* Antidrogenkrieg der USA, Drogen & Krieg, weltweite Strategien der
Repression
10:00 bis 13:15 Uhr Peter M. (U-N-O); Farid Ghehioueche (ENCOD)

Wer produziert? Wer manipuliert? Wer steuert? Wer kontrolliert? Wer
verdient? Wer tötet? - Der von den USA ausgerufene War on Drugs und
Drogen & Krieg (Ex-Jugoslawien, Afghanistan, ...) stehen im
Mittelpunkt dieser Diskussionsveranstaltung. Weltweit werden
KonsumentInnen, DealerInnen, Bäuerinnen und Bauern und all jene die
sich offen mit dem Thema Drogen beschäftigen unterdrückt, eingesperrt,
ermordet. Wer entwickelt die Repressionsstrategien, welche Rolle
spielt die UNO?

* Drogen - Fakten, Wirkungen, tatsächliche Gefahren
14:15 bis 15:45 Uhr
Peter Rausch (Hanfshop, Amstetten)

* Drogenpolitik in der Linken
15:15 bis 16:45 Uhr
Peter M. (U-N-O)

Offene Diskussion: Wie wird in der Linken mit dem Thema Drogen und mit
DrogenkonsumentInnen umgegangen?

* Legalisierung oder Entkriminalisierung
18:00 bis 20:00 Uhr, Hörsaal A

Podiumsdiskussion zum Thema "Legalisierung kontra Entkriminalisierung
aller Rauschmittel mit Michi (U-N-O), Susanne Jerusalem (Die Grünen),
Giuseppe Caccia (Sozialdezernent Commune Venezia) und anderen ...

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| Samstag, 12. April 2003
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* Repression in Österreich, Schweiz, Deutschland
10:00 bis 11:30 Uhr
Steve (bushdoctor, Wien); Werner Graf (Chefredakteur Hanfjournal,
Deutschland); Sven Schendekehl (Schweiz, angefragt)
Es wird ein Überblick über die verschiedenen Ausformungen und Methoden von
Repression in Österreich, Deutschland und der Schweiz gegeben.

* Junkies & Repression
12:30 bis 14:00 Uhr
Rayna (U-N-O); Matti (U-N-O); Job Jarvis Arnold (Amsterdam Drug User
Group)

Anhand des Alltags der Betroffenen sollen deren Schwierigkeiten,
verursacht durch die Prohibition, aufgezeigt werden. Ständige
Verfolgung, enorme finanzielle Schwierigkeiten und mindere Qualität
der Droge(n) machen ein "normales" Leben so gut wie unmöglich. Es gibt
Möglichkeiten für ein menschenwürdiges Leben.

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* Aufklärung und Bewusstseinsbildung, Drogen im Alltag und in der
Freizeitgestaltung, akzeptanzorientierte Drogenarbeit
10:00 bis 14:00 Uhr
Hans Cousto (Wissenschaftler und Sachbuchautor); Roland Lutz (akzept e.V)

Voraussetzung für einen bewussten Drogenkonsum sind Drogenkompetenz
und Drogenmündigkeit. Drogenkompetenz schafft die Basis eines autonom
kontrollierten, sozial integrierten und vor allem genussorientierten
Konsums. Drogenmündigkeit bildet den Ausgangspunkt von Wert- und
Handlungskriterien zur Partizipation von DrogenkonsumentInnen am
Kultur- und Gesellschaftsleben.

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| Sonntag, 13. April 2003
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* Offenes Programm
12:00 Uhr, Café und Kulturzentrum 7*STERN (1070 Wien, Siebensterngasse 31)

Brunch, Präsentation der Workshopergebnisse, Diskussionen, ENCOD-Meeting,
....

Da noch einige Referentinnen und Referenten weitere Vorträge halten
wollen, sind Änderungen möglich. Ebenso werden die genauen Orte
(Hörsäle) noch bekannt gegeben. Alle aktualisierten Termine und
Ankündigungen werden auf unserer Homepage abrufbar sein.

_______________________________________________
x x U-N-O utopische nonprohibitionistische organisation
\___/ http://www.u-n-o.org info@u-n-o.org
(un)subscribe: http://www.u-n-o.org/newsletter/

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04 Befreiungsfeier im ehemaligen KZ Mauthausen 2003
From: AL - Antifaschistische Linke <almail@gmx.net>
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Jedes Jahr kommen Anfang Mai tausende Menschen aus ganz Europa nach
Mauthausen, um die Befreiung des ehemaligen KZ am 5. Mai 1945 zu
feiern. Dieses Jahr findet die Feier am Sonntag, dem 11.5. statt. Wir
laden dich ein, gemeinsam mit uns von Wien nach Mauthausen zu fahren,
und den Tag der Befreiung zu feiern.

Unter den Menschen, die an der Feier teilnehmen, sind neben vielen
ehemaligen Häftlingen auch zahlreiche jüngere Menschen. Gemeinsam
feiern wir an diesem Tag die Befreiung, demonstrieren gegen die alten
und neuen RechtsextremistInnen und zeigen unseren Widerstand gegen
imperialistische Eroberungskriege - gestern wie heute.

--- Ablauf ---

Da die Feier bereits um 10:00 beginnt, fährt der Wiener Bus pünktlich
um 7:00 von Wien/Westbahnhof (beim oberen Busparkplatz) ab. Rückkunft
ist um ca. 17:00, ebenfalls Wien/Westbahnhof. Aus Salzburg
organisieren wir Mitfahrgelegenheiten (für mehr Infos wende dich bitte
an uns). Für Menschen aus den Bundesländern organisieren wir in Wien
Übernachtungsmöglichkeiten.

Wir kommen um ca. 10:00 in Mauthausen an. Um ca. 10:30 beginnt der
Einmarsch der einzelnen Delegationen über die Lagerstraße in den übrig
gebliebenen Teil des Lagers. Im Anschluss an den Einzug und die Feier
besteht natürlich die Möglichkeit, die Ausstellung im KZ und das KZ
selbst zu besuchen.

--- Kosten und Anmeldung ---

Die Busfahrt kostet 7,- Euro. Anmelden kannst du dich unter

almail@gmx.net.

Angemeldet bist du, sobald der Betrag auf unserem BA/CA Konto 106 366
04000, BLZ: 20151 lautend auf Böhm, eingelangt ist (Name, Adresse,
Telefonnummer/E-Mail-Adresse nicht vergessen!).

Die TeilnehmerInnenanzahl ist durch die Größe des Busses beschränkt,
daher bitten wir dich im eigenen Interesse um möglichst rasche
Anmeldung! Zeigen wir an diesem Tag den ehemaligen Gefangenen, daß ihr
Opfer nicht völlig umsonst war, dass es Menschen gibt, die den Kampf
gegen Faschismus, Rassismus und Antisemitismus und den Kampf für eine
bessere Gesellschaft weiter fortführen.

Deine AL-Antifaschistische Linke

--- Chronologie Mauthausen ---

März 1938 Anschluß Österreichs an das Deutsche Reich.
29.04.1938 Gründung der Deutschen Erd- u. Steinwerke GmbH (DEST) in Berlin
08.08.1938 Erste Häftlinge und SS-Angehörige für DEST kommen aus Dachau
Jänner 1939 Anfang der Steinbrucharbeiten mit Häftlingen im KZ Mauthausen
Dezember 1939 Gründung des KZ Gusen I (später folgen II und III)
29.01.1941 Krematorium Gusen geht in Betrieb
Herbst 1941 Totbadeaktionen beginnen, bis zu 3000 Tote bis Jänner 1942
Ende 1941 Vorgesehene Häftlingszahl von 8500 für DEST ist erreicht
31. 03.1943 An einem Tag werden 1000 Juden aus einer Höhe von über 50
Metern in den Steinbruch hinuntergeworfen. Die SS nennt sie
"Fallschirmspringer".
02.01.1944 Erste Häftlinge von KZ Gusen I für "Bergkristall Bau"
06.07.1944 Reichsminister Speer besucht KZ Mauthausen
02.02.1945 500 "K"-Häftlinge, fast ausnahmslos sowjetische Offiziere,
unternehmen einen Ausbruchsversuch. Fast alle werden in der folgenden
"Mühlviertler Hasenjagd" mithilfe der Bevölkerung gefasst und ermordet.
Nur 11 überleben.
22.04.1945 900 Häftlinge werden in Gusen I mit Zyklon-B-Gas vergast.
05.05.1945 Befreiung durch U.S. Truppen
28.07.1945 Einzug der Roten Armee in St. Georgen a.d.Gusen
10.09.1945 Sowjets beginnen mit der Demontage des KZ Gusen
Insgesamt fielen dem Terror in Mauthausen rund 100.000 Menschen zum Opfer.

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Eine weitere Adresse kann per Mail an
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AL - Antifaschistische Linke
netz: www.sozialismus.at, almail@gmx.net
tel.: +43 (0) 699 10 934 921
post: AL c/o Amerlinghaus, Stiftg. 8, A-1070 Wien

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05 Injustice - Channel Four Television Protest
From: info@injusticefilm.co.uk
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PROTEST AGAINST CHANNEL FOUR'S CENSORSHIP OF 'INJUSTICE'
9.00 pm THURSDAY 1st MAY 2003
Venue: Channel Four Television, 124 Horseferry Road, London, SW1P.

Injustice is a feature length documentary film about the struggles for
justice by the families of black people that have died in police
custody in the UK. On its release two years ago the police tried to
censor the film by threatening cinemas. Months of fighting, by the
film makers & families in the film, ended in victory with the
police backing off and the film on release in cinemas across the UK
& internationally.

Injustice is an award winning film that has been critically acclaimed
and has been seen across the world. But Channel Four still refuse to
broadcast the film because they won't take on the Police
Federation. C4 are not only banning the film they are telling the
police 'It's ok to kill, we won't turn our cameras on you'. Injustice
exposes a number of human rights abuses that have taken place in the
UK over the past 30 years and which successive governments, including
the present one, have been responsible for. It is a matter of public
interest that Injustice is broadcast in this country.

Protest against the ban - since C4 won't screen Injustice then we are
going to screen it on C4.

Injustice will be projected onto the Channel Four building on: 9.00 pm
THURSDAY 1st MAY 2003

Venue: Channel Four Television, 124 Horseferry Road, London, SW1P.

Tube:St.James Park.

If you can't make the protest then the telephone number for Channel
Four is 020 7396 4444 or 020 7306 8333

www.injusticefilm.co.uk

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06 Unterschriftenaktion: Keine Streichung der Notstandshilfe
From: Armutskonferenz <eugen.bierling-wagner@armutskonferenz.at>
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Wir fordern soziale Grundrechte statt unsicherem Armenwesen

Die angekündigte Streichung der Notstandshilfe und das damit
verbundene Abdrängen bisheriger NotstandhifebezieherInnen in die
Sozialhilfe bedeutet den Umstieg österreichischer Sozialpolitik in ein
Almosenwesen.

Die Umwandlung einer Versicherungsleistung in eine Fürsorgeleistung
ist die Entscheidung für ein unsicheres Armenwesen anstatt der
modernen Orientierung an sozialen Grundrechten.

Derzeit bildet die Notstandshilfe einen Brückenkopf zwischen den
Systemen der Arbeitslosenversicherung und der Sozialhilfe. Wie eine
WIFO-Verteilungsstudie belegt, gehört die Notstandshilfe zu jenen
Leistungen, die am stärksten den wirklich von Armut Betroffenen zu
Gute kommen.

Wenn Armut wirksam bekämpft werden soll, muss eine Reform der
Sozialhilfe mit der Verbesserung der vorgelagerten Systeme, wie
Arbeitslosen- und Notstandshilfe einhergehen.

Das System der Sozialhilfe, das schon jetzt völlig überfordert ist,
ist nicht geeignet das massive Risiko von Arbeitslosigkeit und
Billig-Jobs aufzufangen.

Zudem kann von Fürsorgeleistungen jede politisch missliebige
Bevölkerungsgruppe, wie beispielsweise MigrantInnen, ausgeschlossen
werden. Derartige Diskriminierungen können dann auch nicht mehr vom
österreichischen Verfassungsgerichtshof oder dem Europäischen
Gerichtshof aufgehoben werden.

Im Gegensatz zur Notstandshilfe ist die Sozialhilfe mit keiner
Krankenversicherung verbunden, auch werden die Bezugszeiten nicht für
die Pension angerechnet und der Anspruch auf arbeitsmarktpolitische
Qualifikationsmaßnahmen rückt in weite Ferne.

Wenn Notstandshilfe nur mehr nach den Regeln der Sozialhilfe vergeben
wird, müssen Betroffene zudem zunächst Teile ihres ohnehin meist
minimalen Besitzes, z.B. ein Auto oder eine kleine Wohnung - und damit
einen möglicherweise letzten Rest an Sicherheit - verkaufen, um
bezugsberechtigt zu werden.

Die Streichung der Notstandshilfe würde für viele von Armut Betroffene
eine dramatische Verschlechterung ihrer ohnehin bereits gefährdeten
Existenz bedeuten. Von der Maßnahme besonders betroffen wären einmal
mehr viele Frauen, die bereits im bestehenden Notstandshilfesystem
durch die Einberechnung des Partnereinkommens diskriminiert werden.

Die Beibehaltung der Notstandshilfe als durch eigene Arbeitszeiten
erworbene Versicherungsleistung muss daher mit der Streichung des
Partnereinkommens für die Anspruchsberechtigung einhergehen.

Armutskonferenz, Radetzkystr- 27/2/14a, A-1030 Wien, Evangelische
Kreditgenossenschaft (BLZ 31800) Konto Nr. 7.404.544

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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
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07 Proteste im Abschiebeknast
From: info@linkeseite.de
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Proteste im Abschiebeknast Berlin-Köpenick gehen weiter

Hunger- und Durststreik einer Gefangenen
Berlin, 4.4.2003

ÄRZTE DES HAFT-KRANKENHAUSES DER JVA-MOABIT WARTEN AUF DAS EINTRETEN
DER BEWUßTLOSIGKEIT EINER ABSCHIEBEGEFANGENEN EINZELHAFT UND
STRAFMAßNAHMEN STATT MEDIZINISCHER BEHANDLUNG

Wir fordern die sofortige Entlassung der nicht mehr haftfähigen
Larissa I. !

Die 31-jährige Larissa I., die sich seit ca. fünf Monaten in
Abschiebehaft Köpenick-Grünau befindet und in ihrem Verfahren in
keinerlei Richtung Bewegung erlebt, hatte sich erlaubt, im Büro der
Ausländerbehörde auf den Tisch zu schlagen. Zur Strafe kam sie am
17. März umgehend in den Isolationstrakt des Gefängnisses.

Aus Protest gegen diese Behandlung begann sie sofort einen Hunger-und
Durststreik. Seit Beginn des Durststreiks bekam Larissa I. keine
adäquate medizinische Betreuung sondern wurde zum Opfer von
Zermürbungsstrategien, die zum Ziel hatten, den Willen der
Durststreikenden zu brechen: Sie blieb in Einzelhaft, ihr wurde das
Rauchen verweigert und auf ihre Beschwerden lediglich erwidert, dass
sie ja wieder essen und trinken könne.

Frau I. sprach immer öfter von Selbstmord und überlegte sogar laut,
sich die Pulsadern aufzubeißen. Erst nach zehn Tagen, am Freitag den
28.4., als sie vor Schwäche nicht mehr aufstehen konnte, wurde sie in
das DRK-Krankenhaus Köpenick gebracht, wo sie notärztliche Behandlung
bekam. Die unabhängigen Ärzte des Krankenhauses erkannten die akute
Suizidgefahr und überwiesen sie in die psychiatrische Abteilung des
Krankenhauses Hedwigshöhe.

Dort, in einer Atmosphäre, in der sie weder isoliert noch in einer
Gefängnissituation war, begann Frau I. noch am gleichen Abend zu
trinken. Dieses hinderte die Ausländerbehörde allerdings nicht daran,
die Frau gleich nach dem Wochenende, bevor sie eine normale Visite
erlebte, in das Haftkrankenhaus Moabit in Einzelhaft zu überführen.

Die erneute Gefängnisunterbringung ist für die physisch und psychisch
labile Frau nicht mehr zu ertragen und führte dazu, dass Frau I. ihren
Durststreik wieder aufnahm.

Nach Angaben des Personals der JVA Moabit ist Frau I. unter ständiger
Videoüberwachung, um zu verhindern, dass sie sich umbringt. Weiter
könnten sie nichts machen, als warten, dass sie ins Koma falle, um sie
dann zwangszuernähren.

Dieses grausame Spiel unterliegt keinerlei medizinischen
Gesichtspunkten, sondern hat lediglich zum Ziel, zu verhindern, dass
Frau I. `s Haftunfähigkeit anerkannt wird und sie in psychologische
Behandlung entlassen wird.

Obwohl das medizinische Personal der JVA Moabit also die Suizidalität
von Frau I. erkannt hat und darum weiß, dass diese in der
psychatrischen Abteilung von Hedwigshöhe ausreichend Flüssigkeit zu
sich genommen hat, wird sie weiter als haftfähig angesehen und im
Haftkrankenhaus gefangen gehalten. Diese Inhaftierung verhindert die
dringend notwendige medizinische Behandlung der Frau.

Wir fordern die Ärzte auf, die Haftunfähigkeit von Frau I. endlich zu
bestätigen, damit sie sich in psychologische Behandlung begeben
kann. Im Abschiebegewahrsam und im Haftkrankenhaus wird dieses perfide
Spiel direkt auf Kosten der kranken Frau geführt, aber auch eine
Klärung auf rechtlichem Wege wird durch die Ausländerbehörde
verhindert.

So stellte die Anwältin von Frau I. unter anderem einen Antrag auf
Haftaufhebung. Das Verwaltungsgericht erklärte sich für nicht
zuständig und verwies an das Amtsgericht Schöneberg. Einem neuen
Antrag auf Haft- und Reiseunfähigkeit, den die Anwältin demzufolge
beim Amtsgericht Schöneberg stellte, wurde von der Ausländerbehörde
dahingegen gekontert, daß das Amtsgericht Schöneberg nicht zuständig
sei, sondern das Verwaltungsgericht.

Das Amtsgericht Schöneberg hat den Antrag vom 1. April trotz
Eilbedürftigkeit bis heute, dem 4. April, nicht entschieden. Hier geht
es offensichtlich nicht darum, eine gerichtliche Entscheidung zu
treffen, sondern es wird alles getan, um diese herauszuzögern und zu
verhindern - ohne Rücksicht auf das Leben und die Gesundheit der
Gefangenen.

Frau I. kann nicht verstehen, warum sie überhaupt in Haft ist und sie
sagt: "Ich bin keine Verbrecherin. Warum bin ich in einem Gefängnis?"
"Ich bitte, daß man mir die Freiheit gibt"

Für weitere Informationen und Kontakt zur Rechtsanwältin: 030 - 785 72
81 Antirassistische Initiative

Hintergrundinformationen zu den Widerstands- und Protestaktionen im
Abschiebegefängnis Köpenick: www.berlinet.de/ari/

ANTIRASSISTISCHE INITIATIVE E.V. ANTIRASSISTISCHES TELEFON ZAG REDAKTION
Antirassistische Initiative e.V. Yorckstr.59 10965 Berlin

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08 Friedensvolksbegehren beschlossen
From: "Friedenswerkstatt Linz" <friwe@servus.at>
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Plattform Neutralität statt Euro-Armee
p. A. Friedenswerkstatt Linz
Waltherstr. 15b
4020 Linz
Tel. 0732/771094
e-mail: friwe@servus.at
www.friwe.at

Linz, 7. 4. 2003

MEDIENINFORMATION

Bundesweite Friedenskonferenz am 5. April 2003 in Graz beschloss
Einleitung eines Friedensvolksbegehrens!

Als wichtigste Konsequenz aus dem laufenden Krieg gegen den Irak
erachteten die TeilnehmerInnen der bundesweiten Friedenskonferenz am
05. April 2003 in Graz einen grundlegenden Kurswechsel in der
österreichischen Außen- und Sicherheitspolitik.

Entgegen dem Kurs der laufenden und geplanten Annäherung an
militärische Strukturen wie der Nato oder der Euro- Armee muß es zu
einer Wiederbelebung der aktiven Neutralitätspolitik kommen. Nachdem
das politische Establishment schon bisher in dieser Frage am Willen
der Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher vorbeiregiert,
wird mit einem Friedensvolksbegehren diesen Forderungen Nachdruck
verliehen werden.

Die vier Forderungen des Friedensvolksbegehrens lauten:

* Der Nationalrat und die Bundesregierung sind verpflichtet, an der
immerwährenden Neutralität festzuhalten und eine aktive
Neutralitätspolitik zu betreiben. Die österreichische Außen- und
Sicherheitspolitik orientiert sich auf dieser Grundlage an den
Prinzipien des Dialogs, der friedlichen Konfliktregelung und der
internationalen Solidarität.

* Kein-e Soldat-in, keine Waffen, kein Euro für die Euro- Armee. In
diesem Sinne wird der neutralitätswidrige Artikel 23f aus der
Bundesverfassung gestrichen. Die Republik Österreich darf keine
militärische Beistandsverpflichtung in der EU eingehen.

* Kein Nato- Beitritt Österreichs. Die Beteiligung der Republik
Österreich an der "Nato- Partnerschaft für den Frieden" muß beendet
werden.

* Alle Pläne, das Bundesheer in Richtung Interventionsfähigkeit
umzurüsten und die dazugehörenden Aufrüstungspläne (Kampfjets,
Großraumtransporter, etc.) müssen gestoppt und rückgängig gemacht
werden. Gerfordert wird soziale Sicherheit statt Aufrüstung.

Die Initiative für ein Friedensvolksbegehren wird bundesweit von
verschiedenen Friedens- und Bürgerinitiativen getragen, die sich in
der Plattform "Neutralität statt Euro- Armee!" zusammengeschlossen
haben. In den nächsten Wochen werden noch weitere UnterstützerInnen
für diese Kampagne eingebunden werden.

Mit vielen Grüßen!

f. d. Plattform
Boris Lechthaler

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09 Aus der rechtsextremen Ecke zum Irak
From: Karl Pfeifer
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"Zur Zeit" im Krieg

Karl Pfeifer

Am Krieg der Alliierten sind die Juden schuld. So brutal und explizit
wird das nur von den Neonazi gesagt. In einigen Mainstream-Medien hat
die "jüdische Lobby" in den USA diese in den Krieg getrieben. So meint
es zum Beispiel der Wendephilosoph Rudolf Burger.

Im FPÖ-nahen Wochenblatt "Zur Zeit" geht Friedrich Romig der Frage
nach den vermeintlich jüdischen Interessen am Irak-Krieg nach. Dieser
sei vor allem im Interesse Israels, jedoch nicht in dem Sinne, dass
eine feindliche und bedrohliche Diktatur gestürzt werde.

Nein, Israel strebe im Schatten des Krieges eine Ausweitung seines
Territoriums an: "Israel soll und will eine Großmacht im Nahen Osten
werden. Sein Gebiet hat sich vom Jordan bis zum Mittelmeer, im Süden
bis zum Suezkanal und im Norden über die Golanhöhen hinaus zu
erstrecken. (...)

Den Palästinensern ist der Aufenthalt auf diesem Gebiet so lange zu
verleiden, bis sie "abwandern". (Zur Zeit, Nr. 12/03, S. 16) Ebenfalls
nicht fehlen dürfen bei Romig die "amerikanisch-israelischen Strategen
im Pentagon und im State-Department", welche dieses Ziel gemeinsam mit
dem Zugriff auf die Erdölreserven in der Region rücksichtslos
verfolgen würden.

Zur Zeit-Chefredakteur Andreas Mölzer wird im Editorial der
darauffolgenden Ausgabe noch deutlicher und spricht vom
"amerikanisch-angelsächsisch-zionistische(n) Weltherrschaftsanspruch"
(Zur Zeit, Nr. 13/03, S. 2).

Das eigene antisemitische Ressentiment versucht man hinter einem Zitat
des US-Kongressabgeordneten James Moran zu verstecken: "Wenn die Juden
diesen Krieg gegen den Irak nicht so unterstützen würden, würden wir
nicht so handeln." (ebd., S. 3)

Über das "Kriegsziel (...) Dollar-Dominanz" schreibt Gerhoch Reisegger
(ebd., S. 22f), der Kontakte ins neonazistische Milieu hat und zuletzt
im Jänner 2002 mit seinem Auftritt bei einer internationalen Tagung
von Holocaustleugnern in Moskau für Aufsehen sorgte.

Zwei rechtsextreme Brigadiere zum Irak-Konflikt

Brigadier Wolfgang Jung aus dem Heeresnachrichtendienst, der in den
Jahren 1995 -2000 Nationalratsabgeordneter der FPÖ war, ist bei Rommel
stehen geblieben. "...Dieser Stoß auf Bagdad, ohne Rücksicht auf die
offene Flanke - Rommel lässt grüßen - könnte, sofern die Iraker ein
mobilerer Gegner wären, für die Amerikaner tödlich sein.

So wird es eher zu einer Komplikation der Kampfhandlungen, zu
Schwierigkeiten und auch zu Ausfällen und Verlusten führen, wie wir
sie gerade beobachten können. Aber es ist ein sehr großes Risiko,
diese ganze, lange, offene Flanke bis Bagdad in Kauf zu nehmen. Und
als schwerwiegender Fehler wird sich wohl erweisen, dass man den Kampf
um Bagdad in dieser Form eingehen muss - und Häuserkampf ist sehr
Kräfte raubend.

Wenn man sich vorstellt, dass hier eine Mehr-Millionenstadt von einer
Truppe eingenommen werden soll, deren kämpfende Teile nur wenig mehr
als ein Drittel der Gesamtstärke von 250.000 Mann ausmachen!..." (Zur
Zeit 28.3.03 13/2003)

Brigadier Gunther Spath, seines Zeichens stv. Militärkommandant in
Kärnten lobt die "Geschickte irakische Taktik" ( "Zur Zeit" 4.4.03
14/2003) Der "Zur Zeit"-Journalist fragt:

Herr Brigadier, der Angriff der angloamerikanischen Truppen im Irak
ist ins Stocken geraten. Von einem Blitzkrieg kann keine Rede mehr
sein. Welche Fehler machten diese bisher?

Brigadier Gunther Spath: ....Die zweite Geschichte ist die, dass die
angetretene Truppenstärke für die tatsächliche Besetzung und
Beherrschung eines Landes von der Größe des Irak mit diesen
Verteidigungsmöglichkeiten wahrscheinlich einfach zu gering ist...

Wie schon im Zweiten Weltkrieg zeigt sich auch bei den Irakern, dass
ohne Luftunterstützung kein Krieg erfolgreich zu führen ist. Wird dies
auch bei der bald zu erwartenden Schlacht um Bagdad kriegsentscheidend
sein? Spath: Dies wird bei der Schlacht um eine Stadt, wenn sich die
Amerikaner und Engländer tatsächlich auf einen Häuserkampf einlassen
müssen, nicht so entscheidend sein.

Dort kann dann in die ineinander verzahnten Gegner nicht mehr mit der
eigenen Luftwaffe hinein, weil einfach die Ziele zu unsicher
werden. Solange ich also außerhalb großer besiedelter Räume bin, kann
ich, wenn die Witterung passt, die Luftüberlegenheit voll
entfalten. In städtischen Ballungszentren der Größenordnung Bagdads
relativiert sich die Luftüberlegenheit sehr.

... Die zweite Geschichte ist, dass auch diejenigen, die nach wie vor
Saddam Hussein heftigst ablehnen, deshalb noch lange nicht von der
Aussicht begeistert sind, möglicherweise über Jahre fremd beherrscht
zu werden und auch alles das, was sie selbst einbringen und leisten,
von der Ölförderung angefangen, in fremde Taschen fließen zu sehen.
[jetzt fließen die Einnahmen auf der Ölförderung in die Taschen
weniger Privilegierter, die Lage kann sich nach der alliierten
Besetzung für die Bevölkerung nur verbessern K.P.]

Die irakischen Truppen leisten nun doch größeren Widerstand als
erwartet. Worauf führen Sie diese Tatsache zurück?

Spath: "Ich glaube, dass die Erwartungshaltungen zu hoch gesetzt
waren. Die Erwartungen, die Irakis wären jetzt nach zwölf Jahren
Embargo, nach dem, was man im Jahr 1991 mit ihnen erlebt hat, einfach
zu geschwächt, haben sich also offensichtlich als falsch
herausgestellt.

Dazu scheinen die Iraker, wenn die Informationen stimmen, die Mischung
der Truppen, auch der normalen Linien-Infanterien mit den besser
ausgerüsteten oder auch ideologisch besser motivierten
Republikanischen Garden, relativ geschickt zu betreiben, so dass diese
Truppen praktisch ein Gerüst in sich drinnen haben, das verhindert,
dass sie sofort auseinanderbrechen."

Der damalige Oberst Gunter Spath sagt es "wegen fehlenden Bewußtseins
hierzulande" im rechtsextremen Grazer Monatsmagazin "Aula" 7/8-1987
deutlich, dass die "tatsächlichen Herren der westlichen Welt, die
Washington via Wallstreet und ähnlichen Zentren fernsteuern."

Spath beklagt ("Aula" 7/8-1995) die "pauschale Verurteilung der
Weltkriegssoldaten" und das "Verfolgen des alttestamentarischen
Rachegedankens gegen die Enkel bis ins 7. Glied" und betont "so wird
aus Verfolgung und Zerstörung nichts gelernt".

Dass im Bundesheer des Landes, dessen Regierungschef noch heute an der
Fiktion festhält, Österreich wäre lediglich Opfer des Nazismus
gewesen, Rechtsextreme Karriere machen können, das kann nur den
verwundern, der die Erklärungen österreichischer Regierungspolitiker
ernst nimmt.

Freilich ist es beruhigend zu wissen, dass dieses Bundesheer nur dazu
genützt wird, um gegen Naturkatastrophen zu kämpfen oder unerwünschte
Flüchtlinge an der Grenze aufzuhalten. Denn für andere Zwecke ist
diese Armee nicht zu gebrauchen, vor allem deswegen nicht, weil sie
von den verschiedenen Regierung stiefmütterlich behandelt wird.

Die Wiener Oper, Volksoper und Bundestheater erhalten aus dem
jährlichen Budget mehr Mittel als das österreichische Bundesheer. So
darf man sich dann auch nicht wundern, wenn die beiden hohen Offiziere
sich in der rechtsextremen Wochenzeitung "Zur Zeit" als erstklassige
Kaffehausstrategen bewähren.

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10 SchülerInnen unterstützen LehrerInnenproteste
From: Sozialistischer Widerstand International <swi@slp.at>
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Pressemeldung von Sozilstischer Widerstand International (SWI)

Bildung statt Bomben! - Schüler und Lehrer gegen Gehrer!

Unter dem Motto "Bildung statt Bomben - Schüler und Lehrer gegen
Gehrer!" werden am Mittwoch SchülerInnen in Wien und Salzburg die
Proteste der LehrerInnen gegen den geplanten Bildungsabbau
unterstützen. Das gab am Dienstagvormittag Sozialistischer Widerstand
International (SWI), die Organisation, die den Schulstreik am Tag des
Kriegsbeginns im Irak initiiert hatte, bekannt.

Unterstützt von der Wiener LandesschülerInnenvertretung werden sich am
Mittwochvormittag um 11:00 vor der Wiener Universität Schülerinnen und
Schüler treffen, um gemeinsam zur Protestkundgebung der Unabhängigen
Bildungsgewerkschaft (UBG) der LehrerInnen um 11:30 vor dem
Bildungsministerium zu gehen. In Salzburg wird es eine
SchülerInnenkundgebung vor dem musischen Gymnasium geben.

Gehrer hatte in den letzten Wochen angekündigt, drei Schul-
Wochenstunden streichen zu wollen. Laut Meinung der SchülerInnen von
SWI bedeutet das "erhöhten Leistungsdruck - denn das werden wir zu
Hause alleine nachlernen müssen".

Auch die Befürchtungen der LehrerInnen über zunehmende Kündigung von
JuglehrerInnen teilen die SchülerInnen. Sie haben auch schon einen
entsprecheden Forderungskatalog aufgestellt, dem sie mit ihrer
Teilnahme an der Protestaktion am Mittwoch nachdruck verleihen
wollen.

Sie fordern unter anderem eine drastische Senkung der
KlassenschülerInnenhöchstzahl auf 15 (momentan bis zu 36), Abschaffung
der Studiengebühren, sowie keine Kündigung von LehrerInnen.

Rückfragehinweis: 0676/740 23 21

weiterführendes:
www.swi.at.tf
www.bildungsgewerkschaft.at

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11 Rechtsbeugung durch Strafrichter?
From: "Thomas Meyer-Falk" <thomas_m_f@so36.net>
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Rechtsbeugung durch Strafrichter?

In einer gegen mich geführten Strafsache habe ich nun den zuständigen
Richter wegen des Verdachts der Rechtsbeugung angezeigt. Zur Zeit
sitze ich in Haft und seit 1999 wird gegen mich ermittelt, weil ich
u.a. Schröder einen "Stiefellecker Bushs" genannt und andere
Politiker (Beckstein, Koch), sowie Richter beleidigt und/oder bedroht
haben soll.

Zur Vorbereitung der Verteidigung werden auch die von der JVA
angelegten Gefangenenakten benötigt; jedes Gefängnis führt über seine
Insassen (so auch über mich) umfangreiche Akten. Da mehrere Anzeigen
durch die JVA erfolgten zog im Sommer 2002 Richter am Amtsgericht
MÜLLER -in Karlsruhe- diese Akten bei, verweigerte aber meinem Anwalt
die Einsicht. Mit Beschluß vom 17.03.03 genehmigte MÜLLER in Teile
der Akten Einsicht, auf telefonische Beschwerde der JVA nahm er aber
diesen Beschluß zurück.

Nun heißt es, dass das Strafvollstreckungsgesetz als speziellere
Vorschrift vorgehe und eine Akteneinsicht gemäß Strafprozessordnung
nicht möglich sei.

Eine objektiv willkürliche Argumentation, Akteneinsicht ist, wie der
Menschenrechtshof feststellte, in Strafsachen ein Menschenrecht. Nur
wenn das Justizministerium eine so genannte Sperrerklärung abgibt (
§96 Strafprozeßordnung) darf Akteneinsicht verwehrt werden; eine
solche Erklärung liegt -natürlich- nicht vor.

Wer möchte, kann brieflich (Amtsgericht , Schlossplatz 23, 76133
Karlsruhe) bei Richter MÜLLER zu Aktenzeichen: 1 Ls AK 210/99 die
Einhaltung eines fairen Verfahrens fordern, oder auch per Telefax:
0721-926 66 47.

Vielleicht hilft öffentlicher Protest, dass die Verteidigung nicht
weiter behindert wird?

Thomas Meyer-Falk,
c/o JVA Z.3117
Schönbornstraße 32
76646 Bruchsal

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12 My views are those of millions - George Galloway MP
From: RAWNEWS <rawnews@btopenworld.com>
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My views are those of millions
I am not a traitor and I will not be gagged over this war
George Galloway MP
Sunday April 06 2003
The Observer

Last week the government enlisted the Murdoch press to launch an
assault on me with the journalistic equivalent of a cluster bomb. The
central thrust of their attacks, that I am a traitor not fit to sit in
parliament, was scattered over the Sun, News of the World, Times and
Sunday Times. Some bomblets were designed to wound now (like the
incitement to pound me with hate mail and threatening phone calls),
others to explode later, and with terminal effect (like the order to
strip me of parliamentary rank through withdrawal of the Labour whip,
followed by expulsion).

In a world where thousands of civilians are being minced by the real
thing, this would not ordinarily detain us over-long, but both the
medium and the message are significant.

That Tony Blair has taken New Labour into the outer limits of social
democratic politics, a kind of twilight zone where, in the dimness, an
axis of Bush, Blair, Berlusconi, Aznar and Sharon can just be
glimpsed, is pretty much a given. But his alliance with the cheap
jingo press, which is spreading racist hatred in this conflict, is a
key development in the war for Labour's future.

This latest attack on me, for example, was fed to a willing press by
Labour sources. I know this because the national newspaper editor who
was first offered the "story" (a transcript of a translated
interview I gave to Abu Dhabi TV) turned it down and alerted me.

It was then given to the Sun. The transcribed words were mine; the
spin was all New Labour's. The Sun (whose columnist, Richard
Littlejohn, called me a "cocksucker" last week and assaults Muslims
every time he takes out his armour-plated lap-top - "You're Shiite and
you know you are") and the News of the World (which told us yesterday
that model Nell McAndrew was sending her knickers to Our Boys at the
front) are Mr Blair's new friends, and the principal cheerleaders for
his war of agression.

Mr Blair, it seems, wants free speech in Baghdad, but not in the
British parliament. He wants to use his systems of regime control -
the whips, the emasculated national executive committee and the party
conference (now dragooned more carefully than a Ceausescu mass
wedding) - to ensure that only "licensed" and low-key opposition is
heard.

It's true that some of my words have been harsh, but that's because
I'm expressing the views of the millions who remain fiercely angry at
the government's taking us into a war in defiance of the UN, in the
teeth of overwhelming international opposition, on bogus and
fabricated grounds, and to such disastrous effect.

Not least, I'm speaking for the many in the British Muslim community -
Shi'a or otherwise - who feel powerless and virtually voiceless amid
the slaughter of Muslims in Palestine, Afghanistan and now Iraq.

Whole regiments of journalists and commentators have thrown
objectivity to the desert wind and signed up for the war effort,
endlessly parroting propaganda, wheeling this way and that, virtually
on command. Parliamentary sketch-writers openly deride hostile
questioning in the Commons as "suicide missions" on the part of MPs
whose right, indeed duty, it is to stop our own parliament becoming a
rubber-stamp assembly like those in Baghdad and elsewhere.

The threat to discipline me is also crucially aimed at muzzling the
others in what is at risk of becoming a frenzy of intolerance,
shredding the very values for which the "coalition" claims to be
fighting.

Any sense of how this illegal war is playing around the globe is now
virtually absent from public discourse; Bush and Blair have gone from
being "the west" to the "international community" to being, quite
simply, the known world. The safety of our citizens at home and
abroad, the trading and other interests of the state and the security
of the world we will be leaving to our children are all gravely
imperilled by this colonial crime and blunder.

But to say so in Blair's Airstrip One is to become, as the Sun called
me, "A traitor ... an enemy of the state".

The real traitors are those who recklessly abandoned our European
heartland and Labour's natural friends like Gerhard Schröder, Nelson
Mandela and Jimmy Carter and subordinated our interests to an extreme
rightwing faction of a foreign power; George Bush's USA. History will
judge New Labour more harshly than their fans at Wapping have done so
far.

I don't want to be pushed out of Labour politics. After 35 years, and
having served at every level, I suspect I love the Labour party rather
more than Mr Blair does. I hope he will eschew a witch-hunt.

But, just in case, my friends and I are busy building the new Glasgow
central constituency into an impregnable fortress of real Labour
values. Mr Blair and his peculiar allies, his army of rightwing hacks
and control-freaks, may well besiege it. But they will have their
work cut out to overcome it.

George Galloway is Labour MP for Glasgow Kelvin and a columnist for
the Scottish Mail on Sunday

gallowayg@parliament.uk
Copyright Guardian Newspapers Limited

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13 George Galloway
From: E. Ernstbrunner <hx65@dial.pipex.com>
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Anti-war MP George Galloway has vowed to fight any move by the Labour
party to expel him.

The backbench rebel says Tony Blair would be making a mockery of
democracy if he tried to oust him.

The Labour party is reportedly planning to withdraw the party whip
from Mr Galloway, dubbed the 'Member for Baghdad Central', so he will
no longer be regarded as an MP.

This would be followed by disciplinary measures and suspension likely
to lead to a full expulsion from the party, Labour sources said.

Mr Galloway, who last week branded allied leaders wolves, said it was
his duty to speak out against the war. He also denied being a traitor,
and said millions of people across the UK backed his stance.

The member for Glasgow Kelvin said: "Mr Blair would be making a big
mistake if he did proceed down this road. As a Labour party man with
35 years of membership - much longer than Mr Blair - I would fight it
every inch of the way.

"I am not without support in the country, not least within the Muslim
community, which feels virtually powerless and almost voiceless amidst
this catastrophe in Iraq. And it would send the message that Mr Blair
wants free speech in Baghdad, but not in the British Parliament.

"It would be control-freakery gone mad to say that in the heat of a
war, embarked on in the teeth of opposition from millions of British
people and in defiance of the United Nations, only 'licensed' and
low-key opposition to the government line is to be permitted."

The 48-year-old MP was met with a backlash when he attacked allied
leaders during an interview on Abu Dhabi TV. Armed forces minister
Adam Ingram accused him of breaking his oath of allegiance to the
Queen, while Education Secretary Charles Clarke branded his remarks
completely unacceptable.

But Mr Galloway, who has held controversial meetings with Saddam
Hussein, has remained defiant. He said: "As the current Parliamentary
Debater of the Year you would expect me to express my views forthr

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DISKUSSION
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14 Dealerparanoia
From: Café Critique
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Vom 10. bis 13. April findet in Wien ein Alternativkongreß zur
UNO-Drogenkonferenz statt(www.u-n-o-org). Aus diesem Anlaß nachstehend
ein leicht gekürzter Artikel von Lars Quadfasel von der Hamburger
Gruppe "RatioRauschRevolution" aus den 90er Jahren.

Dealerparanoia

Das bürgerliche Subjekt und sein Verhältnis zur Organisierten
Kriminalität

Als die USA in den 60er Jahren in Südostasien für ihren Versuch,
Vietnam in die Steinzeit zurückzubomben, Verbündete suchten, wurden
sie schließlich im Norden Thailands fündig. Dort hatten sich Reste der
chinesischen Nationalarmee geflüchtet, um - mehr schlecht als recht -
sich mit Opiumanbau und -weiterverarbeitung über Wasser zu halten. Als
Gegenleistung für die Unterstützung kaufte der CIA ihre Heroinbestände
auf, vertickte sie an die GI's weiter und verpaßte so dem modernen
Heroinboom und dem "Goldenen Dreieck" eine gute Starthilfe.

25 Jahre später marschierten die USA auf Befehl des ehemaligen
CIA-Chefs Bush in Panama ein, um einen Präsidenten, den sie zum
Drogendealer erklärt hatten, gefangenzunehmen und dabei mehrere
hundert Zivilisten zu töten. Millionenbeträge werden den
Coca-anbauenden Staaten gestellt, um ihre Kokainproduktion lahmzulegen
und die Lebensgrundlage tausendender Kleinbauern zu zerstören, penibel
überwacht vom Großen Bruder, der jede Verfehlung ahndet; wenn diese
Gelder aber in Flugzeuge fließen, die den Nordosten Kolumbiens
bombardieren, wo zwar kein Koks hergestellt wird, aber die Guerilla
operiert, zuckt niemand hie wie dort mit der Wimper.

Die Bekämpfung des Drogenhandels ist ein dermaßen lächerlicher
selbstgegebener Auftrag, ein dermaßen beliebig operationalisierbares
Ideologem, daß man sich fast scheut, auf diese Banalität
hinzuweisen. Vor allem verführt es dazu, hinter dieser die "wahren
Interessen" der Herrschenden beim war on drugs auszumachen, als gäbe
es eine geheime, perfide Strategie, die sich bloß macchiavellistisch
tarnt und sich nicht darin erschöpft, ebenso massenbegeisterndes wie
inhaltsleeres Ticket, beliebig in Anschlag zu bringende Maßnahme zur
Herrschaftssicherung als Selbstzweck zu sein.

Das gleiche Problem stellt sich anhand der aktuellen deutschen und
europäischen Politik. Was dort aufgerüstet wird, ist nicht ohne. Im
Kampf gegen die diversen Mafien wurden in der BRD beispielsweise
mehrere "Lehren aus dem Faschismus" weniger zur Disposition gestellt
denn vielmehr neu gezogen: Der postfaschistische Staat, auf die
Vorabvermeidung gesellschaftlicher Störungen verpflichtet, entsann
sich, von der Organisierten (Rauschgift-) Kriminalität in allerhöchste
Staatsnot versetzt, seit Beginn des Jahrzehntes auf das gute alte
Konzept des nationalsozialistischen Reichssicherheitshauptamtes, der
"präventiven Verbrechensbekämpfung".

Flugs wurden die Gesetze zur "Bekämpfung der Organisierten
Kriminalität", zur "Verbrechensbekämpfung" und zur
"Verfahrensentlastung" verabschiedet und der Große Lauschangriff auf
den Weg gebracht, ohne sonderlichen Widerspruch, zumeist mit
Zustimmung der sozialdemokratischen Opposition. Kern der Gesetze war,
für radikale Linke in diesem Lande nicht ganz neu, die Umkehrung der
Unschuldsvermutung in der polizeilichen Ermittlungsarbeit: hieß es
einstmals, zumindest der Idee nach, "hier haben wir eine Straftat, wer
könnte sie begangen haben?", so ist nun das Prinzip vollends
legalisiert, daß eine verdächtige Person, einmal ins Bullenvisier
gelangt, im zweiten Schritt darauf überprüft werden kann, ob sie eine
Straftat begangen hat oder noch begehen wird.

Zu diesem Zwecke dürfen die Polizisten zur "Gewinnung eines
Anfangsverdachtes" (d.h. ohne, daß dieser vorläge) ihnen suspekte
Personen quasi geheimdienstlich überwachen oder sich von
Geheimdiensten mit Daten beliefern lassen (so vom BND, der zum Abhören
von Auslandsgesprächen eingesetzt wird). Stoßen die Ermittler dann
auf eine Straftat, steht es wiederum in ihrem Belieben, diese vor
Gericht zu bringen oder lieber gewinnbringender
weiterzuermitteln.

Flankiert wird diese Ermächtigung zur Lebensstilschnüffelei und
Bullenwillkür durch Datensammelei über verdächtige Personen, so die
Fingerabdrücke von ImmigrantInnen in der AFIS-Kartei, und durch das
wieder in Mode gekommene wilhelminische Platzverweissystem: zur Abwehr
von Gefährdungen der öffentlichen Ordnung können Polizeibüttel
kleinere Repressionsmaßnahmen verhängen, vom Verweisen bis zum
mehrstündigen Ingewahrsamnehmen, ohne dies begründen oder gar sich
richterlich bestätigen lassen zu müssen - erprobt bei Chaostagen und
Junkieszenen.

Auf europäischer Ebene ist es wiederum federführend die BRD, die
dergleichen präventive Ermittlungsarbeit durchzusetzen versucht.
Zeitgleich zur Öffnung der EU-Grenzen traten verschiedene
Institutionen auf den Plan, um die nun allerorten lauernden Gefahren
namens Drogen und Immigranten in ihre Schranken zu weisen. Hier ging
es zunächst vor allem um den Aufbau leistungsstarker Computersysteme,
die die Daten suspekter Subjekte, die sich in der EU aufhalten,
sammeln zu können, damit diese bei den nationalen Fahndungsapparaten,
besonders beim Grenzübertritt auf dem Schirm erscheinen.

Im Schengener Vertrag wurde beispielsweise auch die Einrichtung des
Schengener Informationssystems (SIS) beschlossen, welches
personenbezogene Daten von bis zu sieben Millionen Mißliebigen zu
speichern in der Lage sein soll (im September 1993, kurz nach der
Inbetriebnahme, waren bereits knapp zwei Millionen Datenpakete
gespeichert). Im Abkommen heißt es explizit, daß "tatsächliche
Anhaltspunkte" eines Verdachts genügen, Personen- und Sachdaten zur
Registrierung, Überwachung und Vernetzung (von nationalen
Fahndungsapparaten, Ausländerbehörden etc.) zu speichern, "ohne daß
von dieser Person eine Gefahr ausgehen muß".

Kaum der Erwähnung wert und von offizieller Seite auch nur allzugern
herausposaunt, daß es sich bei den überwachten Personen um
ImmigrantInnen, Flüchtlinge, Vorbestrafte, sonstige Dubiose und
natürlich Drogengebraucher handelt. Für diese gibt es noch einen
Extra-Computer, das Eurpean Drug Intelligence Unit zur intensiven
Datenerfassung - das Kernstück des European Drug Unit, Keimzelle der
nun endlich, nach langem Gejammer und Gestöhne der vereinten
Exekutiven, allen voran der deutschen, fertiggestellten Europol. Über
den Vehikel des war on drugs konnte nämlich erstmals auch eine
europäische Exekutivbehörde geschaffen werden, die sich zuvörderst zur
grenzübergreifenden Dealerverfolgung berufen fühlt.

Zwar war dies bereits vorher Praxis, ist nun aber aus der Grauzone
befreit und vor allem: ohne jede Möglichkeit, sich als Betroffener zur
Wehr zu setzen. Die Immunitätsbestimmungen für Mitarbeiter dieser
Behörde übertreffen die von Parlamentsabgeordneten bei weitem.

Was soll's?

In merkwürdigem Kontrast zu dem Aufwand, mit dem aufgerüstet wird, und
zu allem Gerede von der Gefährlichkeit dieser Kriminalität, die ja
sogar - mit großem ,O' - Organisiert ist und deren Bekämpfung einen
schlichten Sachzwang vorstellt, ist das Erscheinen des
Bekämpften. Staatsbürger aller Parteien und Publikationen, die
immerhin genau Bescheid wissen, mit welchen Techniken ihre Feinde so
umgehen, haben bis dato noch nicht einmal angeben können, was die
Organisierte Kriminalität von der herkömmlichen unterscheide, außer
daß sie sehr mächtig sei, mehr als zwei Leute umfasse und mit
brachialen Mitteln nach Gewinn strebe - sich mit anderen Worten also
gerade mal von der unorganisierten Kriminalität in
Dick-und-Doof-Filmen unterscheidet.

Ansonsten wird geraunt: "Bandenmäßige Betäubungsmittelkriminalität als
Kern der Organisierten Kriminalität", die "wie Spionagenetze
organisiert sind", die "westlichen Nationen bedrohen" und "fest in der
Hand ethnischer Gruppen sind", so regierungsamtliche
Verlautbarungen. Eine der Bedrohungen der westlichen Nationen, die
vielköpfige Hydra der Drogenmafia, umfaßte 1989 nach polizeilicher
Kriminalstatistik exakt 20 Personen, die nach § 30.1.1 des
Betäubungsmittelgesetzes (Anbau, Herstellung und Handel als Mitglied
einer Bande) verurteilt wurden, und ihre Verstöße gegen das BtmG
machten 0,2% aller registrierten Drogendelikte aus. Inzwischen soll
sich ihr Anteil statistisch bei knapp 0,4% bewegen, sich also immerhin
verdoppelt haben. Eine andere Geißel der (deutschen) Menschheit, die
Schlepperbanden, tarnen sich immerhin als Taxifahrer, die ausländische
Fahrgäste im grenznahen Gebiet befördern - und deshalb, wie unlängst
in Sachsen geschehen, als Mitglied einer solchen zu einem Jahr Knast
ohne Bewährung verurteilt wurden.

Nur ist Häme leider nicht angesagt. Zwar lösen sich alle
Bedrohungsszenarien schon positivistisch betrachtet in Luft auf, zwar
wissen schon bürgerliche Ökonomen, daß Drogenhändler Einzelunternehmer
sind oder bestenfalls eine mittelständische Firma betreiben,
keinesfalls aber das Risiko eines unüberschaubar werdenden, gar
multinational operierenden Großkonzerns eingehen können, ohne ständig
von Mitarbeitern gelinkt oder verraten zu werden, zwar sagt auch die
Polizei, falls gefragt, daß der Drogenschmuggel zum Großteil über
Ameisenhandel erfolgt, nur ändert das die Lage kein bißchen.

Auch ändert sich nichts daran, obwohl die Bekämpfung von etwas, das es
nicht gibt, ebenso überflüssig ist wie die Umgehung des europäischen
Parlaments bei der Institutionalisierung dieser Bekämpfung, weil keine
relevante parlamentarische Opposition Einspruch erheben würde, ebenso
wie die Immunitätsvorschriften angesichts des üblichen Korpsgeists der
Bullen, der jede Verurteilung eines der ihren bisher effektiv zu
verhindern wußte, nur Ornament ist. Keine brüchig werdende Herrschaft
muß sich derzeit gegen ihr gefährlich werdende Feinde zur Wehr setzen,
die ihr das Gewaltmonopol, die Kontrolle über die ökonomische
Reproduktion der Gesellschaft oder dergleichen streitig machten, noch
werden Staat und Kapital von Unzufriedenen aller Couleur bedroht,
deren Kontrolle sich geschickt zu maskieren hätte.

Im Gegenteil: Die nörgelnden Massen, denen es nach law, order und dem
Blut der Mafiosi dürstet, sind die treuesten Verbündeten in der
Bekämpfung der Organisierten Kriminalität. Diese erweist sich im
Horkheimerschen und Adornoschen Sinne als Ticket par excellence. Jede
individuelle Erfahrung ist schon der Struktur nach aus der Wahrnehmung
der Mafia verbannt, denn mit Waffen, Plutonium und Korruption kommt
der Staatsbürger eh nie in Kontakt, und Drogensyndikate erblickt er
bloß in Form des schüchtern zischenden Straßendealers, dessen
Unaufdringlichkeit sich eigentlich angenehm von der penetranten
legalen Marktschreierei abheben müßte.

In den Haß, der diese auch stellvertretend für ihre angeblichen
anonymen Hintermänner trifft, fließt kein Fünkchen trotzig behaupteter
schlechter Erfahrung, kein Quentchen persönliche Spleenigkeit ein; er
ist vollständig angedreht. Umso grenzenloser vermag dieser sich Bahn
zu brechen. Da die Grundlage des Ressentiments eben nicht die
empirische Realität sein darf, sondern die Projektion von dieser auf
dem Boden des von der postdemokratischen publizistischen und
politischen Einheitsfront angefütterten gesunden Menschenverstandes,
vermag ebenderselbe verständige Verweis auf Statistiken und fehlenden
Fahndungserfolge jenem keine Grenze zu setzen.

Wo so viel schief läuft, ob Drogenelend oder schlampige Verwaltungen,
müssen doch sinistre Kräfte am Werke sein; wenn diese nicht dingfest
zu machen sind, bürgt das erst recht für ihre Gefährlichkeit; und im
Zweifelsfall ist der Kritiker gekauft. Die pathische Projektion kann
alles erklären. Gerade im Haß auf den Drogenhandel ist ein
ausgereiftes Modell zur Erklärung der Welt zu erkennen, das dem
traditionellen und ihm zum Vorbild dienenden Antisemitismus in kaum
etwas nachsteht.

Eine international operierende Verschwörergruppe, zwar ethnisch, doch
nicht positiver bestimmbar als "nicht-deutsch". In jedem Fall aber
ohne Vaterland, unterwandert ungesehen unsere Gemeinschaft, die
Schalthebel der Macht wie die Schulhöfe, um bloß aus Profitgier
skrupellos unserer hilflosen Jugend ihr todbringendes Gift
einzuträufeln. Einzig die notwendige Bezugnahme auf den ausgeübten
Beruf der Gehaßten, den des Drogenhändlers, und die daraus
resultierende unvermittelbare Vermittlung aus bösem Gebrauchswert, der
Droge, und dem bösen Tauschwert, dem Stachel der Profitsucht, in einer
Person vermag dem Ressentiment die Grenze zu setzen, ohne die es
ansonsten wohl auch vererbare Dealereigenschaften suchte.

Die Hypostasierung der abstrakten Seite des Kapitals, das als konkrete
Eigenschaft natürlicher Gegenpersonen gefunden und dort bekämpft wird,
aber stimmt im Detail: gegens mühelose Einkommen wird gewettert wie
gegens Wucherkapital, und die Male des Reichtums an denen, denen jener
naturgemäß nicht zusteht, erscheinen als Zerrbild der wundersamen
Geldvermehrung in der Zirkulation, die verbotene Frucht, die die
Dealer pflücken.

Im Vorwurf der Skrupellosigkeit taucht als besonderes Merkmal des
Drogenhandels verdinglicht die Gleichgültigkeit des Tauschwerts über
den Gebrauch wieder auf, und im Wahn der internationalen Verschwörung
wie der Ortlosigkeit und Unsichtbarkeit derer, die sich verschwören,
gleich die ganze abstrakte Bewegung des Kapitals, die keine Grenzen
kennt - freilich fetischisiert als abgeleitete Machenschaft der
wenigen. Denn wie der Staatsbürger sich ohne den Schutz der
allgemeinen Appellationsinstanz, des Staates als Vaterland, nicht
denken kann, so auch nicht sein entäußertes Gegenüber: der Dealer muß,
um der strafenden Hand des Allgemeinen zu entkommen, eine noch größere
Macht im Rücken haben.

So schießen auch Rassismus und der Antisemitismus in nuce, das
Dealerressentiment, in der Wahrnehmung gedeihlich zusammen.
Erfolgreich hatten die Deutschen sich der Asylantenflut, jener
gesichtslosen Naturmasse, die sich fressend, fickend und scheißend
über seinen Vorgarten in Rostock oder anderswo herzumachen drohte, mit
Pogrom und geschlossenen Grenzen erwehrt.

Wer heute noch eindringt, trägt überdeutlich ein Gesicht, stellt dem
Volksgenossen in seinen verfemten Naturmerkmalen frech dessen
Ohnmacht, sich seiner nicht entledigt zu haben zur Schau - und kann es
sich doch bloß leisten, weil er Agent einer anonymen Macht sein muß,
eingeschleust von Schlepperbanden und mit dem Auftrag, Drogen zu
verchecken. In dem Moment, wo das Opfer des Rassisten als einzelner
sichtbar wird, als Schwarzafrikaner im Schanzenpark, wird er zugleich
abstrakter, als bloße Maske der namenslosen Verschwörung der
Raffgierigen.

Der Deutsche, substantiell und pseudokonkret eingebettet in die
Schicksalsgemeinschaft aus Blut und Wesen, weiß noch im so
perhorreszierten wesenshaft Abstrakten, dessen Verbindendes bloß
Raffgier ist, seinen alten Feind wiederzuerkennen. Bloß ist die Suche
nach diesem Feind prinzipiell so ohne Grenzen, wie es die Bewegung des
Kapitals, der er im Besonderen verzerrt habhaft zu werden hofft, nun
eben ist; maßlos muß der wertproduktive Staatsbürger, Träger der
maßlosen Selbstverwertung des Wertes, im Außen suchen, wo er bloß
selbst gemeint sein könnte, wollte er dem ganzen ein Ende setzen.
Genau das aber will er nicht.

Im Haß auf den Drogenhandel ist noch jene Anstrengung zu spüren, die
den Staatsbürger seine gelungene Disziplinierung gekostet hat und die
es ihm ermöglicht wie ihn dazu nötigt, im spontanen Antikapitalismus
die Herrschaft von Staat und Kapital ins ewige zu prolongieren - der
Haß auf die Verführung. Käme ihm der Gebrauch von Drogen nie in den
Sinn, wie er es mit Abscheu stets versichert, bräuchte er sich vom
Händler nicht beeindrucken zu lassen.

Selbstbewußt ließe der suchtresistente Bürger ihn stehen. Stattdessen
aber sieht er alle bedroht von dem, was angeblich niemanden locken
könne - ahnungslos ins Drogenelend getriebene Schulkinder und
Discobesucher, denen nichtsahnend Stoff verabreicht wird, dem sie dann
verfallen. Solidarität verspürt er mit dem Junkie, den er für krank
und hilflos erklärt und sich ihm darin nicht einmal ganz unähnlich
wähnt.

Schuld haben nicht die, die die falsche Ware kauften, sondern die, die
sie feilboten. Unverblümt spricht er aus, daß er Verantwortung sich
und seinen Landsleuten nicht mehr zutraut. Diese haben sie beizeiten
an den Staat delegiert, der - vor hundert Jahren noch undenkbar - die
Reproduktion der Wertproduktiven zum Zwecke der
Produktivitätssteigerung in unmittelbare Regie genommen hat.

Die Zurichtung von Stoffwechsel und Vergnügen, von Leib und Seele hält
der Staatsbürger inzwischen für unabdingbar, willig unterzeichnet er
die Unterwerfung, die ihm im Wechsel Schutz, die Garantie fürs
Überleben, gewähren sollen. Die, die auf die staatliche Fürsorge über
den Konsum pfeifen und so den Wechsel in Frage stellen, rufen seinen
Haß auf den Plan. Sie stehen für den nicht normierbaren Genuß, der als
dem subjektiven Belieben anheimgestellter erst seinem Begriff gerecht
würde, als Sinnbild des fürs Überleben verfemten menschlichen, also
übers bloße Überleben hinausschießenden Lebens.

Ein solches soll nur wiederum im Wechsel zu haben zu sein - im
Verzicht auf Überleben. Dafür sorgen die Drogenverbote, die aus dem
Glücksbringer Heroin zugleich die Killerdroge machen, und so fühlt
sich der Bürger mit den Junkies wieder versöhnt. Nur die, die, wie
einst im liberalen Traum, aus bloßem Eigeninteresse den anderen das
Wohl auf dem Markt bereitstellen, müssen noch bezahlen, da sie, sofern
sie nicht konsumieren, den Wechsel nicht zeichnen können. Sie bekommen
es von allen Seiten zu spüren, daß auf ihr kurzes Glück langes Elend
folgt, ob im Knast oder in Folter, Armut und Verfolgung, in die die
Hamburger SPD beispielsweise, wie sie sich auf Wahlkampfplakaten
brüstet, sich nicht scheute "232 jugendliche Intensivdealer"
abgzuschieben.

Wem nützt es, wen schützt es?

Der Vorteil des Staatsbürgers bei dem Geschäft besteht in der
halbdurchschauten Ideologie. Im Willkürbegriff der "organisierten
Kriminalität" ist die Willkürlichkeit und die Unberechenbarkeit, mit
der der Bannfluch der Herrschaft den vereinzelten Einzelnen trifft, ob
als Platzverweis, Überwachung, Vertreibung, Abschiebung oder anderen
Formen unmittelbarer Ächtung, schon enthalten. Diese Willkür macht
sich der loyale Parteigänger der Macht zueigen, gerade weil er weiß
oder zumindest ahnt, daß es keinen einsichtigen Grund gäbe, nicht
selbst von ihr getroffen zu werden.

Die Umkehrung der Unschuldsvermutung, wie sie in der Praxis der
präventiven Verbrechensbekämpfung gegeben ist, und die anschließende
Sortierung in gefährliche und ungefährliche Einzelne nach
Wahrscheinlichkeitskriterien spiegeln bloß eine reale
gesellschaftliche Bewegung wieder, die sich notwendig und unaufhörlich
Bahn bricht: die Herauskürzung der menschlichen Arbeit aus der
Produktion.

Im Kapital ist ein jeder dazu bestimmt als Ware Arbeitskraft zu leben;
zugleich aber tritt in der Produktion das Natursubstrat der Ware
Arbeitskraft, d.h. die Notwendigkeit ihrer Reproduktion, als lästiger
Kostenfaktor, als Schranke jener Verwertung hervor. Diese Reproduktion
in sichere Regie, ob per Sozialstaat oder eben auch per Drogenverbot
zu übernehmen, hatte einst der Staat übernommen. Wenn aber die
industrielle Reservearmee unaufhaltsam wachsen muß, weil ihre Arbeit
dem Kapital zu kostenträchtig wird, erscheinen die Träger der
Arbeitskraft nicht mehr bloß als der Möglichkeit nach zu
aktualisierende, sondern ebenso gut und mit gleichem Recht als etwas,
das den Betrieb der Arbeitenden stören könnte.

Tatsächlich aus der Verwertung ausgespieen, sind die bloß noch zu
Reproduzierenden, die dem Staat da aufgeladen werden, erst recht
reduziert auf Natur - die jener dann als Grund für die nicht
stattfindende Verwertung hypostasieren kann. So mutieren Akzidenzien
wie Siechtum und Hautfarbe, Vorlieben und Freundeskreise zum Signal an
die Herrschaft, nicht bloß einen Risikofaktor darzustellen, sondern
auch noch selbst schuld daran zu sein. Als wesentliche Eigenschaft
ihrer Träger gesetzt, wird aber diese Setzung im blinden Vollzug
gesellschaftlich objektiviert, so daß der Wahn seine eigene
Legitimation nachträglich erschafft und seine Unabdingbarkeit zur
Reproduktion des Unwesens erweist.

Der bettelnde Krüppel verscheucht, einmal stigmatisiert, tatsächlich
die Kunden, der Raucher wird vom zukünftigen Arbeitgeber scheel
angesehen, und wer anläßlich eines Einstellungstests beim
Drugscreening durchgefallen ist, war wahrlich trottelig. Den
Flüchtlingen schließlich, in der Hoffnung auf ein menschenwürdiges
Leben eingewandert, aber mit der Erfahrung, wie (nicht sonderlich
wohlgelittene) Haustiere behandelt, geschlagen nämlich, worden zu
sein, bleibt angesichts des Rassismus kaum etwas anderes übrig außer
als Kriminelle in den gefährlichsten Jobs zu operieren, wollen sie
nicht auf Lebensmittelkarten angewiesen sein.

Die Gemeinschaft der Ethnifizierten finden in ihrem Ausschlußkriterium
zumal noch den positiven Grund, einander bei illegalen Machenschaften,
die als vertragsförmige keine Deckung durchs staatliche Gewaltmonopol
genießen und damit hinfällig würden, mehr zu vertrauen als anderen.
Sichtbar dabei werdend, als Straßendealer beispielsweise, aber
bedeuten sie wiederum dem Volksgenossen, wie berechtigt sein Haß war
und wie notwendig die Fortsetzung der begonnenen Exklusion der Fremden
aus dem staatlichen Schutz sein muß.

Die Weigerung zur Reflexion, die Vollstreckung von Urteilen, deren
Grund seine pathische Projektion erst möglich gemacht hat, speist sich
aber aus der Angst des Staatsbürgers. Da es für die Exklusion
bestimmter Individuen keinen vernünftigen Grund gibt, so gibt es auch
keinen, daß sie vor ihm Halt machen sollte. Tagtäglich erfährt er
seine eigene Nichtigkeit und seine Überflüssigkeit. Als Individuen
sind die Subjekte von Staat und Kapital, was ihre Fähigkeit, die Welt
zu ihrem Zwecke einzurichten, betrifft, reduziert auf den Status von
Kindern und Greisen, von Unmündigen, die durch die Gnade der
Herrschaft bloß noch existieren.

Gerade an den Orten, wo des Staatsbürgers Sicherheitswahn am meisten
tobt, in den Einkaufspassagen und Freßmeilen in Hauptbahnhöfen, ist er
denen, welche ihn als Gesocks stören, objektiv am nähesten. Die
Selbstreflexivität jenes Warenspektakels, welches sich eben darin
schon hermetisch gegen jeden menschlichen Eingriff abriegelt, daß
nicht die einzelne Ware, die feilgeboten wird, sondern gleich ihre
ornamentale Zurschaustellung als ganzes den Reiz der Orte ausmachen
soll, tritt dem Käufer als fremde Macht, als unerklärliches Phänomen
gegenüber (dessen Ursprung, die menschliche Arbeit, die in der Ware,
sobald sie zum Markte kommt, ausgelöscht ist, er schon gar nicht
erkennen kann).

Er selbst ist klein und machtlos und darf es als Privileg empfinden,
hier bloß zu verweilen; etwas, was er den anderen nicht gönnen darf,
um sich darin mit der Macht, die die Einkaufspassage über ihn ausübt,
wieder identifizieren zu dürfen. Ähnlich ergeht es ihm, wenn es ums
Ganze geht. Da es ihm wie ein Rätsel erscheinen muß, warum er
unbehelligt weiterleben darf, eben weil es in der gesellschaftlichen
Objektivität, in der es auf ihn als einzelnen nicht ankommt, keinen
Grund gibt, warum die Herrschaft ihm Schutz gewähren sollte, ob
Arbeitsplatz oder Stütze, tut er alles, sie quasi magisch zu
befrieden.

Er präsentiert sich stets und ständig als guter wertproduktiver
Staatsbürger, als guter Deutscher also, der den Anforderungen, die an
ihn gestellt werden oder noch gestellt werden könnten, immer schon
vorab erfüllt. Daher ist der Zerfall des Bewußtseins der
gesellschaftlichen Realität immer einen Schritt voraus, und doch
erahnt der Staatsbürger nur instinktiv, was wohl folgen wird.

So hofft er, die zunächst bloß imaginär vollzogene Identifikation mit
der Macht, d.h. mit der Bewegung des kapitalen Ganzen, in eine reale
Verbrüderung zu verwandeln, um der nun repersonifizierten Herrschaft,
die in diesem Prozeß der unmittelbaren Verfügungsgewalt über die
nichtautonomen Einzelnen tatsächlich wieder persönlicher wird, genug
Anhaltspunkte dafür zu bieten, daß sie auf ihn zählen kann. Er
bejubelt die Abstrafung der anderen in der Hoffnung, die Hand, die ihn
füttert, bloß die anderen schlagen zu sehen; er bekämpft die
erfundenen multinationalen Großbanden Seite an Seite mit Europol, weil
er selbst zu der ganz realen Bande gehören will, die im nun
supranational werdenden Staatsapparat entsteht.

Literatur

Guy Debord, "Die Gesellschaft des Spektakels", Berlin 1995
Lambert Heller, "Der Knast - das organisierte Verbrechen der
bürgerlichen Gesellschaft", herausgegeben von JD / JL, Berlin 1997
Henner Hess, "Desorganisierte Kriminalität", Kritische Justiz 3/92
Junge Linke, "Hoch die... nieder mit...", Schwerpunkt Drogen, 1/97
Max Horkheimer / Theodor W. Adorno, "Dialektik der Aufklärung",
Frankfurt/M. 1991
Beate Leuthardt ,"Festung Europa", Zürich 1995
Ingo Malcher, "'Verhaften Sie die üblichen Verdächtigen'", in:
JungdemokratInnen / Junge Linke (Hg.), "Keine Macht ohne Drogen",
Berlin 1997 (JD/JL, Chausseestr. 8, 10115 Berlin)
Wolfgang Pohrt, "Brothers in crime", Berlin 1997
Moishe Postones, "Antisemitismus & Nationalsozialismus", in: Kritik
und Krise, Nr. 4/5, 1991
Oliver Tolmein, "Grenzenlos sicher", konkret 2/94

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15 Neuerscheinungen zum Thema Migration
From: www.no-racism.net <fewor@no-racism.net>
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Seismo Verlag, Sozialwissenschaften und Gesellschaftsfragen, Zürich

Neuerscheinungen zum Thema Migration

--
Regula Weiss
Macht Migration krank?
Eine transdisziplinäre Übersicht zur Gesundheit von Migrantinnen und
Migranten 2003, 400 Seiten
ISBN 3-908239-86-9
SFr. 58.- / Euro 39.-

Durch Wanderung versuchen Migrantinnen und Migranten ihre persönliche
Situation zu vebessern. Die Frage inwiefern damit verbundene
Belastungen soziale, psychische und somatische Risiken darstellen oder
die Gesundheit gefährden, wird kontrovers beurteilt. Heutige Konzepte
in den Sozialwissenschaften und der biopsychosozialen Medizin betonen
die Bedeutung salutogener Strategien und Praktiken.

Diese begleiten zweifellos den Prozess der Migration, wurden aber
bisher kaum untersucht. Das Buch verbindet sozialwissenschaftliche,
psychiatrische und somatische Perspektiven, um eine differenzierte,
transdisziplinäre Sicht auf die Situation von Migrantinnen und
Migranten zu ermöglichen. Relevante Konzepte und Resultate zur
Gesundheit werden aus verschiedenen wissenschaftlichen Blickwinkeln
diskutiert und in einer Synopsis zugänglich gemacht.

--
Hans-Rudolf Wicker, Rosita Fibbi, Werner Haug (Hrsg.)
Migration und die Schweiz
Ergebnisse des Nationalen Forschungsprogramms «Migration und
interkulturelle Beziehungen»
2003, 596 Seiten
ISBN 3-908239-92-3
SFr. 68.- / Euro 45.-

Das Nationale Forschungsprogramm 39 (NFP 39) hatte zum Ziel, die
Komplexität von Migrationsphänomenen und interkulturellen Beziehungen
besser zu verstehen. Aus dem breiten Spektrum der in diesem Programm
getätigten Forschungen sind in der vorliegenden Publikation Beiträge
aus den Disziplinen Geschichte, Soziologie, Ökonomie, Politologie,
Pädagogik, Jurisprudenz, Medizin und Medizinethnologie
zusammengefasst, die je Einsichten zu spezifischen, Migration und
Integration betreffenden Fragen geben.

Der Band vermittelt einerseits ein Bild des Forschungsstandes zu
Migrationsthemen in den einzelnen Disziplinen. Andererseits erlaubt
das Disziplinen übergreifende Zusammenführen der Forschungsresultate
das Sichtbarmachen von vergangener sowie das Gestalten von
gegenwärtiger und zukünftiger Migrationspolitik.

Titel der französischsprachigen Ausgabe: Les migrations et la Suisse,
ISBN 2-88351-028-8

--
Andreas Huber
Sog des Südens
Altersmigration von der Schweiz nach Spanien am Beispiel Costa Blanca
2003, 312 Seiten
ISBN 3-908239-94-X
SFr. 48.- / Euro 32.-

Immer mehr ältere Menschen aus nord- und mitteleuropäischen Ländern
verlegen ihren Alterswohnsitz Richtung Süden. Zu den beliebtesten
Destinationen zählt Spaniens Mittelmeerküste. «Sog des Südens» ist die
erste schweizerische Studie, die sich mit Altersmigration, einer
bisher noch wenig erforschten Form transnationaler Mobilität,
beschäftigt.

Die Studie geht auf die gesellschaftlichen und demographischen
Veränderungen ein und bietet eine ethnographische Schilderung der so
genannten Urbanisation - dem Siedlungstyp, in welchen die meisten
ausländischen Residenten an der Costa Blanca leben.

Der Alltag und das Leben der Schweizer Rentnerinnen und Rentner wird
aufgrund einer schriftlichen Befragung dargestellt. Das letzte Kapitel
thematisiert Probleme, die sich aufgrund der vielen älteren
ausländischen Residenten für die bestehenden regionalen
Versorgungssysteme der Altenhilfe ergeben. Es werden mögliche
interventionistische Massnahmen vorgestellt, um dem derzeitigen und
für die Zukunft absehbaren Engpass im Angebot sozialer Einrichtungen
zu begegnen.

--
Claudio Bolzman, Rosita Fibbi, Marie Vial
Secondas - Secondos
Le processus d'intégration des jeunes adultes issus de la migration
espagnole et italienne en Suisse
2003, ca. 260 pages
ISBN 2-88351-027-X
SFr. 38.- / Euro 26.-

livrable le 15.04.2003

Les fils et les filles des « travailleurs étrangers » des années 50 et
60 sont désormais adultes. Que sont-ils devenus ? D'aucuns pensaient
qu'ils ne seraient pas « à leur place » en Suisse, du fait de leur
différence culturelle ou de leurs origines modestes. Cette étude
tente de comprendre comment ils ont pris pied dans la vie sociale
suisse, en décrivant leurs trajectoires de mobilité sociale et les
formes d'identité culturelle qu'ils élaborent.

En comparant leurs parcours à ceux de leurs parents, l'étude témoigne
de l'importance de la mobilité sociale de cette population qui accède
à des positions qualifiées sur le marché du travail. S'ils sont
relativement nombreux à se naturaliser, ces jeunes adultes s'inspirent
néanmoins largement de leurs doubles références pour se construire une
identité sociale qui combine intégration et différence dans des
synthèses identitaires nouvelles.

--
Schweizerische Ethnologische Gesellschaft
tsantsa, Heft 7.2002
Experiencing Medical Power and the State (Dossier)
2002, 176 Seiten
ISBN 3-03777-007-4
SFr. 35.- / Euro 24.-

Inhaltsverzeichnis
Dossier: Experiencing Medical Power and the State (S. 5-89)
Debatte: Sauberes Geld, schmutziges Geld. Die SEG und das Sponsoring
(S. 92-150)
Laufende Forschungen (S. 112-149)
Rezensionen (S. 154-169)

Dossier: Experiencing Medical Power and the State
* Vorwort (Corina Salis Gross)
* Réseaux de soins, réseaux de santé. Culture prométhéenne ou liberté
de l'impuissance (Ilario Rossi)
* Trauma und Medikalisierung. Die Flüchtlingserfahrung in der Schweiz
(Corina Salis Gross)
* Secrecy and disclosure of diagnosis in a Japanese psychiatric
apprenticeship (Joshua Breslau)
* Powerful matter. The role of pharmaceuticals in HIV/AIDS and
medicine (Christine Kopp)
* The cultural politics of HIV/AIDS and the Chinese State in
late-twentieth century Yunnan (Sandra Teresa Hyde)
* Ohne Sauberkeit keine Gesundheit. Hygiene im Alltag von Dar es
Salaam, Tansania (Brigit Obrist)
* Santé publique et sens commun. Ethnographie d'une campagne de
vaccination de masse au Nord Mozambique (Laurent Ruedin)
* Postface (Mary-Jo Del Vecchio Good)

==================================================
16 Kanan Makiya über den Krieg
From: "Wadi e. V." <wadi_wien@hotmail.com>
==================================================
Die Zeit hat vergangene Woche einen Beitrag des irakischen
Oppositionellen Kanan Makiya, Autor des ausgezeichneten Irak-Buches
"Republic of Fear", veröffentlicht. Kanan Makiyas "Kriegstagebuch" ist
im Netz unter http://www.tnr.com/iraq/index.mhtml#diary zu finden und
gibt gut die Hoffnungen und Befürchtungen vieler irakischer
Oppositioneller wieder, die sich einerseits über die Beseitigung des
Ba´th-Regimes freuen, andererseits aber in Sorge um ihre eigenen
Angehörigen im Irak sind und immer noch nicht wissen welche Rolle sie
wirklich in einem nachba´thistischen Irak spielen können.

Der Artikel aus der Zeit ist im Internet unter
http://www.zeit.de/2003/15/Tagebuch zu finden.

------------------------------------------------
Wadi e.V. - Aussenstelle Wien

Spendenkonto in Österreich:
Kontonummer 56001 069 352
Bank Austria Creditanstalt BLZ 12000

Spendenkonto in Deutschland
Kontonummer 612305-602
bei der Postbank Frankfurt/M. BLZ: 500 100 60

Website mit weiteren Informationen zu Projekten von Wadi e. V. und
politischen Hintergrundinfos: www.wadinet.de

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17 monochrom video bulletin: IRARK Special Report
From: das ende der nahrungskette <jg@monochrom.at>
==================================================
monochrom Video Bulletin:

IRARK
SPECIAL REPORT

Wie effektiv die Popularisierung und Propagierung US-amerikanischer
außenpolitischer Themen funktionieren kann, zeigte 1988 der 3. Teil
einer Filmreihe mit Sylvester Stallone.

Ein amerikanischer Soldat im Ruhestand (John R.) kämpft mit seinem
ehemaligen Vorgesetzten in einem zentralasiatischen Wüstenland an der
Seite von islamischen Gotteskriegern gegen eine usurpatorische
Besatzungsmacht.

2003 beginnt ein US-britischer Militärschlag auf einen Golfstaat.

Die US-weltpolitischen Vorzeichen für "Feind" haben sich nun gekehrt.

Wir fanden es notwendig, hier einige Querschnitte zu machen. Das
Ergebnis könnt ihr als Real Video hier sehen.

-----------> http://www.monochrom.at/irark/

-top-


Redaktionsschluss: 22:00 Uhr
Diese Ausgabe hat Albert Brandl
zusammengestellt



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