Mittwoch, 24.4.2002

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liebe lesas

die redaktion des widerstands-mund hat beschlossen, bis auf weiteres keine undifferenzierten beiträge im zusammenhang mit dem israel/palästinakonflikt weiterzuleiten.

das bedeutet, dass während der aktiven kriegsphase keine veröffentlichungen der kriegsgegner oder solidarischer organisationen, keine einseitigen angriffe, schuldzuweisungen und polemiken gegen israel oder die palästinensische führung und ähnliche unausgewogene meinungsbeiträge weitergeleitet werden.

dieses medium hat sich immer als möglichkeit verstanden, zu veröffentlichen, was anderswo/im mainstream nicht gedacht-gesagt werden kann. empörung über die politik der regierung sharon - der die redaktion im übrigen genauso kritisch gegenübersteht wie allen anderen rechtsregierungen in europa und sonstwo - transportieren in österreich folgende medien (eine auswahl):

neue kronen-zeitung
orf
der standard
formil
nationalzeitung
zur zeit

das sollte reichen. die red.
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01 Anschlag auf Infoladen Wels
From: infoladen-wels@inode.at
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02 Rechtsextremes Konzert in Wien geplant
From: Rosa Antifa Wien, raw@raw.at
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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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03 Veranstaltungsreihe: "Totgeschlagen - Totgeschwiegen"
From: ooe@hosilinz.at
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04 Intergalaktischer Aktionstag gegen MARSH
From: indymed@gmx.at
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05 Erste öffentliche Diskussion feministische Migrantinnen
From: gruene.andersrum@blackbox.net
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06 Infoplenum zum Thema "Europäisches Sozialforum"
From: transdanubien@gegenschwarzblau.net
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07 Netzwerk Sperrstund/2. Ausgabe der "Feile"
From: augustin@nextra.at
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08 Disziplinierung per Strafverfügung
From: anti prison, antiknast-owner@yahoo.de
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09 Podiumsdiskussion Cannabis
From: gruene.andersrum@blackbox.net
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10 Jusos News Attack 05/02
From: Jochen.Hoefferer@spoe.at
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KOMMENTARE - MELDUNGEN
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11 "One stoppt die Papierflut"
From: akin.buero@gmx.net
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12 Frankreich/Demokratie: Alles Recht
From: akin.buero@gmx.net
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13 Remember Chile
From: akin.buero@gmx.net
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14 the man who shot imre b.
From: indymund@gmx.net
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15 Bevorstehende Verlegung von Marco Camenisch
From: anti prison, antiknast-owner@yahoo.de
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16 Notizen
From: akin.buero@gmx.net
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17 Das neue Selbstverständnis von at.IMC
From: indymund@gmx.net
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18 WWWebtipps
From: akin.buero@gmx.net
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19 RH Potsdam: Gefahr in Verzug
From: anti prison, antiknast-owner@yahoo.de
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20 Bildungsvolksbegehren: FPÖVP erkennt die Realität nicht!
From: jakob.huber@reflex.at
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21 Mitgliederversammlung 2002
From: SOS Menschenrechte Österreich, ecker@sos.at
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DISKUSSION
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22 re: Antwort auf Johannes
From: Johannes Knöbl, sheherazade@teleweb.at
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SERVICE
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23 Armutskonferenz sucht KoordinatorIn
From: veronika.litschel@armutskonferenz.at
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REDAKTIONELLES:
Für diese Ausgabe nicht aufgenommen: spam, viren, 2 beiträge zur einholung
einer stellungnahme zurückgestellt.

 

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Wie der MUND entsteht ....

Schickt uns bitte eure Nachrichten, Meldungen und Ideen.
E-Mail-Adresse der Redaktion:

widerstand@no-racism.net

Im MUND findet Ihr eine Rubrik, die eine Konsequenz aus der redaktionsinternen Debatte um die Notwendigkeit, sexistische, antisemitische und rassistische Beiträge nicht zu veröffentlichen, einerseits, die Problematik von Zensur andererseits versucht: unter "B) Eingelangt, aber nicht aufgenommen" wird - in anonymisierter Form - auf angehaltene Beiträge hingewiesen und eine kurze Begründung der/des Tagesredaktuers für die Nichtaufnahme geliefert. Die AbsenderInnen werden hiervon informiert.
Ihr könnt Euch die Beiträge extra schicken lassen:
Mail an widerstand@no-racism.net genügt.

 




Quelle: www.popo.at


Und für nächsten Donnerstag:
Das Rechtshilfe-Manual
...und was mache ich eigentlich gegen rassisten?
online-diskussion

Editorial
Für den Inhalt verantwortlich: Ihr.
Die Beiträge werden von verschiedenen Redaktionsteams zusammengestellt.

Bitte weitersagen:
Für Personen ohne Internetzugang gibt es aktuelle Terminankündigungen
unter der Rufnummer 589 30 22 12 (Demoforum)
 

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01 Anschlag auf Infoladen Wels
From: infoladen-wels@inode.at
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Liebe GenossInnen und FreundInnen!

In der Nacht von gestern auf heute wurde unsere Auslage mittels
Pflasterstein eingeschmissen. Es entstand einiger Sachschaden. Wir vermuten
- no na - einen rechtsextremen Hintergrund.

IL Wels

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02 Rechtsextremes Konzert in Wien geplant
From: Rosa Antifa Wien, raw@raw.at
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Die rechtsextreme Band "Death in June" soll am 26. April in Wien im
Monastery ( http://www.monastery.at/ ) auftreten. Die 1980, von
Douglas Pearce, gegruendete Gruppe hat in Teilen der Dark Wave Szene
so etwas wie einen Kult Status. Und das, obwohl Pearce rassistische
und faschistische Aeusserungen nicht unbekannt sind.

"Death in June" bezieht sich mit ihrem Namen auf den Todesmonat des
SA-Fuehrers Ernst Roehm, pflegt gelegentlich in SS-Uniformen
aufzutreten und spart auch sonst nicht mit Nazi-Verherrlichungen. So
veroeffentlichten sie auf ihrer LP "Brown Book" das Horst-Wessel-Lied
und auf der CD "Sun Dogs" einen Song mit dem unglaublichen Titel
"Rose Clouds Of Holocaust". Das Bandsymbol ist ein veraenderter
SS-Totenkopf.

Klare Position

Douglas Pearce aeusserte, in einem Interview mit der Wave-Zeitung
"Glasnost", sein grosses Verstaendnis fuer ostdeutsche Pogrome
gegenueber "Zigeunern". "Death In June" weigerten sich 1992 beim
"Dark X-Mas"-Festival in Hamburg eine von der deutschen DarkWave-Band
"Das Ich" verfasste Erklaerung gegen Faschismus und Neonazismus
anlaesslich der Pogrome in Hoyerswerda zu unterzeichnen und sagten
ihren Auftritt ab. Auch 1994 weigerte sich "Death In June", diesmal
beim "Festival Of Darkness", eine gemeinsame Erklaerung der Bands
gegen Rassismus und Neonazismus zu unterschreiben.

Die Wiener VeranstalterInnen wollen - obwohl sie sich des
rechtsextremen Charakters von "Death In June" bewusst sind - das
Konzert stattfinden lassen. Gerade in Zeiten, wo Nazis verstaerkt
versuchen sich in den oeffentlichen Raum vorzudringen (siehe die
Demonstration gegen die Wehrmachtsausstellung), hat so eine
Veranstaltung Signalwirkung für die rechtsextreme Szene.

Wenn ihr das Monastery direkt ueber eure Meinung zum geplanten
Auftritt informieren wollt, wendet euch an:

office@monastery.at

Hoffen wir, dass diese ihre Position noch mal ueberdenken, wenn dies
ganz viele tun...

Rosa Antifa Wien (RAW)


Interessante Links fuer weitere Infos:

http://www.jungle-world.com/_2000/23/11a.htm
http://www.geister-bremen.de/brosch.htm


--

############ RAW #############

Rosa Antifa Wien
c/o Rosa Lila Tip
Linke Wienzeile 102
A-1060 Wien
AUSTRIA
-------------------------
E-Mail: raw@raw.at
Web: http://www.raw.at
Board: http://www.n3tw0rk.org
-------------------------
PGP-Key available here:
http://www.raw.at/sub/kontakt/raw.asc

############ RAW #############

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AKTIONEN UND ANKÜNDIGUNGEN
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03 Veranstaltungsreihe: "Totgeschlagen - Totgeschwiegen"
From: ooe@hosilinz.at
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20 Jahre Homosexuelle Initiative Linz

Totgeschlagen - Totgeschwiegen!

Veranstaltungsreihe zum Thema Homosexuellenverfolgung im Nationalsozialismus
Durch Jahrzehnte sind die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus
ignoriert worden, was nicht zuletzt auch daran gelegen war, dass
einvernehmliche homosexuelle Handlungen unter erwachsenen Männern auch nach
dem Ende der Naziherrschaft in Österreich nach dem deutschen Paragrafen 175
(hier § 129 I b) bis zum Jahr 1972 strafbar geblieben sind. So wurden diese
Opfer, die lediglich auf Grund ihrer sexuellen Orientierung nicht in die
Rassenideologie des Faschismus gepasst haben, erneut kriminalisiert und von
jeder Entschädigungsleistung ausgeschlossen. Demgemäss hat sich auch die
Holocaustforschung kaum mit homosexuellen Opfern beschäftigt.

Als Auftaktveranstaltung zum 20jährigen Gründungsjubiläum veranstaltet die
HOSI Linz daher eine Reihe unter dem Titel "Homosexuellenverfolgung im
Nationalsozialismus" in der dieses Thema in vielfältiger Weise dargestellt
werden soll.

Orfeo-Iris-Preis: 27. April, 18 Uhr Pfarrsaal St. Georgen/Gusen

Der vom International Lesbian and Gay Cultural Network (ILGCN) 1999
gestiftete Preis geht heuer an die Wiener Mag. Niko Wahl und Mag. Hannes
Sulzenbacher für ihre Arbeit "Aus dem Leben - Die Nazi-Verfolgung
Homosexueller in Wien 1938 - 1945". Die von den Preisträgern im Jahr 2001
gestaltete Ausstellung im öffentlichen Raum (Heldenplatz Wien) war die
erste, die in Österreich in umfassender Weise das System der Verfolgung und
Vernichtung homosexueller Männer aufgegriffen hat, um sie der Öffentlichkeit
bewusst zu machen. Wie notwendig dies war zeigte der Vandalenakt, der die
Objekte schon in der Nacht vor der offiziellen Eröffnung teilweise zerstört
hatte.

In Zusammenarbeit mit Pfarre und Musikschule St. Georgen/Gusen

"Voices and Shadows": 30. April, 20 Uhr Varietetheater Chamäleon,
Museumstraße 7a

Das Konzert des renommierten norwegischen Tenors Björn Haugan soll durch die
Präsentation von Musik-, Film- und Bildcollagen von Bill Schiller
(Stockholm) und Colin de la Motte-Sherman (Berlin) über historische
homosexuelle Persönlichkeiten, überlieferte Augenzeugenberichte von
KZ-Opfern und aktuelle Geschehnisse, das Bewusstsein für noch andauernde
Diskriminierung schärfen, aber auch einen optimistischen Ausblick auf ein
freies und selbstbestimmtes Leben als Homosexuelle bieten.

In Zusammenarbeit mit TUPILAK (Vereinigung lesbischwuler nordischer
KünstlerInnen) und ILGCN (Internationales lesbischwules kulturelles
Netzwerk)

"Totgeschlagen - Totgeschwiegen": 2. Mai, 1930 Uhr Diskussion im
Renaissancesaal des Alten Rathauses, Hauptplatz, Linz

Das Motto auf dem Gedenkstein für die Opfer der Homosexuellenverfolgung im
Faschismus ist Ausgangspunkt für eine Diskussion mit Günter Tolar
(Fernsehmoderator und SoHo-Bundesvorsitzender), Mag. Hanna Lessing
(Generalsekretärin des Nationalfonds) und Colin de la Motte-Sherman
(Journalist)

In Zusammenarbeit mit der VHS Linz

Filmreihe 3. bis 8. Mai 2002, Moviemento, Linz

In Zusammenarbeit mit dem Programmkino ,Moviemento' in Linz werden Filme
gezeigt, die gesellschaftliche und politische Unterdrückung und Verfolgung
Homosexueller zum Thema haben und z.T. von Homosexuellen gestaltet wurden,
darunter auch der Film "§175" und "Bent".

In Zusammenarbeit mit dem Programmkino Moviemento

Fotoausstellung im Foyer des Alten Rathauses: 30. April bis 4. Mai 2002

Der finnische Fotograf Peter-Paul Hallberg hat Veranstaltungen in anderen
ehem. Konzentrationslagern der Nazis dokumntiert. Die HOSI Linz präsentiert
eine Auswahl der Fotos.

Die Veranstaltungsreihe wird unterstützt aus Mitteln des Nationalfonds der
Republik Österreich!

Die HOSI Linz würde sich über eine entsprechende Ankündigung der
Veranstaltung in Ihrem Medium und um begleitende Berichterstattung sehr
freuen. Gerne vermitteln wir Ihnen einzelne unserer Gäste als
Interviewpartner.

Linz, 22.04.2002

gez. Ernst Strohmeyer, Projektleiter
gez. Ulrike Glachs, Vereinssprecherin

Rückfragehinweis: HOSI Linz, Tel.: 0732/60 98 98-1

Hintergrundinformation: http://www.hosilinz.at/20jahre

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Homosexuelle Initiative Linz (HOSI Linz)
The Lesbian and Gay Movement in Upper Austria
Schubertstrasse 36/1, A-4020 Linz
Phone/Fax: ++43/732-60 98 981
E-Mail: ooe@hosilinz.at
http://www.hosilinz.at
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04 Intergalaktischer Aktionstag gegen MARSH
From: indymed@gmx.at
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Intergalaktischer Aktionstag gegen MARSH

-> http://at.indymedia.org 20.4.2002, 19:34
Am 24. April, dem internationalen Tag des Labortiers, findet im Rahmen der
Kampagne gegen das Tierversuchsunternehmen Huntingdon Life Sciences (HLS)
ein
intergalaktischer Aktionstag gegen die Europa-Zentrale des
Versicherungsmultis MARSH in Österreich statt. Schon seit Tagen finden sich
zu diesem Zweck
auch auf diversen internatiolen Seiten Aufrufe, es den
MARSH-MitarbeiterInnen an
diesem Tag doch so schwer als möglich zu machen. Ähnliche Email-, Telefon-
und Faxaktionen brachten in Großbritannien und den USA Firmen aus dem
Dunstkreis von HLS in der Vergangenheit tageweise schnell zum totalen
Zusammenbruch...
->http://at.indymedia.org/front.php3?article_id=9819&group=webcast

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05 Erste öffentliche Diskussion feministische Migrantinnen
From: gruene.andersrum@blackbox.net
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erste öffentliche diskussion von den FeministischenMigrantinnen wien
6. mai 2002, 19.30 uhr
afro-asiatisches institut - kleiner saal
türkenstrasse 3, 1090 wien

erzählungen
zum thema migrantinnen reden üblicherweise migrantinnen
und österreicherinnen über migrantinnen
in dieser veranstaltung wollen die FeministischenMigrantinnen wien
einen perspektivenwechsel vornehmen - jede erzählt über sich und
ihre erfahrungen mit dem anderen

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06 Infoplenum zum Thema "Europäisches Sozialforum"
From: transdanubien@gegenschwarzblau.net
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Liebe TransdanubierInnen !

Morgen, am Mittwoch den 24.4.2002 findet ein Infoplenum zum Thema
"Europäisches Sozialforum" um 18.30 Uhr in der Plößlg. 15, 1040 Wien,
bei der Gewerkschaft Metall und Textil statt.

Nun würden wir eineN TransdanubierIn benötigen, der/die dieses Plenum
für Transdanubien gegen Schwarzblau besucht.

Also bitte wen möglich: hingehen !

Stefan

Für Transdanubien gegen Schwarzblau

P.S. : das Thema für unsere nächste Veranstaltung lautet "Ist der
Rechtsstaat in Gefahr?" mit der Justizsprecherin der Grünen im
Parlament, Terezija Stoisits.

______________________________________________
Transdanubien gegen Schwarzblau
http://www.gegenschwarzblau.net/transdanubien/
transdanubien@gegenschwarzblau.net
Tel. 0676 / 6767844
Spendenkonto: 502 758 483 00 BLZ 12 000 (BA)
______________________________________________

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07 Netzwerk Sperrstund/2. Ausgabe der "Feile"
From: augustin@nextra.at
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Netzwerk Sperrstunde

Jeden letzten Montag im Monat heißt es im Salon Uhudla: Sperrstunde! So
nennt sich das offene Vernetzungstreffen von Menschen, die
Gefängnisinsassen bzw. deren Angehörige betreuen, Initiativen, die sich
kritisch mit dem Strafvollzug und dem Justizwesen auseinandersetzen, und
Häfen-Erfahrenen - eine Initiative von AUGUSTIN und der
Menchenrechtsgruppe GEMMI.
Das nächste treffen: Montag, 29. April, 19.00 Uhr, Salon Uhudla, 1040,
Phorusgasse 7.

2. Ausgabe der "Feile"

Die 2. Ausgabe der Gefängiszeitung "Die Feile" wird mit der ersten
Mai-Ausgabe des AUGUSTIN als Beilage vertrieben. Diesmal mit
Schwerpunkt-Thema Arbeit im Knast: Recht auf Arbeit, Zwangsarbeit,
Entlohnung, Sozialversicherung... Daneben natürlich wieder Esperanza's
Kolummne mit nach-österlichen Gedanken, Billard in Stein, Kommentare zum
Prozess gegen die drei Polizisten, unter deren Händen Omofuma starb,
Reflexionen zur Gerechtigkeit in Österreich, Leserbriefe und vieles mehr....

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08 Disziplinierung per Strafverfügung
From: anti prison, antiknast-owner@yahoo.de
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Disziplinierung per Strafverfuegung verschärfte staatliche
Repressions- und Sicherheitspolitik

Veranstaltung mit Klaus Ronneberger
Treibhaus / Innsbruck Freitag 3. Mai 20 Uhr

Seit den neunziger Jahren spielt die Frage der inneren Sicherheit eine
herausragende Rolle. Dies verdankt sich weniger einem Anstieg der
Kriminalität, sondern hat vor allem mit einem grundlegenden
Strukturwandel
der Gesellschaft zu tun - sprich weg von einem wohlfahrtsstaatlichen
Typus
und hin zu einem neoliberalen Modell. Ein damit verbundener Anstieg
des
gesellschaftlichen Konfliktpotentials verstärkt Bestrebungen, den
Umbruch
mit ordnungspolitischen Mitteln - sei es durch eine Intensivierung der
sozialen Kontrolle oder durch eine verstärkte Repressionspolitik - zu
bearbeiten. Durch Moralisierungskampagnen und Bedrohungsszenarien
soll die
Einschränkung des bürgerlichen Gleichheitspostulats und der Entzug von
Rechten legitimiert werden. An die Stelle von Einschluß und soziale
Umverteilung treten in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung
Exklusion
und Bestrafung.

Klaus Ronneberger geb. 1950, studierte Sozialpädagogik,
Kulturwissenschaft
und Soziologie. Er war langjähriger Mitarbeiter des Instituts für
Sozialforschung in Frankfurt a. M. und arbeitet heute als freier
Publizist
(u.a. "Die Stadt als Beute" J.H.W. Dietz Nachfolger, Bonn 1999).

plus Solidaritäts-Sound mit dem World Rhythm Soundsystem!!

____________________________________
Eine Veranstaltung organisiert von der:

Rechtshilfe IBK
Postfach 705
6021 Innsbruck
rechtshilfe-ibk@gmx.net


____________________________________
delete the elite - wipe out wef - smash empire
http://www.hup.harvard.edu/pdf/HAREMI.pdf
http://www.antiwef.org


_______________________________

Antiknast - Anarchistischer Infodienst mit News und Infos über politische
Gefangene und staatsliche Repression

E-Mail : antiprison@anarchistblackcross.org

News : www.groups.yahoo.com/group/antiknast
(Empfehlenswerte englischsprachige Seite: www.anarchistblackcross.org)

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09 Podiumsdiskussion Cannabis
From: gruene.andersrum@blackbox.net
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Die Grünen Andersrum möchten auf eine weitere Veranstaltung zum Thema
Cannabislegalisierung hinweisen:
RAUSCHFREIHEIT
Cannabis: Nutzpflanze, Heilmittel, Rauschdroge

Eine Kampagne
der Wiener Grünen (Susanne Jerusalem)
der Grün & Alternativen StudentInnen Wien (GRAS)
der Grün Alternativen Jugend Wien (GAJ)


PODIUMSDISKUSSION:
Cannabis bewegt-
"Was tun mit den KonsumentInnen? Ab ins Gefängnis oder was?"

Zeit: 7. Mai, 19 Uhr
Ort: Rathaus, Nordbufett (Eingang:Liechtenfelsgasse, Stiege 4, Aufzug 1.
Stock)

TeilnehmerInnen:

· Susanne Jerusalem (Wiener Gemeinderätin und Landtagsabgeordnete)
· Gabriele Gottwald - Nathaniel (DSA Anton-Proksch-Institut,
Treffpunkt)
· Dr. Kurt Blaas (Allgemeinmediziner - Cannabis als Medizin)
· Hofrat Mag. Max Edelbacher (Vorstand des Sicherheitsbüros)
· Rainer Roppele (Ex & Hopp; Drogenberatungsstelle Dornbirn)

Moderation: Dr. Sigrid Pilz (Gesundheitssprecherin der Wiener Grünen)

im Anschluss an die Diskussion: Buffet mit und von Hanfbauer Felix Vidensky

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10 Jusos News Attack 05/02
From: Jochen.Hoefferer@spoe.at
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Hallo!
Unsere Veranstaltungen im Mai:

* Fahrt zur Befreiungsfeier Mauthausen
* Sackgasse Dritter Weg? Sozialdemokratie wohin?
* Jetzt online: Frog mi!
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Sonntag, 05. Mai 2002
Fahrt zur Befreiungsfeier Mauthausen

Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus organisieren die
Salzburger JUSOS auch heuer einen Bus zur Befreiungsfeier ins ehemalige
Konzentrationslager Mauthausen. Dabei werden neben der Sozialistischen
Jugend Österreichs viele Antifaschistische Organisationen und
KZ-Überlebenden Verbände aus ganz Europa teilnehmen. Ab 11 Uhr beteiligen
wir uns am Gedenkmarsch. Die Festrede wird dieses Jahr der Wiener
Bürgermeister Dr. Michael Häupl halten. Im Anschluss trifft sich die
Delegation der SJ Österreich bei einem nahe gelegenen Heurigen.

Kosten: JUSOS-Mitglieder fahren kostenlos (Du kannst an diesem Tag um 10
Euro Mitglied werden), Nichtmitglieder: 15 Euro
Treffpunkt und Abfahrt: Mirabellplatz Salzburg, um 7.45h
Und: Infos und Anmeldung tel 0662-424 500-22 | mailto:jusos@spoe.at
Anmeldeschluss: 28. April 2002

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Montag, 6. Mai 2002, 19 Uhr
Sackgasse Dritter Weg? Sozialdemokratie wohin?
Unser Polit.Talk mit Dr. Günther Sandner (Politologe, Wien)

Mit dem "Dritten Weg" wollten Tony Blair und Gerhard Schröder im Juni 1999
den sozialdemokratisch geführten Regierungen in Europa den Weg ins Dritte
Jahrtausend weisen. Traditionelle Programminhalte und Werte der Linken wie
ein ausgebauter Sozialstaat und das Eintreten für soziale Gerechtigkeit
wurden einer Neubewertung unterzogen. Mittlerweile ist es stiller geworden
um den Dritten Weg - und außer in intellektuellen Denkzirkeln scheint das
Konzept keine Resonanz mehr zu finden. Viele Sozialdemokratien - und auch
die SPÖ unter Alfred Gusenbauer - vermochten sich mit dieser Programmatik
ohnedies nicht anzufreunden. Doch was sind die Gründe für das Scheitern des
Dritten Weges als zukunftsfähiges Politikkonzept? Und was kann aus den
Fehlern des Dritten Weges gelernt werden?

Wo: SPÖ-Bildungszentrum, Auerspergstr. 42, 5020 Salzburg
Und: Bitte Anmelden unter tel 0662-424 500-22 | mailto:jusos@spoe.at

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Montag, 13. Mai 2002
Jetzt online: www.FROGMI.at Die junge Plattform für Salzburg im Netz
Mitreden - mitgestalten! Alle Redaktions-Frösche treffen sich am Montag den
13. Mai in Salzburg in der Paris Lodronstraße 8a. Beginn: 19.30 Uhr!
Hast Du auch Lust? Mail an mailto:frogmi@gmx.at genügt.
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Eurer JUSOS-Team
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Dies ist eine Mailing-List der Salzburger JUSOS. Sie soll informieren
und dazu anregen, sich zu beteiligen. Auch an dieser Liste selbst:
Schreib uns! Beiträge und Kritik sind willkommen. Um sich von dieser
Mailing-List abzumelden, einfach dieses E-Mail reply`en

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KOMMENTARE - MELDUNGEN
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11 "One stoppt die Papierflut"
From: akin.buero@gmx.net
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Kapitalismus/Prinzipielles:

> "ONE stoppt die Papierflut"

Ein Beispiel der Wandelbarkeit des Kapitalismus

Connect Austria, die Telekommunikations-GmbH, die "das Leben
eroeffnet" und hartnaeckig dabei das Datenschutzgesetz verletzt,
hat neue Allgemeine Geschaeftsbedingungen. Dazu gibt es eine
Aussendung von ONE, die ueber die uebliche, schon zur Gewohnheit
gewordene Verarschung von KonsumentInnen hinausgeht.

Die monatlichen Abrechnungen die sogenannten
Einzelgespraechlisten, die zur Kontrolle der erbrachten
Leistungen dienen, werden nur mehr kostenpflichtig beigelegt,
waehrend das Abfragen der Monatsuebersicht ueber die ONE-Homepage
weiterhin kostenlos erfolgen kann. Den Nachteilen der KundInnen -
der Zugang zum Internet ist im Gegensatz zum Oeffnen eines
Briefes mit Kosten verbunden und nimmt mehr Zeit in Anspruch -
stehen Vorteile fuer ONE gegenueber: unmittelbar profitiert ONE
durch die Umwandlung einer ehemals kostenlosen Serviceleistung in
eine zu bezahlenden Dienstleistung und durch die Senkung der
Administrations- und Materialkosten, mittelbar durch die zu
erwartenden ansteigenden Zugriffe auf ihre Homepage, womit ein
zentraler Werbekanal aufgewertet wird. Das Interessante an dieser
ganzen Angelegenheit ist jedoch nicht, dass hier eine Massnahme
gesetzt wurde, die betriebswirtschaftlich Sinn macht und zu
Lasten der KonsumentInnen geht, sondern die Art und Weise wie
diese Neuerung angekuendigt wurde.

Die ONE-NGO

ONE rubriziert die Aenderung ihrer AGB unter dem Slogan: "ONE
stoppt die Papierflut." Dementsprechend liest sich der
Mitteilungsbrief wie die Aussendung einer Umweltinitiative. So
appelliert der Geschaeftsfuehrer Christian Czech im Tonfall einer
NGO an alle ONE-KundInnen, gemeinsam mit ONE Taten fuer die
Umwelt zu setzen. ONE geht nach eigenen Aussagen mit gutem
Beispiel voran. Die KundInnen werden im Namen der Umwelt gebeten
hinterher zu watscheln. Und weil sich Umweltschutzbewusstsein
nicht verordnen laesst, macht der ONE-Oberfritze abschliessend
klar: "Jetzt entscheiden Sie!" Zum Vergleich: Ein Massenbrief
einer NGO, den ich am selben Tag erhielt, schloss mit dem
auffordernden Hinweis: "Its up to you!" Auf der Antwortkarte
steigert sich, meinem Empfinden nach, der parallele
Sprachgebrauch zu einer Noetigung, denn auf dieser darf man
ankreuzen: "Ja, ich moechte mit ONE einen Beitrag zum
Umweltschutz leisten und verzichte (...) auf meine
Einzelgespraechsliste in Papierform." Um also auf diese Liste
verzichten zu koennen, ohne ein eigenes Schreiben aufzusetzen,
muss man sich zur gemeinsamen Umweltschutzaktion mit ONE per
Unterschrift bekennen. Vielleicht wird man naechstens ankreuzen
koennen: Ja, ich moechte mit ONE alten rumaenischen Tanzbaeren
ein neues Zuhause schenken und bin bereit hoehere Tarife zu
bezahlen.

Die Umwelt braucht Taten, meine Aktivitaet ist gefragt, es liegt
an mir, ich entscheide, ob ich dem guten Beispiel folge oder
kalten Herzens die Umwelt weiter belaste. Diese Argumentsweise
soll von der wahren Intention ablenken. Die Verschlechterung des
Leistungsangebots soll durch den moralischen Appell kaschiert
werden. Das Ziel, den Profit zu erhoehen, tritt aus dem
Lichtkegel und im Rampenlicht verbeugt sich ein PR-Gag. Eine
solche selbstlose Aufopferung fuer den Umweltschutz ist
natuerlich ONEmalig und letztklassig zugleich.

Neoliberale "Progressivitaet"

Das Vorgehen von ONE kann also nur als eine besonders
aufdringliche Form der Augenauswischerei bewertet werden.
Umweltschutz wird ausschliesslich deshalb zu einem integralen
Bestandteil der Unternehmensphilosophie stilisiert, weil durch
die Reduktion des Papierverbrauchs kein oekonomischer Schaden
entsteht, sondern vielmehr Gewinn winkt. Die Forderung nach
sparsamen, nachhaltigen Umgang mit natuerlichen Ressourcen wird
aber durch diese perfide Aneignung nicht unrichtig. So hat Frigga
Haug in den letzten Jahren in mehreren Aufsaetzen auf eine
Bewegung aufmerksam gemacht, die sie als eine Art passive
Revolution von oben beschrieb. Damit meint sie die "Vereinnahmung
von urspruenglich linken Forderungen oder solchen der neuen
sozialen Bewegungen in neoliberale Strategien." Sie schreibt
weiter: "Ganz offensichtlich hat sich die Konstellation fuer die
ueber Jahre zentralen Forderungen auf eine Weise geaendert, dass
aus Befreiungsforderungen jetzt solche der Systemsicherung und
der Befoerderung und Reproduktion neoliberaler Politik wurden,
ohne dass darum die Forderungen selbst (...) falsch geworden
waeren." Jetzt ist die Forderung nach Papiervermeidung gewiss
keine Befreiungsforderung, keine Forderung die als Voraussetzung
fuer ihre Umsetzung die Ueberwindung des Systems hat - Frigga
Haug denkt bei ihren Ausfuehrungen etwa an die feministische
Ausweitung des Arbeitsbegriffs, die nun auch von VordenkerInnen
des Kapitals unter selbstredend anderen Vorzeichen in Angriff
genommen wird - aber eine Forderung, die von einer alternativen
Bewegung stammt, die auch immer mehr oder weniger akzentuiert
Kapitalismuskritik betrieb, ist sie allemal. Das Phaenomen, dass
durch dieses Uebernehmen von linken und alternativen Forderungen
entsteht, bezeichnet Frigga Haug als neoliberale
"Progressivitaet", die nur moeglich ist durch "Beschraenkung und
Zereissung zusammengehoerender Dimensionen." In anderen Worten:
So wie man eine rote Chillischote nicht in einem Stueck schlucken
kann ohne in Flammen aufzugehen, zu explodieren, sondern nur
mundgerecht zerkleinert, zerstueckelt, also entschaerft, so kann
der Kapitalismus Forderungen, die aus den von ihm produzierten
Widerspruechen erwachsen, nicht als Ganzes integrieren, sondern
nur entstellt und systemkonform portioniert. *Roman Gutsch*

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12 Frankreich/Demokratie: Alles Recht
From: akin.buero@gmx.net
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Frankreich/Demokratie:

Alles Recht

Wer Meinungsumfragen fuer ein Instrument wahrer Demokratie haelt,
hat Le Pen verdient

Le Pen hat also Jospin bei den Praesidentenwahlen aus der
Stichwahl gekippt. Grosse Hysterie kommt auf. Aber ein bisserl
Abkuehlung taete wohl gut. 17% fuer den Rechtsaussen bei einer
Wahlbeteiligung von 72% sind kein Beinbruch.

Denn erstens: Haette die Haider-FPOe bei Wahlen nur 17% und
haetten wir in Oesterreich gleichzeitig eine Trotzkistin wie
Arlette Laguiller, die jetzt 6% der Stimmen auf sich vereinigen
konnte, haetten wir auch weniger Probleme.

Zweitens: Solange das Establishment sowohl in den EU- als auch in
den Beitritts-Staaten derart fanatisch am Weiterbau des
Kapitalisten-Molochs EU und des "Freihandels" festhalten und die
Linke nicht in der Lage ist, Kritik daran zu ueben - aus lauter
vertrottelter Panik, mit den Rechten in einen Topf geworfen zu
werden - solange werden die Rechten fast alle EU-kritischen
Stimmen einstreifen. Das heisst noch lange nicht, dass Europa
voller Nazis ist.

Und drittens gibt es da die Meinungsforschung, eine unsaeglich
schaedliche Einrichtung fuer alles was politischer Diskurs oder
Demokratie bedeuten koennte. Zuerst heisst es: Das Recht geht vom
Volke aus. Dann definiert man, dass das heisst, dass das Recht
von 51% des Volkes ausgeht. Es folgt, dass das Recht von 51% der
mit sehr eigenwilligen Bestellungsmodi gewaehlten Volksvertreter
ausgeht. Schlussendlich betreibt man Meinungsforschung, versucht
die Wahlen durch Umfragen zu ersetzen und richtet seine Meinung
nicht nach dem eigenen Gewissen oder seinem kognitiven
Erkenntnissen, sondern danach, was gerade opportun erscheint und
medioker ist - und schimpft Leute wie Haider und Le Pen oder auch
Gregor Gysi Populisten, weil man ihnen die Popularitaet neidet.

Dann veroeffentlicht man diese Meinungsumfragen und das p.t.
Publikum wundert sich schwer, wozu es eigentlich noch zur Wahl
gehen soll, wenn das Ergebnis schon feststeht. Man weiss, aus der
ersten Wahl werden Jospin und Chirac als Kandidaten fuer den
zweiten Wahlgang hervorgehen. Also wozu soll man noch zur Wahl
gehen? Allerhoechstens deswegen, um in einem ersten Wahlgang, wo
man ja dank der Meinungsumfrage weiss, das es ja eh um nichts
geht, seinen Protest zu deponieren. Was erstens eine
rekordgeringe Wahlbeteiligung und zweitens nur 36% der
abgegebenen Stimmen fuer Chirac und Jospin zusammengerechnet
ergab. Aber nein, niemand kommt auf die Idee, die
Meinungsumfragen haetten da einen Einfluss gehabt - schliesslich
lebt eine ganze Industrie davon und das gesamte politische und
journalistische Establishment schluerft diese Umfragen wie
reinstes Ambrosia. Man haelt sie fuer neutral und verhaelt sich
so wie die Feldforschung des 19.Jahrhunderts, die glaubte, ihre
Taetigkeit haette keinen Einfluss auf das zu beobachtende Objekt.
Nein, schuld, so hoert man von all den gut bezahlten
Kommentatoren, sei die Zersplitterung des Kandidatenfeldes.
Schoen: Aber dann muss man wohl die Kriterien so scharf anziehen,
dass schon beim ersten Wahlgang nur zwei Kandidaten - zwei
phantasielose Systemerhalter eben - ueberbleiben. Wenn nicht,
koennte es schon sehr bloed ausgehen. Denn die zersplitterten
Linken ohne Jospin hatten gemeinsam auch so ungefaehr 17%; bei
einem gemeinsamen Antreten irgendeiner charismatischen Figur
haetten es locker mehr werden koennen. Und so haette hat man
vielleicht beim naechsten Mal eine Stichwahl zwischen einem Nazi
und einer Trotzkistin und letztendlich vielleicht nur deswegen
einen Nazi zum Praesidenten gemacht, weil die Mehrheit
derjenigen, die noch zu dieser Wahl gegangen sind, keine Linke im
Elyssee wollte.

Und dann koennte uns das Establishment nur mehr zwei
Erklaerungsmoeglichkeiten anbieten: Entweder die Mehrheit der
Franzosen sind rechtsextrem oder es war doch nur ein Maerchen,
dass der franzoesische Staat ein demokratisches System sei. Und
leider wird ihnen da die erste Version lieber sein.

Jetzt gehts aber um das Match Le Pen versus Chirac. Und schon
sind die Umfrager wieder da und sagen Le Pen kriegt nur 20%. Wenn
er dann vielleicht 30 oder 35% hat, naja, dann sind wieder alle
geschockt... Und ein paar Wochen darauf geht man wieder zur
Tagesordnung ueber und so weiter ad infinitum. Nein, doch nicht
ad infinitum. Eines Tages gibts dann naemlich ein boeses Erwachen
und keiner weiss, wieso.

Angesichts dieser Betrachtungen koennte man sich auch so einiges
ueber oesterreichische Wahlergebnisse ueberlegen - vom
Praesidentschaftskandidaten Burger bis zum Erfolg der FPOe. Aber
das ist eine andere Geschichte...

Bernhard Redl

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13 Remember Chile
From: akin.buero@gmx.net
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Venezuela/USA/Kommentar der anderen:

> Remember Chile

Auch wenn der Abgang von Hugo Chavez nur ein kurzfristiger war,
gibt es doch einige Parallelen zu frueheren Ereignissen. Denn im
Gegensatz zu den Berichten einer bevormundeten westlichen Presse
war Hugo Chavez nicht unpopulaer und trat keineswegs zurueck,
berichtete GREG PALAST im "Guardian Unlimited":

Was wir alles zu lesen bekamen: Hugo Chavez, der unpopulaere
diktatorische Machthaber Venezuelas trat zurueck. Nachdem man ihn
beschuldigt hatte, die Erschiessung von Regierungsgegnern
angeordnet zu haben, machte er Platz fuer progressive,
demokratische Kraefte des Militaers und dem Leiter des
venezolanischen Wirtschaftsrats.

Zwei Dinge in dieser Geschichte fielen mir auf: erstens ist jede
dieser Faktoide voellig falsch. Zweitens: alle Zeitungen der
herrschenden Hemisphaere, von der New York Times bis zum Guardian
verwendeten identische Vokabeln: "diktatorisch, unpopulaer,
Ruecktritt" in ihrer Berichterstattung.

Beginnen wir mit dem "Ruecktritt", der die Regierungen von Bush
und Blair veranlasste, ueber ihre eigenen Fuesse zu stolpern,
weil sie sich bei der Anerkennung der Putschisten so beeilten.
Fuer diesen Ruecktritt gab es weder eine Bestaetigung noch
Zeugen. Ich verlangte Antworten von der venezolanischen Botschaft
in London und mir wurde mitgeteilt, dass Chavez sich hatte
arretieren lassen, um Blutvergiessen zu vermeiden, aber gesagt
hatte: "Ich bin noch immer Praesident."

Der Ruecktrittsmythos war Teil einer jahrelangen
Desinformationskampagne gegen den populaeren frueheren
Fallschirmjaeger, der mit 60% der Stimmen gewaehlt worden war.
Das Weisse Haus von Bush hat angeblich die Wahl von Chavez durch
eine Mehrheit der Waehler als eine nicht ausreichende
Legitimation fuer die venezolanische Regierung bezeichnet. Diese
Einschaetzung kommt nicht unerwartet von einer US-Regierung, die
selbst im Amt ist gegen die Entscheidung der Mehrheit der
Waehler.

Was weder Bush noch die Zeitungen vermeldeten, ist, dass Chavez'
wirkliches Verbrechen in zwei Gesetzen bestand, die Venezuelas
Nationalversammlung durchlaufen haben: das erste zwang die
Eigentuemer grosser Plantagen, unbearbeitetes Land den Landlosen
zu ueberlassen, das zweite verdoppelte die Lizenzgebuehren fuer
die Oelgewinnung. Venezuela war der groesste Oelexporteur fuer
die USA, groesser als Saudi-Arabien. Das erklaert Chavez'
Unpopularitaet - wenigstens bei seinem Hauptgegner, der
amerikanischen Erdoelindustrie.

Uebrig bleibt der Vorwurf, dass Chavez nach der New York Times
Soldaten befohlen haben soll, auf eine Menge von Protestierenden
zu schiessen. Dieses Blutbad ohne Beweis findet sich in jeder
westlichen Zeitung. Ich konnte leicht Augenzeugen ohne Verbindung
zu irgendeiner Seite finden, die erzaehlten, dass das Schiessen
von der Anti-Chavez Metropolitan Police begonnen worden war und
die ersten Getoeteten Pro-Chavez-Demonstranten waren.

Es ist das alte Lied der CIA-Desinformation, das schon einmal, in
Chile, gespielt wurde. *Ue.: akin, gekuerzt*

Quelle:
http://www.guardian.co.uk/Archive/Article/0,4273,4396083,00.html

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14 the man who shot imre b.
From: indymund@gmx.net
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the man who shot imre b.

-> http://at.indymedia.org 8:47pm Fri Apr 19 '02
Von einem Kriminalbeamten erschossen wurde in Wien in der Nacht vom 19. auf
den 20. Mai 2000 ein des Suchtgifthandels verdächtigter Mann. Der tödliche
Schuss soll sich laut Polizeiangaben beim Öffnen einer Autotür versehentlich
gelöst haben. Suchtgift wurde bei dem Mann oder in seinem Auto keines
gefunden.
In einem Lokal, in dem sich der Mann zuvor aufgehalten haben soll, sei aber
Cannabis sicher gestellt worden, erklärte die Polizei. Bei dem Toten handelt
es sich um Imre B., einem 34 Jahre alten Antifaschisten aus Jugoslawien, der
seit Jahren in Österreich gelebt hat. Am 4. Juni findet eine 2-stuendige
Verhandlung im Bezirksgericht Fünfhaus gegen den Todesschuetzen statt...
-> http://at.indymedia.org/front.php3?article_id=9822

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15 Bevorstehende Verlegung von Marco Camenisch
From: anti prison, antiknast-owner@yahoo.de
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Marco Camenisch
Viale die Tigli 14
13900 Biella
Italy

Ende Februar 2002

An die GenossInnen,
An die OEffentlichkeit,
An die Repressionsbehoerden.

Am 18. April 2002 ist meine Verurteilung in Italien zu 12 Jahren
Gefaengnis beendet und ich werde in die Schweiz ausgeliefert um mir
dort verschiedene Prozesse zu machen, die auch lebenslaenglich
vorsehende Anklagen (Zusatzstrafe) beinhalten.
Ich anerkenne die Legitimitaet der Herrschafts- und
Repressionsapparate nicht und schliesse folglich jegliche
Erklaerungen vor diesen Apparaten und ihren StellvertreterInnen
kategorisch aus, ausser eventuelle spontan oeffentlich/vor Gericht.
Ich fordere die Repressionsbehoerden auf meine Angehoerigen, vor
allem meine betagte Mutter und meinen Bruder, beide aus
gesundheitlichen Gruenden vernehmungsunfaehig, nicht nochmals Druck
und Zwang zu Falschaussagen zu noetigen, wie es kurz nach dem Tode
(dessen ich angeklagt werde) eines Grenzwaechters in Brusio 1989
geschehen ist.
Aus persoenlichen Gruenden des fortgeschrittenen Alters, einer
geschaedigten Gesundheit und von sozialen Verantwortungen und
Beduerfnissen ist die Wiederaufnahme klandestiner bewaffneter
Militanz im antiautoritaeren Kampf schon lange fuer mich weder
verantwortbar noch moeglich. Ich bekenne mich aber weiterhin
solidarisch zur Notwendigkeit, fuer einen radikalen antiautoritaeren
Kampf gegen die immer aggressivere und zerstoererische Herrschaft und
Ausbeutung (jetzt durch den technologischen Kapitalismus und seinen
totalen Krieg gegen die Individuen, Gesellschaften, Kulturen und die
Umwelt der Gemeinschaft Erde) und fuer eine ANDERE NOTWENDIGE WELT zu
stehen, die notwendigerweise aus antiautoritaeren und
gleichheitlichen Beziehungen besteht, zwischen den Individuen und
Gemeinschaften aller Dinge, aller nichtmenschlichen und menschlichen
Leben, welche insgesamt die Gemeinschaft Erde bilden.

Unterzeichnet
Marco Camenisch


Mit Marco Camenisch, Freiheitsraeume erweitern!

Marco Camenisch (49) wurde 1980 in der Schweiz fuer Sabotage an
Stromanlagen zu 10 Jahren Knast verurteilt. Nach 2 Jahren gelang ihm
mit 5 weiteren Gefangenen die Flucht, wobei ein Waerter getoetet und
ein weiterer verletzt wurde. 1989 wurde Marco vom Staatsschutz und
den Medien fuer den Tod eines schweizerischen Grenzwaechter
verantwortlich erklaert. In Italien war Marco mit dortigen
anarchistischen GenossInnen u.a. gegen die Nuklearindustrie politisch
aktiv. 1991, nach einem Schusswechsel mit der italienischen Polizei,
wurde er verhaftet, wobei er an beiden Beinen und ein Polizist leicht
am Arm verletzt wurden. Wegen schwerer Koerperverletzung und Sabotage
wurde er zu 12 Jahren verurteilt. Danach wird er an die Schweiz
ausgeliefert werden. In permanenter Kleingruppenisolation ohne
Freiheit-, Sport- und nennenswerte Arbeitsmoeglichkeiten muessen er
und andere politische und soziale Hochsicherheitsgefangene sich 20
Stunden taeglich in ihren Zellen aufhalten. Seinen anarchistischen
Willen haben die Herrschenden nicht brechen koennen!

Seit dem 5. November 1991 widersteht Marco Camenisch dem
italienischen Knastsystem, indem er fuer seine Menschenwuerde kaempft
und keiner Autoritaet unterwuerfig ist.
Marco gehoert zur rebellischen Generation der 70iger Jahre. Hart
wurde er bestraft (und sitzt immer noch), weil er in der Schweiz
gegen eine kriminelle, nukleare Politik den Kampf aufgenommen hatte,
die u.a. fuer die Ausbeutung und Zerstoerung von Mensch,
Gesellschaft, Umwelt und Natur verantwortlich ist. In diesen langen
Jahren der Knastzeit hat sich Marco weiterhin mit der Aussenwelt
auseinandergesetzt. Er hat Analysen erarbeitet und nuetzliche
UEbersetzungen gemacht, um einen weitlaeufigen, oekosozialen Kampf
mitzuentwickeln.
Mit Hungerstreiks und individuellen Protesten hat er immer weiter
gekaempft, damit die paar wenigen Rechte eines Gefangenen, die
jede &#8222;Demokratie&#8220; verspricht, nicht ganz Makulatur werden.
Eingeschraenkte und verletzte Rechte, wo Knastbesuche durch Verwandte
verkompliziert und durch Bekannte schlicht verboten sollen, wo
notwendige aerztliche Versorgung ungenuegend ist oder verweigert
wird, keinerlei sogenannte &#8222;Wiedereingliederungsmassnahmen&#8220;,
dafuer
repressive und erniedrigende Schikanen auch gegenueber Verwandten
durch lange Wartezeiten bei Besuchen, unnoetig erniedrigende
Leibesdurchsuchungen und Zellenfilz, unrechtmaessig behinderter
Postverkehr, Verlegungen nach einer Vorankuendigung von einer halben
bis zu einer Stunde, immer wieder neue, in der Haftzeit angesiedelte,
beliebige und haltlose Ermittlungs- oder Gerichtsverfahren
wegen &#8222;subversiver Vereinigung&#8220; oder aehnlichem gegen Gefangene
und
den sich solidarisch verhaltenden Verwandten und Bekannten
(Justizterror.
Die uebliche, &#8222;demokratische&#8220;, italienische Komoedie, die
diejenigen
zu belohnen verspricht, welche durch Unterwerfung und Anpassung die
Regeln der dreckigen Gesellschaft akzeptieren und diejenigen
bestraft, die nicht bereit sind KomplizInnen zu werden, sowohl im
Knast wie auch draussen.
Durch 20 Jahre Unterdrueckung, Verweigerung der individuellen
Freiheit und der kollektiven Rechte, die durch die Revolten der
70iger Jahre erkaempft wurden, wird versucht radikalem Widerstand
jeglichen Sinn zu berauben. Die moderne, totalitaere
&#8222;Demokratie&#8220; von
heute toleriert nicht mehr kritisiert zu werden. Die &#8222;neuen national-
progressiven Herrscher&#8220; haben, nachdem sie den Krieg auf de Balkan
losgetreten haben, sehr klar geantwortet: Neoliberalismus in der
OEkonomie, Ausbau der Repressionskraefte fuer diejenigen Menschen,
welche sich nicht der neuen Weltordnung unterordnen wollen.

Besonders heute ist es unerlaesslich sich mit den Gefangenen aus dem
Widerstand zu solidarisieren um deren unhaltbare Isolation und
Kriminalisierung zu durchbrechen!

_______________________________

Antiknast - Anarchistischer Infodienst mit News und Infos über politische
Gefangene und staatsliche Repression

E-Mail : antiprison@anarchistblackcross.org

News : www.groups.yahoo.com/group/antiknast
(Empfehlenswerte englischsprachige Seite: www.anarchistblackcross.org)

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16 Notizen
From: akin.buero@gmx.net
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Der Polizei ist fad...: AL sucht Photos

Unter
http://at.indymedia.org/front.php3?article_id=9837&group=webcast
gibts Photos von jenem Polizisten zu sehen, der bei der Demo am
13.4. ausrastete, seine Pistole zog und - gluecklicherweise nicht
abdrueckte. Anlass dafuer war ein Demonstrant, der seine volle
Blase bei einem Busch entleeren wollte... Es waren aber bislang
keine Photos oder Filme zu kriegen, wo man den Polizisten mit
gezogener Waffe sieht. Wer solche hat, melde sich bitte bei der
Antifaschistischen Linken: almail@gmx.net o. 0699 10934921

***

Polizei/Schwarz und Weiss: Easy Operation Spring

Wieder einmal bejubeln Medien einen grossen Erfolg der Wiener
Exekutive genannt "Operation Easy". Den Erfolgsmeldungen der
Polizei waren Monate der Ueberwachung, Hausdurchsuchungen und
Verhaftungen gegen Hunderte afrikanische MigrantInnen
vorangegangen.

Die Operation Easy bedeutet die Verhaftung von 135
AfrikanerInnen, 350 Anzeigen in Wien, 64 in Graz und die
weltweite Fahndung nach 1500 Verdaechtigen. Nicht zufaellig fand
die Pressekonferenz zur Operation Easy ausgerechnet dann statt,
als der Prozess gegen die Moerder von Markus Omofuma in die
Schlussrunde ging.

Die Parallelen zur Operation Spring werden vor allem durch die
gleichen Akteure offensichtlich: So werden die
Ueberwachungsprotokolle wieder von Douglas Idehen uebersetzt, der
sich bereits durch falsche Uebersetzungen und seine Naehe zur
nigerianischen Regierung selbst disqualifizierte. Auffaellig ist
wieder die rassistische und sexistische Bildsprache in der
Berichterstattung.

Was bei der Operation Easy ein Novum darstellt, ist die EU-weite
Vernetzung bei dieser Polizeiaktion. Oesterreich spielte bei
pauschalen Verdaechtigung von AfrikanerInnen als
DrogendealerInnen eine Vorreiterrolle.

GEMMI (stark gekuerzt)

***

Datenschutz: Universitaetsgesetz greift auf
Sozialversicherungsnummer zu

Im Rahmen des neuen Universitaetsgesetzes soll auch die
systematische Nutzung der Sozialversicherungsnummer im
Hochschulbereich legalisiert werden. Neben dem System der
Matrikelnummer, das fuer die Verwaltung der Studenten voellig
ausreichend ist und als Spezialloesung der Hochschulen
datenschutzrechtlich bewaehrt und unbedenklich ist, soll eine
Parallelverwaltung mit Hilfe der Sozialversicherungsnummer
aufgebaut werden, kritisiert die Arge Daten in einer Aussendung.

Der Einsatz der Sozialversicherungsnummer hat erhebliche
Konsequenzen. Es wird damit dritten Stellen, wie anderen
Behoerden, Arbeitgebern und Privatversicherungen wesentlich
leichter gemacht, Zugang zu Ausbildungsdaten zu erlangen.
Hintergrund dieses bedenklichen Vorstosses ist die nach Ansicht
der Arge Daten unnoetige und rechtlich bedenkliche
Bildungsevidenz.

Infos zur Bildungsevidenz:
http://www.argedaten.at/news/20011001.html

***

Das Letzte: Haider im Standardinterview (23.4.)

STANDARD: "Sie werden immer wieder mit Le Pen verglichen. Stoert
sie das?"
JOERG HAIDER: "Wenn schon, dann bin ich das Original. Wir sind
aber in Stil und Inhalt schwer vergleichbar. Ich mache keine
Verbalexzesse wie er."

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17 Das neue Selbstverständnis von at.IMC
From: indymund@gmx.net
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Das neue Selbstverständnis von Indymedia in Austria

-> http://at.indymedia.org 3:45am Tue Apr 23 '02
Dieses neuformulierte Selbstverständnis von at.IMC beruht auf dem Konsens
der Leute, die at.IMC kollektiv gestalten. at.IMC ist ein Projekt, das für
sich
einen Prozess darstellt, der mitunter Wandlungen unterworfen ist. Dies gilt
vor allem auch für das Selbstverständnis selbst. Das Projekt hängt von den
Leuten ab, die sich mit der Betreuung des Projekts beschäftigen.

Was ist at.IMC?

at.IMC ist eine für alle Menschen offene, unabhängige, nichtkommerzielle und
multimediale Plattform für alternative Berichterstattung über soziale und
politische Themen, Ereignisse, Vorfälle, etc. und für die inhaltliche
Auseinandersetzung mit jenen. Dabei stellt at.IMC Raum und Kanäle bereit,
die Grenzen
überwinden und auflösen sollen.

Eine tragende Rolle bei at.IMC spielt das Prinzip des OPEN PUBLISHING.
Dieses Prinzip garantiert einen generell offenen und transparenten Zugang
für alle
Menschen. Dadurch wird at.IMC zu einer Plattform für all jene kritischen
Informationen und Kenntnisse, die in den zunehmend vereinheitlichten und
monopolisierten Mainstream-Medien kaum Platz finden.

Beeinflusst vom internationalen Indymedia-Netwerk und der aktuellen
politischen Situation in Österreich versucht at.IMC, über verschiedene
Medienbereiche
hinweg zu vernetzen, um multilinguale, unabhängige politische Inhalte zu
verbreiten.

at.IMC will bestehende Strukturen miteinander vernetzen und unterstützen,
sowie mit bestehenden, alternativen und unabhängigen Angeboten in aktiven
Austausch treten.

Dabei möchte sich at.IMC keinesfalls nur auf das Internet als
Kommunikations- bzw. Partizipationsmedium beschränken, sondern es sollen
nach Maßgabe der
Ressourcen so viel wie möglich Medienkanäle genutzt werden: Texte, Bilder,
Audios und Videos.

Prinzipien von at.IMC

Offener Zugang!

Indymedia sieht sich als offene Plattform, an der sich alle Menschen
beteiligen können. Grundlage dafür ist nicht nur das Prinzip des OPEN
PUBLISHING,
sondern vor allem auch die generelle Möglichkeit zur Partizipation am
gesamten
Prozess. Somit können alle Mensch Teil von Indymedia werden und den
Informationsfluss sowie die Entwicklung mitgestalten. Vor diesem Hintergrund
kann
Indymedia nie mehr sein, als die Summe der Stimmen, Wörter und Bilder der
Beteiligten.

Informationsvielfalt!

Vielfältigen Einhalt der vorherrschenden Beliebigkeit! Indymedia bietet
allen politischen Informationen und Erkenntnissen Raum und Kanäle zu
Verbreitung.
Informationen und Erkenntnisse kommen grundsätzlich durch die individuellen
Perspektiven und Positionen der einzelnen zu Stande. Die Vielfalt der
Perspektiven wird durch das Prinzip des OPEN PUBLISHING ermöglicht und
gefördert.
Die veröffentlichten Informationen müssen dem Prinzip der Gleichheit sowie
der
Vielfältigkeit aller Menschen verpflichtet sein und dürfen keine Menschen
aufgrund ihrer ethnischen Herkunft, ihrer Geschlechter, Alter, Klassen,
sexuellen Orientierungen und/oder ihrer assoziierter Lebensformen
diskriminieren.

Dezentralität!

Indymedia beruht auf einem dezentralen Konzept. Bedingt durch den offenen
Zugang können alle Menschen an jedem Ort Teil von Indymedia werden. Es gibt
keine Zentren, von denen aus Informationen produziert und verbreitet werden,
noch gibt es Periferien einer bloßen Konsumption. Das Konzept zielt auf die
Auflösung dieser Verhältnisse - die Auflösung der Grenzen zwischen
Produzierenden
und Konsumierenden von Informationen. Jene, die konsumieren, sind auch jene,
die produzieren!

Hierarchiefreiheit!

at.IMC hat daher den Anspruch der Hierarchiefreiheit. Um dies zu
garantieren, müssen allerdings auch ständig jene Widersprüche kritisch
reflektieren
werden, die in den eigenen Strukturen, also von den Beteiligten selbst,
produziert werden. Indymedia wird immer auf eigene Widersprüchen stoßen und
notwendiger Kritik ausgesetzt sein. Die ständige Auseinandersetzung ist Teil
der
sozialen Prozesse innerhalb nicht-hierarchischer Strukturen, die z.B. schon
durch
die Nutzung des Mediums Internet an ihre Grenzen stoßen - auch dann, wenn
vielen Leuten ermöglicht wird, ihre Erkenntnisses kundzutun. So muss Sprache
selbst als Ausgrenzung - wenn auch nicht als unüberwindbare - betrachtet
werden.
Vor allem sei hier auf die Notwendigkeit geschlechtsneutraler schreibweisen
hingewiesen.

Transparenz!

Sämtliche Bereiche von Indymedia sollen für alle Menschen so transparent wie
möglich gemacht werden. Damit soll vermieden werden, dass es innerhalb des
Prozesses zu Machtkonzentrationen kommt. Allen Beteiligten soll ermöglicht
werden, an allen Prozessen und Entscheidungen partizipieren zu können.

Darüberhinaus bekennt sich at.IMC zu den principles of unity, die auch den
anderen IMCs weltweit zugrunde liegen.

Inhalte von at.IMC

Die Distribution von Informationen über Indymedia ist unbeeinflusst von
kommerziellen und andere Interessen. Die Verantwortung für die Beiträge im
Newswire liegt bei jenen, die diese auf Indymedia veröffentlichen. Diese
kann nicht
auf andere Personen übertragen werden. at.IMC beruht daher und darüberhinaus
auf dem Copyleft-Prinzip.

Die Übernahme von Meldungen von kommerziellen Medien ist nicht erwünscht.

Der Bereich der Mittelspalte wird durch eine ebenfalls für alle Menschen
offene "Redaktionsgruppe" gemäß der EDITORIAL POLICY betreut. Hierbei werden
Postings aus der rechten Spalte zusammengefasst aber auch andere Themen im
Ermessen der an diesem Prozess Beteiligte aufgegriffen.

Indymedia ist immer Teil jener Bewegung, über die es berichtet!

-> http://at.indymedia.org/front.php3?article_id=9914&group=webcast

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18 WWWebtipps
From: akin.buero@gmx.net
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> WWWebtips


http://squat.net/radikal
http://www.contrast.org/radikal
http://www.ecn.org/radikal/
http://squat.net/radikal - etcetera

Fleissig gespiegelt wird die Webausgabe der in der BRD verbotenen
Zeitschrift "radikal" ja schon seit langem (hier einige der
vielen Mirrors). Jetzt ist der Ernstfall eingetreten: Die
"radikal" wurde von ihrer wirklichen HOME-Page entfernt, da die
Betreiber des hollaendischen Servers "xs4all", wo das boese
Blatt beheimatet war, verurteilt wurde, die beanstandeten Seiten
vom Netz nehmen. Eine Begruendung des Urteils wird fuer den
25.April erwartet. - Wobei der Rezensent betonen moechte, dass er
nicht unbedingt ein Fan der "radikal" ist, dafuer aber einer des
freien Wortes.


http://www.ballhausplatz.at/johcgi/demorecht/TCgi.cgi?target=sig

"Wir wenden uns entschieden gegen den Versuch, die vielen tausend
Teilnehmer/innen der Gegenkundgebung [Anm.: gegen die Nazis am
13.4.] pauschal zu diskreditieren. Wir protestieren gegen die
Verletzung der Immunitaet eines gewaehlten Abgeordneten durch
polizeiliche Uebergriffe. Wir protestieren gegen die
Einschuechterung eines Beschwerdefuehrenden gegen die
Vorgehensweise der Polizei." So stehts zu lesen und darum geht es
auch bei dieser Online-Unterschriftenaktion.


http://www.t0.or.at/~piazzaverde/photoserien/020413-h-antiwehrmac
ht2/index.htm

Ebenfalls um die Demo am 13.4. dreht es sich hier mit einer
Bildergalerie und einer hilfreichen Auflistung von Links zu
weiteren Photos - fuer visuell orientierte Menschen mit sehr
schnellem Internetzugang


http://www.gedenkstaettesteinhof.at/de.html

Eine Ausstellung des Dokumentationsarchivs des oesterreichischen
Widerstandes im Otto Wagner-Spital der Stadt Wien ist hier im
Netz dokumentiert: "Der Krieg gegen die Minderwertigen - Zur
Geschichte der NS-Medizin in Wien".

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19 RH Potsdam: Gefahr in Verzug
From: anti prison, antiknast-owner@yahoo.de
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RH-Potsdam Pressemitteilung "Gefahr im Verzug"
_____________________________________________________________

Bereits am 09.04.02 kam es gegen 1.30 Uhr in der Zeppelinstr. 25 zu
Auseinandersetzungen zwischen den dortigen Bewohnern und der Polizei.
Diese
hatte versucht, eine Hausdurchsuchung des gesamten Gelaendes und der
Gebaeude
durchzufuehren.


Vorausgegangen war die Ingewahrsamnahme eines dort wohnenden
ehemaligen
Hausbesetzers, bei dem geringsten Mengen (unter 0,5 Gramm) Haschisch
aufgefunden wurden. Auf Grundlage des "Drogenfundes" fuehlten sich
Beamte
der Landeseinsatzeinheit (LESE) berechtigt, in die Zeppelinstr. 25
einzudringen. Ohne Ankuendigung verschafften sich zunaechst 3 Beamte
mit
gezogenen Waffen Zutritt in das Wohnhaus. Nachdem Hausbewohner die
Polizisten, die keinen Durchsuchungsbefehl vorlegen konnten, darauf
hingewiesen hatten, dass die festgenommene Person nicht im Haus
sondern in
einem auf dem Grundstueck befindlichen ausgebauten Bauwagen wohnt,
zogen sich
die Beamten dorthin zurueck, durchsuchten diesen und verliessen das
Grundstueck.

Obwohl damit die rechtlich aeusserst zweifelhafte Durchsuchung haette
beendet
sein muessen, versuchten nun weitere Polizeibeamte abermals in das
Wohnhaus
einzudringen und zu durchsuchen. Der hin zugerufene Vorsitzende des
Vereins,
der das Gelaende verwaltet, wurde von der Polizei zu Boden geworfen
und in
Handschellen gelegt, weil er gegen die Rechtswidrigkeit der Massnahmen
protestierte. Nach einiger Zeit konnte sich darauf geeinigt werden,
dass
drei Polizisten und drei BewohnerInnen das Gelaende betreten und den
Bauwagen
nochmals durchsuchen bzw. der Durchsuchung als Zeugen beiwohnen
wuerden.

Die Rote Hilfe (e.V.) schaetzt das Vorgehen der Beamten als
Kriminalisierung
und Einschuechterungsversuch von selbstbestimmten linken
Wohnprojekten ein.
Schon mehrmals haben Polizeibeamte unter fadenscheiniger Begruendung
versucht, gewaltsam auf das Gelaende zu gelangen. Der aktuelle Fall
macht
deutlich, wie erfunden die Vorwaende sind. Allein aus dem Besitz von
geringsten Mengen Haschisch kann nicht geschlossen werden, dass eine
Durchsuchung Beweismittel hervorbringen kann. Dies gilt umso mehr,
als sogar
der Besitz von 9 Gramm Haschisch toleriert ist und erst gar keine
Ermittlungen angestellt werden, weshalb dann auch keine weiteren
Beweismittel vonnoeten sein koennen.

Aber selbst aus den "Fehlern", die sich Polizei bei der Stuermung der
Rudolf-Breitscheid-Str. 6 leistete, hat sie offensichtlich nichts
gelernt.
Da in der Regel ein Richter Hausdurchsuchungen anordnen muss und nur
bei
"Gefahr im Verzug" auch die Polizei/ Staatsanwaltschaft ohne eine
solche
Anordnung zur Durchsuchung befugt ist, wurde wieder einmal eine
solche
"Gefahr im Verzug" konstruiert. Die Bewohner werden dies jedoch
gerichtlich
nachpruefen lassen.

Der Ortsverband Rote Hilfe (e.V.) verurteilt das Vorgehen der Polizei,
sowohl die Durchsuchung als auch das gewalttaetige Vorgehen gegen die
BewohnerInnen.


Marek Winter
Rote Hilfe e.V. Ortsgruppe Potsdam

_______________________________

Antiknast - Anarchistischer Infodienst mit News und Infos über politische
Gefangene und staatsliche Repression

E-Mail : antiprison@anarchistblackcross.org

News : www.groups.yahoo.com/group/antiknast
(Empfehlenswerte englischsprachige Seite: www.anarchistblackcross.org)


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20 Bildungsvolksbegehren: FPÖVP erkennt die Realität nicht!
From: jakob.huber@reflex.at
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Pressemeldung des Bundesschulsprechers


Bildung / Parlament / KlassenschülerInnenhöchstzahlen

23.04.02


Bildungsvolksbegehren: FPÖVP erkennt die Realität nicht!

Huber: Die Senkung der KlassenschülerInnenhöchstzahl ist heute mehr
notwenig denn je
sehen und argumentieren mit irrelevanten Zahlen. Die Behandlung der
Forderungen war demokratiepolitisch untragbar!

Mit Unverständnis reagierte Bundesschulsprecher Jakob Huber auf die
Aussagen der Ministerin Gehrer und der Bildungssprecher der
Regierungsfraktionen. "Die Ignoranz gegenüber der Realität seitens der
Regierungsparteien sucht ihres gleichen!" weist Huber auf die Missstände
an den Schulen hin.

Mit gänzlich irrelevanten Zahlen argumentierten heute auch die FPÖVP
Bildungssprecher: Die durchschnittlichen SchülerInnenzahlen in den Klassen
können nichts über die Problematik vor Ort aussagen da die Abweichungen
nicht erkennbar sind. "Wo bleiben die Zahlen über die tausenden
Abweisungen, die SchülerInnen in Containerklassen, die überfüllten Klassen
in AHS und BMHS?" fragt Huber, anstatt dessen hätte man sich auf
Selbstbeweihräucherung beschränkt.

An den wenigsten höheren Schulen kann die Regel (max. 30 SchülerInnen pro
Klasse) eingehalten, vielmehr wird die Ausnahme (max. 36 SchülerInnen pro
Klasse) allgemeine Praxis
Ausnahmeregelung gebrochen! "Ich lade alle herzlich ein mit mir eine Tour
durch überfüllte Klassen und infrastrukturelle Katastrophengebiete zu
machen
Initiative. Selbst wenn es Zukunft niedrigere SchülerInnenzahlen gibt, ist
dem Problem noch nicht geholfen: "Glücklicherweise besuchen immer mehr
SchülerInnen eine höhere Schule
Regierung durch hohe KlassenschülerInnenzahlen und massiven Personalabbau
bestraft!"

"Gehrer kann schon lange keine Schule mehr von innen gesehen haben wenn
sie meint das Schulwesen kenne keine finanzielle Mängel!" zieht Huber
Schlüsse aus ihrer heutigen Stellungnahme. Es stimme zwar, dass nominal
mehr Geld für Bildung ausgegeben wird
eindeutig. "Zahlenspiele sind in Ordnung
klar überschritten" so Huber.

Zur Vorsicht mahnte Huber als Vertreter von 1,2 Millionen SchülerInnen bei
der Schulautonomie: "Pädagogische Freiräume sind sinnvoll und notwendig
finanzielle Autonomie der Schulen ist aber strengstens abzulehnen!"

Abschließend fordert Huber eine echte Oberstufenreform "Ein Reförmchen à
la Gehrer bedeutet nicht nur Stillstand sondern auch einen Rückschritt!"

Rückfragehinweis:
Jakob Huber (0699/11853922) jakob.huber@reflex.at


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21Mitgliederversammlung 2002
From: SOS Menschenrechte Österreich, ecker@sos.at
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Mitgliederversammlung 2002 von SOS-Menschenrechte:
Heimrad Bäcker wird Ehrenmitglied, 8 % Mitgliederzuwachs

Demagogische Asyldebatte zurückweisen

Vorsitzender Mag. Andreas Gruber forderte gestern Abend im Rahmen der
Mitgliederversammlung 2002 die Volkspartei auf, die dreisten Vorstöße der
FPÖ zur Verschärfung des Asylrechtes sofort und entschieden zurückzuweisen.

Nach der Debatte um die Änderung des Fremdengesetzes wird von FP-Klubobmann
Peter Westenthaler nahtlos eine Debatte um das Asylwesen vom Zaun gebrochen,
die demagogischer nicht sein könnte. Während die Möglichkeit, Asylanträge
bei österreichischen Botschaften im Ausland zu stellen, abgeschafft werden
soll, fordert Westenthaler gleichzeitig eine Verpflichtung der Asylwerber,
ihre Anträge in der Heimatregion zu stellen.

Man gewinne zunehmend den Eindruck, dass führende Vertreter dieser
Regierungspartei ganz bewusst Konfliktpotenzial erhalten wollen, das bei
Bedarf für populistische Hetzkampagnen und Wahlkämpfe instrumentalisiert
werden kann. Ins Bild passe es, wenn Jörg Haider das wesentlich auf
Ausländerfeindlichkeit aufbauende Wahlergebnis von Le Pen als "Sieg der
Demokratie³ bezeichne.

Ehrenmitgliedschaft für Schriftsteller Heimrad Bäcker

SOS-Menschenrechte hat gestern erstmals eine Ehrenmitgliedschaft verliehen ­
und zwar dem Linzer Schriftsteller Dr. Heimrad Bäcker. Bäcker, der am 15.
April mit dem Würdigungspreis für Literatur ausgezeichnet wurde, habe sich
durch die Weitergabe der 10.900 Euro Preisgeld an den Verein in besonderer
Weise für die Förderung der Menschenrechtsorganisation verdient gemacht.

deutlicher Mitgliederzuwachs 2001

Anlässlich der Mitgliederversammlung konnte SOS-Menschenrechte auf eine
positive Entwicklung zurückblicken. Die Zahl der Mitglieder konnte um 111
auf 1.495 Mitglieder erhöht werden (+8 %). Diese Entwicklung setzte sich
auch im ersten Quartal 2002 mit 30 Beitritten fort, sodass heute bereits
1.525 Menschen den Verein als Mitglied unterstützen.

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DISKUSSION
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22 re: Antwort auf Johannes
From: Johannes Knöbl, sheherazade@teleweb.at
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Liebe Claudia,

> lieber johannes,
> gratuliere, geschickter rhetorischer dreh. eine gewisse
geschichtskenntnis -
> reines bücherwissen - ist also nur dazu da, sich vor konkreten positionen
zu
> drücken und bei der gelegenheit auch noch die aufrechten, die solche
> positionen vertreten, ein wenig zu schulmeistern, ausserdem sind
historische
> vergleiche höchst gefährlich, weil sie den falschen leuten den eindruck
> vermitteln könnten, ihre taten (und unterlassungen) hätten eine gewisse
> relevanz (anstatt sie auf die "bluatwiesen" zu schicken, wo sie
hingehören.
> über's brot reden wir später, aber was spiel zu sein hat, kann man schon
mal
> in aller deutlichkeit umgrenzen).

Ich hab ja kein Problem damit, meine eigenen rhetorischen tricks mir
entlarven zu lassen ... ich nehm mir ja deswegen das recht heraus, die
rhetorischen tricks die ich zu erkennen glaube, tunlichst zu hinterfragen
...

Aber wer wirklich "Aufrichtig" ist, dieses Gefühl ist mir - über die rein
persönliche Einschätzung hinaus - total abhanden gekommen ... ich weiß es
wirklich nicht mehr ... und nicht erst seit der letzten
Antisemitismus-Diskussion ist mir das rinks und lechst ziemlich
durcheinander geraten ...

> es amüsiert mich schon sehr, in welchen situationen intellektuelle
plötzlich
> in ihren angestammten disziplinen keinen rechten sinn mehr erkennen können
> und pejorativ das "angelesene wissen" aus der debatte verbannen möchten:
no
> na, ist historisches wissen angelesen. es werden kaum mehr welche das wort
> ergreifen, die von den deutschen kämpfen 1919 ff aus eigener erfahrung
> berichten können. ein paar fragen hätt ich rosa luxemburg auch ganz gern
> persönlich gestellt, aber die gelegenheit hat sich irgendwie nicht
ergeben.
> in den geschichtsseminaren hättest du die eine oder andere frage lieber
> geklärt? du, dagegen haben die rechten zwar auch was, aber im augenblick
> würden sie dir da wahrscheinlich aus taktisch/strategischen gründen
durchaus
> zustimmen...

ich? gut - soweit kenn ich mich ja noch aus, dass mich dein vorwurf, dass
die rechte mir zustimmen würde, beunruhigt ... aber wirklich - du verkennst
mich - ich würde mich niemals als intelektuellen bezeichenen ... und das hat
mit einem eitlen koketieren mit einer anti-postion nichts zu tun ...
keine frage, ich will auch meinen bildungsbürgerlichen hintergrund nicht
verheimlichen - aber mein angelesenes wissen verdaue ich - unfähig präzise
zitieren zu können - doch sosehr aus dem bauch heraus, dass ich mir nicht
anmassen würde, mich als intelektuellen zu bezeichnen. Und zweifelos halte
ich viel von Bildung, Wissen - aus Büchern, aus Gesprächen ... aber manchmal
stehe ich ich einfach an, mit dem, was ich aus Büchern weiß - stehe
sprachlos vor einem Porblem - und suche das Gespräch mit Gleichgesinnten, um
eine Lösung zu suchen ...

Ja, und nicht nur an Rosa Luxemburg hätte ich viele Fragen - die erste
Faszination mit den "was wäre wenn"-Fragen an die Geschichte hatte ich in
Bezug auf den spanischen Bügerkrieg - denn tief in mir lebt der Anarchist,
der eine tiefe Abscheu verspürt, angesichts jeder Macht-beanspruchenden
Ideologie ...

> ok, werden wir mal konkret. ich sehe zwar auch im augenblick keine
> unmittelbare gefahr eines rechten putsches in europa (allerdings, mein
> bücherwissen sagt mir, dass ich dieser meiner einschätzung in massen
trauen
> sollte. denn etliche von denen, die später keine gelegenheit zur debatte
im
> geschichtsseminar mehr hatten, sahen das 1930 ff sehr ähnlich.) was ich
> allerdings schon mit freiem auge erkennen kann, ist eine in richtung
> paramilitärische formierung zielende rechte organisierung, die etwa in
> deutschland bereits territorialgewinne (die "national befreiten zonen")
> verbuchen kann und in mehreren anderen ländern eine sehr reale bedrohung
> migrantischer, linker und lesbischschwuler-gesellschaftsliberaler
strukturen
> darstellt. in dieser situation versuchen in a die aus der haft entlassenen
> ex-wehrsportgruppen-führer eine mobilisierung gewaltbereiter faschos, und
> aus dem parlament kommt schützenhilfe in form einer
einschüchterungskampagne
> gegen bürgerliche grüne, denen sympathien für ausserparlamentarische linke
> opposition unterstellt werden können. nun: was tun?

Yep. wie gesagt, wenn ich eine Antwort für mich schon wüßte, dann würde ich
nicht mehr die notwendigkeit der Auseinandersetzung sehen - denn in diesem
sinne ist mir wirklich jede eitelkeit fremd, einfach was zu sagen der worte
willen ...

ich sehe die konkrete gefahr durchaus ... aber auf der anderen seite ist mir
gewalt - ganz grundsätzlich gesprochen - wirklich zuwider ... sehr
persönlich. ich hätte lange geglaubt, dass im moment, wo die gewalt
eskaliert würde ich einfach nur rennen würde ... mitlerweile bin ich mir gar
nicht mehr so sicher ... und in diesem sinne habe ich auch dem
"militanz-vertreter" ja zugute gehalten, das es gerne sein kann, dass er
(ich denk mal, das war ein mann) mir, mit einem zynischen lächeln, erklären
muss, wie ein gewehr funktioniert ...

und ich fühle mich nicht intelektuell, weil ich mich bei deinen komentaren
nur in der lage sehe, auf einer sehr persönlichen ebene zu antworten - und
das liegt nunmal jenseits angelesenen wissens ... ich weiss es wirklich
nicht. mir kommt es so vor, dass viele von denen, die gegen rechts auch
gewaltbereit auftreten, sich einer gewissen heldenpose hingeben, die mir
widerlich ist ... auf der anderen seite halte ich natürlich die
zivilcourage, der gewalt gegen minderheiten auch nötingenfalls gewaltsam
entgegenzutreten, für durchaus bewundernswert ... ja, ich bin selbst im
zwiespalt, weil ich einige male das adrenalin in mir gespürt habe, um gegen
gewalt gegen frauen konkret entgegenzutreten - und im moment danach war mir
das männliche schutz-gockelgehabe auch wieder widerlich ... schwierig,
schwierig ...

> (wie ich gerade gelesen habe, kann zumindest alexander van der bellen
diese
> frage für seine crew schon beantworten: "in zukunft werden wir jedenfalls
> auf vermittlungsversuche verzichten, wenn sie uns, wie jetzt geschehen,
> vorgehalten werden" (profil 17/02). nett für die wega. nicht mehr zu
> befürchten, dass irgendwelche lästigen mandatare auftauchen, wenn man grad
> einen so einen schönen kessel fertiggestellt hat.

ja, scheusslich. vielleicht, vielleicht lernen die grünen hierzulande ja
etwas, wenn sie mitansehen müssen, wie die grünen in deutschland, für den
verrat an allen ursprünglichen idealen ihre wahldemokratischen ohrfeigen
bekommen ...

andererseits rechne ich es einzelnen grünen mandataren - wie öhlinger, oder
auch wabel, sehr hoch an, dass sie sich immer wieder vermittelnd in
auseinandersetzungen geworfen haben ... das halte ich z.b. für wesentlich
auch in den konkreten reaktionen im gegebenen anlass ...

> folgende drei dinge sind für mich ziemlich klar:
> - wann immer sich die reaktion aus gründen der opportunität über
> "chaotenkrawalle" empören möchte, brauchen die dafür keinen einzigen
> "chaoten" oder "was-weiss-ich-werfer". wie deeskalations- und
> eskalationsstrategien gefahren werden können, hat uns die exekutive zur
> genüge vorgeführt (ach ja, und weil ich es nicht lassen kann, mit meinem
> angelesenen wissen zu protzen: dazu gibt's auch eine interessante
parallele
> in der weimarer republik. die gewalt ging eindeutig, sowohl quantitativ
wie
> qualitativ, von rechts aus: die gesamte - nicht nur hugenberg'sche -
> bürgerliche presse sah eine mindestens ebenso grosse gefahr von links,
> fälschte nach dem kinderzimmermuster "wer angefangen hat, ist mir egal"
und
> unter völliger ausblendung der kräfteverhältnisse literarisch angriffe der
> sa in "saalschlachten" etwa um und warnte vor dem bösen extremismus...
> - jede entsolidarisierung innerhalb der antifaschistischen bewegung nützt
> den rechten, denen in der regierung un denen, die grad austesten, was sich
> auf der strasse so machen lassen wird.

ja, auch hier sehe ich unbeantwortete fragen ... ich sehe einen spielraum
für politische aktion - und ich sehe auch, von welchen kotz-würg-typen
dieser freitraum zum grossteil ausgefüllt wird, zumindest, was die
veröffentlichte meinung betrifft. und glaube mir, ich weiss sehr gut,
worüber ich hier spreche ... so geht etwa meine kritik an dem jüngst
gelaufenen sozialstaatvolksbegehren hinein in einen wirklich zu persönlichen
vater-sohn konflikt ;-)

das phänomen "linke gewalt zählt mehr" als rechte gewalt - dessen bin ich
mehr sehr wohl bewusst ... da mögen etwa die ständigen vergleiche der
rechten zwischen ebergassing und den bomben von fuchs (wenn er wirklich
alleine war ...) ein viel jüngeres beispiel sein ... ich sehe ja die gefahr,
dass ich mich selbst in einen vorauseileneden gehorsam auf das "offiziell
gestattete" zurückziehen will, um allen realpolitischen gegenargumenten von
vornherein entgegenzuwirken ... aber wie gesagt, mir ist gewalt wirklich
ganz persönlich und unmittelbar widerlich ...

> - sollte das staatliche gewaltmonopol - nach deutschem muster - gegen
rechts
> nicht ganz so deutlich durchgesetzt werden wie gegen links, dann gilt:
eine
> einseitige gewaltverzichtserklärung nennt man kapitulation.

aber genau im gegensatz zu deutschland - wo sich auch durchaus mutige
anti-fa-aktivisten ziemlich heftige strassenschalchten mit nazis und der
polizei liefern - ist mir österreich so richtig lieb geworden, wo ein
einziges geworfenes ei eine endlose diskussion ausgelöst hat (und als es ein
fertiger kuchen im gesichten des dumps war, haben alle nur noch zustimmend
gelacht ...)
so lähmend unrevolutionär diese gesellschaft auch ist, ich fühle mich in
dieser gewaltlosigkeit ungeheuer wohl ... auch wenn mir mein wissen durchaus
sagt, wie dünn diese decke der illusion ist, weil genau hier auch eine
reichskristallnacht möglich war ...

> zu deinen konkreten fragen: ob ich das sinnvoll finde, was auf der demo
> gelaufen ist? das nennst du eine konkrete frage? was denn von was, was
> gelaufen ist? nach wessen interpretation? jedenfalls nicht sinnvoll finde
> ich es, eine gretchenfrage hier an personen/organisationen zu richten, die
> sich identifizierbar äußern.wirklich, johannes, wenn ich dich nicht kennen
> würde, hätte meine antwort wahrscheinlich gelautet: liebe stapo, probiert
es
> nochmal, aber bitte etwas weniger plump.

da hab ich ja glück gehabt, dass du mich kennst - und traurig ist es, dass
du nur deshalb überhaupt in einen ernsthaften dialog mit mir trittst, und
mich nicht einfach als "kronenzeitungsleser" abstempelst ...

> und zu zweitens: wo "wir" stehen, wenn sich "verschiedene positionen
> eindeutig nicht vereinbaren lassen"? na vor dem aus, wo sonst. solange es
> darum geht, wie widersprüche sich organisieren lassen, ist noch politik.
> solange sind auch positionen der mitte, also weniger "klar artikulierte",
> möglich. danach ist krieg. die militanten haben den nicht erklärt,
> jedenfalls nicht den pazifistInnen. sie sind klüger geworden.
> lgc

aber dennoch sehe ich meine politischen anliegen ad absurdum geführt, wenn
sich bestimmte menschen dazu bemüßigt fühlen, irgendwas auf polizisten zu
werfen, und das dann am ende dazu führt, dass die veröffentlichte meinung
gierig über solche vorkommnise herfällt ... und das hat eben auch - das gebe
ich gerne offen zu - mit meiner ganz persönlichen abversion gegen gewalt zu
tun, als mit dem, was ich als politische möglichkeiten - rein abstrakt - für
möglich halte ...

wenn ich mir auch all der potentiellen verräterInnen sehr bewusst bin, so
kann ich dennoch nicht anders, als meinem prinzip hoffnung zu folgen, dass
ein aufrichtiger weg der politischen courage der gewaltlosigkeit, gehör
finden kann ...

gute nacht
johannes


><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><<>><
SERVICE
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23 Armutskonferenz sucht KoordinatorIn
From: veronika.litschel@armutskonferenz.at
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>Die Armutskonferenz.
>sucht ab Juni 2002 eine/n KoordinatorIn
>(20h - mit Option auf Stundenerweiterung ab Oktober)
>
>Anforderungen
>* sozialpolitische Kenntnisse und Engagement
>* Projektmanagment
>* Kommunikations- und Teamfähigkeit
>* MS-Office
>* Internet
>* Englisch in Wort und Schrift
>
>Bewerbungsbogen unter www.armutskonferenz.at
>Ausgefuellte Bewerbungsboegen und Rueckfragen an
>Die Armutskonferenz. 1030 Wien, Radetzkystr. 2772/14a oder
>per mail an: veronika.litschel@armutskonferenz.at
>

-top-


Redaktionsschluss: 23. April 2002, 22:00 Uhr
Diese Ausgabe hat Claudia Volgger
zusammengestellt



Fehler moege frau/man mir nachsehen!