Dienstag, 23.4.2002

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liebe lesas

die redaktion des widerstands-mund hat beschlossen, bis auf weiteres keine undifferenzierten beiträge im zusammenhang mit dem israel/palästinakonflikt weiterzuleiten.

das bedeutet, dass während der aktiven kriegsphase keine veröffentlichungen der kriegsgegner oder solidarischer organisationen, keine einseitigen angriffe, schuldzuweisungen und polemiken gegen israel oder die palästinensische führung und ähnliche unausgewogene meinungsbeiträge weitergeleitet werden.

dieses medium hat sich immer als möglichkeit verstanden, zu veröffentlichen, was anderswo/im mainstream nicht gedacht-gesagt werden kann. empörung über die politik der regierung sharon - der die redaktion im übrigen genauso kritisch gegenübersteht wie allen anderen rechtsregierungen in europa und sonstwo - transportieren in österreich folgende medien (eine auswahl):

neue kronen-zeitung
orf
der standard
formil
nationalzeitung
zur zeit

das sollte reichen. die red.
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TEXT DES TAGES
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01 AUGUSTIN zur "Sozialschmarotzer"-Serie der Kronenzeitung
From: Redaktion Augustin <hannah@atnet.at>
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AKTIONEN UND ANKüNDIGUNGEN
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02 Radio Stimme - Die Sendung der Initiative Minderheiten
From: Radio Stimme <Radio.Stimme@blackbox.net>
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03 7*STERN PROGRAMM 22. bis 27. April 2002
From: el awadalla <el@awadalla.at>
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04 Videopräsentationen what democracy...
From: Oliver Ressler <oliver.ressler@chello.at>
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05 [TRANSVERSAL] [Programm 30.4.-2.5.2002]
From: IG Kultur Österreich
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06 Disziplinierung per Strafverfügung / 3. Mai
From: arbeitsgruppe kritische kriminelle <ag_kritische_kriminelle@gmx.net>
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07 nach salzburg 2001 - einladung zu anti-rep-veranstaltungen / 4.Mai
From: arbeitsgruppe kritische kriminelle <ag_kritische_kriminelle@gmx.net>
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08 Ankündigung: Brenner/Schurz Lesung /12.Mai - EKH
From: Gini Mueller <a9000320@unet.univie.ac.at>
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09 "The War on Terrorism: Is There an Alternative?"
From: trustram/ernstbrunner <hx65@dial.pipex.com>
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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
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10 AT: Alle Spitzel in die Datenbank
From: "q/depesche" <depesche@quintessenz.org>
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11 * MOST URGENT!* Russia Set to Recriminalize Sex Between Consenting Males
From: "RA Univ.-Lekt. Dr. Helmut Graupner" <hg@graupner.at>
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12 Globalisierungsgegner - Neues Phänomen - Alte Vorurteile
From: "Baltic News Watch" <balticnewswatch@chello.at>
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13 CBD-Konferenz in Den Haag
From: Martina Hillbrand <csad3954@uibk.ac.at>
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14 Wahlen/Frankreich/Beteiligung/Le Pen/KPÖ
From: "KPÖ Steiermark" <kpoe_stmk@hotmail.com>
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15 Frankreich/Wahlen/KPÖ
From: <zach@kpoe.at>
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DISKUSSION
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16 Schluss mit dem rhetorischem Versteckspielen - Zur laufenden
Gewaltdiskussion

From: Johannes Knöbl
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17 Antwort
From: "Claudia Volgger" <aon.964446421@aon.at>
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Wie der MUND entsteht ....

Schickt uns bitte eure Nachrichten, Meldungen und Ideen.
E-Mail-Adresse der Redaktion:

widerstand@no-racism.net

Im MUND findet Ihr eine Rubrik, die eine Konsequenz aus der redaktionsinternen Debatte um die Notwendigkeit, sexistische, antisemitische und rassistische Beiträge nicht zu veröffentlichen, einerseits, die Problematik von Zensur andererseits versucht: unter "B) Eingelangt, aber nicht aufgenommen" wird - in anonymisierter Form - auf angehaltene Beiträge hingewiesen und eine kurze Begründung der/des Tagesredaktuers für die Nichtaufnahme geliefert. Die AbsenderInnen werden hiervon informiert.
Ihr könnt Euch die Beiträge extra schicken lassen:
Mail an widerstand@no-racism.net genügt.

 




Quelle: www.popo.at


Und für nächsten Donnerstag:
Das Rechtshilfe-Manual
...und was mache ich eigentlich gegen rassisten?
online-diskussion

Editorial
Für den Inhalt verantwortlich: Ihr.
Die Beiträge werden von verschiedenen Redaktionsteams zusammengestellt.

Bitte weitersagen:
Für Personen ohne Internetzugang gibt es aktuelle Terminankündigungen
unter der Rufnummer 589 30 22 12 (Demoforum)
 

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TEXT DES TAGES
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01 AUGUSTIN zur "Sozialschmarotzer"-Serie der Kronenzeitung
From: Redaktion Augustin <hannah@atnet.at>
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AUGUSTIN zur "Sozialschmarotzer"-Serie der Kronenzeitung

Antijournalismus

"Unverfroren schädigte ein Schein-Asylant aus dem Kosovo unseren
Staat. Obwohl es ein Aufenthaltsverbot gegen ihn gab, blieb er in
Österreich, lebte von der Sozialhilfe ... Viele dieser Betrüger haben
nicht einmal ein schlechtes Gewissen." Mit diesen "Facts" wartet die
vom Staat hoch subventionierte Kronenzeitung Nummer für Nummer
auf. Erich Vorrath leistet in seiner Serie "Als Schmarotzer besser
leben" beste Dienste für Politiker, die Sozialleistungen kürzen
wollen. Wenn durch einen Journalismus wie diesen unter den Empfängern
öffentlicher Hilfen schlechtes Gewissen sich breit macht: was für
Spareffekt!

Sozialpolitische ExpertInnen weisen seit längerem auf die hohe
Dunkelziffer der Nicht-Inanspruchnahme der Sozialhilfe hin. Man
schätzt, dass die Ziffer zwischen 100 und 240 Prozent der derzeitigen
BezieherInnen liegt. Viele der in Armut lebenden Menschen haben Angst
vor Stigmatisierung (als "Sozialschmarotzer") und Diskriminierung
durch das Sozialamt - und verzichten auf die soziale Unterstützung,
die ihnen zusteht. Und den auszahlenden Instanzen ist das recht,
ersparen sie sich dadurch doch Millionen.

Das ist der eigentliche Sozialskandal - und nicht die listigen
amtsfeindlichen Tricks einzelner "Schmarotzer". Der anonyme
Kosovo-Flüchtling aus dem einleitenden Zitat soll uns die Machart des
Vorrathschen Antijournalismus vor Augen führen. Da wird erstens ein
Flüchtling und Asylbewerber aus einem Krisengebiet als
"Schein-Asylant" diffamiert.

Da wird zweitens seine Kriminalität konstatiert (er verstoße gegen das
Aufenthaltsverbot), anstatt nachgefragt, warum die Republik solchen
hilfesuchenden Menschen das Asylrecht vorenthält. Da wird drittens
verschwiegen, dass in Wien (wo die meisten der AsylwerberInnen sich
aufhalten) das Recht auf Sozialhilfe an die österreichische
Staatsbürgerschaft geknüpft ist, sodass viele AsylbewerberInnen - wenn
sie nicht das Glück haben, in "Bundesbetreuung" zu kommen - völlig
mittellos dastehen, und das bei absolutem Beschäftigungsverbot.

Eine vage Hoffnung dämpft unseren Ärger: Vorrath geifert um eine
Dimension zu viel, zu dick aufgetragener Schaum verpatzt die
Wirkung...

AUGUSTIN im Internet: WWW.augustin.bus.at

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AKTIONEN UND ANKüNDIGUNGEN
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02 Radio Stimme - Die Sendung der Initiative Minderheiten
From: Radio Stimme <Radio.Stimme@blackbox.net>
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* Wann: Dienstag, 23.04.2002, 20.00 Uhr

* Was: Radio Stimme - Die Sendung der Initiative Minderheiten

Thema der Sendung:
Verbrechen der Wehrmacht

Das Hamburger Institut für Sozialforschung zeigt eine zweite
Ausstellung, die sich mit den Verbrechen der Wehrmacht
auseinandersetzt. Die erste Schau war heftig diskutiert worden, und
auch die neue Ausstellung "Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des
Vernichtungskrieges 1941-1944" erregt die Gemüter. BefürworterInnen
und GegnerInnen der Schau demonstrierten am 13. April 2002 am und um
den Heldenplatz. Gesetzte Taten an diesem Tag wurden in Folge im
Parlament diskutiert und wurden - wie die Ausstellung - zum Politikum.

* Wo: auf Orange 94,0 - Das freie Radio in Wien
(Frequenz: 94,0 MHz; Wr. Telekabel 92,7 MHz)

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03 7*STERN PROGRAMM 22. bis 27. April 2002
From: el awadalla <el@awadalla.at>
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Mittwoch, 24. April, 19.00 Uhr

BUCHPRÄSENTATION: BALKANKRIEG
Hannes Hofbauer über Zehn Jahre Zerstörung Jugoslawiens
Die erste Auflage dieses Buches erschien 1999. Nun liegt eine
aktualisierte, umgearbeitete und erweiterte 2. Auflage vor.

Am Ende steht ein sozial und national aus dem Gleichgewicht geratener,
ein total zerstörter Balkan. Slowenien und Kroatien sind, letzteres
nach der Vertreibung von 300.000 Serben aus der Krajina und aus
Slawonien, ethnisch weitgehend homogenisiert.

Bosnien-Herzegowina nimmt die Position einer Kolonie der Europäischen
Union ein. Serbien und Montenegro sind durch die NATO-Schläge ihrer
ökonomischen Struktur beraubt, verwüstet.

Der Kosovo erinnert eher an ein Bild nach dem 30jährigen Krieg denn an
eine europäische Region zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Makedoniens
staatliche Lebensfähigkeit ist durch die Kampfbereitschaft albanischer
Separatisten in Zweifel gezogen.

Für die Ethnisierung sozialer und ökonomischer Probleme traten seit
1989 in allen Teilrepubliken und Regionen verstärkt nationalistisch
argumentierende Protagonisten auf. Zur Katastrophe dynamisiert hat
sich dieses Phänomen allerdings erst durch die Einmischung des
Westens.

Nach dem Sturz von Slobodan Milosevic sind nun alle Republiken des
ehemaligen Jugoslawien zum Tummelplatz ausländischer Militärs,
Politiker und NGO-Vertreter geworden. Den geopolitischen Interessen
der USA stehen die wirtschaftlichen Begierden des deutsch geführten
EU-Europa gegenüber. Die brennende Lunte für kriegerische
Auseinandersetzungen am Balkan dürfte vor diesem Hintergrund auch in
den kommenden Jahren nicht zum Erlöschen kommen.

Ein eigenes Kapitel widmet Hannes Hofbauer den Konsequenzen des
Balkankrieges für die westeuropäischen Gesellschaften. In Deutschland
und Österreich ist über falsch verstandene Aufrufe zur "nationalen
Selbstbestimmung" sowie über blanke Desinformation und Lügen eine neue
Generation auf die politische Bühne getreten, die den Krieg als Mittel
der Konfliktaustragung akzeptiert hat.

Die Rechtfertigung der NATO-Aggression gegen Jugoslawien hat ehemalige
Pazifisten der 1968er Bewegung zu Kriegshetzern mutieren lassen. Wie
ihre Großväter und ihre Väter stehen sie nun - in militärischer Montur
- am Balkan, um angebliche "europäische Werte" zu verteidigen.

Der Autor:

Hannes Hofbauer, geboren 1955 in Wien, Historiker, Journalist,
Verleger. Seit mehr als zehn Jahren arbeitet er zur sozialen und
ökonomischen Lage in Osteuropa. Von ihm ist zuletzt im Promedia-Verlag
erschienen: "Schlesien. Europäisches Kernland im Schatten von Wien,
Berlin und Warschau" (2000; gemeinsam mit Julian Bartosz).

Freitag, 26. April, 20.00 Uhr
KONZERT UND LESUNG: ART BOX TRIO UND ERIKA DANNEBERG

Das Art Box Trio kann mit einer ungewöhnlichen Besetzung aufwarten:
Drei Saxophone. Das Repertoire reicht dabei von Bach bis
Schostakowitsch und Gebirtigs "Arbetlose-Marsch". zwischen den
Musikstücken liest Erika Danneberg aus ihrem Gedichtband "Manchmal
auch Verse. Gedichte aus sechs Jahrzehnten" (Art & Science Verlag,
2001).

Erika Danneberg:

Erika Danneberg, geb. 1922 in Wien, Friedensaktivistin,
Psychoanalytikerin, Autorin, Nicaraguabrigadistin, Kommunistin, feiert
ihren 80. Geburtstag.

Zwei ihrer Bücher seien hier stellvertretend für ein langes
ereignisreiches Leben vorgestellt: Faschismus, Krieg und Widerstand
dagegen und Krieg zählten zu ihren prägenden Jugenderfahrungen. In dem
Buch "Wie leistet man Widerstand. In den Jahren der Tode"
(Milena-Verlag 1994) hat sie diese Erfahrungen ebenso zum Thema
gemacht wie ihre psychoanalytische Arbeit, die sie seit 1966 in freier
Praxis ausübt.

Der rote Faden dieses Buches wie ihres Lebens ist eben dieser
Widerstand gegen Faschismus und Krieg. Folgerichtig ist Erika
Danneberg bekannt als Friedensaktivistin, die immer mutig ihre Stimme
erhebt und auch nicht davor zurückschreckt, in Kälte und Regen ihre
wunderbaren Friedensgedichte vorzutragen.

"Nicaragua - Eine lange Liebe" ist die Beschreibung von fünf Reisen
Erika Dannebergs in dieses mittelamerikanische Land, in jener Zeit, da
die Menschen einen Wandlungsprozeß nicht nur im politischen System,
sondern auch in ihren eigenen Selbstbehauptungsstrategien
durchmachten.

Dieses Buch ist aber auch die Analyse eines Scheiterns: Dreißig Jahre
lang haben europäische Solidaritätsbewegungen in der sogenannten
Dritten Welt ihre politische Zukunft gesucht. Gefunden haben sie
nichts als politische Niederlagen.

Erika Danneberg beschreibt all dies in ihren Reisenotizen als eine Art
Selbstanalyse. Gleichzeitig bleibt sie unbeugsam in ihrer Zuneigung zu
"ihren Leuten" in Nicaragua, wo sie seit 1984 unter anderem im Projekt
Salud Mental, dem Psychosozialen Dienst der Sandinistischen Regierung
arbeitete.

Der Begriff der internationalen Solidarität ist für sie nicht nur ein
Schlagwort, sondern eine vielgeübte Praxis.

Zum Geburtstag erscheint ein Gedichtband: Erika Danneberg: "Manchmal
auch Verse. Gedichte aus sechs Jahrzehnten" (Art & Science Verlag,
2001).

artbox trio:

gegründet im november 2001
klassische saxophonmusik: kammerkonzerte,
performances, musikalischer rahmen zu vernissagen,
kongressen, festen etc.

musikerinnen:

beatrix darmstädter (mag. dr. phil.) studierte saxophon-klassik in
österreich und frankreich (bei e. rousseau, a. hager u. a. ghidoni),
sowie musikwissenschaft und philosophie, arbeitet als musikologin für
die "sammlung alter musikinstrumente" des kunsthistorischen museums
wien und unterrichtet saxophon-klassik am schubert-konservatorium in
wien.

luise stubner studiert saxophon-klassik (bei chr. maurer), sowie jazz
und igp an der universität für musik in wien und arbeitet als
musikschullehrerin für klarinette und saxophon in niederösterreich.

rudolf melchart (mag. phil.) studierte klarinette am konservatorium
der stadt wien und klassische philologie. er arbeitet ahs-lehrer und
wirkt als klarinettist und sax

das programm des art box trio für diesen abend:

Ludwig v. Beethoven: Trio op. 87 (Arr.: Harry Gee)
Adagio - Finale

Hans Dillo: Divertimento I
Allegro - Adagio - Menuetto - Rondo

Jean Bouvard: Quatre Danses
Menuet - Sarabande - Bourrée - Gigue

Friedemann Graef: Cirrus-Altocumulus op. 30

Jindrich Feld: Partita
Burlesca - Lamentoso - Capriccio

Franz Kiko Wundsam: Hotline

UKB 10 Euro

Samstag, 27. April, 20.00 Uhr
KABARETT: CHRISTINES AUDITION

oder: "Nach dieser gebe ich auf, außer wenn... "
Kabarettistische Berufsinterna einer Opernsängerin

Vorsingen in einem großen Theater in Deutschland, Sängerin betritt die
Bühne.

Aus dem Bühnenraum: "Was wollen Sie denn hier?"
Sängerin: "Wie bitte?"
B: "Was Sie hier wollen?"
S: "Naja, vorsingen, es geht doch um die offene Stelle der Boheme."
B: (nach längerer Pause und viel Getuschel): "Ach, Oper ist auch zu
besetzen? Wußte ich gar nicht. Na denn, was wollen Sie denn singen?....

Die Sängerin Christine durchlebt die Höhen und Tiefen einer Audition.
Jeder, der sich je einer Präsentation seines Könnens in
Bewerbungsgesprächen und dergleichen unterzogen hat, kennt die
extremen Gefühlsschwankungen, die damit einhergehen: eine
unerschöpfliche Quelle für bühnenwirksame Szenen von Verzweiflung über
Zynismus bis zu extatischen Triumphgefühlen. Gesang: Christine
Reiter; Klavier: Lisa Michelle Boucher; Regie: Andrea Mellis

http://www.The-Christine-Voice.com/

UKB 16 Euro

Die Ausstellung "4 Man Kind" von JuZo Art ist während der Öffnungszeiten
bis
27. 4. 2002 zu sehen.

*******

7*STERN im Web
http://www.7stern.net
powered by action.at

*******

Café täglich außer Sonntag 16 - 2 Uhr geöffnet.
1070 Wien, Siebensterngasse 31
Tel. +1/5236157
Programmkoordination, Vermietung und Information zu den Veranstaltungen:
El Awadalla, E-Mail: 7stern@action.at oder el@awadalla.at

Wir sind Mitglied der Wiener Interessensgemeinschaft für freie
Kulturarbeit.

--
widerstandslesung jeden donnerstag von 17 bis 19 uhr bei der
botschaft der besorgten bürgerInnen, 1010 wien, ballhausplatz 1a.

http://www.awadalla.at/el/kalender

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04 Videopräsentationen what democracy...
From: Oliver Ressler <oliver.ressler@chello.at>
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VIDEOPRÄSENTATIONEN / VIDEO PRESENTATIONS

"This is what democracy looks like!", 38 min., dt./engl., 2002

Das Video "This is what democracy looks like!" thematisiert Ereignisse
rund um eine "Anti-Globalisierungsdemonstration" gegen das World
Economic Forum am 1. Juli 2001 in Salzburg.

The video "This is what democracy looks like!" thematizes events of 1
July 2001 surrounding an "anti-globalization demonstration" against
the World Economic Forum in Salzburg.

weitere Informationen / further information:
http://www.t0.or.at/democracy

Kommende Ausstellungen des Videos / upcoming exhibitions of the video:

"Exchange & Transform", Kunstverein München, München/Munich, 26.04. -
01.09.02 http://www.kunstverein-muenchen.de

"games fights videos", Galerie im Künstlerhaus Bremen, 03.05. - 02.06.02
KünstlerHaus Bremen, Am Deich 68/69, D-28199 Bremen, T. +43/421/50 85 98

"This is what democracy looks like!", Projekt Kunst+Kommunikation der
Universität Leipzig (2-channel video installation)
Laden für Nichts, Sebastian-Bach-Straße 43, D-04109 Leipzig, 07. -
11.05.02 tägl. 19-21 Uhr

Die Ausstellung der Videoinstallation "This is what democracy looks
like!" in der Plattform läuft noch bis 05.05.02.
The exhibition of the video installation "This is what democracy looks
like!" at the Plattform continues till 05.05.02.
Plattform, Chausseestr. 110/I, D-10115 Berlin, T. +49/30/280 46 973

Kommende Videovorführungen / Upcoming screenings:

Oberösterreichische Landesgalerie, Linz, 23.04.02
http://www.galerie.landesmuseum-linz.ac.at

"Right2Fight", Sarah Lawrence College, New York, 27.04.02
http://www.molodiez.org/right2fight/slc.html

Hochschule für bildende Künste, Braunschweig, 22.05.02

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05 [TRANSVERSAL] [Programm 30.4.-2.5.2002]
From: IG Kultur Österreich
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||| IG Kultur Österreich
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||| TRANSVERSAL
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||| Kulturarbeit und Globalisierungskritik
||| http://igkultur.at/transversal
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30. April bis 2. Mai 2002

Kunsthalle Exnergasse / WUK
Währingerstraße 59, A-1090 Wien

Mit einer dreitägigen Konferenz versucht die IG Kultur Österreich
gemeinsam mit eipcp (European Institute for Progressive Cultural
Policies), die Funktion des kulturellen Feldes in den Kontexten der
Globalisierungskritik auszuloten.

http://igkultur.at/igkultur/transversal/1018733810

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||| PROGRAMM
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||| 30. April 2002, 19.00 Uhr

Eröffnung

Die Artikulation des Protestes
Hito Steyerl, Autorin und Filmemacherin, Berlin
http://igkultur.at/igkultur/transversal/1019379240

Im Lachen verbirgt sich unter anderem viel Vernunft
Rubia Salgado, IG Kultur Österreich, MAIZ, Linz
http://igkultur.at/igkultur/transversal/1019378709

Nomadismus statt Monadismus
Gerald Raunig, Philosoph, eipcp - European Institute for Progressive
Cultural Policies, Wien

Anti-Corporate Globalization Videos, Part 1
Kurator: Oliver Ressler, Wien
http://igkultur.at/igkultur/transversal/1018787719

MALMOE DJ Line: Vina Yun und BetteD

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||| 1. Mai 2002, 14.00 Uhr

[sektion1] ent ORTEN?
Kritik der Globalisierung im kulturellen Feld
http://igkultur.at/igkultur/transversal/1015146265

Der durchkreuzte Ort der Partei. oder Politik more geometrico
Oliver Marchart, Politik- und Kulturwissenschafter, Basel/Wien
http://igkultur.at/igkultur/transversal/1019379458

Ökonomie-Politik-Kunst. Sechs Trivialitäten und zweieinhalb Perspektiven
Elisabeth Mayerhofer, freie feministische Kulturwissenschaftlerin,
Monika Mokre, Politikwissenschaftlerin, Paul Stepan, Ökonom und derzeit
Zivildiener, alle: FOKUS, Forschungsgesellschaft für kulturökonomische
und kulturpolitische Studien, Wien
http://igkultur.at/igkultur/transversal/1019380329

Die Beständigkeit des Zentrums. Zur Haltbarkeit der These von der
kulturellen Globalisierung
Ulf Wuggenig, Soziologe, Lüneburg
http://igkultur.at/igkultur/transversal/1019386759

Imag(in)ing Globalization
Christian Höller, freier Autor und Übersetzer, springerin, Wien
http://igkultur.at/igkultur/transversal/1019388412

Ja und Nein singen ein Lied
Hans-Christian Dany, Künstler und Publizist, Brüssel
http://igkultur.at/igkultur/transversal/1019388680

World Wide World. Gibt es eine Welt des Antiglobalismus?
Stefan Nowotny, Philosoph, Publizist, School for Theoretical Politics,
Brüssel/Wien
http://igkultur.at/igkultur/transversal/1019389012

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||| 1. Mai 2002, 19.00 Uhr

Anti-Corporate Globalization Videos, Part 2
Kurator: Oliver Ressler, Wien
http://igkultur.at/igkultur/transversal/1018787719

MALMOE DJ Line: TIB Curl und DJ Elan

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||| 2. Mai 2002, 10.00 Uhr

[sektion2] ein/aus WANDERN?
Praxen lokaler Transversalität im Kontext migrantischer Kulturarbeit
http://igkultur.at/igkultur/transversal/1015146265

Migrantische Öffentlichkeitsarbeit als Kulturarbeit
Luzenir Caixeta, Philosophin und Theologin, MAIZ, Linz
http://igkultur.at/igkultur/transversal/1019389728

MigrantInnen und "rechte" Deterritorialisierungslinien
Ljubomir Bratic, Philosoph, ANAR - Austrian Network Against Racism, Wien
http://igkultur.at/igkultur/transversal/1019391542

Tryology und Gleichheit im Schlamm
Andreas Görg, bunter Aktivist, FEWOR - Plattform Für eine Welt ohne
Rassismus, Wien
http://igkultur.at/igkultur/transversal/1019391714

Schwaben, Tschuschen und andere Emanzipationsstatisten
Boris Buden, Publizist, School for Theoretical Politics, Wien
http://igkultur.at/igkultur/transversal/1019391870

Partizan/Remix. Strategien für Kärnten/Koroska
Tina Leisch, Text- und Filmarbeiterin, Eisenkappel/Zelezna kapla
http://igkultur.at/igkultur/transversal/1019392168

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||| 2. Mai 2002, 15.00 Uhr

[sektion3] umher SCHWEIFEN?
Praxen transnationaler und nomadischer Transversalität
http://igkultur.at/igkultur/transversal/1015146265

Ecstasy. Empire. Immanenz
Katja Diefenbach, Autorin, b_books, Berlin
http://igkultur.at/igkultur/transversal/1019392584

Transversal oder Terror? Bewegte Bilder der VolxTheaterKarawane
Gini Müller, Theaterwissenschaftlerin, Dramaturgin und kulturpolitische
Aktivistin, VolxTheaterKarawane, Wien
http://igkultur.at/igkultur/transversal/1019392982

Kommunikationsguerilla, 4. Auflage
autonome a.f.r.i.k.a. Gruppe
http://igkultur.at/igkultur/transversal/1019394572

'kein mensch ist illegal' - Kampagnenkunst
Ralf Homann, kein mensch ist illegal, Weimar
http://igkultur.at/igkultur/transversal/1019394798

Videoaktivismus, qu'est-ce que c'est?
Carsten Does, Politologe und Dokumentar-Filmer, Kirsten Wagenschein,
Medienberaterin und Videoaktivistin, beide ak kraak / hybridvideotracks,
Berlin
http://igkultur.at/igkultur/transversal/1019394964

The Yes Men
http://igkultur.at/igkultur/transversal/1019458770

powered by Radio Orange 94.0 und MALMOE

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||| IG Kultur Österreich
||| Viktorgasse 22/8
||| A-1040 Wien
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||| Tel: +43 (01) 503 71 20
||| Fax: +43 (01) 503 71 20 - 15
||| Mobil. +43 (676) 309 49 86
|||
||| http://www.igkultur.at/
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06 Disziplinierung per Strafverfügung / 3. Mai
From: arbeitsgruppe kritische kriminelle <ag_kritische_kriminelle@gmx.net>
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Disziplinierung per Strafverfuegung
verschärfte staatliche Repressions- und Sicherheitspolitik

Veranstaltung mit Klaus Ronneberger
Treibhaus / Innsbruck Freitag 3. Mai 20 Uhr

Seit den neunziger Jahren spielt die Frage der inneren Sicherheit eine
herausragende Rolle. Dies verdankt sich weniger einem Anstieg der
Kriminalität, sondern hat vor allem mit einem  grundlegenden
Strukturwandel der Gesellschaft zu tun - sprich weg von einem
wohlfahrtsstaatlichen Typus und hin zu einem neoliberalen Modell.

Ein damit verbundener Anstieg des gesellschaftlichen
Konfliktpotentials verstärkt Bestrebungen, den Umbruch mit
ordnungspolitischen Mitteln - sei es durch eine Intensivierung der
sozialen Kontrolle oder durch eine verstärkte Repressionspolitik - zu
bearbeiten.

Durch Moralisierungskampagnen und Bedrohungsszenarien soll die
Einschränkung des bürgerlichen Gleichheitspostulats und der Entzug von
Rechten legitimiert werden. An die Stelle von Einschluß und soziale
Umverteilung treten in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung
Exklusion und Bestrafung.

Klaus Ronneberger  geb. 1950, studierte Sozialpädagogik, Kultur-
wissenschaft und Soziologie. Er war langjähriger Mitarbeiter des
Instituts für Sozialforschung in Frankfurt a. M. und arbeitet heute
als freier Publizist (u.a. "Die Stadt als Beute" J.H.W. Dietz
Nachfolger, Bonn 1999).

plus Solidaritäts-Sound mit dem World Rhythm Soundsystem!!
____________________________________
Eine Veranstaltung organisiert von der:

Rechtshilfe IBK
Postfach 705
6021 Innsbruck
rechtshilfe-ibk@gmx.net

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07 nach salzburg 2001 - einladung zu anti-rep-veranstaltungen / 4.Mai
From: arbeitsgruppe kritische kriminelle <ag_kritische_kriminelle@gmx.net>
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nach salzburg 2001: BETROFFEN SIND NUR EINIGE - GEMEINT SIND WIR ALLE
einladung zu anti-repressions-veranstaltungen am 4.5. 2002

am ersten juli 2001 erreichte der weltweite widerstand gegen die
neoliberale weltordnung mit der demonstration gegen das wef in
salzburg auch österreich. die folgen sind nicht nur die hoffnung auf
eine erstarken der emanzipatorischen antikapitalistischen bewegungen
in österreich und somit auf noch größere proteste in salzburg in
diesem september, sondern nunmehr auch 113 strafanzeigen.

so wurden bereits einige prozesse gegen aktivistInnen
abgewickelt. dabei kam es bereits zu 4 schuldsprüchen, 2 prozesse
wurden vertagt, ein mann wurde freigesprochen, mehrere anzeige wurden
auch wieder fallengelassen.

wir laden speziell alle betroffenen der repression und
unterstützerInnen zu einer infoveranstaltung ein. dabei sollen
betroffene zusammengebracht, juristische beratung organisiert,
informationen und strategien zu den prozessen ausgetauscht werden, um
den betroffenen die möglichkeit zu einem solidarischen, gemeinsamen
umgang mit den repressionen anzubieten.

mit dabei werden sein: anwältInnen, atigf, rechtshilfe, sowie die
anti-wef-koordination 2002

___________________________________________

Wann:
Samstag, 04.05.2002
14:00 beginn des treffens für betroffene der repression
19:00 allgemeine infoveranstaltung zum stand der dinge
nach salzburg 2001 und vor den protesten 2002

Wo:
EKH, wielandgasse 2-4, 1100 wien
Vereinslokal der Atigf
--> u1 keplerplatz!

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08 Ankündigung: Brenner/Schurz Lesung /12.Mai - EKH
From: Gini Mueller <a9000320@unet.univie.ac.at>
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Alexander Brener/Barbara Schurz

Lesung: Revolutionary Poetry in Action
+ Buchpräsentation: "Bukaka Spat Here"

Ein total kommunistischer Abend!
Revolution und Selbstbestimmung!

Musikperformance von VOLXTHEATER FAVORITEN!!!

Agitprop + Education!!!

Danach: DJ izch

12. 5. EKH, 20 Uhr
Wielandg.2-4, 1010 Wien (U1 Keplerplatz)

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09 "The War on Terrorism: Is There an Alternative?"
From: trustram/ernstbrunner <hx65@dial.pipex.com>
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London Review of Books Public Debate

"The War on Terrorism: Is There an Alternative?"

Speakers include:

> Tariq Ali
> Christopher Hitchens
> Anatol Lieven

Moderator: Andrew O'Hagan

Wednesday 15th May, 6.45 pm

Institute of Education
20 Bedford Way. London WC1

Tickets: £8 (£5 concession) on the door, or £7 (£4 concession)
if booked in advance. Limited availability. Book now to secure a seat.

Credit card hotline: FREEPHONE 0800 018 3241
Web bookings: www.lrb.co.uk/enduringfreedom/

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MELDUNGEN UND KOMMENTARE
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10 AT: Alle Spitzel in die Datenbank
From: "q/depesche" <depesche@quintessenz.org>
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From: "q/depesche" <depesche@quintessenz.org>
Subject: AT: Alle Spitzel in die Datenbank

q/depesche 02.4.18/2

AT: Alle Spitzel in die Datenbank

Informanten, Konfidenten, Zuträger und so genannte Vertrauensleute, Spitzel
und Denunzianten aufgepasst: Um die Doppelabkassierer/ei mit
Informationen zu verhindern, kommt ihr alle in die große, österreichische
Spitzelda/tenbank. Wer von den Insassen der Datenbank das Wort
"Vertrauensschutzevidenz" aussprechen kann, für den haftet die
Bananenre/publik.

post/scrypt: Wer hat da schon wieder "wo samma denn" gesagt?
-.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-

Unter dem irreführenden Namen "Vertrauensschutzevidenz" verbirgt sich
das Projekt einer zentralen Datei, in der alle Spitzel, Informanten
und Dennunzianten der Polizei zentral erfasst werden sollen.

Inklusive besonderer "Qualifikationen", in welchem Umfang die
Informationstätigkeit erfolgt und welche Beträge für diese Art der
Dienstleistung genommen werden.

Ziel der Datenbank ist es, alle Polizeistellen besser und leichter mit
geeigneten IM's ("informelle Mitarbeiter") zu versorgen. Da in der
Vergangenheit Informanten dieselbe Information bei verschiedenen
Polizeistellen mehrfach verkauften, soll diese Datenbank auch
Doppelzahlungen verhindern und damit "Kosten sparen".

[...]

Das neue System macht aus Spitzel, etwa aus dem "Drogen- oder
Ostmafiamilieu" Staatsorgane, ihre Tätigkeit wird quasi amtlich. Die
Republik Österreich übernimmt im Rahmen der "Amtshaftung" die Haftung
für Schäden und Fehler der Spitzel.

Hans G. Zeger, Obmann der ARGE DTAEN: "Wie das funktionieren soll ist
völlig unklar. Wesentliches Merkmal von Spitzel ist, daß sie im
verborgenen agieren. Schäden werden kaum einer bestimmten Tätigkeit
zuzuordnen sein. Spitzeldienste werden ja nicht offiziell
ausgeschrieben und beauftragt. Geschädigte werden nicht wissen, ob sie
Anspruch haben und wohin sie sich wenden könnten."

Tatsächlich dient diese Konstruktion bloß dazu, die Verantwortlichkeit
fehlerhafter Ermittlungstätigkeit von den Polizisten weg zu
bekommen. Diese könnten in Zukunft "verantwortungsfrei" ermitteln,
passiert etwas, war es das Staatsorgan "Spitzel".

Unklare steuer- und gewerberechtliche Lage

Offenbar viele Gedanken haben sich die Legisten des BMI über die
Einkommenssituation ihrer Spitzel gemacht. Ausdrücklich festgehalten
wird, daß keine andere Behörde Zugang zu diesen Daten haben darf.

Hans G. Zeger: "Diese Bestimmung zielt auf die Steuerbehörden. Man
möchte die Zahlungen an Spitzel vor den begehrlichen Zugriffen der
Steuerbehörden schützen. Bei jeder anderen Organisation würde man eine
derartige Konstruktion als Schwarzgeldliste bezeichnen."

Trotzdem ist das Projekt noch reichlich unausgegoren. So wird nicht
auf die gewerberechtlichen oder sozialversicherngsrechtlichen Aspekte
eingegangen. Haben IM's, wenn sie im Auftrag des Staates handeln,
einen Werkvertrag oder sind sie befristet angestellte Bedienstete?
Benötigen sie einen Befähigngsnachweis? Besteht hier nicht der
Tatbestand der Pfuscherei und Schwarzarbeit? Wie ist die Abgrenzung zu
den Detektiven zu ziehen. Wer bezahlt die Sozialversicherung? Und sind
typische Ausgaben für diese Tätigkeit, etwa Besuche in Nachtlokalen,
Bordellen und Anschaffung typischer Betriebsmittel des kriminellen
Milieus, wie Drogen und Waffen, steuerlich absetzbar?

Hans G. Zeger: "Fragen über Fragen, die bloß eines dokumentieren, in
seinem Regelungswahn vergisst das Innenministerium übliche
gesellschaftliche und rechtliche Standards und versucht Grauzonen der
polizeilichen Tätigkeit auf Kosten des gesellschaftlichen Konsenses zu
regulieren."

Begehrte Datenbank

Besonders interessant wird diese Datenbank für das organisierte
Verbrechen werden. Wenn es im kriminellen Milieu ein nicht toleriertes
Vergehen gibt, dann ist es das gegenseitige "Verpfeifen" und die
"Zusammenarbeit mit der Polizei".

Die Liste und darin enthaltenen Personennamen werden bald enormen
Marktwert gewinnen. Spitzel werden nicht mehr mit Vertraulichkeit
rechnen können und werden um ihr Leben fürchten müssen. Nach allen
bisherigen Erfahrungen mit dem Polizeiapparat, wird es nicht gelingen,
diese Liste vertraulich zu halten.

ftp://ftp.argedaten.at/gesetze/spg-novelle.020401.pdf
http://www.argedaten.at/news/20020307.htm
-------------------------------------------------------------------------
Informationsdienst bestellen:
http://www.argedaten.at/info/index.html#info
Antrag Mitgliedschaft:
http://www.argedaten.at/mitgliedschaft/

-.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.- -.-. --.-
q/depesche is powered by
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subscribe/unsubscribe
http://www.quintessenz.at/q/depesche/

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11 * MOST URGENT!* Russia Set to Recriminalize Sex Between Consenting Males
From: "RA Univ.-Lekt. Dr. Helmut Graupner" <hg@graupner.at>
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*** THIS IS AN URGENT CALL FOR ACTION ***
*** THOSE CONNECTED TO THE COUNCIL OF EUROPE - PLEASE PAY SPECIAL
ATTENTION ***

Today, on April 22, 2002, a group of Russian parliamentarians
submitted to the consideration by the State Duma (the lower chamber of
the Russian parliament) the draft law criminalizing same-sex
intercourse between consenting adult males. "The unnatural
satisfaction of sexual desire of one male with another male", as they
defined the proposed crime, shall be punishable with 1 to 5 years in
jail.

Authors of the draft law claim that their purpose is to protect the
public morale, institution of marriage and health of Russian citizens.
They allege that this law will help to combat venereal diseases and
the spread of AIDS, as well as protect minors from being forced into
prostitution and pornography.

The homosexuality was decriminalized in Russia exactly nine years ago,
on April 27, 1993, under the pressure from the Council of Europe
(decriminalization of homosexuality was a condition precent for the
accession of Russia to the organization). The draft law, if passed,
will grossly violate the rights of Russian gay men criminalizing any
kind of affection between them and giving a license for a witchhunt
for anyone suspected of gender non-conformity. It will be a major
violation of the international and European standards, in particular,
those set by the UN Commission for Human Rights (Toonen v. Australia
case), the Council of Europe (Recommendations 924 (1981), 1470 (2000)
and 1474 (2000)) and the caselaw of the European Court of Human Rights
(e.g., Dudgeon v. the United Kingdom case).

The group of five authors of the draft law comprise Guennady Raikov,
Vadim Bulavinov and Dmitry Rogozin (all from the faction "People's
Deputy" - political conservative, nationalist and populist). Dmitry
Rogozin is also the leader of the Russian delegation to the
Parliamentary Assembly of the Council of Europe. He is attending the
PACE session that takes place on April 22-26, 2002, in Strasbourg,
France.

Tomorrow, April 23, 2002, at 10.00 am the hearings on the honouring of
obligations and commitments by the Russian Federation are scheduled.

Please URGE your connections in the Council of Europe, representatives
of your national delegations who will attend the hearings, your
parliamentarians in the PACE to raise this issue with the Russian
delegation. While we are working inside the country to raise the
public awareness of this issue, the Russian delegation should also
clearly understand that this situation has been already brought to the
attention of the CoE and will be closely monitored by human rights
groups.

Please FORWARD this letter to anyone who might be of any help.

Please SUPPORT us with your messages of protest (in free format) addressed
to:

Dmitry Rogozin
Russian Delegation to the Council of Europe
F-67075 Strasbourg France

Vadim Bulavinov, Guennady Raikov, Dmitry Rogozin
103265, Moscow, Russia, Okhotny ryad 1
Gosudarstvennaya Duma RF
faxes: +7 (095) 292 6085, 292 3315, 292 8843, 292 1081

Pavel Krasheninnikov
Head of the Legislation Committee
103265, Moscow, Russia, Okhotny ryad 1
Gosudarstvennaya Duma RF
fax +7 (095) 292 9782

Dmitry Kozak
Head of the Legal Directorate in the Presidential Administration
103132, Moscow, Russia, Staraya ploschad 4, p. 1

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12 Globalisierungsgegner - Neues Phänomen - Alte Vorurteile
From: "Baltic News Watch" <balticnewswatch@chello.at>
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Zum wiederholten Male wird eine Website der Globalisierungsgegner
Indymedia zum Sprachrohr der Hetze gegen Juden. War es letztens der
Journalist Karl Pfeifer,so ist es diesmal ein Aufruf zu einer
Solidaritätskundgebung für Israel am 25.4 in Wien, die dazu den
scheinbaren Anlaß bietet.

Androhungen von Gewalt gegen die Teilnehmer der Demonstration sind in
Indymedia.at gepostet worden, deren Strafwürdigkeit untersucht werden
sollte. Ich werde dies veranlassen.

Wo ist hier der Unterschied zu Naziwebsites? Der Nahostkonflikt
scheint die Bildung einer rot-braunen Melange im deutschsprachigen
Raum besonders zu fördern. Bedauerlich und entbehrlich.

Samuel Laster
www.meome.de/judentum

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13 CBD-Konferenz in Den Haag
From: Martina Hillbrand <csad3954@uibk.ac.at>
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vergangene Woche fand in Den Haag eine UNO-Konfernez zum Artenschutz
(Convent on Biological Diversity) statt. Verhandelt wurden die Themen
der kommenden Konferenz.

Die Jugendgruppen von Greenpeace (Greenteams) sind seit einem kappen
Jahr als Kids For Forests dabei, in Veranstaltungen,
Unterschriftenaktionen etc. auf die Notwendigkeit des Schutzes der
Urwälder aufmerksam zu machen. Ziel ist es, die Urwälder auch in der
Biodiversitäts-Konferenz zum Thema zu machen (die Hälfte bis zwei
Drittel aller Tier- und Pflanzenarten der Erde leben in Urwäldern!).

Bei dieser Konferenz sollte nun entschieden werden, ob die
Industrieländer den Ländern mit Urwäldern eine Entschädigung zahlen,
wenn diese in den Urwäldern Schutzgebiete errichten. Die
Industrieländer sahen nicht ein, warum sie zalhen sollten, trotzdem
wollen sie, dass es diese Schutzgebiete gibt.

Der Zusammenhang ist eigentlich ganz einfach: Industrieland kauft Holz
von "Waldland" - Waldland hat dadurch Geld, dass es zum Überleben
braucht - Industrieland will Schutzgebiet (macht sich eben gut...) -
Waldland darf kein holz mehr verkaufen - hat kein Geld mehr - stirbt.

Industrieland kauft Holz woanders - ist ihm ganz egal! Damit ist
klar, dass es keine Schutzgebiete ohne ausreichende
Ausgleichszahlungen der Industrieländer gibt. Anscheinend haben sie
das jetzt endlich eingesehen. Hoffentlich werden sie es auch umsetzen.

Vorige Woche war eine große Delegation der Kids For Forests auf
Einladung von Greenpeace in Den Haag. Fast 1000 Kinder un Jugendlich
aus 14 Staaten Europas nahmen an einer großen Demonstration am
Mittwoch durch Den Haag Teil.

Es war ein lauter und bunter Zug durch Den Haag mit Ziel
Konferenzgebäude. Das Gelände rund um's Konferenzgebäude war
allerdings völlig abgeriegelt. Nur die wenigen, die eine
Akkreditierung hatten, durften hinein. Die große Demo musste auf der
anderen Straßenseite stehenbleiben.

Dort brachten wir unsere Forderungen lautstark vor und nach einiger
Zeit bequemten sich doch einige Umweltminister oder andere Vertreter
zu uns. Insgesamt kamen Delegierte aus 14 Ländern (darunter England,
Deutschland, Frankreich, Schweiz, Italien, Indien, Kolumbien), 12
davon unterschrieben unsere Forderungen und sagten uns auch, wie sehr
sie unsere Aktionen beeindrucken.

Nicht so der Amerikanische Delegierte. Er wollte eigentlich nur ein
Pressefoto mit Kindern haben. Als wir ihm unsere Forderungen vorlasen,
wurde es ihm unangenehm zu sagen, dass er nicht unterschrieb. Die
wenigsten haben seine Erklärung dann mitbekommen, aber das Fernsehen
hat alles aufgezeichnet.

Am gleichen Abend ärgerten wir uns noch darüber, dass uns sämtliche
andere Aktionen (vor allem eine geplante Mahnwache vor dem
Konferenzgebäude bis zum Ende der Konferenz am Freitag) verboten
worden waren. Währendessen sollten sich die Minister bei einem
gemeinsamen Abendessen zumindest in den Grundzügen einigen.

Das schafften sie allerdings nicht und die wenigen von uns, die auch
am näcsten Tag dabeisein durften, mussten bis am Abend warten und dann
doch abziehen, bevor es eine Entscheidung gab.

Erstmals in der Geschichte schaffte es die UNO-Konferenz nicht, sich
sofort zu einigen. Das Streitthema waren die Urwälder. Wir sehen das
als riesen Erfolg - brachte doch unsere Aktion die Wälder erst ins
Gespräch.

Ich möchte euch das nur erzählen als Beispiel, wie man doch durch eine
einfache Demonstration die Entscheidung der großen Konferenzen
beeinflussen kann!

Liebe Grüße
Martina Hillbrand

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14 Wahlen/Frankreich/Beteiligung/Le Pen/KPÖ
From: "KPÖ Steiermark" <kpoe_stmk@hotmail.com>
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KPÖ Steiermark
Lagergasse 98a
8020 Graz

Montag, 22. April 2002
Presseinformation der KPÖ Steiermark

"Bei den Berichten über den Wahlausgang in Frankreich und in
Sachsen-Anhalt wird die Bedeutung der dramatisch gesunkenen
Wahlbeteiligung für die gesellschaftliche Entwicklung praktisch
ausgeklammert. Wenn aber in den Ländern der EU immer mehr Menschen
keinen Sinn darin sehen, an Wahlen teilzunehmen, dann stellen sich
sehr viele Fragen &#8211; auch für Strategie und Taktik unserer
Bewegung." Das sagte der steirische KPÖ-Vorsitzende Franz Stephan
Parteder am Montag.

Gleichzeitig wies er darauf hin, dass der Erfolg von Le Pen bei der
französischen Präsidentschaftswahl ein weiterer Beweis dafür ist, dass
Fremdenfeindlichkeit und der Aufstieg von ultrarechten Bewegungen
direkt mit dem Aufbau und der Entwicklung der EU
zusammenhängen. Österreich, Italien, Dänemark, Belgien, Frankreich und
wahrscheinlich bald auch die Niederlande sind Beispiele dafür.

Die EU ist ein supranationales und postdemokratisches Machtorgan im
Interesse der Großkonzerne und wird von einer anonymen Bürokratie
geleitet. Ihr Ausbau zu einem Superstaat und zu einer Militärmacht
schafft die Voraussetzungen dafür, dass ultrarechtes Gedankengut auf
fruchtbaren Boden fällt.

Die Linke muss auch in Österreich auf stärkere Distanz zu diesem
Europa des Geldes und der Generäle gehen, sonst verliert sie jede
qGlaubwürdigkeit bei den arbeitenden Menschen.

KPÖ-Steiermark
Lagergasse 98 a
8020 Graz

Tel.: 0316 71 24 36
Fax 0316 71 62 91
email: kp.stmk@kpoe-graz.at; kpoe_stmk@hotmail.com

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15 Frankreich/Wahlen/KPÖ
From: <zach@kpoe.at>
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Frankreich/Wahlen/KPÖ

Baier (KPÖ): "Kampf gegen Rassismus europaweit verstärken"

Utl.: Niederlage der Linken ist Ausdruck der Enttäuschung über die
Regierung Jospin

Wien, 22.04.02 - (KPÖ-PD): "Das Ergebnis der ersten Runde der
französischen Präsidentenwahlen löst ein politisches Erdbeben in
Europa aus. Es setzt nach Österreich, Italien, Norwegen, Dänemark und
den Niederlanden die Serie rechter und rechtsextremer Wahlerfolge
fort. Das Wahlergebnis zeigt, wie notwendig die solidarische und
europaweite Verstärkung des Kampfes gegen Rassismus, Rechtsextremismus
und Nationalismus sind", erklärte KPÖ-Vorsitzender Walter Baier.

"Auch Frankreich zeigt nun: Konzessionen an Rassismus und
Fremdenfeindlichkeit nützen ausschließlich der extremen
Rechten. Erstmals in der Geschichte der Vierten und der Fünften
Republik erreichte ein Faschist die zweite Runde der
Präsidentschaftswahlen. Alle acht KandidatInnen der Linken blieben
unter den Erwartungen. Aber vor allem wurde die Linksregierung unter
Lionel Jospin von den WählerInnen 'bestraft'.

Ihre Niederlage hat viele Ursachen. Die politische Zersplitterung der
linken Kandidaturen hat sich als ein politisches Atout der Rechten
herausgestellt. Das wahltaktische Aufgreifen der rechten Themen, vor
allem des von Chirac proklamierten 'Kampfes gegen die Kriminalität',
durch Jospin und Chevenement ist nach hinten los gegangen und hat den
Weg für Le Pen geebnet.

Die schlechten Ergebnisse der Kandidaten der Linksregierung und die
niedrige Wahlbeteiligung in den Hochburgen der Linken - etwa im
`Banlieu' um Paris - stehen aber vor allem für die tiefe Enttäuschung
der Menschen über die Politik Jospins und seiner Regierung.

Ihr gelang es nicht, die versprochenen sozialen Alternativen zum
neoliberalen Kapitalismus zu verwirklichen. Wesentlich von der
Enttäuschung über die Linksregierung und die Aufsplitterung der linken
Stimmen betroffen wurde der KP-Kandidat Robert Hue, dessen Ergebnis
einen historischen Tiefstand markiert.

Eine Debatte über die weitere Strategie der französischen KP wird
damit unausweichlich. Die unmittelbar nach den Präsidentenwahlen
stattfindenden Parlamentswahlen könnten zu einem Überlebenskampf der
Kommunistischen Partei werden."

Rückfragen: 0676/6969002
E-mail: bundesvorstand@kpoe.at
Internet: www.kpoe.at

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DISKUSSION
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16 Schluss mit dem rhetorischem Versteckspielen - Zur laufenden
Gewaltdiskussion
From: Johannes Knöbl
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Jetzt gab es schon eine Reihe von Kommentaren zur Diskussion um die
Ausschreitungen im Zuge der Demonstration am 13.4. - und schön langsam wird
mir ja fast das Kommentar des Mariahilfer-Internetcafe-Oberrevoluzzer
sympathischer: der bezieht sich wenigstens auf die konkrete Diskussion!

Was sollen diese ständigen - zum Teil komplett absurden - historischen
Vergleiche? Ich finde es erschreckend, dass die Diskussion sofort ins
historische gezogen wird, um nur ja schnell vergessen zu machen,
worüber wir eigentlich sprechen.

Mir ist jedes eiserne Prinzip, jede Universaltheorie zuwider - nicht
zuletzt weil sie durch irgendwelche Gegenbeispiele rhetorisch leicht
entkräftet werden können - ohne dass dann in der Diskussion wirklich
irgendetwas sinnvolles weitergegangen wäre ... darum bin ich auch
sicher vehement gegen den Gewaltverherrlicher aufgetreten (MUND vom
18.4.2002), ohne mich zu einem allgemeinen "Gewalt ist immer schlecht"
oder "Gewalt ist immer Gewalt" hinreißen zu lassen ... ja, auch weil
dann postwendend so sinnige Antworten kommen wie:

"eine solche position, konsequent weitergedacht, würde wohl zum
schluss kommen, dass die widerstandskämpferInnen im warschauer ghetto
auch böse gewalttäter waren, die sich von der ss nicht mehr
unterschieden." (Claudia im MUND vom 20.4.2002)

Oder irgendwelche historischen Besserwissereien, wie etwa:

"Faschismus siegte in Österreich und Deutschland durch ein Scheitern
der revolutionären Bewegungen und durch die Situation verkennende
gewaltverzicht übende sozialdemokratische Führungen, deren bewaffnete
Verbände in Österreich und Deutschland der Heimwehr bzw. der SA
überlegen gewesen wären." (Alex im MUND vom 22.4.2002)

Wären sie wirklich überlegen gewesen? Wie hätten sich diese Bewegungen
dann weiterentwickelt? Das mag ja eine spannende Diskussion in einem
historischen Seminar ergeben ... aber welche Antworten können wir für
unsere Gegenwart davon ableiten, die zweifellos eine andere geworden
ist ... ???

Genau diese Art von historischen Vergleichen, die in die Diskussion
geworfen werden, tragen dazu bei, dass sich irgendwelche Farbbeutel-
Baulatten- oder-was-weiß-ich-werfer als die wahren heroischen
Antifaschisten fühlen, die der SA damals schon gezeigt hätte, was ne
Harcke ist ... das ist einfach lächerlich ...

Und überhaupt - worüber reden wir denn eigentlich?

Einerseits geht es um die Grenzen, die wir im Raum der politischen
Artikulationsmöglichkeiten vorfinden, und ob und wie wir diese
durchbrechen sollen ... das halte ich für eine wichtige Diskussion.

Und da ist es den Militanten wenigstens zugute zu Halten, dass sie
sich klar artikulieren ... und den PazifistInnen ebenso ... und dann
haben wir eine Grauzone von politischen AgitatorInnen, die sich
zwischen "Solidarität", "realpolitischen Zielen", "Koalitionen und
strategischen Zusammenschlüssen", "unerbittlichen Antifaschismus" hin-
und herwiegen ... und sich dann lieber in den rhetorischen Kunstgriff
der historischen Diskussion fliehen wollen ... Ja, findet ihr das nun
sinnvoll, was da auf der Demo gelaufen ist, und wenn ja warum? - das
würde mich interessieren, und nicht, ob ihr in irgendeinem Buch
gelesen habt, dass damals das auch ganz anders hätte ausgehen können,
wenn nicht, und ob und überhaupt ...

Und zweitens: Wo stehen wir hier und jetzt, wenn es klar wird, dass
sich verschiedene Positionen eindeutig nicht vereinbaren lassen? Ist
die Angst vor einer "Verbürgerlichung" so groß, dass plötzlich
irgendwelche Strommastsprengungsversuchsverherrlicher politische
Relevanz bekommen sollen, und sei es nur, aus falsch verstandener
Solidarität?

Und drittens: Wenn wirklich eine Mehrheit auf den Demonstrationen
bestimmte Dinge nicht haben will, wie wehren wir uns sinnvoll dagegen
... und das fängt ganz klar beim Alkoholkonsum an. Wie verhalte ich
mich, wenn ich sicher nicht zum Handlanger der Polizei werden will -
aber auch überhaupt keine Lust habe, meine politischen Ziele ad
absurdum geführt zu sehen (und vielleicht obendrein noch Dresche
kriege) - nur weil irgendein selbsternannter Antifa-Held das Match von
34 neu auflegen will, indem er ein paar Steine auf Kieberer wirft
... ?

Aber wahrscheinlich werde ich keine Antworten erhalten - die Fragen
sind wohl zu konkret ... besser warten auf den nächsten, der
ungeschickt irgendwas rausposaunt, den mensch dann mit dem angelesenen
Wissen leicht überfahren kann ... versteh ich ja - ich würde ja auch
glatt zurückreden ;-)

Gute Nacht
Johannes

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17 Antwort
From: "Claudia Volgger" <aon.964446421@aon.at>
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lieber johannes,
gratuliere, geschickter rhetorischer dreh. eine gewisse geschichtskenntnis -
reines bücherwissen - ist also nur dazu da, sich vor konkreten positionen zu
drücken und bei der gelegenheit auch noch die aufrechten, die solche
positionen vertreten, ein wenig zu schulmeistern, ausserdem sind historische
vergleiche höchst gefährlich, weil sie den falschen leuten den eindruck
vermitteln könnten, ihre taten (und unterlassungen) hätten eine gewisse
relevanz (anstatt sie auf die "bluatwiesen" zu schicken, wo sie hingehören.
über's brot reden wir später, aber was spiel zu sein hat, kann man schon mal
in aller deutlichkeit umgrenzen).
es amüsiert mich schon sehr, in welchen situationen intellektuelle plötzlich
in ihren angestammten disziplinen keinen rechten sinn mehr erkennen können
und pejorativ das "angelesene wissen" aus der debatte verbannen möchten: no
na, ist historisches wissen angelesen. es werden kaum mehr welche das wort
ergreifen, die von den deutschen kämpfen 1919 ff aus eigener erfahrung
berichten können. ein paar fragen hätt ich rosa luxemburg auch ganz gern
persönlich gestellt, aber die gelegenheit hat sich irgendwie nicht ergeben.
in den geschichtsseminaren hättest du die eine oder andere frage lieber
geklärt? du, dagegen haben die rechten zwar auch was, aber im augenblick
würden sie dir da wahrscheinlich aus taktisch/strategischen gründen durchaus
zustimmen...
ok, werden wir mal konkret. ich sehe zwar auch im augenblick keine
unmittelbare gefahr eines rechten putsches in europa (allerdings, mein
bücherwissen sagt mir, dass ich dieser meiner einschätzung in massen trauen
sollte. denn etliche von denen, die später keine gelegenheit zur debatte im
geschichtsseminar mehr hatten, sahen das 1930 ff sehr ähnlich.) was ich
allerdings schon mit freiem auge erkennen kann, ist eine in richtung
paramilitärische formierung zielende rechte organisierung, die etwa in
deutschland bereits territorialgewinne (die "national befreiten zonen")
verbuchen kann und in mehreren anderen ländern eine sehr reale bedrohung
migrantischer, linker und lesbischschwuler-gesellschaftsliberaler strukturen
darstellt. in dieser situation versuchen in a die aus der haft entlassenen
ex-wehrsportgruppen-führer eine mobilisierung gewaltbereiter faschos, und
aus dem parlament kommt schützenhilfe in form einer einschüchterungskampagne
gegen bürgerliche grüne, denen sympathien für ausserparlamentarische linke
opposition unterstellt werden können. nun: was tun?
(wie ich gerade gelesen habe, kann zumindest alexander van der bellen diese
frage für seine crew schon beantworten: "in zukunft werden wir jedenfalls
auf vermittlungsversuche verzichten, wenn sie uns, wie jetzt geschehen,
vorgehalten werden" (profil 17/02). nett für die wega. nicht mehr zu
befürchten, dass irgendwelche lästigen mandatare auftauchen, wenn man grad
einen so einen schönen kessel fertiggestellt hat.
folgende drei dinge sind für mich ziemlich klar:
- wann immer sich die reaktion aus gründen der opportunität über
"chaotenkrawalle" empören möchte, brauchen die dafür keinen einzigen
"chaoten" oder "was-weiss-ich-werfer". wie deeskalations- und
eskalationsstrategien gefahren werden können, hat uns die exekutive zur
genüge vorgeführt (ach ja, und weil ich es nicht lassen kann, mit meinem
angelesenen wissen zu protzen: dazu gibt's auch eine interessante parallele
in der weimarer republik. die gewalt ging eindeutig, sowohl quantitativ wie
qualitativ, von rechts aus: die gesamte - nicht nur hugenberg'sche -
bürgerliche presse sah eine mindestens ebenso grosse gefahr von links,
fälschte nach dem kinderzimmermuster "wer angefangen hat, ist mir egal" und
unter völliger ausblendung der kräfteverhältnisse literarisch angriffe der
sa in "saalschlachten" etwa um und warnte vor dem bösen extremismus...
- jede entsolidarisierung innerhalb der antifaschistischen bewegung nützt
den rechten, denen in der regierung un denen, die grad austesten, was sich
auf der strasse so machen lassen wird.
- sollte das staatliche gewaltmonopol - nach deutschem muster - gegen rechts
nicht ganz so deutlich durchgesetzt werden wie gegen links, dann gilt: eine
einseitige gewaltverzichtserklärung nennt man kapitulation.
zu deinen konkreten fragen: ob ich das sinnvoll finde, was auf der demo
gelaufen ist? das nennst du eine konkrete frage? was denn von was, was
gelaufen ist? nach wessen interpretation? jedenfalls nicht sinnvoll finde
ich es, eine gretchenfrage hier an personen/organisationen zu richten, die
sich identifizierbar äußern.wirklich, johannes, wenn ich dich nicht kennen
würde, hätte meine antwort wahrscheinlich gelautet: liebe stapo, probiert es
nochmal, aber bitte etwas weniger plump.
und zu zweitens: wo "wir" stehen, wenn sich "verschiedene positionen
eindeutig nicht vereinbaren lassen"? na vor dem aus, wo sonst. solange es
darum geht, wie widersprüche sich organisieren lassen, ist noch politik.
solange sind auch positionen der mitte, also weniger "klar artikulierte",
möglich. danach ist krieg. die militanten haben den nicht erklärt,
jedenfalls nicht den pazifistInnen. sie sind klüger geworden.
lgc

 

-top-


Redaktionsschluss: 22. April 2002, 22:00 Uhr
Diese Ausgabe hat Albert Brandl
zusammengestellt



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